Womo

Sturm in Conil 28.02.2018- 02.03.2018

28.02.2018 – wir verlassen Roche

Ines ist hart im Nehmen und versucht noch den ein oder anderen Sonnenstrahl abzubekommen. Neben Ihr bilden sich schon die Bäche.

Bei heftigsten Regen und beginnendem Wind verließen wir gestern gegen 16 Uhr unseren Platz in Roche. Bernd wollte viel eher los, denn er hatte stärkste Bedenken und echt Angst mit dem Wohnmobil in der Matsche stecken zubleiben.

Ich aber nicht und so übten wir noch ganz in Ruhe spanisch und machten unser fahrendes Haus sauber. An Rausgehen war nicht zu denken, denn wahre Sturzbäche kamen vom Himmel und der Regen prasselte ordentlich aufs Dach. Ein ums andere Mal kontrollierten wir, ob das Dach noch dicht ist. Bernd hatte aber wohl gute Arbeit geleistet, denn unser Himmel blieb, Gott sei Dank, trocken. Geben 15 Uhr 30 hörte es dann auch tatsächlich kurz auf zu regnen und Bernd stützte schnell raus, um das Wohnmobil abfahrbereit zu machen. Kaum war er fertig, setzte der Regen wieder ein. Mit Schwung fuhren wir dann vom Platz. Auf diesen hatten sich mittlerweile richtige Seen gebildet und außer uns standen dort jetzt fast keine Wohnmobile mehr.

Roche hat nun auch ein natürliches Süsswasser-Freibad
Niemand mehr da und auch wir verlassen jetzt als letzte „das sinkende Schiff“.

Froh, heil die Straße erreicht zu haben und somit festen Grund unter den Rädern zu haben, fuhren wir zuerst zum Supermarkt. Ein paar Kleinigkeiten mussten eingekauft werden. Doch daraus wurde nichts, denn der Supermarkt war wegen des Dia Andalucia, ein spanischer Feiertag, geschlossen.
Wir fuhren dann direkt zu Toni. Dieser hatte uns netterweise angeboten, unser Wohnmobil, für die Woche in der wir auf Gran Canaria sind, bei ihm stehen zu lassen und erwartete uns schon. Bernd jagte mich aus dem Wohnmobil um ihn durch das Tor in Tonis Garten zu lotsen. Das war, wie ich schnell merkte, nur eine Statistenrolle, denn gekonnt manövrierte er unser Schiff hindurch, hatte aber zur Folge, dass ich anschließend klittschenass war.

Die Platzverhältnisse hier sind natürlich auch nicht gerade klasse bei dem Starkregen, aber der Untergrund ist nach ein paar Zentimeter doch fest.

Das Wohnmobil fand schnell einen Platz, wo es die nächsten Tage gut stehen konnte und ich machte mich sofort an die Arbeit, aus den verbliebenen Lebensmitteln, etwas zu kochen. Toni wurde natürlich auch eingeladen und gemeinsam aßen wir bei uns im Mobil. Dort hielten wir uns auch nach dem Essen noch eine halbe Stunde auf, denn der Regen hatte seinen vorläufugen Höhepunkt erreicht.

Als es dann tatsächlich etwas weniger wurde, rannten wir mit Toni zu seinem Haus und tranken dort noch ein Bier. Dann ging es zurück ins Womo und hier hatten wir nun Tonis W-lan und nutzen dies gnadenlos aus. Ich kämpfte mich durch verschiedenste Spanischkurse bei You-tube und dann sahen wir uns noch einige Seminare von Vera Birkenbiehl an.

Sehr lehrreich und sehr zu empfehlen.  (Anmerkung Bernd:  O-Ton von Frau Birkenbiehl: „Frauen wollen reden und Männer handeln“ –  Ob das immer stimmt??  Manchmal würde ich mir wünschen, Ines würde vor einer Aktion mehr reden 🙂  ) Bernd verzog sich danach aufs Bett und hörte sich seine Antirauchhypnose CD an. Anschließend alles was er auf you tube, an Antiraucherhypnosebeiträge finden konnte. Die Vermutung liegt nahe, dass er mal wieder mit dem Rauchen aufhören möchte.Also drückt ihm die Daumen! Gegen 24 Uhr gingen wir ins Bett.

01.03.2018 Sturm

Die ganze Nacht hatte es geregnet. Geregnet ist untertrieben. Es goss wie aus Kübeln und das tut es jetzt noch immer. Nun ist es 8 Uhr. Bernd liegt noch im Bett, aber ich bezweifle, dass er bei dem Geprassel tatsächlich noch schläft. Ein Trommelwirbel ist nichts dagegen und wenn die Brause unserer Dusche solch einen Strahl hätte, wie der augenblickliche Regen, würden wir keine 3 Tage mit unserem Wasservorrat auskommen. Die Regenmassen, die hier aus dem Himmel kommen, sind gigantisch und Tonis Garten steht fast komplett unter Wasser. Der Wind hat auch zugenommen und macht locker 90 Km/h. Zu allem Überfluss gewittert es seit nunmehr einer Stunde heftigst. Dass ich keine Gummistiefel besitze ist nicht schlimm, denn bei dem Wetter, kriegt mich niemand vor die Tür. Selbst die Hunde von Toni wollen nicht raus. Das heißt, Canela war kurz draußen, ist aber beim Donner sofort panikartig wieder ins Haus gestürtzt. Ich habe noch niemals zuvor solch einen Regen erlebt und frage mich, wann er endlich aufhören wird. Gerade habe ich noch mal die Decken kontrolliert und voller Entsetzten festgestellt, dass nun der Himmel über der Küche an einer Stelle nass ist. Blöderweise über den Schränken. Also zwischen Himmel und Schränken und dort kommt man natürlich verflucht schlecht ran. Ich habe nun mit dem Brotmesser Lappen dazwischen gestopft (und zum Glück die dort verlegten Kabel der Deckenbeleuchtung nicht mit dem Messer getroffen)  und hoffe es bringt irgendetwas. Vorsorglich habe ich jetzt Bernd aus dem Bett geschmissen. Der hat  doch tatsächlich noch geschlafen, ist nun aber hellwach. Machen kann er auch nicht viel, hat aber vorsichtshalber das Wohnmobil mit den Hubstützen etwas zur Seite gekippt, in der Hoffnung, dass das Wasser nun schneller vom Dach läuft. Langsam bekomme ich es wirklich mit der Angst zu tun. Gerade hat Bernd die Lappen kontrolliert. Sie sind vollkommen durchnässt und nun ist klar, dass wir das Wohnmobil einem Fachmann vorstellen müssen, der es abdichtet. Am Nachmittag, als es mal kurz eine Regenpause gab, hat Bernd die Teleskopleiter rausgeholt, ist aufs Dach gestiegen (bei 70 km/h-Windböen) und hat notdürftig noch an einer Dachluke etwas abgeklebt. Das Wohnmobil schaukelt trotz Hubstützen sehr und ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn wir jetzt noch in Roche gestanden hätten. Toni hat eine hohe Mauer um sein Grundstück gezogen und die hält den Wind ab. Trotzdem komme ich mir vor, wie auf einem Schiff mit starken Wellengang. In Roche muss es jetzt die Hölle sein und vielleicht wären wir dort auch umgekippt. Wer weiss??  Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr froh hier zu sein. Eine Unterhaltung mit Bernd ist kaum möglich, denn die Geräuschkulisse vom prasseldem Regen ist irrsinnig. Der Regen soll jetzt endlich aufhören!!!!!!

02.03.2018

Es ist schon gleich 12 Uhr Mittags und ich liege immer noch im Bett, denn der Sturm ist noch in vollem Gange und regnen tut es auch noch immer. Toni ist gestern noch kurz zum Strand gefahren und hat gefilmt. Das Wasser geht bis zu den Strandbuden und vom Strand ist nichts mehr zu sehen. Gott sei Dank, ist es hier eher unüblich, die Dächer mit Ziegeln zu decken, denn die wären uns hier sonst schon um die Ohren geflogen. Vom Nachbarhaus löst sich immer wieder Dachpappe und knallt auf unser Wohnmobil.

Zum Glück ist diese aber leicht und richtet keinen Schaden an. Jedenfalls bisher noch nicht. Der Zaun von Tonis Hühnerstall wird immer wieder durch den Wind aufgedrückt und die Hühner spazieren hier jetzt durch den gesammten Garten. Sie sehen aus wie begossene Pudel, sind sehr zerstaust und haben mein tiefstes Mitgefühl.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie bei diesem Wetter Eier legen. Tonis gesammter Garten ist jetzt eine einzige Matschepampe. Ist uns schon klar, dass die Spanier hier Wasser brauchen, aber so viel??? Heute morgen sind Bernd und ich gleichzeitig aufgewacht und waren uns einig, noch nicht aufzustehen. Bernd ist nur kurz aus dem Bett gesprungen, um unsere Frontscheibe zu kontrollieren. Die wurde damals falsch eingebaut und ist etwas zu klein. Bernd klebt sie ständig mit Klebestreifen, damit sie während der Fahrt nicht herausfällt und dicht hält. Heute morgen war aber alles nass. Schöne Scheisse!!

Bernd hat zuerst  alles wieder trockengewischt und überall Tücher ausgebreitet. Dann haben wir uns bei you tube sämtliche Spanischkurse reingezogen. Irgendwann bekam Bernd Hunger und hat sich Frühstück gemacht. Ich wollte eigentlich nichts, aber wurde dann doch schwach und bekam Frühstück ans Bett gebracht. Ich habe wirklich den absoluten Traummann. Naja, meistens. Gerade ist Bernd dann richtig und endgültig aufgestanden. Mit anziehen, waschen und so. Ich aber bin heute viel zu faul und beobachte wie er draussen durch den Matsch zu unserer Garage stapft, um unsere Koffer zu holen, denn morgen fliegen wir ja nach Gran Canaria. Im Bruchteil einer Sekunde hat er nasse Füsse und etwas später ist er völlig durchnässt.

Da will ich nicht raus !!!!!

Die Koffer aber hat er und so können wir uns dann gleich ans Packen machen.
Die Flugtickets hat Bernd auch schon ausgedruckt. Wir fliegen immer mit Ryanair und zwar immer ohne Platzreservierung, da das günstiger ist. In der Vergangenheit hatten wir immer Glück und saßen trotzdem zusammen. Diesmal allerdings nicht. Bernd sitzt eine Reihe vor mir und dann auch noch links, während ich auf der rechten Seite sitze. Beide haben wir einen Fensterplatz. Das kann heiter werden, denn Bernd hat so elendig lange Beine und hatte sonst jedesmal einen Platz am Gang. Dort konnte er dann zumindest zeitweise seine Füsse ausbreiten. PP, persönliches Pech. Ich habe zwar keine langen Beine, aber die totale Flugangst. Normalerweise klammere ich mich bei den geringsten Turbulenzen an Bernd und heule in seinen Ärmel. Dieser ist nach jedem Flug total vollgerotzt. Und nun sitze ich alleine. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich Herzrythmusstörungen und Atembeklemmungen. Selbst Schuld, denn ich war ja der Meinung, die 6 Euro, die die Platzreservierung gekostet hätte, könnten wir lieber versaufen. Welcher Teufel hat mich da bloß geritten??? Wir fliegen von Sevilla und Toni hat uns angeboten uns hinzufahren. Eigentlich wollten wir bei bla bla car eine Mitfahrgelegenheit suchen, aber ich bin zu dusselig dazu und so sind wir über Tonis Angebot wirklich froh. Gerade habe ich mir die Wettervorhersage von morgen in Sevilla angeschaut und bin jetzt wirklich entsetzt und leicht panisch, denn der Wind soll dort morgen immernoch 70 Stundenkilometern betragen. Ich glaube ich bleibe doch lieber hier. Jesus, vielleicht sind das nun meine letzten Worte an euch?? Ines, nun ist aber gut. Hör auf dich verrückt zu machen. Nun geht mir blöderweise auch noch durch den Kopf, dass falls etwas schief geht, dieser Artikel mit der Überschrift „Hat sie etwas geahnt?“ vermutlich in der Bildzeitung stehen wird.

Gott sei Dank hat Toni, der ja ungefähr 6 Meter weiter in seinem Haus sitzt, gerade eine Sprachnachricht geschickt , die da lautet“: So, die Animation für heute ist auch schon bestellt. Nachher kommt ein Musiker vorbei!“ Das lenkt mich dann etwas ab. Nun wird es aber auch für mich Zeit aufzustehen und Koffer zu packen.

Bernd „als Mann“ hat schon fertig!! Ines ist noch am sprechen ?? 🙂 … aber 5min später war ihr Köfferchen auch gepackt.

Auf Gran Canaria soll das Wetter ja ab morgen fantastisch sein und wäre der Flug nicht, würde ich mich richtig drauf freuen. Morgen früh um halb 8 Uhr fahren wir los. Unser Flug geht um 11 Uhr 30. Drückt uns bitte bitte die Daumen, dass wir heil ankommen.

Am Rande

Liebe Leser, wenn euch der Blog gefällt, könntet ihr ihn dann bitte teilen, bewerten und mit „gefällt mir“ versehen? Das wäre echt lieb, denn dann weiß ich ungefähr, wieviele Leser unseren Blog lesen und wie ihr ihn findet. Ihr dürft auch gerne Verbesserungsvorschläge machen. Lasst doch gerne auch einmal einen Kommentar da. Herzlichen Dank Eure Ines

 

 

 

 

 

Bei dem Scheiss-Wetter hat Ines ein wenig bei facebook „gespielt“ und sich dort virtuell schminken lassen. Wow, ich habe echt eine wunderschöne Frau (muy bien marida)… aber auch ungeschminkt !!!     Oh Bernd, Liebe scheint blind zu machen….Das Programm hat mich zusätzlich 20 Jahre jünger gemacht, mindestens. Nicht nur geschminkt, leider.

03.03.2018   Musiker-Session bei Toni..

Guten Morgen liebe Leser,

Heute habe ich nicht viel Zeit, da wir gleich losfahren müssen zum Flughafen. Trotdem möchte ich noch schnell über den gestrigen Tag berichten. Nachdem wir alles fertig gepackt haben, sind wir rüber zu Toni. Dort erwarteten uns schon 2 Musiker. Der eine kam aus Kuba und spielte Bass, der andere war Schweizer, hatte dort bis zu seinem zwölften Lebensjahr gewohnt und spielte Gitarre und Klavier. Sofort begannen alle zu spielen.

Es war einfach klasse. Zwischendurch wurden die Instrumente hin und her getauscht und Bernd holte dann auch noch seine Mundharmonika  ( blues-harp !!! ) und Toni seine Bongotrommeln.

Es ging über Country, Rock, Blues und Raggy und war einfach nur genial. Ihr hättet dabei sein müssen!!! Im nächsten Leben will ich auch musikalisch werden!! Als die Jungs eine Stärkung vertragen konnten, holte ich mein zuvor gekochtes und verteilte es gerecht unter den vieren. Allen schmeckte es und dann ging es weiter. Bernd hatte sichtlich Spass und auch die anderen waren mit Feuereifer dabei. Wir unterhielten uns in sämtlichen Sprachen und so klappte es recht gut mit der Verständigung.
Gegen 22 Uhr wurde dann der Abend beendet, denn wir mussten noch duschen, entsorgen und die restlichen Sachen packen. Toni und die Jungs brachen dann auf und fuhren noch zu einer Geburtstagsfeier in die Stadt.
Wir lagen gegen 23 Uhr wir im Bett. Ich schlief bis um halb 5. Jetzt ist es gleich 6 Uhr und ich muss Bernd wecken. Der Regen hat nachgelassen und dem Himmel sei Dank, der Wind auch. Gegen halb 8 fahren wir dann nach Sevilla zum Flughafen. Ich hab jetzt schon Schiss vor dem Flug.

Euch wünsche ich einen tollen Tag.

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

3 Gedanken zu „Sturm in Conil 28.02.2018- 02.03.2018“

  1. Zabel sagt:

    Hallo Ines, ich bin begeisterter Leser eueres Blogs. Es ist schön wie Du die alltäglichen
    Dinge beschreibst. Ich freue mich für euch das Ihr so gutes Winterwetter hattet.
    Hoffentlich wird eure Dachreparatur nicht allzu teuer. Liebe Grüße aus dem Stürmischen
    Gauerbach, und weiterhin eine gute Zeit.

    1. Hallo Manfred, wie schön, dass dir unser Blog gefällt. Und dann kommst du auch noch aus unserer alten Heimat.Wir hoffen auch, dass die Reparatur nicht soo teuer wird. Wir müssen das ganze Auto durchchecken lassen, auch wegen Tüv. Bernd möchte auch noch ein zusätzliches Solarpenel. Die Überwinterung hier war toll, allerdings ist das Wetter jetzt sehr bescheiden.War toll etwas aus dem Gauerbach zu hören. Ganz liebe Grüße Ines und Bernd

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