Womo

Wir machen einen Kurztrip … ans Mittelmeer und in die Berge 04.03.2019- 14.03.2019

Ja, die Zeit vergeht hier rasend schnell. Bernd ist mittlerweile wieder vollständig genesen!  Es war eine harte Zeit (für ihn) , denn nichts ist schlimmer als Männerschnupfen. (Ines hatte nicht viel mit mir zu tun, denn schließlich habe ich fast nur geschlafen, um das Fieber zu besiegen. Aber sie war ganz lieb zu mir und ich wurde mit heißem Tee am Leben gehalten!  Danke mein Schatz … und sorry, dass „ich“ so gestunken habe! )

39,5 Grad … und die Frisur sitzt „nicht“ mehr !!

Endlich ist nun auch unser Heki im Schlafzimmer wieder heil. Der Spass hat uns incl. Einbau 230 Euro gekostet und aus Angst, dass es noch einmal passiert, benutzen wir es gar nicht erst wieder.

Letzten Mittwoch, gleich nachdem wir in der Werkstatt waren, sind wir mal wieder zu Alex und Sarah nach El Soto gefahren. Dort herrschte reges Treiben seitens jeder Menge Handwerker, die die letzte, noch nicht renovierte Ferienwohnung umbauen. Zum Glück war gerade Feierabend als wir eintrudelten, sonst hätten wir nämlich keinen Parkplatz dort gefunden. Die Handwerker waren tatsächlich mit 8 Autos am Start und gerade dabei wegzufahren. Glücklicherweise kamen sie dann auch erst am drauffolgenden Montag wieder, weil hier am Donnerstag ein andalusischer Feiertag war ( Dia del Andalucia). Am Freitag musste sich dann scheinbar auskuriert werden, denn kein Mensch, welcher nicht in der Gastronomie tätig ist, arbeitete. Für uns war das natürlich prima, konnten wir doch so bis Montag in Ruhe hier stehen. Natürlich wurden Sarah und Alex als erstes begrüßt. Ihr glaubt ja gar nicht, wie groß die Kinder geworden sind. Richtige Brecher!

Links Tiago und rechts Emilio… der richtig augfeholt hat.

Sie sind jetzt schon 4 Monate alt und haben ihr Gewicht fast verdreifacht!! Auch sonst haben sie einen enormen Sprung gemacht. Sie folgen einem mit Blicken überall hin, können schon nach Sachen greifen und ganz herrlich lachen. Da Alex und Sarah am nächsten Tag zu irgend einem Fest wollten, passte ich 5 Stunden auf die beiden auf. Wenn man jetzt glaubt, die schlafen die ganze Zeit, ist man schief gewickelt. Bis auf 15 Minuten waren sie die ganze Zeit hellwach und ich schwer damit beschäftigt zu wickeln, füttern und bespaßen.
Gegen späten Nachmittag kamen Sarah und Alex dann wieder und brachten uns jeweils einen Burger mit. Die waren aber echt nicht unser Ding und schmeckten uns leider nicht besonders. Sarah hatte einen kleinen sitzen und war echt lustig. Alex begrüßte nur kurz und überschwenglich seine Jungs und hatte es dann sehr eilig wieder wegzukommen. Er wollte unbedingt noch surfen.
Nachdem ich die Kinder ein weiteres Mal gefüttert hatte ging ich zurück zu Bernd.

Am nächsten Tag wurde es voll auf der Finka, denn Alex und Sarah hatten in Roche ein nettes junges österreichisches Pärchen kennengelernt, die eine 2 jährige Tochter hatten.

Familienfrühstück am Bauschutt-Container!! Was für eine Idylle.

Diese wiederum hatten unterwegs noch 2 weitere Pärchen mit Kind kennengelernt, die mittlerweile auch Alex und Sarah kennengelernt hatten. Alle kamen nun hierher mit ihren Wohnmobilen, denn Sarah und Alex hatten zum Grillen eingeladen.

Alles selbst ausgebaute Reisemobile (Wohnfahrzeuge).

Eine gute Gelegenheit für Bernd mal wieder seine Musik-Anlage aufzubauen und die Gäste zu beschallen. Auch kam noch ein Pärchen, daß für 4 Monate ein Häuschen in El Palmar gemietet hatte und ebenfalls ein Kind dabei hatte. Alles war total unkompliziert. Alex schmiss den Grill an, die Sonne lachte vom Himmel und die Chemie stimmte. Ich machte schnell noch 2 große Schüsseln mit Salat und das Essen konnte beginnen. Es war total lecker und anschließend machte ich einen Verdauungsspaziergang mit dem Zwillingskinderwagen. Natürlich lagen auch die Kinder darin. Nach 20 Minuten waren sie eingeschlafen und ich brachte sie zurück. Der Schlaf war allerdings nur von kurzer Dauer und schon hatten die zwei wieder Hunger. Ein Fläschchen war schnell gemacht und nun ging es ans Füttern. Erst Emilio, dann Tiago. Anschließend ging ich noch eine Runde mit den Beiden. Nun schliefen sie länger und ich stellte sie neben das Haus, wo Sarah und ich immer einen Blick drauf werfen konnten und wo die Musik nicht gar so laut war. Später räumte ich noch mit auf, während Bernd seine Anlage wieder abbaute. Es war ein sehr schöner Tag.

Am nächsten Tag machten es Bernd und ich es uns so richtig vor dem Wohnmobil gemütlich. Wir lernten die anderen Pärchen noch besser kennen und waren einheitlich der Meinung, dass es tolle Leute waren.

Manchmal kommt die verborgene Künstlerin in Ines hoch. Hier hat sie einige ihrer Klamotten zerschnitten und neu am Körper drapiert. Was für eine schöne „Wüstenblume“ 🙂

Am Abend verabschiedeten sich dann alle, denn Morgen war Montag und die Handwerker würden wiederkommen. Auch wir machten uns am Abend auf den Weg. Da es schon spät war fuhren wir nur ca. 30 Kilometer nach Punta Paloma. Dort schliefen wir ganz wunderbar und machten uns morgens zeitig auf die Weiterfahrt. Zuerst allerdings wurde in Tarifa ein Großeinkauf gemacht.

04.03.2019

Dann ging es weiter Richtung Mittelmeer. Cirka 20 Kilometer vor Esteponia in „San Diego“ sahen wir direkt am Strand ein paar Wohnmobile stehen und da es sehr nett dort aussah, steuerten wir diesen Platz an.

Viel Platz !! Unser Concorde ist ganz rechts zu erkennen.

Nachdem wir dort etwas gegessen und gescrabblet hatten machten wir einen langen Strandspaziergang.

Keine Menschenseele unterwegs …
… aber hier müssen schon Lebewesen vor uns da gewesen sein !
Tolle Farben am Mittelmeer.

Mir war kurzzeitig entfallen, dass ich immer irrsinnige Schmerzen im verlängerten Rücken bekomme, wenn ich im Sand laufe, wurde aber unsanft daran erinnert. Es dauerte keine 20 Minuten, da konnte ich es vor Schmerzen kaum noch aushalten.

Den Weg zurück hätte ich nie geschafft und Bernd hätte es nie geschafft mich zu tragen. So blieb nur die Möglichkeit  vom Strand weg zu kommen und über eine befestigte Straße zurück zugehen. Nach einigen Versuchen gelang es auch und wir wanderten hinter den Seitenplanken neben der „Autobahn“ zurück zum Saloon.

Auf der Autobahn, wir sind wieder auf der Autobahn … aber dieses Mal zu Fuß !!! Mir stehen die Haare zu Berge und Ines hat unsägliche Schmerzen oberhalb der rechten Po-Backe.

Dort angekommen war mir richtig schlecht vor Schmerzen und Bernd, der Liebe, massierte mich eine Ewigkeit. Danach war alles wieder gut, aber am Strand und im Sand laufe ich von nun an nicht mehr. Da der Platz zwar schön, aber sehr staubig war und der Sand uns durch den Wind immer ins Gesicht wehte, fuhren wir am nächsten Tag weiter.

05.03.-07.03.

Diesmal war unser Ziel ein offizieller kostenloser Stellplatz mitten in den Bergen unweit von Casares. Immer wieder sind wir überrascht, wie schnell man hier vom Meer in die Berge gelangt. Eben noch in den Dünen gelegen und plötzlich mitten auf einer Alm sitzen geht hier innerhalb von 40 Minuten. Den Stellplatz fanden wir auf Anhieb. Er fasste nur 10 Plätze und war vollständig belegt. Wir stellten uns aber trotzdem an die Seite und genossen die tolle Aussicht.

Der Ort Casares liegt totol  idyllisch am Berghang.

Hier gab es sogar eine Entsorgungsstation und Wasser. Ebenfalls ein Kinderspielplatz und Fitnessgeräte, die Bernd und ich mal so halbherzig ausprobierten. Morgen sollte es regnen und deshalb wollten wir heute das schöne Wetter noch einmal genießen und wandern.
Das ging dank meiner Orthesen ganz wunderbar. Jedenfalls zuerst, wo es stetig bergab ging.

Hier ging es über eine gaaaaaaaanz alte Brücke, die noch aus der Römerzeit stammt.

Als es danach nur noch bergauf ging, dampfte ich mal wieder, wie so ein alter Dampfkessel und schwitzte mir die Seele aus dem Leib. Unser Ziel war der Ort Casares. Dieser lag 2 Kilometer von unserem Platz entfernt und zog sich sicher noch einmal 3 Kilometer den Berg hoch.

Bernd und ich gingen bis ganz oben, wo noch Ruinen einer alten Burg standen.

Ebenfalls befand sich hier oben ein wunderschöner Friedhof mit herrlichem Blick auf die Berge und Thäler. Diese Ruhe hier, einfach idyllisch. Bernds Interesse aber galt einem dubiosen Bauwerk, welches wir von hier oben aus sehen konnten. Es war rund angelegt und sah irgendwie sehr interessant aus (wie ein altes römisches Amphietheater).

Klar wollte Bernd es sehen und wir marschierten wieder hinunter, diesmal auf der anderen Seite.
Den selben Weg fuhr auf seinem unglaublich laut knatternden Baustellen-Fahrzeug (kleiner Kipper) ein schwarzer Mann, vermutlich ein Afrikaner. Unser Ziel war dasselbe. Während er allerdings seinen Job ausübte, der daraus bestand Kies mit der Schippe auf sein Gefährt zu laden und diesen zurück in den Ort zu fahren, bestaunten wir das dubiose Bauwerk. Es war ein uralter Friedhof; dessen Zugang leider versperrt war.

In Spanien werden die Toten ja meist nicht vergraben, sondern in Mauern übereinandergestapelt einzementiert. Ich persönlich finde das viel viel besser, denn die Vorstellung in der Erde von Würmern gefressen zu werden, finde ich sehr befremdlich. Warum diese imposante Friedhofsanlage nun aber leer steht, wissen wir nicht.
Zeitgleich mit der Beendigung unserer Besichtigung ist der vermutliche Afrikaner auch fertig mit dem Beladen seines Fahrzeugs und wir fragen ihn, ob es auch von hier aus einen Weg zurück zum Wohnmobilstellplatz gibt. Gibt es nicht und so müssen wir wieder hoch in die Stadt und von dort aus wieder runter ins Tal und dann den nächsten Berg wieder hoch zu unserem Platz. Puh!!!! Zeitgleich setzten wir uns in Bewegung und blitzschnell halte ich mich hinten am Gefährt fest und lasse mich bergauf mitziehen. Das Ding fährt nicht sonderlich schnell und ich kann mich bis ganz oben hinter ihm her schleifen lassen. Bernd freut sich mal etwas schneller gehen zu können und viel schneller als erwartet sind wir auf der Hauptplaza.

Tolle Stimmung auf der Plaza in Casares.
„Sag mir wo die Frauen sind, wo sind sie geblieben?“ … überall sitzen ältere Herren gemütlich auf der Plaza 🙂

Dort trinken wir erst einmal einen Kaffeeund Bernd bestellt sich noch 3 Tapas. Vom leckeren Kartoffelsalat nasche ich aber auch etwas. Danach geht es auf direktem Weg zurück.
Unterwegs erstehen wir noch 2 Kolibris, die an einem Draht angebracht sind und mit Solarkraft immer um die Runde fliegen. Natürlich keine echten, aber voll toll!!! Nun haben wir das Gefühl, wir hätten 2 Haustiere.

Am nächsten Tag gab es wie angekündigt Regen und Bernd machte den ganzen Tag Schreibkram und Terminplanungen für unseren 3-monatigen Deutschlandbesuch ab Juni. Währenddessen kochte ich und brachte unser Mobil auf Vordermann.
In einer Regenpause wanderte ich allein eine Stunde und fand eine tolle Strecke. Die will ich morgen mit Bernd gemeinsam weiter gehen.

Ich melde mich morgen wieder!!! Versprochen!!!

08.03.2019

So, da will ich mein Versprechen mal einhalten. Gestern wollten wir weiterfahren, aber zuerst stand noch die Wanderung aus. Ich ging vor, weil ich dann auch mal gemütlich in meinem Tempo gehen kann. Zuerst ging es auf einem Bürgersteig immer die Strasse entlang. Kurz vor Casares ging es dann ziemlich steil links hoch. Dort wartete ich einen kleinen Moment bis ich unten Bernd sah und winkte ihm zu, damit er sich nicht verläuft. Danach war es eigentlich idiotensicher und Bernd würde mich automatisch einholen. Vorbei ging es an unzähligen Mandarinen-Akfelsinen- und Zitronenbäumen. Geradeaus ging es zu einer Finca, die mit einem Tor verschlossen war. Rechts führte kein Weg, also blieb nur links. Wenn man diesen Weg weiterging kam man zu einem ebenfalls verschlossenen Tor, dort war also eigentlich kein Durchkommen. Allerdings gab es einen Wegweiser, der am rechten Wegesrand deutlich zu erkennen war und  steil hinauf in die Berge führte. Auf allen vieren krabbelte ich hoch.

 

Der Weg war schmal und voller Felsen, die es zu erklimmen galt. Die ersten 200 Meter hatte ich geschafft und eigentlich hätte Bernd mich nun längst eingeholt haben müssen, aber weit und breit keine Spur von ihm. Ich rief und pfiff, aber keine Antwort. Wo war der denn abgeblieben??? Sollte ich nun weitermarschieren??? Der Gedanke, dass ich dort nie im Leben alleine wieder runterkäme, ließ mich erst einmal warten. Bernd kam und kam aber nicht. Schade, denn hier war es echt toll und die Strecke eine ordentliche Herausforderung. Nach 20 Minuten hatte ich genug vom Warten und wollte mich gerade an den Abstieg machen, da kam tatsächlich Bernd dann doch noch um die Ecke. Er hatte anscheinend bei meiner Wegbeschreibung nicht richtig zugehört und war tatsächlich unter dem verschlossenen Tor durchgegangen und war dann dort gelaufen, bis der Weg irgendwann zuende war. Da auch ihm klar war, dass ich so schnell nicht sein könnte, drehte er um und fand dann den richtigen Pfad hinein in die Berge. Völlig verschwitzt kam er nun bei mir an. Seine Laune war auch nicht die Beste, besserte sich aber im Laufe der Wanderung. Das Wetter war herrlich und mühsam kämpfte ich mich nach oben.

Zwischendurch musste Bernd immer mal wieder meine Nordic -walking- Stöcker nehmen, weil die beim Klettern doch eher hinderlich waren. Der Weg wurde immer schwieriger und ich bekam wirkliche Bedenken wegen des Abstiegs. Bernd erging es scheinbar ebenso, denn ein ums andere Mal sagte er:“ Lass uns mal umkehren.“ Das wollte ich aber auf keinen Fall. Nun war ich so hoch gekommen, da wollte ich nicht kurz vorm Ziel abrechen. Ich verdrängte den Rückweg und kraxelte weiter. Dabei stellte ich immer wieder fest, dass bei diesen Turnübungen meine Orthesen absolut keine Hilfe waren, aber nun ja, the show must go on. Bernd drehte sich immer mal wieder besorgt zu mir um, aber ich gab nicht auf. Und endlich war das Ziel erreicht. Wir waren fast ganz oben auf dem Berg und nur die allerletzten Meter ersparte ich mir, denn dort konnte die Aussicht auch nicht besser sein.

Meine Beine zitterten, aber der Blick von hier oben war die Anstrengungen wert gewesen. Es war so etwas von traumhaft, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.

Es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre angefangen zu heulen vor lauter Glück. Wir setzten uns auf einen Felsen, tranken das Wasser, welches Bernd zuvor aus einer Quelle abgezapft hatte und genossen das Panorama.

Von hier aus hatten wir einen unglaublichen Blick auf Casares und selbst das Mittelmeer, obwohl 25 Kilometer entfernt war gut zu erkennen.

Wir konnten uns gar nicht satt sehen und machten mal wieder unzählige Fotos. Nach gut 30 Minuten, solange brauchten meine Beine, um das Zittern abzustellen, ging es an den Rückweg. Den legte ich größtenteils auf dem Hintern zurück, denn nur so kam ich die Felsen wieder hinunter.

Hier ein kleines Video von Ines Abstieg 🙂           IMG_5769

Den anderen Teil klammerte ich mich an Bernds Hand fest, der mich so unversehrt wieder ganz nach unten bekam. Danke dafür mein Schatz!!! Der Abstieg nahm aber erst mal kein Ende und als wir endlich unten ankamen  zitterten meine Beine erheblich mehr als beim Aufstieg und waren richtig schlapp. Wir klauten uns zwei Orangen von einem Baum und gingen jetzt wieder auf dem Bürgersteig die Strasse entlang. Bei der Quelle, bei der Bernd zuvor das Wasser abgefüllt hatte, standen drei Bänke, die zum Verweilen einluden. Das nahm ich dankbar an, denn meine Beine brauchten echt Erholung. Wir teilten uns eine Apfelsine und genossen den Ausblick. Nach 15 Minuten ging es dann zurück.

Jetzt war erst mal Duschen angesagt, denn erstens waren wir verschwitzt, zweitens konnten wir das Wasser hier gleich wieder entsorgen und drittens war es ohnehin mal wieder dringend notwendig. Danach machten wir das Wohnmobil klar zur Weiterfahrt. Eigentlich wollten wir jetzt wieder runter zum Meer, aber auf der Fahrt dorthin sahen wir einen soooo schönen Platz, da mussten wir unbedingt anhalten.

Ruck Zuck wurden die Stühle rausgestellt und ich machte einen Salat und Reis mit Gehacktem.

In traumhafter Umgebung verleibten wir es uns ein und spielten dann noch eine Runde Scrabble bevor wir weiterfuhren.

„Andalusien für sich selbst, für Spanien und die Menschheit !“ Ja, auch wir fühlen uns in Andalusien überall willkommen!!!

Zuerst ging es zu einer Tankstelle und dann hatte Bernd einen Platz am Meer bei park4night rausgesucht. Den fanden wir auf Anhieb und ich war absolut begeistert.

Hier war noch nichts vom Massentourismus am Mittelmeer zu sehen und bis auf ein weiteres Wohnmobil standen wir dort ganz allein. Direkt vor uns ein Chiringuito (Strandbar), welche aber geschlossen war.

Eigentlich wollten wir hier nur übernachten, aber es ist so schön, dass wir hier einen Strandtag einlegen werden. Zwar ist es noch etwas bedeckt, aber ab 11 Uhr soll das Wetter wieder richtig sonnig werden. Jetzt ist es 9 Uhr und Bernd schläft noch immer. Ich werde uns jetzt mal Frühstück machen und ihn wecken.

So, ihr Lieben, jetzt seid ihr wieder auf dem Laufenden. Ich wünsche euch einen tollen Tag und meiner Tochter Jessica einen schönen Geburtstag. Sie wird heute schon 33 Jahre alt. Junge Junge, wie die Zeit vergeht!! Auch liebe Grüße an meine andere Tochter Kim, die am Ende des Monats ihr drittes Kind bekommen wird. Alles Gute für dich. Versuch noch einmal richtig zu schlafen!!! Da sie aber auch Restless legs und blöderweise auch noch restless arms hat, wird das wohl eher nichts. Du hast mein echtes Mitgefühl!! Und wo ich schon dabei bin , auch schöne Grüße an meinen Sohn David, der demnächst aus Thailand zurückkommt. Komm gesund wieder!!! Und natürlich an Carina und Bennet, die brav arbeiten und so die Renten sichern!! Und an meine Eltern, Geschwister und Freunde. Wir vermissen euch!!!  Kommt doch mal rüber…………

10.03.2019  In den Bergen von Estepona – Jubrique in der Sierra Bermeja

Nachdem wir vorgestern einen Strandtag einlegen wollten,das Wetter aber trotz sonniger Ansage bedeckt blieb, entschieden wir uns wieder in die Berge zu fahren. Mehr als eine Stunde suchten wir auf unserer Park-4-night-app nach einem netten Plätzchen. Irgendwie kamen wir auf keinen gemeinsamen Nenner. Bei allen Plätzen die ich schön fand, hatte Bernd Einwände und andersrum. Letztendlich wurde aber meinen Wünschen entsprochen und die Fahrt ging los.
Schon nach 12 Kilometern waren wir da. Die waren allerdings an Steilheit kaum zu überbieten. Nun lag vor uns auf einem riesigen Schotterplatz, auf dem wohl 100 Mobile gepasst hätten, unser neues Domizil. Bernd sagte zwar sofort, dass wir mit unserem Saloon dort nicht „hinauf“-hinkämen, aber nachdem wir ausgestiegen sind und alles in Augenschein genommen hatten, änderte Bernd seine Meinung. Natürlich ruckelte es gewaltig, als er mit Vollgas im 1. Gang die steile Kurve hochfuhr und über die Unebenheiten schaukelte, aber alles ging gut. Die Frage ist jetzt nur, ob wir hier auch wieder runter kommen? Aber vorerst war es uns egal. Der Platz lag wunderschön mit einer fantastischen Aussicht auf die Berge und das Mittelmeer.

Die Abenddämmerung setzt ein…auf unserem groooooßen Freistehplatz, wo wir ganz alleine stehen.

Allerdings war er auch sehr dreckig. An den Rändern lagen jede Menge Flaschen, Müll und Papier. Wir verstehen nicht, was in den Köpfen der Leute vor sich geht, die hier so die Landschaft verschandeln. Außer uns  war hier kein Mensch und so suchten wir uns den besten Platz aus. Nun kam sogar die Sonne raus. Da mich der Müll aber sehr stöhrte begann ich ihn rund um unseren Saloon aufzusammeln. Jetzt hatten wir es schön sauber bei uns und es kam Urlaubsstimmung auf. Wohin man auch sah, einfach nur traumhaft.

Am Abend kam dann noch ein junges deutsches Pärchen mit ihrem Bulli. Wir wechselten ein paar Worte und gingen, weil es jatzt kalt wurde, rein. Am folgenden Tag hatten wir Bombenwetter.

Sonnenaufgang über dem Mittelmeer um ca. 7:45 Uhr !! Ines fotografiert ihn aus dem Saloon heraus. Toll, das wird wieder ein super Tag!

Es war schon morgens so warm , dass wir tatsächlich draußen frühstücken konnten. Danach erledigte Bernd allerhand am Wohnmobil und gegen 12 Uhr wanderten wir los. Die ersten 300 Meter ging es die Straße entlang. Das war aber nicht schlimm, denn hier ist kaum Verkehr. Danach führte ein Wanderweg rechts ab, den wir nahmen. Ich zuerst, denn ich war mal wieder früher losgegangen. Dieses Mal stieß Bernd aber ohne Probleme nach gut 20 Minuten zu mir. Wir waren begeistert über diese wunderschöne Natur und hatten eine super Laune.

Hier sieht man in der Ferne unser WoMo auf dem hochgelegenen Stellplatz. Foto leider unscharf, da mit dem i-phone stark gezoomt. Ich glaube, wir müssen uns doch eine vernünftige Fotokamera zulegen!?

Irgendwie führte uns der Weg irgendwann wieder Richtung Meer. Das wollten wir aber nicht und so kehrten wir um. Jetzt ging es wieder unglaublich steil nach oben. Gefühlte 75% Steigung forderten mir alles ab, während Bernd mal wieder leichtfüßig vor mir her tänzelte. Wie üblich hatte ich mich am Morgen eingecremt und diese Creme brannte nun höllisch in meinen Augen, was mich zum Reiben veranlasste. Das Resultat könnt ihr hier sehen. Bernd fiel fast um vor Lachen als ich zu ihm aufschloss.

Es ist zum Heulen, oder ?? … Ines auf dem Kriegspfad 🙂

Ein Taschentuch hatten wir keins dabei und so blieb mein Gesicht so, bis ich nach dem Wandern duschen ging.

Mitten auf dem Weg plötzlich diese „Schlange“ !!? Oh nein, beim näheren Rangehen entpuppte sich dieses kriechende Gebilde als eine Reihe von Raupen, die sich aneinander festhalten und so die Straße überquerten. Wieviel Raupen sind es ???

Erwähnte ich schon, dass das Leben herrlich ist???  Übrigens, im Gegensatz zu Spazierengehen, was ich hasse, liebe ich Wanderungen. Am Liebsten allein, denn dann kann ich mein Tempo gehen. Da ich dann aber niemals zurück zum Saloon finden würde, muss Bernd immer mit. Wandern ist einfach viel viel spannender als Spaziergänge, da hinter jeder Biegung ein anderes Panorama zu sehen ist. Klar ist es viel anstrengender, aber immer wenn ich denke ich kann nicht mehr, rechne ich mir den Kalorienverbrauch aus und träum so vom Erreichen einer Modelfigur. Werd ich zwar nie erreichen, aber man darf doch wohl mal träumen, oder???? Selten gehen unsere Wanderungen über 2 Stunden und darüber bin ich mehr als froh, denn ich bin dann immer richtig platt.

Ja, so kann man hier wohnen .. mit super Ausblick in die Berge und /oder auf das Mittelmeer.

Wieder zurück beim Wohnmobil servierte ich Bernd ein leckeres Gulasch, welches ich schon gestern gemacht hatte. Für mich gab es einen Tomaten-, Eisberg-, Gurkensalat, ohne Dressing. Da ist man froh, wenn man den auf hat. Von Freude am Essen kann man hier wahrlich nicht mehr reden. Blöderweise haben meine Schwester und ich uns im August vor 5 Jahren , dazu hinreißen lassen, mit meinen Bruder zu wetten. Damals waren wir alle zusammen eine herrliche Woche lang mit meinen Eltern auf Gran Canaria, um dort ihre ihre Silberhochzeit zu feiern. Mein Bruder Bernd, der sportsüchtige Spitzenathlet und Marathonläufer mit muskulöser Idealfigur, wettete mit uns, dass wir es nicht schaffen würden in 5 Jahren jeder 10 Kilo abzunehmen. Natürlich hielten wir dagegen, denn so fett wie damals wollten wir auf keinen Fall bleiben. Der Verlierer der Wette sollte uns alle dann in 5 Jahren wieder nach Gran Canaria einladen und sämtliche Kosten übernehmen. Die Zimmer sind schon gebucht. Jetzt ist nur noch die Frage, wer den ganzen Spass zahlt. Meine Schwester hat schon vor 3, 5 Wochen mit ihrer Diät begonnen und hat in dieser Zeit bereits 9 Kilo abgenommen. Wie sie sagt, sieht man es aber nur am Hals. Glaub ich aber nicht. Ach ja, und sie kann sich jetzt wieder besser die Fußnägel schneiden. Wenn ihr jetzt allerdings denkt, dass sie es ja bald geschafft habt, irrt ihr euch, denn sie hatte in den letzten 5 Jahren noch einmal 8 Kilo zugelegt, was aber auch daran lag, dass sie aufgehört hat zu rauchen. Im Moment verzichtet sie vollständig auf Kohlenhydrathe und Fett und darf eigentlich gar nichts essen was schmeckt. Dementsprechend dünn ist ihr Nervenkostüm. Da sie schon so gut vorgelegt hat und ich richtig stolz auf sie bin, muss ich nun langsam auch in die Puschen kommen, denn ich bin ja nicht Rockefeller. 2 Tage habe ich es ohne Kohlenhydrathe ausgehalten, aber das ist wirklich ganz schrecklich. Ich muss da für mich eine andere Lösung finden……..Ok, wolltet ihr das wissen??? Eher nicht….. also zurück zum Thema.

Der Frühling ist da und überall blüht es am Wegesrand und die Insekten sind fleißig unterwegs.

Zurück beim Wohnmobil stellten wir verblüfft fest, dass es obwohl es schon Nachmittag war, das junge Pärchen noch immer nicht aufgestanden war. Wir machten uns langsam Sorgen und gaben den beiden noch eine Stunde. Sollte dann keiner in Sicht sein, wollten wir mal klopfen. Dann aber sah Bernd eine Bewegung in ihrem Auto und wir waren beruhigt. Rausgekommen sind die beiden dann erst um 18 Uhr und das auch nur sehr kurz. Wahnsinn und das bei dem herrlichen Wetter welches wir hier haben. Wir halten es jedenfalls immer so, dass wir solange draußen sind, bis die Sonne untergeht.

11.03.2019

Bernd ist gerade aufgestanden und ißt mir etwas vor. Mmmh, sieht das lecker aus. Ich kann meinen Blick (von dem schönen Mann?) gar nicht abwenden. Neid!

13.03.2019

Heute ist vorerst unser letzter Tag in den Bergen. Die jungen Leute , die mit uns hier standen sind seit vorgestern wieder weg und haben tatsächlich so gut wie nie ihren Bulli verlassen. In den 3 Tagen, wo sie hier waren, waren sie maximal 5 Minuten draußen. Entweder es sind Vampire oder sie nehmen den Slogan: „Leben im Wohnmobil“, sehr sehr ernst.
Wir für unseren Teil waren täglich wandern. Die heftigste Tour ging unmittelbar von unserem Stellplatz ab.

Es ging zuerst ca.2,5 Km immer steil abwärts, was schon eine wirkliche Zumutung für meine Fußgelenke war. Anschließend ging es, wie sollte es auch anders sein 2,5 Km stetig steil hoch.

In meinen Beinen brannten 1000 Feuer und sie waren total übersäuert. Von meiner Kondition will ich hier gar nicht erst anfangen. Mir war, als wir endlich oben ankamen so übel, das Bernd schon ein Auto anhalten wollte, welches mich die letzten 800 Meter zurückbringen sollte.

Das Pferd war leider schon mit 2 Personen besetzt … sonst hätte Ines auch zurück reiten können!

Zuvor in den Bergen röchelte ich Bernd an, er solle schon vorgehen. Das wollte er aber nicht. Er wollte lieber bei mir sein, wenn ich umkippe. Da wir mutterseelenallein in den Bergen waren, sagte ich zu ihm, dass würde auch nichts nützen. Darauf er: „Doch ich trag dich dann zurück!“ Ha ha ha. Wenn ich Luft gehabt hätte, hätte ich gelacht.

Arme Ines!! Sie hat alles gegeben … aber ich wollte sie hier nicht zurücklassen.
Kurz vor unserem Stellplatz wurden wir noch einmal mit diesem grandiosen Ausblick belohnt! Im Hintergrund seht ihr einmal den Berg (the rock) von Gibraltar und links daneben ist schon Afrika zu sehen.

Irgendwann hatte ich es aber tatsächlich geschafft und wir waren wieder beim Womo. Während Bernd sich Fischstäbchen mit Kartoffeln machte, erholte ich mich ein wenig, bevor es unter die Dusche ging.

Am nächsten Tag machte Bernd dieselbe Tour noch einmal und brauchte exakt halb so lange wie mit mir!!!
Ich war 15 Minuten zuvor auch auf eine andere Route  losgewandert und erklomm den nächsten Berg. Ganz gemütlich und in Ruhe. Das war so herrlich, das ich es gestern gleich noch einmal wiederholte.Doch im Gegensatz zu vorgestern, wo ich keiner Menschenseele begegnete, traf ich gestern einen Ziegenhirten, der mit seinen ca. 50 Ziegen unterwegs war. Er sah aus wie 75, war aber vielleicht erst 67 und ziemlich dünn. Er saß auf einem Stein, als ich vorbei kam und sprach mich gleich an. Nach kurzer Konversation ging ich weiter. Hier ging es jetzt wieder stetig aufwärts. Der Ziegenhirte überholte mich in wahnwitzigen Tempo, setzte sich aber 80 Meter weiter wieder auf einen Stein. Wieder betrieben wir leichte Konversation. Dann ging ich weiter. Er blieb vorerst noch sitzen, lief dann aber plötzlich die ganze Zeit sehr dicht hinter mir her. Mir wurde schon ganz mulmig und ich überlegte ob ich ihm mit meinen Nordicwalkingstöcken eins überbraten sollte. Ich ließ es dann aber erstmal und blieb aprupt mit den Worten: Nescesito una pausa (Ich brauche eine Pause), stehen. Der Kerl lief beinahe in mich hinein. Nur um etwas zu sagen, sagte ich ihm dann, dass er sehr schnell ist und ich leider nicht. Da meine Spanischkenntnisse nicht so gut sind, dass ich ihn hätte über meine Gangstörung hätte informieren können, sagte ich kurzerhand, dass ich zu fett sei, aber am abnehmen bin. Daraufhin kniff er mir in den Bauch (übrigens war ich heute bauchfrei unterwegs, damit der auch braun wird. Ich dachte ja, ich treffe wieder keinen Menschen)

Zurück am Ziel und den Ziegenhirten abgeschüttelt. 🙂

und fragte: Aqui? (hier?). Daraufhin haute ich ihm auf die Finger und erhob meinen rechten Zeigefinger. Das und mein Gesichtsausdruck genügte und er ging weiter. Er kann von Glück sagen, dass er das nicht bei meiner Schwester getan hatte. Das hatte nämlich mal mein Cousin bei ihr gemacht und anders als ich, die nur ihren Zeigefinger drohend erhebt, hat sie ihren, in das Auge meines Vetters gerammt. Für den war der Tag gelaufen und er musste erst einmal zum Krankenhaus. Mein Ziegenhirte hatte also Glück gehabt und erwartete mich schon an der nächsten Ecke. Dort überreichte er mir mit den Worten: „Zur Erinnerung an Spanien“ , ein Armband. Ich band es um, bedankte mich artig und ging von dannen.
Jetzt war ich wieder auf der Strasse und kurze Zeit später bei Bernd, der heute nicht wandern war. Ich machte uns ersteinmal ein paar Wraps, die sehr lecker schmeckten. Dann scrabbleten wir mal wieder.

Ach ja, ich vergaß zu erzählen, dass gestern der Tag mit einer großen Müllsammelaktion begann. So schön dieser Platz hier auch ist, genauso dreckig ist er auch. Überall liegen leere Flaschen, Plastick, Kaffeebecher, Autoreifen usw. 5 große Mülltüten bekamen wir voll.

Jetzt ist der Platz zu 99% wieder „pure Natur“ und vom Müll befreit.

Während dieser Sammelaktion kam ein Landvermesser. Bernd zeigte ihm stolz unser Werk, worauf er meinte, dass die Spanier Schweine sind. Wir sollten die Mülltüten in die Ecke stellen, sie würden dann Freitag abgeholt werden, da dann hier die Strasse und auch wohl unser Platz wegen einer „Bergrally“ gesperrt werden. Das taten wir dann auch. Zusätzlich schrieben wir auf einen großen Zettel, dass die Leute künftig ihren Müll mit nach Hause nehmen sollen.

Hat anscheinend nicht viel genützt, denn heute morgen lagen hier schon wieder einige leere Trinkpacks und ca. 10 Papiertaschentücher herum.

Heute werden wir noch einmal gemeinsam wandern, dann geht es morgen zurück zur Finka. Unsere Vorräte sind aufgebraucht und am 17.03. kommen ja auch Bennet und Fine. Zu unserem Entsetzten sagt der Wetterbricht, dass dann, wie sollte es auch anders sein, das Wetter schlechter werden soll. Bernd hat schon gebetet, dass sich dies nicht bestätigt. Ich denke, Gott hat anderes zu tun und habe wie immer im Universum bestellt. Es ist doch wirklich zum Mäuse melken, dass jedesmal wenn eines unserer Kinder für 1 Woche kommt, dass Wetter für genau diesen Zeitraum umschlägt !  🙁
Im Moment haben wir noch das absolute Traumwetter mit bis zu 24 Grad. Ab Montag fällt das Thermometer dann auf 15 Grad mit etwas Regen. Universum, kümmer dich bitte darum!!

Fazit: Es war super toll hier. Eine atemberaubende Landschaft. So toll, dass ich Bernd immer wieder gefilmt habe, als er Gitarre spielte. Bei der Kulisse kam das gleich nocheinmal so gut.

Wir stellen die Filme ins Netzt, sobald wir Datenvolumen, bzw. WLAN haben, was wohl am Wochenende der Fall sein wird. Was noch toller war??? Ich habe 3 Kilo verloren!!!! ( Mal sehen wie lange) (trotz intensiver Suche habe ich sie nicht wiedergefunden!)

So Freunde, ich melde mich bald wieder, macht es gut und haltet die Ohren steif!

16.03.2019

Unsere letzte Wanderung haben wir hinter uns gebracht… und genossen …

und anschließend draußen gescrabblet. Plötzlich kamen 2 LKW´s und ein Kran. Auf dem einen LKW war ein riesiger Swimmingpool.

Bernd ging sofort hin und fragte: “ Es la piscina para nosotros?“ ( Ist der Swimming-Pool für uns?). Die Arbeiter lachten. Natürlich war der Pool nicht für uns. Er wurde hier nur umgeladen, weil der große LKW nicht dahin kommt, wo der Pool hingeliefert werden soll. Der Kran hiefte nun den Pool von dem einen Lkw auf den wesentlich kleineren. Das war echt ein Schauspiel.

Die Spanier arbeiteten aber flott und schon kurze Zeit später hatten sie den Pool umgeladen. Mit nur zwei Bändern wurde er befestigt und ragte hinten dermaßen weit über, dass wir die Befürchtung hatten, er würde jeden Moment runterfallen. Es ging aber aber alles gut und die Truppe machte sich an die Weiterfahrt. Alle winkten und hupten zum Abschied. Ach ja, die Spanier sind echt nett.

Kurze Zeit später sah Bernd beim einzigen Haus hier weit und breit, welches unmittelbar vor unserem Traumplatz steht, eine Herde Ziegen durch den Vorgarten marschieren. Irgendwie sind sie durch den Zaun gekommen und fraßen sich jetzt munter durch die Beete. Die Besitzer waren scheinbar nicht da. Als dort nichts Fressbares mehr war kamen sie durch ein Loch im Zaun zu uns. Es waren mehr als Hundert und sie waren völlig allein unterwegs.

Wahrscheinlich waren es die Ziegen von meinen gestrigen Ziegenhirten. Der sagte mir nämlich, dass er sie morgen wieder abholen wollte. Na, da wird er lange suchen können, denn er hatte die Ziegen auf einen ganz anderen Berg abgesetzt. Die Ziegen blieben aber immer zusammen und marschierten nun unseren Berg hinunter. Es dauerte nicht lange und alle waren wieder weg.

Nun kam ein Auto und stellte sich etwas abseits von uns auf den Platz. Wahrscheinlich wie üblich ein Liebespärchen, denn dieser Platz wurde jeden Abend von eben solchen besucht. Bernd beobachte das Auto mit Argusaugen. Es dauerte auch gar nicht besonders lange, da flogen Mac-Donaldsverpackungen aus dem Auto. Genau darauf hatte Bernd gewartet und sprintete nun dort hin. Überrascht sah ihn das Pärchen an, als er an die Scheibe klopfte. Ich weiß nicht, was er ihnen erzählt hat, aber bevor sie wegfuhren sammelten sie brav ihren Müll auf und stellten ihn zu den von uns gesammelten Tüten. Na, geht doch!! Es ist aber wirklich merkwürdig, dass jeder, aber auch wirklich ausnahmslos jeder der hier steht, seinen Müll einfach aus dem Fenster schmeißt. Dabei ist die Landschaft hier soooo schön. Wir verstehen das wirklich nicht.

Am nächsten Tag verließen wir diesen tollen Platz und fuhren mal wieder zu Sarah und Alex. Schließlich hatten wir sie und was noch schlimmer war, die Kinder 12 Tage nicht gesehen. Zuvor wurde noch ein Großeinkauf gemacht.

Ja auch diese beiden Expeditions-Fahrzeuge füllten bei LiDL ihre Vorräte auf … vielleicht ging es danach wieder in die Wüsten von Marokko ??! (Aber Ines & ich sind uns einig: Wir möchten nicht in so einem kleinen, aufgesetzten „Container“ leben. Wir lieben unseren geräumigen Saloon und verzichten so lieber auf spektakuläre Off-road-Abenteuer).

Bei der Ankunft auf der Finka, sahen wir gleich, dass die Handwerker hier ordentlich gearbeitet hatten. Das letzte noch zu renovierende Ferienhaus erstrahlt in frischem weiß und ist fast fertig. Es hat jetzt sogar eine eigene wunderschöne Terasse. Ab Ostern kann vermietet werden. Wir stellten unseren Saloon ab und begrüßten erst mal die 4. Die Kinder sind jetzt schon fast 5 Monate und riesig. Alex lag mit den zweien im Wintergarten und bespaßte sie. Emilio lachte mich gleich an. Tiago brauchte ein wenig, bis er sich wieder an uns gewöhnt hatte. Es gab jede Menge zu erzählen.
Am nächsten Tag hatte ich die beiden dann für mich allein, denn Alex und Sarah hatten noch jede Menge bei den Ferienhäusern zu tun und Bernd half den Beiden, nachdem er die Wäsche fertig hatte. Die Kinder waren extrem gut drauf, wenn auch leicht erkältet und lachten um die Wette. Als beide zusammen hungrig wurden, war zum Glück Bernd da.  Er unterbrach das Hochladen seiner Musikvideos bei Youtube und half mir.  Als auch Alex und Sarah fertig waren, schmiss Alex den Grill an. Sarah hatte Sardinen und Gambas gekauft, die jetzt darauf landeten. Sie machte noch einen ihrer extrem leckeren Salate dazu und wir steuerten Pommes bei. Ich deckte schnell den Tisch und schon war das Essen fertig. Es war superlecker und danach spielten wir noch Doppelkopf.
Dieses wurde allerdings unterbrochen, denn es kam ein Mann aus der Nachbarschaft vorbei. Er hatte sich telefonisch angemeldet und wollte mit Sarah sprechen. Sie wusste natürlich nicht worum es ging, wurde aber sehr schnell davon in Kenntnis gesetzt. Pauli, ihre süße etwa 1,5 jährige Promenadenmischung hatte sich mal wieder vom Grundstück entfernt und dabei beim Nachbarn 8 von 11 Hühnern getötet. Eigentlich ist das Grundstück gut eingezäunt, aber die Bauarbeiter mussten für ihre Arbeit ein Teil des Zauns öffnen. Das hat Pauli natürlich ausgenutzt und hatte anscheinend viel Spass dabei. Die Hühner wohl weniger. Sarah wollte den Schaden sofort begleichen, aber der Nachbar winkte ab und sagte: Nächstes Mal. Tja, mit Hunden kann man immer etwas erleben.
Wir hatten früher ja Momo, unseren Dackel- Terrier- Mischling und könnten vieler solcher Geschichten dazusteuern. Würde hier aber den Rahmen sprengen. Nur soviel habe ich gelernt, wenn der Jagdtrieb da ist, kann man ihn den Tieren nicht abgewöhnen. Also Pauli, lass dich nicht noch mal erwischen!

Die Musikvideos könnt ihr übrigens bei Youtube ansehen. Ihr findet sie unter Bernd Hoormann. Hoormann mit Doppel O. Da wir zum Aufnehem nur ein Handy haben, ist der Sound zwar nicht weltklasse, aber ich finde sie trotzdem toll!!!

So Freunde, übermorgen müssen wir LPG-Gas tanken, denn wir haben nach 4 Monaten fast nichts mehr und anschließend geht es nach Roche, denn Bennet und Fine kommen zu Besuch. Die Wettervorhersage verspricht nun ausnahmslos Bombenwetter. Danke Universum!!!!

 

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

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