Womo

In Lingen bei IVECO 12.06- 14.06.2019

Von Gronau ging es wieder zurück nach Lingen, weil wir dort einen Termin in der Iveco- Werkstatt hatten. Unser Saloon musste zum TÜV. Zwingend brauchten wir zudem zwei neue Vorderreifen, Ölwechsel stand an, neue Bremsklötze wurden benötigt, ein Rohr für die Motorbremse musste ausgetauscht werden und die Handbremse funktionierte auch nicht mehr richtig.


Schon am Abend zuvor waren wir in Lingen angekommen und stellten uns natürlich wieder an den Dieksee, um dort zu übernachten. Am nächsten Morgen klingelte schon um 7 Uhr der Wecker, da unser Termin in der Werkstatt schon um 8 Uhr war. Bernd fuhr alleine hin, da ich unbedingt mit dem Fahrrad zum Arzt musste, um meinen Tablettenvorat gegen meine Restlesslegs aufzustocken. Immer abwechselnd hole ich sie mir in Westerstede und Lingen, denn ich muss sie ja für die 9 Monate Auslandsaufenthalt horten, da ohne diese Tabletten kein Schlaf möglich ist. Mit Bernd hatte ich abgemacht, dass ich auf einer Bank, direkt am See auf ihn warten würde. Bernd meinte, dass er wohl kaum vor 16 oder 17 Uhr wieder da wäre, aber das war mir egal. Gutgelaunt strampelte ich zum 6 Kilometer entfernten Arzt. Natürlich funktionierte die Elektrik von meinem E- Bike mal wieder überhaupt nicht und ich mühte mich so richtig ab.
(Übrigens hatte ich noch in Spanien extra einen Termin in einer Service-Partner-Fahrradwerkstatt in Emsdetten abgemacht, damit die sich als Experten für Elektrofahrräder der Marke MC Ines Rad genauer anschauen und möglichst rasch den Fehler beheben. Diesen Termin hatten wir nun am Vortag. Und was soll ich sagen?!  Ich bin stinksauer, da wir auch hier einen halben Tag verbracht haben, mit dem Ergebnis, dass uns gesagt wurde, der Fehler wäre wohl nicht mehr zu beheben und das E-Rad nun praktisch kein E-Rad mehr ?! Die Diagnose wurde eigentlich nur anhand eines Telefonates mit dem Hersteller gemacht. Und selber haben die Fahrradhändler keinen Elektro-Mechaniker in ihren Läden, obwohl heutzutage schätzungsweise 80% E-Fahrrader in den Läden zum Kauf angeboten werden.
Also, so`n E-Rad kostet meistens zwischen 3.000 – 4.500 € !!!  und es wird uns dann gesagt, dass , wenn das Rad ca. 7 Jahre alt ist, es keinerlei Ersatzteile (z.B. ne popelige Platine, etc.) mehr dafür gibt!!  Also Wertverlust des Rades „pro Jahr“:  ca. 450 – 650 € ???.
Nachdem ich dem netten Geschäftsführer eindeutig meine Meinung dazu gesagt hatte, sagte dieser, das ich (als Kunde ?) am besten selber zum Stammsitz der Firma MC nach Bochholt fahren sollte ?! – Deutschland ich liebe Dich 🙁  – Das werde ich dann auch wohl machen und mit dem Rad direkt in das Büro des dortigen CEO oder GF radeln.  Mal sehen.

Beim Arzt bekam ich die Tabletten anstandslos und für die nächsten 3 Monate war der Schlaf schon mal gewährleistet. Anschließend fuhr ich zum 1- Euroladen. Dort hielt ich mich mehr als eine Stunde auf, denn irgendwie musste ich den Tag ja rumbekommen. Ich kaufte dort einige Kleinigkeiten. Unter anderem so ein Ding, mit dem man Müll vom Boden aufsammeln konnte. Das würde uns unsere Arbeit in Spanien erheblich erleichtern. Außerdem eine tolle Blumenvase mit 2 künstlichen Rosen, die extrem echt aussahen. Dieses würde sehr gut in unseren Saloon passen. Durch die Lingener Innenstadt fuhr ich dann auch noch. Dort war gerade Wochenmarkt und ich schlenderte ohne Eile darüber. Danach machte ich mich auf den Rückweg zum Dieksee. Wie abgesprochen setzte ich mich auf die Bank und fing an in meinem Buch zu lesen, dass ich extra eingepackt hatte, um die Wartezeit abzukürzen. Leider war es erst 11 Uhr und bis Bernd wiederkommen würde, würden noch etliche Stunden vergehen. Erstmal saß ich dort aber gut. Das änderte sich allerdings eine Stunde später, denn es fing an, wie aus Kübeln zu gießen. Na fabelhaft, wohin jetzt??? Unschlüssig stellte ich mich zuerst einmal unter dichten Bäumen. Trotzdem wurde ich ziemlich nass. Nach einem Blick in den Himmel, der besagte, dass es wohl noch länger weiter regnen würde, schwang ich mich wieder aufs Rad und fuhr ca. 200 Meter zur Hauptstrasse, wo eine überdachte Bushaltestelle war. Dort verbrachte ich dann etliche Stunden. Leider hatte ich keine Uhr dabei und ein Handy beitze ich ja auch nicht. So konnte ich nur schätzen, wie spät es wohl sein könnte und fuhr nach meiner Schätzung ab 15 Uhr alle 10 Minuten zum Dieksee, um zu sehen, ob Bernd schon eingetroffen war. Jedes Mal wurde ich wieder klitschenass. Ich hatte nur eine kurze Hose an. Zwar hatte ich über meinem T-Shirt auch eine Regenjacke übergezogen, diese war aber nicht wasserfest, wie ich ziemlich schnell feststellte. Von Bernd weit und breit keine Spur. Jedes Mal ging es dann zurück zur Bushaltestelle, wo ich zähneklappernd und total durchgefroren weiter las. Dieses Schauspiel wiederholte sich noch etliche Male. Zwischendurch überlegte ich, ob es nicht besser wäre zur 6 Kilometer entfernten Werkstatt zu fahren, aber ehrlich gesagt, hätte ich die wohl nie gefunden. Außerdem lief mein Fahrrad ja auch so schwer und drittens hatte ich Angst Bernd zu verpassen, denn der müsste ja nun endlich jeden Augenblick hier sein. Dachte ich….. Er kam und kam aber nicht und ich verzweifelte langsam immer mehr. irgendwann, kurz vorm Erfrierungstod, fasste ich mir ein Herz und klingelte (es war schon nach 21 Uhr) bei dem Haus, welches dem Dieksee am nächsten stand. Mir wurde aufgemacht und ich fragte, ob ich mal telefonieren dürfte. Zuvor schilderte ich mein Dilemma. Netterweise durfte ich und wählte Bernds Nummer. Der nahm bereits nach dem ersten Klingeln ab und war mehr als genervt. Ich allerdings auch und wir schnautzen uns gegenseitig an. Wie ich erfuhr, war das Auto nicht fertig geworden und musste noch einen weiteren Tag in der werkstatt bleiben. Bernd, der mich ja nicht erreichen konnte, um mir dieses mitzuteilen, war schon 2 mal beim Dieksee gewesen. Einmal mit dem Fahrrad und einmal mit einem (freundlicherweise geliehenen) Auto aus der Werkstatt. Von mir aber keine Spur. Er hatte einen anderen Weg gewählt und hatte mich an der Haltestelle nicht gesehen. Zwar war er zur verabredeten Bank gefahren, aber wegen des strömenden Regens war ich da ja nicht mehr. Mittlerweile war es tatsächlich 21 Uhr und wütend sagte ich ihm, dass ich jetzt auch noch bis zum nächsten Tag an der Haltestelle ausharren würde. Bernd schnautzte seinerseits zurück, dass ich nun endlich ein Handy bekäme, ob es mir nun passte oder auch nicht. Dies alles bekam die Hausherrin mit und als ich mich nach dem Telefonat artig bedankte, ging sie zum Schrank und überreichte mir ein nagelneues Handy, welches sie mir nun schenkte. Natürlich wollte ich es nicht annehmen, aber sie bestand darauf. Echt nett, oder??? Bernd holte mich dann 10 Minuten später ab und der Streit ging in die nächste Runde. Diese Nacht verbrachten wir dann erstmals in getrennten Betten im Wohnmobil.

Den Folgetag verbrachten wir dann wieder bis zum Abend (gemeinsam) in der Werkstatt.

Natürlich hatte ich mit Schutzfolien unseren Saloon ausgelegt… denn ansonsten wäre der gesamte Fussboden total verölt worden … so wie unsere Schuhe.
Diesen LKW hatte man rückwärts so dicht an unseren Saloon geparkt, das der TÜV-Sachverständige auch nur mit sportlicher Einlage die neue Plakette kleben konnte. 🙂

Dann endlich war unser Wohnmobil fertig. Als erstes ging es wieder zum Dieksee. Dort holten wir mein Fahhrad ab, welches ich bei der netten Frau stehen gelassen hatte. Natürlich hatten wir ein Präsent, welches aus einer Flasche guten Weines und einem Buch bestand besorgt. Dann stellten wir uns wieder auf unseren alten Platz. Der Haussegen war längst wieder in Ordnung und wir scrabbleten. Heute war Nachtangeln mit Kindern am See angesagt. Dies teilte uns der Leiter dieser Aktion mit. Er meinte, es könne gegen 24 Uhr laut werden, da dann die Kinder abgeholt werden würden. Das würde uns überhaupt nicht stören, meinten wir, sind wir doch froh, hier stehen zu dürfen. Nach und nach füllte sich der Parkplatz und immer mehr Kinder wurden gebracht.

Wieder kam ein neues Auto und sehr zu meiner Freude entstieg diesem Werner mit seinen 2 Söhnen Henry und Ben. Die drei kenne ich schon ewig, war ich doch seinerzeit die Tagesmutter von Ben und hatte oft an die Familie gedacht. Werner gab schnell die Kinder ab und setzte sich kurz zu uns. Leider hatte er nur wenig Zeit, da er noch einen wichtigen Termin hatte, berichtete aber, dass Doris, seine Frau regelmäßig unseren Blog verfolgte. An dieser Stelle, liebe Doris, ganz herzlichste Grüße von uns!!!! Ich hoffe auch dir geht es gut!!! Schnell war mit Werner abgemacht, dass wir uns, sobald wir wieder in Lingen sind, noch einmal in Ruhe treffen. Darauf freuen wir uns schon heute ganz doll!!! Wir melden uns rechtzeitig und müssen unbedingt euer neuestes Familienmitglied kennenlernen. Die 4 haben jetzt nämlich zum ersten Mal einen Hund und wenn man Werner Glauben schenken darf, den besten der ganzen Welt. Wir sind gespannt.

Am nächsten Tag schwamm ich in aller Herrgottsfrühe eine Stunde durch den Dieksee. Das war herrlich und als Bernd dann endlich aufstand, ging es weiter wieder nach Westerstede.

Leider hatten wir in letzter Zeit so viel zu tun, dass das Blogschreiben hinten an stehen musste. Auch waren wir 3 Tage in Grabstede am See, wo wir kein Internet hatten. Ich verspreche hoch und heilig, dass ich mich bemühe alles nachzuschreiben!! Euch allen einen tollen Tag!!

 

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*