Womo

Tiefster Winter und viel Arbeit – November/Dezember 2021

Guten Morgen liebe Leser! Es ist 4 Uhr morgens und ich sitze mit 3 Jacken in einer Wolldecke gewickelt draußen und schreibe endlich einmal wieder Blog. Meine ewig kalten Füße stehen auf einer Wärmflasche. Während es nun in Deutschland schneit und friert, ist es auch hier empfindlich kalt geworden. Nachts liegen die Temperaturen nicht selten bei 6 Grad und einmal hatten wir sogar nur 4. Das ändert sich dann aber schlagartig, wenn um 11 Uhr endlich die Sonne hoch genug steht, um in unseren Garten zu scheinen. Dann haben wir meist 15 bis 16 Grad und wir wechseln von unserem Winteroutfit zu T-shirt, denn in der Sonne haben wir dann immerhin noch 23 Grad.

Vom 12. November bis zum 18.ten November war Bennet ( Bernds Sohn ) da. Da war es mit 20 Grad noch entschieden wärmer und Bennet musste sich sogar vor Sonnenbrand schützen. Er hatte wirklich Glück, denn es gab solange er hier war , nicht einmal ein Wölkchen am Himmel und er hat gut Farbe bekommen.

Tagestour in der Sierra Grazalema

An seinem Abreisetag änderte sich dann das Wetter und es regnete sogar 2 Tage.

Ansonsten war es dann ersteinmal bedeckt und mit 13- 14 Grad sogar ziemlich kalt. Bernd und ich arbeiteten uns dann warm. Unser blöder Baum vorm Haus ließ den ganzen Tag seine komischen Blüten fallen. Die sahen irgendwie aus wie Wespen. Die Wespen fanden das wohl auch, denn sie tummelten sich zu Hunderten darin und jedesmal beim Fegen, summte es sehr laut in unseren Ohren. Es war irre, was der Baum abwarf. Wirklich tonnenweise kam das Zeug runter und es stank bestialisch. Insgesammt dauerte es wohl 6 Wochen bis alles unten war. Dieses Zeug machte zusätzlich noch Dreck ohne Ende. Die ganzen Fliesen unter dem Baum sind verfärbt und auch die Wände unserer Mauer dort, müssen nun bald gestrichen werden. Ich weiß gar nicht, wie oft ich die Fliesen schon geschrubbt habe. So richtig erfolgreich war es aber nicht und so habe ich es dann eines Tages mit Salzsäure versucht. Das ging prima. Bernd, der an diesem Tag, neue Songs auf der Gitarre übte, bekam fast einen Anfall, als er davon erfuhr. Blöderweise hatte ich die leeren Salzsäureflaschen nicht gleich zum Müll gebracht, sonst hätte er es gar nicht bemerkt. So regte er sich mächtig auf, weil sich davon der Kalk zwischen den Steinen angeblich auflösen würde. Hat er aber nicht und Bernd hat sich dann auch wieder eingekriegt. (Nach 3 Tagen).

Mittlerweile haben wir alle Blumen und Bäume zurückgeschnitten und es sieht jetzt etwas kahl aus in unserem Garten. Geharkt wird jeden Tag, denn die Bäume werfen ihre Blätter ab. Nur unser kleiner Orangenbaum nicht. Die Apfelsinen sind seit gut einem Monat reif, können aber insgesammt 4 Monate am Baum hängen bleiben. Trotzdem er so klein ist, hatte er über 70 Orangen.

Die sind soooo lecker, süß und saftig und lassen sich prima abpuhlen. Mittlerweile haben wir nur noch 30 Stück.

Unsere Mandelernte war auch enorm. Wir wissen allerdings nicht, wie die schmecken, denn wir können unseren Nussknacker einfach nicht wiederfinden . Nach wie vor sind wir fast immer den ganzen Tag draußen, gehen jetzt aber um 18 Uhr rein, weil dann die Sonne weg ist und es wieder kalt wird. Also wieder rein in die Winterklamotten.

morgens um ca. 9:00 Uhr … warm eingepackt geht es mit dem Rad zum, Einkaufen

Einen Tag hatten wir sogar unsere Fußbodenheizung mal angeschaltet, haben dann aber gemerkt, dass das Quatsch ist, denn wir sind ja nur abends im Haus und Heizöl ist teuer. So machen wir dann jetzt abends immer unseren Kamin im Wohnzimmer an. Das ist ja soooo gemütlich!!!

Und ich habe ein neues Hobby: Holz sammeln!!

… drauß` vom Walde komm ich her ……

Hier liegt wirklich überall etwas rum und da der Sommer so trocken war, ist auch das Holz furztrocken. Jeden Morgen , sobald es hell ist, mach ich mich auf dem Weg. Entweder mit dem Fahrrad, oder mit unserem Fahrradanhänger, den Bernd ursprünglich zum Transportieren seiner Musikanlage gekauft hat, mit dem wir aber auch unsere Großeinkäufe tätigen. Schliesslich haben wir ja kein Auto. Und mit dem Womo einkaufen ist hier schlecht, denn wir können vorm Supermarkt nicht parken. Dafür gibt es eine Tiefgarage, aber da passen wir (wir schon, aber nicht unser riesiges Wohnmobil !) natürlich nicht rein. Zurück zum Holzsammeln. Wenn ich dann voll beladen wiederkomme, sämtliche Satteltaschen sind voll mit bis zu 1,50m hohen Ästen und zusätzlich noch zwei Alditütendie ebenfalls randvoll, die am Lenker baumeln, ( Das Aufsteigen ist jedesmal ein echtes Erlebnis) wird das Holz sortiert.

Wir haben mittlerweile 4 Haufen. Reisig zum Anmachen, Stöcker zum schnell Einheizen und große Scheite, die Bernd mit einer Säge zurechtgesägt hatte.

Mittlerweile haben wir uns aber eine kleine Kettensäge zugelegt. Black Friday Angebot für 100 Euro. Auf dem 4tem Haufen liegen halbe Bäume, die ebenfalls jeden zweiten Tag zurechtgesägt werden. Einen Tag habe ich das mal gemacht. Bernd hatte eine 70 Kilometer Fahrradtour gemacht und ich wollte die Kettensäge auch mal ausprobieren. Zuerst war es ja etwas gewöhnungsbedürftig, aber schnell hatte ich den Bogen raus und sägte 2 Stunden was das Zeug hielt. Mein Gott, hatte ich anschließend Schmerzen in meinen Schultern. Selbst heute , einige Wochen später merke ich das noch. Apropos Fahradtour. Bernd hat sich ein E-bike zugelegt und es hatte wohl 100 Stunden Internetrecherche bedurft, bis er sich für eines entschieden hatte. Dabei gab es in seiner Größe eh nur 2 Angebote. Er braucht ja einen megagroßen Rahmen bei seiner Größe von 1,96m. Das Fahrrad kam aus Deutschland, denn hier in Spanien gibt es nicht so große Menschen und demzufolge natürlich auch nicht so große Räder. Wäre ja sonst auch schwachsinnig. Nachdem Bernd sich dann ewig mit dem Aussuchen des Rades beschäftigt hatte , brauchte er noch einmal ein paar Tage, bis er einen sicheren und günstigen Versand von BRD nach SP rausgesucht hatte.

CUBE nuride hybrid pro 625 Wh, XXL – Cross-/Tourenbike 🙂

Ich war dann echt sauer, weil die ganze Arbeit im und ums Haus an mir kleben blieb. Der Haussegen hing erst einmal schief, ist aber mittlerweile wieder hergestellt und wir haben uns wieder lieb;) Wenn ich zu Fuß unterwegs mit dem Anhänger bin, bekomme ich natürlich viel mehr Holz mit, aber mein Radius ist nicht so groß, da ich mit dem Rad natürlich weiter fahren kann.

Musik-Equipment-Transporter

Einkaufs – Lastesel

… und mein fast 32 Jahre altes Trekking-bio-bike geht nun in den verdienten Ruhestand 🙁

Letztens war ich dann mit dem Anhänger in der Nähe vom See und da lag wirklich massig was rum. Jetzt war es auch möglich, die kleineren vertrockneten Bäume mit zu bekommen. Alles wurde auf den Anhänger geladen und als wirklich gar nichts mehr rauf ging, machte ich mich auf den Rückweg. Das sieht dann wahrscheinlich immer sehr abendteuerlich aus, denn die Zweige und Äste blockieren fast die ganze Strasse und ich bin immer sehr froh, wenn mir kein Auto entgegenkommt. Dieses Mal aber kam mir ein Polizeiwagen entgegen. Ach du Scheiße, dachte ich und überlegte kurz, mich zu verstecken, denn ich wusste nicht, ob das Holz sammeln hier ebenso verboten ist, wie in Deutschland. Ich hatte zwar schon im Internet diesbezüglich gesucht, aber rein gar nichts gefunden. Verstecken ging natürlich überhaupt nicht und ich versuchte es mit Augen zu verschließen. So nach dem Motto, wenn ich euch nicht sehe, könnt ihr mich auch nicht sehen. Ich merkte aber ziemlich schnell, dass das nicht funktionieren würde, denn mit geschlossenen Augen, sehe ich ja nicht, wo ich lang laufe. Also, Augen wieder auf und innerlich schon dabei, mich auf spanisch ganz blöd zu stellen. Dabei machte ich allerdings ein sehr selbstbewusstes Gesicht. Die Polizei kam immer näher und zwar im Schritttempo. Ich drückte mich ganz nach recht, damit die Zweige nicht ihren Streifenwagen verkratzen würden. Zum Glück waren hier gerade keine parkenden Autos. Als wir auf einer Höhe waren, sah ich, dass deren Scheibe runtergelassen war, also schmetterte ich ihnen ein lautes “ Buenos Dias“ entgegen. Mein Puls raste in meinen Ohren, als sie ebenso laut zurückgrüssten und langsam an mir vorbei fuhren. Puuuuuuh, ich war so erleichtert, dass ich bestimmt 7 Minuten ohne zu denken weiterging. Nach weiteren 5 Minuten merkte ich, dass ich irgendwo eine Abbiegung verpasst hatte. Zurück wollte ich aber nicht, denn ich wollte der Polizei lieber nicht noch einmal begegnen, so lief ich dann erst einmal weiter. Es dauerte lange, bis mir irgendetwas wieder bekannt vorkam und von da aus war es dann noch eine geschlagene halbe Stunde, bis ich endlich unser Haus in weiter Ferne entdeckte. Ich war fix und fertig, denn hier ging es hoch und runter und mit dem Anhänger muss ich immer etwas gebückt laufen. Mein Rücken schmerzte höllisch und da ich 2 Jacken anhatte ( zwei Stunden vorher war es noch sehr kalt gewesen), schwitzte ich, dass es nur so aus allen Poren kam.Ich dachte, ich breche gleich zusammen. Das dachte anscheinend auch eine Frau, die mir entgegenkam und mir auf spanisch irgendwas sagte, was ich aber nicht richtig verstand. Was das war, wurde mir erst am nächsten Morgen klar, als sie um 9 Uhr bei uns klingelte, ich war gerade mal wieder am fegen, und sie machte mir klar , dass sie einen großen Baumstamm für uns hätte. Ich schmiss Bernd aus dem Bett und der fuhr dann mit Rad und Anhänger zu ihr und holte den Baumstamm ab. Dieser wog bestimmt 30 Kilo, wenn nicht sogar noch mehr. Nett, oder??? Wahrscheinlich hatte die Frau Mitleid mit uns armen Deutschen, die, damit sie nicht erfrieren, ständig Holz sammeln. Mittlerweile haben wir auch erfahren, dass es hier sogar begrüßt wird, wenn man sich herumliegendes Holz aus den Wäldern und von den Wiesen holt, da durch dieses trockene Zeug, die Gefahr eines Wald- oder Flächenbrandes enorm hoch ist. Seitdem ist kein umgestürtzter Baum mehr vor uns sicher und die Kettensäge kommt schon vor Ort zum Einsatz. So ist das Holz besser zu transportieren. Ja, man spart ja, wo man kann und ich freue mich, dass die 200 Liter Heizöl, die wir im März gekauft hatten, den ganzen Winter reichen wird. Was für ein Unterschied zu Deutschland, wo wir 1500 Euro im Jahr Heizkosten hatten und monatlich 80 Euro an Strom gezahlt hatten. Strom ist hier in Spanien extrem teurer, aber er ist ist 3 Zeitzonen eingeteilt. Hoch, Mittel und billig. Nachts von 12 Uhr bis morgens um 6 Uhr und am Wochenende, ist er extrem billig. Wer mich kennt, weiss, dass bei uns die Waschmaschine nur am Wochenende läuft und die Spülmaschine nur nachts. Gekocht wird ebenfalls ausnahmslos nachts oder am Wochenende, Ein Hoch auf meine Restless legs!!! Nun hat das endlich auch einmal einen Vorteil, denn wenn ich eh nicht schlafen kann, kann ich auch was tun! Die Stromrechnung des durchschnittlichen Spaniers hat sich um 30 Prozent erhöht, steht im Internet. Unsere ist von 56 Euro runtergegangen auf 36 Euro. Cool, oder?? Wasserkosten sind sehr schwer einzuschätzen. Im Sommer, mit der ständigen Gartenbewässerung und ewigem Auffüllen des Pools (das Wasser verdunstet irre schnell), liegen sie so durchschnittlich bei 50 Euro. Jetzt im Winter so ungefähr bei 17 Euro pro Monat. Abwasserkosten gibt es hier nicht. Ich weiss leider gar nicht mehr, wieviel wir in Deutschland gezahlt haben, aber sicher mehr. Was gibt es sonst noch zu berichten?

Ach ja,Bennet, der nach seiner Heimreise, einem Treffen mit 30 Personen beiwohnte, bei der jeder doppelt geimpft war und jeder noch einen negativen Test vorlegte, bekam Corona und lag eine Woche flach.Mit ihm etliche andere, die an diesem Treffen teilgenommen hatten. Ebenso bekam mein Schwager Corona ohne Symtome und auch meine Schwester. Der ging es aber so richtig dreckig und sie lag über eine Woche stramm im Bett. Selbst heute noch, gut 4 Wochen später geht es ihr immer noch nicht wieder so richtig gut. Schnell müde, sehr kurzatmig und keinen Geschmacksinn. Auch die beiden waren geimpft. Bernd und ich hatten bis dato keine Möglichkeit uns hier impfen zu lassen, aber das änderte sich letzte Woche. Nun ist es auch Ausländern hier erlaubt, sich impfen zu lassen und wir nahmen dieses sofort in Anspruch. Alles war total unkompliziert und wir mussten nur 3 Tage auf den Termin warten. Wir merkten nicht einmal den Pieks und hatten auch sonst keine Beschwerden. Am 27.12. ist nun die zweite Impfung fällig.

Zuvor hatten wir noch 3 Tage Besuch von Nico, den wir in unserem ersten Aussteigerjahr mit seiner Freundin Claudia, unterwegs getroffen hatten und mit denen wir damals eine tolle Zeit hatten. Nico ist zur Zeit für 6 Wochen in Portugal und er ließ es sich nicht nehmen, uns zu besuchen.

… was für ein schönes Paar! Wenn er nur nicht so alt wäre 🙂

Wir hatten Megaspass und das Wetter war ziemlich gut. So verbrachten wir die Tage im Garten bzw. sight-seeing in Arcos und die Abende am Kamin. Der Alkohol floss wirklich in Strömen und wir hatten uns viel zu erzählen. An Nicos letztem Abend holte Bernd seine Gitarre raus und bei prasselndem Kaminfeuer sangen Nico und ich ehrfürchtig und voller Inbrunst alles mit, was Bernd so spielte. Es war sooooo schön!!!

Heute schreiben wir den 12.12. und Bernd und ich sind wieder mit unserem SALOON unterwegs.
Als er wieder abreiste, packten wir das Womo und fuhren nach Casares, unser Lieblingsdorf in den Bergen. Bewegung war angesagt, denn es bildet sich auch hier Winterspeck. Ich habe durch die ganze Völlerei mit Nico 2 Kilo zugenommen. Das liegt aber auch daran, dass ich seit 2 Wochen so unglaublich auf Marzipan abfahre und fast jeden Tag eine 200 Gramm Tüte verputze. Göttlich!! Die Kilos sollen jetzt wieder runter und wo geht es besser als in Casares, wo man toll wandern kann und einen Fitnesspark auf dem Stellplatz hat?

Im Sommer waren wir oft hier und sehr oft ganz allein auf diesem schönen Stellplatz, der eigentlich Platz für 7 Wohnmobile bot. Dieses Mal aber war er granatenvoll. Die Überwinterer waren jetzt wieder unterwegs.

Wir stellten uns irgendwie an irgendeinem Rand und nach uns kamen noch 2 Womos, die sich auch irgendwo hinstellten. Insgesammt waren es nun 14 und mehr ging echt nicht. Von den 14 kamen 8 aus Holland, einer aus England und zwei aus Frankreich, einer aus Belgien, einer aus der Schweiz und dann natürlich wir. Die Franzosen kamen aus dem Elsass und sprachen super Deutsch, waren sehr nett und komunikativ. Unterwegs hatten sie sich mit einem holländischen Pärchen angefreundet und fuhren nun im Konvoi. Schnell hatten sie Bernds „Plakat“ am WoMo endeckt und dann Bernd überredet mal Musik zu machen. Das tat er dann auch am Folgeabend. Er baute seine kleine Anlage auf und begann zu spielen.

Es dauerte nicht lange und alle Insassen der Wohnmobile hatten sich um ihn versammelt. Schon erstaunlich, dass alle Holländer sämtliche deutsche Lieder kannten und die englischen ja sowieso. Die Stimmung hätte besser nicht sein können und Bernd hatte sichtlich Spass. Kein Wunder, bei soviel Applaus! Er spielte von 17 Uhr bis 20 Uhr. Dann wurde es zu kalt und auch zu windig und so machte Bernd dann Feierabend. Da wir uns beide an diesem Tag, zuvor sehr viel bewegt hatten, ich hatte eine 2 Stündige Wanderung , sowie 30 Minuten Gymnastik und 20 Minuten Krafttraining an den Geräten hier hinter mir.
Bernd war 3, 5 Stunden mit seinem Rad unterwegs und mehr als 60 Kilometer gefahren und zwar die Serpentinen rauf und runter.

Wir waren deswegen nach der Musik abends total erschossen und schliefen schon um 22 Uhr ein. Das hatte zur Folge, dass ich schon um 1 Uhr wieder wach war und mich entschloss endlich mal wieder Blog zu schreiben. Und so sitze ich nun hier, eingewickelt in Wolldecken und bringe euch auf den neusten Stand. Vorgestern hatten wir 22 Grad im Schatten und gestern immerhin 19. Auch die Nächte sind mit 10 oder 11 Grad wieder wärmer geworden. Für Dezember echt klasse.

„steinige Wanderung“ um CASARES herum

Leider sieht es aber laut Wetterapp um Weihnachten herum sehr schlecht aus. Von Weihnachten bis Sylvester soll es quasi durchregnen. Für das Land hier wirklich gut, denn wir brauchen hier unbedingt Regen und auch mir persönlich ist es echt egal. Nur bekommen wir gerade zu diesem Zeitpunkt Besuch von unseren Freunden Franky mit seiner 26 jährigen Tochter Anna-Lena. Die beiden gehören zu unseren Hilterfreunden und wir kennen sie schon seit 12 Jahren. Und gerade da soll es jetzt regnen. So ein Mist. Ich muss also im Universum unbedingt besseres Wetter bestellen. Regnen kann es gerne davor und danach!

Was war hier sonst noch so los? Ach ja, Sarah hatte Grippe und es ging ihr wirklich nicht gut. Alex, der Vater ihrer Kinder war ebenfalls krank und so fragte sie uns, ob ihre Freundin uns die Kinder für 3 Tage vorbei bringen könnte. Natürlich sagten wir ja, bestanden aber darauf, dass die beiden einen Coronatest machten. Der musste erst einmal organisiert werden und war dann zum Glück beide Male negativ. Nun stand dem Transport nichts mehr im Wege und die Beiden waren 1,5 Stunden später bei uns. Sie flogen uns um den Hals und wir hatten viel Spass.

Aber die erste Nacht war eine Katastrophe. Tiago wollte zum Übernachten doch lieber nach Hause und brüllte, was das Zeug hielt. Emilio war es eigentlich egal, aber er ließ sich von seinem Bruder anstecken. Ohrenbetäubend, sag ich euch und sie ließen sich nicht beruhigen. Also krabbelte ich zu ihnen in die zwei zusammen geschobenen Gästebetten, legte mich zwischen ihnen und sang ihnen etwas vor. Keiner hörte mir zu und als mir die Lieder ausgingen, erzählte ich eine Geschichte nach der nächsten. Sicher 1,5 Stunden. Hier hörte mir zwar auch keiner zu, aber zumindest Emilio hörte auf zu brüllen und schlief ein. Später auch Tiago und zwar im Sitzen. Als ich ihn vorsichtig hinlegen wollte, wachte er wieder auf weinte erneut. Jetzt aber nur 2 Minuten und er schlief wieder. Der arme Kerl war wirklich totmüde, denn es war mittlerweile 12 Uhr nachts. Vorsichtig versuchte ich erneut ihn hinzulegen, aber keine Chance. So schlief er dann im Sitzen bis um 2 Uhr, erst dann gelang es Bernd ihn hinzulegen.
Die nächste Nacht war dann aber kein Problem. Beide ließen sich gut gelaunt zu Bett bringen. Es gab noch eine halbe Stunde Zeichentrickfilm

und dann eine Gute- Nacht- Geschichte. Dieses Mal hörten beide zu und danach schliefen sie sofort ein. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass wir den Mittagsschlaf ausgelassen hatten und stattdessen auf dem Spielplatz waren. Außerdem machten wir eine lange Tour mit den Fahrrädern. Die beiden hatten ihre Laufräder dabei und es war sagenhaft, wie sie mit uns mithalten konnten. Außerdem tobten wir wie die Irren im Garten rum.

Am Abend waren wir genauso fertig wie die Kinder und fielen ebenfalls totmüde ins Bett. Und dann war es auch schon Sonntag und Alex, dem es jetzt wieder besser ging, holte die Racker wieder ab. Bernd und ich brauchten dann 2 Stunden, bis Haus und Garten wieder manierlich aussahen. Die Beiden hatten die Bude echt auf links gedreht. Danach machten wir nur noch einen Fernsehabend.

So, liebe Leser, jetzt seid ihr erst einmal wieder auf dem Laufenden. Bernd und ich wünschen euch ein besinnliches schönes Weihnachtsfest mit euren Lieben und natürlich einen guten Rutsch ins Jahr 2022. Bleibt schön gesund!!! …. Eure „WoMo-Cowboys“

… und so könnte nun unser Leben bei Schnee & Eis, mit 2G, 3G, 3G+ und was sonst noch, in Deutschland aussehen. Aber da sind wir doch froh, hier im milden sonnigen Winter in Andalusien zu sein!! 🙂

Womo

Sommer 2021 in Andalusien kurzer Rückblick

So schnell vergeht die Zeit hier!

Der Sommer ist vorbei und ich muss sagen, er war toll hier. Eigentlich sind wir von ca. Mai bis September ja immer in Deutschland, aber wegen Corona waren wir 2020 ja 9 Monate am Stück dort und das war uns erst einmal genug. So sind wir seit Januar 2021 hier geblieben und hatten etwas Respekt vor der erwarteten Sommerhitze, die auf uns zukommen würde. In Arcos, wo sich unser Ferienhaus befindet ,waren es im August tatsächlich sehr oft 42 Grad. Schon sehr heiß, aber uns hat es nicht gestört, denn wir haben uns in unser Wohnmobil gesetzt und sind durch Andalusien gereist. Immer dorthin, wo es von den Temperaturen angenehm für uns war. Natürlich hatten wir gerade in den Bergen auch oft 36 oder manchmal 38 Grad, aber weil es hier nie schwül war, konnte man es super aushalten. Wir sind sogar extrem viel gewandert, haben ordentlich geschwitzt dabei und fanden es traumhaft schön. Unterwegs gab es unzählige Feigenbäume, deren Früchte zu der Zeit gerade reif waren und ich habe mich quasi von diesen ernährt. Soooo lecker!!! Bernd mag sie aber nicht und so konnte ich alle alleine essen. Obwohl ich ja eine Sonnenanbeterin bin, haben wir zurück beim Wohnmobil, ausnahmslos im Schatten gesessen und da konnte man es super aushalten.

Fotos davon hatten wir ja schon in den letzten Beiträgen gepostet !!

Wenn es uns tatsächlich zu warm wurde, sind wir zwischendurch immer ans Mittelmeer gefahren. Aus dem einfachen Grund, dass man dort viel besser schwimmen kann, als im Atlantik, wo die Wellen immer so hoch sind.
Wie ich aber feststellen musste, hat das Mittelmeer auch seine Schattenseiten. Bei unserem letzten Besuch dort, ich war ziemlich weit rausgeschwommen und machte gerade Wassergymnastik, hatte ich das Gefühl jemand hätte meinen Arm ausgepeitscht und das Leder der Peitsche wäre noch immer um meinen Arm gewickelt. Ich bekam richtig Panik und versuchte mich von der Peitsche zu befreien. Ich ruderte mit den Armen wie wahnsinnig und bemerkte dann, dass dort gar nichts mehr war. Das Gefühl war aber ein anderes. Ich zwang mich, den Schmerz zu ignorieren und die 15 Minuten zurück zum Strand zu schwimmen. Das gelang mir auch. Was war passiert?? Ich hatte die Bekanntschaft mit einer Feuerqualle gemacht. Auf meinem Arm und ebenfalls auf meiner Hand zeigten sich rote Striemen. Der Schmerz war aber gut auszuhalten und “ Gott sei Dank“ juckte es nicht. Denn jucken ist für mich das Schlimmste. Die Mücken hier scheinen das zu wissen und massakrieren mich mit Vorliebe. Der Juckreiz dauert bei mir bis zu 6 Wochen und gerade nachts im Schlaf kratze ich mich sehr oft blutig. Unsere Bettwäsche sieht immer aus, als hätte man dort ein Schwein geschlachtet. Bernd findet das voll „un“erotisch ;-( Ich kann aber nichts dagegen tun, bin halt allergisch gegen diese Mistviecher. So war ich bei dem Erlebnis mit der Qualle erst einmal positiv überrascht. Es tat nur weh und damit kam ich gut klar. Im Internet stand, dass nach 1 bis 2 Tagen alles wieder weg sein würde. Bei mir aber natürlich nicht, denn nach 2 Tagen fing es bestialisch an zu jucken. Ich kratzte , als gebe es kein Morgen mehr und anscheinend die Nesseln auf, die daraufhin eine Flüssigkeit abgaben, die den Juckreitz noch verstärkten. Selbst heute, 6 Wochen später sieht man noch ganz leicht die Striemen, aber es juckt nicht mehr. Nach diesem Erlebnis hatte ich überhaupt keine Lust mehr auf Mittelmeer. So ein Erlebnis ist wirklich prägend und ich muss dieses “ Trauma“ erst einmal verarbeiten.
Zwischendurch waren wir auch zweimal an unserem See in Arcos.

Dann schauten wir immer an unserem Haus vorbei, in denen unsere Feriengäste tolle Zeiten hatten und unsere Stromrechnung explodieren ließen. Die Klimaanlagen liefen dort Tag und Nacht. Wer kann es ihnen verdenken, bei einer Durchschnittstemperatur von 40 Grad am Tag? Einmal gab es auch ein Leck draußen an einem Wasserrohr.

Blöderweise waren alle Handwerker im Urlaub und niemand kam auf die Idee den Haupthahn vom Garten einfach mal zu schließen. Zudem dauerte es dann14 Tage bis zur Reparatur. Die Wasserrechnung war geradezu niederschmetternd 🙁 Zum Teil lag es natürlch auch daran, dass das Poolwasser ständig nachgefüllt werden musste, weil jeden Tag eine erhebliche Menge verdunstete und natürlich musste auch der Rasen immer ordentlich gesprengt werden. Sonst war aber alles prima in Schuss und am 4. September beendeten wir unsere Reise und zogen wieder in unser Traumhaus.
Ach, ist es hier schön!!!! Wirklich wie im Paradies!! Und dann auch noch W-lan. Im Wohnmobil müssen wir ja immer mit den Gigabites haushalten, aber hier konnten wir uns eine Netflixserie nach der anderen reinpfeifen. Auch mal herrlich. Morgens machten Bernd und ich immer Gymnastik im Garten.

Am Nachmittag des öfteren Wassergymnastik im Pool und obwohl wir das nun schon seit Monaten zelebrieren, will sich „bei mir“ einfach kein Sixpack zeigen. Abnehmen tu ich nicht mehr, aber ich versuche mein Gewicht zu halten, was bei meinen Essgewohnheiten mehr als schwierig ist. Sobald ich mal 3 Tage keinen Sport mache, habe ich prompt 2 Kilo wieder drauf und dann extrem schlechte Laune. Es dauert dann 10 Tage bis ich es wieder runter habe, was ich persönlich als sehr ungerecht empfinde. Naja, wir wollen dieses Thema jetzt nicht wieder vertiefen. Kommen wir lieber zu etwas erfreulicherem.
Besuch hatten wir nämlich auch. Carina, Bernds Tochter war mit ihrem Freund Tim für eine Woche bei uns.

Die beiden waren auch ganz begeistert von unserem Haus, besonders das wir ihnen für die Zeit unser Schlafzimmer mit Bad en Suite überließen. Aber auch von unserem Anwesen waren sie total begeistert und meinten, es würde noch viel schöner aussehen, als auf den Fotos. Das sagen übrigens alle und wir freuen uns natürlich darüber.

Leute 😉 ihr könnt bei uns natürlich auch in den Winter- und Frühlingsmonaten buchen! Schaut einfach auf unsere Homepage: www.casa-ponderosa.com Die ersten 3 Buchungen sparen 100 Euro pro Woche! Ihr könnt auch ein Doppelzimmer mit Halbpension buchen. Dann hättet ihr unsere tolle Gesellschaft!

Carina und Tim hatten ein Leihauto und machten jeden Tag Ausflüge. Wie auch uns, hat ihnen besonders der Ort Ronda in der Sierra Grazalema sehr gefallen. Wir hatten eine tolle Zeit mit den Beiden und waren richtig traurig, als die Woche um war.

Zeitgleich waren 2 ehemalige Musikfans von Bernd, Hermann und Irene für 3 Tage mit ihrem Campingvan bei uns. Ihr Mobil passte, im Gegensatz zu unserem, unter unser riesiges Carport. Sie brachten uns aus Deutschland jede Menge „Mettenden“ für winterliche Eintöpfe mit. Die gibt es hier nämlich nicht. Und außerdem lieferten sie unsere Großbestellung an Tabak von Lidl aus Deutschland. Hier ist er 10 Euro pro Tüte teurer. Ja, wir rauchen leider immer noch. Wir grillten alle zusammen und einen Tag bekochten uns Carina und Tim aufs Feinste. Es gab Nudeln in einer leckeren Sahnesoße mit Spinat und leckerem Lachs. Ich brauche unbedingt noch das Rezept. Am Besten in schriftlicher Form, liebe Carina !!!

Tim hatte seit unserem letzten Treffen an Weihnachten ordentlich zugelegt und ich überredete ihn mit mir die Morgengymnastik zu machen. Wow, zum ersten Mal in meinem Leben, kam ich mir richtig sportlich, gelenkig und durchtrainiert vor. Danke Tim, dass du so laut gejault, gestöhnt und geächst hast. Das hat mir so ein richtig gutes Gefühl gegeben. Ganz im Gegenteil zu den 2 Monaten zuvor, als Bernd und ich mit Tanja, meiner Schwägerin, Sport betrieben haben. Mit meinem Bruder habe ich es gleich gelassen. Da war ich schon vom Zugucken bedient. Tim jedenfalls hatte am nächsten Tag mächtig Muskelkater. Nach Arcos hoch ist er aber wie eine Gebirgsziege gekommen. Da hatte ich keine Chance und war wie immer die Letzte. Trotz Walking-Stöcker ;-(

Eine Woche nachdem die beiden dann Weg waren, kam David (mein Sohn) mit seinem Kumpel Eugen. Ich dachte eigentlich, dass die beiden uns besuchen wollten. Aber 3 Tage vor Anreise fragte David völlig erstaunt: “ Wie, ihr seid dann auch da??“ Bernd und ich beschlossen daraufhin wieder eine Woche mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein. Als die beiden ankamen, es war 21 Uhr 30 hatte ich mein weltberühmtes Curryhuhn indonesisch gemacht. Rezept meines Vaters. Es war mir wirklich super gelungen. Blöd nur, dass David vergessen hatte mir mitzuteilen, dass Eugen Veganer war. So musste er mit Marmeladenbrot vorlieb nehmen. Wir verbrachten einen tollen Abend bis spät in die Nacht und die beiden tranken unsere gesammten Biervorräte leer. Danach wechselten wir zu Rum.
Am nächsten Tag, gleich nach dem Frühstück, erklärte Bernd ihnen alles über den Pool usw und wir machten uns auf die Reise. Zuerst mal nur die 500 Meter zu unserem See. Wer besuchte uns dann dort?? Eugen und David. Am nächsten Tag fuhren wir nach Facinas bei Tarifa, wo wir nette Leute kennenlernten und noch eine schöne Wanderung machten

Jo, das ist für ne „one-man-show“ und für Offroad-Spass ne` geile Sache …. die aber auch kostet !!!! 🙂

und dann fuhren wir zu Sarah, um unsere Patenkinder mal wieder zu sehen. Wer kam auch dorthin? Eugen und David!!
Danach hatten wir noch tolle Tage im Pueblo blanco Medina Sidonia …

… dort fanden wir an einem Samstag oben im Dorf nur noch diesen Parkplatz am Hang mit einer gewaltigen Steigung, so dass wir das Wohnmobil gut sichern mussten um nicht in die anderen Autos zu rollen. Im Wohnmobil kam es uns vor wie Bersteigen und der Absorberkühlschrank hat bei dieser Schräge und dazu 35 Grad Aussentemperatur seine Kühlleistung auf fast Null reduziert. Bernd hat in der Stadt 2 x Strassenmusik gemacht und danach sind wir dann weiter gereist, zumal auch noch der „Levante“ mit Boen von über 70 km dort oben blies.

Kurze Übernachtung am See in Arcos und dann fuhren wir noch für 2 Tage nach El Bosque am Rande der Sierra Grazalema. Dort machten wir noch eine tolle Wanderung entlang des „Rio Majaceite“.

Am folgenden Tag hat Bernd noch einmal Strassenmusik auf dem Dorfplatz gemacht (passend zum Nationalfeiertag „Dia de la Hispanidad“, an dem alle Spanier die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus feiern – schließlich hatten die Spanier damals die Entdeckungsreise und die Schiffe von Herrn Kolumbus finaziert 🙂 … also passte auch amerikanische Musik … obwohl die ,lieben Spanier davon nichts verstehen. Aber in Deutschland feiern wir ja zum Beispiel auch den Buß- und Bettag … und wwer betet da schon oder tut Buße??? 🙂 )

Die Woche verging wie im Fluge und schon waren wir wieder bei unserem Haus. Die letzten 3 Tage verbrachten wir dann zusammen mit David und Eugen und hatten mächtig viel Spass. Die beiden machten ebenfalls jeden Tag Ausflüge (auch wenn sie meistens erst nach ausgiebigen Duschorgien, Frühstück, etc. ca. Mittags in die Puschen kamen).

(Leider haben wir keine Fotos in den Tagen gemacht, so dass es von diesen beiden Gästen keine Fotobeweißdokumentation gibt 🙂 )

Auch sie waren von Ronda extrem begeistert. 2 Mal waren sie dann sogar bis nach Conil ans Meer gefahren. Immerhin 90 Kilometer, nur um dann eine Stunde am Strand zu liegen. Mehr konnte Eugen, aus Angst vor Sonnenbrand nicht verkraften. Nun ja, gefallen hat es ihnen trotzdem, sonst hätten sie diese Tour ja nicht zweimal gemacht 😉 Ich hätte mich dann eher an unseren See gelegt, aber ich fahr ja auch nicht so gerne Auto. Das Wetter war für Oktober noch extrem gut. Meistens 28 Grad und immer Sonne. Überhaupt hat es hier in 5 Monaten nur 2 mal 2 Tage geregnet. Einmal im Mai 2 Tage hintereinander und einmal im September, ebenfalls 2 Tage hintereinander. Dabei ist der Oktober hier angeblich mit 8 Regentagen der regenreichste Monat. Dieses Jahr aber nicht. Heute ist schon der 25gste und wir haben noch immer zwischen 25 und 30 Grad. Die Nächte allerdings werden mit 16 Grad deutlich kühler und die Tage kürzer. Ab 20 Uhr geht die Sonne unter und wenn die Uhrumstellung dann nächste Woche kommt, schon um 19 Uhr.
Gerade sind wir wieder unterwegs und stehen mit unserem Womo in Conil am Strand und das Wasser ist noch angenehm warm. Es ist gleich 9 Uhr 30 und Bernd pennt noch. Wir haben einen strahlend blauen Himmel und ich werde gleich mal nach Conil rein spazieren und vielleicht noch eine Runde schwimmen. Dann geht es wieder zu Sarah, weil unsere Patenkinder heute ihren dritten Geburtstag feiern. Die Feier beginnt um 17 Uhr und es kommen alle Kindergartenkinder mit ihren Müttern. Poolparty ist angesagt und noch so allerlei Spiele. Bernd und ich werden etwas helfen und dann morgen zurück nach Arcos fahren.

Liebe Leser, seid ganz herzlich von uns gegrüßt und habt eine schöne Woche. Bis dahin alles Liebe Ines und Bernd!

Womo

Offene Beziehungen und Liebeskummer ?!

Es ist 19 Uhr 30 und wir hatten mal wieder einen tollen Tag. Dieses Mal getrennt, denn ich wollte wandern und Bernd wollte eine Mountainbiketour machen. Um 12 Uhr 30 startete ich. Ach ja, wir sind wieder in Casares!
Davor waren wir in Ronda, Marbella, Estepona, Arcos und auch mal wieder in El Soto, um 3 Tage auf unsere Patenkinder aufzupassen, weil Sarah ihr neues Haus am Meer soweit ausräumen wollte, dass der Maler dort arbeiten konnte. Die Kinder waren wie immer lieb und wir tobten im neuerbauten Swimmingpool herum. Tiago verlor seine Angst und traute sich nun mit dem Schwimmring ins Tiefe.

Emilio traute sich zwar auch, hatte aber nicht so viel Spass daran. Dafür konnte er nun im kleinen Becken tauchen.

Danach heizten sie mit ihren Laufrädern durch die Gegend. Bernd hatte die grandiose Idee, dass Tor, welches zu den Gästeapartements führte zu öffnen. Dort führte ein Weg hoch. Mit Karacho und Schwung liefen die Kinder mit ihren Laufrädern die Anhöhe hoch. Oben hatte Bernd sich auf einer Mauer niedergelassen und passte auf, dass die beiden sich nicht gegenseitig über den Haufen fuhren. Unten saß ich und fing sie auf, wenn sie mit Schmackes die Anhöhe wieder runterfuhren. Ich will nicht übertreiben, aber sie hatten gut und gerne 25 km/h drauf und so etwas wie Angst kennen die beiden nicht. Bernd und ich dafür umso mehr. Es war ein Bild für die Götter.

Natürlich „müssen“ die Kinder auch ab und zu für uns arbeiten, damit wir unsere kostbare Zeit mit Spielen bei Ihnen verbringen!! 🙂
Meine schöne Ines mal nicht in Rosen gebettet, sondern im bezaubernden Vejer de la Frontera abgelichtet!
Der bezaubernde Brunnenplatz in Vejer. Hier hätte ich gerne Musik gemacht, aber aufgrund der vielen Menschen (was ja toll ist) und der noch angespannten Corona-Situation war es nicht erlaubt.

Die ganze Zeit hält sich das Wetter ziemlich konstant bei 27 Grad am Meer und 33 Grad in den Bergen. Wir pendeln immer hin und her. Überall ist es schön und wir haben echt nette Leute kennengelernt.

Mit 30 km/h 100 km durch die Berge zum Mittelmeer

Von Arcos de la Frontera aus zum Mittelmeer hatte ich (Bernd) mal eine Strecke ausgewählt, die quasi 100 km durch die Berge und durch den Parque Natural Los Alcornocales als kürzeste Strecke zum Mittelmeer runter führte. Unser Wohnmobil-Navi hat diese Strecke erst gar nicht angezeigt und wollte uns immer eine 90 km längere Strecke führen. Aber ich ignorierte das einfach und so wurde es ein schönes Abenteuer.
Die Strassenverhältnisse waren mehr als schlecht und die Strecke zudem durch Serpentinen und Kurven gezeichnet. Die tollen Natureindrücke duch die riesigen Korkeichwälder waren aber unbezahlbar.
Aus den von google-maps genannten 2 Stunden Fahrzeit wurden für uns mit unserem SALOON dann 3 Stunden für knapp 98 km. Unterwegs musste ich ab und zu anhalten um zB. die Fahrräder am Heck weiter mit Spanngurten zu sichern. Im Heckbereich des WoMos und in der Heckgarage war so einiges durcheinander gewirbelt worden; zudem hatte es in der Heckgarage eine 8-ltr-Trinkwassergalone zerlegt, die wohl bis an die Decke geflogen war. Ja, eigentlich sind wir die meiste Strecke mehr gesprungen als
gefahren. Das war und ist wohl doch nicht die geeignete Route für ein 9,75 m langes Wohnmobil!! 🙂 Aber unser SALOON hat es trotzdem super gemeistert….Danke.

Der nunmehr 18 Jahre alte Fahrradträger musste auch ein wenig mit Bordmittel instant gesetzt werden!

Am Mittelmeer angekommen …..

Am Wochende war dann, zusätzlich zur Ferienzeit, noch ein Feiertags-Wochenende. So sahs dann am Meer und auf „unserem“ ansonsten fast leer WoMo-Parkplatz aus…. wir haben die zwei roten Autos sogar neben unserem WoMo eingewiesen, damit sie noch einen Platz ergattern konnten.


Am MIttelmeer, da hatten wir dann einmal Thomas getroffen. Thomas war vor 4 Tagen nach Spanien geflogen und hatte sich hier einen Camper geliehen. Er parkte direkt neben uns und wir kamen sofort ins Gespräch. Ein wirklich netter Typ!! Leider hatte sich seine Freundin kurz vor dem Urlaub von ihm getrennt und deshalb war er nun allein hier. Er litt fürchterlich und erzählte uns die ganze Geschichte am nächsten Tag. Das dauerte Stunden. Am Nachmittag hatte er sich dann entschieden, den Urlaub abzubrechen, denn er musste immer an seine Verflossene denken und konnte sich so rein gar nicht erholen. Er schaffte es seinen Flug umzubuchen und der Camperverleiher nahm den Camper zurück. So fuhr er dann leider am Abend los. Zuvor tranken wir aber noch 2 Bierchen zusammen und er brachte uns seine sämtlichen Lebensmittel vorbei. Das war super, so brauchten wir die nächsten 2 Tage nicht einzukaufen und konnten noch etwas länger am Meer bleiben.

Das Highlight hier war der Eiswagen, der täglich mehrmals zum Strand runterfuhr. Bernd genehmigte sich jeden Tag ein Eis und ich mir 2!!!

In den Bergen von Caseres lernten wir dann einen netten Holländer kennen. Er war 62 Jahre, genauso groß wie Bernd und sah aus wie ein Wikinger. Unterwegs war er mit seiner Lebensgefährtin, 64 Jahre und aus Wales. Sie waren keine 2 Minuten angekommen, da waren wir mitten im Gespräch und er schenkte uns allen Tinto de Verano gemischt mit Sprite ein. Ihgitt!! Wir wechselten dann ziemlich zügig zu Bier. Die beiden hatten sich vor einem Jahr kennengelernt und fuhren jetzt gemeinsam umher. Sie hatte 50 Kilo abgenommen und zeigte uns bereitwillig ihre ganzen Narben, die vom Wegschneiden der überschüssigen Haut herrührten. Arme, Beine Bauch. Hier hatten die türkischen Ärzte ganze Arbeit geleistet und der ganze Spass hatte “ nur “ 7000 Euro gekostet. Ein Schnäppchen geradezu!! Mich hat es darin bestärkt, nun mein Gewicht zu halten und nicht weiter abzunehmen. Sehr zu Bernds Freude, denn der hat mir letzte Woche allen Ernstes erzählt, dass meine Brüste irgendwie platt geworden sind. So ein Arsch!! Die beiden Wohnmobilisten fuhren von Event zu Event und verkauften ihre selbstgemachten Blumenkränze. Ich bekam auch einen geschenkt. Danke!!

Unterhalten haben wir uns die ganze Zeit auf englisch, da sie kein deutsch konnte. Nach dem dritten Bier klappte das auch ganz wunderbar. Wir saßen die ganze Zeit in der prallen Sonne und ich holte mir zum dritten Mal in diesem Jahr einen Sonnenbrand auf meiner Unterlippe. Aua, das ist echt schmerzhaft! Irgendwann kamen wir dann auf das Thema Beziehungen. Ich glaube unser holländischer Freund fing damit an. Er war der Meinung, man ist in einer Beziehung nicht der Eigentümer vom anderen und daher konnte jeder machen was er wollte. Also, eine offene Beziehung. Dabei sah er mir immer mal wieder tief in die Augen. Oh Gott, mir wurde ganz anders, redete mich richtig in Rage und erzählte ihm, wie fürchterlich ich so etwas fand. Ja, in dieser Beziehung bin ich wahrlich intolerant. Bernd aber zum Glück auch. Sie war ebenfalls unserer Meinung, lebte aber trotzdem mit A. zusammen. Tja, wollen wir mal hoffen , dass er älter und ruhiger wird. So lernt man immer wieder unterschiedliche Leute kennen. 🙂

Aber ich bin etwas abgeschweift. Wo war ich stehen geblieben? Achja, ich was heute alleine wandern und es war unglaublich schön. Ich kraxelte zu einem tollen Aussichtspunkt ganz oben auf einen Berg. Von hier aus gab es einen einmaligen Blick, Dieses Mal auf die andere Seite von Caceres.

Und auch von hier konnte man (mit grossem Zoom) unseren tollen Stellplatz wieder sehen.

Unter mir ging es steil ab ins Tal und die Geier kreisten unter mir und schraubten sich hoch, so dass wir des Öfteren auf Augenhöhe waren. Ich war von diesem Schauspiel und von der wunderschönen Landschaft so ergriffen, dass ich fast anfing zu weinen. Nachdem ich hier 30 Minuten verweilt hatte, ging es wieder zurück.
Überall gab es Feigenbäume. Die Feigen fingen gerade an reif zu werden und ich pflückte mir ein paar und aß sie auch sofort. Hm, Lecker!!! Brombeeren gab es auch jede Menge und auch diese waren vor mir nicht sicher. Unterwegs traf ich dann noch ein Pferd. Dieses bekam ein paar Feigen ab und wieherte mich immer fröhlich an. Ich wieherte genauso fröhlich zurück, bevor ich mich weiter auf den Rückweg machte.

Ach ja, Weintrauben gab es unterwegs auch noch! Das nenne „ich“ Perma-Kultur … man findet permanent unterwegs leckere Dinge zum Essen. 🙂

Es dauerte gar nicht lange und ich war wieder auf dem Marktplatz in Caceres. Dort trank ich fast einen ganzen Liter vom leckeren Brunnenwasser. Anschließend wurde noch meine leere Cola-light- Flasche befüllt und weiter ging es.
Eine dreiviertel Stunde später war ich zurück beim Mobil. Bernd war schon lange wieder zuhause. Eigentlich wollte er mit dem Rad zum Strand fahren. Zwischendurch bekam er aber Angst, dass er den Rückweg, der ja kontinuierlich aufwärts ging, nicht schaffen würde und drehte deshalb auf halber Strecke wieder um. Trotzdem hat er die Tour genossen und will sie beizeiten zuende führen.

Da hier auf dem Wohnmobilplatz Fitnessgeräte standen, machten Bernd und ich 25 Minuten Krafttraining. Anschließend begab ich mich in die Küche und kochte. Es gab Wraps, gefüllt mit Gulaschfleisch, Tomaten, Salat und Fetakäse. Für den Geschmack wurden sie zuvor mit Knoblauchmayo bestrichen. Super lecker!!! Die gibt es morgen dann gleich noch einmal. Natürlich scrabbleten wir dann noch. Wie jeden Tag. Morgen wollen wir wieder zusammen wandern und übermorgen hat Bernd noch einmal die Erlaubnis bekommen, in Caceres zu spielen. Juchhu!!

Auf dem Platz hier steht außer uns noch ein großer Wohnwagen und ein LkW. Darin wohnen zur Zeit Schausteller, die wirklich nett sind, aber unglaublich schnell reden. Die dürfen hier am Strom stehen und haben ungefragt bei der Stadt angefragt, ob wir das nicht auch dürften. Schliesslich macht Bernd ja Musik. Es wurde bewilligt und so brauchen wir jetzt, wenn wir Waschtag haben, nicht unseren lauten Generator anzuschmeissen, sondern unseren Stecker nur in die Steckdose stecken. Echt nett von der Stadt und auch von den Marktbeziehern. Oft in Anspruch nehmen, werden wir das aber nicht . Es ist so warm, dass wir immer nur sehr dünn angezogen sind ,so dass wir nur alle 11 Tage eine Maschinenladung zusammenbekommen. Früher waren es 2 in einer Woche.

Gerade sitzen wir gemütlich in unserem Saloon. Bernd spielt Gitarre und ich schreibe Blog. Zwischendurch unterbreche ich aber immer und singe lauthals mit. Ja, das Leben könnte besser gar nicht sein und wir sind wirklich wunschlos glücklich!! So entspannt hätten wir uns Spanien im Sommer nicht vorgestellt. Wir können überall problemlos mit unserem Womo stehen, was wahrscheinlich daran liegt, dass hier wegen Corona kaum ausländische Touristen sind. Noch froher hier zu sein sind wir, wenn wir nach der Tagesschau am Abend, den Wetterbericht von Deutschland sehen. Ich glaube, wir würden uns kaputt frieren. Eigentlich wollten wir im Mai nach Deutschland kommen, aber wir überlegen, ob wir nicht doch hier bleiben. Irgendwie zieht uns momentan nichts dahin und unsere Kinder und Geschwister besuchen uns ja auch hier. Schauen wir mal, was die Zeit so mit sich bringt!

Liebe Leser, wir schicken euch ein paar Sonnenstrahlen rüber. Seid ganz lieb gegrüßt und bleibt vor allem gesund!!!

Womo

Endlich mal wieder Fete!

Dennis aus der Türkei, der hier mit seiner Freundin in einem der Gästehäuser von Sarah wohnt und E- Gitarre spielt, wollte mit Bernd eine kleine Session machen, sozusagen zum Abschied, denn die beiden ziehen in 2 Tagen aus, weil sie hier in der Gegend eine Mietswohnung gefunden haben. Sarah, die sowieso vorhatte einen Abschiedsabend zu machen, weil sie sich für 4 Wochen mit den Kindern ein Haus in El Palmar am Strand gemietet hatte, kam dann auf die Idee, dass Dennis und Bernd unten bei ihr im riesigen Wintergarten spielen sollten und die anderen Camper die hier stehen ,dazukommen. Jeder sollte etwas zum Essen mitbringen. Da ich schon am Morgen , in Sarahs Haus, auf die Kinder aufgepasst hatte, während Sarah ihr Leihauto wegbrachte (ihres war mal wieder kaputt), nutzte ich dort die Gunst der Stunde und kochte schon mal etwas. Das ging dort natürlich viel viel besser als im Wohnmobil. Ich machte eine Partysuppe mit Gehacktem und im Backofen Hähnchenkeulen mit Kartoffel, Paprika, Tomaten und Zwiebeln. Als alles fertig war, kam Sarah auch schon zurück und nun ging es richtig an die Arbeit. Sarah hatte nämlich, für die kommende Woche nicht nur ihre 4 Apartements vermietet, sondern auch ihr Haus. Hier in El Soto, sollte nämlich, wie jedes Jahr das große Pferdeevent, mit ein paar Tausend Besuchern aus der ganzen Welt, stattfinden und Sarah hatte sich in den Kopf gesetzt, dass das Haus und der Wintergarten vorher gestrichen werden müsse. Außerdem mussten alle Sarahs Sachen ausgeräumt werden. Die Sachen, die Sarah nicht mitnahm nach El Palmar, verschwanden in der Garage oder auf dem Müllberg, der sich langsam ansammelte. Gaja, die vor einem dreiviertel Jahr hier gestrandet ist und im Mobilheim, im hinteren Teil in Sahrahs Garten wohnt und Sarah seitdem tatkräftig unterstützt, fing an, das Haus zu streichen. Bernd den Wintergarten, während ich diesen saubermachte. Sarah hatte schon alle Schränke ausgeräumt und diese galt es nun auszuwischen. Mit dem Feudel reinigte ich die Holzbalken an der Decke, schleppte jede Menge Utensilien, die hier nichts verloren hatten, in die sich füllende Garage und als dieses vollbracht war, putzte ich die unzähligen Fenster (meine Lieblingsbeschäftigung) im Wintergarten und danach im Haus. Das dauerte insgesammt 6 Stunden. Danach machte ich Feierabend. Bernd der mittlerweile auch fertig mit streichen war, kam mit mir zum Wohnmobil. Es war noch Zeit für eine Party Scrabble, bevor wir duschten.Danach baute Bernd seine Musikanlage auf und dann war es auch schon 19 Uhr 30. Die Camper, mit denen wir hier mittlerweile 3 Wochen , wie in einem Cocon, lebten, kamen nach und nach und alle stellten ihre gebratenen– und gebackenen Köstlichkeiten auf den großen Tisch. Unsere Angst vor einer Coronainfektion hielt sich sehr in Grenzen, denn keiner hatte, außer zum Einkaufen unser Camp verlassen. Niemand hatte auch nur den Ansatz einer Erkältung. Trotzdem hielten wir Abstand. Man weiß ja nie. Der Abend war spitze!!!! Das Essen grandios und die Musik weltklasse. Jeder tanzte vor seinem Platz auf der Stelle und wir lachten und jubelten. 2 der Holländerinnen konnten ebenfalls Gitarre spielen und singen und bereitwillig überließ Bernd ihnen seine. Besonders die eine hatte eine zutiefst zu Herzen gehende Stimme und alle lauschten gebannt. Wir hatten richtig Gänsehaut. Ach war das alles schön. Es wurde allen deutlich, wie sehr wir soetwas vermisst haben. Mal wieder unbeschwert feiern und nicht ständig an Corona denken. Klar, war es trotzdem present, aber da das Risiko einer Infektion nach unserer Einschätzung bei null lag, wir aber trotzdem 2 Meter Abstand bewahrten, fühlten wir uns sicher und genossen den Abend in vollen Zügen.

Diesen Bericht hatte ich vergessen zu veröffentlichen. Passiert war das alles schon im Januar!

Womo

In den Bergen von Casares Juli 2021

Langsam ging unser Wasservorrat im Wohnmobil zur Neige und so schön es hier am Strand auch war, wollten wir nun in die Berge und wandern.

Casares war unser Ziel. Ein wirklich wunderschönes weisses Dorf, nur 24 Kilometer landeinwärts entfernt von Estepona. In Null komma nix waren wir dort. Hier gab es einen tollen Stellplatz, der zudem kostenlos war und Wasser hatte.

Tausend Dank an Casares für diesen tollen „kostenlosen“ Stellplatz … und die haben für Ines sogar noch Fitnessgeräte aufgebaut! Muchas gracias!

Zuerst einmal wurde entsorgt und dann das Wohnmobil sauber gemacht. Mein Gott, so dreckig war es noch nie!! Der Platz am Strand hatte nämlich einen Nachteil, es staubte dort bei kräftigem Westwinden enorm (und den ganzen Tag und Abend fuhren hunderte Autos auf dem sandigen Platz an uns vorbei um zu dem PKW-Parkplatz unter uns an den Strand zu gelangen; und manche Idioten natürlich mit Vollgas durch den „Wüstensand“) und da wegen der Wärme immer alle Fenster und natürlich auch die Tür auf war, gab es keine Ritze, keinen Fleck, der nicht zugestaubt war. Schon auf der Fahrt fing ich an zu putzen und zu wienern und fluchte lautstark vor mich hin. Bernd wollte mir bei Ankunft in Caseres helfen, versprach er. Das hatte er dann aber schnell vergessen. Bei Ankunft auf dem Stellplatz entdeckte er nämlich sofort ein deutsches Wohnmobil. Übrigens das einzige welches hier, außer nun auch unseres, stand. Bernd suchte uns ein feines Plätzchen, stellte den Motor ab und verließ den Saloon.
Die nächsten 1,5 Stunden ward er dann nicht mehr gesehen. Mir lief unterdessen der Schweiß nur so vom Körper. Im Saloon waren es knackige 37 Grad. Ich war dann nach weiteren 1,5 Stunden fertig. Naja, sagen wir mal lieber, dass ich einigermaßen zufrieden war. Bernd der in dieser Beziehung immer ein Supertiming hat, kam just rein, als ich gerade die Putzsachen zurückstellte. (ist das nicht intelligent und gekonnt ? 🙂 )Er hatte sich in der Zwischenzeit schon so richtig mit dem Pärchen aus Berlin angefreundet. Natürlich wollte ich sie auch kennen lernen und begrüßte sie nun ebenfalls.
Die beiden waren um die 45 Jahre. Er gebürtiger Tunesier, seit 25 in Deutschland lebend und sie eine waschechte Berlinerin. Seit 8 Jahren verheiratet, keine Kinder, aber seit kurzem einen Kater, der total süß war und frei herumlaufen durfte. Er entfernte sich nie besonders weit vom Wohnmobil und war sehr zutraulich. Beide waren in Berlin als Psychologen tätig gewesen, hatten aber ihre Jobs geschmissen und lebten nun seit einem Jahr in ihrem selbstausgebauten Kastenwagen. Von dem war ich richtig begeistert. Die beiden hatten ihn wirklich total nach meinem Geschmack ausgebaut. Sie hießen übrigens Taha und Jeanin und waren absolut auf unserer Wellenlänge. Die beiden waren schön öfter hier gewesen und hatten sich in dieses wunderschöne Dorf verliebt. Sie waren auf der Suche nach einem kleinen Haus im Dorf, welches 2 Kilometer vom Stellplatz entfernt ist und auf das wir von hier aus einen tollen Blick hatten.

Besonders wenn es dunkel wurde und die Lichter von dort hell erstrahlten war es wunderschön anzusehen. Am Abend gesellten die 2 sich zu uns und da wir alle recht kommunikativ waren, gab es nicht mal für eine Sekunde Redepausen. Erst gegen 2 Uhr gingen wir ins Bett.

Am nächsten Tag, gleich nach dem Frühstück, so gegen 11 Uhr, machten Bernd und ich eine Wanderung. Taha, der ebenfalls sehr gerne wandert und ein Frühaufsteher ist, hatte seine schon hinter sich und gab uns tolle Tips. Jeanin, die Langschläferin ist, schlief noch und hat es nicht so mit Wandern.

Zuerst ging es Richtung Dorf und dann immer weiter in die Berge.

Hier war auf dem Hinweg eine offizielle Entnahmestelle für Wasserproben aus der Bergquelle!

Es ging stetig bergauf. Immer höher, immer weiter. Zwischendurch fragte Bernd, ob wir langsam umdrehen wollten, aber ich wollte ganz nach oben. Ich war so richtig in Form und wollte unbedingt mit der Aussicht von ganz oben belohnt werden. Natürlich war es irre heiß, aber wir hatten ja 2 Liter zu trinken mit. Ganz oben angekommen, hatten wir einen herrlichen Blick aufs Mittelmeer. Wir waren begeistert!!
(Leider haben wir keine Kamera mit Teleobjektiv (wer will die immer schleppen?) und auch kein iphone 12 pro, da mein 5 Jahre altes iphone SE immer noch wunderbar funktioniert; nur hat es natürlich nur eine normale Kamerafunktion. Ich bin halt ein Typ, der sehr auf „Nachhaltigkeit“ (Modewort) bedacht ist: Handy 6 Jahre alt, Fahrrad 31 Jahre, Gesangsmikrofon mehr als 50 Jahre, T-Shirts und andere Klamotten teilweise viele Jahre alt, etc, etc. … und mit nur 1 Frau schon 15 Jahre im Leben unterwegs)

Im Hintergrund, etwas rechts sieht man von hier sogar den Felsen von „Gibralta“.

Mein Gott, wie schön es hier war!! Wir suchten uns, unter dem einziegen Baum weit und breit, ein schattiges Plätzchen und pausierten eine Weile.

Ich liebe Bäume und spreche jeden Tag mit Ihnen … soweit ist es schon gekommen 🙂

Bernd, der auf sein Handy sah, war der Meinung, wir müssten nun nicht den selben Weg zurück gehen, sondern konnten über den nächsten Berg gehen und somit einen Rundwanderweg haben. Er meinte zwar, dass dieser Weg vielleicht nicht so kompfotabel sei, aber ich war sofort dabei, zumal er nur insgesammt einen Kilometer länger wäre, als wenn wir denselben Weg zurückgingen. Los ging es.

Erst einmal ein kleines Stück zurück, dann hoch auf den nächsten Berg. Bernd, wie immer ein gutes Stück vor mir her. Das dicke Ende, wie immer mit hochrotem Kopf und Schnappatmung, hinterher. Nahm denn diese Steigung gar kein Ende??? Gerade als ich dachte, ich kipp gleich tot um und schon Rauschen in den Ohren hatte, waren wir endlich oben. Hier wartete schon Bernd und hielt mir die Trinkflasche entgegen. Gierig ließ ich mir das kühle Nass die Kehle runterlaufen. Das tat ja soooo gut. Bernd ermahnte mich, nur kleine Schlucke zu nehmen und vorher die Flüssigkeit im Mund hin und her zu bewegen. Der Grund war, dass wir von den 2 Litern, nur noch einen halben Liter übrig hatten und wir ja noch allerhand vor uns hatten. Weiter ging es.
Jetzt kurz mal abwärts, aber dann immer und immer wieder hoch. Halleleuja, es müsste doch langsam mal runter gehen. Ich ahnte schon, dass der Abstieg steil werden würde, denn wir hatten nur noch 2, 5 Kilometer bis zum Stellplatz und wir waren noch immer ganz oben. Hinter der nächsten Biegung ging es dann auch schon los. Heidewitzka!! Ein Albtraum!! Alles voller Geröll und Felsen.

Vorsichtig setzte ich ein Fuß vor den anderen. Meine Stöcker waren mir nun gar keine Hilfe mehr. Immer wieder kam ich ins Rutschen und schon nach kurzer Zeit wackelten meine Beine bis zum“ geht nicht mehr“. Bernd gab mir seine Hand und ich klammerte mich an ihm fest. So gingen wir dann einige Höhenmeter abwärts. Bernd immer rückwärts gehend und mich haltend. Das war natürlich auch für ihn megaanstrengend, zumal er ja noch immer gesundheitlich etwas angeschlagen war (es war Tag 6). Irgendwann wurde es dann so eng und so steil, dass Bernd mir auch nicht mehr helfen konnte. Angstschweiß tropfte mir immer wieder in die Augen und ich hatte sooo einen Durst. Bernd teilte das Trinken aber streng ein. Wobei er mir immer viel mehr zugestand, als sich selbst (er selbst nahm nur einen kleinen Schluck). So ein lieber Kerl! Meine Füße knickten in meinen Schuhen hin und her. Mittlerweile lief ich wirklich fast nur noch auf den Außenseiten meiner Knöchel und hatte bei jedem Schritt unsagbare Schmerzen. Nun wurde es noch steiler und gerölliger und ich „wanderte“ auf dem Hintern weiter.

Mit den Händen suchte ich Halt an größeren Steinen. Himmel, waren die alle heiß!! Ich war überzeugt Brandblasen zu bekommen. Zu allem Überfluss wuchs überall pieksender Ilex und außerdem war dann auch noch alles voller Tannennadeln. Diese blieben in meinem Hintern und meinen Händen stecken.
(Für zukünftige Wanderungen werde ich für Ines wohl eine Ganzkörperschutzbekleidung besorgen müssen. Diese könnte wie folgt aussehen: 1. eine kurze bayrische Lederhose für den PO, 2. Knieschützer aus dem Inlinerbereich, 3. Schutzhandschuhe, 4. ein paar Schuhe zum Wechseln. … sobald ich alles zusammen habe, werde ich dann mal ein Foto von Ines im „full-body-safe-modus“ machen. )

Meine Hände tun mir heute, eine Woche später, noch weh und für die Landschaft hatte ich schon lange keinen Blick mehr.

Casares kommt wieder in Sichtweite … tief unter uns

Kurz gesagt, ich war den Tränen nahe und völlig fertig. “ Ich kann nicht mehr“, jammerte ich verzweifelt. Bernd war mittlerweile ebenfalls verzweifelt, denn helfen konnte er mir nicht mehr und er war auch fix und fertig. (Ja, zu diesem Zeitpunkt hat meine Ines auch mir richtig leid getan und ich hatte echt Angst um sie. Wird sie durchhalten? Wo bekomme ich jetzt ein Maultier her, um sie hier runter zu holen? Ein Hubschrauber könnte hier auch nirgends landen … also war ich alleine auf mich gestellt um sie zu retten! )

Und es ging laut Handy noch 600 Meter so weiter und zum Schluss dann noch einen Kilometer die Strasse, die dann allerdings wieder aufwärts führt ,bis hin zu unserem Platz. 600 Meter klingt jetzt vielleicht nicht viel, aber auf dem Hintern ist es eine mordsmäßige Strecke. Man muss immer wieder Halt suchen, damit man nicht ins Rutschen kommt und den ganzen Abhang runtersaust und so kommt man wirklich nur sehr langsam voran.

Bernd machte dann den Vorschlag, dass er alleine vorgehen wollte um mein e- bike zu holen. Dann müsste ich jedenfalls den letzten Kilometer nicht mehr bergauf zum Stellplatz laufen. “ Lass mich nicht allein!!!“ wimmerte ich zuerst, aber nach weiteren 100 Metern, für die ich eine viertel Stunde brauchte und Zeit hatte, über den Vorschlag nach zudenken, war ich einverstanden. Bernd überließ mir den allerletzten Schluck Wasser und mich meinem Schicksal und war kurze Zeit später nicht mehr zu sehen. (Dieser blog-Bericht klingt bei Ines, wie auch andere spannende Schilderungen von Wanderungen, wie die Besteigung des Mount Everest !? Aber klar, wenn wir hier ca. 6 h für ca. 12 km brauchen, scheint es der Mount Everest gewesen zu sein. 🙂 )

Ich kämpfte mich weiter, Stück für Stück, nach unten. Einmal war es zwischendurch nicht gar so steil und ich stellte mich auf die Beine. Diese zitterten aber so sehr und mittlerweile auch meine Arme, die schliesslich auch Schwerstarbeit verrichtet hatten, das ich mein geschundenes Hinterteil wieder auf den Boden plumpsen ließ. Also ging es auf diesem Weg weiter. Meine Nordicwalking Stöcke schmiss ich immer 2 Meter vor mir her und rutschte und kletterte ihnen wieder hinterher. Immer tunlichst darauf bedacht, dass sie nicht links oder rechts den Abhang runtersausten. Mir tat wirklich alles weh, aber am allerschlimmsten war der Durst. Meter um Meter ging es abwärts und damit ich mich nicht verrutschte, hatte Bernd auf seinem Weg Zeichen für mich hinterlassen. Ohne Pause machte ich weiter und nach einer dreiviertel Stunde, in denen ich tatsächlich 400 Meter zurückgelegt hatte, hörte ich Bernd rufen.
Juchhuuuu, mein Held und Retter war wieder da!!! Das muss doch Liebe sein, denn wenn er mich hätte loswerden wollen, wäre das die Beste Gelegenheit gewesen. Ich wäre jämmerlich verdurstet!! Bernd brachte eine große Flasche Cola-Wassergemisch mit. Nie im Leben hatte ich etwas besseres getrunken. Ich setzte die Flasche an und trank auf ex einen halben Liter. Schokolade hatte er auch mitgebracht, aber die wollte ich nicht, denn mir war kotzübel. Ich glaube das lag an der Überanstrengung.
Nun ging es weiter, genau wie vorher und dann endlich endlich, waren wir unten und dort stand mein e-bike. Welch ein wundervoller Anblick!! Während der arme Bernd den letzten Kilometer zum Stellplatz noch einmal hochlaufen musste, gelang es mir beim dritten Versuch aufs Fahrrad zu kommen. Mein Gott, waren meine Beine schlapp. Ich stellte den Motor auf vollen Antrieb und war dann ruckzuck beim Wohnmobil. Dort trank ich dann noch einen halben Liter. Vorsichtig zog ich meine Schuhe aus. Meine Knöchel waren dermaßen dick geschwollen, dass es aussah, als hätte ich mir Schwimmärmel um die Füße gebunden. Meine Schuhe, die vom Schuhmacher mit Abrollhilfen auf Rezept versehen worden waren, ohne die ich aufgeschmissen bin, waren komplett hinüber. Ebenso die Einlagen. Alles war total platt gelatscht und sie landeten im Müll.

Bei dem Foto (natürlich auch wieder mit Cola-Flasche ???!) könnt ihr Euch vorstellen, mit welch abgeknickter Fußstellung Ines unterwegs war. Allein bei diesem Foto bekomme ich schon Schmerzen. „Scheiß Gehbehinderung“!! Hut ab für meine Ines, aber eins ist ab jetzt auch klar: 1. auf „normalen Wegen/Strassen werden wir maximal 10-12 km pro Tag wandern und 2. falls ein unbekannter Weg zu steil, geröllig und gefährlich wird, werde ich ihn kurz weiter erkunden und dann notfalls entscheiden, dass wir zurück und nicht weiter gehen. Mann (Bernd) erkennt auf google-maps ja nicht die Beschaffenheit und Steilheit von ausgelatschten Wanderwegen.

Was für ein Verlust!!! Zum Glück habe ich noch ein Paar. Diese sind aber längst nicht so bequem und auch noch nicht eingelaufen. Und ein zweites Paar Einlagen habe ich auch. Wie gut, dass ich mir seinerzeit 2 Paar organisiert habe. Damit muss ich jetzt sehr pfleglich umgehen, denn wir kommen erst in einem Jahr wieder nach Deutschland, wo der Chef von Schuhhaus Janssen in Westerstede, als einziger in der Lage ist, mir Schuhe so zu preparieren, dass ich damit einigermaßen vernünftig laufen kann. Kurze Zeit später kam auch der ebenfalls total erschöpfte Bernd an. Gemeinsam betrauerten wir meine Schuhe und dann machten wir lange Zeit erst einmal gar nichts mehr.

Liebe Leser, ich hoffe es geht euch gut und ihr seid in Deutschland nicht vom Hochwasser betroffen. Die Bilder die wir aus dem Fernseher bekommen sind ja furchtbar.

Liebe Grüße von Bernd und mir.

Der nächste Tag fing nicht so toll an, denn ich hatte die ganze Nachte kein Auge zugetan. Dabei war ich totmüde gewesen, aber ein Stechen, als wenn Glasscherben von innen versuchen würden sich von innen durch meinen Spann am Fuß zu bohren, hinterten mich am Schlaf. Alle 4 Sekunden bekam ich dieses Stechen und heulte jedes Mal auf. Für den armen Bernd war das auch nicht so toll, denn bei dem Gejaule konnte er natürlich auch nicht schlafen. Immer wieder stand ich auf, trug Schmerzsalbe auf, wartete ein wenig und legte mich wieder hin. Es nützte rein gar nichts und ich stand wieder auf. Dann googelte ich was es sein könnte. Zum Schluss war ich mir ziemlich sicher, dass es Morton Neurom ist und wahrscheinlich operiert werden muss. Jedenfalls kam die Beschreibung meinen Schmerzen sehr nahe. Also, wenn ich nächstes Jahr wieder in Deutschland bin, muss ich dort unbedingt zum Arzt. In den letzten 3 Jahren hatte ich diesen Schmerz schon 3 Mal gehabt, aber mit den Schmerzsalben ebbte er ab. Dieses Mal brachte die Salbe aber nichts und ich schmiss mir 2 Iboprophen rein. Brachte aber auch nichts. Erst am nächsten Morgen gegen 10 Uhr verschwand der Schmerz. Den ganzen Tag war ich echt gerädert, schlafen ging aber nicht, weil ich ja zusätzlich Restless legs habe, welches sich immer einstellt, wenn ich einschlafen will und Schlaf so unmöglich macht. Dagegen gibt es zum Glück Tabletten, wovon ich mir abends eine einverleibe und dann in ein 4 stündiges Koma falle. Am Tag wollte ich aber keine Tablette nehmen, weil dann mein Rythmus durcheinander kommt. Also Augen zu und durch.

Wir spazierten die 2,5 Km nach Casares und beschlossen dort etwas zu essen. Bernd bestellte Carne en salsa, was unserem Gulasch ähnelt und ich eine große Pommes mit viel Mayo. Lecker!! Wir hatten ein feines Plätzchen ergattert, draußen vor dem Lokal, welches sehr gut besucht war. Der Kellner/Chef war ganz alleine und war mächtig im Stress. Am liebsten hätte ich ihm etwas geholfen. Tische abräumen, Getränke wegbringen usw. Ich ließ es dann aber doch lieber bleiben. Trotzdem so viel Stress war, war der Kellner sehr nett, was mich beim Bezahlen veranlasste, ihn zu fragen, ob man hier auf der Plaza Musik machen könnte. Bernd hatte ewig nicht mehr gespielt und wollte eigentlich auch gar nicht. Der Kellner aber war ganz angetan und sagte begeistert. Claro!!! Ich fragte daraufhin, ob es denn seitens der Polizei erlaubt wäre und er meinte, das wäre überhaupt kein Problem. Prima, dann wusste ich ja schon, was Bernd morgen machen würde. Ich liebe es, wenn Bernd Musik macht und freute mich schon sehr auf morgen. Bernd ließ sich aber erst einmal nicht überreden.
Wir bummelten noch ein bißchen durch den schönen Ort und gingen dann zurück. Mein Fuß machte keine Probleme mehr und ich war mehr als froh. Von der gestriegen Wanderung waren beide Füße zwar noch ordentlich geschwollen, aber das war mir egal und dieser Schmerz super auszuhalten. Die neuen Schuhe drückten auch viel weniger als erwartet und erleichtert stellte ich, wieder zu Hause fest, dass ich mir keine Blase gelaufen hatte.
Klasse, dann konnte ich ja noch eine Runde Sport auf den Fitnessgeräten, die auf dem Stellplatz installiert waren, machen. Vorbei die Zeit, wo meine Sporthose Bewegung nur in/von der Waschmaschine kannte. In letzter Zeit war ich wirklich hochmotiviert und hatte eine richtig gute Kondition bekommen. Naja, nur für meine Verhälnisse halt. Bernd machte natürlich nicht mit, war aber beim anschließenden Srabble spielen dabei, wo er das sechste Mal in Folge verlor. Der Arme!! Nun war der Tag auch schon wieder um und ich nahm meine Restless-legs-Tablette und verzog mich schon mal ins Bett. Ich war wirklich totmüde. Die Tablette begann zu wirken und ich fiel in einen tiefen Schlaf, aus dem ich aber bereits eine Stunde später unsanft wieder gerissen wurde. Das Stechen auf dem Spann war wieder da. Ich war total frustriert und hatte auch Bernds ganzes Mitgefühl. Damit jedenfalls er schlafen konnte, verließ ich das Schlafzimmer und schrieb Blog, spielte Karten und jaulte etwas vor mich hin. Zweimal in dieser Nacht legte ich mich kurz zu Bernd und versuchte abermals einzuschlafen. Keine Chance!!!

Und so war ich froh, als es endlich morgen wurde und Bernd aufstand. Dieser frühstückte dann und suchte dann doch tatsächlich seine Musiksachen zusammen. So ganz ohne Überredungen von meiner Seite. Er hatte anscheinend großes Mitleid mit mir und wollte mir eine Freude machen. Sagte ich schon, dass ich es liebe, wenn Bernd Musik macht??

Meine Müdigkeit war wie weggeblasen und als Bernd alle Musiksachen auf unsere Fahrräder verstaut hatte , ging es auch schon los. Ruck zuck waren wir auf der Plaza und Bernd baute alles auf. 10 Minuten später war er startklar und spielte den ersten Song. Die beiden Lokale auf der Plaza waren gut besucht, aber sonst war eigentlich nicht viel los. Nun ja, ist halt eine kleine Stadt mit dörflichem Character und wegen Corona waren nicht allzu viele Touristen da. Die, die da waren, waren wegen des warmen Wetters, wir hatten heute 36 Grad,wahrscheinlich teilweise zum Strand gefahren. Aber das machte nichts. Bernd war großartig!! Und bereits beim dritten Lied hatte er das Publikum in seinen Bann. Er unterhielt die Leute abwechselnd in 3 Sprachen und hatte in jeder Sprache einen lustigen Spruch auf den Lippen. Die Stimmung war toll, das Wetter war schön, was will man mehr?? Auch in mir machte sich Urlaubsfeeling breit und lautstark sang ich fast jedes Lied mit. Mein Stechen im Fuß hatte aufgehört und ich hatte Superlaune. Die Leute klatschten im Takt mit und pilgerten zu Bernd Gitarrentasche, die vor ihm auf den Boden lag und schmissen großzügig Geld hinein. Nach einer Stunde machte Bernd eine kurze Pause, gesellte sich zu mir und trank ein Bier, welches ihm irgend jemand ausgegeben hatte. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass ein Polizist im Anmarsch war. Bernd sagte aber nur;“ Na und?“ Der Polizist verschwand genauso schnell wieder, wie er gekommen war und Bernd machte sich wieder ans Werk. Nach einer weiteren Stunde allerdings kam der Polizist wieder und zwar mit einem zweiten als Verstärkung. Beide gingen zu Bernd und ich ebenfalls, denn 4 Ohren verstehen mehr als zwei. Die Polizisten erklärten, dass es verboten wäre hier ohne Genehmigung (permiso) zu spielen und er eine selbige bräuchte. Wir entschuldigten und und sagten, dass wir morgen eine beim Rathaus (Ayuntamiento) besorgen würden. Die Polizisten waren zufrieden und dackelten ab und Bernd packte seine Sachen zusammen und verstaute sie abermals auf unsere Räder. Er unterhielt sich noch mit zwei spanischen Fans, als plötzlich der Wirt von dem zweiten kleinen Lokal kam, bei dem wir nicht gegessen hatten und der nur 5 Tische draußen stehen hatte, zu uns kam. Er fragte, ob Bernd Freitag abend um 21 Uhr 30 noch einmal auf der Plaza spielen könnte. Wir erklärten ihm, dass Bernd eine Genehmigung bräuchte, aber nicht wusste, ob er sie auch bekommen würde. Der Wirt sagte, das wäre kein Problem, er würde eine für Freitag organisieren. Bernd hatte das Musikmachen sichtlich gefallen und er sagte freudig gestimmt zu. Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Rückweg. Da die Straße zuerst steil hoch ging, schoben wir unsere Räder. Als wir an dem größeren Lokal vorbeikamen, standen alle Gäste auf und applaudierten lautstark . Das war echt toll und ich hatte fast Tränen in den Augen. Bernd erging es ähnlich und er rief immer wieder mit breiten Lächeln:

Gracias, Gracias!!!

Leider gibt es keine Fotos von der Musiksession in Casares … Ines war wohl so begeistert, dass sie keine gemacht hat und ich … hatte beide Hände an der Gitarre 🙂

Dann ging es nach Hause, bzw. zu unserem Stellplatz zurück.

Wir scrabbleten noch und ich machte einen außerordentlich leckeren Sommer- Hühner- Eintopf mit Apfeln, Pflaumen und Birnen. Bernd war total begeistert und da bei ihm Liebe durch den Magen geht, hatte ich super Karten.

Nun ging es ins Bett und mir graute schon vor der Nacht. (?? Oh Mann, so schlecht bin ich doch gar nicht ?! … ach so, jetzt verstehe ich den Satz… es graute ihr vor den zu erwartenden Fußschmerzen) Tatsächlich ließ mich der Schmerz aber in Ruhe und ich schlief sagenhafte 7 Stunden (für mich eine Sensation) durch. Auch die folgende Nacht war schmerzfrei. Zum Glück!!

Am nächsten Tag machten wir wieder eine tolle Wanderung.

Dies war früher einmal ein Friedhof (cementerio) … ein imposanter Platz und imposantes Gebilde
Alle „Liegeplätze“ sind leer … wie in Spanien üblich werden/wurden die Leichname hier quasi eingemauert.

Die Landschaft raubte uns teilweise den Atem vor lauter Schönheit.

Und obwohl wir nur auf befestigten Wegen laufen wollten, führte uns der Weg dann doch wieder über Felsen und Geröll.

Dieses Mal aber nicht solange und ich kam gut klar. Ganz ohne „Popo-wandern“ ging es aber nicht.

Das sind bestimmt Schokoladen-Bohnen , oder ??? Da müssen wir mal die Profis vom „Schokoladenhotel Voss in Westerstede“ fragen !!!!

Glücklich und erschöpft kamen wir wieder zuhause an.

Da es sehr heiß war, beschlossen wir am nächsten Tag noch einmal auf den schönen staubigen Platz ans Meer zu fahren. Ich wollte unbedingt mal wieder ins Wasser. So wurde es dann auch gemacht. Während Bernd noch entsorgte und Wasser auffüllte, lief ich schon los und er sammelte mich 4 Kilometer weiter wieder ein. (zum Glück gab es nur eine Landstrasse bergab Richtung Meer und Ines konnte sich unmöglich verlaufen; aber ich war trotzdem sehr erleichtert, als ich sie aus der Ferne schon erblickte 🙂 … ich liebe sie halt sehr !!!) So hatte ich mich schon etwas bewegt und ein gutes Gefühl.

Auf dem Parkplatz am Meer fanden wir einen tollen Platz, der nicht gar so staubig war. Allerdings hatte einer gleich neben uns, seinen Hausstand hier hingestellt. Etliche Gallonen mit Wasser, eine Spülschüssel, Handtücher, Stühle und noch allerlei Ramsch standen zwischen den Bäumen rum.

Unsere Duschzone mit Handtuchservice 🙂 🙂

Wie wir später feststellten, gehörte alles einem Engländer, der hier anscheinend schon seit langer Zeit mit seinem Wohnmobil stand und sich zusätzlichen Platz geschaffen hatte. Sein Wohnmobil hatte er allerdings etwas weiter weg geparkt. Scheinbar wollte er nicht mit dem Saustall in Verbindung gebracht werden. Er kam aber 3 Mal täglich und wusch dort ab und hielt sich dort auch auf.

Wir trafen auch Taha und Jeanin wieder, die uns freudestrahlend berichteten, dass sie ein Haus in Carares gefunden hatten. Wir gratulierten und freuten uns mit den beiden.

Nun endlich ging es ins Meer.

Oh, war das herrlich erfrischend!!! Bernd schwamm 15 Minuten und ich eine geschlagene Stunde.

Wieder beim Wohnmobil kam ein Eiswagen und Bernd genehmigte uns ein Eis. Ich gleich 2, schliesslich hatte ich mich ja viel mehr bewegt als er. Das Eis war unglaublich lecker und am nächsten Tag gönnten wir uns diesen Luxus abermals. Bernd eins und ich wieder 2 Stück 😉
Schwimmen ging heute aber nicht. Zwar war es warm und die Wellen klein, aber es war kein Mensch im Wasser. Ich fand das etwas befremdlich, wollte mich aber trotzdem ins Meer stürzen. In ging 2 Meter hinein und dann war mir klar, warum kein Mensch im Wasser war. Alles war voller Feuerquallen. Wirklich tausende!!
Schnell ging ich wieder an Land.

Am nächsten Tag war der Spuk vorbei und das Wasser, welches vorher gefühlt auf 21 Grad aufgeheizt worden war, wieder auf 14 Grad gesunken. Keine Ahnung woher solch kalte Strömungen kamen. Ich fands herrlich, verbraucht man doch beim Schwimmen im kalten Wasser viel mehr Kalorien , als im warmen und hielt 45 Minuten durch. Als ich wieder zurück zum Saloon kam, lief der Schweiß nur so an Bernd hinunter. Er hatte das Wohnmobil schon abfahrbereit gemacht, denn wir wollten zurück nach Casares. Schließlich sollte Bernd da ja noch einmal spielen. Ich überredete ihn, sich auch noch mal in die Fluten zu begeben, was er auch tat. Allerdings hätte er nie mit dieser Kälte gerechnet und war nach exakt 5 Minuten wieder draußen.
So ein Weichei! 😉

Womo

Wieder unterwegs mit unserem Saloon und Bernd ist krank! Juli 2021

Am Montag machten wir den Saloon startklar und rollten von El Soto davon. Es ging Richtung Mittelmeer. Zuvor machten wir noch einen Großeinkauf und waren danach recht verzweifelt, weil unser erst 2 Jahre alter Kühlschrank mal wieder Maleschen machte. Das einzige was mit null Grad relativ kühl war, war das Gefrierfach. Der Kühlschrank selbst hatte 22 Grad. Mann, und er war randvoll!! Scheißding!! Wir sortierten soviel wie möglich ins Gefriefach und aktivierten unsere Kühlbox. Dank des ganzen Solars auf dem Dach kamen wir mit dem Stromverbrauch der Box „Gott sei Dank“ sehr gut zurecht.

Am nächsten Tag ging er dann wie durch Zauberhand wieder. Jedenfalls war er immerhin auf 12 Grad runtergekühlt. Wir fanden einen tollen Platz, direkt am Meer in Torre Guadiar, kurz vor Estepona. Hier durfte man frei mit dem Wohnmobil auf einem riesigen Sandplatz stehen und sogar Tisch und Stühle rausstellen. Das tat Bernd auch sogleich. Übrigens das einzige was er tat, denn er hatte Männerschnupfen und auch noch Husten. Die nächsten 3 Tage verschlief er mehr oder weniger und ich amüsierte mich allein. Da es wirklich sehr warm war, ging ich ersteinmal runter zum Meer und stürtzte mich in die Fluten. Mein Gott, war das kalt. Der Atlantik in Conil war entschieden wärmer und hatte sicher 20 Grad. Das Mittelmeer hier mal gerade 14. Trotzdem hielt ich eine Stunde durch und rechnete dabei stetig meinen Kalorienverbrauch aus. Danach duschte ich ausgiebig bei den Strandduschen. Welch ein Luxus. Total erfrischt und gut durchgekühlt sah ich dann nach Bernd. Der döste auf seinem Liegestuhl, denn im Saloon hatten wir 36 Grad. Ich machte ihm etwas zu essen und gab mir richtig Mühe. Das hätte ich mir sparen können, denn er schmeckte rein gar nichts. Das blieb auch während der nächsten 9 Tage so. Voll nervig!! Am siebten Tag hatte ich die Faxen dicke und Bernd durfte selber kochen. Ich bin wirklich alles, aber keine Krankenschwester. Das durfte ich mir dann auch stetig anhören. Ich selbst hatte auch eine Erkältung und kräftigen Husten, aber Bernd`s Erkältung, sorry sein „grippaler Infekt „war ja viel schlimmer. Schließlich hatte er ja zusätzlich Schnupfen und der war grün!! Oh Gott!!! Aus meiner Sicht, hatte ich deshalb nicht sonderlich Schnupfen, weil ich täglich im Meer war und dort Salzwasser durch meine Nase spülte. Überhaupt bin ich halt so erzogen, dass man nicht krank war. Wenn man dann doch mal etwas hatte und dieses mehr als einmal sagte, sagte meine Mutter immer, man solle sich doch ein Schild um den Hals hängen, wo es drauf steht, dann müsse man es nicht ständig wiederholen. Tja, das habe ich wohl sehr verinnerlicht, denn ich hätte Bernd gerne eigenhändig das Schild angefertigt, beschrieben und um den Hals gehängt. Übrigens dachte ich keinen Moment an Corona, sondern hatte unsere Klimaanlage in Verdacht. Diese hatten wir nämlich mal 2 Tage angeschmissen als wir am Strom waren, weil es so entsetztlich heiß im Saloon war.
Falls es doch Corona war?? Juchhu, dann haben wir es überlebt!! Vorsorglich hatten wir auch keinen Kontakt zur Aussenwelt. Man ist ja verantwortungsbewußt! Mittlerweile ist Bernd wieder einigermaßen genesen und liebt mich jetzt auch wieder. Ich ihn auch!!

Gestern war er sogar mit mir schwimmen und wir hatten einen tollen Tag am Strand. Wir waren tatsächlich den ganzen Tag dort. Ich glaube, dass war unser erster kompletter Strandtag, den wir in den 4 Jahren unseres Ausstiegs gemacht hatten. Damit wir nicht verbrannten, hatte Bernd unseren „Langnese-Sonnenschirm“ dort aufgestellt und wirt hatten uns dick Sonnencreme aufgetragen, denn die Sonne knallte ganz schön. Eigentlich bin ich nicht empfänglich für Sonnenbrände, aber ich habe in diesem Jahr schon das dritte Mal einen auf der Unterlippe. Das ist echt schmerzlich und ich klebe mir mit Sonnencreme oder Spucke immer Tempos oder Klopapier auf diese. Das sieht echt behumpst aus, aber was soll ich machen?? Schwimmen war ich deshalb dann mit Maske. Keine Ahnung, was die anderen Leute dachten. Die Maske habe ich dann aber irgendwie im Meer verloren. Auch keine wirklich gute Lösung.
Bernd hält sich, wann immer es geht, nur im Schatten auf, was ja auch sehr vernünftig ist, denn er ist durch seine hunderten von Muttermalen sehr Hautkrebs gefährdet.

So, die Krankenakte wird jetzt geschlossen und für uns geht es jetzt auf zu neuen Abenteuern nach Casares in die Berge, aber davon erzähle ich euch nächste Mal.

Womo

Große Geschäfte in El Soto Juli 2021

Hallo liebe Leser! Die nächsten 10 Wochen sind wir wieder mit unserem WoMo (SALOON) unterwegs. Da es wirklich sehr heiß war, wollten wir irgendwo ans Mittelmeer, denn dort kann man in der Regel besser schwimmen als im Atlantik.
Zuerst aber ging es mal wieder nach El Soto zu Sarah, denn die hatte sich den großen Zeh gebrochen und dabei tierische Schmerzen. Zwar hatte sie einen Spezialschuh verpasst bekommen, sollte aber den Fuß möglichst hochlegen. Das ging nicht so gut mit den beiden Kindern und so rief sie uns an, um zu fragen, ob wir uns für 3 Tage um sie kümmern könnten. Natürlich sagten wir spontan zu.
Gegen Mittag kamen wir an. Sarah hatte schon ihre Sachen gepackt und wollte mit ihren Internatsfreundinnen, die gerade zu Besuch bei ihr waren , in ihr Haus am Meer fahren, welches sie vor kurzem gekauft hatte. Die Kinder waren noch im Kindergarten und wir tranken noch schnell alle zusammen erfrischenden Eiskaffee. Nun wurde es Zeit , dass sie abfuhren, denn Gaya, die im Mobilheim auf Sarahs Finka wohnt, war schon unterwegs, um die Kinder abzuholen. Diese sollten Sarah auf keinen Fall mehr sehen, denn der Abschied würde bei Tiago zu einer 2 stündigen Heulattacke führen. Auf diese wollten Bernd und ich gerne verzichten.
Kaum waren alle mit Sarahs Wohnmobil vom Hof gerollt, kam auch schon Gaya. Die Kinder schliefen, vom Kindergarten total erschöpft, in ihren Kindersitzen. Zeit für uns noch schnell eine Runde zu scrabblen. Nach nur 30 Minuten waren die beiden aber schon wieder wach und wir brachen das Spiel ab. Emilio freute sich riesig und flog uns sofort in die Arme.

Ines und Emilio … ein Herz und eine Seele!

Tiago machte sich verzweifelt und heulend auf die Suche nach Sarah. Natürlich ohne Erfolg. Wir erklärten ihm, dass sie krank sei und im Haus am Meer schlafen müsse, bis sie wieder gesund ist. Naja, nach einer halben Stunde Gebrüll fand er sich damit ab und fragte in den nächsten Tagen kein einziges Mal nach ihr.

Da strahlen sie um die Wette !!

Wir tobten mit den Kindern durch den Garten, ließen Drachen steigen, erkletterten – zig Mal den Sandberg, der hinten im Garten aufgeschüttet – und für den Bau eines Swimmingpools vorgesehen war. Zudem wurde Bernd als Trampolin benutzt, was für sein Bauchmuskeltraining sehr förderlich war.

Wow, da habe ich doch anscheinend mal wieder volles Haar, oder ??

Kurz gesagt, wir hatten mächtig Spass. Dann entdeckten die beiden unser Scrabblespiel und wollten auch spielen. Natürlich ließen wir sie, immer aufpassend, dass bloß kein Steinchen verloren ging. Während Tiago die Buchstaben wild durcheinander auf das Spielfeld platzierte, legte Emilio ordentlich in Reihe ein Stein neben den anderen. Auch daran kann man sehen, wie unterschiedlich die beiden sind.

Irgendwann machte ich uns allen etwas zu Essen. Wir fanden in Sarahs Kühlschrank Bratwurst und Pommes (natürlich 100 %ig öko !!?? 🙂 )und hatten damit 100 prozentig den Geschmack der zwei getroffen. Anschließend ging es in die Badewanne, denn sie waren mehr als dreckig. Sarah hat eine riesige Badewanne und die Kinder lieben es darin zu spielen. Ich ließ etwas Wasser rein und dann die Kinder. Die amüsierten sich dann dort alleine. Es war nicht soviel Wasser drin, dass etwas passieren könnte, trotzdem sahen wir alle 2 Minuten nach dem Rechten (und dem Linken !?). Als Bernd an der Reihe war, rief er, dass Tiago in die Wanne geschissen hatte!! Emilio guckte nämlich total entsetzt auf die Ködel, die oben schwammen und sagte ungefragt, dass das von Tiago käme. Während Bernd eine Suppenkelle holte, um die Ködel raus zu fischen, fragte ich noch einmal Tiago, wer es war. Der sagte dann: „Tiago neee, milo“. Was für 21/2-jährige übersetzt heißt: „Ich war es nicht, es war Emilio“. Dieser sah nur sehr verlegen zur Seite und stritt es auch nicht ab. Als die Ködel entsorgt waren, gingen Bernd und ich wieder hinaus.
2 Minuten später sah ich nach den beiden und bekam einen Lachkrampf. Ich rief Bernd zu, er solle unbedingt das Handy mitbringen um ein Foto zu machen. Beide waren aus der Wanne herausgeklettert, hatten ihre Töpfchen nebeneinander vor das Badezimmer gestellt und thronten nun darauf, während sie zeitgleich und mit roten Köpfen lautstark und angestrengt drückten. Ein Bild für die Götter.

Auch Bernd konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Es dauerte geraume Zeit und die Ergebnisse konnten sich wahrlich sehen lassen. Beide waren mächtig stolz und ich fragte mich, wie so kleine Kinder solch große Geschäfte fabrizieren konnten. (für die treuen Leser: es gibt jeweils ein Foto von den gut gefüllten Töpfchen! Das möchte ich der Allgemeinheit aber nicht antun… !!! 🙂 )

Emilio der ja zuvor schon in die Badewanne ge A A t hatte, musste dann eine Stunde später tatsächlich noch einmal und wieder eine ordentliche Portion. Ich war wirklich sehr neidisch. Nun ging es wieder in die Wanne und Bernd säuberte die Töpfe.

Auch für einen ehemaligen „Entsorgungsfachmann“ keine leichte Aufgabe !

Nach einer weiteren halben Stunde fröhlichem Geplantsche wurden dann zum Schluss noch die Haare gewaschen. Tiago missfiel dieses hörbar . Nutzte ihm aber nichts, bei diesen konsequenten Gasteltern!! 🙂 Emilio ließ es anstandslos über sich ergehen. Nun hatten wir 2 saubere Kinder. Das sollte bis zum Schlafengehen auch so bleiben und darum ging es nicht mehr raus. Es war sowieso schon 22 Uhr.
Die beiden schlafen, wie es für Kinder in Spanien durchaus üblich ist, meist nicht vor 22 Uhr 30 ein. Dann ist es in der Regel etwas kühler. Während Bernd jetzt Feierabend machte und zum Wohnmobil ging, las ich den Kindern noch eine “ GUTE NACHT- Geschichte“ vor und sang dann so lange La Le Lu bis ich sicher war, dass beide schliefen. Dann schlich ich mich leise raus. Es dauerte keine 2 Minuten, da kam Emilio hinterher getrottet. Also noch einmal von vorne. Kurz gesagt, die Nacht war schrecklich. Die Kinder kennen es nicht alleine zu schlafen und so schlief ich halt bei ihnen. Emilio robbt aber im grossen „Ehe-Bett“ (?) die ganze Nacht von einer Seite zur anderen, so dass für mich an Schlaf überhaupt nicht zu denken war.
Ich war richtig froh, als um 7 Uhr die Nacht vorbei war und ich für die beiden Frühstück machen konnte. Dann wurden Zähne geputzt und nun kam auch schon Bernd fit und ausgeschlafen angestiefelt. Wir suchten gemeinsam nach Schuhen für die beiden und als wir endlich fündig wurden, ging es ab zum Auto.

Dort schnallten wir die Kinder in die Kindersitze fest, was eine Wissenschaft für sich ist und wir fuhren sie zum Kindergarten, von dem Gaya sie nachmittags wieder abholte. Der zweite Tag wiederholte sich quasi 1 zu 1, aber dieses Mal kackte keiner in die Wanne und Bernd schlief bei den beiden. Zwar bekam er auch mit, wie Emilio im Bett rumrobbte, aber ihn störte es nicht und alle begrüßten den Morgen m,it einem Lächeln.

Am Freitag dann wurden die Kinder nach dem Kindergarten von Gaya zu Alex gebracht, denn am Wochenende sind sie fast immer bei ihm. Da sein Auto aber ständig kaputt und in der Werkstatt ist, kann er die Kinder nicht abholen. Wir blieben derweil noch in El Soto, denn am Wochenende am Meer einen Platz fürs Wohnmobil zu finden ist nicht so einfach, weil ja Hauptsaison ist. Und ans Meer wollten wir unbedingt, denn langsam schafft uns die Hitze und eine Abkühlung würde uns sicher gut tun. Deshalb wollten wir erst am Montag los. Das war, wie sich herausstellte auch gut so, denn unterwegs hatte Gaya mit den Kindern eine Panne. Wie schon 3 Mal zuvor, ließ sich plötzlich und ohne Vorankündigung Sarahs Bulli nicht mehr lenken und sie konnte so natürlich nicht weiterfahren. Wie gut, dass bisher nie etwas passiert war. Auch heute ging es gut. Gaya rief bei Sarah an und diese dann bei uns. Sie war froh, dass wir noch da waren und erklärte Bernd, wo der Ersatzschlüssel für Gayas Auto lag. Gaya selbst war, wie immer ,wenn sie die Kinder abholt, mit Sarahs Bulli unterwegs. Bernd fand den Ersatzschlüssel und machte sich auf den Weg um Gaya abzuholen.

Eine Stunde später war Bernd wieder da und wir machten uns noch einen schönen Tag.

Womo

Besuch von Bernd und Tanja aus Westerstede

Anmerkung: Im folgenden Artikel nenne ich meinen Bruder Bernd = Bernd
und meinen lieben Mann Bernd = Bernado , damit es verständlicher wird.

Am 27.06 gegen 1 Uhr mittags trafen mein Bruder Bernd und Tanja bei uns ein. Sie hatten einen günstigen Flug nach Jerez ergattern können und brauchten demzufolge von dort nur 40 Kilometer mit ihrem Leihwagen, um zu uns zu kommen. Wir freuten uns riesig, hatten aber auch etwas Manschetten, weil wir den Auftrag bekommen hatten den beiden 2 Rennräder zu mieten. Das war hier aber nirgends möglich gewesen. Beide sind sehr sportbegeistert. Bei meinem Bruder ist das noch untertrieben. Er ist geradezu süchtig und hatte mir schon am Telefon gesagt, das er ohne Sport schlechte Laune bekommen würde. Dementsprechend ängstlich war ich, als ich ihm mitteilte, dass wir leider keine Räder bekommen hatten.
Erstaunlicherweise sah er es ganz locker, was vielleicht an dem selbstgemachten Eierpflaumencocktail lag, den wir den beiden zur Begrüßung kredenzten.

Die Grundlage für den selbstgemachten Cocktail …. einige der letzten Pflaumen (insgesamt hatten wir bestimmt über 1.000 an unserem Baum…. und zu 99,5% hat Ines die alle alleine vertilgt 🙂

Ein einziges Glas und es war einem, wie mein Vater sagen würde, schon wieder alles scheißegal. Die beiden waren begeistert von unserem Haus, Garten und Pool und auch mit dem Wetter hatten sie wirklich Glück. Es war lange nicht so heiß wie angesagt und blieb während der ganzen Woche bei 35 Grad, wobei es zumindest in den ersten 3 Tagen nachts noch ordentlich abkühlte.
Nachdem wir die leckeren, grandiosen Schnitzel gegessen hatten, die Bernado schon gestern gemacht hatte, machten wir uns auf zu unserem See. Seitdem ein Bademeister dort war, durfte man nicht mehr quer durchschwimmen, sondern musste eigentlich in dem mit Bojen abgesteckten Bereich bleiben. Wenn man allerdings im hinteren Teil gleich rechts rum schwamm, konnte er einen nicht sehen und man hatte den riesigen hinteren Teil des Sees für sich. Ich schwamm sofort los, Bernd und Tanja hinterher. Beide erst einmal , wie abgesprochen rechts herum. Tanja korrigierte dann und schwamm kraulenderweise mit Höllentempo geradeaus mitten durch den See. Ich rief ihr zu, dass sie rechts bleiben sollte, aber sie hörte mich nicht. Meinen Bruder sah ich gar nicht mehr. So schwamm ich alleine 20 Minuten. Zurück am Land, erwartete mich schon der Bademeister und wollte von mir wissen, wieviele noch im nicht abgesperrten Gewässer unterwegs waren. Ich sagte: solo uno, was heißt: nur einer. Der sprach daraufhin in sein Funkgerät und orderte das Motorboot, mit welchem meine Schwester und ich ja auch schon Bekanntschaft gemacht hatten. Dieses suchte dann den ganzen See ab und wurde natürlich auch fündig. Bernd und Tanja sollten sofort zurückschwimmen, was sie natürlich auch taten.
In den Folgetagen wurde von uns dann nur noch früh morgens geschwommen, wenn der Bademeister noch schlief. Eigentlich schwamm von nun an nur noch Tanja, denn mein Bruder hat irgendeine Seeallergie und war den restlichen ersten Tag ständig am niesen. Abends aßen wir dann gemütlich auf unserer Terasse mein überaus gelungenes Curry- Huhn indonesisch. Wir aßen alle viel zu viel und machten Pläne für den nächsten Tag.

29.06.

Natürlich waren Bernd und Tanja schon geraume Zeit vor uns wach und joggten ersteinmal 10 Kilometer und wenn Tanja nicht so nötig gemusst hätte, wären es sicher 15 geworden. Nachdem die beiden geduscht hatten, frühstückten wir ausgiebig und dann sollte es nach Arcos gehen. Da die beiden in atemberaubender Kondition waren, ging ich 7 Minuten vor ihnen los. Ich gab Gummi und so dauerte es tatsächlich 2, 5 Kilometer, bis mich alle eingeholt hatten. Mir grauste schon vor der Steigung, die jetzt anfing. Natürlich war ich in null komma nichts wieder die Letzte. Zum Glück musste dann Tanja wieder zur Toilette. Bernd und Bernado warteten auf sie, ich natürlich nicht. Mit hochrotem Kopf und schweißnass kämpfte ich mich den Berg hoch. Ohne Pause setzte ich kontinuierlich einen Fuß vor den anderen. Keinen Blick hatte ich für die Landschaft, sondern sah mich nur alle paar Schritte panisch um, ob sie mir schon auf den Fersen waren. Anscheinend war es aber ein größeres Geschäft seitens Tanja, denn ich sah sie den ganzen Weg nicht.

Ziel war die Aussichtsplattform, von der man einen unglaublichen Blick über die wunderschöne Landschaft hatte. Mit meiner Schwester hatte ich dort alleine (ohne Bernado) nie hingefunden und natürlich verlief ich mich auch jetzt. Wie gut, dass soviele Lokale geöffnet hatten, so fragte ich einen netten Kellner, der mir den Weg so erklärte, dass ich dort wirklich ankam. Kaum dort, kamen auch schon die anderen. Bernado war klitschenass und wechselte ersteinmal sein T-Shirt. Hier oben wehte ein herrlich frischer Wind und wir genossen den Ausblick. Nun wollten wir etwas trinken und gingen zurück, zu dem netten Kellner, der mir den Weg erklärt hatte. Wir bekamen ein nettes Plätzchen zugewiesen und beschlossen auch eine Kleinigkeit zu essen. Der Kellner war weltklasse! Lustig, freundlich und souverän. Wir fühlten uns hier pudelwohl, lachten viel und unterhielten uns blendent. Das Essen war auch lecker und so machten wir uns geraume Zeit später zufrieden und gestärkt auf den Rückweg, diesmal durch die Neustadt. Natürlich nicht, ohne nocheinmal irgendwo einzukehren und ein Bierchen zu schlabbern, denn die Wirkung des Weines ließ schon etwas nach.

Zurück Zuhause sprangen wir alle in den Pool. Ach war das herrlich erfrischend!!!!

Am Abend machte ich uns einen Thunfischsalat.

30.06.

Nachdem wir alle herrlich geschlafen hatten, Bernd und Tanja ihr morgentliches Fitnessprogramm durchgezogen hatten und wir ausgiebig gefrühstückt hatten, machten wir uns mit dem Leihauto auf nach Ronda. Das schönste weiße Dorf überhaupt. Schon die Landschaft unterwegs war ein Traum und bereits nach 45 Minuten waren wir dann schon dort. Ein Parkplatz war schnell gefunden und ich war total beeindruckt, denn mitten durch die Stadt führt eine immens hohe Brücke. (Dieses ist die Puente Nuevo = neue Brücke; obwohl sie nicht wirklich neu ist, sondern im 18. Jahrhundert in 43. jähriger Bauzeit erstellt wurde und eine 12om tiefe Schlucht in der Stadt überspannt). Der Ausblick von hier oben war einfach gigantisch und gar nicht zu beschreiben.

Für Bernado und mich war sofort klar, dass dies nicht unser letzter Besuch hier sein würde. Hier gab es unzählige Wanderwege mit so richtigen Höhenmetern. Kurz gesagt, hier war die Chance echt groß, dass ein oder andere Kilo zu verlieren. Wir schlenderten den halben Tag durch die Gassen und kehrten schließlich in einem Restaurant mit unglaublicher Aussicht und unglaublich unbequemen Stühlen ein.

Eine einsame Pferderkutsche wear unterwegs … aufgrund von Corona war in Ronda kaum Publikumsverkehr;
zu dieser Jahreszeit wäre es hier ansonsten proppevoll mit Touristen-

Besonders mein Bernado, der anstatt eines Hinterns ja nur verlängerte Oberschenkel hat, litt sehr. Aus diesem Grund wollten wir hier auf keinen Fall etwas essen. Rauchen durfte man hier auch nicht, also nichts für uns. Stattdessen wollten wir dann in El Santiscal, also in unserem Heimatdorf etwas essen.
Kaum wieder zuhause angekommen, machten wir uns chic und fuhren mit dem Auto zu dem Hotel, welches so wunderschön direkt an unserem See liegt.

Zuvor hatten wir dort telefonisch einen Tisch bestellt. Unsere Erwartungen waren groß, denn die Preise waren gesalzen. Wir setzten uns an einen Tisch und ein Kellner kam und wischte diesen ab. So sind ja die Coronabestimmungen und dem wäre auch nichts entgegenzusetzten, wenn der Lappen nicht so abartig gestunken hätte. Uns wurde richtig übel. Dann brachte uns ein wirklich lustloser Kellner die Speisekarte. Diese war auf spanisch, was etwas schwierig war, denn dass hatten Bernd und ich noch nicht gelernt.

Da war uns noch einigermassen zum Lachen … da waren die Speisen noch nicht da

Zudem gab es nur eine einzige Karte, was dazu führte, dass diese reihum ging und jeder mit google übersetzten musste. Auf meine Frage, ob es auch eine deutsche Karte geben würde, erntete ich nur ein unfreundliches nein. Ob wir denn jedenfalls noch eine Speisekarte mehr bekommen könnten, gab es nur ein Kopfschütteln. Ich war schon so richtig bedient und hätte am Liebsten das Lokal gewechselt. So dauerte es geraume Zeit, bis wir unser Essen ausgesucht hatten, zumal Bernd und Tanja noch eine Vorspeise auswählten. Der Kellner, der unsere Bestellung zuvor aufnehmen wollte, als wir, wegen der nur einen Karte, noch nicht fertig waren, bestrafte uns jetzt erst einmal und ließ weitere 15 Minuten vergehen. Tanja, die dann noch ein kleines Bier nachorderte, wartete 20 Minuten. Dann kam die Vorspeise. Was Tanja hatte, weiß ich gar nicht mehr, aber Bernd hatte Tintenfisch bestellt. Der war, wie Bernd schnell feststellt, ungenießbar. Nicht gesalzen, keine Beilagen und nur nach Paprikapulver schmeckend, den der Koch sehr großzügig 2 cm dick über alles gekippt hatte. Tanjas Essen schmeckte auch nicht und sie ließen fast alles über. Nun kam der Hauptgang. Tanjas Risotto gänzlich ungewürzt, Bernds Scampis in der Pfanne anscheinend ohne Fett gebraten, ohne Salz und ohne Knoblauchsoße und unsere Fischpfanne ebenfalls ungesalzen und der Fisch knochenhart, die Miesmuscheln total gubbelig und der restliche Fisch furztrocken. Ich winkte den Kellner heran und orderte Salz für alle. Dieses Mal war er schnell zurück. 2 kleine Minitütchen Salz, welches mal gerade für ein Ei gereicht hätte. Katastrophe. Ich hatte an diesem Tag noch nichts gegessen und mordmäßigen Hunger, also bestellte ich noch eine Portion Pommes dazu. Diese kam nach 25 Minuten, natürlich auch ohne Salz. Ich orderte sofort welches nach. Dieses kam aber nicht. Wir alle waren echt frustriert und immer noch hungrig, denn wir hatten kaum etwas von den Speisen angerührt. Nun kam abermals der Kellner, um abzuräumen. Ich fragte, ob der Chef da wäre, er bejahte und besaß die Frechheit zu fragen, ob irgendetwas nicht in Ordnung gewesen wäre. Darauf sagte ich ihm in fast perfektem spanisch, dass alles ganz große scheiße gewesen ist und das er nun auch die Pommes mitnehmen könnte, die jetzt kalt und immernoch ohne Salz waren. Außerdem wollten wir den Chef sprechen, blaffte ich hinterher. Er zuckte merklich zusammen und wollte abräumen. Ich überlegte schnell, dass es besser wäre alles stehen zu lassen, damit der Chef probieren konnte und so stellte der unfreundliche Kellner alles zurück auf den Tisch. Es dauerte eine Ewigkeit, dann kam ein junger Mann, welcher Deutsch sprach. Der Chef wäre nicht da, meinte er und was denn nicht in Ordnung gewesen wäre. So, ein Feigling von Chef!!! Mein Bruder Bernd, der uns schon vorweg gesagt hatte, dass man sehr unglaubwürdig wird, wenn man an allem etwas zu meckern hatte, nahm freundlich das Gespräch in die Hand. Tatsächlich erzählte er nur einen Bruchteil von dem, was alles schlecht war. Der, wie sich rausstellte Rezeptionist hörte sich alles an, entschuldigte sich und meinte dann, wir müssten das Essen nicht bezahlen. Mein Bruder daraufhin:“ Darum geht es gar nicht, natürlich zahlen wir“. Das durfte ja wohl nicht wahr sein, dachte ich und lautstark sagte ich, dass ich mein Essen auf keinen Fall zahlen wolle, mein Bernado war derselben Meinung und tat dies nun auch kund. Ich zählte noch einmal alles auf, was schief gelaufen war, von den unmotivierten Kellnern, den unfähigem Koch, dem stinkenden Lappen, den Frühstücksresten unter den Tischen und noch einiges mehr. Wieso sollte ich das Essen bezahlen`??? Wir hatten schließlich noch immer Hunger !!! Einen Gutschein wollte ich auch nicht! Dieser Laden würde mich nie wieder sehen. Mein Bernado sah es genauso. Tanja sagte gar nichts, was wahrscheinlich der Grund dafür war, dass später ihr Essen noch auf der Rechnung zu finden war. Unverständlicherweise auch die Vorspeise meines Brunders. Übrig blieben immer noch 53 Euro, weils halt ein teurer Schuppen war. Trinkgeld gab es keines und wir machten uns auf den Weg nach Hause , wo wir jede Menge Nutella-Brote vertilgten. Der Laden sieht uns nie wieder!!

Liebe Leser, wenn ihr mal hier in der Gegend seid, müsst ihr Euch Ronda unbedingt ansehen aber ums Hotel / Restaurant de la Molinera in El Santiscal einen großen Bogen machen.

30.06.

Gleich nach dem Frühstück wollten Bernd und Tanja eine 64 Kilometer lange Radtour machen. Bernado machte für den anderen Bernd sein Mountainbike fahrbereit (also hauptsächlich den Sattel um einiges niedriger) und Tanja sollte mein e- bike mitnehmen. Natürlich wollte sie ohne Antrieb fahren, aber zur Sicherheit erklärte ich ihr trotzdem noch schnell, wie es im Notfall funktionieren würde.

Sie starteten gegen 11 Uhr und Bernado und ich machten unsere Gymnastik und brachten dann Haus und Garten wieder in Schwung. Es war ziemlich warm und so machte ich noch eine Stunde Wassergymnastik in unserem Pool. Bernd und Tanja kamen gegen 16 Uhr 30 zurück und waren fix und fertig. Jede Menge Serpentimen und ordentliche Steigungen hatten es geschafft, dass die beiden endlich einmal total ausgepowert waren. Mein Bruder erzählte mir 3 mal, wie froh er war, noch eine Flasche Wasser zusätzlich bei einer Tanke gekauft zu haben. Auf Vorrat sozusagen. Wenn man seinen Erzählungen Glauben schenken darf, kam nirgendswo anschließend noch ein Laden oder Restaurant und sie wären mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit unterwegs verdurstet. Tanja sprang sofort zu mir mit in den Pool. Die beiden Bernds mussten Einkaufen fahren, denn für morgen hatte sich Besuch angesagt und zwar mit 6 Leuten. Kaum waren sie wieder da und die Einkäufe verstaut kamen sie zu uns in den Pool. Anschließend saßen wir noch in unserer Chillecke und tranken Pflaumencocktails.

01.07.

Heute am Nachmittag kamen Sarah mit den Kindern, Anna (Sarahs Internatfreundin), ihre fast 16 jährige Tochter Gwen und ihr Freund Fabi. Zuvor sollte es für die 6 aber noch zur Abkühlung an unseren See gehen. Natürlich rief Sarah mich beim dortigen Eintreffen sofort an und gab gleich das Telefon an Emilio, einen der Zwillinge ab. Dieser sagte ständig:“ Ines komm!“ So fuhr Bernado (Bernd heißt solange mein Bruder da ist Bernado, sonst kommen wir durcheinander) mich eben schnell mit dem Leihauto von meinem Bruder zum See. Wie gut, dass wir schon alles für den Besuch vorbereitet hatten. Bernd, mein Bruder hatte schon gestern den Pizzateig vorbereitet, denn es sollte zusätzlich zum Salat und Fleisch Pizzabrötchen geben. Ich passte gut auf, damit ich es in Zukunft auch mal hinbekommen würde. Der Tisch war schon gedeckt, die Getränke kalt gestellt und aufgeräumt war auch alles. Am See schnappte ich mir die Kids und begab mich mit ihnen ins Wasser. Sarah und die anderen chillten auf der Decke. Irgendwann brachte Sarah Schwimmärmel, die wollten die Kinder aber partout nicht. Ich erklärte ihnen, dass wenn sie sie umbinden würden und kurz versuchen zu schwimmen, dass es Bonbons geben würde. Emilio war sofort dabei. Tiago wollte aber unter keinen Umständen. Emilio ließ sich die Schwimmärmel anstandslos über die Arme schieben und ich legte ihn auf das Wasser und ließ ihn los. Er machte ein erschrockenes Gesicht und paddelte mit Armen und Beinen. Ich schrie die ganze Zeit wie verrückt:“ Super Emilio, du kannst schwimmen!!! Bravo!!!“ Die Leute um mich herum guckten schon etwas befremdlich. Nachdem Emilio die Challenge gewonnen hatte, wollte er die Schwimmärmel sofort wieder runter haben und von da an gab es nur noch ein Thema.“ Bonbon?, Bonbon? Bonbon?“ Da hatte ich ja etwas angerichtet. Ich rief Bernado an, damit er mich abholen kam und nahm Emilio gleich mit, denn er konnte überhaupt nicht verstehen, dass ich zufällig keine Bonbons bei mir hatte. Zuhause bekam er dann gleich mehrere. Mut muss eben belohnt werden!
In der Zwischenzeit waren auch Bernd und Tanja von einer weiteren , diesmal kürzeren Radtour zurück und Bernd bereitete den Salat vor. Der sah dann megalecker aus. Das fanden auch unsere Gäste, die 30 Minuten später eintrudelten. Bernado schmiss den Grill an und wir vertilgten schon mal vorweg das Pizzabrot und den Salat. Man war das lecker!!!

Wir hauten alle mächtig rein. Bernd kam immer wieder mit neu gebackener Pizza und als das Fleisch fertig war, war ich schon pappsatt. Tanja versorgte die Gäste mit Getränken. Sämtlichem Bier und auch dem Wein wurde ordentlich zugesprochen und so war die Stimmung klasse. Beim Öffnen des Kühlschrankes fiel leider eine Flasche Wein raus und zerplatzte auf dem Boden. Das war dann erst einmal eine ordentliche Sauerei. Natürlich war es mir passiert. Nach dem Essen tobten Bernado und dann mein Bruder und ich mit den Kindern rum. Die beiden jauchzten vor Vergnügen. Die anderen unterhielten sich derzeit ungestört von den Kiddis und fanden sich auf Anhieb richtig sympathisch. Auf Wunsch gab Bernado der kunsttalentierten Gwen auch noch schnell ein wenig Gitarrenunterricht. Es war ein megaschöner Tag und später am Abend, als die Gesellschaft schon wieder hungrig war, machte Bernd noch leckere belegte Brote. Erst gegen 21 Uhr verabschiedeten sich alle und fuhren die 75 Kilometer zurück nach El Soto. Gemeinsam räumten wir anderen alles wieder auf und ließen den Tag Revue passieren.

02.07.

Heute gab es ersteinmal nur ein Thema. Die Ferse meines Bruders. Diese schmerzte höllisch und das nicht zum ersten Mal. In der Vergangenheit hatte er öfter damit zu kämpfen gehabt und war schon von einem Arzt zum anderen gelaufen. Für uns anderen ist natürlich klar, dass es einzig und allein an der Überanstrengung liegt. Schließlich joggt er fast täglich und das nicht gerade wenig. Auch diverse Marathons hatte er schon gelaufen und natürlich auch Triathlons absolviert. Das alles fordert natürlich irgendwann seinen Tribut. Bernd will aber nichts davon hören und ist immer ganz verzweifelt, wenn der Schmerz wieder auftaucht, denn dann ist natürlich an joggen nicht zu denken. Heute war es anders. Mehrmals betonte er, dass er seinem Fuß jetzt 4 Wochen Pause gönnen wollte und bereits heute damit anfangen wollte. Tanja sollte ihn vorsichtshalber daran erinnern, falls er wieder rückfällig werden sollte. Die Erinnerung hat nichts genutzt, ich möchte wohl eine Wette machen, dass er zuhause schon längst wieder seine Runden gedreht hat 😉

Heute wollten wir nach Conil fahren, denn wir wollten den Beiden unbedingt den Atlantik und die herrlichen Strände präsentieren, an denen wir schon so oft mit dem Wohnmobil gestanden hatten. Nach dem Frühstück quetschten wir uns in das kleine Leihauto (Fiat 500 … ich glaube was anderes gibt es heute gar nicht mehr als Leihwagen ?!) und fuhren durch die herrliche Landschaft an den Strand von Conil.

Wir parkten unser Auto dort, wo wir letztes mal mit dem Womo übernachtet hatten, also etwas auswärts der Stadt. Nun ging es Richtung Strand. Ein paar Meter und wir konnten schon nach unten auf den Strand sehen. Bernado und mich traf fast der Schlag. Mein Gott, war es hier voll!!! So kannten wir es nun ja überhaupt nicht, waren wir doch sonst nur im Winter hier. Dann sah man höchstens vereinzelnd mal jemanden mit einem Hund spazieren gehen. Ganz anders heute. (Die Frage lautet heute doch: Wo ist der Hund geblieben?? Wer sieht ihn nun noch auf diesem Foto??) 🙂

Ein Gewusel sondergleichen. Überall Sonnenschirme und Liegen und Menschen über Menschen. Für uns schwer zu glauben, dass aufgrund von Corona nur 20 Prozent der Ausländer, die hier normalerweise ihren Urlaub verbringen, jetzt da sind. Also, in einem „normalen Sommer“ möchte ich nicht hier sein! Bernd und Tanja waren aber hin und weg und machten mit Bernado einen 10 Kilometer langen Strand-Spaziergang bis fast nach El Palmar.

Ich haute mich an den Strand und schlief, denn dass hatte ich letzte Nacht irgendwie verpasst. Ich hatte fürchterliche restless Legs gehabt und die ganze Nacht kein Auge zugetan. Trotzdem ich morgens wach gewesen bin, war ich noch liegengeblieben, immer in der Hoffnung vielleicht doch noch etwas zu schlafen. Deshalb hatte ich dann den Morgensport verpasst und war stinksauer, besonders auf Bernado, der mir nicht Bescheid gesagt hatte. Sorry, Schatz!!!

Als ich nach 2 Stunden erwachte, sprang ich zur Erfrischung in die Fluten und als ich hinauskam, hatte ich allerbeste Laune und nun sah ich auch die anderen zurückkommen. Wir setzten uns in eine Strandbar und bewunderten den Kellner, der erstaunlicherweise trotz der Menschenmassen, alles perfekt im Griff hatte. Eigentlich wollten wir nur etwas trinken, aber weil es so nett war, aßen wir dann dort noch. Ich bestellte mir nur eine Portion Pommes, die den anderen auch sehr gut schmeckten. Hinterher gab es dann für mich noch einen Käsekuchen. Klar, dass jeder auch davon mal probieren wollte!! Danke, liebe Familie, dass ihr so toll dafür sorgt, dass ich nicht wieder zunehme.

Jetzt ging es noch nach Roche, unserer zweiten Heimat. Wie oft hatten wir hier manchmal ganz allein mit unserem Saloon gestanden? Heute war es auch hier granatenvoll mit parkenden Autos. Natürlich durfte man mit dem Wohnmobil zu dieser Zeit nicht hier übernachten. War ja Saison. Auch hier am Strand gab es nun eine Strandbar und sogar Toiletten. Was für ein Luxus. Bernd und Tanja gefiel es so gut, dass sie gleich am nächsten Tag nocheinmal dorthin fuhren. Bernado und ich blieben dieses Mal zuhause, weil wir wieder einmal das Haus ausräumen und das Wohnmobil einräumen mussten, denn ab Montag ist es wieder vermietet. Es gab viel zu tun und so verging der Tag wie im Fluge. Gegen Abend kamen die beiden anderen dann zurück. Sie hatten abermals einen tollen Tag und wollten uns zum Essen einladen. Wir hatten aber schon Reste gegessen. So setzten wir uns auf die Terasse und tranken Wein und Bier, während wir wieder das Vornamenspiel spielten. (Tanja, jetzt kommts`.-) Mittlerweile waren wir bei G angelangt. Und eigentlich hatten wir so ziemlich alle Namen durch. Reihum mussten wir raten. Wer keinen Vornamen mehr wusste, hatte verloren. Nun war Tanja an der Reihe. Man konnte förmlich hören, wie sie sich das Gehirn zerbrach. Plötzlich rief sie:“ Ich hab einen!

Goethe!!!!

Das ist kein Vorname, lachte ich sie aus. Voller Überzeugung sagte sie:“ Doch, Goethe Faust!“ Ich bekam einen Lachkoller und sagte, neee der heißt Wolfgang Amadeus mit Vornamen. Faust hat er nur geschrieben. Bernado und Bernd lachten jetzt mit mir um die Wette und wir konnten uns gar nicht mehr einkriegen. Tanja fand das gar nicht lustig und fand mich sooo richtig doof. Darüber musste ich nur noch mehr lachen. Wir hörten lieber auf mit dem Spiel. 2 Tage später als Bernado und ich uns die Situation noch einmal ins Gedächnis riefen, meinte Bernd, er hätte lange nicht mehr so gelacht. Nicht aber etwa wegen Tanja, sondern wegen meinem Wolfgang Amadeus. Erst jetzt fiel mir auf, dass so ja Beethoven mit Vornamen hieß und nicht Goethe. Quatsch, Mozart natürlich !!! Ich glaube Tanja hat auch gar nicht bemerkt, wie schief ich lag. Ach war das lustig. Fast hätten wir in die Hosen gemacht!!

Alle schönen Tage gehen aber leider viel zu schnell zuende und so war es auch mit dem Urlaub der Beiden. Am nächsten Morgen frühstückten wir in Herrgottsfrühe ein letztes Mal zusammen und dann verabschiedeten wir uns, denn um 7 Uhr 30 fuhren sie ab zum Flughafen. Wir winkten bis wir sie nicht mehr sehen konnten. Plötzlich hörten wir draussen ein lautes Zischen. Erschrocken sahen wir uns um und nach oben, woher das Geräusch kam. Ein riesiger Heißluftballon schwebte direkt über uns. Ein tolles Bild. Wir winkten und sie winkten zurück. Auch Bernd und Tanja konnten ihn von unterwegs aus dem Auto sehen und empfanden es als tollen Abschluss.

Liebe Tanja, lieber Bernd, es war toll mit euch!!!!!!

Das ist noch ein schönes Erinnerungsfoto aus dem tollen weissen Pueblo RONDA.

Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen und hoffen, ihr besucht uns bald Mal wieder!!!

Brüderchen & Schwesterchen

Ganz liebe Grüße.
Jetzt fehlen nur noch meine Eltern, denen wir unser Häuschen natürlich auch gerne zeigen würden. Ihr seid herzlichst eingeladen und wir würden uns sehr freuen! Liebe Grüße

PS: leider habe ich nicht so viele Fotos, da die „Gäste“ meist selbst hier ihre Fotos im Urlaub schiessen.

Womo

Meine Schwester kommt spontan zu Besuch! 07.06- 18.06

Mit Erschrecken habe ich gerade festgestellt, dass es schon wieder mal ewig her ist, dass ich etwas berichtet habe.

Dabei haben wir sooo viel erlebt. Ein Highligt war der sehr spontane Besuch meiner Schwester Elke. Bernd und ich waren gerade so richtig im Stress und damit beschäftigt, alle persönlichen Sachen aus unserem Haus, entweder zurück ins Wohnmobil – oder in unseren abschließbaren Schuppen zu befördern, denn ab morgen sollten zum ersten Mal, für drei Tage Gäste kommen. Zudem musste natürlich geputzt und gewienert – und alle Betten frisch bezogen werden. Vom Rasen mähen, Unkraut jäten und Terasse schrubben mal abgesehen. Mitten drin rief dann meine Schwester an. Sie fasste sich sehr kurz. Eigentlich sagte sie nur, dass sie kommen wollte und ich ihr einen Flug buchen sollte. Der sollte möglichst ohne Zwischenlandung sein. Auf meine Frage für wann, antwortete sie, dass sie morgen noch ihre Coronaimpfung bekäme und dann sofort abflugbereit wäre. Grund für den plötzlichen Besuch war der mittlerweile 14 Tage andauernde Stillstand bei ihrer Hardcorediät von täglich ca. 400 Kalorien. Zwar hatte sie schon 10 Kg abgenommen, aber bei ihrem Ausgangsgewicht ( von dem ich nicht sprechen darf) wäre es laut ihrer eigenen Aussage so, als ob bei einem Panzer das Nummernschild abgefallen wäre. Dementsprechend schlecht war ihre Laune und ihr Mann Rainer , wollte sie anscheinend loswerden und schlug ihr vor doch zu uns zu kommen. Ins Abnehmcamp sozusagen. Ich setzte mich sogleich an den PC, um nach einem Flug zu suchen. Das gestaltete sich mehr als schwierig, denn ohne Zwischenlandung gab es, wegen Corona gar nichts. Dabei studierte ich alle Abflughäfen in Deutschland und Zielflughäfen in Jerez, Malaga und Sevilla. Bernd bekam schlechte Laune, denn ich saß stundenlang vorm PC und suchte und suchte. Immer wieder rief ich bei Elke an. Die hatte aber die Verantwortung an Rainer abgegeben und so telefonierten wir im 10 Minutentakt miteinander. Bernd bekam immer schlechtere Laune, denn nun stand er ganz allein mit der Ausräumaktion da. Ich fragte meinen Schwager, ob er nicht nach Flügen suchen könne, aber er meinte, er könne es nicht, weil er es noch nie gemacht hat. Meine Schwester sowieso nicht, denn die weiß nicht einmal, wie man etwas bei Amazon bestellt. Eigentlich erstaunlich, dass die beiden so erfolgreich ein Hotel führen. So etwas nennt man wohl Inselbegabung. Vielleicht sind die beiden aber auch nur gut im deligieren. Nach unzähligen Telefonaten mit Rainer meinte dieser, ich solle doch mal nach Abflügen aus Amsterdam sehen. Bingo, hier gab es Direktflüge. Ich wollte dann für 9 Tage buchen, weil meine Schwester im Vorfeld von 9 Tagen sprach, aber Rainer sagte, es könne ruhig länger sein. Die Laune meiner Schwester musste also wirklich schlimm sein. Ich buchte dann für 11 Tage.

4 Tage später, unser Haus war gerade wieder frei geworden, holte Bernd sie mit dem Wohnmobil von Sevilla (ca. 100 km von Arcos entfernt) ab. Ich machte in der Zeit die Endreinigung, fegte rund ums Haus und bezog die Betten frisch. Kaum war ich damit fertig, trudelten die beiden auch schon ein. Ich freute mich riesig meine Schwester zu sehen. Da es mittlerweile aber 22 Uhr war, quatschten wir nur noch eine Stunde und gingen dann zu Bett.

Am nächsten Tag starteten wir dann gleich morgens unser Trainingsprogramm mit 45 Minuten Gymnastik. Nicht gerade Elkes Lieblingssporteinheit. Anschließend liefen wir 15 Minuten zu unserem See und schwammen dort 45 Minuten. Elke bekam meine Schwimmboje um den Bauch gebunden, damit sie sich auch mitten durch den See traute und war ganz überrascht, wie gut es funktionierte.

Danach marschierten wir zurück. Um 17 Uhr gab es dann für sie püriertes Gemüse. Das war für diesen Tag alles. Für mich natürlich nicht. Ich machte mir noch 2 leckere Scheiben Brot mit dick Käse und danach vertilgte ich noch eine ganze Tafel Schokolade. Natürlich heimlich, damit Elke nicht neidisch wurde. Ich wollte meinen Kalorienbedarf nicht wieder so runterfahren, denn man weiß ja mittlerweile um den Jojo. Außerdem hatte ich schon an die 100 Mal die Erfahrung gemacht, dass das, was man schnell abnimmt auch schnell wieder drauf ist. Mittlerweile hatte ich tatsächlich in den letzten 4 Monaten fast 7 Kilo abgenommen. Ich bin nun nicht mehr fett, sondern nur noch gut beieinander 😉 Zusätzlich ist in meinem Alter ja die Gefahr auch sehr groß, dass, wenn man zu schnell oder zuviel abnimmt, alles anfängt zu hängen. Ich meine jetzt nicht nur den Busen, der hängt ja sowieso, sondern eben alles. Sieht ja auch nicht so schön aus, wenn man dann einen Bauch bekommt, der aussieht, wie ein ausgeleierter Luftballon. Ihr wisst, was ich meine, oder??? Aus diesem Grund setzte ich jetzt mal auf langsam abnehmen und Sport. Ich habe ja Zeit und Bernd ist mit meiner Figur jetzt schon sehr zufrieden.

Meine Schwester ist aber 5 Jahre jünger und setzt auf 500- 900 Kalorien täglich und ebenfalls Sport. Jedenfalls solange sie hier ist.

Ach ja, natürlich hatten wir auch einen durchtrainierten, sehr gut aussehenden Fitness-Personal-Trainer in dieser Zeit gemietet!! Sein Name war BERNADO Jose Jesus


Darum machten wir uns gleich am nächsten Tag zu Fuß auf den Weg nach Arcos. Gegen 10 Uhr setzten wir uns, bewaffnet mit unseren Nordic walking Stöckern und im Rucksack viel zu trinken, in Bewegung.

Die Sonne knallte schon jetzt vom Himmel und mit 35 Grad im Schatten war es nicht gerade kühl. Die ersten 3 Kilometer kamen wir gut voran und unterhielten uns angeregt.

Weit im Hintergrund ist „unser See“ in El Santiscal zu sehen!

Dann war es vorbei mit der Unterhaltung, denn die letzten 2 Kilometer rauf in den historischen Teil von Arcos ging es nur bergauf und ihr glaubt gar nicht wie steil. Wie gut, dass wir unsere Coronamasken dabei hatten. Die hatten wir auf die Stirn geschoben damit wir Luft bekamen und sie dienten nun hervorragend als Schweißtücher. Natürlich schoben wir sie schnell wieder Richtung Mund, wenn uns Leute entgegenkamen. Gott sei Dank, war das aber nicht oft der Fall, denn dann dachte ich jedesmal, ich müsse gleich kotzen.

Ich lief vorraus und drehte mich nicht einmal um, brauchte ich auch nicht, denn an der Schnappatmung hinter mir, hörte ich, dass mir meine Schwester immer dicht auf den Fersen war. Nach 20 Minuten mussten wir eine Pause machen, denn meine Schwester war der Meinung, sie bekäme jeden Augenblick eine Gehirnthrombose. Ich fragte sie, ob es weiß herum um meinen Mund wäre, denn ich hatte mal gelesen, dass das ein Zeichen völliger Überanstrengung wäre und man dann tot umfallen könne. Ich fragte das auch nur, weil meine Schwester aussah, wie ein Clown. Feuerrotes Gesicht und einen Mund, als hätte sie sich ihn weiß angemalt. Wir setzten uns in irgendeinen Hauseingang, denn da war es schattig und tranken gierig. Nach 5 Minuten ging es weiter. Und wieder immer nur bergauf. Im Gepäck hatte ich einen Abholschein von der Post dabei. Dorthin mussten wir, aber wir wollten auch zur Burg, weil die Aussicht von dort so phänomenal war. Da ich nicht wusste ob und wann die Post Mittagspause macht, wollte ich dort zuerst vorbei. Bernd hatte mir das Handy mitgegeben und den Weg zur Post dort eingespeichert. Leider ging es kurz vor der Burg dann abwärts und meine Schwester meinte, scheiß auf Aussicht, sie würde keine Schritt weiter nach oben tun. So holten wir dann das Päckchen von der Post und marschierten noch etwas in der Altstaddt herum. Wir kamen an einer netten Kneipe (Venta) vorbei und beschlossen etwas zu trinken. Ich dachte so an eine kalte Cola light, aber meine Schwester, die seit 4 Wochen keinen Alkohol getrunken hatte, sagte mit größer Bestimmtheit, dass sie nun, Diät hin oder her sich ein Bier genehmigen würde. Ich war natürlich dabei. Da die Biere so klein waren, tranken wir noch ein zweites und ich hatte das Gefühl sturzbesoffen zu sein. Das verging aber beim Abstieg rasant schnell, denn wir schwitzen in null komma nichts alles wieder aus. Meine Füße qualmten und ich war froh, als wir wieder zuhause ankamen. Dort hielt Bernd schon nach uns Ausschau und machte ein paar Fotos.

Nach einer kurzen Pause wollte meine Schwester nun unbedingt zum Schwimmen. Wir liefen die viertel Stunde dorthin, schwammen mehr als eine Stunde und liefen zurück.

Man waren wir fertig!

Am nächsten Tag war Elke wie ausgewechselt. Grund war die Waage, die bei ihr ein Kilo weniger anzeigte, bei mir immerhin ein halbes, denn ich hatte abends heimlich wieder gut zugeschlagen. Elke hielt sich an ihr püriertes Gemüse. Ih bah! Zum Frühstück gab es für uns Tee und für Bernd das volle Programm. Frühsport viel aus und wir wanderten gleich los. Diesmal nur im flachen Gebiet. Wir schwitzten natürlich trotzdem ganz gut, denn das Thermometer stand bei 37 Grad. Nach einer Stunde waren wir zurück, pausierten kurz und ich aß jede Menge Eierpflaumen von unserem Baum. Danach liefen wir zu unserem See, schwammen 1,5 Stunden, Elke wieder mit der Boje um den Bauch und liefen zurück. Dasselbe taten wir am Abend noch einmal. Die Waage zeigte aber keine Veränderung.

Am nächsten Tag hatten wir zuerst einmal wieder viel zu tun, denn wir mussten abermals das Haus räumen. Es würde die nächsten 4 Tage vermietet sein. Elke half tatkräftig mit. Ihr glaubt ja gar nicht, wieviel Arbeit das jedes Mal ist. Zum Schluss machte ich noch Spaghetti Bolognaise und Bernd machte unser Wohnmobil startklar. Die letzten Sachen wurden verstaut und wir fuhren die 700 Meter zu unserem See, wo man herrlich stehen kann. Natürlich sprangen Elke und ich sofort ins Wasser. Es war mal wieder schweineheiß, was mir aber nichts ausmacht. Elke hat damit mehr Probleme und darum hält sie sich an Land, wenn wir nicht gerade wandern, ausnahmslos im Schatten auf. Sonnenbrände hatte sie trotzdem fast überall. Irgendwie erinnerte sie mich an so einen typischen Engländer. Wie immer schwammen wir quer durch den See. Dieses Mal kam aber ein Mann mit einem Motorboot auf uns zugefahren und erklärte uns, dass es nicht erlaubt sei so weit rauszuschwimmen, weil zu gefährlich. Ich überredete ihn und zwar in spanisch, dass wir es trotzdem ein letztes Mal machen wollten. Er erklärte sich einverstanden. Heute hatten wir irgendwie Gegenwind und die kleinen Wellen schlugen uns permanent ins Gesicht. Hin schwammen wir konzentriert und ich musste immer nah bei Elke sein, denn sie hatte in der Ferne einen dicken Fisch gesehen, der fröhlich im Wasser umhersprang. Natürlich tat ich es. Der Rückweg war einfacher und wir vertrieben uns die verbliebenen 45 Minuten mit Namen raten. Das machten wir jedesmal. Mittlerweile waren wir bei N. Abwechselnd müssen wir immer Voramen mit dem Buchstaben sagen, der gerade an der Reihe ist. Wer keinen mehr weiß hat verloren. Elke kommt dabei immer auf die absonderlichsten Ideen. Bei N zum Beispiel auf Neurasia. Das lasse ich aber nicht gelten. Kurz bevor wir wieder an Land sind, machen wir immer noch etwas Wassergymnastik. Heute viel das aber aus, denn an Land erwartete uns schon der Bademeister. Der ist erst seit Saisonstart hier, also ab heute und verpasste uns erst einmal einen Einlauf. Vorbei die Zeit, dass wir quer durch den See schwimmen konnten. Schade. Bernd war auch im Wasser, schwimmt aber grundsätzlich nur allerhöchstens 30 Meter hinaus (und selbst da hat ihn der Bademeister zurückgepfiffen). Wir hatten den Tisch und die Stühle an den Strand gestellt und Bernd und ich ließen uns die Bolognese schmecken. Die war mir wirklich fantastisch gelungen.

Am nächsten Tag fuhren wir zu Sarah. Dort im Mobilheim wohnte ja auch Gaya und die hatte uns zu ihrem Geburtstag un d einer großen Party eingeladen. Elke und ich halfen mit alles aufzubauen und sämtliches Geschirr, Gläser und Getränke auf die Wiese zu schleppen, wo Gaya feiern wollte. Außerdem machten wir in Sarahs Küche noch einen Gemüseauflauf für den Abend. Um 19 Uhr ging dann die Party los. Es kamen ungefähr 50 Leute, 12 Kinder und 7 Hunde und alles lief in absoluter Harmonie ab. Die Kinder amüsierten sich im Planschbecken, die Hunde tollten herum und die Erwachsenen sprachen dem Alkohol und anderen happymachenden Substanzen zu. Sarah hatte Edna angagiert, eine Raggysängern mit Gitarre u nnd jeder Menge Fußpedale, Loopstation und anderen Rythmusinstrumenten.

Bis diese um 20 Uhr kam unterhielt uns Bernd mit seiner Gitarre. Als Edna kam war der Alkoholpegel bereits so hoch, dass alle tanzten.

Am höchsten war er bei Sarah. Die war wirklich bestens drauf. Nur schade, dass sie am nächsten Tag fast nichts mehr davon wusste. Elke erlaubte sich zur Feier des Tages auch 3 Bier. Ich trank nur eins, denn Emilio und Tiago waren fast die ganze Zeit bei mir. besonders mein Emilio wich mir nicht von der Seite. Irgendwann gegen 11 Uhr, waren die Kinder so müde, dass sie ins Auto zum Schlafen sollten. Ins Auto deshalb, weil es Wochenende war und Alex dann die Kinder hat und sie bei ihm schlafen. Sarah kam auf mich zugewankt und sagte, sie bräuchte unbedingt meine Hilfe, beim Ins-Bett-bringen. Es lief dann darauf hinaus, dass ich eine Stunde zuerst mit Emilio und dann auch noch mit Tiago im Auto saß. Dann kam Alex und sie fuhren nach Hause. Ich war auch müde und ging ins Wohnmobil. Ich wollte fit für morgen sein, denn dann wollten wir nach Vejer de la Frontera hochwandern, was bekanntlich auch sehr steil auf einem Berg liegt. Elke und Bernd kamen 1,5 Stunden später. Wir schliefen super.

Elke und ich liefen am nächsten Morgen schon früh los. Wir wollten dieses Mal nicht unbedingt in der prallen Mittagssonne laufen. Bernd wollte nachkommen, weil er ja viel schneller ist als wir und wie er immer sagt, beim Laufen nicht umkippen will. Elke und ich meisterten die Strecke mit Bravour. Unsere Kondition war wirklich schon erheblich besser geworden und wir waren ganz stolz auf uns. Oben angekommen spazierten wir noch durch den wunderschönen Ort und Elke kaufte ein paar Souveniers.

Pünktlich, als wir damit durch waren, kam Bernd den Berg hoch. Er hatte ein feuerrotes Gesicht und war klitschenass. Nun ging es zum gemütlichen Teil. Wir setzten uns vor eine Kneipe , bestellten kalte antialkoholische Getränke und unterhielten uns angeregt. Gemeinsam liefen wir dann wieder zum Wohnmobil bei Sarah.

Am Abend fuhren wir dann nach Conil an den Atlantik. Dort erkundeten wir dann am nächsten Tag Conil und hatten einen tollen Tag.

Am nächsten Tag ging es zurück zu unserem Haus. Zuvor wurde Großeinkauf gemacht und allles im Kühlschrank verstaut. Dort stand immer noch ein Rest Bolognaise. Bernd hatte sie mittlerweile 4 Tage gegessen und weil zu wenig Platz für die ganzen neu gekauften Sachen war, nahm ich sie kurzerhand heraus. Die roch wirklich nicht mehr gut, aber ich stellte sie ersteinmal in die Küche, denn ich war der Meinung, dass Bernd sie wegwerfen konnte und dann mal dran war mit dem Topf abwaschen. Im Wohnmobil waren es über 40 Grad und wir fuhren eine Stunde zurück.Weil unser Haus noch nicht frei war, stellten wir uns noch an kurz an unseren See. Natürlich schwammen Elke und ich sofort los. Und was machte Bernd???? Nicht etwa die Bolognaise wegwerfen und den Topf abwaschen, von dem ich ausgegangen war. Nein, er aß sie!!!!! Ich hatte beim Rausgehen bemerkt, dass sie noch erbärmlicher roch als eine Stund zuvor. Kein Wunder, denn wie erwähnt hatten wir 42 Grad im Saloon. Als wir aus dem Wasser kamen, berichtete Bernd, dass die Bolognaise ziemlich ekelig geschmeckt hätte. Er hatte trotzdem alles verputzt. Ich fragte mich allen Ernstes, wie man so blöd sein konnte. Wie dem auch sei, unser Haus war jetzt frei und dort fuhren wir nun hin. Erst mal alles wieder aus dem Mobil räumen und Betten abziehen. Bernd hielt sich vornehm zurück. Ihm ging es nicht so gut. Die Nacht war auch kein Vergnügen. er hatte fürchterliches Sodbrennen, rülpste in einer Tour und hatte ständig Durchfall. Den nächsten Tag verbrachte er abwechselnd im Bett, schlafend auf der Terasse und auf der Toilette.

so nimmt man(n) im Schlaf einfach ein paar Kilo ab !!! 🙂

Elke und ich machten klarschiff in Haus und Garten und wanderten dann wieder los. Bernd ging es den ganzen Tag nicht besser und sagte immer wieder vorwurfsvoll, dass er von nun an, kein schlechtes Essen mehr essen würde. Hallo, gehts noch???? Was aber echt gemein war, war, dass Bernd in den 2 Tagen , wo es ihm schlecht ging sage und schreibe 3 Kilo abgenommen hatte und das so ganz ohne Sport. Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf. Elke war bei 2 Kilo angelangt und ich bei 1 Kilo. Frechheit!!

Morgen gehts weiter!! Hoffe es geht euch allen gut……..

Die Tage vergingen wie im Fluge. Am Freitag mussten wir wegen abermals neuen Mietern wieder aus dem Haus. Aufräumen und ausziehen war angesagt. Der Rasen musste auch wieder gemäht werden und so waren wir alle erst einmal beschäftigt. Endlich war alles perfekt und Elke und ich liefen zum See. Bernd fuhr mit dem Womo hinterher. Sofort wurde geschwommen. Heute war das Wetter aber nicht gut und der Himmel rabenschwarz. Wir waren am See die Einzigen. Nur der Bademeister war auch anwesend. Im Wasser hatten wir pausenlos Schiss, dass es anfangen würde zu gewittern und so schwammen wir nur eine halbe Stunde. Danach liefen wir aber noch. Dabei fiel Elke ihr Handy runter. Blöderweise war dort, wo das Display war die Schutzhülle nicht mehr vorhanden. Klar, dass das Handy genau auf diese Seite fiel. Zu allem Überfluss passierte es beim Laufen und Elke stampfte noch einmal drauf. Natürlich war das Handy damit kaputt. Die Scheibe hatte Unmengen von Rissen und das Handy ließ sich nicht mehr bedienen. Es ging zwar noch an und aus, aber man konnte keine Funktionen mehr bedienen. Elke war total geknickt. Später fand sie heraus, dass sie über ihre Fitnessuhr am Handgelenk aber zumindest noch Telefonanrufe entgegen nehmen konnte. Zurück beim Saloon stellten wir uns auf einen gemütlichen letzten Abend ein, denn morgen Abend um 21 Uhr würde Elkes Flug zurück nach Amsterdam gehen. Aus dem gemütlichen Abend und auch dem nächsten letzuten schönen Tag von uns wurde dann aber nichts, denn ich entdeckte zufällig einen Bericht im Internet, dass Reiserückkehrer aus Andalusien ohne PCR- Test nicht zurück nach Holland fliegen durften. Elke meinte, es beträfe sie nicht, da sie geimpft war. Zur Sicherheit recherchierte ich aber noch etwas. Dabei fand ich auf der ADAC Seite und ebenfalls auf der Seite vom ausländischen Amt die Aussagen, dass auch Geimpfte einen Test benötigten. Ach du Scheiße!! Es war fast 20 Uhr. Alle Ärzte hatten natürlich geschlossen. Zwar konnte man, wie ich heraus fand, einen Test beim Flughafen machen, aber nur von 8 Uhr bis 14 Uhr und das Ergebnis würde 12 bis 16 Stunden dauern. Elke war äußerlich ziemlich gefasst, hatte aber während der nächsten 2 Stunden 4 Mal Durchfall. Wir beschlossen sofort nach Sevilla zu fahren. Dort übernachteten wir irgendwo in der Nähe des Flughafens. Die einzige Möglichkeit für Elke war, dass sie gleich morgens um 8 Uhr als erstes diesen Test machte. Vielleicht hatte sie dann noch Glück. Nach einer unruhigen Nacht , setzten wir sie kurz vor 8 Uhr beim Flughafen ab. Elke sollte ersteinmal ihr Flugticket holen, denn ohne Ticket keinen Test. Online war es nicht verfügbar gewesen. Wir verabschiedeten uns von ihr und die in den 10 Tagen 4 Kilo leichter gewordene Elke machte sich auf den Weg. Wie sie uns später mitteilte machte der Ticketschalter für ihre Airline erst um 14 Uhr auf. Also ging sie ohne Ticket zum Testen. Die wollten es dort aber nicht machen. Irgendwann fing Elke dann an zu heulen und irgendeiner erbarmte sich. Jetzt bekam sie einen Schrieb, dass sie getestet worden war, aber das Ergebnis war natürlich, wenn überhaupt später verfügbar. Dieses sollte dann auf ihrem Handy landen, was bei Elke einen neuen Tränensturm verursachte, denn ihr Handy war ja unbrauchbar. Irgendein holländischer Passagier hatte wohl Mitleid und bot ihr an, dass Ergebnis auf seinem Handy zu empfangen. Elke war echt dankbar. Nun hieß es warten. Mittlerweile war es 9 Uhr 30 und ihr Flug würde ja erst um 21 Uhr gehen. Es war wohl mordsmäßig langweil, dazu kam dann die ganze Zeit die Anspannung, ob der Test wohl rechtzeitig fertig werden würde. Um es vorweg zu nehmen, letztendlich durfte sie mitfliegen. 30 geimpfte Holländer aber mussten in Sevilla bleiben und regten sich furchtbar auf. Die Armen!!!

Liebe Elke, es war sehr schön mit Dir!!! Freue mich schon auf das nächste Mal. Halte durch!!! Wir treffen uns dann gertenschlank nächstes Jahr wieder!!!

Womo

Zuhause grünt und blüht es! 23.05.2021

Hallo Leute, wieder etwas her, dass ich geschrieben habe, aber ob ihr es glaubt oder nicht, hier gibt es immer soviel zu tun. Jeden Tag fege ich mindestens zeimal um unser Haus. Ein Wahnsinn, was wir für Blätter und Blüten an Grünabfall haben. Ich bin jetzt dem Geheimnis der immergrünen Bäume auf die Spur gekommen. Die verlieren die Blätter nicht im Herbst, sondern das ganze Jahr. Bilden dafür aber zeitgleich immer wieder neue. Das machen die nur, um mich in Bewegung zu halten. Habe ich euch schon von dem Baum, von dem niemand weiß, wie er heißt, mit seinen blau- violetten abertausenden Blüten berichtet? Der ist sooooo furchtbar!! Zwar sieht er schön aus, aber täglich verliert er seit einem geschlagenen Monat mindestens 1000 Blüten täglich. Nein, ich übertreibe nicht!!! Manchmal hat man geradezu das Gefühl, es schneit. Lustig ist das nicht und ich habe schon Schwielen an den Händen vom fegen. Nächstes Jahr kommt der weg!!!

Ansonsten wächst hier auch alles andere phänomenal. Meine Permakultur wuchert geradezu und mittlerweile kann ich jeden Tag Salat ernten. Selbst die Paprika- und Tomatenpflanzen gedeien prächtig und sind schon richtig groß geworden. Ich bin guter Dinge, dass ich in 1 bis 2 Monaten ernten kann. Am allerbesten jedoch gedeien die Gurken. Die sind zum Teil schon 4 cm lang. Ich war ganz erstaunt, das sie quasi vor den Blüten hängen. Ich hatte immer gedacht, die wachsen auf der Erde. Meine Schwester hat mir gesagt, dass ich die Pflanzen unbedingt hochbinden muss, da sie sonst faulen. Diesen Auftrag habe ich dann Bernd erteilt. Der hat es super umgesetzt und jetzt ranken sie an einer unserer Mauern hoch. Sobald ich sehe, dass die Blätter schlapp werden, bekommen sie Wasser, also 2 mal täglich. Manchmal auch 3 mal, denn mittlerweile haben wir hier oft 33- 35 Grad. Unsere Eierpflaumen sind so ca. in 2 Wochen reif. Unglaublich wieviele dort am Baum hängen. Sie bekommen gerade eine leichte Gelbfärbung.

Letzte Woche waren Alex und Julia mit dem kleinen Noah bei uns zu Besuch. Wir hatten viel Spass zusammen und der kleine Noah ist soooo süß. Jetzt sind sie mit der Fähre nach Fuerte Fentura gefahren. Dort haben sie sich eine Wohnung gekauft, die direkt am Meer liegt. Da beide kiten, sind sie schwer begeistert. Das Haus in Deutschland wollen sie aber auch behalten und die Wohnung auf Fuerte dann vermieten.

Meine Diät ist leider etwas zum Erliegen gekommen und ich muss unbedingt einen neuen Anfang finden, bevor alles wieder drauf ist. Es ist wirklich ein Kreuz!!

Vorgestern war Pedro, der vorherige Besitzer unseres Hauses bei uns. Er hat uns gezeigt, wie man den Pool entleert, denn davon haben wir beide so gar keine Ahnung. Ist aber eigentlich ganz einfach. Pedro ist wirklich nett und immer hilfsbereit. Zum Dank haben wir ihn dann zum Burgeressen eingeladen. Hausgemacht a la Ines. Gestern dann haben wir den ganzen Tag damit verbracht, den leeren Pool zu reinigen und zwar mit allen möglichen Chemikalien, aber als am effizentischsten hat sich der Hochdruckreiniger erwiesen. Mit einer Schaufel haben wir dann abwechselnd das Wasser wieder aus dem Pool geschippt. Sehr mühselig, aber jetzt glänzt der Pool! Leider ist aber eine Poollampe kaputt gegangen und bevor Pedro wiederkommt, um uns zu zeigen, wie man den Pool wieder befüllt, muss erst einmal ein Elektriker kommen und die Lampe wieder in Ordnung bringen. Das darf man als Privatperson hier nicht selber machen. Ist aber auch verständlich, weil vielleicht sonst der ganze Pool unter Strom stehen könnte.

Vor 2 Wochen haben wir unsere hinteren Nachbarn kennen gelernt. Es sind 4 befreundete Pärchen mit einem ganzen Haufen voller Kinder, die sich vor einigen Jahren zusammen das Grundstück gekauft haben und sich dort nun jedes Wochenende treffen und immer irgendetwas dazu bauen. Momentan ein großes Carport. Alle sind echt nett und sehr sehr herzlich. Wir haben einen wunderbaren Nachnmittag mit ihnen verbracht und sogar ziemlich viel verstanden. Natürlich hat Bernd auch Gitarre gespielt.

Kennengelernt haben wir auch Veronika, eine Freundin von Pedro. Veronika vermittelt Ferienhäuser und nun auch unseres. Zum ersten Mal hatten wir uns vor 2 Wochen getroffen und sie meinte gleich, dass wir für Vermietungen etwas spät dran wären, denn die Spanier buchen meist im Februar oder März. Zum anderen ist die Saison hier ja anders als auf den Canarischen Inseln viel kürzer. Nämlich nur von Ende Mai bis Ende September. Versteh ich eigentlichg gar nicht, denn auch im Winter ist es hier eigentlich fast immer warm und sonnig. Lange Rede, kein Sinn. Veronika macht einen wirklich tollen Job und hat unser Haus nun schon für ein paar Wochen vermietet. Am nächsten Wochenende geht es schon los und wir sind dann erst einmal wieder in unserem Mobil zuhause.

So, Leute, jetzt seid ihr erst mal wieder auf dem neuesten Stand. Bernd setzt heute Abend noch fix die Fotos rein und dann gehts online. Macht es gut ihr Lieben!!

Mit den Fotos reinsetzten ist es bisher nichts geworden, daher kommt der Bericht so spät. Ich werde Bernd heute mal auf die Füsse treten. Ach was, ich veröffentliche es ohne Fotos. Die werden dann nachgereicht.