Womo

Gronau am Dreiländersee – 12.-16.08.2017

Nach 180 Km , viel Regen und jeder Menge Staus waren wir in Gronau in Nordrhein Westfalen angekommen. Wir lieben diesen Stellplatz und waren mindestens schon 10 Mal hier. Da Bernd am Samstag den 19. August in Lingen im Päng spielen muss und Gronau nur 50 Km von Lingen entfernt liegt, waren wir uns absolut einig hier ein paar Tage zu verbringen.  Der Stellplatz ist echt einmalig auf einer großen grünen Wiese gelegen. Es gibt keine Parzellen und jeder kann stehen wie er will. Mittlerweile wissen wir auch, wie wir das Wohnmobil parken müssen um möglichst zu jeder Tageszeit Sonne zu haben ( Wenn sie denn mal scheint). Es sind immer extrem nette Leute hier und Strom gibt es auch.

Dauerstromluxus

Mit unseren Solarpanelen auf dem Dach sind wir eigentlich stromunabhängig. Trotzdem ist es für unser Auto gut, ab und zu am Strom zu hängen. Darum sehen wir immer als erstes nach, ob noch Reststrom an irgendeiner Säule ist, den wir dann kostenlos aufbrauchen können. Die Säule Nummero 4 hatte noch 2 KW drauf und schnell verband Bernd diesen Anschluss mit unserem Auto. Automatisch schaltet dann der Kühlschrank von Gas auf Strom und wir können dann auch mit gutem Gewissen unseren Akkustaubsauger aufladen. Ebenso die Fahrradakkus und elektrischen Zahnbürsten. Zusätzlich schaltete ich dann die Warmwasserversorgung an. So können wir abwaschen und duschen ohne Gas zu verbrauchen. Außerdem haben wir so Außenstrom, was bedeutet, dass ich den Pc auch draußen nutzen kann und das ist super, weil ich dort viel lieber schreibe, als im Wohnmobil. Hat etwas damit zu tun, dass ich rauche;-) Nach gut einer Stunde kontrollierte ich, wieviel Strom jetzt noch an der Säule war und stellte verblüfft fest, dass es immer noch 2 KW waren. Komisch und eigentlich unmöglich. Nun kontrollierte ich im 20 Minutentakt und nichts veränderte sich. Jubel, irgendetwas war kaputt und wir hatten nun  Dauerstrom. Quasi eine Flatrate. Dieser blieb uns auch tatsächlich erhalten bis wir 4 Tage später wieder abreisten. Und völlig ungeniert ließen wir den ganzen Tag das Radio dudeln.Ich würde sogar den Backofen benutzen können und endlich einmal wieder etwas mit überbackenen Käse machen. Für jemanden, der ganz normal in einem Haus lebt, ist so etwas ja selbstverständlich, aber ich war geradezu euphorisch und freute mich 4 Tage ununterbrochen. Da sieht man einmal mehr, wie sich die Prioritäten bei veränderten Lebensbedingungen verschieben und wie wenig man benötigt um glücklich zu sein. Früher habe ich mich kein einziges Mal in meinem Leben gefreut den Backofen zu benutze , ganz zu schweigen über warmes Wasser. Heute empfinde ich es als Luxus, der nur schwer zu toppen ist. Am ersten Tag hier hat Bernd das erste Mal gekocht. Es gab Nundeln in Sahnesoße und Lachs. Zum Würzen hatte er einige Fragen, sonst hat er alles ganz allein gemacht. Der Fisch war etwas zu lange in der Pfanne, aber es hat wirklich prima geschmeckt. Bernd hat dann auch ganz allein die Küche wieder sauber gemacht und fühlte sich wie Graf Koks. Allen Personen auf dem Stellplatz, mit denen wir Kontakt hatten, hat er erzält, er wäre fürs Kochen zuständig. So So!

Neue Frisur

In letzter Zeit war ich ständig mit meinen Haaren unzufrieden und so beschloss ich mich zu einer neuen Frisur. Im Internet sah ich mir mindestens 2000 Frisuren an, konnte mich aber nicht entscheiden. Bernd hatte dann die geniale Idee und lud eine App runter. Dann fotografiert er mich und ich konnte mich mit 500 verschiedenen Frisuren betrachten. Man haben wir gelacht. Es ist wirklich sensationell, wie Haare einen Menschen verändern. Manchmal habe ich mich selbst nicht erkannt und auf einigen Beispielen, sah ich mindestens wie 60 aus. Klar, dass ich das auf keinen Fall wollte. Ich nahm dann 4  Kurzhaarfrisuren als Favoriten in die engere Auswahl. Leider hatte Bernd einen total anderen Geschmack und die, die ich am Besten fand, fand er schrecklich. Meine Angst war auch, dass es nachher dann doch ganz anders aussehen könnte, als auf dem Animationsbild. Wir lernten dann noch ein nettes Pärchen kennen und ich erzählte der Frau von meinem Vorhaben und das ich eine Frisur haben wollte, mit der ich 20 Jahre jünger aussehen wollte. Sie sagte daraufhin, kurze Haare machen immer wesentlich älter und ich war total verunsichert. Egal,zum Friseur wollte ich trotzdem und zwar sofort. Leider war Montag und es hatten nur 2 Friseure auf. Bei einem hieß die Inhaberin Martha und ich entschied mich spontan für den anderen. Bernd wollte mich begleiten und dort absetzen. Er traute mir absolut nicht zu den Laden allein zu finden. Hätte ich auch nicht. Wir fuhren durch Wald und Wiesen und Bernd navigierte mit seinem Handy. Nach 8,5 Km waren wir am Ziel. Bernd stellte mein Fahrradnavi für den Rückweg ein. Diesen sollte ich allein bewältigen und fuhr zum Baumarkt um irgendwelche Sicherungen fürs Wohnmobil zu kaufen. Tat er auch. Waren allerding die Falschen.(Nachtrag auf Bernds Befehl: Er hat auch noch andere Sachen eingekauft) Nach 10 Minuten Wartezeit kam ich dann an die Reihe. Mittlerweile hatte ich aber soviel Schiss vor Veränderungen, dass ich ziemlich kleinlaut sagte: Bitte nur die Spitzen. Die Friseurin sagte, dass meine Haare ziemlich kaputt seien und etwas mehr runter wäre besser. Ich legte dann mein Leben vertrauensvoll in ihre Hände. Während sie schnitt, berichtete sie mir von dem unglaublich Gerät, dass Spliss (von dem hatte ich reichlich) wie durch Zauberhand verschwinden lassen würde. Das wollte ich unbedingt ausprobieren. Würde aber 40 Euro kosten, setzte sie mich in Kenntnis. Egal! Vorher müßten zwingend die Haare gewaschen werden, welches natürlich zusätzlich kosten würden. Auch egal! Wenn schon, denn schon. Schließlich war ich schon 5 Jahre nicht mehr bei einem Friseur gewesen und bis zum nächsten Besuch würden wahrscheinlich eben soviele ins Land gehen. Sabine machte sich also an die Arbeit und mit einem speziellen Shampoo, welches angeblich sämtliche Rückstände aus den Haaren bekam, wusch sie mir gleich zweimal die Haare. Dann drückte sie mir einen Fön in die Hand und ich sollte sie selbst trocknen, was ich auch sogleich tat. Danach kam sie mit der Wundermaschine und Strähne um Strähne befreite sie meine Haare vom Spliss. Stolz wie Oscar, zeigte sie mir, indem sie die Maschine aufklappte, wieviel Haarfusseln nun dortdrin lagen. Ich machte ein beeindrucktes Gesicht und entschied mich dann spontan noch mehr Geld auf den Kopf zu hauen und mir meine Wimpern und Augenbrauen färben und letztere auch zupfen zu lassen. Eigentlich hatte ich gar keine Augenbrauen, beziehungsweise waren diese so hell, dass man sie mit bloßen Auge nicht erkennen konnte und nachdem meine älteste Tochter mir einmal gesagt hatte, ich sähe immer so aus, wie nach einer Chemotherapie, malte ich sie mir mindestens 4 mal am Tag an. Ich durfte meinen Kopf zurücklegen, schloss meine Augen und die Friseurin trug mir die Paste mit den Worten, meine Augen die nächsten 20 Minuten auf keinen Fall zu öffnen, auf. Prompt döste ich ein. Das merke ich immer daran dass mein Mund aufgeht und mein Unterkiefer nach unten fällt. Da Bernd es anscheinend liebt, mich in diesem Zustand zu fotografieren, (im Flugzeug, Auto usw) weiß ich ganz genau, wie bescheuert ich so aussehe. Unermüdlich versuchte ich mich mit geschlossenem Mund wach zu halten. 20 Minuten können so grausam lang sein und immer wieder merkte ich, wie mein Unterkiefer erneut wegsackte. Ich war richtig dankbar, dass sich nun meine Restless Legs bemerkbar machten. Nun war ich zwar am um mich treten. Das sah sicher auch merkwürdig aus, aber mit Sicherheit nicht so behumpst, wie dazuliegen,als wäre man gerade gestorben. Endlich wurde die Paste abgewaschen. Irgendwann einmal in der 20 minütigen Einwirkzeit hatte mein Augenlid gejuckt hat und ich habe ganz vorsichtig gekratzt. Die Friseurin machte mich darauf aufmerksam, dass ich nun pechschwarze Finger und auch ein Augenlid in der selben Farbe habe und es mindestens 3 Tage so bleiben würde. Na fabelhaft. Dann wurde noch gezupft und ich verkroch mich in den Friseurstuhl auf diesselbe Weise, wie ich es beim Zahnarzt immer tue. Man waren das Schmerzen. Ich fühlte mich, wie auf einem Folterstuhl. Endlich war auch das überstanden und ich fertig. Die Friseurin drehte mir noch 2 Packungen Wundermittel für meine Haare an und ich durfte für alles zusammen 91,50 Euro bezahlen. Mein Mund wurde ganz trocken und ich mußte ersteinmal Spucke sammeln um 3 Mal zu schlucken. Dann stammelte ich 95 Euro und verließ den Laden. Alles im allem war ich mit meiner neuen Frisur aber sehr zufrieden. Was wahrscheinlich daran lag, dass sie aussah wie meine alte. Nach Aussage der Friseurin, hatte ich aber nun wieder gesunde Haare und das ist doch auch schon einmal etwas. Ich befestigte meinen Fahrradnavi am Fahrrad und machte mich ganz allein auf den Weg zu unserem Stellplatz. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und ich konnte nichts auf dem Display erkennen. Also anhalten und das Gerät in die Hand nehmen. Weiter gehts. Während der Fahrt versuchte ich zu lesen, wo ich hin muss, hatte aber keine Brille dabei und konnte immer noch nichts erkennen. Glücklicherweise piepte das Gerät jedesmal wenn ich zu weit gefahren war oder hätte abbiegen müssen. Jedesmal wenn ich diesen Ton hörte, stieg ich also ab um zu sehen, was jetzt wieder verkehrt war und wie es weitergeht. Nach 6 Km war der Wohnmobilstellplatz endlich ausgeschildert und ich konnte die letzten 2 Km mit beiden Händen am Lenkrad fahren und kam heil an. Bernd war schon da, konnte keine großartige  Veränderung an meinem Kopf feststellen, freute sich aber dass ich zufrieden war und wir verbuchten die 95 Euro unter Luxus. Er in seinem Handy, ich in meinem Ausgabenheft. Was es damit auf sich hat, beschreibe ich im nächsten Artikel.

Dann spielten wir noch eine Runde Scrabble. Dieses Spiel lieben wir. An diesem Tag gewann ich. Abends spielte Bernd noch etwas Gitarre und als es zu kühl wurde gingen wir mit einer Tüte Flips und einer Tafel Schokolade ins Bett und sahen noch fern. Ich schlief natürlich wieder nach 15 Minuten ein um gegen 5 Uhr am Morgen aufzuwachen, rauszugehen und an diesem Blog weiterzuschreiben. Die Zeit hier vergeht viel zu schnell und leider müssen wir heute abend los nach Lingen, zwecks Zahnriemenwechslung

Nachtrag

Mit dem Kochen im Backofen wurde es leider nichts. Kaum hatte ich das das ganze geschnittene Gemüse zum Garen in den Ofen getan und tatsächlich den richtigen Knopf zum Anstellen gefunden, sprang die Sicherung aus der Kabeltrommel. Beim Wiederreindrücken seitens Bernd ging der Knopf kaputt und es war nichts mehr mit Strom. 2 Stunden war Bernd, der Musiker, damit beschäftigt es zu reparieren. Unterstützung erhielt er von Manfred. Manfred und seine Frau Gaby waren auch Concordefahrer und wir hatten sie hier in Gronau kennen gelernt. Beide waren Rentner, viel unterwegs und total nett. Manfred war wundersamerweise Elektiker. Er konnte zwar die chinesische Kabeltrommel auch nicht wieder heil bekommen, half Bernd aber sie so weit in Ordnung zu bringen, dass wir wieder an unsere Flatrate konnten. Dank der beiden kann unsere Sicherung jetzt nie wieder rausspringen und ich hoffe nicht, dass aus diesem Grund irgendwann einmal unser Haus auf Rädern abfackelt. Ist man dann dagegen versichert?? Manfred gab uns auch noch viele wertvolleo Tips aus seinem unerschöpflichen Erfahrungsvorsprung. Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit den Beiden und Bernd spielte noch etwas Gitarre bei etwas regnerischem Wetter. Am folgenden Tag, war es aber wieder sonnig. Wir verbrachten noch einen letzten wunderschönen Tag dort.

Um 20 Uhr, nachdem wir sogar noch im Dreiländersee schwimmen waren, brachen wir unsere Zelte ab und fuhren nach Lingen. Dort holten wir uns noch etwas von MC Donalds und übernachteten auf dem dazu gehörigen Parkplatz.

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

Ein Gedanke zu „Gronau am Dreiländersee – 12.-16.08.2017“

  1. Franziska Papenheim sagt:

    Hallo Ihr Zwei.
    Da hattet Ihr ja das große Stromlos gezogen:) So manche Dinge weiß man wirklich erst zu schätzen wenn man sie nicht oder nur sparsam nutzen kann.

    Ein Tipp von mir: Du kannst überbackene Gerichte auch in der Pfanne oder im Topf “überbacken“. Das hab ich diese Woche mit gefüllten Paprika auch so gemacht. Käse obendrauf. Mmh lecker und kein Unterschied zum Backofen. Ich hab meinen
    (ähnlich wie Omnia) Topf/Pfanne in die Womo Garage verbannt. Jetzt probiere ich alles im Topf oder der Pfanne aus.

    Ich bin mal gespannt wie Euch Frankreich gefällt. Wir waren zur Tour de France auf dem col de vars. Die Gegend dort sah fast so aus wie in Norwegen. Die Tour war echt einmalig.
    Frankreich ist schon ein sehr interessantes Land.

    Wir sind dieses Wochenende in Papenburg. Meine Eltern feiern ihre Diamantene Hochzeit. In 2 Wochen geht’s dann endlich in Urlaub nach Venedig. Dort treffen wir uns dann mit unserer Tochter, die von München nach Venedig wandert (heute ging’s über einen 3000 der. Macht ihr aber Spaß – mir tun die Füße schon weh, wenn ich nur die Tagesetappen lese. Die ganze Familie wird dort gemeinsam 1 Woche Urlaub auf dem Campingplatz verbringen. Bin mal gespannt wie es dem Freund von unserer anderen Tochter gefällt.

    Ich wünsche Euch weiterhin alles Gute.
    Ganz liebe Grüße von
    Franziska und Klaus

Schreibe einen Kommentar zu Franziska Papenheim Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*