Womo

Fahrt durch Frankreich 30.08 – 03.09.2018

Bonjour liebe Leser,

Wir sind in Frankreich. Es ist jetzt 17 Uhr. Besonders weit sind wir nicht gekommen, denn da wir mautpflichtige Strassen umgehen, kommen wir nicht schnell voran. Das ist uns aber egal, denn wir haben ja Zeit. Das Himmel ist wolkig. Nur selten kommt die Sonne durch, aber mit 26 Grad immer noch sehr warm. Gestern haben wir kurz vor Freiburg an einem Sportplatz übernachtet. Es hat unglaublich gegossen und so sind wir kaum aus dem Saloon rausgekommen. Ich wurde heute morgen das erste mal um 5 Uhr 30 wach, kroch aber um kurz nach 7 noch einmal ins Bett. Das nächste Mal wurde ich erst gegen 10 Uhr wach, weil Bernd losfuhr. Schnell wusch ich mich, putzte die Zähne und zog mich an, was während der Fahrt gar nicht so einfach ist. Die Landschaft hier ist wirklich toll, aber das war sie in Süddeutschland auch. Sowieso sind wir vom Süden Deutschlands ganz angetan und waren sicher nicht zum Letzten Mal dort. Generell ist Deutschland wirklich schön, besonders wenn das Wetter so mitspielt wie in diesem Sommer. Wir haben dort herrliche 4 Monate verbracht, auch einigen Stress gehabt, überwiegend schöne Momente und tolle Begegnungen gehabt. Irgendwie fällt mir der Abschied scheinbar immer schwer. Ich weiß noch, dass ich im Frühjahr gar nicht aus Spanien rauswollte und nun hätte ich es auch noch länger in Süddeutschland ausgehalten. Überhaupt gingen die 4 Monate rasend schnell vorbei und ich kann es gar nicht fassen, dass wir jetzt wieder im Ausland unterwegs sind. Bernd fährt unser Wohnmobil sehr souverän durch die gefühlten 100 Kreisel und auch die Serpentinen meistert er mit Bravour. Zwischendurch lese ich ihm etwas aus einem Buch vor, damit es für nicht gar so langweilig ist, denn unser Radio war von Anfang an schon kaputt. Wir werden jetzt noch ein Stündchen fahren und uns dann ein nettes Plätzchen suchen, denn Bernd hat Hunger. Es gibt Spaghetti Bolonaise, welches ich gestern schon gemacht habe und was heute nur noch aufgewärmt werden muss. Laut Bernd schmeckt es super. Ich mag ja mein gekochtes generell nicht so besonders. Dies war ein kurzer Zwischenbericht, ich melde mich morgen wieder bei euch.

So, da bin ich wieder. Geschlafen haben wir auf einem großen Parkplatz in der Nähe von Arlay. Dies ist ein Dorf, welches aussieht, als wäre es aus dem Mittelalter übrig geblieben. Wirklich ein ganz morbider Charme. Überhaupt wirken die Häuser allesamt irgendwie historischer als in Deutschland. Wieder ist es 17 Uhr und unsere heutige Fahrt neigt sich dem Ende zu. Bernd wollte heute 300 Kilometer schaffen, also in etwa so wie gestern. Da die Strecke aber viel besser ist als gestern, nämlich viele Nationalstraßen und viel weniger Kreisel, kamen wir bedeutend schneller voran und haben nun schon 450 Kilometer hinter uns.

Spieglein, Spieglein am Tank, wer hat das schönste Wohnmobil im ganzen Land?

Gerade mussten wir tanken, denn unsere Tanknadel stand schon auf Reserve. Das Glück war mit uns. Fast überall kostet der Liter Diesel hier zwischen 1,50  und 1,58 Euro. Wir aber, haben durch Zufall eine gefunden, wo der Liter „nur 1,40“ kostete. Und so haben wir 90 Liter getankt. Damit war zwar der Tank noch nicht voll, aber es würde hoffentlich bis Spanien reichen, wo der Sprit dann ja hoffentlich billiger sein wird. Beschäftigt haben wir uns noch nicht damit, aber wir gehen ganz stark davon aus. Bernd sitzt seit heute morgen 10 Uhr brav hinter dem Lenkrad. Bisher gab es lediglich eine dreiviertel Stunde Pause auf einem Lidlparkplatz. Dort gab es für Bernd zum dritten Mal Spaghetti Bolongnaise, wärend ich bei Lidl 12 Flaschen Cola Zero, Brot und Kuchen kaufte. Wir verstauten gemeinsam die Sachen, was wirklich schwierig war, denn jeder Winkel, jeder Schrank und jede Klappe unseres Mobils ist bis zum Bersten gefüllt und wir sind heillos überladen. Irgendwie haben wir dann aber doch noch alles unter bekommen und die Fahrt ging weiter. Mittlerweile war es richtig heiß geworden. Den ganzen Tag war es bei 17 Grad eher kühl und regnerisch und nun haben wir plötzlich Sonnenschein bei 26 Grad. Auch die ersten Palmen habe ich schon gesichtet. Hach, ehrlich gesagt habe ich gar keine Lust mehr, bei dem Traumwetter im Auto zu sitzen.

Sicherlich kann ich Bernd davon überzeugen, für heute Feierabend zu machen. Bilder gibt es leider keine, weil  Bernd fürs Hochladen  ( und in der Regel auch fürs Fotografieren) zuständig ist und er ja am Steuer sitzt. Ich denke auch, wenn wir einen Übernachtungsplatz gefunden haben, hat er dazu keine Lust mehr und will lieber seine vom Sitzen steifen Knochen bewegen. Dafür habe ich natürlich tiefstes Verständniss. Wenn alles glatt geht, sind wir schon morgen an unserem geliebten Atlantik. Ich freu mich schon jetzt auf das Meeresrauschen. Von dort geht es dann weiter nach Galicien in Spanien. Dort wollen wir uns mit Armin und Andy treffen, die wir im Winter bei Toni kennengelernt haben und die ebenfalls im Womo leben.

Puh, wirklich heiß hier im Auto!

01.09.2018

Gestern hatte ich einen tollen kostenlosen Stellplatz in ….. gefunden. Er lag mitten im Grünen und es gab dort alles was das Camperherz begehrte. Nämlich eine Entsorgungsstation und Wasser. Wir suchten uns ein nettes Plätzchen, schlossen das Auto ab und machten zuallererst einmal einen Spaziergang.

Zufällig grentzte der Stellplatz an einer Freizeitanlage. Dort konnte man Volley- und Fußballspielen, ebenso Tischtennis und Basketball. Das Gebiet war sehr weitläufig und überall standen Tische und Bänke und luden zum Verweilen ein. Das Wetter war der Traum schlechthin und so genossen wir das unerwartete Ambiente. Am nächsten Morgen war ich schon sehr früh auf den Beinen und machte bereits um 8 Uhr so viel Krach, das Bernd aufstand. Ich wollte heute früh los und hatte schon alles fertig. Unser Saloon war sauber, der Kaffee fertig, die Entsorgungstanks leer. Bernd stand zwar auf, tüdelte sich aber sowas von zurecht, dass es fast 12 Uhr wurde, bis auch er abfahrbereit war. Nun hatte ich aber keine Lust mehr, denn es waren mittlerweile 30 Grad und im Auto noch viel wärmer. Kurz entschlossen verschoben wir unsere Abfahrt auf 16 Uhr 30 und verbrachten noch ein paar schöne Stunden dort, bevor wir dann tatsächlich losfuhren.

03.09.2018

Es ist gerade fast 19 Uhr und wir sind soeben losgefahren. Vorgestern haben wir auf einem großen Parkplatz im Nirgendwo übernachtet. Mit uns noch 3 polnische LKW- Fahrer mit ihren dazu gehörigen Schwerlast-Fuhrpark. Unsere Idee war es, am Folgetag schon früh die letzten 10 Kilometer nach Cabreton zu absolvieren. Natürlich hätten wir die letzten Kilometer auch durchfahren können, aber dann hätten wir für die Übernachtung 13 Euro 50 zahlen müssen und ich war der Meinung, das Geld könnten wir sparen, denn beim Schlafen hat man ja meist die Augen zu und sieht nicht wo man steht. Bernd befand die Idee auch für gut und so spielten wir noch eine Runde Scrabble auf dem großen Parkplatz, bevor wir uns zur Ruhe begaben.  Ich schlief fantastisch und diesmal klappte es auch mit dem frühen Loskommen.

Wie geplant waren wir dann schon um 10 Uhr im Surferparadies Capbreton, direkt am Atlantik. Dort war es ziemlich voll (Sonntag), doch weil einige Camper früh abreisten, bekamen wir dann doch noch einen zentralen Platz und wuschen als allererstes 2 Waschmaschinenladungen Wäsche. Diese trockneten innerhalb von 35 Minuten an der Luft. Nachdem wir sie ordnungsgemäß zusammengelegt- und wegsortiert hatten, das Bett frisch bezogen hatten, ging es ab zum Strand. Hier war es herrlich.

Der kurze Weg duch die Düne an den tobenden Atlantik!

Der Atlantik zeigte sich heute mal von seiner sanften Seite und man konnte richtig schön schwimmen. Ich hatte meine Luftmatratze dabei und ließ mich treiben. Bernd probierte sein kürzlich bei Decatlon erworbenes Bodyboard aus und ich brach vor Lachen fast zusammen. Bernd hielt sich krampfhaft an dem Brett fest, während seine langen Beine ins Wasser sanken. Das war wohl schwerer als gedacht, denn immer wieder rutschte er runter, was wirklich irrsinnig komisch aussah. Was war ich froh, dass er seinen neuen Neoprenanzug nicht anhatte. Denn ich finde Leute, die so ein Teil anhaben sehen immer irgendwie profimäßig aus und jeder schaut sie erwartungsvoll an. Später durfte ich das Brett dann auch mal ausprobieren und bei mir sah es keinen Deut besser aus, als bei Bernd. Diesmal war er es, der lachte.
Fotos am Strand haben wir nicht gemacht, da wir aus Sicherheitsgründen das iphone lieber verschlossen im Saloon gelassen haben. Schließlich wollten wir ja beide zeitgleich eine längere Zeit im Wasser verbringen.
Das Wasser war übrigens mit 25 Grad herrlich warm und doch erfrischend. Der Hunger trieb uns dann zum Saloon zurück und ich machte uns lecker Pizza, die Bernd später etwas Sodbrennen bescherte.

Dieses tolle Abenteuer-Mobil gehört Felice und Joshua; ganz nette Leute, die wir hier kurz kennelernen durften.

Am nächsten Tag ging es wieder zum Strand. Dieses Mal war der Atlantik alles andere als sanft und die Wellen überspülten mich. Mit dem Gefühl in einer Schleuder zu sein, warfen sie mich wieder an den Strand, wo ich erstmal verdutzt sitzenblieb und Bernd beobachtete. Allzeit bereit, die Rettungskräfte zu mobilisieren, (die gerade ihren Posten einnahmen) falls ihm etwas zustossen sollte, denn anscheinend hatte er noch gar nicht bemerkt, wie rau die See war. Als er es kurze Zeit später am eigenen Leib zu spüren bekam, machte er schleunigst, dass er raus kam. Ich bemühte mich ebenfalls krampfhaft wieder auf die Beine zu kommen. Was mir auch tatsächlich irgendwann gelang. Allerdings hatte ich, wie ich sofort bemerkte, mindesten 2 Kg Sand in meiner Bikinihose. Jetzt weiß ich, welch ein Gefühl Kleinkinder haben müssen, wenn sie eine vollgeschissene Pampers an haben. Nicht schön!! Mittlerweile waren an anderer Stelle auch andere Menschen mit ihrem Bodyboard im Wasser und Bernd beobachtete es aus nächster Nähe, um sich einige Kniffe abzugucken. Als er wieder bei mir war, hatten wir das dringende Bedürfnis die Matsche aus unseren Hosen loszuwerden und kämpften uns den Strand bis zur Düne hoch und auf der anderen Seite wieder runter zu unserem Mobil, wo wir sofort unter die Dusche sprangen. Frisch und sauber srabbleten wir dann eine Runde, besahen uns die zum Teil wirklich interassenten Wohnmobile,

Ein Off-road-mobil der Extraklasse. Damit fahren die eigner bestimmt durch Marokko.

sprachen noch mit ein paar Leuten und aßen dann, den von mir zubereiteten Schweinebraten mit Rotkohl und Knödeln . Ein „typisch leichtes mediteranes Sommergericht !!“
Dann packten wir unsere Sachen, machten das Wohnmobil abfahrbereit und begaben uns gegen 18:30 Uhr wieder auf den Weg. Gerade rechtzeitig vor dem neuerlichen Abkassieren. Nach einer guten Stunde, schlechten Strassen und scheiß wahnsinnig vielen Kreiseln, haben wir soeben Frankreich verlassen und sind nun in Spanien Richtung Bilbao unterwegs. Es ist 20 Uhr und wir haben 32 Grad. Die Erfrischung von der Dusche ist damit wieder Geschichte. Galicien, wir kommen!!!!

Womo

Hirschhorn 27.08 -29.08.2018

Wir fuhren zum besagten Stellplatz nach Hirschhorn. Dort waren gerade noch 2 Plätze frei und wir parkten direkt neben einem wahnsinnig großen Concorde Liner plus ****** ein. In der Vergangenheit war unser Wohnmobil eigentlich immer das größte gewesen, neben diesem Schiff aber sah unser Saloon richtig popelig und winzig aus.

Dagegen wirkt selbst unser Schiff wie ein Zwerg 🙂 Der Liner ist über 10 m lang, 12 to schwer und 3,90 m hoch (nicht aufgeockt). Hinten hinterb der Heckklappe fährt der hauseigene PKW (hier Smart) mit.

Wie wir später feststellten wohnten die Besitzer seit 30 Jahren in Papenburg und da dies Bernds Heimatstadt ist, gab es natürlich sehr viel zu erzählen. Wir durften dann das Luxusmobil sogar besichtigen und es war natürlich supertoll und mit allen Schikanen ausgestattet. Irgendwie stimmte die Chemie und wir verbrachten den gesammten Nachmittag des zweiten Tages mit den Beiden. Es gab Sekt. Nicht lange und ich hatten einen kleinen Schwips. Lustig war es sowieso die ganze Zeit, denn die beiden, besonders er ( Komisch, wir wissen nicht einmal den Namen der zwei … doch, Ilona und Kurt ), kannten unheimlich viele Witze und was noch besser war, er konnte sie sogar richtig gut erzählen. Wir kamen aus dem Lachen gar nicht mehr raus und erschrocken stellte ich plötzlich fest, dass es schon nach 18 Uhr war.

Ist sie nicht süss, Ines neue Pudelmütze?! … und der süsse Kopf darunter natürlich !!

Nun war Eile geboten, denn meine Nichte Kathlyn, die seit kurzem in Heidelberg wohnt, um dort mit ihrem Freund Christian die hisiege Hotelfachschule zu besuchen, wollten um 18 Uhr zu uns kommen. Gott sei Dank waren sie noch nicht da und schnell fing ich an, 2 Platten mit belegten Broten herzurichten und den Tisch zu decken. Ein Blick auf Bernds Handy sagte mir, dass sie schon mehrmals versucht hatten uns zu erreichen und so rief ich schnell zurück, denn das Klingeln hatten wir gar nicht gehört, da das Handy intelligenterweise im Saloon geblieben war, während wir uns mit unseren Nachbarn vergnügten. Als ich Kathlyn dann an der Strippe hatte, setzte sie mich davon in Kenntnis, dass Heidelberg nicht 20 Kilometer von Hirschhorn entfernt ist, sondern 30. Diese 30 Kilometer war aber eine schier endlos Aneinanreihung von Serpentinen und so waren die beiden tatsächlich fast eine ganze Stunde unterwegs. Wir freuten uns sehr, sie zu sehen und Kathlyn berichtete uns, dass sie nicht nur die Hotelfachschule besuchen wird, sondern zeitgleich ein Fernstudium absolvieren wird. Hut ab!!! Überhaupt konnte sie schon allerhand berichten und interessiert hörten wir zu. Auch mit Christian konnte man sich super unterhalten und ich muss sagen, da hat Kathlyn einen tollen Fang gemacht. Er natürlich auch;-) .  Die beiden hatten sich in Kathlyns Leerbetrieb kennengelernt, wo sie eine Ausbildung als Köchin absolvierte. Christian war da schon ausgelernt und da hats anscheinend irgendwie mal gefunkt. Kathlyn hatte ihre Gesellprüfung so gut gemacht, dass sie sogar eventuell ein Stipendium bekommt. Unglaublich, oder? Und das, wo doch eigentlich nur die Männer in der Familie mit den Voß-Genen kochen können. Und sie ist nicht die einzige! Meine andere Nichte Janika, die Tochter meiner Schwester Elke, kann ebenfalls kochen wie ein Weltmeister. Ich finde das sehr befremdlic;-), und frage mich, warum ich da so gar nichts von abbekommen habe. Ja ja, die Wege des Herrn sind unergründlich. Letztes Jahr waren Kathlyn und Christian ein ganzes Jahr in Australien und haben in den verschiedensten Betrieben Erfahrung sammeln können und in 5-6 Jahren werden sie dann aller Vorraussicht nach mit in das Hotel Voss in Westerstede einsteigen und meinen Bruder und meiner Schwägerin ordentlich unter die Arme greifen. Das sie das schon jetzt könnten, haben sie in den letzten 7 Monaten schon ordentlich bewiesen. So wird dann das Hotel in die vierte Generation gehen und mein Wäschewaschen dort ist gesichert;-).
Zu späterer Stunde holte Bernd dann noch die Gitarre raus und Bernd und Kathlyn konnten endlich einmal wieder zusammen singen.

Gemütliche, lustige Runde zu späterer Stunde.

Das haben sie in der Vergangenheit schon öfter erfolgreich hinbekommen, so auch heute. Ich nahm den Gesang mit dem Handy auf und schickte ihn zu meiner Tochter Kim, die war ganz erstaunt, dass es Vossens gibt, die so gut singen können. Kathlyn wird das wohl von ihrer Mutter haben, denke ich. Christian war auch ganz fasziniert von Kathlyns Gesang, denn er sah sie die ganze Zeit sehr verliebt an. Gegen 22 Uhr mussten die beiden dann los, denn morgen früh war ja Schule.

Abschließend noch ein paar Sätze zu dem kleinen Ort Hirchhorn. Er liegt direkt am Neckar und ist richtig schön.

Von der Burg aus hatte man einen tollen Blick auf die Schleuse im Neckar.

Auch wandern kann man hier ganz hervorragend. Es gibt sogar ein altes Schloss, zu dem wir hoch gewandert sind. Der Anstieg war mehr als steil und mir lief mal wieder der Schweiß in Sturzbächen vom Gesicht, zumal es mal wieder sehr warm war.

Wer hier auf der Burg heiratet und den steilen Anstieg geschafft hat, hat sich die Sache bestimmt vorher gut überlegt 🙂

Nun, wo ich dies schreibe , sind wir wieder on the road. Es geht Richtung Freiburg. Überall ist Baustelle und wir kommen nur schleppend voran. Die Landschaft hier ist aber grandios. Getankt haben wir eben auch noch und hatten richtig Glück, den Liter Diesel für 1,26 Euro zu bekommen. Scheinbar war das die günstigste Tankstelle weit und breit, denn bei alle Nachfolgenden, lag der Literpreis für Diesel zwischen 1,34 Euro und 1,39 Euro. Wie schön, dass Bernd den Rüssel (Ines meint natürlich die Diesel-Zapfpistole !!) solange reingehalten hat, bis unser Tank randvoll war.

 

Womo

Werkstatt in Dieburg 27.08.2018

So, es ist mittlerweile Dienstag 17 Uhr und wir waren seit heute morgen um 10 Uhr in der Werkstatt in Dieburg, zwecks Austausch der Scheibe.

Das war unser „Stellplatz“ für diesen Tag … unter Dach, von der Sonne verschont aber mit Stromanschluß gratis 🙂

Die Mechaniker, 5!!! an der Zahl warteten schon auf uns.

2 von 5 Glas-Experten begutachten schon unsere Frontscheibenbaustelle

Die neue Scheibe aus Melle war auch da. So weit, so gut. Die Mechaniker rollten die gelieferte Scheibe zu unserem Wohnmobil und waren dann mehr als erstaunt, dass sie exakt die gleiche Scheibe einbauen sollten, obwohl unsere doch gar nicht kaputt war. Da das hier dieses Mal mein Projekt war und nicht Bernds, schilderte ich ausführlich den Fall. Die Mechaniker fassten sich an den Kopf und fingen dann an zu messen. Vom Ergebnis war ich in keinster Weise überrascht, denn alle 5 waren einheitlich der Meinung, dass die Scheibe, die im März eingebaut worden war, einfach zu klein war. Genauso wie die Scheibe, die davor eingebaut worden war. Da die neu gelieferte exakt dieselben Maße hatte, war sonnenklar, dass auch diese zu klein sein würde. Das alles hatte ich ja auch schon vermutet und dem verantwortlichen Menschen in Melle bei Osnabrück stundenlang telefonisch geschildert. Dieser war sich aber absolut sicher, das nur ein Einbaufehler für den Spalt infrage kommen würde. Dieser Armleu…. !! Sofort griff ich zum Telefon und klingelte bei dem Helden mal wieder durch. Da die Mechaniker von der hiesigen Werkstatt ihn auch schon kontaktiert hatten, war er bereits im Bilde und mal wieder sehr kleinlaut. Ich musste mich unglaublich zusammenreißen, ihn nicht zu fragen, ob der Blick auf die Sterne nicht grandios wäre, bei dem offensichtlichen Dachschaden. Lässt der doch wirklich diesselbe Scheibe liefern und begründet es dann auch noch damit, dass er uns nur helfen wollte. Man man man, auf so eine Hilfe konnten wir wirklich verzichten. Nun hängen wir hier seit Tagen rum und was hat es uns gebracht? Rein gar nichts. Naja, stimmt so nicht ganz. Die Mechaniker haben die alte Scheibe rausgeholt und dann wieder eingesetzt.

… hereinspaziert, der „Saloon“ ist geöffnet!!
Die „Projektleiterin“ Ines hat alles im Griff und überwacht die „Montagearbeiten“. Derweil erledige ich mal die „wiederkehrenden Haushaltsaufgaben“ und schäle die in Buchen gesammelten Äpfel um ein leckeres Apfelmuß für meine 3 aufgesparten Kartoffelpuffer zu bereiten. Ines hat ihren Job echt gut gemacht !!!! 🙂

Jede Menge Dichtungsmaterial untergesprüht und mit Gummis ummantelt. Momentan sieht man auch keinen Spalt, aber das war ja die letzten 4 Monate genauso. Es ist nun einmal Fakt, dass es über kurz oder lang immer wieder passieren wird. Hoffentlich über lang.
Ansonsten haben wir das Beste aus diesem Tag rausgeholt. Als erstes klemmten wir uns an das Stromnetz, da wir unter einem Dach standen und so keine Möglichkeit hatten unsere Solarpanele aufzuladen. Dann wusch ich eimerweise Wäsche und zwar in der Teeküche der Werkstatt. Anschließend kam alles in unseren Trockner, denn wie gesagt, wir hatten ja Strom satt. Netterweise durften wir dann sogar noch unseren Wassertank auffüllen, was wir gnadenlos ausnutzen. Damit es sich auch richtig lohnte, duschten wir vorher noch. Als wir pikobello sauber waren, kam das Wohnmobil dran und zu guter Letzt schickte ich Bernd (zu Fuß 1,5 km zum nächsten Lidl)  zum Einkaufen. Wir hatten nämlich nur noch Licht im Kühlschrank. Hähnchen sollte es heute geben, wunderbar zubereitet im Backofen, den wir nun benutzen konnten, weil wir an der Steckdose hängen. Über eine Stunde lag der Hahn dortdrin und drehte sich permanent um die eigene Achse. Der Duft, der durchs warme Wohnmobil zog, war betörend und genau wie es roch, schmeckte es dann auch. Danach noch fix in der Teeküche abgewaschen und dann war es endlich 17 Uhr und wir konnten losfahren. Zwar war die Scheibe schon lange drin, aber sie musste danach noch 4 Stunden trocknen. Nicht die Scheibe, sondern die Dichtungsmasse natürlich. Nicht das Bernd nachher wieder in blauer Schrift korrigiert;.) … muß ich ja nicht korregieren, da Ines mich im Vorfeld gefragt hatte, wie das Material genannt wird 🙂 
Unser Ziel ist Hischhorn im Odenwald am Neckar, 20 Kilometer von Heidelberg entfernt und dort wollen wir einen Tag bleiben, um A) zu sehen wie die Scheibe sich verhält und B) das angesagte gute Wetter ausnutzen. Morgen soll es nämlich wieder warm werden, im Gegensatz zu heute. Da war es nämlich lausig kalt und die Heizung lief den ganzen Tag. Auf Strom;-) So liebe Leute, das war ein kleiner Zwischenbericht unseres heutigen Tages.

Noch 16 Kilometer und wir sind am Ziel angekommen. Der Stellplatz soll direkt am Neckar liegen und sehr schön sein.

Die Gegend hier ist traumhaft und Bernd und ich haben allerbeste Laune und wenn die Scheibe noch bis Juli durchhält, (dann gibt es nämlich die passende, wurde soeben per e-mail bestätigt), bleibt das auch so. Sollte allerdings die Scheibe wieder Maleschen machen, müssen wir noch in Deutschland bleiben und mindestens eine Woche auf eine Neue warten. Das wäre echt scheiße, denn wir wollen los in den europäischen Süden!!!!

Womo

Miltenberg in Bayern 25.08 -27.08.2018

 

25.08.2018

Bernd geht es schon wesentlich besser. Schmerztabletten nimmt er keine mehr (er hat nur am Freitag 2 Stk genommen  … halt ein harter Kerl!) und sein Gesicht schwillt langsam wieder ab.
Gestern war es hier richtig kalt und regnerisch und eigentlich wollten wir uns jetzt auf die Socken über Frankreich nach Portugal machen. Das muss nun noch etwas verschoben werden, denn am Morgen vor Bernds Zahnoperation, stellten wir voller Entsetzen fest, dass unsere am 24zigsten April neu eingesetzte Panoramascheibe schon wieder einen Spalt hat.

… und das Hotel Voss hat uns schon wieder Werbung durch den Spalt eingeschoben 🙂 !!!

Es kotzte uns richtig an, denn wir waren schließlich extra bei einer Fachwerkstatt gewesen, die von sich behauptet der Profi für Scheibeneinsetzung zu sein. Da Bernd nach seiner OP kaum sprechen konnte, erklärte ich mich gerne bereit dort anzurufen. Geladen genug war ich, denn ich hatte weiß Gott nicht noch einmal Lust auf dieses tägliche Theater die Scheibe mit Tapeband zu kleben und trotzdem bei jeder Kurve ängstlich zu eben dieser zu sehen und hoffen das sie nicht rausfällt. Von der Feuchtigkeit im Saloon will ich erst gar nicht reden. Erst einmal dauerte es bis ich den Verantwortlichen an der Strippe hatte. Dieser konnte sich das natürlich überhaupt nicht erklären und schlug dann tatsächlich vor, wir sollten wieder nach Melle (bei Osnabrück) fahren. Hallo??? Gehts noch??? Das waren hin- und zurück locker 1000 Kilometer. Dazu hatte ich nun überhaupt keine Lust. Von den Benzinkosten einmal abgesehen. Ich wurde ziemlich laut und er immer kleinlauter. Bernd gab mir vom Bett aus Zeichen, dass wir wohl oder übel zurück müssten, aber ohne mich. Ich erklärte dem Mann, dass es nun seine Aufgabe wäre, uns eine neue Scheibe zu besorgen und er sich überlegen könne, wie er sie hierher schaffen könne. Er bat sich etwas Bedenkzeit aus ( die konnte er gerne haben) und wollte in 10 Minuten abermals anrufen. Das tat er auch tatsächlich und teilte uns mit, dass es eine Niederlassung in Dieburg geben würde, die neue Scheibe dort am Montag ankommen würde und wir dort um 10 Uhr einen Termin hätten. Super, Dieburg war nämlich mit 90 Kilometer Distanz wesentlich dichter dran als Melle. Warum nicht gleich so?? Der gute Mensch, sagte zwar andauernd, dass er gerne persönlich einen Blick auf die Scheibe werfen würde und sie lieber persönlich einsetzten wolle, aber nachdem ich ihm gesagt habe, dass er ja gerne mit dem Auto kommen könne, um dabei zu sein, wurde er mucksmäuschenstill. So gerne wollte er dann wohl doch nicht dabei sein. Mit der Drohung, dass wenn es wieder nicht klappen sollte,  wir zu Concorde gehen und  auf seine Rechnung eine neue Scheibe einbauen lassen, verabschiedete ich mich;  wie ich zugeben muss nicht gerade sehr freundlich.
Puh, jetzt gings mir richtig gut. Ist schon klasse, wenn man mal Dampf ablassen kann! Natürlich waren wir nicht begeistert hier nun weitere 3 Tage festzusitzen aber was sollten wir tun?

Den ganzen Tag hatte es hier in Buchen immer wieder mal geregnet und kalt war es auch und so konnte ich Bernd gegen 17 Uhr überreden schon mal Richtung Dieburg zu fahren, denn morgen sollte das Wetter wieder sonnig sein und da möchte man ja nicht so gerne im Auto sitzen. Wir machten das Wohnmobil startklar und düsten ab.

Schon nach 40 Kilometern bat ich Bernd von der Autobahn abzufahren, denn in unserer Stellplatz-app hatte ich einen netten kostenlosen Stellplatz gesichtet. Bernd hatte anscheinend sowieso keine große Lust mehr zum fahren, denn ohne Diskussionen ließ er sich via Handy zum besagten Stellplatz navigieren. Dieser hatte gerade noch einen Platz für uns. Zwar führte oberhalb des Platzes eine Schnellstrasse vorbei, aber sonst war er wirklich schön und nur einen Kilometer von der historischen Altstadt von Miltenberg entfernt. Klasse, da konnten wir morgen einen kleinen Stadtbummel machen und etwas wandern gehen. Heute hatten wir bei dem Wetter keine Lust mehr uns zu bewegen und gingen früh ins Bett.

26.08.2018 Miltenberg in Franken (Bayern)

In der Nacht war es eisig kalt geworden. Im Wohnmobil waren es um 4 Uhr morgens, als ich aufstand um den Blog zu schreiben, nur knappe 12 Grad. Brrrrr, so kalt war es ja schon ewig nicht mehr und ich schlotterte geradezu beim Schreiben. Um 7 Uhr 30 ging ich noch mal zu Bernd ins Bett und der war richtig nett. Anstatt wie sonst zu sagen: Geh weg du Eisklotz, durfte ich mich heute an ihn ankuscheln. Kann das an dem gezogenen Weißheitszahn liegen???? Ich fands jedenfalls herzallerliebst. Gegen halb 9 war ich dann soweit aufgetaut, dass ich unseren Frühstückstisch decken konnte. Unsere Heizung wurde auch für eine halbe Stunde erstmals in Deutschland aktiviert. Danach heizte sich das Wohnmobil ganz schnell durch die Sonne auf, die endlich durch die Fenster schien. Nach dem Frühstück gingen wir zu Fuß Richtung Stadt. Schnell merkten wir, das etwas Besonderes im Busch sein müsse, denn mit uns strömten Unmengen von Leuten ebenfalls in dieselbe Richtung. Überall gab es Parkleitsysteme und das Städtchen quoll fast aus allen Nähten. Nun machten uns auch Schilder darauf aufmerksam, dass hier die berühmte Michaelismesse stattfand. Bernd und ich stürtzten uns ins Getümmel. Mei, was gab es hier alles zu bestaunen. Unzählige Verkäufer boten ihre Waren an.

Ein toller Verkaufsstand im Hippi-Look mit einem Eingansschild auf dem steht: „Love is in the air“ ….  bin ich dann doch lieber nicht reingegangen 🙂
Wer von den Beiden ist denn nun der Wachhund ? 🙂 … oder: wer von Euch findet die Katze im Bild?

Da gab es Küchen, Bügeleisen, Massagegeräte (die Bernd und ich natürlich als erstes ausprobierten), Treppen, Rasenmäher, Dachziegel, Klamotten, alles für den Hund, Putzmittel, Küchengeräte, Töpfe und und und… Zusätzlich natürlich noch jede Menge Fresszelte, Fahrgeschäfte und ein Bayernzelt mit Blaskapelle.

Im Festzelt wurden riesige Mengen an Schweinshaxen und Händel mit Beilagen vertilgt.

Wir waren schier überwältigt und wie sich schnell rausstellte auch in Kauflaune. Als erstes kauften wir eine Wunderbürste, zum Reinigen unserer Teppiche für 15 Euro. Dann erstand Bernd einen tollen Kaputzenpullover, ebenfalls für 15 Euro und dann war unser für „die Wanderung“ mitgenommenes Geld alle. Blöd, denn ich hatte mich in eine ultimative handgestrickte Wollmütze verliebt, die 27 Euro kosten sollte und Bernd liebäugelte mit 2 Schaffellen, die klasse auf unsere WoMo-Sitze passen würden. Das Massagegerät hätte Bernd auch noch gerne  gehabt( für Ines natürlich, damit wäre ich etwas entlastet worden 🙂 ) , aber was soll`s? Wir gingen erst mal wandern, um uns auf andere Gedanken zu bringen. Der Wanderweg führte uns stetig bergauf und ich pustete wie eine alte Dampflok.

Belohnt wurden wir dann aber mit einen tollen Blick auf die Stadt und den Main, der mitten durch eben dieser führt.

Nun ging es an den Abstieg und wieder durchs Messegelände, vorbei an den Objekten unserer Begierde. Kurzentschlossen und spontan beschlossen wir, dass ich hier warten sollte, während Bernd Geldnachschub aus dem Wohnmobil holen wollte. Ich entdeckte während seiner Abwesenheit noch ein tolles Kleidungsstück aus Leinen für lächerliche 10 Euro, welches neben der Mütze ganz oben auf meiner Wunschliste stand.

Dieser hübschen Frau steht aber auch einfach fast alles  und ich meine hier nicht die Orthesen von Ines auf die auch jede Menge Messebesucher nun schielten und nicht wie sonst immer nur auf ihrer von Gott gegebenen Oberweite 🙂

Es dauerte gar nicht lange und Bernd kam schon zurück. Super, wenn man so lange Beine hat!!!
Nun hatten wir aber Hunger und gönnten uns jeder 3 Kartoffelpuffer. Die waren so lecker, dass Bernd für sich noch eine weitere Portion mit nach Hause nahm. Dann ging es zu meiner Pudelmütze, die mir von nun an gute Dienste tun wird, wenn wegen Wassersparens das Haar mal wieder nicht sitzt. Nun ging es zu den Fellen. Wir entschieden uns für ein Patchworkfell, welches aus aneinandergenähten Fellresten besteht und demzufolge nur die Hälfte kostete. Ich persönlich finde es auch schöner, denn da hat man nicht so das Gefühl auf einem toten armen Schaf zu sitzen. So sitzt man zwar auf vielen toten Schafen, aber da es nicht die Form hat, kann ich es ausblenden.

Für kalte Wintertage vorbereitet!  Provisorisch hat Ines die Felle schon mal an den Sitzen befestigt. Langsam wirds ein „alternatives Mobil“

Nun gab es noch ein Softeis für jeden von uns und schwerbeladen  traten wir den Heimweg an.

Gott sei Dank, denn ich war echt froh meine Orthesen abschnallen zu können. Es war ein toller Tag, in einer tollen Stadt. Morgen früh geht es dann nach Dieburg, ich werde berichten……

Womo

Walldürn 20.08 -22.08.2018 bei der Firma Goldschmitt

Bei der Firma Goldschmitt in Walldürn

Gleich um 7 Uhr 30 fuhr Bernd unser WoMo ins Tor 5 der Werkstatt.

Und schaut, am Anreisetag zuvor habe ich noch schnell die „Saloon“-Aufkleber bearbeitet und ans Wohnmobil angebracht. Danke an Carina & Simon, die diese Aufkleber entworfen und für uns besorgt haben.

Da das Einbauen der neuen Systemsteuerung unserer Hubstützen  6 Stunden dauern sollte, hatte ich zuvor meine Orthesen angeschnallt und wir machten uns zu Fuß auf den Weg nach Walldürn. Die Orthesen drückten heute weniger als sonst und deshalb waren wir ziemlich flott unterwegs.

Eine tolle alte Eisenbahnbrücke

Walldürn scheint ein Wallfahrtsort zu sein, denn überall hingen Jesus- und Marienbilder. Zum Teil stammten diese noch aus dem Mittelalter, wie wir aus den Inschriften entnehmen konnten. Damals dachten die Leute anscheinend, wenn sie diese aufstellten, wäre ihnen ein Platz im Himmel sicher. Vielleicht ist es ja auch so, wer weiß? Walldürn hat eine riesige katholische Basilika, die Bernd und ich besichtigten.

Auch wir verweilten eine kurze Zeit in dieser prunkvollen Kirche; toll, wie das Sonnenlicht über dem Hochaltar in den Kirchenraum schien.

Vor der Kirche gab es ein Hinweisschild zum Märzenbrünnlein. Da dieser nur ca. 3 Kilometer entfernt war, wir sowieso wandern wollten und nichts besseres zu tun hatten, begaben wir uns also auf diesen Weg. Unterwegs gab es unzählige Apfel- und Pflaumenbäume, die sich alle unter der reifen Last bogen. Bernd und ich kamen nicht umhin unsere Taschen zu füllen.Scheinbar wurde hier nichts geerntet, denn auf dem Boden lagen schon Unmengen reifer Früchte.  Das Wetter war wie immer klasse und der Weg führte uns alsbald in einen Wald. Dieser war anscheinend ein Pilgerweg, denn am Waldesrand waren alle paar Meter Bilder von der Kreuzigung Jesus aufgestellt. Bernd, der ja kirchlich sehr bewandert ist, erklärte mir alles, was nicht selbsterklärend war und ich nicht wusste. Nach etwa 3 Kilometern kamen wir dann wirklich zu dem Brünnlein, das seinen Namen durch die Miniaturgröße alle Ehre machte.

Ines an der „Quelle“. Na, mit dem bischen Wasser würde es ewig dauern unser Wohnmobil aufzufüllen!

Gleich in der Nähe war eine kleine Kapelle aufgestellt worden und auf einer Bank vor eben dieser setzten wir uns und redeten über Gott, Glaube, Kirche und den Papst.

Nach einer geschlagenen Stunde machten wir uns auf den Rückweg. Bernd hatte schon wieder Zahnschmerzen und so kauften wir in einem Geschäft Nelken (also:  keine Blumen, sondern hier sind die Gewürz-Nelken gemeint). Diese sollen ja, laut meines Vaters, betäubend wirken, und so schob Bernd sich gleich drei in den Mund und redete von da an kein Wort mehr mit mir. Ich indessen redete die ganze Zeit und bat Bernd ab und an mal den Kopf zu schütteln oder zu nicken, damit ich sichergehen konnte, dass er auch zuörte.
Als wir wieder bei der Firma Goldschmitt ankamen, war unser Auto noch nicht fertig

Alle Mann an Bord!!? Zeitweise waren sogar 5 Monteure mit unserem Saloon beschäftigt … hier war jedes Fachwissen gefragt, aber die Profis haben alles mit einer bewundernswerten Ruhe hinbekommen.

und so spielten wir vor der Rezeption Scrabble.

Ines hatte mal wieder Hilfe beim Spiele … diese Hummel hat ihr direkt geholfen. Vorne H dann U dann M … also Hummel ! RICHTIG liebe Ines!

Puh, wir saßen in der prallen Sonne und es war unglaublich heiß. Als Bernd mal wieder nach unserem Auto sah kam Herr Goldschmitt auf ihn zu. Seine Firma hatte er zwar verkauft, war aber immer  noch für sie tätig. Er hatte uns schon gesucht, weil er in unserem Blog gelesen hatte, dass wir zu ihm unterwegs sind. Erstaunlich, wer alles den Blog liest, oder? Die beiden unterhielten sich prächtig und vielleicht kann Bernd im nächsten ja dort einmal spielen. Von einem Mitarbeiter bekam er dann noch die Adresse eines guten Zahnarztes. Bei dem klappte es am Folgetag auch sofort mit einem Termin. Die Mechaniker machten Übersunden und gegen 18 Uhr war unser Mobil fertig. Anstandslos fuhren die Hubstützen nun auf Knopfdruck wieder rein und raus und obwohl viel mehr Zeit beansprucht wurde, kostete es nicht mehr als abgmacht. Wir waren erleichtert. Überhaupt ist die Firma Goldschmitt ein toller Laden mit absolut kompetenten und freundlichen Mitarbeitern. Zudem gibt es dort sogar einen firmeneigenen Stellplatz mit Entsorgung und Wasser. Selbst Gas kann man dort tanken. An der Rezeption gibt es eine Kaffeemaschine, in der die Bohnen frisch gemahlen werden. Der Kaffee dort ist kostenlos und schmeckt prima. Außerdem gibt es dort ein tolles Gästeklo, welches wir sehr oft nutzten. Das nenne ich mal Kundenorientiertheit. Uns jedenfalls gefiel es so gut, dass wir gleich noch eine Nacht dranhingen. Am nächsten Tag ging es dann schon morgens für Bernd zum Zahnarzt. Dieser stellte eine Zahnfleischentzündung fest und spritzte Bernd irgendein Zeug. Danach waren die Schmerzen weg, aber der Arzt meinte, Bernd müsse vorsorglich in eine Zahnklinik, weil er der Meinung war, dass auch ein nicht rausgewachsener Weißheitszahn für die Beschwerden verantwortlich sein könnte. Die Zahnklinik war in Mosbach und da Bernd am folgenden Tag dort einen Termin hatte, fuhren wir dort hin. In einem Wald, direkt am Waldfreibad gab es einen Stellplatz für 8 Euro. Darin enthalten war der Eintritt ins Schwimmbad. Da es mit 31 Grad immer noch sehr heiß war, verbrachten wir einige Stunden dort. Anschließend gingen wir zu Fuß in das kleine Örtchen und gönnten uns eine Pizza. Wir schafften sie nur bis zur Hälfte und nahmen den Rest mit nach Hause, wo ich sie ganz alleine am nächsten Tag verdrückte, da Bernd nicht kauen konnte. Er war um 8 Uhr mit dem Rad zur Zahnklinik gefahren und mit einer dicken Backe, aufgeplatzten Lippen und jeder Menge Blut im Mund kam er gegen 9 Uhr30 zurück. Tatsächlich hatte man ihm den Weißheitszahn gezogen. Schmerzen hatte er nicht, denn noch war alles betäubt. Die würden aber kommen und so verfrachtete ich ihn erstmal ins Bett, wo er döste bis die Betäubung raus war. Wie gut, dass der Chirurg ihm Schmerzmittel mitgegeben hatte. Als der große Hunger kam, machte ich ihm Tee, in dem er Kekse einstippen konnte und anschließend noch eine Dose Karotteneintopf. Die Hackbällchen darin wurden von mir dermaßen bearbeitet, dass kein Kauen mehr nötig war. Im 10 Minutenrythmus wurden die Kühlpads getauscht und am nächsten Tag sah er zwar wie ein Hamster aus, hatte aber kaum noch Schmerzen. Kommt wohl auch nicht so häufig vor, dass die eigenen Kinder ihre Weißheitszähne vor dem Vater herausoperiert bekommen, oder? An dem rausgezogenen Zahn klebte auch eine Ziste, die vorsorglich eingeschickt wird. Der Arzt meinte aber, wir müssen uns keine Sorgen machen.

Liebe Leser, der Bericht war ursprünglich viel viel länger, aber der blöde PC hat mal wieder nichts gespeichert und ich bin gerade etwas demotiviert, wünsche euch aber einen tollen Tag!

 

 

 

 

 

Womo

Zu Besuch bei Martina und Paul in Billerbeck 19.08.2018 und dann ab nach Walldürn

Ungewaschen und ziemlich groggy kamen wir gegen 14 Uhr in Billerbeck an. Ich hatte fast während der ganzen Fahrt hinten im Bett gedöst und sah ziemlich zerzauselt aus. Martina erwartete uns schon draußen, denn auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit, hatte sie uns (wie sie sagte:  unser riesiges Schiff) am Haus vorbeifahren sehen und war aus dem Haus geeilt. Zum Glück gab es schräg gegenüber ihres Hauses eine Wiese und dort stellten wir, frech wie wir sind, einfach unseren Saloon ab. Die Wiedersehensfreude war riesig, denn wir hatten sie und ihren Mann Paul weit über ein Jahr nicht gesehen und so freuten wir uns alle, dass es kurz vor dem Aufbruch in den Süden nun doch noch geklappt hatte. Die beiden hatten leckeren Kuchen besorgt und mit einer guten Tasse Kaffee verleibten wir uns ihn nun ein. Wir hatten uns jede Menge zu erzählen, denn soviel hatten wir in der Zwischenzeit erlebt. Natürlich wurde auch in Erinnerungen geschwelgt, denn Bernd und Martina sind seit Urzeiten befreundet und sie war sogar Trauzeugin bei seiner ersten Hochzeit. Sie hat ihren Paul ziemlich zeitgleich wie ich meinen Bernd kennengelernt und die beiden haben 2 Monate vor uns geheiratet. Das ist im nächsten Jahr tatsächlich schon 10 Jahre her. Mein Gott, wo ist nur die Zeit geblieben?? Nach dem Kaffee durften Bernd und ich dann duschen. Danach fühlte ich mich entschieden fitter. Netterweise durften wir auch noch die Waschmaschine nutzen, so dass wir nun mit ausnahmslos sauberen Klamotten unsere Reise in den Süden antreten können. Herrlich!!!!! Als ich porentief rein aus der Dusche – und wieder zu den anderen auf die Terasse kam, hatte Paul schon den Grill angeschmissen. Hallo??? Wir hatten gerade erst Kuchen!!! Heute war alles egal, beschloss ich, denn Martina hatte zusätzlich noch extrem leckere Salate gezaubert. Wir ließen es uns so richtig schmecken. Nach der Rinderbratwurst gab es Rippchen und zu guter Letzt noch ganz besondere Steaks. Da wir so etwas gutes ja nie essen, habe ich aber leider den Namen vergessen. Kenner unter euch werden wissen, wie die Rinder heißen, die ausnahmslos auf Weiden leben und ein stressfreies Leben führen. Die Qualität konnte man wirklich schmecken, aber leider war ich so satt, dass nur noch ein Probierhäppchen hineinpasste. Gegenseitig berichteten wir aus unserem Leben und da Martina so unglaublich trocken und witzig erzählen kann und die beiden sich so harmonisch ergänzen, fühlten wir uns sauwohl und blieben viel länger als ursprünglich geplant. Die beiden waren große Fans des Commedian Markus Krebs, den wir bis dato gar nicht kannten. Das konnte nicht so bleiben und so hörten wir dann via Handy einige Kostproben und waren so begeistert, dass wir uns am Folgetag alles von ihm, über Youtube, reinzogen. Unglaublich komisch, der Kerl und Paul und Martina scheinen exakt den selben Humor wie wir zu haben!! Wie gut, dass wir diesen Monat so viel Datenvolumen übrig hatten. Erst kurz vor 21 Uhr verabschiedeten wir uns schweren Herzens von den beiden. Nun fing es schon an zu dämmern und wir mussten zusehen, dass wir loskamen, denn Bernd fährt wesentlich lieber im Hellen als im Dunkeln und er wollte unbedingt den „Ruhrpott“ noch heute hinter sich lassen und dort nicht Montag-vormittag den Berufsverkehr miterleben.

Liebe Martina und lieber Paul, herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft, wir haben die Zeit bei euch in vollen Zügen genossen und würden uns freuen, wenn ihr uns besuchen kommt, oder wir uns im nächsten Jahr revangieren können. Bleibt wie ihr seid, ihr seid klasse!!!!

Da wir natürlich vor lauter netter Gespräche und dem vielen leckeren Essen mal wieder keinen Gedanken an Fotos-Machen hatten, gibt es hier nur ein „verschwommenes“ Selfi mit Martina, bei der Verabschiedung in unserem Saloon. Dabei sehen Martina & Paul so toll aus 🙂 … beim nächsten Mal machen wir dann gleich zu Beginn des Besuches Fotos !!

Bernd und ich fuhren dann noch knapp 2 Stunden und übernachteten an einem Waldrand in Siegen.

Guten Morgen liebe Ines; wie immer fleißig !!!!! … am Lesen 🙂

Am nächsten Morgen ging die Fahrt weiter nach Walldürn. Hier sitze ich nun und schreibe Blog, während Bernd sich abmüht unsere neuen Aufkleber mit den Saloonbeschriftungen an unser Womo zu bekommen. Mittlerweile ist es fast 20 Uhr und wir haben hier noch immer 26 Grad mit Sonnenschein. Wir stehen vor der Werkstatt der Firma Goldschmitt und hoffen das bei unserem morgigen Termin alles glatt läuft.

Womo

Huntlosen und Büren bei Osnabrück 18.08.2018 -19.08.2018

 

Unsere kleine Farm in Huntlosen 18.08.2018

Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück mit meinem Bruder, Tanja und Kilian mussten wir nun Westerstede verlassen. Zuvor spielten Kilian und ich aber noch 2 Runden Mensch-ärgere-dich nicht auf dem Parkplatz vor unserem Wohnmobil. Heute sollte es nach Büren bei Osnabrück gehen, wo Gottfried und Susanne in ihrer Stammkneipe einen Countryabend organisiert hatten. Kurz vorm Aufbruch rief meine Freundin Katrin an und bat uns, doch noch kurz auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen auf ihrer“ kleinen Farm“ in Huntlosen vorbeizukommen. Bernds Meinung nach hatten wir eigentlich keine Zeit, aber als ich ihm versprach, dass der Abstecher nicht mehr als 15 Minuten dauern würde, erklärte er sich einverstanden. Nach Huntlosen mussten wir sowieso, denn dort wollten wir Bennets Freundin Fine abholen, die mit uns nach Lotte-Büren fahren wollte, um Bennet, der dort mit Bernd zusammen einen Musik-Gig hatte, endlich einmal wiederzusehen. Da sich Fine schon auf der “ kleinen Farm“ eingefunden hatte, konnten wir sie von dort aus gleich einsacken. Das Verkehrsaufkommen war ziemlich hoch, was wahrscheinlich daran lag, dass in Vechta Stoppelmarkt war und viele Menschen an diesem Spektakel teilnehmen wollten; zudem gibt esauf allen Autobahnen unzählige Baustellen. Bernd wurde unterwegs zunehmend nervöser, was ich nun überhaupt nicht verstand, denn es war mal gerade 14 Uhr und spielen mussten die beiden schließlich erst um 20 Uhr 30. Ab 18 Uhr würden dort zwar schon einige Linedancegruppen auftreten, diese tanzen dann aber zur „Musik aus der Konserve“ , welche über Bennets Anlage laufen würde. Also, wo war das Problem??? Es gab keins, aber Bernd war trotzdem hochgradig nervös, was vielleicht auch damit zusammenhing, dass er seit 3 Tagen nicht mehr rauchte. Dazu war er extra zum Handauflegen gegangen. Dieser Spass hatte ihn oder besser gesagt uns 50 Euro gekostet und angeblich sollte man nach der Sitzung kein Verlangen mehr nach Zigaretten verspüren. Bei Bernd hatte dies aber augenscheinlich nicht gewirkt, denn er war bereits am Abend nach der ersten Handauflegeaktion unausstehlich, so dass ich ihm am Folgetag gleich noch einmal dorthin jagte. Diese zweite Sitzung war kostenlos. Nun hatten wir Tag 3 seiner Abstinenz und er führte sich schon wieder auf, wie eine Dramaqueen, versprach aber sich bei Katrin von seiner besten Seite zu zeigen. Um es vorweg zu nehmen,es gelang ihm auch ganz gut. Die Pferdefarm war der Hammer und Katrin erwartete uns schon. Idyllisch unter schattigen Bäumen durften wir Platz nehmen und konnten die zahlreichen grasenden Pferde bewundern, die es hier einfach paradiesich hatten. Eigentlich der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen, wenn, ja wenn Bernd es nicht so eilig gehabt hätte. Ich freute mich riesig Katrin noch einmal zu sehen und wir lernten nun auch endlich einmal ihren Mann kennen. Fines Mutter Verena und Fine waren ebenfalls dort und bei Wasser und Kuch unterhielten wir uns großartig. Das heißt, ich verzichtete aus bekannten Gründen auf die Kalorienbombe und hielt mich an Wasser. Leider konnten wir aber wirklich nur kurz bleiben und so nahmen wir Fine mit und machten uns wieder auf die Socken.
Liebe Katrin, nächstes Jahr wird der Besuch mit Sicherheit viel viel länger!!!!! Da sind Bernd und ich uns einig, aber wir hoffen, dass wir uns vorher in Andalusien sehen werden, wenn ihr uns besucht!!!

Kaum im Auto Platz genommen informierte Bernd sich via Navi über den Verkehr. Als dort dann von einem Stau berichtet wurde, ging Bernd schon wieder hoch, wie das legendäre HB Männchen. Mit den Worten, dass Bernd wohl einen Snickers bräuchte, sah ich Fine an und verdrehte die Augen gen Himmel. Sie verstand sofort, dass ich auf die Werbung anspielte und wir lachten lauthals. Der Stau hatte sich übrigens schon wieder aufgelöst und unbehelligt kamen (mit 1,5 h Verspätung) wir nach Büren. (Das stimmt natürlich überhaupt nicht! Ich habe den Stau dann umfahren … selbst das hat die liebe Ines gar nicht mitbekommen 🙂 ; und ja, der liebe Bennet hatte die komplette PA-Anlage und sein Schlagzeug aufgebaut … super !!!)

Country- und Westernabend in Büren

Die griechische Kneipe, wo das Event stattfinden sollte, fanden wir Dank unseres Navis problemlos.

Gleich gegenüber konnten wir unser Wohnmobil abstellen, Gottfried und Susanne hatten mit Silvia alles perfekt organisiert. Das sahen wir auf den ersten Blick, denn draußen auf der Außenterasse war alles westernmäßig hergerichtet.

Die Tische waren liebevoll nach amerikanischen Style gedeckt. Überall hingen amerikanische Flaggen und vor der Bühne hatten sie einen, eigens dafür angefertigten, Linedance Tanzboden ausgelegt.

Gottfried war, wie fast immer, als Marshall unterwegs, aber auch Susanne hatte sich in ihr bestes Westernkleid geworfen.

WICHTIG !! Gottfried ist kein Sheriff sondern ein Marshal !

Silvia hatte sich zur Feier des Tages ebenfalls einen Colt angelegt und überschwenglich wurden wir von den dreien begrüsst. Stolz berichteten sie uns von ihrer Werbeaktion für diese Veranstaltung.
Von Haus zu Haus waren sie gegangen und hatten Flyer verteilt. Überall hatten sie Plakate angeklebt, um Leute hierher zu locken. Zusätzlich konnten sie einige Linedanceclubs gewinnen, die mit ihren Tänzen dafür sorgen wollten, dass die Gäste etwas zu sehen hatten. Und last not least hatten sie sogar eine Vielzahl der ansässigen Geschäftsleute dazu bewegen können, diese Veranstaltung zu sponsern. Sie hatten wirklich ganze Arbeit geleistet und nun mussten nur noch die Gäste erscheinen. Die Sorge, dass zu wenig Leute kommen würden, war unbegründet, denn kurz vor 18 Uhr füllten sich die Plätze und gegen 19 Uhr war quasi jeder Stuhl besetzt. Ich hatte mich bereit erklärt unendgeltlich hinter der Theke mitzuhelfen.

Dieses artete schon sehr schnell in echter Arbeit aus und Jenny( die Thekenkraft) und ich kamen mit den Getränken kaum hinterher. Alle Gäste waren blendenster Laune und der Abend wurde ein voller Erfolg.
Leider konnte Fine erst ab 22 Uhr daran teilnehmen, denn sie hatte urplötzlich einen Migräneschub bekommen und sich bis dahin in Bennets Auto zum Schlafen gelegt. Der Schlaf hatte ihr gut getan und so war sie um 22 Uhr wieder fit. Endlich konnten Carina und Simon, die extra mit dem Rad aus Osnabrück gekommen waren, um uns noch ein letztes Mal zu sehen, bevor wir wieder ins Ausland abdüsen würden, sie kennenlernen. Alle verstanden sich auf Anhieb. Da machten auch 2 von Bennets Kumpeln keine Ausnahme, die ebenfalls gekommen waren, weil, wie ich vermute, sie sehr neugierig auf Bennets Freundin waren und diese unbedingt in Augenschein nehmen wollten. Das taten sie dann auch. Die beiden waren unglaublich witzig und als ich mir selbst gegen 23 Uhr Feierabend gab, weil meine Füße schon wieder qualmten, gesellte ich mich zu den jungen Leuten und lag vor Lachen fast unter dem Tisch. Das lag vor allen Dingen an der Spontanität der beiden, aber auch an der Schlagfertigkeit von Fine. Ich versuche mal etwas wiederzugeben, kommt wahrscheinlich nicht so witzig, als wäre man dabei gewesen, aber ihr bekommt einen kleinen Eindruck. Julian sagte nach der Vorstellung zu Fine: Orginalton: Auf einer Skala von 1 bis 10 bekommst du eine 6. Worauf Fine erwiderte: Du solltest mich erst einmal nackt sehen. Anderes Beispiel: Nach jedem Lied setzten Bennets Freunde zu einem sich reimenden Sprechgesang an, der da lautete: Wir sind keine Countryfans, wie sind Countryhulligans. Als Bennet in einer Musikpause zu uns an den Tisch kam und stolz berichtete, dass er einem jungen Mädchen ein Autogramm gegeben hat, schrie sein Kumpel Daniel, der seit kurzen mit Bennet in einer WG lebt auf: Ich lebe mit einem Promi unter einem Dach!!!!! Man haben wir gelacht. Als Bennet dann wieder auf der Bühne stand und sein Kumpel Julian rief: Bennet, ich liebe dich und will ein Kind von dir, gab es kein Halten mehr. Carina und ihr Freund Simon hatten auch mächtig Spass, was sicher auch mit an den ganzen Pfefferminzschnäpsen lag. Simon ging es jedenfalls am nächsten Tag sehr schlecht, wie uns Carina kichernd verriet, als sie am nächsten Morgen noch einmal mit dem Auto vorbeischneite, um sich ein allerletztes Mal zu verabschieden.

Pausenlos wurden wir von Gästen gefragt, was denn das nächste Ziel unserer Tournee wäre. Das lag an Gottfried, denn der hatte auf allen Bandpostern von Bernd und Bennet, letzter Auftritt vor der Europatournee, geschrieben. Ja ja, der Gottfried. Er hatte sich doch tatsächlich in den Kopf gesetzt, Bernd mit allen Mitteln berühmt zu machen.

Die Bühne von Bennet & Bernd sah echt country-like aus, toll!

Gegen 24 Uhr30 hatten meine beiden Jungs dann Feierabend, weil ab 24 Uhr Nachtruhe war und nette Anwohner nichts besseres zu tun hatten, als die Polizei zu rufen. Nun konnten sich die beiden zu uns gesellen und wir ließen sie an unserem Spass teilhaben. Bernd war auch plötzlich die Entspannung pur, dass wie ich schnell sah, an der Zigartette lag, die er sich genüsslich zum Mund führte.
Der Abend war wirklich gelungen und ich denke, so viel Umsatz wie an diesem Tag hatte der Wirt noch nie, was ihn natürlich nicht davon abhielt, trotzdem am nächsten Tag rumzujammern. Wahrscheinlich war er in einem früheren Leben Bauer. Die jaulen ja auch immer. Grund zum Klagen hatte er weiß Gott nicht, denn Gottfried hatte ordentlich  Sponsorengeld eingesammelt, welches  am Höhepunkt des Abends feierlich dem Wirt übergeben wurde.

Gottfried und der griechische Herr des Hauses

Zum Dank gab der griechische Wirt uns dann zu späterer Stunde tatsächlich einen OUZO aus. Danach wurde es wirklich Zeit ins Bett zu fallen, denn wir waren mal wieder die Letzten und mittlerweile war es fast halb 4. Es war eine wirklich tolle Veranstaltung und auf diesem Wege noch einmal ein ganz großes Lob an das Organisationsteam. Das habt ihr echt klasse hinbekommen!!!!!!

Am nächsten Morgen, ich hatte keine Sekunde geschlafen, waren Gottfried, Susanne und Silvia schon wieder auf den Beinen und bereiteten auf der Kneipenterasse ein orpulentes Frühstück zu. Bernd kochte für alle Mann Kaffee wie ein Weltmeiser. Wie gut, das wir gestern von Verena einen Kaffeeaufbereiter geschenkt bekommen hatten. Von dem Teil sind wir echt angetan und möchten uns auf diesen Wege noch ganz lieb bei dir bedanken, Verena!!! Nach dem Frühstück ging es ans Verabschieden. Es wurde gedrückt, geknuddelt, geküsst und geherzt und zu guter letzt bekamen wir noch frische Tomaten und Gurken aus dem Garten von Susanne und Gottfried und sechs übrig gebliebene Bratwürstchen von Silvia mit auf den Weg. Dann setzte sich unser Highwayhotel in Bewegung. Nächstes Ziel Billerbeck.

Ich glaube, wir brauchen bald einen Fotographen, da wir bei solchen Veranstaltungen ja selber nicht zum Fotografieren kommen … oder einen Zustand erreicht haben, der der Farbe dieser Sätze entspricht 🙂

Womo

Emden a la carte 10.08- 12.08.2018

Am Freitag morgen ging es für mich um 8 Uhr 30 los. Mit Klaus, einem Freund von Rainer war ich für den Fetakäse im Speckmantel zuständig. Dieses war eines der 6 Gerichte, die in dem Speisezelt von Elke und Rainer angeboten wurden und bedurfte der Vorbereitung. Während Klaus Unmengen von Fetakäse in Streifen schnitt, umwickelte ich diese mit Speck. So mussten sie später in dem Zelt nur noch gebraten werden. Nach geschlagenen 2 Stunden waren wir endlich fertig und ich ging zum Festgelände am Delft.
Hier sei noch mal erwähnt, dass wir leider nur sehr wenige Fotos machen konnten, da Ines und ich die 3 Tage ja rund um die Uhr voll im Einsatz waren.
Dort war Elke schon voll in Action. Sofort bekam ich den Auftrag Bestecke in Servietten zu wickeln. Das war super, denn dabei konnte ich sitzen. Aus Erfahrung wußte ich, dass man noch lange genug stehen muss und so nahm ich jede Gelegenheit war, um meine Füße zu schonen, denn blöderweise hatte ich mir durch das Stehen bei Westerstede a la carte einen Fersensporn zugezogen, der höllisch schmerzte. Deshalb hatte ich schon gestern und auch heute vor der Arbeit ständig meine Füße in einem Eimer mit Wasser und jeder Menge Eiswürfeln gekühlt (welche der arme Ehemann regelmäßig aus der Eismaschine des Hotels aus dem Kellergewölbe geholt hatte!).  Wahrscheinlich hatte ich schon leichte Erfrierungen, denn meine Füße waren leicht blau angelaufen und völlig gefühllos, was immernoch besser war als diese ätzenden Schmerzen. Ich wickelte also 200 Messer und Gabeln in die Servietten und als ich damit fertig war, kamen auch schon die ersten Leute zum Essen. Schnell nahm ich meinen Platz hinter der Kasse ein und bonierte wie ein Weltmeister.

Da viele Besucher dachten Ines würde an diesem Tisch und Computer das Mischpult für meine Musik bedienen … mußte schnell das Schild mit der Aufschrift „Kasse – Bitte hier bestellen“ her. Ab dann lief der Laden !!

Die Gäste bekamen ihren Bon mit der gewünschten Speise in die Hand gedrückt, gaben diesen 5 Sekunden später bei meiner Schwester ab und hatten spätestens nach 30 Sekunden ihr Essen. Das Geschäft lief gut an, aber leider nur kurz, denn es gab plötzlich einen kräftigen langanhaltenden Regenguss, der die Leute in die Zelte strömen ließ. Nach einer halben Stunde kam die Sonne wieder raus und schnell wurden alle 500 Plätze wieder trocken gewischt. Diese füllten sich auch sofort wieder und wieder hatten wir mächtig zu tun. Leider abermals nur eine halbe Stunde, denn dann regnete es erneut. Wir waren echt frustriert, denn es ging den ganzen Tag so weiter.

Das Team am Stand vom Goldenen Adler … frustriert sieht aber anders aus !!! Zum Start gab es erst mal ein Glas Sekt … dann war Ines schon wieder fein gestellt.

Unterdessen spielte Bernd gegenüber von uns unermüdlich auf seinen 2 Gitarren. Wenn allerdings der Regen zu kräftig wurde, suchte auch er Schutz in einem der Zelte. Vorher mußten aber jeweils die Instrumente unter dem großen „Sonnenschirm“ enger zusammengerückt und die Verstärkeranlage mit „Mülltüten“ abgedeckt werden.  Das machte ihm nun auch nicht gerade Spass.

Oh. ein Gast! …ne, das ist ja Ines. Das Foto Foto habe ich wohl vor Spielbeginn am 2. Tag gemacht. Das zerfledderte Plakat und die Handtücher zeugen noch vom verregneten Vortag.

Gegen Abend beruhigte sich dann das Wetter endlich und wir verkauften noch etliche Essen. Janika, meine Nichte und Elkes und Rainers Tochter arbeitete ebenfalls im Stand. Blöd nur, dass sie sich vor einigen Tagen einen 2fachen Bänderiss zugezogen hatte und als ob das nicht schon reichen würde, waren zusätzlich noch die Sehnen in Mitleidenschaft gezogen worden. Arbeiten tat sie aber trotzdem und humpelte im Zelt hin und her, um unzählige Pasta im Parmesanleib herzurichten.

Zum Glück hatten Janikas lieben Kollegen ihr im Hintergrund einen Stuhl hingestellt, auf dem sie und ihr lediertes Bein sich ab und zu mal ausruhen konnten.

Klaus und Birk kochten in der zweiten Reihe, ebenfalls bei uns im Zelt und brieten pausenlos Kalbsschnitzel und den Fetakäse. Eigentlich stand meine Kasse draußen auf einem Stehtisch. Durch den Regen bekam ich dann aber ebenfalls einem Platz in dem Zelt, wenn auch ganz vornean. Darüber war ich mehr als froh, denn es steht sich viel viel besser auf Holzfußboden, als auch Stein. Wir hatten viel Spass und immer wenn gerade mal nichts zu tun war, stimmten Janika und ich lautstark in Bernds Gesang mit ein. Plötzlich sah ich bei Bernd ein bekanntes Gesicht. Das war doch Harrald, den wir in Schortens beim Countryfestival kennen gelernt hatten. Seine Frau hatte er auch gleich mitgebracht und da es mal wieder regnete, nutzte ich die Zeit um ihnen Hallo zu sagen. Meine Schwester spendierte ein paar Getränkebons, denn die beiden waren extra aus Nienburg angereist und übernachteten in Emden. Schnell war die Idee geboren, Harald mit auf die Bühne zu holen. Natürlich hatte er seine Gitarre und Texte dabei, musste sie aber erst noch aus dem Hotel abholen. Als er wiederkam spielte Bernd mit ihm zusammen einige Lieder. Sogar das Friesenlied, welches er in Schortens gedichtet hatte kam zum Einsatz und die beiden hatten sichtlich Spass.
Pünktlich um 22 Uhr war Feierabend und nach einem Absacker ging ich zurück ins Wohnmobil um abermals meine Füße in Eiswürfel zu tauchen. Kurze Zeit später kam auch Bernd. Dem taten fürchterlich die Finger weh und vom vielen auf dem Hocker sitzen auch der Hintern. Was für ein Luxusproblem. Wir ließen noch kurz die Glotze flattern, weil ich in der Regel dabei besser einschlafen kann. Heute half es aber nichts.

Samstag – Tag 2
Dank meiner Restless legs schlief ich nur maximal eine Stunde und völlig gerädert quälte ich mich um 7 Uhr 30 aus dem Bett. Bernd durfte noch liegenbleiben. Schnell wusch ich mich und dann ging es zu einem kurzen Frühstück in den „Adler“. Kaum aufgegessen ging es wieder ans Fetakäse einrollen. Anschließend wieder ans Bestecke einwickeln. Heute war das Wetter besser und schon um 11 Uhr strömten die Menschenmassen auf das Festgelände. Natürlich war unser Stand, der erste der bereit war, Essen zu verkaufen, denn die anderen waren längst noch nicht fertig. Bernd hatte seine Anlage auch schon aufgebaut und die ersten Klänge schallten über den Platz. Da es um diese Uhrzeit ausnahmslos alte Menschen gab, spielte Bernd zum Auftakt einige Lieder aus den sechzigern. Das kam gut an, denn unsere Gäste sangen alle mit, wenn auch nicht so laut wie Janika und ich. Janika war heute auch wieder mit im Stand und genau wie ich hatte auch sie sehr schlecht bis gar nicht geschlafen, denn ihr Fuß hatte die ganze Nacht höllisch geschmerzt. Ich konnte mir die Bemerkung, dass er, wenn er weiter so belastet wird, wahrscheinlich amputiert werden müsse, worauf meine Schwester erwiederte: Aber nicht vor Montag, denn bis dahin brauchen wir Janika noch!  Pausenlos wurden Essen rausgegeben und es war bis zum letzten Platz alles besetzt.

Da am Samstag-Abend mehrere internationale Künstler bei der Emder-Museumsnacht im Museum auftreten sollten kamen diese plötzlich am Sa-Nachmittag auf unserem Festplatz. Dort sollten diese „als Werbezweck“ ein paar ihrer songs vorspielen. Da aber der Veranstalter noch die Musiker eine Beschallungsanlage mit hatten, habe ich die 4 Künstler nacheinander über meine PA spielen lassen und abgemischt. Darüber haben sich diese dann sehr gefreut und bedankt.

Hier ein Duo aus Australien !!!

Diese kleine Mädel war keine Künstlerin aber ein echter, niedlicher „anhänglicher“ Fan von mir. Sie war mit Ihren Eltern sogar an 2 Tagen da.

Auch heute war pünktlich um 22 Uhr Feierabend.
Und auch die kommende Nacht schliefen Janika und ich wenig bis gar nicht. Meiner Schwester erging es wohl auch nicht anders, wie ihre Schlafapp auf dem Handy anzeigte.

Sonntag – Tag 3
Endlich war der Sonntag gekommen und somit der letzte Tag. Am Morgen wurde wieder einmal Feta gerollt und auch sonst ähnelte es den Tagen zuvor. Am Nachmittag kamen meine Eltern und Janika, Bernd , Elke und ich wechselten uns ab ihnen Gesellschaft zu leisten. Allerdings nur kurz, denn die Arbeit rief pausenlos und wenn nur ein Mann weniger am Stand war, merkte man es deutlich. Der Tag ging so dahin und wir hatten mächtig zu tun. Ganz zum Schluss kamen dann noch so richtig bekloppte Gäste. Der Mann bestellte ein Kalbsschnitzel, einmal Feta im Speckmantel und einmal Pasta. Dann fiel ihm ein, dass es auch noch eine Krabbensuppe geben sollte und bestellte auch die. Kaum ausgesprochen stand das Schnitzel auch schon auf der Anrichte und der Mann regte sich fürchterlich auf. Es wäre ja wohl eine Frechheit, sagte er, denn er wollte die Suppe schließlich als erstes essen. Das hatte er vorher mit keinem Wort erwähnt und ich erklärte ihm, dass er dann die Suppe hätte als erstes bestellen müssen und das folgende erst, wenn er sie aufgegessen hätte. Oder aber mir das hätte sagen müssen und zwar vorher, denn dann hätte ich die anderen Gerichte erst später abgerufen. Der Typ regte sich fürchterlich auf und meinte dann auch noch, dass er schon des Öfteren im „Adler“ gegessen hätte, aber nie die Suppe zeitgleich mit dem Hauptgericht bekommen hätte. So ein Scherzkeks!!! Ich versuchte noch ihm zu erklären, dass dies nicht vergleichbar wäre, da hatte meine Schwester die Schnautze voll. Ines, wies sie mich an, geb dem Herrn das Geld zurück, er kann woanders essen, bei uns gibt es für ihn nichts mehr. Ich tat, wie mir geheißen und gab dem Mann sein Geld zurück. Der guckte ziemlich dumm aus der Wäsche, seine Begleitleute ebenfalls. Ich wandte mich dem nächsten Gast zu. Der bestellte einmal Pasta und eine Suppe. Grinsend sagte er: Bitte zusammen! Wir lachten und meine Schwester schenkte ihn dann noch das Schnitzel von diesem Idioten. Der Mann freute sich wie ein kleines Kind, konnte nun aber nicht mehr alles tragen. Bereitwillig bot ich ihm meine Hilfe an. Wenn ich gewusst hätte, wie weit ich gehen musste, hätte ich mir das sicher noch einmal überlegt. Es war buchstäblich am anderen Ende des Festplatzes. Er stellte mich seiner Schwiegermutter und Frau vor und bekam sich vor Freude über das Schnitzel mit dem selbst gemachten Kartoffelsalat kaum ein. Lachend verabschiedete ich mich von den dreien, natürlich nicht ohne vorher einen guten Appetit gewünscht zu haben und trat den Rückweg an.
Nun war es bald Feierabend und wir fingen mit dem Saubermachen an. Ich trug einige Sachen zum Adler und hatte gegen 18 Uhr 30 Feierabend.

Ach ja, Bernd hatte dann natürlich auch um 18:00 Uhr Feierabend und in den 3 Tagen dann „28 Stunden“ Musik gemacht … natürlich incl. der Pausen. Und so sahen zum Schluß die Fingerkuppen seiner linken Hand aus!!

Kurze Zeit später kamen dann noch Kai, Janika , Birk und Elke zum Wohnmobil und Elke lud uns ein auf dem Marktplatz noch eine Pizza zu essen und einen Absacker zu trinken. Das wurde natürlich gern angenommen.
An dieser Stelle vielen Dank an euch, Elke und Rainer. Es hat mal wieder irre viel Spass gemacht!!!! Ihr seit ein tolles Team!!!!!!!

17.08.2018

Am Montag , direkt nach Emden a la carte mussten wir schon um halb 7 aufstehen, da wir unser Wohnmobil wegfahren mussten. Bisher durften wir direkt beim Nachbarhaus stehen, welches Elke und Rainer gekauft hatten, um ihr Hotel zu vergrößern. Seit einiger Zeit befindet sich nun dieses Haus in der Umbauphase und nun sollte ein Gerüst aufgestellt werden und demzufolge mussten wir verschwinden. Man waren wir müde und kaputt. Deshalb fuhren wir auch nur 50 Kilometer nach Stickhausen zu einem Stellplatz. Dort kamen wir schon um 8 Uhr 30 an , stellten unseren Saloon ab und fielen sofort wieder ins Bett. Ich schlief tatsächlich noch einmal bis um 12 Uhr, aber auch danach war ich noch immer gerädert und der Tag plätscherte so dahin. Ehrlich gesagt waren wir froh, als endlich wieder Abend war und wir wieder ins Bett fallen konnten. Diese Nacht schliefen wir beide dann ausgesprochen gut und am nächsten Tag fuhren wir abermals nach Westerstede. Da nun unser Abschied von Deutschland wieder bevorsteht, wollte ich noch einmal mit meiner Familie zusammen sein. Auch Bernds Bruder Ludwig besuchte uns dort. Das Wetter war gar nicht mal schlecht und so konnten wir fast immer draußen sitzen. Mein Enkel Kilian hat am 15. September Geburtstag und da wir dann weg sein würden, ging ich mit ihm shoppen und er bekam so sein vorträgliches Geschenk, welches aus einer Hose, einen T-shirt, einer Jacke und mehreren Pullovern bestand. Etwas Bargeld gab es auch noch und dann wurde mal wieder Mensch ärgere dich nicht gespielt. Scrabble findet er leider doof. Gemeinsam mit ihm waren wir bei meinen Eltern zum Gulasch essen. Dort weinte er dann ganz bitterlich. Nicht weil wir wegfahren, sondern weil er seit der 3.ten Klasse drei mal die Woche ganztags Schule hat. Völlig verzweifelt klagte er uns sein Leid. Es wäre dort so unerträglich langweilig und wenn er gegen 16 Uhr endlich nach Hause käme, wären alle seine Freunde bereits verabredet und für ihn hat dann keiner mehr Zeit. Lernen würde er dort auch nichts, weil es halt nur eine Betreuung ist. Außerdem war er in seiner Klasse, der einzige, der dort seinen Nachmittag verbringen müsse und er war davon überzeugt, dass sein Vater dieses nur anordnet, weil er ihm keinen Spass gönnt, was natürlich Quatsch ist. Trotzdem hatte ich tiefstes Mitleid und fragte meine Mutter, ob Kilian nach der Schule nicht zu ihnen kommen könnte. Dort könne Kilian dann essen, Hausaufgaben machen und gegebenenfalls mit meinem Vater, der äußerst intelligent ist, für die nächste Klassenarbeit lernen. Gegen 14 Uhr 30 hätte er dann Freizeit und könne sich verabreden. Kilian war Feuer und Flamme aber überzeugt, dass sein Vater dies niemals erlauben würde. Ich versprach mich darum zu kümmern und zauberte endlich mal wieder ein Lächeln auf sein Gesicht. Leider erreichte ich Huong, so heißt der Papa von Kilian, telefonisch nicht und so blieb mir nichts andere übrig, als eine Sprachnachricht zu schicken, in der ich Kilians tiefes Leid schilderte und meinen genialen Einfall vorschlug. Die Antwort kam dann ein paar Stunden später und zwar rigoros. Nichts zu machen. Alles bleibt, wie es ist und das, obwohl Kilian versprochen hat, sein Zeugnis zu verbessern und falls dies nicht der Fall sein würde, er freiwillig wieder zur Ganztagsschule gehen würde. Tja, da kann man als Oma leider nichts ausrichten und wenn ich dieses heute Kilian mitteilen muss, wirds mit Sicherheit wieder Tränen geben.

In 3 Tagen werden wir nach Walldüren fahren, wegen dieser Scheiß Systemsteuerung unserer Hubstützen. Diese hat nämlich ihren Geist aufgegeben und ohne fahren die Stützen nicht raus. Der Spass wird uns 2200 Euro kosten und ich hoffe, dass die Werkstatt es hinbekommt. Denn nur mit Hubstützen steht unser Auto wirklich gerade. Es sei denn, wir stehen auf absolut geradem Untergrund, was im Ausland beim Freistehen, in den seltesten Fällen der Fall ist. Nun mag ja der ein oder andere denken, dass es nicht so wild ist, schief zu stehen, aber es ist wirklich dramatisch. Das fängt schon beim Duschen an. Das Wasser läuft dann nämlich nicht ab und wir müssen immer Pausen einlegen, in denen wir mit dem Abzieher das Wasser zum Abfluss leiten, weil sonst die Dusche überläuft. Nun ja, Duschen tun wir ja nicht soooo oft, das wäre also noch zu verkraften. Mit dem Kochen allerdings ist es echt nervig, denn das Fett sammelt sich nur an einer Seite in der Pfanne und dann zu braten ist echt Hardecore. Wo ich doch sowieso so gerne koche;-). Erschwerend kommt zusätzlich noch hinzu, dass die Schubladen immer aufgehen. Vom Laufen im schiefen Womo will ich gar nicht erst reden. Ihr seht, wir haben es auch nicht immer leicht. Bevor wir uns aber auf den Weg nach Süddeutschland machen , sind noch einige Besuche fällig. So geht es heute zur Zwischenahner Woche bei der Bernd nocheinmal spielen wird. Und morgen geht es dann nach Lotte bei Osnabrück. Dort werden wir dann noch einmal Carina und Bennet sehen. Sonntag sind wir dann in Billerbeck bei Paul und Martina. Martina ist eine gute Freundin von Bernd und mit ihr und ihrem Mann hatten wir schon viel Spass und wir freuen uns schon sehr, die beiden wiederzusehen.

Gestern Abend hatten wir noch einen netten Abschiedesabend mit meinen Bruder, meiner Schwägerin und Jorick bei uns im Wohnmobil, bei denen Bernd und ich uns mal wieder so richtig in die Klamotten bekommen haben. Dazu reichte schon die Aussage seitens Bernd, dass wir unsere Tour noch planen müssen. Wenn ich das Wort Plan höre, gehen immer alle Lampen an. Keine Ahnung warum das so ist. Außerdem hatten wir schon öfters darüber geredet und waren uns einig über Süddeutschland nach Frankreich zu fahren, von dort aus nach San Sebastian und dann nicht mitten durch Zentralspanien wie letztes Jahr, sondern rechts  die Westroute nach Portugal. Ich finde das ist Plan genug. Was soll man denn sonst noch darüber reden? Etappenziele finde ich doof, denn dann kann man nicht spontan sagen: Oh, lass uns hier bleiben, hier ist es schön. Bernd aber ist Planer durch und durch und das wird sich auch nie ändern. Seinen Einwand, dass wir uns die Route ansehen müssten, wegen der Maut, die wir möglichst umgehen wollen, schmetterte ich ab, mit dem Hinweis, dass man ja einfach die Funktion: Mautstrecken vermeiden ins Navi eingeben könne und fertig. Da muss man sich ja wohl nicht stundenlang hinsetzten und planen, oder? Schon kam Bernds nächster Einwand. Ja aber, was ist, wenn wir eine Stadt besichtigen wollen? Ich sagte daraufhin, wir fahren sicher durch viele Städte und wenn wir dann das Bedürfnis bekommen, parken wir halt irgendwo und besichtigen was. Ich meine, ich kenne mich in Frankreich nicht aus und ich bin auch nicht so ein Städtemensch. Ich mag lieber Landschaft und Natur, aber bin durchaus bereit mit Bernd Städte zu besichtigen. Klar würde ich vielleicht gerne mal den Eifelturm sehen. Ich meine, von Paris hat man ja schließlich schon viel gehört, aber da hat Bernd keinen Bock drauf, weil er dort schon war und wie er mir gerade mitteilte ständig nur mit der U- Bahn unterwegs war. Und andere Städte sagen mir jetzt nicht großartig was. Mir ist es echt egal, ob ich jetzt in Nantes, Lille oder sonstwo bin, denn die Sprache versteh ich nirgendswo und Kirchen gibt es auch überall. Bernd kennt von Frankreich auch nichts, möchte gerade deshalb unbedingt planen. Nur zu. Ich habe ja nichts dagegen, aber ich möchte halt nicht mitplanen.,Das ist für mich so sinnlos, wie für Kilian der Nachmittagsunterricht und verschenkte Zeit. Bernd kann ich das aber nicht begreiflich machen, er versteht einfach nicht, wie man nur so drauf los fahren kann und denkt tatsächlich, dass, wenn ich das Ruder in der Hand hätte, wir uns immer nur im Radius von 20 Kilometern bewegen- und ich ständig im Kreis fahren würde. So ein Käse. Er aber ist sich dessen absolut sicher. Gerne würde ich ihm das Gegenteil beweisen, aber ich darf ja das Wohnmobil nicht fahren. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich das auch lieber nicht will, denn Bernd macht das echt klasse. In einem sind wir uns aber einig, wir freuen uns tierisch wieder in den Süden zu kommen, obwohl man sagen muss, dass es hier in Deutschland auch toll war. Der Sommer war super und natürlich haben wir uns auch gefreut all unsere Lieben wieder zu sehen. Nun aber reicht es auch und wir sind voller Vorfreude. Da Spanien so groß ist und wahrscheinlich unser Lieblingsland bleiben wird, wir außerdenm dort tolle Freunde gefunden haben und wir auch unbedingt die Zwillinge von Alex und Sahra sehen möchten, die Ende November geboren werden, haben wir beschlossen wieder in dieses tolle Land zu fahren. Auch möchten wir natürlich unsere neuerworbenen Sprachkenntnisse anwenden. Natürlich möchten wir auch andere Länder kennenlernen. Nicht umsonst heißt es ja, mit dem Wohnmobil durch Europa, aber da wir alle Zeit dieser Welt haben, machen wir uns keinen Stress. Vorraussichtlich werden wir bis April in Spanien bleiben und von dort aus dann nach Schottland und Irland fahren. Diese Länder stehen ganz oben auf unserer Wunschliste und wir werden dann bis Juli dort die Gegend unsicher machen. Im Juli geht es dann wieder nach Deutschland, zur Silberhochzeit von Bernd und Tanja.

 

Womo

Emden 08.08. -13.082017

08.08.2018  Stammtischtreffen in Emden

Gegen Abend erreichten wir Emden. Meine Schwester Elke und ihr Mann Rainer, die dort ja ein kleines Hotel haben, den „Goldener Adler“, hatten uns gestern angerufen und gefragt, ob wir nicht schon heute kommen wollten. Normalerweise wären wir erst 2 Tage später angereist, denn dann würde Emden a la carte sein und Bernd und ich hatten zugesagt dort mitzuhelfen. Heute allerdings war das monatliche Stammtischtreffen der beiden und dieses findet immer im “ Adler“ statt, so auch heute. Da viele von diesem Stammtisch unseren Blog lesen war meine Schwester der Meinung, dass die Leute uns nun auch einmal persönlich kennen lernen sollten und weil es dort heute ein 4 gängiges thailändisches Menü geben sollte, waren wir natürlich sofort bereit dazu. Beiläufig fügte sie dann noch hinzu, dass Bernd zwischen den Gängen ruhig etwas Gitarre spielen dürfe. Der war ersteinmal alles andere als begeistert, ließ sich aber schnell von mir überreden. Kurz bevor die Gäste kamen waren wir da und hatten noch 15 Minuten Zeit, uns mit meiner Schwester zu unterhalten. Rainer kochte unterdessen unermüdlich und war schon sehr nervös, denn er hatte zuvor noch nie thailändisch gekocht und im Vorweg allerhand ausprobiert. Jetzt fragt sich vielleicht der ein oder andere, warum er nicht einfach ein deutsches Menü zubereitete? Die Sache ist die, dass jedes Treffen dieses Stammtisches unter einem anderen Motto steht und dieses ausgeloost wird. Letztes Mal war zum Beispiel Bayern dran und mein Schwager musste dann ein bayrisches Menü kochen. Bei jedem Treffen darf jeder Teilnehmer seinen Vorschlag auf einen Zettel schreiben, der dann in ein Gefäß kommt. Am Ende darf dann einer, einen dieser Zettel ziehen und das was darauf steht, ist Thema des nächsten Treffens.Wie gesagt war das heutige Thema Thailand. Pünktlich um 19 Uhr trudelten die ersten Gäste ein. Den ein oder anderen kannten wir schon von früher, den anderen wurden wir vorgestellt und binnen weniger Minuten waren wir komplett. Eins muss man meiner Schwester und Rainer lassen, sie haben ausnahmslos sympathische Freunde und schnell hatten Bernd und ich das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. An Gesprächsstoff mangelte es jedenfalls nicht und ich musste Bernd immer wieder dran erinnern, dass er zur Gitarre griff, was er dann aber bereitwillig tat. Das Essen schmeckte echt lecker. Besonders die Suppe ist mir noch sehr gut in Erinnerung, denn ich hatte das Gefühl danach Feuer spucken zu können und meine Lippen brannten wie Hulle. Mit jedem Löffel aber wurde es besser und wir haben alle viel gelacht. Sensationell war dann der Hauptgang. Keine Ahnung, was es war, aber köstlich. Das Dessert bestand aus einer halben gefüllten Kokosnuss und ich hätte mich dort wohl reinsetzten können. Nach dem Essen gab es „Kinnertön“. Das sind in Branntwein eingelegte Rosinen, die es in diesen Gefilden immer gibt, wenn ein Kind geboren wird. Helmut, ebenfalls ein Mitglied des Stammtisches und zusätzlich ein großer Blogleser war Opa geworden und ließ uns alle mit diesem Getränk daran teilhaben.  Da es noch immer sehr warm war, fand das ganze Essen auf der hoteleigenen Terasse statt. Die restlichen 3 Tische waren mit Hotelgästen besetzt. Bernd gab mal wieder alles und das kam wohl auch gut an, denn alle sangen lautstark mit und auch mit Applaus wurde nicht gegeizt. Da es unter den Hotelgästen auch ein Geburtstagskind gab, spielte Bernd noch einige Geburtstagssongs für ihn. Dieser dankte es ihm mit einem Schein. Am Nebentisch saßen ein paar Österreicher, die ihm schon vorher ebenfalls einen Schein zugesteckt hatten. Die größte Überraschung kam dann aber vom Stammtisch. Diese hatten einen Sektkühler rumgehen lassen und am Ende der Veranstaltung wurde dieser dann Bernd überreicht. Was soll ich sagen? Gaaanz viele Scheinchen!!!  Gegen 23 Uhr gingen wir dann zum Wohnmobil, welches nur ein paar Schritte von der Terasse entfernt stand und fielen totmüde ins Bett. Vielen lieben Dank an alle Stammtischmitglieder für diesen ausgesprochen schönen Abend. Ich hoffe wir sehen uns im nächsten Jahr wieder!!!!!!! Leider leider habe ich total verschwitzt Fotos zu machen und so hat Bernd mal frei und muss nichts hochladen.

Womo

Westernfestival in Hilter 02.08 -05.08.2018

Gegen 15 Uhr trafen wir in Hilter ein. Bernd bezahlte und wir durften mit unserem Wohnmobil tatsächlich aufs Gelände. Bernd rief Sandra an, um zu fragen, wo in etwa unser Camp ist. Anscheinend war die Wegbeschreibung gut, denn problemlos fanden wir es (dabei musst ich aber eine Brücke überqueren, die für maximal 6 to zugelassen war … na ja, Gas gegeben und dann waren wir drüber !)   und wir wurden mit großem Hallo begrüßt. Gottfried und Susanne waren schon seit Montag da und hatten uns einen riesengroßen Platz abgesteckt.

Ein herzlicher Empfang und „noch“ ist viel Platz auf unserem Platz.

Das ist hier seit 40 Jahren Tradition und kommt wohl aus den frühen Einwanderungszeiten von Amerika, wo sich jeder Farmer ebenfalls einen Platz abstecken durfte, der dann seiner war. Die beiden hatten ihre Sache gut gemacht, denn unser Platz war echt toll.  (Die ganze Wiese war aber knochentrocken, kein Gras mehr zu sehen, dafür aber übersät mit tonnenweise getrocknetem Pferdedung … so einen Scheiß-„Stellplatz“ für 55 € für 3 Tage hatten wir auch noch nie!) Das Mobil parkten wir so, dass es ab Nachmittags ordentlich Schatten warf, denn der war auf dem gesammten Gelände nicht zu finden und bei 36 Grad würde sonst die Sonne erbarmungslos auf unsere Schädel knallen.

Unser Saloon als Schattenspender!!

Wegen der anhaltenden Hitze war dieses Mal das Lagerfeuer machen verboten. Auch durften dieses Mal keine Sofas mitgenommen werden, was in der Vergangenheit anders war. Noch bis letztes Jahr hatte fast jedes Camp alte Sofas, die am letzten Tag dann immer unter lautem Gejohle verbrannt wurden oder sie wurden einfach stehen gelassen. Dazu hatte anscheinend der Besitzer und Veranstalter keinen Bock mehr. Wer sollte es ihm verdenken? Wir für unseren Teil holten erst einmal unsere Stühle raus und fingen schon mal an uns ganz langsam zu betrinken. Gegen 17 Uhr kamen dann Moni, Zoni, Paul und Christian und wir hatten schon ordentlich einen im Tee. Moni und Zoni, die Zwillinge sind, holten uns aber spielend wieder ein. Wie jedes Jahr würde es den beiden auch morgen wieder sehr schlecht gehen, war ich mir sicher.
Die Leeraner Campfreunde, die dieses Jahr wegen Fehlplanung keinen Platz mehr bekommen hatten und sich deshalb mit in unserem Camp aufhalten durften trudelten nun auch ein und bauten ihr Zelt auf.

Und immer wieder gibt es „geile Karren“ auf unserem Platz … that`s american feeling!

Da kein Regen angesagt war und wir dank der Markise unseres Wohnmobils genug Schatten hatten, ersparten wir uns diese Arbeit. Ständig waren Güllefahrzeuge unterwegs. Diese hatten anstatt Gülle Wasser geladen und befüllten pausenlos die mitgebrachten Planschbecken und Pools. Dieses geschah natürlich nicht umsonst, sondern meist gegen 10 Euro.

Auch die Fahrwege wurden mit riesigen Gülle-Wagen gewässert.

Die jeweiligen Abkühlungen waren immer nur von kurzer Dauer, denn ruck zuck war das Wasser in den jeweiligen Behältnissen aufgeheizt. Trotzdem sah man in jedem Camp Leute trinkenderweise in den Pools sitzen. Aus jedem Camp dröhnte laute Musik. Natürlich auch bei uns, denn Christian hatte, wie jedes Jahr seine selbstgemachte rollende Jukebox mit Countrymusik dabei und lautstark sangen wir mit. Anscheinend zu laut, denn gegen 23 Uhr kam der Platzwächter, um uns ausrichten zu lassen, dass, wenn er noch einen Mucks aus der Anlage öhren würde, wir vom Platz fliegen würden. Na super, das war also auch neu! In all den Jahren zuvor durfte jeder der 5000 Gäste soviel und so laut Musik hören wie er wollte. Christian und Moni fingen zwar an zu diskutieren, bissen aber auf Granit. Allerdings war Gitarre spielen erlaubt und so musste Bernd ran, der eigentlich überhaupt keine Lust hatte. Lieber wollte er morgen, wenn Bennet käme spielen. Wir übten aber enormen Druck aus und so spielte er dann doch. Leiser war das nun auch nicht, aber keiner schmiss uns vom Platz.

Living easy is hard work! Ja, das stimmt und Det hat uns mit dem Smoker superlecker verwöhnt.

Es wurde eine lange Nacht , die wegen der Hitze und der unzähligen Fliegen schon um 7 Uhr morgens wieder beendet wurde. Die Fliegen waren wirklich nervig, fühlten sich hier aber scheinbar zwischen den ganzen Pferden und deren Äpfeln sehr wohl. Die Leute, die in Zelten schliefen hatten zwar weniger Fliegen aber mit bis zu 50 Grad, höhere Temperaturen und waren ebenfalls schon früh auf den Beinen. Nun wurde erst einmal gefrühstückt. Zuvor machte ich aber erstmal draußen Klarschiff. Auf sämtlichen Tischen standen noch die Restbestände vom gestrigen Saufgelage und irgendwie sind immer Susanne und ich fürs Saubermachen zuständig. Vielleicht aber auch nur, weil wir immer die ersten sind und es nicht ertragen können in diesem Schweinestall zu sitzen. Nach dem Frühstück warteten wir ungeduldig auf 11 Uhr, denn eigentlich fangen wir dann immer mit dem Alkohol trinken an. Dieses Jahr war die Zeit bis dahin aber so entsetztlich lang, dass wir diese Regel um 30 Minuten vorverlegten. Es dauerte natürlich gar nicht lange und wir waren wieder feinstens gestellt.

„Anerfürsich ist mir schon wieder alles scheiß egal“ … Ines in bester Laune und wieder gibts für uns ein neues Kaltgetränk.

Wider Erwarten ging es den Zwillingen nicht so schlecht, wie sonst jedes Jahr, nach dem ersten Abend. Vielleicht lag es an der Brühe, die ich den beiden nachts noch verabreicht hatte. Vielleicht auch nicht. Fakt ist jedenfalls, es wurde ausnahmsweise mal nicht gekotzt. Die Leeraner, mit denen wir seit zig Jahren befreundet sind, hatten  einen sogenannten 1-cbm-IBC-Behälter ,welcher fast randvoll mit Wasser gefült war. In diesem Gefäß verbrachten so einige von uns mehrere Stunden und die Stimmung war phänomenal.

Noch geht es gesittet in dem Wasserbehälter zu 🙂

Für richtige Gespräche waren wir viel zu blau und so jagte nur ein Spruch den nächsten. Einer blöder als der andere, aber zum totlachen. Zwischendurch wurde neben Bier und Whiskey- Cola immer wieder Kurze gereicht, denn wir wollten dieses wunderbare Level auf jeden Fall erhalten. Das gelang uns auch ganz gut. Am späten Nachmittag war dann allerdings erstmal die Luft raus und jeder erholte sich irgendwo anders. Lisa lag auf der vertrockneten Wiese unseres Camps zwischen den Pferdeäppeln und schlief, einige gingen etwas essen und andere hingen in ihren Stühlen oder im Planschbecken rum. Kurz gesagt, wir waren etwas kaputt, denn wir sind ja alle nicht mehr die Jüngsten. Zum Glück kamen nun aber der andere Christian mit Goscha seiner Frau. Topfit die Beiden und voller Tatendrank. Da Christian ein begnadeter Mundharmonikerspieler ist und gerne mal mit Bernd spielen wollte, baute Bernd sein Musikequickment auf.
Da wir leider kein Foto von Christian haben, stelle ich hier ein Video ein, auf dem er mit seiner Bluesharp abrockt;  einfach auf den Link drücken 🙂

working man blues

Nun wurde auch Paul wieder wach und holte ebnfalls seine Gitarre und wir anderen versammelten uns um die Musiker und schon ging wieder die Post ab.

Coole Musiksession!!! … and Paul is a cool man!

Obwohl die drei noch niemals miteinander musiziert hatten, klang es fantastisch und sie heizten uns ordentlich ein. Jeder Wunsch wurde erfüllt und wir alle sangen mehr oder weniger lautstark und mehr oder weniger richtig mit. Was hatten wir doch für einen Spass. Gegen 19 Uhr 30 kam dann endlich auch Bennet mit seiner Cajon (Kiste als Sitzschlagzeug). Nun hatten wir eine 4 Mann Band und es klang besser als sämtliche offizielle Bands die hier in den vergangenen 40 Jahren gespielt hatten.

Ja, man(n) wird älter … Bernd mit seiner neuen Lesebrille.

Es war wirklich super super super!!!! Bennet schielte immer wieder um die Ecke, denn seine Freundin, von der er noch nicht richtig wusste, ob es seine Freundin war, war auch eingetroffen. Sie stand mit ihren Eltern und Geschwistern nebst Wohnwagen aber auf einem anderen Platz und es dauerte ewig, bis der Wohnwagen soweit fertig war und sie endlich den Weg zu uns fanden. Na, das gab ja noch einmal ein großes Hallo, denn Josefine und ihre Mutter hatten wir schon in Schortens kennengelernt und sofort für megasympathisch empfunden. Das Konzert war nun aber zuende und ich denke Bennet war nicht allzu traurig, konnte er doch nun bei seiner “ Jo“ sitzen. Die beiden waren ein wirklich süßes Paar und auch wenn Bennet noch nicht wusste, ob sie zusammen wären oder nicht, war das doch offentsichtlich.

Joe(sefine) und Bennet … wow, das passt! Sitzen vor ihrem Nachtlager, Bennets Ford-Explorer.
Ja, auch Bennet hat sich eine Auszeit im Pool verdient.

So nach und nach gingen dann fast alle ins Bett, so auch wir. Leider war an Schlaf aber wieder nicht zu denken, denn der Platz unter unserem Fenster war anscheinend heiß begehrt und es kehrte und kehrte keine Ruhe ein.

Der Samstag lief ziemlich identisch ab, nur waren Josefine und Bennet heute früher da und es wurde früher Musik gemacht. Jo überraschte uns damit, dass sie Bennet an der Cajon vertrat.

Ein tolles Foto am nächsten Morgen!!!, dass alles wiedergibt. Die Session ist vorbei und Bennets Cajon und Joe`s Ouotdoorschuhe können viele Geschichten erzählen. „DAS IST HILTER!“

Als sie dann auch noch das Becherlied vorführte und sang, hatte sie endgültig unser Herz erobert. Man muss ja nicht explizit erwähnen, dass Bennet die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd strahlte, oder? Diese Mal lernten wir auch Jo´s kleine Geschwister besser kennen und was soll ich sagen??? Einfach süß, niedlich und wohlerzogen. Dabei so herrlich natürlich. Wir hatten echt Spass mit den beiden.
Der Abend verging mal wieder in rasendem Tempo und am nächsten Tag ging es dann wieder nach Westerstede, weil Bernd dort Anfang der Woche noch einen Zahnarztermin offen hat zwecks Wurzelbehandlung. Mit schweren Herzen verabschiedeten wir uns von allen und freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: It´s Hiltertime!!!! Nun aber ist für längere Zeit Abstinenz angesagt. Das gilt sowohl fürs Essen, als auch fürs Trinken!