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… auf nach Frankreich – 19. bis 21.09.2017 – Teil 1

Endlich ging es los. Um 11 Uhr fuhren wir von Aachen über Belgien nach Frankreich. Im Vorweg hatten wir uns vorgenommen, nicht mehr als 200 Km am Tag zurück zu legen. Nun aber konnten wir es nicht mehr erwarten, endlich Sonne und Wärme zu tanken, so dass wir durch Belgien nur so durchrauschten. Jedenfalls teilweise. Bei den Bergen sah es nämlich etwas anders aus. Da quälten wir uns mit 35-40 km/h die Berge hoch. Wir hatten vorher nicht einmal gewusst, dass es dort Berge gibt. Bernd gab alles und war innerhalb kürzester Zeit schweißgebadet und auch unser Concorde, gab zwischendurch Geräusche von sich, die wir nie zuvor gehört hatten. Über Liege fuhren wir nach Boillon und dort über die Grenze nach Frankreich. Da wir Mautstrecken vermeiden wollten, wir uns in Frankreich aber überhaupt nicht auskannten, beauftragte Bernd unser Navi damit. Unter Einstellung gab es den Punkt ,ohne Maut. Das war eine wirklich gute Idee und klappte ganz prima. Zum Vergleich ließ Bernd sich vom Navi auch die Mautstrecken ausrechnen. Diese waren zwar meistens 15 Km kürzer aber halt nicht gerade billig und man sah so viel mehr von Frankreich. Verglichen mit dem Verkehr in Deutschland war es hier ganz grandios und Bernd fuhr sicher und souverän. Wir wollten Richtung Atlantik. Der Wetterbericht versprach Sonne und so entschieden wir uns für die Strecke über Reims nach Orleons.

Ca 80 Km  vor Orleons wurde es langsam dunkel und Bernd, der fast 600 Km am Steuer gesessen müde.

Wir parkten direkt neben der wirklich wenig befahrenen Dorf-Straße bei einem Leergutcontainer

und nachdem ich Bernd noch etwas leckeres gekocht hatte fielen wir gegen 22 Uhr totmüde ins Bett. Ich war auf der Stelle eingeschlafen und wie üblich am nächsten morgen um 5 Uhr wach. Es war noch stockdunkel. Die Sonne ging, zu meinem Erstaunen, wesentlich später auf als bei uns. Nämlich erst gegen 8 Uhr. Dafür blieb es allerdings abends auch länger hell. Der Sonnenaufgang war wunderschön und ich hielt alles auf Fotos fest.

Kurz nach 8 Uhr war Bernd auch schon wach und nach einem ordentlichen Frühstück ging die Fahrt weiter. Orleans war schnell erreicht und von da aus ging es nach Tours. Dort mussten wir unbedingt tanken, denn unser Benzin war fast alle. Wir sahen auch eine Tankstelle, allerdings war diese auf der anderen Strassenseite und unmöglich für uns dort rüberzukommen. So fuhren wir dann einen knappen Kilometer geradeaus bis zur nächsten Tankstelle, diesmal auf unserer Seite. Ich stieg aus um zu sehen an welcher Zapfsäule Diesel zu finden war. Ich fand sie auch, aber Bernd winkte mich wieder ins Auto. Er hatte nämlich bemerkt, dass das Dach der Tankstelle nur 2,99m hoch war. Da unser Mobil aber 3,40m hoch ist konnten wir das Tanken hier vergessen. Puh, echt gut das Bernd auf alles achtet. Wäre ich gefahren hätten wir jetzt  schon längst ein Cabriolet. Wir entschieden uns zurück zu der anderen Tanke zu fahren und schnell sprang ich zurück ins Auto.Naja, vom Springen bin ich ehrlicherweise weit entfernt, also den Satz noch einmal. Und schwerfällig quälte ich mich die 3 Stufen hoch ins Wohnmobil. Bernd fuhr los und nach ein paar Metern sah er, dass ich die Treppe nicht eingefahren hatte. Also stand ich wieder auf, fuhr sie ein und ging zurück zu meinen Platz. Kaum saß ich, wurden wir geblitzt. 300 Meter vor der Tankstelle und ich war nicht angeschnallt. Es ging gerade wieder die Straße runter und wir hatten 57 Sachen drauf. 50 war erlaubt  und die Franzosen ließen hier nicht mit sich spaßen. Nach Recherchen im Internet wird uns das Rasen das 90 Euro kosten und 135 Euro, weil ich nicht angeschnallt war. Wir regten uns darüber aber nicht sonderlich auf. Anscheinend waren wir schon im Urlaubsmodus angekommen und unsere Nerven hatten sich erholt. Wir tankten dann voll, stellten fest das unser Wohnmobil 16 Liter gebraucht hat, womit wir sehr zufrieden waren und fuhren weiter über Tours nach la Rochelle. Die Landschaft war wunderschön und der Verkehr immer noch mehr als wenig.

Ca 80 Km hinter Tours machten wir eine Pause auf einem Parkplatz. Wir hatten richtig Hunger und ich machte uns schnell Bratwurst mit Kartoffelsalat.

… lecker Bratwurst mit Kartoffelsalat, aber als Deutscher brsser doch nicht an einer Gedenktafel für Kriegs-Gefallene essen !!! … also Ines, wir setzen uns besser an die Böschung nebenan 🙂

Im Gras sitzend, an einem ausgetrockneten Graben, die Teller auf unseren Knien, ließen wir es uns schmecken. Wir unterhielten uns angeregt und danach telefonierte Bernd noch fast eine Stunde mit David. Seitdem wir in Frankreich waren hatten wir nämlich kein Internet mehr und nur David konnte uns helfen. Tat er dann auch. Vielen Dank lieber David!!

Bis nach la Rochelle war es nicht mehr so weit und wir fanden bei Promobil einen kostenlosen  Stellplatz. Bernd gab die Adresse ins Navi ein und weiter gings. Ohne Komplikationen erreichten wir diesen. Er lag idyllisch im Grünen, zwischen Bäumen und auf einer Wiese. Ein kleines Flüsschen, auf dem 2 Schwäne schwammen, machte den Platz perfekt.

Wir saßen noch eine Stunde vor unserem Wohnmobil, dann wurde es dunkel und wir fielen wieder todmüde in die Kissen. Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen war noch viel grandioser als der von gestern und begeistert schoss ich wieder unzählige Fotos um sie später Bernd zu zeigen. Bernd war allerdings schon wach und konnte so auch einmal live einen Sonnenaufgang miterleben.

Ich bereitete das Frühstück zu und nachdem wir es vertilgt hatten, gönnten wir uns endlich endlich wieder einmal eine Dusche. Herrlich!! Danach ließ Bernd Abwasser und den Rest ab und ich saugte das Wohnmobil, wusch ab und machte innen sauber.

Heute wollten wir nicht mehr viel fahren. Mußten wir auch nicht, wie sich später herrausstellte. Ca 60 Km  entfernt direkt am Atlantik fanden wir in Bourcefranc le Chapus einen Stellplatz für 7, 50Eeuro. Die Lagedirekt an eier Meeresbucht war einmalig, nur das Wasser war nicht zu sehen. Überall nur Schlick.

 

Wir machten einen schönen Spaziergang und ich sammelte tolle Muscheln.

Das Wetter war herrlich und auch überhaupt nicht windig. Vor dem Atlantik entdeckten wir noch ein vorgelagertes Natursandbecken, indem man schwimmen konnte.

Wir kamen nun so richtig in Urlaubsstimmung.

Alles sah so toll aus und die ersten Palmen hatten wir auch schon gesichtet. Riesige Kiefern standen ringsum und zum Andenken an diesen schönen Tag nahm Bernd einen großen Tannenzapfen mit. Wieder zurück am Wohnmobil gab es erst einmal etwas zu Essen. Nach 5 Monaten hatte ich endlich meinen Schnellkochtopf wiedergefunden und so gab es heute Eintopf. Danach gingen wir noch einmal an den Strand, aber was war das?? Von Schlick keine Spur mehr. Wir hatten Hochwasser. Unglaublich welch ein Tidehub hier herrscht. Schnell holten wir uns unsere Isomatten und Bücher, gingen zurück zum Strand und machten es uns dort gemütlich. Wir blieben dort solange bis die Sonne hinter den Bäumen verschwand. Wir gingen die paar Meter zurück zum Wohnmobil. Dort wollten wir noch etwas draussen sitzen, hielten es da aber nicht aus, weil auf einmal unzählige Mücken über unseren Köppfen kreisten. Die wollten nur eins: Unser Blut! Wir flüchteten nach drinnen und Bernd erledigte allerhand Bürokram. Ich schlief mit einem Buch in der Hand gegen 20 Uhr 30 ein, war dann natürlich um halb 4 wieder wach. In aller Ruhe schrieb ich dann weiter an unserem Block und spielte noch etwas Karten im Internet. Um 7 Uhr war ich schon wieder sooo müde, dass ich tatsächlich noch einmal ins Bett ging und bis 9 UHR 30 herrlich schlief. Als ich aufstand, fuhren etliche Wohnmobile, die in der ersten Reihe gestanden hatten weg und wir wechselten unseren Platz.

Weil es hier so schön war, waren wir uns einig noch einen Tag länger zu bleiben. Bernd hatte verständlicherweise auch noch keine Lust wieder den ganzenTag am Steuer zu sitzen. Nun standen wir direkt vor den Dünen und unsere Campingmöbel mittendrin. Man, war das klasse. Wir hatten sehr nette französische Nachbarn in unserem Alter. Die Kommunikation war allerdings sehr holprig, denn mein 4 jähriges Schulfranzösisch war bis auf einzelne Vokabeln total weg und deren englisch mehr als dürftig. Trotzdem strahlten wir uns immer an wenn wir uns sahen. Die beiden hatten 2 Hunde, von denen einer ein absolut häßlicher Mops war. Sein Name war Molly Mops und er hatte uns sofort in sein Herz geschlossen und wich uns nicht mehr von der Seite.

Ich forderte Bernd zur Revange beim Scrabble raus und gewann dann auch endlich einmal wieder. Anschließend machten wir uns mit Wasserkannister, Teekessel und 2 leeren Colaflaschen auf den Weg zu einer öffentlichen Toilette. Wir hatten nämlich festgestellt, dass wir kaum noch Wasser hatten. Morgen, wenn wir wieder on the road waren mussten wir unbedingt nachtanken, aber heute wollten wir unser Auto nicht mehr bewegen und so gingen wir dann gut 1,5 Km die Promenade entlang. Endlich kam ein WC und ich zapfte Wasser aus dem Waschbecken. Das dauerte ewig, weil der Wasserhahn sich ständig nach 100 ml von selbst abstellte und dann automatisch der Fön, der neben dem Wasserhahn seinen Platz hatte ansprang. Die Toilette in dem Raum war eine selbstreinigende und nach jedem Mal Wasser ziehen, sprang der Mechanismus an und die Toilette wurde desinfiziert. Jedesmal gab es einen Höllenlärm.

Französisches Toilettenhäuschen… mit automatischer Selbdtreinigung und Desinfektion … nicht schlecht, aber gewöhnungsbedürftig.

Nach 20 Minuten war dann endlich der 20 Liter Wasserkannister aufgefüllt, die Toilette mehr als klinisch rein und ich konnte endlich diesen Raum verlassen. Geblendet vom Tageslicht sah ich mich suchend nach Bernd um. Er  hatte vor der Tür auf mich gewartet. Einfach aus dem Grund, weil es vielleicht merkwürdig auf andere wirkt, wenn wir dort zu zweit reingehen und erst 20 Minuten später wieder rauskommen. Wie dem auch sei, Bernd nahm mir den Kannister ab und wir marschierten im Stechschritt die 1,5 Km zurück zum Wohnmobil. Wir hatten es deshalb so eilig, weil der Kannister nicht mehr so ganz dicht war und wir unterwegs möglichst wenig von dem kostbaren Nass verlieren wollten. Es gelang uns, auch wenn ich völlig außer Atem war. Wir verbrachten dann noch einen wunderschönen Tag in den Dünen und am Abend spielte Bernd noch etwas auf der Gitarre.

Die Franzosen kannten zwar kaum ein Lied, holten sich aber trotzdem ihre Stühle und leisteten uns in den Dünen Gesellschaft. Wir alle waren blendenster Laune und zum Schluss bekam Bernd dann noch Standing Ovations. Mittlerweile hatte die Mückenplage wieder eingesetzt und wir flüchteten schnell ins Wohnmobil, denn mir reichten die 12 Stiche vom gestrigen Tag. Im Fernsehen kam mal wieder nicht viel und ich schlief recht schnell ein.

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

2 Gedanken zu „… auf nach Frankreich – 19. bis 21.09.2017 – Teil 1“

  1. Liane sagt:

    Super Ihr Beiden, endlich auf großer Tour. La Rochelle – wie schön. Da bekomme ich auch Fernweh. Ich fahre morgen los mit Freunden, aber nur nach Remagen an den Rhein. Eine Woche wollen wir uns dort erholen, allerdings auf einem Campingplatz, obwohl ich Campingplätze hasse. Schließlich habe ich ein Womo, aber die anderen Beiden haben nur einen Bulli mit Vorzelt und wollen auf CP. Aber die Gesellschaft ist mir wichtiger, somit bin ich brav und sage nichts. Das Wetter wird hier endlich ein bisschen besser und schon steigt die Stimmung. Meine Schwägerin hat mir heute auch eine WhatsApp aus Andalusien geschickt. Dort ist sie mit Mann und Wohnwagen. Tolles Wetter – schrieben sie. Also, Ihr seid auf dem richtigen Weg – viel Glück und Sonnenschein weiterhin. Liebe Grüße noch aus dem Gauerbach – Liane

    1. Hallo Liane, ja wir sind In La Rochelle. Das Wetter ist traumhaft und wir stehen hier direkt an den Dünen. Tja, mit dem Bulli muss man auf einen CP da man ja sonst nicht duschen kann. Wir erholen uns hier gut und die Landschaft ist der Traum. Ich bin wie immer um 4 Uhr wach und der Sternenhimmel ist der Traum.Morgen gehts weiter. Wir wünschen die viel Spass mit deinen Freunden. Fanz liebe Grüße Ines und Bernd

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