Womo

Westernfestival in Hilter 02.08 -05.08.2018

Gegen 15 Uhr trafen wir in Hilter ein. Bernd bezahlte und wir durften mit unserem Wohnmobil tatsächlich aufs Gelände. Bernd rief Sandra an, um zu fragen, wo in etwa unser Camp ist. Anscheinend war die Wegbeschreibung gut, denn problemlos fanden wir es (dabei musst ich aber eine Brücke überqueren, die für maximal 6 to zugelassen war … na ja, Gas gegeben und dann waren wir drüber !)   und wir wurden mit großem Hallo begrüßt. Gottfried und Susanne waren schon seit Montag da und hatten uns einen riesengroßen Platz abgesteckt.

Ein herzlicher Empfang und „noch“ ist viel Platz auf unserem Platz.

Das ist hier seit 40 Jahren Tradition und kommt wohl aus den frühen Einwanderungszeiten von Amerika, wo sich jeder Farmer ebenfalls einen Platz abstecken durfte, der dann seiner war. Die beiden hatten ihre Sache gut gemacht, denn unser Platz war echt toll.  (Die ganze Wiese war aber knochentrocken, kein Gras mehr zu sehen, dafür aber übersät mit tonnenweise getrocknetem Pferdedung … so einen Scheiß-„Stellplatz“ für 55 € für 3 Tage hatten wir auch noch nie!) Das Mobil parkten wir so, dass es ab Nachmittags ordentlich Schatten warf, denn der war auf dem gesammten Gelände nicht zu finden und bei 36 Grad würde sonst die Sonne erbarmungslos auf unsere Schädel knallen.

Unser Saloon als Schattenspender!!

Wegen der anhaltenden Hitze war dieses Mal das Lagerfeuer machen verboten. Auch durften dieses Mal keine Sofas mitgenommen werden, was in der Vergangenheit anders war. Noch bis letztes Jahr hatte fast jedes Camp alte Sofas, die am letzten Tag dann immer unter lautem Gejohle verbrannt wurden oder sie wurden einfach stehen gelassen. Dazu hatte anscheinend der Besitzer und Veranstalter keinen Bock mehr. Wer sollte es ihm verdenken? Wir für unseren Teil holten erst einmal unsere Stühle raus und fingen schon mal an uns ganz langsam zu betrinken. Gegen 17 Uhr kamen dann Moni, Zoni, Paul und Christian und wir hatten schon ordentlich einen im Tee. Moni und Zoni, die Zwillinge sind, holten uns aber spielend wieder ein. Wie jedes Jahr würde es den beiden auch morgen wieder sehr schlecht gehen, war ich mir sicher.
Die Leeraner Campfreunde, die dieses Jahr wegen Fehlplanung keinen Platz mehr bekommen hatten und sich deshalb mit in unserem Camp aufhalten durften trudelten nun auch ein und bauten ihr Zelt auf.

Und immer wieder gibt es „geile Karren“ auf unserem Platz … that`s american feeling!

Da kein Regen angesagt war und wir dank der Markise unseres Wohnmobils genug Schatten hatten, ersparten wir uns diese Arbeit. Ständig waren Güllefahrzeuge unterwegs. Diese hatten anstatt Gülle Wasser geladen und befüllten pausenlos die mitgebrachten Planschbecken und Pools. Dieses geschah natürlich nicht umsonst, sondern meist gegen 10 Euro.

Auch die Fahrwege wurden mit riesigen Gülle-Wagen gewässert.

Die jeweiligen Abkühlungen waren immer nur von kurzer Dauer, denn ruck zuck war das Wasser in den jeweiligen Behältnissen aufgeheizt. Trotzdem sah man in jedem Camp Leute trinkenderweise in den Pools sitzen. Aus jedem Camp dröhnte laute Musik. Natürlich auch bei uns, denn Christian hatte, wie jedes Jahr seine selbstgemachte rollende Jukebox mit Countrymusik dabei und lautstark sangen wir mit. Anscheinend zu laut, denn gegen 23 Uhr kam der Platzwächter, um uns ausrichten zu lassen, dass, wenn er noch einen Mucks aus der Anlage öhren würde, wir vom Platz fliegen würden. Na super, das war also auch neu! In all den Jahren zuvor durfte jeder der 5000 Gäste soviel und so laut Musik hören wie er wollte. Christian und Moni fingen zwar an zu diskutieren, bissen aber auf Granit. Allerdings war Gitarre spielen erlaubt und so musste Bernd ran, der eigentlich überhaupt keine Lust hatte. Lieber wollte er morgen, wenn Bennet käme spielen. Wir übten aber enormen Druck aus und so spielte er dann doch. Leiser war das nun auch nicht, aber keiner schmiss uns vom Platz.

Living easy is hard work! Ja, das stimmt und Det hat uns mit dem Smoker superlecker verwöhnt.

Es wurde eine lange Nacht , die wegen der Hitze und der unzähligen Fliegen schon um 7 Uhr morgens wieder beendet wurde. Die Fliegen waren wirklich nervig, fühlten sich hier aber scheinbar zwischen den ganzen Pferden und deren Äpfeln sehr wohl. Die Leute, die in Zelten schliefen hatten zwar weniger Fliegen aber mit bis zu 50 Grad, höhere Temperaturen und waren ebenfalls schon früh auf den Beinen. Nun wurde erst einmal gefrühstückt. Zuvor machte ich aber erstmal draußen Klarschiff. Auf sämtlichen Tischen standen noch die Restbestände vom gestrigen Saufgelage und irgendwie sind immer Susanne und ich fürs Saubermachen zuständig. Vielleicht aber auch nur, weil wir immer die ersten sind und es nicht ertragen können in diesem Schweinestall zu sitzen. Nach dem Frühstück warteten wir ungeduldig auf 11 Uhr, denn eigentlich fangen wir dann immer mit dem Alkohol trinken an. Dieses Jahr war die Zeit bis dahin aber so entsetztlich lang, dass wir diese Regel um 30 Minuten vorverlegten. Es dauerte natürlich gar nicht lange und wir waren wieder feinstens gestellt.

„Anerfürsich ist mir schon wieder alles scheiß egal“ … Ines in bester Laune und wieder gibts für uns ein neues Kaltgetränk.

Wider Erwarten ging es den Zwillingen nicht so schlecht, wie sonst jedes Jahr, nach dem ersten Abend. Vielleicht lag es an der Brühe, die ich den beiden nachts noch verabreicht hatte. Vielleicht auch nicht. Fakt ist jedenfalls, es wurde ausnahmsweise mal nicht gekotzt. Die Leeraner, mit denen wir seit zig Jahren befreundet sind, hatten  einen sogenannten 1-cbm-IBC-Behälter ,welcher fast randvoll mit Wasser gefült war. In diesem Gefäß verbrachten so einige von uns mehrere Stunden und die Stimmung war phänomenal.

Noch geht es gesittet in dem Wasserbehälter zu 🙂

Für richtige Gespräche waren wir viel zu blau und so jagte nur ein Spruch den nächsten. Einer blöder als der andere, aber zum totlachen. Zwischendurch wurde neben Bier und Whiskey- Cola immer wieder Kurze gereicht, denn wir wollten dieses wunderbare Level auf jeden Fall erhalten. Das gelang uns auch ganz gut. Am späten Nachmittag war dann allerdings erstmal die Luft raus und jeder erholte sich irgendwo anders. Lisa lag auf der vertrockneten Wiese unseres Camps zwischen den Pferdeäppeln und schlief, einige gingen etwas essen und andere hingen in ihren Stühlen oder im Planschbecken rum. Kurz gesagt, wir waren etwas kaputt, denn wir sind ja alle nicht mehr die Jüngsten. Zum Glück kamen nun aber der andere Christian mit Goscha seiner Frau. Topfit die Beiden und voller Tatendrank. Da Christian ein begnadeter Mundharmonikerspieler ist und gerne mal mit Bernd spielen wollte, baute Bernd sein Musikequickment auf.
Da wir leider kein Foto von Christian haben, stelle ich hier ein Video ein, auf dem er mit seiner Bluesharp abrockt;  einfach auf den Link drücken 🙂

working man blues

Nun wurde auch Paul wieder wach und holte ebnfalls seine Gitarre und wir anderen versammelten uns um die Musiker und schon ging wieder die Post ab.

Coole Musiksession!!! … and Paul is a cool man!

Obwohl die drei noch niemals miteinander musiziert hatten, klang es fantastisch und sie heizten uns ordentlich ein. Jeder Wunsch wurde erfüllt und wir alle sangen mehr oder weniger lautstark und mehr oder weniger richtig mit. Was hatten wir doch für einen Spass. Gegen 19 Uhr 30 kam dann endlich auch Bennet mit seiner Cajon (Kiste als Sitzschlagzeug). Nun hatten wir eine 4 Mann Band und es klang besser als sämtliche offizielle Bands die hier in den vergangenen 40 Jahren gespielt hatten.

Ja, man(n) wird älter … Bernd mit seiner neuen Lesebrille.

Es war wirklich super super super!!!! Bennet schielte immer wieder um die Ecke, denn seine Freundin, von der er noch nicht richtig wusste, ob es seine Freundin war, war auch eingetroffen. Sie stand mit ihren Eltern und Geschwistern nebst Wohnwagen aber auf einem anderen Platz und es dauerte ewig, bis der Wohnwagen soweit fertig war und sie endlich den Weg zu uns fanden. Na, das gab ja noch einmal ein großes Hallo, denn Josefine und ihre Mutter hatten wir schon in Schortens kennengelernt und sofort für megasympathisch empfunden. Das Konzert war nun aber zuende und ich denke Bennet war nicht allzu traurig, konnte er doch nun bei seiner “ Jo“ sitzen. Die beiden waren ein wirklich süßes Paar und auch wenn Bennet noch nicht wusste, ob sie zusammen wären oder nicht, war das doch offentsichtlich.

Joe(sefine) und Bennet … wow, das passt! Sitzen vor ihrem Nachtlager, Bennets Ford-Explorer.
Ja, auch Bennet hat sich eine Auszeit im Pool verdient.

So nach und nach gingen dann fast alle ins Bett, so auch wir. Leider war an Schlaf aber wieder nicht zu denken, denn der Platz unter unserem Fenster war anscheinend heiß begehrt und es kehrte und kehrte keine Ruhe ein.

Der Samstag lief ziemlich identisch ab, nur waren Josefine und Bennet heute früher da und es wurde früher Musik gemacht. Jo überraschte uns damit, dass sie Bennet an der Cajon vertrat.

Ein tolles Foto am nächsten Morgen!!!, dass alles wiedergibt. Die Session ist vorbei und Bennets Cajon und Joe`s Ouotdoorschuhe können viele Geschichten erzählen. „DAS IST HILTER!“

Als sie dann auch noch das Becherlied vorführte und sang, hatte sie endgültig unser Herz erobert. Man muss ja nicht explizit erwähnen, dass Bennet die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd strahlte, oder? Diese Mal lernten wir auch Jo´s kleine Geschwister besser kennen und was soll ich sagen??? Einfach süß, niedlich und wohlerzogen. Dabei so herrlich natürlich. Wir hatten echt Spass mit den beiden.
Der Abend verging mal wieder in rasendem Tempo und am nächsten Tag ging es dann wieder nach Westerstede, weil Bernd dort Anfang der Woche noch einen Zahnarztermin offen hat zwecks Wurzelbehandlung. Mit schweren Herzen verabschiedeten wir uns von allen und freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: It´s Hiltertime!!!! Nun aber ist für längere Zeit Abstinenz angesagt. Das gilt sowohl fürs Essen, als auch fürs Trinken!

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

Ein Gedanke zu „Westernfestival in Hilter 02.08 -05.08.2018“

  1. Reinhard sagt:

    Eigentlich ein schöner Bericht, nur Schade, dass das Saufen bei Euch so im Mittelpunkt stand. Deswegen fährt man eigentlich nicht nach Junkernbeel.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*