Womo

Praia da Cortegaca 27.09-29.09.2018

Hallo liebe Leser,

2 Tage standen wir nun hier und heute gehts weiter.

Der Platz hier ist wirklich schön und es stehen etliche Wohnmobile mit uns hier rum. Vorgestern haben wir sogar ein paar Deutsche getroffen und einen gemeinsamen Abend vorm Saloon genossen.
Gestern habe ich alleine einen Strandspaziergang gemacht. Dort war wirklich nichts los und als ich schon auf dem Rückweg war, ertönte von den Klippen ein lauter Pfiff. Neugierig hob ich den Kopf und sah in die Richtung aus der der Pfiff kam. Die Quelle war schnell gefunden, denn oben stand, gut zu sehen ein Mann mit heruntergelassenen Hosen, der mir stolz seine Männlichkeit präsentierte. Ein armseliger Exibitionist also. Dieses war mir in der Vergangenheit schon 2 Mal passiert. Das letzte Mal ist mir noch in sehr guter Erinnerung. Damals spazierte ich gerade mit meiner kleinsten Tochter Kim, die vielleicht 12 Jahre alt war, im Spanienurlaub so durch die Landschaft und berichtete ihr zufällig von meinem ersten Erlebnis dieser besonderen Art, als plötzlich hinter einem Baum ein Mann hervorsprang, um uns sein bestes Stück zu präsentieren. Gerade hatte ich meiner Tochter noch gesagt, wie ich reagieren würde, wenn mir soetwas noch einmal passieren würde, da konnte ich es auch schon anwenden. Ich simulierte einen Lachkrampf, zeigte mit Daumen und Zeigefinger ca. 3 Zentimeter und rief immer wieder: Que suerte y muy pequena!! Zu Deutsch: Oh, wie süß und so klein. Damals fiel das gute Stück sofort in sich zusammen und der Spinner konnte es gar nicht schnell genug wieder in seine Hose bekommen. Der gequälte Gesichtsausdruck ist mir noch heute in bester Erinnerung.
Diesem Mann gestern auf den Klippen konnte ich nichts zurufen, denn dort oben hätte er eh nichts verstanden. Ohne meine Schritte zu verlangsamen, zeigte ich ihm den Stinkefinger. Dann riss ich mein T- shirt hoch und zeigte ihm meinerseits meine holde Weiblichkeit. Das Resultat war wieder exakt dasselbe, wie vor Jahren. Es konnte ihm gar nicht schnell genug gehen, sein in sich zusammengefallenes Gehänge wieder einzupacken. Tja, mit soetwas rechnen die scheinbar nicht. Sie bekommen ihren Kick durch die Angst und das Erschrecken der Frauen, wenn es dann nicht so läuft siehts düster aus. So auch dieses Mal. Dem Arschloch hatte ich gründlichst den Tag versaut!!

Heute geht es weiter Richtung Nazare, wo es bis zu 30 Meter hohe Wellen geben soll. Es ist jetzt 10 Uhr 35 und sehr nebelig. Euch wünsche ich wie immer einen tollen Tag!

30.09.2018 Auf nach Nazare

Wir sind schon wieder on the road. Gestern haben wir etliche Stunden gebraucht für sage 120 Kilometer. Die Straßen in Portugal sind tatsächlich genau so schlecht, wie überall geschrieben wird. Unsere Nerven lagen gestern ziemlich blank und den Plan bis nach Nazaret zu kommen verwarfen wir irgendwann.

… ganz schön eng manchmal mit unserem Schiff… wie sieht es wohl um die nächste Ecke aus?

Das wir nicht so richtig vorangekommen sind, lag in erster Linie an mir, denn bei jedem Schild auf dem Praia stand, sagte ich zu Bernd: Lass uns eben gucken. Bernd der keinen Bock auf Diskussionen hatte, fuhr dann auch brav in diese Richtung zum Strand. Leider ist es hier aber so, dass man dann zuerst 10 Kilometer durch einen Wald fahren muss, bevor man zum Strand gelangt.

Anschließend ging es dann 10 Kilometer zurück um wieder auf die reguläre Straße zu gelangen. Dieses Spielchen wiederholte sich dann 3 Mal, dann hatte auch ich begriffen, dass wir so nicht vorankommen konnten. Irgendwann, es war schon nach 18 Uhr, hatten wir beide keine Lust mehr und auch tierisch Hunger. Wir waren ganz kurz vor Figueira da Foz und fanden nach einigem hin und her einen netten Platz, direkt vor einer Düne.

Kaum eingeparkt, gesellte sich ein junges holländisches Pärchen zu uns. Rene und Joyce. Nachdem wir gegessen hatten, es gab Sardinen, die ich heute tatsächlich vor dem Braten ausnahm (ich bin ja lernfähig), kamen die beiden mit ihren Stühlen zu uns.

Es gab viel zu erzählen und die beiden waren wirklich nett. Was die Sache anstrengend machte, war, dass die beiden kein Deutsch konnten und wir somit gezwungen waren, uns auf englisch zu unterhalten. Für Bernd ja kein Problem, mein Kopf aber ist mit spanisch voll und somit fehlen mir doch etliche englische Wörter. Trotzdem haben wir viel gelacht und saßen bis um 23 Uhr zusammen. Die beiden wollen auch nach Nazare. Wer weiß, vielleicht treffen wir sie ja wieder.

Am nächsten morgen erwachten wir erst gegen 10 Uhr. Ich hatte tatsächlich unvorstellbare 9 Stunden geschlafen und dementsprechend zerknittert sah mein Gesicht aus. Nach dem Frühstück ging es dann los. Momentan haben wir noch 30 Kilometer vor uns und seit ca. 10 Kilometern fahren wir durch eine unfassbar schöne Dünenlandschaft.

Den endlosen „Strand-Highway“ im Rückspiegel. Tolle neue Strassen und jetzt nichts los … im Sommer ist hier bestimmt der Bär los.

Gerade haben wir einen Zwischenstop in Pedrogao eingelegt. Der Kulisse dort ist ein Traum und der Atlantik protzt geradezu mit seiner unendlichen Weite. Natürlich versuchen wir unsere Eindrücke auf Fotos festzuhalten, aber sie geben nur einen Bruchteil wieder und werden nachgereicht. Augenblicklich ist die Straße, die kilometerlang geradeaus führt, sehr gut fahrbar und wir kommen richtig gut voran.

Links und rechts säumen Wälder unseren Weg und gerade sehen wir etliche Qaudratmeter, auf denen nur schwarze verkohlte Bäume in den Himmel ragen. Die Brände hier müssen schrecklich gewesen sein !

Zwischendurch blitzt auf der rechten Seite immer das Meer durch den Wald und es ist wunderschön und in meinen Augen, das Tollste, was Portugal bisher zu bieten hatte. So unglaublich weitläufig und überall die grüne Natur. Phänomenal. Immer wieder stoppen wir und lassen die Landschaft auf uns wirken. Man merkt förmlich wie Glückshormone freigesetzt weren und Bernd und ich strahlen uns in einer Tour an. Falls es in Nazare nicht schön ist, kommen wir hierher zurück. Soviel ist sicher!! Wir sind echt verzaubert von dieser Gegend, die immer noch unterhalb Lissabons liegt. Das Wetter ist natürlich auch weltklasse und von den Temperaturen gerade richtig und so könnten wir glücklicher nicht sein.

 

Womo

Cordeiro 24.09.- 26.09.2018

24.09.2018   Praia do Forte do Cao

Heute wollten wir weiter, denn es waren 30 Grad und da hier die Sonne in Portugal viel stärker ballert, als bei denselben Temperatur in Deutschland, war es unerträglich heiß. Es wehte kein Lüftchen und wandern war somit ausgeschlossen. Wir wollten wieder zum Meer und schwimmen.

The dream-team … happy !!

Während ich das Wohnmobil abfahrbereit machte, suchte Bernd via Apps nach einem neuen Domizil für uns. Wie schön fände ich es, wenn wir auf blauen Dunst losfahren könnten. Nur die grobe Richtung eingeben und dann unterwegs spontan ein schönes Plätzchen finden. Das wärs!!! Für meinen geliebten Planer aber ein Ding der Unmöglichkeit und so dauert es halt immer etwas länger bis wir loskommen (so kommen wir wenigstens irgendwo an und fahren nicht im Kreis) Geplant waren heute sage und schreibe 25 Kilometer. Los gings. Ein paar Kilometer vor dem Ziel rief ich aufgeregt:“ Bernd, da steht Praia ( Strand auf portugiesisch), lass uns doch mal eben gucken, wie es dort so ist“. Natürlich ließ Bernd sich darauf nicht ein. Er hatte sein Ziel und nichts und niemand konnte ihn davon abbringen. Es dauerte auch nur noch 3 Minuten und wir erreichten es. Das war nun aber gar nicht unser Geschmack, denn man konnte nicht mal das Meer sehen. Nun wurde endlich auch mein Vorschlag erhört und es ging retour. Dieser Platz war viel viel schöner und was das allerbeste war, es gab sogar eine Toilette und 2 Duschen.

Ein wahres Paradies für mich und so wurde eingeparkt. Nun freuten wir uns auf eine Abkühlung im Atlantik. Schnell unsere Isomatten aus der Garage geholt und ab ging es zum Strand. Überrascht stellten wir fest, dass es hier durch einen frischen Wind erheblich kühler war. So kühl, dass wir uns schon 5 Minuten später einig waren, lieber doch nicht zu schwimmen. Sagenhaft wie kalt der Wind hier war. Später traf ich einen Deutschen, der hier eine Surfschule betreibt. Dieser erklärte mir, dass der Wind hier immer so kalt wäre, weil das Wasser hier nur 17 Grad hat. Das widerum hat irgendetwas mit dem Golfstrom zu tun, fragt mich jetzt bitte nicht was. Der Wind der dann über das kalte Meer fegt, kühlt demzufolge sehr ab. Bernd wurde es schon nach einer Stunde zu kalt und er ging zurück zum Saloon. Ich hielt noch eine weitere Stunde  durch, dann wurde es auch mir zu kalt. Bernd hatte schon gegessen und saß draußen in der Sonne. Hier, obwohl nicht weit vom Strand, war es entschieden wärmer. Wir machten dann noch einen kleinen Spaziergang in wirklich gemächlichen Tempo und ohne Steigungen. Der Weg führte uns erst über Felder, die an Ostfriesland erinnerten und dann durch einen Wald, der aussah, wie wir uns den Urwald im Amazonas vorstellen.

Auf dem Parkplatz, den wir zuvor verschmäht hatten, machten wir eine lange Pause, in der Bernd mir pausenlos aus dem spannenden Buch  berichtete, welches er gerade liest. Das Buch heißt Burnout   (ne Ines,es heißt:  black out) und handelt davon, dass irgendwelche Leute es geschafft hatten, den Strom europaweit abzuschalten und welche Folgen dieses nun für die Menschheit hat. Wirklich erschreckend. Bernd schilderte es so eindringlich, dass ich kurz davor war Hamsterkäufe zu machen, wobei Bernd eher dazu tendierte irgendwo Diesel in großen Kanistern unter der Erde zu lagern. Zwar würde uns dank des Solars auf unserem Dach der Strom ja nicht ausgehen, aber der Diesel und das Gas und ohne Gas keinen Kühlschrank und kein Kochen. Mein Fazit: Nach einem stromlosen Jahr hätte ich meine Idealfigur und wäre wahrscheinlich schon seit 9 Monaten Witwe, weil Bernd natürlich viel viel schneller als ich verhungern würde. ( ist das Ines Wunsch ? Muß ich jetzt zu Gunsten ihrer erträumten Idealfigur sterben?) Nun ja, alles Utopie. Wir liefen zurück und ich duschte, während Bernd sich schon wieder den Bauch vollschlug. Später beim Fernsehen schaufelte ich mir dann die Beläge rein und schlief abermals sehr gut.

Mahlzeit und Guten Appetit nach einem anstrengenden Tag.

25.09.2018

Gleich nach dem Frühstück krabbelte Bernd unter das Auto. Er wollte unsere kaputte Motorbremse in Augenschein nehmen. Ich, inspiriert durch meinen tollen Abnehmerfolg von 300 Gramm, welchen ich den Wanderungen zuschrieb, machte mich alleine auf die Socken. Da ich zum nahegelegenen Ort PORTINHO wollte, der von uns aus gut zu sehen war und ebenfalls am Atlantik lag, war die Chance mich zu verlaufen wirklich sehr gering. Auch hier, wie anscheinend überall in Portugal üblich, führte parallel zum Strand ein Weg, gemacht aus Holzbohlen über die Dünen.

Ideal für mich, da ich im Sand wirklich extrem bescheiden laufen kann. Unterwegs kam ich an einem Fluss vorbei und sofort war der Gedanke geboren, dass wir auch hier stehen könnten, denn dann hätten wir die Möglichkeit mal wieder Kanu zu fahren. Später haben wir diese Idee aber wieder verworfen. Nach 2 Kilometern war plötzlich und unerwartet der tolle Holzbohlenweg zuende und ich musste mich doch tatsächlich noch fast einen Kilometer durch den Sand quälen.

Der Sand bzw. die Dünen erobern sich ihren Weg zurück.

Irgendwann war aber auch das geschafft und ich erklomm die Promenade. Nun ging das Laufen wieder leichter und ich inspizierte das Dorf. Hübsch war es hier und wie ich feststellte gab es außerdem einen kostenfreien Parkplatz für Mobile. Mittlerweile hatte ich richtig Durst bekommen und hielt Ausschau nach einem kleinen Laden. Nicht lange und ich hatte ein Obstgeschäft, welches auch Wasser führte gefunden. Der kleine Laden war in der zweiten Reihe und lag direkt an den Bahnschienen. Noch niemals zuvor habe ich gesehen, dass die Züge so dicht an Häuseren fuhren.

Hinter dem roten Zaun verlaufen direkt die Bahnschienen und 2 Meter weiter die Häuserfront … oh Gott, wer möchte da wohnen?

Ich löschte erst mal meinen Durst und machte mich dann wieder auf den Rückweg.

Dort angekommen, gefühlsmäßig 3 Kilo leichter, saß Bernd entspannt vorm Saloon und las in seinem Buch. Vom langen Rumsitzen hatte er leichte Rückenschmerzen und ich, immer noch voller Motivation, schlug ihm vor, noch einmal mit ihm in den Ort zu laufen. Gesagt, getan. Das Zwischenstück wo es durch den Sand ging, hatte ich verdrängt, wurde aber als es soweit war unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Das war irgendwie zuviel für meine Beine und Bernd zog mich an einer Hand hinter sich her. Das war natürlich Schwerstarbeit für ihn und er demzufolge ebenso froh wie ich als wir am Ziel waren. Nun erkundeten wir gemeinsam den kleinen Ort und als wir auf der Plaza ankamen stockte uns der Atem. Ganz oben auf der Kirche turnten nämlich 2 Männer herum.

Anscheinend war hier ein Fest gewesen und zu diesem Anlass die Kirche geschmückt worden. Die beiden Männer liefen nun in 75 Meter Höhe herum und baute nahmen diese Beschmückung wieder ab. Dabei waren sie gänzlich ungesichert und uns wurde schon beim bloßen Zusehen mehr als schlecht. Einer der beiden hielt sich jedenfalls fest, der andere stand gänzlich frei am Abgrund und ließ an einem langen Seil die Beleuchtung runter. Wahnsinn!! Von Sicherheitsschutz hatten die hier anscheinend noch nie etwas gehört. Wir konnten dem Elend nicht länger zusehen und machten uns auf den Rückweg. Morgen wollten wir wiederkommen und hier essen gehen.

26.09.2018

Das taten wir dann auch. Vor einem kleinen Lokal, direkt an der Promenade bestellten wir uns jeweils eine Dorade mit Kartoffeln, Buttersoße und Salat.

Dazu trank ich 2 Flaschen Wasser und Bernd einen großen Kaffee und eine Flasche Bier. Bernd bestellte noch eine Schüssel Pommes zusätzlich, von denen ich auch ein paar aß. Es schmeckte ganz vorzüglich und weils dort so gemütlich war, scrabbleten wir dann dort noch eine Runde. Heute war es wieder mächtig heiß und kaum Wind. Trotzdem tobten die Wellen mit brachialer Gewald an den Strand und außer zwei mutigen Surfern traute sich keiner ins Wasser.

Nun war es Zeit für den Rückweg und wir bezahlten. Zusammen kostetete es mal gerade 17, 80 Euro. Günstig, oder? Wir kamen nur ein paar Schritte weiter, als wir von diesem Naturschauspiel der Wellen völlig gefangen wurden und versuchten dieses via Film festzuhalten. Es war wirklich atemberaubend und pausenlos wurde fotografiert.
Viel später als geplant, kamen wir dann zuhause an. Ich machte mich sofort auf den Weg zu den Duschen. Diese waren zwar kalt, aber es war herrlich erfrischend. Mal wieder war es ein toller Tag!

27.09.2018 Weiterfahrt

Gleich nach dem Aufstehen hatte ich sehr schlechte Laune. Der Grund war wie üblich unsere Waage. Die zeigte nämlich 1,4 Kilo mehr an als gestern und das obwohl ich soviel gewandert war und auch nur den Fisch und zugegebenermaßen 4 Magdaleners gegessen hatte. Schweinerei!! Ich bat Bernd, sich ebenfalls auf das verfluchte Ding zu stellen. Vielleicht wog er ja auch viel mehr als gestern und das Teil war kaputt. Bernd tat wie ihm geheißen, aber er hatte zu allem Überfluss auch noch 300 Gramm weniger drauf als gestern. Mein Unmut kannte keine Grenzen mehr und ich ging duschen. Anschließend wusch ich noch ein paar Teile Wäsche per Hand, weil wir hier ja Wasser satt hatten (halt Ines Lieblingsplatz). Als Bernd dann fragte: “ Na, macht`s Spass?“, drückte ich ihm den Eimer mit der Wäsche in die Hand und sagte: Das kannst du gleich mal selber rausfinden. Das hatte er nun davon. Die nächste halbe Stunde ward er dann nicht mehr gesehen. Dann kam er mit dem Eimer angeschlendert und auf meine Frage, ob es Spass gemacht hätte, sagte er:“ Ja und wie!“ Mit den Worten, dann kannst du diese 4 Teile ebenfalls noch waschen, schmiss ich ihm zwei seiner Unterhosen und seinen Schlafanzug entgegen. Bernd machte sich erneut auf den Weg zum Wasserkran. Ich machte unterdessen das Wohnmobil sauber und alles abfahrbereit. Als Bernd wiederkam war er noch immer bester Laune und nachdem ich der Waage einen anständigen Tritt verpasst hatte, ging es mit meiner ebenfalls bergauf. Nun konnte es weitergehen.

Einsam und verlassen, nun verlassen auch wir diesen Stellplatz. Die Wäsche ist ja sauber bis auf die lertzte Socke 🙂

So, jetzt schreibe ich wieder in Echtzeit. Gerade haben wir an einem Intermarchee ( = eine Supermarkt-Kette in Portugal,) entsorgt. Portugal ist auch in dieser Hinsicht weltklasse. Überall gibt es kostenlose Entsorgungsstationen und auch Wasser. Die haben sich wirklich auf uns eingestellt und wir sind mehr als dankbar. Zuvor waren wir einkaufen, denn unser Kühlschrank war mehr als leer. Das war ein zusätzlicher Grund, warum wir gestern so lecker essen gegangen waren. Momentan befinden wir uns kurz vor Porto und der Verkehr wird dichter. Zuvor sind wir durch unzählige kleine Dörfer gefahren. Unser Navi, der ja Mautstrecken vermeidet (weil „wir“ diese Option im Navi gewählt haben), führt uns fast pausenlos am Meer entlang und überall ist es wunderschön. Am liebsten würden wir schon wieder anhalten, aber heute wollen wir mal etwas Strecke machen. Bernd hat 160 Kilometer eingeplant (geplant?) und jetzt fehlen nur noch 30. Ich könnte schon wieder duschen, denn wir haben es 32 Grad im Auto und dabei ölt man auch ohne sich zu bewegen.
So liebe Freunde, liebe Grüße an Euch alle und einen wundervollen Tag!

Womo

Vila Nova de Cerveira Nordportugal 22.09.2018 – 24.09.2018

Gestern am späten Nachmittag dachten wir, dass wir einen Stellplatz in Nigran gefunden hätten.

Es standen jede Menge Wohnmobile dort herum und auch wir fanden noch ein Plätzchen. Zuvor hatten wir Wasser an einer Tankstelle getankt, denn morgen sollte gewaschen werden. Schon unterwegs machte ich uns während der Fahrt Bratkartoffeln. Das war gar nicht mal so einfach, denn ständig musste ich aufpassen, dass „ich“ nicht umkippte und zusätzlich dafür sorgen, dass die Pfanne auf der Flamme blieb. Als Bernd dann tankte und sah, dass ich am Kochen war, bekam er fast einen Nervenzusammenbruch. Irgendwie wurde mir es dann auch etwas mulmig, mit dem Gasherd zu hantieren, während wir tankten und ich stellte ihn vorrübergehend aus. Natürlich nur, bis wir die Tankstelle wieder verließen. 15 Minuten später waren wir dann an besagten Stellplatz. Die Bratkartoffeln waren goldbraun und ich haute schnell noch für jeden 2 Spiegeleier in die Pfanne. Nun noch gewürfelter Schinken und damit auch die Vitamine nicht zu kurz kamen, gab es noch ein paar Scheiben Tomate dazu.

Wir hatten gerade aufgegessen, da klopfte es an der Tür. Draußen standen zwei Polizisten und gaben Bernd wirklich sehr freundlich zu verstehen, dass wir auf einem Hotelparkplatz stünden und wir weiterfahren mussten. Bernd war richtig bedient, denn es gehört nicht zu seinen Lieblingsaufgaben im Dunkeln zu fahren und dabei einen Stellpatz zu suchen. Nützte aber nichts und so machten wir uns mit all den anderen Mobilen vom Acker. Ich hatte bei unserer Park 4 night App einen weiteren Platz gefunden und den steuerten wir nun an. Unser Navi hatte sich aber anscheinend auch schon auf Feierabend eingestellt, denn es lenkte uns kreuz und quer durch die Stadt. Irgendwann fuhren wir sogar verkehrt herum durch eine Einbahnstrasse und unsere Nerven lagen ziemlich blank. Das äußert sich meistens so, dass wir uns anbölken und jeder dem anderen die Schuld an unserer jeweiligen Misere gibt. Irgendwann hatten wir es aber geschafft und einen Platz zum Schlafen gefunden.
Dieser war, wie fast immer, direkt am Meer in einer Bucht (Praia Americana). Unzählige Lichter erstrahlten vom Festland und es sah wirklich toll aus. Bernd und ich hatten es aber heute nicht so mit der Romantik und waren ehrlich froh, als wir zum Liegen kamen. Vom Bett aus sahen wir dann noch einen spannenden Thriller, dann wurde geschlafen. Ich steckte mir Ohropax in die Ohren, denn das Meer war so verflucht laut, dass ich sonst kein Auge zubekommen hätte.

Das war unser Übernachtungsplatz

Am nächsten Morgen ging es dann weiter zum Wäschewaschen. Ich wollte es zwar an Ort und Stelle erledigen, aber Bernd meinte, dass es für die Mitmenschen untragbar wäre, wenn sie eine geschlagene Stunde das Geknatter unseres Generators ausgesetzt wären. Auf meinen Einwand, den würde man bei dem Getöse des Atlantiks gar nicht hören,  ging Bernd nicht ein und so fuhren wir ab. (Ines war mal wieder in Ihrem Wasch-,Wasserhol-, Entsorgungsmodus und dann ist ihr alles egal und sie trifft dann manchmal keine rationellen Entscheidungen mehr. Der Strandparkplatz an dem wir übernachtet hatten war sehr gut besucht, jede Menge Leute aus den gegenüberliegenden Hotels gingen hier spazieren … also überhaupt kein abgelegener Ort …  und wollte Sie auf diesem Parkplatz wirklich Lärm machen und auch noch die Wäsche draußen aufhängen ???)
Weit mussten wir nun nicht mehr, denn schon nach ca. 10 Kilometern abseits der Stadt fand Bernd einen Schotterparkplatz. Dort stand lediglich ein verlassener Schulbus, einige abgestellte Container und nun auch wir.

Wärhrend sich die Wäsche in der Waschmaschine drehte (und der Generator bei 2,4 kW hier ruhig volle Pulle laufen und Krach machen konnte), kochte ich, von Connys Hühnertopf inspiriert, ein Coque a vin a la Ines im Schnellkochtopf.

Für die große Bettwäsche eignet sich unser Saloon zudem sehr gut als überdimensional großer Wäscheständer … und hier stört es für die 1 Stunde zum trocknen niemanden.
Idyllisch in die Natur eingefügt 🙂

Mit Coque a vin hatte es nur den Wein gemeinsam, denn ich haute alles rein, was der Kühlschrank hergab und was weg musste. Darunter war sogar eine Chilisalatcreme. Nach 20 minütigem Kochen, war alles fertig.

Wow, war das lecker!!! 5 ***** für dieMeisterköchin !

Ich bin immer wieder erstaunt und überrascht, woher der Topf weiß, dass alles gar ist. Hat wahrscheinlich etwas mit Physik zu tun. Das habe ich noch nie verstanden. (genau, das könne wir ja nachlesen und ich erkläre es Dir dann mein Schatz ! 🙂  Nachdem der Druck dann aus dem Topf gewichen war, probierte ich ganz vorsichtig. Huihuihui, etwas scharf war es schon geworden, aber irgendwie schmeckte es, wie soll ich sagen, sehr interessant. Während das Essen noch etwas abkühlte, hängte Bernd die Wäsche auf und dann servierte ich. Bernd, der ja (was das Essen angeht) wirklich nicht anspruchsvoll ist, schließlich ist er ja mit mir verheiratet, war ganz begeistert und mir viel ein Stein vom Herzen. Danach haben wir noch (getrennt) geduscht, denn wir hatten pausenlos geschwitzt. Bernd draußen beim Waschen des kompletten Wohnmobils und ich drinnen beim Kochen. Nun war auch die Wäsche trocken und wir konnten weiterfahren.

Die portugiesische Grenze war nur noch 19 Kilometer entfernt und 20 Minuten später waren wir dann auch schon dort. Portugal begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein, grünen Wäldern und 28 Grad.

Der Zufall führte uns dann nach Vila Nova de Cerveira, ein kleines Städchen im Norden. Dort gab es sogar einen richtigen kostenfreien Stellplatz mit Ver- und Entsorgung, nur einen Katzensprung von der historischen Altstadt entfernt. Hier war richtig was los und wir waren froh, noch einen Platz ergattert zu haben. Nun hatten wir uns etwas Entspannung verdient und scrabbelten eine Runde.
Danach machten wir einen Spaziergang. Wir mussten nur die Bahnschienen überqueren, die direkt neben unserem Wohnmobil verliefen (das kann eine heitere Nacht werden), und schon waren wir an dem großen Fluß Rio Mino (der 20 km weiter südlich in den Atlantik führt). Irgendwie schien es ein Freizeitgelände zu sein, denn unzählige Menschen tummelten sich dort. Mit einer Fähre konnte man zur anderen Seite des Ufers fahren, Kajaktouren wurden hier angeboten und sehr zur Freude von den vielen Kindern, gab es hier ebenso einen großen Spielplatz.

Nachdem wir an der Promenade entlang flaniert waren, führte uns unser Weg in die Altstadt.

Auch hier herrschte lebhaftes Treiben und schnell stellten wir den Grund dafür fest. Zufällig hatten wir die Woche erwischt, in der sich die gesamte Altstadt in ein einziges Kunstobjekt verwandelt hatte. Zahlreiche Künstler hatten ihre Werke ausgestellt. In einer Halle konnte man hiesiges Selbstbasteltes- und Hergestelltes erwerben und Bernd kaufte sich einen besonderen Honig und ich bekam eine handgemachte Halskette. Von den Türmen der Stadtmauer flossen bunte Plastikrohre in den portugiesischen Landesfarben, bis hin zur Erde. Diese leuchteten bei Dunkelheit. Jedes Haus war geschmückt und zwar ausnahmslos mit Häkelarbeiten. Wirklich toll, wieviel Mühe sich jeder gemacht hatte. Ein Haus war sogar komplett mit Häkelarbeiten übersäht, aber seht selbst..

War der Verpackungs-Künstler Christo hier am Werk??

Überall waren dann auch noch bunte überdimensionale gehäkelte Figuren zu bestaunen.

lebensgroße Puppen… komplett (um)häkelt

 

E.T.  … nach Hause telefonieren

Kurz gesagt, es war klasse. Wir schlenderten durch die Gassen, hörten einen genialen Geigenspieler zu und tranken zum Schluss noch einen Kaffee vor einem Restaurant. Nun wurde es kühler. Kein Wunder, die Sonne war längst unter gegangen. Zeit für uns zum Saloon zurück zu gehen.

Und hier sitzen wir nun und während Bernd die Fotos zum letzten Beitrag reinsetzt, beende ich nun diesen neuen Beitrag und wünsche euch allen eine gute Nacht.

Unsere Wanderung bei sengender Hitze!

Wir beschlossen noch einen Tag hier zu bleiben und eine ausgiebige Wanderung zu machen. Leider konnte ich aber nicht vorgehen, weil ich nie im Leben den richtigen Weg gefunden hätte. So stampfte ich wie üblich hinter Bernd her. Wir wollten ganz nach oben auf den Berg, den wir von unserem Saloon sehen konnten.

Es war irre heiß und die Steigung war enorm. Dagegen war die zu Georg und Conny rauf direkt ein Kindergeburtstag.

Ich kam mit meiner Atmung kaum hinterher und idiotischerweise hatte ich mir zuvor auch noch das Gesicht eingecremt. Die ganze Suppe lief mir ständig in die Augen und brannte wie Hulle. Bernd kennt diese Probleme ja nicht, kommt er bei meinem Tempo doch nie ins Schwitzen. Er hat allerhöchstens mal einen nassen Rücken, weil er immer den Rucksack mit unseren Getränken schleppt. Toll ist aber, das er ständig ein Tempo in der Tasche dabei hat, welches eigentlich für eventuelles Naseputzen gedacht ist und immer wieder gerne an mich abgetreten wird. So kann ich zumindestens zeitweise etwas sehen. Zwischendurch macht Bernd mich immer wieder auf die grandiosen Panoramen aufmerksam.

Eine herzförmige Insel im Fluss … im Hintergrund geht es wieder in den Atlantik

Aus besagten Gründen seh ich aber nicht viel davon. Wie gut, dass Bernd immer Fotos macht, so kann ich mir die Landschaft dann später im Saloon ansehen. Auch erzählt Bernd häufig etwas, aber weil mir das Blut so in den Ohren rauscht und meine Atmung gefühlsmäßig an die 90 Dezibel rangeht, verstehe ich ihn fast nie. Das ist nicht weiter schlimm, denn antworten könnte ich sowieso nicht. Stetig geht es höher und höher. Das ist ja meist so, wenn man zum Gipfel will und nicht wirklich überraschend.

Hier geht es rauf zum höchsten Punkt … dem Aussichtspunkt

Trotzdem bin ich nach jeder Biegung entsetzt und enttäuscht, dass nicht zumindest ein kleines Stück gerade verläuft und ich wieder zu Atem kommen könnte. Zu allem Überfluss kamen zu guter Letzt auch noch jede Menge Stufen. Mein ganz persönlicher Alptraum.

Noch keine blauen Lippen … also weiter gehts und wird bestimmt wieder mit ein paar Minus-Gramm belohnt 🙂

Nun ist mir aber endlich auch mal das Glück hold, denn es gab ein Treppengeländer auf den letzten Metern, an denen ich meine Kilos hochziehen konnte. Endlich war es vollbracht und wir ganz oben. Ich ließ mich auf den nächstbesten Stein nieder und sagte 10 Minuten erstmal nichts und trank und trank und trank.

Wieder erholt strahlt die Ines in die Kamera. In dem Steinbogen auf dem höchsten Punkt wurde ein „Windspiel“ installiert.

Langsam erholte sich mein Körper etwas und endlich konnte ich die tolle Aussicht wahrnehmen. Ich muss schon sagen, der Aufstieg hatte sich echt gelohnt. Das Panorama war wirklich überwältigend und wir blieben über eine halbe Stunde dort oben.

Ines personal trainer !

Von der Stadt konnte man zeitweise Blasmusik hören, denn dort war das Fest noch immer in vollem Gang. Der Fluss schlängelte sich durch die grüne Landschaft und mündete Kilometer weiter in den Atlantik. Das alles konnten wir sehen und waren ehrlich begeistert.

Nun begann der Rückmarsch. Dabei kommt man zwar nicht aus der Puste, muss sich aber ständig konzentrieren, damit man nicht zu schnell wird und dann die Massen nicht mehr zum Bremsen bekommt.

Irgendwann kamen wir dann wieder in unserem kleinen Städchen an und auf einer Bank sitzend, beobachteten wir die Leute, bevor es wieder zurück zum Womo ging.

Dort machte ich uns zur Belohnung einen großen Krug mit Sangria. Dieser glich mehr einem Obstsalat, wirkte aber trotzdem recht gut. Total angeschickert fielen wir dann totmüde ins Bett.

Am nächsten Tag sollte es weitergehen. Erwähnenswert ist noch, dass auf dem riesigen Stellplatz nur ein einziges Wohnmobil aus Deutschland stand ( außer unserem natürlich) und dieses zufällig aus Westerstede kam, welches ja meine Heimatstadt ist. Die waren aber total doof und so nichts für uns! Waren sicher Zugezogene;-)

Nochmal der Blick aus dem Saloon vom Stellplatz auf die erklommenden Berge im Hintergrund.

Womo

Xuno an der Küste in Nordwestspanien – Galicien 10.09. -21.09.2018

10.09.2018   Wir lernen Andis Eltern kennen

Nachdem Andi und Armin uns zu einem supertollen Platz, natürlich am Meer geleitet hatten, stellten wir also unser Womo dort ab und fuhren mit den beiden, im Auto von Andis Mutter, 4 Kilometer hinauf in die Berge zu Andis Eltern.

Hoch oben, auf den Weg nach O Castelo

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Connys und Georgs Haus inmitten der schönen Natur

Andi und Armin hatten ihr Wohnmobil (den Diggen) ca. 200 Meter unterhalb des Hauses von den beiden abgestellt. Dort saß ein alter blasser Mann, ein Freund von Andi, auf seinem Rollator mit einem Bierchen in der Hand. Kurzerhand hielten wir und legten ein kleines Päuschen ein. Nachdem wir uns vorgestellt hatten und einen Plausch abgehalten hatten, fuhren wir nun die letzten Meter. Dort wurden wir schon von Georg und Conny (Andis Eltern) erwartet. Die beiden sind echt ne Wucht. Nachdem wir unsere Mitbringsel aus Santiago de Compostella (Geschenke) übergeben hatten, setzten wir uns alle zusammen ins Wohnzimmer. Die beiden wohnen jetzt seit 18 Jahren hier und sind seinerseit ebenfalls mit einem Wohnmobil auf LKW- Basis durch die Lande gefahren. Hier in O Castelo (in der Nähe von Xuno) gefiel es ihnen so gut, dass sie beschlossen hatten, sich hier niederzulassen. Nachdem sie 6 Monate auf einer Stelle gestanden hatten, wurde ihnen ein Grundstück angeboten und auf eben diesen bauten sie dann dieses Haus, in dem wir nun saßen. Sie konnten wirklich abenteuerlich berichten und wenn Conny lachte, ( das tat sie oft) lag ich fast unter dem Tisch. Ich könnte jetzt sagen, dass die Lache einzigartig war, aber das stimmt nicht, denn Andy hatte exakt dieselbe, was die Sache noch viel lustiger machte.
Der Tag verging wie im Fluge und schon nach kurzer Zeit, hatten wir das Gefühl, die beiden schon ewig zu kennen. Georg hatte einen unglaublichen Erfahrungsschatz und schon sehr viel in seinem Leben erlebt. So stammt er ursprünglich aus Rumänien, spricht aber ein besseres Deutsch als wir, was sicher nicht zuletzt daran lag, dass er Germanistik studiert hatte, Ein paar Jahre war er dann auch einmal Polizist. Außerdem hat er früher dann auch noch in einer Zahntechnikerpraxis gearbeitet und dort die Gipsabdrücke gemacht. Im Hier und Jetzt ist er außer Rentner auch Heilpraktiker und hat seine Praxis direkt im Haus. Das Wartezimmer ist das Wohnzimmer und das Honorar für Behandlungen, sind oft Eier oder Kartoffeln. In Deutschland undenkbar. Ich find`s einfach toll. Es wurde tatsächlich fast Mitternacht, bis Andy und Armin uns zurück zum Saloon fuhren. Todmüde fielen wir dort ins Bett.

11.09.2018

Am nächsten Morgen, stellten wir das Wohnmobil noch einmal um. Wir hatten entdeckt, dass nur wenige Meter weiter, ein noch schönerer Platz war, direkt auf einer Wiese, ebenfalls am Wasser.

Hach war es hier herrlich!!! Der Strand war wunderschön und sehr weitläufig.

Diese 3 netten Norweger geniessen die Aussicht vom Dach ihres Vans.

Man hätte stundenlang von einer Bucht zur nächsten gehen können, aber im Gegensatz zu Bernd, ersparte ich es mir, da ich ganz besonders beschissen im Sand laufen kann. Ich zog es vor, stattdessen ein kleines Sonnenbad zu nehmen. Da ich aber die Befürchtung hatte, mir einen Sonnenbrand im Gesicht geholt zu haben, lief ich beizeiten zurück zum Mobil und fing an zu kochen. Kurz bevor ich damit fertig war, kam Bernd zurück. Was für ein timing!

Every time happy !!

Da bei Bernd, die Liebe durch den Magen ging, hatte ich heute richtig gute Karten. Es schmeckte aber auch wirklich mal prima. Netterweise hatte Conny bei ihrem Einkauf mit ihrem PKW, unseren gleich miterledigt und so konnten wir endlich wieder hautnah erleben, welch Qualitätsunterschiede bezüglich des Fleisches zwischen Deutschland und Spanien liegen. Hier schmeckt man förmlich, dass die Tiere ein glückliches Leben gehabt hatten. Am Abend kamen dann noch Georg, Andi und Armin. Bei belegten Broten, Flips und Chips, genossen wir den Sonnenuntergang und Bernd klimperte zu unserer Freude noch etwas auf der Gitarre. Conny war zuhause geblieben, weil es ihr heute nicht so gut ging, hatte aber angewiesen, dass die Jungs unsere schmutzige Wäsche mitnehmen sollten. Sie hatte sich angeboten diese zu waschen. Ich wollte sie damit nicht belasten. Aber nachdem Andi sagte, dass das, was seine Mutter sagt Gesetz ist, und man sich tunlichst dran halten sollte, sträubte ich mich nicht länger und der große blaue Müllsack mit unserer Schmutzwäsche wurde im Auto verstaut und die drei verabschiedeten sich.

12.09.2018 Wanderung in die Berge nach O Castelo

Heute hatte Conny ihr Spezialgericht gekocht und uns dazu eingeladen. Uns wurde zwar angeboten, dass jemand uns mit dem Auto abholte, aber Bernd und ich wollten laufen. So quälte ich mich gegen 11 Uhr in die Orthesen und wir marschierten los. Zwar waren es “ nur “ 4 Kilometer, aber da es stetig bergauf ging, war es eine echte Plackerei.

Zudem lag die heutige Temperatur bei 27 Grad im Schatten. Natürlich gab es unterwegs keinen Schatten und so lief einem der Schweiß ständig in die Augen. Geholfen hat natürlich auch, dass ich zuvor mein Gesicht dick eingecremt hatte, denn ich hatte tatsächlich einen leichten Sonnenbrand. Wir hatten ein Drittel des Weges hinter uns, da überholte uns Georg mit dem Auto. Er bot uns nochmals an, uns mitzunehmen, aber wir lehnten dankend ab. Wenn ich gewusst hätte, dass nach der nächsten Kurve der Weg sich über mehr als einen Kilometer mit einer 12 prozentigen Steigung den Berg hochschlängelt, hätte ich das Angebot sicherlich nicht so leichtfertig abgelehnt. Ich stampfte mit hochrotem Kopf, pausenlos nach Atem ringend hinter Bernd her.

Da kommt sie hochgekrabbelt!!

Umso höher wir kamen, desot toller war der Ausblick auf`s Meer. Den konnte ich aber nicht so wirklich genießen, da ich meine Schnappatmung unter Kontrolle halten musste. Bernd lief leichtfüßig ca. 80 Meter vor mir her. Während des ganzen mühseligen Aufstiegs rechnete ich bei jedem Schritt meinen Kalorienverbrauch aus und auch gleich hoch. Als Bernd dann eine Abkürzung vorschlug, lehnte ich ab, denn dann würde meine Rechnung nicht mehr stimmen. Nach 1,5 Stunden hatten wir es geschafft. Vor dem Haus flatterte schon unsere Wäsche an der Leine und da sie schon trocken war, konnte ich sie gleich abnehmen.

Nun nahmen wir im Garten Platz und schon wurde auch schon das Essen serviert. Conny hatte einen riesigen Topf mit Hähnchen, Knoblauch, Zwiebeln, Möhrchen, Paprika und Kartofelln gekocht, der nun mitten auf den Tisch gestellt wurde.

Es schmeckte fantastisch und ich ließ mir das Rezept geben. Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass das nun in unserem Speiseplan, häufig nachgekocht wird. Pausenlos wurde geredet.

Andy und Georg

Zwischendurch wollte Andi immer mal etwas sagen, aber er kam gar nicht zu Wort. Wir unterhielten uns prächtig, die Sonne schien, es schmeckte hervorragend, die Leute waren allesamt super, es hätte schöner nicht sein können.
Irgendwann bot Georg mir an, mich mal heilpraktikermäßig zu untersuchen. Klaro, dass ich dieses annahm. Ich wurde in den Behandlungsraum geführt, legte mich auf die Liege und wartete auf die Dinge, die da kommen sollten. Georg zog etwas an meinen Beinen und stellte sofort fest, dass ich einen Beckenschiefstand hatte. Nun wurden ultrastarke Magnete, überall an meinen Körper befestigt. Plötzlich hatte ich das Gefühl, meine Beine und Füße würden zucken. Dem war aber nicht so, jedenfalls nicht mit den Augen zu sehen. Durch die Magnete wurde mein Becken wieder in die richtige Position gerückt und plötzlich waren meine Beine wieder gleich lang. Sensationell!!! Jetzt im Nachtrag fällt mir auf, dass ich seitdem keine Rückenschmerzen mehr habe. Super,oder???? Zum Abschluss bekam ich dann noch eine energetische Massage. Das war herrlich und danach fühlte ich mich wie neu geboren. Anschließend begaben wir uns wieder in den Garten und verbrachten dort noch bis kurz vor 19 Uhr herrlichste Stunden.

Danke an Conny und Georg … das war ein toller Nachmittag !

Dann mussten wir los, denn wir hatten unseren Kühlschrank auf Solar umgestellt. Da um diese Uhrzeit, die Sonne aber schon recht tief steht, hatten wir die Befürchtung, dass sie nicht mehr genug Energie liefern würde und uns der Kühlschrank die Batterien leersaugt. Wir machten uns auf den Rückweg, nicht ohne uns zuvor herzlich von Armin, Andi und seiner netten Familie zu verabschieden. Nun ging es stetig bergab und nach noch nicht einmal 45 Minuten waren wir zuhause, wo wir dann sofort unter die Dusche sprangen.

Der Blick vom Saloon auf den heutigen Sonnenuntergang; den auch Georg geniesst.

13.09.2018

Da es hier so schön ist, waren Bernd und ich uns einig, hier noch etwas länger zu bleiben. Bernd hatte endlich Muße, das Dach weiter abzudichten und ich verbrachte, nachdem ich das Wohnmobil auf Hochglanz gebracht hatte, ein paar Stunden am Strand.

Heute gings mit unserer Alu-Leiter mal wieder hinauf aufs Dach.

Danach wollte ich noch einen 20 minütigen Verdauungsspaziergang machen, verlief mich aber mal wieder, so das daraus fast 1,5 Stunden wurden.

Meine Figur wird es mir danken, sollte man annehemen, aber die hustet mir was. Trotz reichlich Bewegung, verschieben sich die Zeiger der Waage keinen Millimeter, oder besser gesagt, die Zahlen auf der Digitalanzeige. Tja, scheiß was drauf!!!

14.09.2018

Gleich nachdem Bernd gefrühstückt hatte, machten wir das Wohnmobil flott um einzukaufen und eine Tankstelle zu finden, bei der wir Wasser auftanken konnten. Grandioserweise (das hatte ich natürlich bei Google vorher rausgesucht) lag eine direkt auf dem Weg zum Eroski- Einkaufsmarkt und wir tankten 30 ltr Diesel und 300 Liter Wasser auf. Außerdem wusch ich dort, weil man gerade an der Quelle saß, noch ein paar Teile.
Weiter gings zum Supermarkt. Bernd fand erst keinen Parkplatz, so dass ich alleine zu eben diesen ging. Wir brauchten allerhand, denn für morgen wollten wir uns reverchieren und unsere 4 Freund zum Essen einladen. Es dauerte ewig, bis wir alles beisammen hatten. Bernd hatte nun einen Parkplatz im angrenzenden Industriegebiet gefunden und unterstütze mich tatkräfig. Als es zur Kasse ging, lief Bernd schnell voraus um unser Wohnmobil zu holen. Er fand auch beim Eroski-Markt in einer LKW-Einfahrt Platz, wo wir schnell die Einkäufe in den Saloon werfen konnten, als schon der nächste LKW in die Einfahrt wollte. Nun ging es wieder zurück zu unseren Traumplatz.
Unser alter Platz war noch frei und wir waren noch am Einparken, als Andi und Armin angefahren kamen. Schnell wurden die Stühle rausgestellt und schon saßen wir in gemütlicher Runde beim Bier. Wir 4 sind uns alle einig, dass das Leben nicht schöner sein könnte und wir merken mal wieder, dass uns der Gesprächsstoff einfach nie ausgeht (darum bin und musste ich mit Ines schon so früh aussteigen :-).   Wir sind alle ähnlich gestrickt und man kennt ja den Spruch: “ gleich und gleich gesellt sich gern“.
Nach eineinhalb Stunden, machen die zwei sich auf den Rückweg und Bernd und ich uns auf zu einem Spaziergang.

Der hatte es auch mal wieder in sich, da er über einem weiten Teil am Strand entlang ging und es für mich echt schrecklich ist, im Sand zu laufen.

Und wiedere echt toll hier: Praia Riosieira

 

Geschafft, aber nicht gut für Ines Füße/Knöchel ! In Zukunft gibt es nur noch ganz kurze Strecken am Sandstrand. Arme Ines!

Mir Bernds Mitgefühl sicher, überlebte ich es aber und wir machten mal wieder tolle Fotos.

Oh, die „Transformers “ sind auch in Galicien gelandet 🙂

Zurück beim Salooon, bereitete Bernd sich heute eine Dosen-Suppe und wir scrabbeln noch eine Runde.

Thai-Suppe mit Rest-Reis und Brot und dazu einen Artikel in der Geo lesen. Erinnerungen an die Studentenzeit 🙂 . und Ines … Du musst mal wieder was an meiner Frisur machen.

Da wir soviel Wasser getankt hatten, durften wir glatt nocheinmal duschen. Frisch und sauber krochen wir dann ins Bett und zappten uns (später) durch die Kanäle.

15.09.2018

Heute hatten wir Conny, Georg, Andi und Armin zum Essen eingeladen, demzufolge war ich wie üblich etwas hektisch und nervös. Kochen gehört ja nun nicht gerade zu meinen allergrößten Stärken. Doch Bernd hatte die tolle Idee Wraps zu machen. Dazu hatte ich ein ganzes Hähnchen und jede Menge Schweinefleisch gekauft, mit dessen Zubereitung ich schon um 11 Uhr begann. Dann wurde Gemüse geschnippelt, der Feldsalat geputzt und eine Soße mit gaaanz viel Knoblauch gemacht. Bernd unterstützte mich tatkräftig, baute draußen unseren Grill auf, saugte Staub und deckte den Tisch.

Ja, als Camper nutzt man alles was man hat um einen Büfett-Tisch zu zaubern. 🙂

 

 

 

 

 

 

Die 4 trudelten dann pünktlich gegen 13 Uhr 30 bei uns ein. Zum Glück hatten sie einen Tisch und 2 Stühle mitgebracht, denn an unserem kleinen Tisch, hätten nicht mehr als 4 Leute Platz gehabt und Stühle haben wir ja auch nur 4. Nun mussten nur noch die Wraps in die Pfanne und damit wir einigermaßen gleichzeitig essen konnten, bereitete ich sie in unserer Küche zu und Bernd draußen auf dem Grill, wo auch schon das Fleisch und Gemüse vor sich hin köchelte. Meine wurden auch ganz gut, aber wie wir schnell feststellten, hatte Bernd seine zu lange auf der Flamme und sie wurden hart wie ein Brett. Nun konnte jeder zum “ Büfett“ gehen und sich die Wraps mit den leckeren Sachen seiner Wahl belegen. Anschließend wurde gegessen. Allen schmeckte es prima und nachdem wir den ersten verdaut hatten, ging es nach dem gleichen Muster in die zweite Runde.

Nach dem Essen ging es zum gemütlichen Teil über und wir verbrachten wieder einen wunderschönen Nachmittag, heute allerdings im Nebel.

 

 

 

 

 

 

 

 

Das bekam meinem Sonnenbrand im Gesicht aber mehr als gut und kalt war es mit 24 Grad auch nicht. Mein Gott, was hatten wir uns wieder zu erzählen. Gefühlt könnten wir 2 Jahre zusammensitzen und uns würde der Gesprächsstoff noch immer nicht ausgehen. Leider mussten die 4 dann aber gegen 17 Uhr wieder nach Hause, weil Georgs 95 jährige Mutter, die gleich im Nachbarhäuschen wohnt, sehr viel Wert darauf legt, spätestens um 17 Uhr ihr Abendessen serviert zu bekommen. Tisch und Stühle wurden wieder eingepackt und wir verabschiedeten uns herzlich. Mal wieder war es ein wundervoller Tag und nun kam dann doch noch die Sonne zum Vorschein. Georg und Conny hatten uns jede Menge Datteln aus ihrem Garten mitgebracht und mich gewarnt nicht zu viele auf einmal davon zu essen, da sonst Durchmarschgefahr bestünde. Na prima, dachte ich, endlich einmal wieder eine ordentliche Verdauung und ich aß  a l l e ganz alleine auf, denn Bernd mag keine Datteln. Dabei waren sie soooooo lecker, reif und unglaublich süß. In froher Erwartung  wartete ich dann auf die Dinge die da kommen sollten, aber es passierte ……… nichts!!!!!
Am späteren Abend sah ich dann ganz alleine fern. Bernd hatte sich mit unserem französischen Nachbarn angefreundet und zusammen tranken sie das ein oder andere Bier. Unser Nachbar konnte kein englisch, Bernd kein französisch und trotzdem schienen sich die beiden prächtig mit Hilfe ihrer jeweiligen geringen Spanischkenntnisse zu amüsieren und tauschten am nächsten Tag sogar Adressen aus.

16.09.2019   Unser Einsatz als Erntehelfer

Ich hatte ausnahmsweise wirklich hervorragend geschlafen und war um 6 Uhr 30 topfit. Um kurz vor 10 !!!!! weckte ich Bernd mit den Worten, ob er nicht auch endlich mal aufstehen wolle? Ich meine, nach 10 Stunden Schlaf könnte man doch auch mal wach werden, oder??? Zwar grummelte er etwas, stand dann aber endlich auf und der Tag konnte beginnen. Heute wollten wir wieder hoch zu Conny und Georg. Die beiden haben einen großen Gemüsegarten und wir wollten unbedingt bei der Ernte helfen. Da ich eh langsamer laufe als Bernd bekam ich die Erlaubnis, schon mal alleine vor zu gehen. Bernd wollte mich dann unterwegs einholen und damit ich auf ja auf dem richtigen Weg bliebe, gab er mir sein iphone mit, welches mich navigieren sollte. Prima, endlich einmal in meinem Tempo gehen dachte ich und machte mich auf den Weg, der wie ihr ja wisst, stetig nach oben geht und über weite Strecken eine mordmäßige Steigung hat. Zum Glück hatte ich das Handy dabei, denn sonst wäre ich dort niemals angekommen. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Bernd mich unterwegs einholt, aber dem war ncht so. Und das, obwohl ich unterwegs 2 Pipipausen einlegte. Mit hochrotem Kopf erreichte ich mein Ziel und wurde schon von den Vieren erwartet.

Georg inmitten einiger seiner viiiiiiiiiielen Bücher.

Ich hatte gerade wieder 5 Minuten  Atem geschöpft, da kam Bernd auch schon. Er war 35 Minuten nach mir gestartet und hatte ein Wahnsinnstempo drauf gehabt. Das sah man ihm auch an, denn er war schweißüberströmt und nachdem er sich setzte, lief es erst so richtig über sein Gesicht. Er war ziemlich überrascht, mich schon vorzufinden, hatte er doch arge Befürchtungen gehabt, dass ich mich trotz Navi verlaufen würde.“ Aber nein“, sprach ich und auf seine Frage wie lange ich schon hier wäre, antwortete ich:“ eine halbe Stunde“. Nun konnte ich quasi Bernds Gehirn rattern hören, während er pausenlos damit beschäftigt war, sich mit einem Tuch den Schweiß vom Gesicht zu wischen. Auch sein Rücken war klitschenass, da er ja immer den großen Rucksack mit meinen Ersatzschuhen, der 2-ltr-Cola-Flasche, etc. etc. tragen muß.  Fassungslos sagte er dann zu mir, da bis du aber wirklich sehr schnell gegangen.“ Och nö“, antwortete ich beiläufig,“ ganz gemütlich, halt in meinem Tempo“. Bernd rechnete dann erst mal aus, wie lange er unterwegs gewesen ist und als ich darauf sagte, dass er dann ja wohl ganz schön getrödelt hätte, sagte er erstmal nichts mehr. Irgendwie war es ihm unbegreiflich. Erst auf dem gemeinsamen Rückweg erlöste ich ihn und gab zu, erst 5 Minuten vor ihm angekommen zu sein. HIHI

Nachdem dann auch Bernd etwas getrunken hatte, ging es an die Arbeit. Der Gemüsegarten lag unterhalb des Hauses und der Abstieg dorhin war mehr als steil. Ohne Bernd, an dessen Schulter ich mich festhielt, wäre ich dort niemals hinuntergekommen. Herrschaften!!!! Das war mal ein Gemüsegarten!!!! Anscheinend war es der ideale Standort hier, denn sämtliches Gemüse, war größer, dicker und höher, als ich es je zuvor gesehen hatte. Georg kann zu Recht sehr stolz auf diesen tollen Garten sein, aber auch Andi und Armin hatten großen Anteil an diesem unglaublichen Wachstum, denn sie hatten über Wochen 2 mal am Tag alle Pflanzen gegossen. Insgesamt 24 Gießkannen täglich dort hinunter geschleppt!! Nun wurde alles abgeerntet und nach oben getragen. Da Conny und Georg Selbstversorger sind, wurde nun stundenlang alles eingeweckt. Das hat riesigen Spass gemacht und wir haben unglaublich viel gelacht. Morgen geht es weiter, denn alles hatten wir heute nicht geschafft, da sich noch Besuch angemeldet hatte.
Der Besuch kam um 18 Uhr und bestand aus einem holländisch/französischem Paar mit ihren fast erwachsenen Kindern. Diese waren jahrelang mit zwei selbstgestalteten Wagen, gezogen von Pferden, durch die Welt gereist. Dieses Reise hatten sie mit unzähligen Fotos dokumentiert und in ein Bildbände gedruckt. Vom Erlös der Bildbände und Fotos, aber auch von Vorträgen über ihre Reise bestreiten sie ihren Lebensunterhalt. Natürlich war es mal wieder wahnsinnig interessant ihnen zuzuhören. Die Sprachen wechselten ständig, zwischen holländisch, französisch, spanisch und deutsch, aber eines hatten wir alle gemeinsam. Wir waren allesammt gut drauf und uns einig, dass das Leben wunderschön ist!!!!!
Erst gegen 20 Uhr machten Bernd uns auf den Rückweg und schafften es so gerade, vorm Einbruch der Dunkelheit wieder beim Saloon zu sein.

Ganz tolle und bizarre Wolken beim heutigen Sonnenuntergang.
Nur noch ein paar Meter bis zu unserem Zuhause … der Saloon ist schon in Sichtweite.

 

 

Hach war das wieder mal ein herrlicher Tag !!!

21.09.2018

Ursprünglich wollten wir nur 2 Tage hier in Xuno bleiben, aber daraus sind dann sage und schreibe 11 geworden. Das lag natürlich auch an unserem tollen Freistehplatz, aber hauptsächlich an Andi´s Familie. Insgesamt sind Bernd und ich 4 Mal dort hoch gewandert. 2 Mal haben wir bei der Ernte geholfen und ich habe 3 Behandlungen bekommen. 2 Mal sogar mittels Apukunkturnadeln.

Noch ist Ines nicht gaaaaanz entspannt, aber der Meister weiß was er tut und macht es professionell.

Das Setzten der Nadeln tat überhaupt nicht weh, um ehrlich zu sein, habe ich überhaupt nichts davon gespürt. Seitdem schlafe ich nun viel viel besser. Vorgestern sogar bis halb 1 Mittags!!!!! Gestern bis 9 Uhr 30. Irre!!!! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so lange geschlafen habe und fühle mich fantastisch. Das kann allerdings auch an der gestrigen energetischen Massage liegen. Wie dem auch sei, ich jedenfalls bin schwer begeistert von Georgs Behandlungsmethoden und möchte mich auf diesem Weg noch einmal ganz ganz herzlich bei ihm bedanken. Bernd hat sich rein aus Interesse auch untersuchen lassen, aber bei ihm war tatsächlich nichts zu finden. Nicht einmal der kleinste Wirbel ist verschoben und das obwohl er mit 1,96 m doch sehr groß ist und in seinem Arbeitsleben ( lang ist es her), über weite Strecken, die meiste Zeit am Schreibtisch gesessen hat.

Nicht das Ihr denkt, wir haben hier immer 24h Sonne, NEIN ! Morgens war es die letzten 2 Tage sehr nebelig und man konnte weder das Meer noch die Berge sehen.
Gut, das wir den Luxus haben das Frühstück im „Saloon“ einnehmen zu können!!!!! Brrrrrrr

Vorgestern war die ganze Familie, nebst Armin und Ernst ( Andis Zaubermeister, aber das ist eine andere Geschichte), zum Abschied feiern unten bei uns am Strand. Das war so richtig schön. Das spürten wohl auch die anderen Camper, denn so nach und nach kamen alle mit ihren Stühlen zu uns. Wir hatten furchtbar viel Spass in dieser Multikultirunde (Österreicher, Spanier, Deutsche und ein Rumäne).

Natürlich spielte Bernd auch Gitarre und Conny und ich sangen besonders laut mit. Zwischendurch fuhr Georg mal kurz nach Hause, um bei seiner Mutter nach dem Rechten zu sehen. Auf dem Rückweg brachte er zum Glück noch ein paar Bierchen mit, denn unser Vorrat ging langsam zur Neige. Ich hatte noch Gualsch übrig vom Mittag und den servierte ich in kleinen Schälchen als Tappas. Allen schmeckte es erstaunlicherweise schon wieder gut und man könnte fast meinen, ich könnte tatsächlich kochen. Tatsache war aber, das es eigentlich etwas ganz anderes werden sollte und ich mehr als überrascht war, dass es dann Gulasch wurde. Egal!! Bernd jedenfalls musste dieses Gericht, Dank der Hilfe unserer Gäste dann ausnahmsweise nur 2 Tage essen. Es wurde ziemlich spät an diesem Abend und so schön, dass wir uns gar nicht trennen konnten und noch einen allerletzten Tag dranhingen.

Good morning Galicien … und Bernd hat Frühstücksdienst.

… nicht aufgeräumt, aber saugemütlich !!

Diesen verbrachten wir zum allerletzten Mal dann wieder auf der Finka in den Bergen bei Conny und Georg.

 

 

 

 

 

Alex, den wir gestern kennen gelernt hatten und der Schulterprobleme hatte, wurde von Georg ebenfalls herzlich eingeladen und so stiegen Bernd und er gemeinsam den Berg rauf. Ich war wie üblich schon vorgelaufen und kam auch überraschenderweise als erster oben bei Conny und Georg an. Wie ich später erfuhr, hatten Alex und Bernd einen Zwischenstop bei Armin und Andi Wohnmobil eingelegt, denn Alex wollte dieses gerne besichtigen.
Als ich in der Finka ankam, war Conny gerade dabei eine riesige Schüssel Nudelsalat zu machen und Georg briet jede Menge Hähnchenteilchen. Es ist wirklich unfassbar wie gastfreundlich und herzlich diese beiden lieben Menschen sind. Zudem haben sie schon so viel erlebt, dass es eine wahre Freude ist, ihnen zuzuhören. Gemütlich saßen wir im Wohnzimmer.

Da oben ist man „fast“ 100 % unabhängig von RWE & Co. Sonnenkollektoren für die Warmwasserbereitung, Fotovoltaik für Stromgewinnung. Na gut, die im Foto zu sehende Pumpe, die das Wasser aus dem Brunnen fördert, läuft mit 220 V-Strom.

Später wechselten wir dann auf die Terasse. Zwischendurch wurden Alex und ich dann in der Praxis behandelt. Der Tag verging wieder einmal viel zu schnell und nun ging es endgültig ans Abschied nehmen. Ich war richtig traurig, aber irgendwann mussten wir ja auch mal weiter. Ein letztes Mal wurden die beiden umarmt und mit dem Versprechen, sie auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder zu besuchen, ging es zurück zum Wohnmobil.

Die Nachbarn haben Ziegen und diese haben uns auch gebührend verabschiedet 🙂

Liebe Conny und lieber Georg, toll, dass wir euch kennenlernen durften!!! Es waren unvergessliche Tage für uns. Wir wünschen euch nur das allerbeste und habt Dank für die vielen vielen wunderschönen Stunden!!!!!! Fühlt euch gedrückt von uns!!!! Ihr seid tolle Menschen!!!!

Am nächsten Tag kamen dann noch einmal Armin und Andi zu uns, um einen Stuhl abzuholen, der vorgestern vergessen worden war. Conny hatte ihnen jede Menge Tomaten und Bananen für uns mitgegeben. Diese hatte sie selbst im Supermarkt geschenkt bekommen, da sie zu reif für die Spanier waren. Diese essen nämlich merkwürdigerweise alles lieber, wenn es erst halbreif ist. Ausnahmslos bevorzugen sie grüne Bananen. Tja, andere Länder, andere Sitten! Uns hat es mächtig gefreut, denn wir lieben Bananen und Tomaten!!! Da diese Mengen aber nicht einmal für uns zu schaffen waren, verschenkten wir einen Großteil an Alex weiter. Dann hieß es wieder Abschied nehmen. Dieses Mal von Armin und Andi. Das war allerdings nicht sooo schlimm, denn wir werden uns schon bald (ca. im November)  bei Toni in Conil (Andalusien) wiedersehen. Lieber Andi und lieber Armin, es war supertoll mit euch. Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen!! Bis dahin: Bleibt wie ihr seid!!! Ihr seid klasse!!

Nachdem die beiden wieder weg waren, putzten wir das Wohnmobil und starteten Richtung Portugal. Das Wetter war heute nicht gut und so ein idealer Tag zum Fahren. Einkaufen und Wasser auftanken müssen wir heute auch unbedingt noch. Ich werde euch berichten, wo wir landen und wünsche euch, liebe Leser einen wunderschönen Tag !Im Moment fahren wir durch Pontevedra. Von dem Zustand der Strassen hier, könnte man meinen, man wäre schon in Portugal, so schlecht sind sie. Bernd quält sich momentan durch die Stadt und was wir vom Saloon aus sehen können, ist wirklich richtig hässlich. Gerade sind wir an einem gerammelt vollen Wohnmobilstellplatz vorbei gekommen und können überhaupt nicht nachvollziehen, warum man in dieser tollen Gegend, auf einem so hässlichen Platz, zudem mitten in der Stadt stehen muss. Aber wie schon gesagt, jedem das seine..

Nun ist doch noch die Sonne rausgekommen und mit 25 Grad sehr angenehm. Eigentlich schon wieder zu schade, um im Auto zu sitzen, aber was soll´s. Probleme macht uns augenblicklich die Motorbremse. Sie quitscht/pfeift ganz grauenvoll und laut Bernd bremst sie auch wohl nicht mehr richtig. Das ist echt schlecht, denn hier ist es doch sehr gebiergig und wenn man beim Berg runter fahren nicht bremst, bekommt man eine dermaßene Geschwindigkeit drauf, dass schon die kleinste Kurve genügt, um umzukippen. Nun haben wir ja noch die normale Bremse, aber wenn man diese überstrapaziert, läuft sie heiß und das ist dann auch tödlich. So wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als mal wieder eine Werkstatt aufzusuchen. Ach ja, das Leben könnte so schön sein….

 

 

 

 

Womo

Santiago de Compostela 10.09.2018

Kathedrale von Santiago de Compostela. Beeindruckend, oder?
Kathedrale von Santiago de Compostela. Beeindruckend,oder? … und auch Bernd hat, wie man sieht, mit letzten Kräften den Jacobsweg überstanden und das Ziel erreicht.

Um 14 Uhr erreichten wir Santiago de Compostela und parkten unseren Saloon auf einem großen bewachten Parkplatz für 3,50 Euro. Nun aber nichts wie raus und die Pilgerstadt besichtigen. Orthesen angeschnallt und los ging es in die 2,1 Kilometer entfernte Altstadt. Nach einem Kilometer hörten wir laute Musik. Hier wurde irgendwo live gesungen und interessierte Bernd natürlich ganz brennend. Kurzerhand verließen wir unsere Route und folgten der Musik. Es ging stetig aufwärts und mal wieder schwitzte ich Blut und Wasser. Nach ca. 500 Metern waren wir am Ziel. Zwischen 2 hohen Häuser-Blogs fand ein Straßenfest statt.

Ich muss schon sagen, dass es zu unseren Straßenfesten wirklich ein Unterschied ist, denn wer hat bei uns schon eine Lifeband und ne Musikanlage zur Beschallung von 10.000 Leuten? Davor tummelten sich ca. 60 Leute, die allesamt in Partylaune waren. Hier hatten wir nichts verloren und  so machten wir uns wieder davon.

20 Minuten später erreichten wir dann die beeindruckende Altstadt von Santiago de Compostela, der nordwestlichen Hauptstadt  der Region Galicien. Bekannt ist sie vor allem als Endpunktes des Jacobsweg und als vermeintlichen Begräbnisort des biblischen Apostels Jacobus, dessen sterbliche Überreste in der 1211 eingeweihten riesigen Kathedrale liegen, die innerhalb der mittelalterlichen Mauern steht. Die Kathedrale ist riesig und wahnsinnig beeindruckend. Sie ist so groß, dass es uns unmöglich ist, sie in der Gesammtheit auf ein Foto zu bekommen. Bernd und ich staunen um die Wette und fühlen uns zurückversetzt ins Mittelalter.

Die gesamte Plaza besteht aus uralten Gebäuden und irgendwie habe ich mir so immer den Vatikanstaat vorgestellt. Echt toll. Die Stimmung katapultiert uns erst recht ins Mittelalter, als plötzlich Dudelsackmusik ertönte. Mir lief echt eine Gänsehaut über den Rücken. Überall auf der Plaza sitzen Leute auf der Erde und es gibt unzählige Pilgerer, die just in diesem Moment erschöpft aber glücklich eintreffen.

 

 

 

 

Ein buntes Treiben und Bernd und ich setzten uns erstmal auf eine Bank und lassen dieses auf uns wirken.

 

Ja, uns geht`s gut und wir haben Spass!

Alles ist so friedlich. Von Hektik, die man sonst von großen Städten kennt, keine Spur. Unzählige Leute stehen vor der Kathedrale Schlange, aber keiner drängelt. Wir saugen die unvergesslichen Bilder in uns auf und bleiben ziemlich lange auf diesem Platz. So lange bis wir zu der Erkenntnis gelangen, dass der Dudelsack Dudelsack heißt, weil einem das Gedudel irgendwann auf den Sack geht. Nun bahnen wir uns auf den Weg in die anstehenden alten Gassen. Hier herrscht geschäftiges Treiben. Überall Stände, an denen man Pilgerandenken kaufen kann. Allesamt versehen mit der Jacobsmuschel oder dem heiligen Zeichen Jacobs. Bernd lässt es sich nicht nehmen, ebenfalls für einen Euro eine Muschel mit dem aufgemalten Zeichen zu kaufen. Diese soll uns von jetzt an als Glücksbringer dienen. Obwohl Sonntag ist, haben fast alle Läden geöffnet und wie es aussieht, machen sie auch gute Geschäfte, denn unzählige Menschen schieben sich durch die engen Gassen. Im Mittelalter muss es hier fast genauso ausgesehen haben und das fasziniert uns ungeheuerlich.
Irgendwann bekommen wir Hunger und entscheiden uns für einen Chinesen, der alle Speisen im Wok zubereitet. Das war eine wirklich gute Wahl, denn es schmeckte fantastisch und reichlich war es außerdem.

Man könnte jetzt noch sehr viel schreiben, aber ich denke, die Bilder sprechen für sich.

 

 

Erst am Abend machen wir uns auf den

 

 

 

 

Rückmarsch und hören plötzlich einen Knall. Ein Auto war beim ausparken, gegen eine Begrenzungskugel gefahren. Nun war hinten rechts alles verbeult. Den Fahrer schien es aber nicht weiter zu interessieren, denn er stieg nicht einmal aus, was Bernd nun völlig überraschte. Mich nicht, denn durch eine hinten aufgeklebte Nummer konnte man sehen, dass es sich um ein Leihauto handelte und da die ja meistens Vollkasko versichert sind, wäre auch ich nicht ausgestiegen. Denn ändern konnte man ja jetzt sowieso nichts mehr. Bernd hielt mir dann einen ellenlangen Vortrag, dass ja eventuell auch das Rad beschädigt sein könne…bla bla bla u.s.w. Ich schaltete ab und war mir völlig sicher, dass am Steuer des besagten Autos mit zu 99 Prozent grenzender Wahrscheinlichkeit eine Frau gesessen haben muss. Nun denn….Weiter gehts. Wir erreichten unseren Parkplatz und machten uns auf den Weg ein Nachtquatier zu finden.

80 Kilometer fuhren wir noch an diesem Abend, dann stellten wir unser Auto auf einer Waldlichtung (Aussichtspunkt de Caveiro) ab.

Hier hatten wir nun von oben einen irren Blick auf das Meer.

Wow, hier hat Ines ein tolles Foto vom Sonnenuntergang geschossen !

Bernd setzte noch die Bilder für den letzten Bericht in den Blog und fluchte pausenlos lautstark vor sich hin. (schließlich war es nach 22 Uhr und ich heute schon mehrere Stunden unser WoMo gefahren, bin durchs Mittelalter gepilgert und musste nun wieder unzählige Fotos vom Handy auf den PC laden, sortieren und dann einige wenige davon für den blog-Bericht aussuchen …  ja,ja, ich habe auch nicht immer Urlaub!)   Dann sahen wir (Ines) noch etwas fern, bevor wir in das Reich der Träume entauchten.
Am nächsten Tag stellten wir Tisch und Stühle raus und scrabbelten.

Gegen 14 Uhr machten wir uns dann abfahrbereit, denn wir wollten uns mit Andy und Armin bei Andys Eltern treffen. Dieses war nur noch ca. 10 Kilometer entfernt, doch mussten wir zuvor noch etwas einkaufen. Da die kleinen Einkaufsmärkte aber erst wieder um 16:30 öffneten , mussten wir zu einem Eroski-Markt in ca. 20 km Entfernung fahren. Auch dort gab es gab keinen Parkplatz für unseren Concorde und so blieb Bernd beim WoMo; immer bereit, diesen zu bewegen, sollte es von Nöten sein. So kaufte ich nur so viel, wie ich tragen konnte. Naja, etwas mehr (Ha Ha, ja …  incl. einem 6er-Pack Cola, a`2 ltr. = 12 kg!  und 12 kleine Dosen Bier 🙂  ). Ich brach fast zusammen unter der Last und Gott sei Dank ahnte Bernd das wohl, denn er hielt schon Ausschau nach mir und eilte mir entgegen, als er mich erblickte. Schnell wurden die Sachen verstaut und kurze Zeit später, fanden wir einen Parkplatz, von dem aus wir Andy anriefen. Andy und Armin holten uns dort dann ab und dirigierten uns zu einem superschönen Stellplatz am Strand. Dort sollten wir während des Besuches stehen. Die Wiedersehensfreude war riesig und wir freuten uns wirklich die beiden, die wir im Winter bei Toni kennengelernt hatten, wieder zu sehen. Wir verriegelten unseren Saloon und stiegen zu den beiden ins Auto und die Fahrt ging den Berg hoch zu Andis Eltern, die uns netterweise eingeladen hatten.

Womo

Kantabrien und Asturien 06.09 08.09.2018

Das Wetter war nicht gut und so verließen wir unseren schönen Stellplatz in Getxo. Die Fahrt führte uns nun durch díe wunderschöne Provinz Kantabrien. Wir sind wirklich überwältigt von dieser einmaligen Schönheit der Landschaft und ich mache von unterwegs unzählige Fotos.

Irgendwann kurz nach Santander, verlassen wir die kostenfreie Nationalstrasse und fahren in einen kleinen Ort. Das Meer liegt eingebettet zwischen hohen Bergen und ich möchte am Liebsten schon wieder hier bleiben.

Da wir aber tatsächlich mal gerade 30 Kilometer gefahren sind, lässt Bernd sich darauf nicht ein und nachdem wir uns hier eine Stunde an der Landschaft und dem tosenden Ozean sattgesehen haben, geht es weiter. Wir fahren und fahren. Irgendwo finden wir eine Entsorgungsstation und leeren unsere Tanks. Es regnet in Strömen und ich werde pitschenass. Bernd sitzt derweil im Auto und gibt Anweisungen. Das kann ich auch, denke ich und überrede ihn ebenfalls rauszukommen,um mit mir gemeinsam das Wohnmobil zu waschen. Bernd hält mich zwar für bescheuert, macht aber dann doch mit, wenn auch ohne rechte Begeisterung. Er hat es wirklich nicht immer einfach mit mir. Mit vollem Wassertank und einem sauberen Haus ging es dann weiter.

Wie Ihr seht war es während der Fahrt ordentlich am regnen.

Mittlerweile war es Zeit ein Nachtquatier zu suchen und Hunger hatten wir auch. Laut Stellplatzapp sollte es einen Stellplatz direkt am Strand geben und so ließen wir uns per Handy navigieren. Das wäre bald schiefgegangen, denn das Navi führte uns direkt in den kleinen Hafen. Die Straße war dermaßen eng, dass Bernd arge Zweifel hatte. Ein Wirt, der gerade vor seinem Restaurant stand, winkte uns aber weiter und so fuhren wir die schmale Strasse mit all den parkenden Autos rauf. Das war wirklich Millimeterarbeit und Bernd war  in größter Not, aber er schaffte es und stand plötzlich mitten im Hafengebiet. Von einem Stellplatz weit und breit nichts zu sehen und dort wo wir standen, durften wir eigentlich nicht stehen. Zurück ging es auch nicht mehr, denn die Strasse war eine Einbahnstrasse. Was nun? Ich stieg aus und besah die Lage, kam aber zu keiner Lösung. Nun stieg auch Bernd aus und machte sich ein Bild. Es gab nur einen Weg, den ich als solchen gar nicht erkannt hatte und der hatte es in sich. Millimeter für Millimeter fuhr Bernd nun rückwärts, um in die vorherige Strasse einzubiegen. Ich rannte pausenlos um unser Geschoss herum und achtete auf Fahrräder, parkenden Autos und dem vorstehenden Dach des Hafengebäudes. Bernd jagte mich noch zusätzlich mal auf die eine, mal auf die andere Seite. Puh, nachdem ich die Spiegel eingeklappt hatte, passte es irgendwie und wir konnten weiter. Nun kamen wir wirklich zum besagten Stellplatz, aber der gefiel uns überhaupt nicht und wir fuhren weiter zum nächsten.

Der Weg dorthin führte uns immer höher durch ein kleines Dorf mit mehr als  schmalen Straßen , dann abwärts über enge Feldwege mit herabhängenden Zweigen, die über unseren Saloon quitschten.

Das sah schon aus wie im Mittelalter … und damals sind die da bestimmt nicht mit nem` 9,75 m langen WoMo durchgefahren !! Aber keine Angst, es wurde noch enger mit niedrigen Bäumen :-O

Da ich den Platz ausgesucht hatte, musste ich mir natürlich etliche Kommentare seitens Bernd anhören. Positiv klingt anders und langsam bekam ich schlechte Laune. Ganz unten angekommen gab es dann tatsächlich einen Stellplatz (ne` liebe Ines, das war maximal ein Wendehammer !) direkt am Meer. Ich fand den Platz toll, aber Bernd nicht und so ging es wieder zurück.
Mittlerweile hatten wir beide keine Lust mehr im Auto zu sitzen und überirdisch großen Hunger. Es war aber wie verhext, wir fanden einfach nichts, was uns beiden gefiel und waren froh, im nächsten Dorf irgendwo jedenfalls eine Parklücke entdeckt zu haben, die groß genug war, dass unser Schiff dort reinpasste. Gleich gegenüber waren 3 Lokale und wir beschlossen ausnahmsweise einmal Essen zu gehen. Kochen würde noch einmal eine Stunde dauern und wir hatten beide das Gefühl kurz vor dem Hungertod zu stehen. Zuerst konnten wir uns nicht entscheiden, welches der 3 Lokale es sein sollte. Mit Entscheidungen tun wir uns wirklich schwer. Immer fragt der eine den anderen: Was meinst du? Oder: Vielleicht doch lieber das andere? Oder: Bist du dir sicher? Sofort ist dann der andere unsicher und entscheidet sich meistens wieder um. Keiner von uns will die Verantwortung übernehem und so dauert es meist ewig, bis wir zu irgendeinem Ergebnis kommen. Das gilt ausnahmslos für alle Bereiche. In diesem Fall studierten wir eingehend alle Speisekarten. Endlich hatten wir uns für eines entschieden, traten ein und nahmen Platz. Der Kellner kam und erwartungsvoll wollten wir bestellen. Tja, war wohl nichts. Es war 18 Uhr 45 und die Küchen machen hier erst um 20 Uhr auf. Und wir hatten sooooooo  einen Hunger. Gott sei Dank war neben dem Lokal ein kleiner Supermarkt und da kauften wir dann alle Zutaten für 4 Hamburger ein.

Danach fuhren wir weiter zu einem Stellplatz, den wir zuvor schon gesehen, aber nicht für so toll befunden hatten. Nun war uns aber alles egal und durch die Matsche bahnten wir uns unseren Weg und stellten uns zu den anderen. Die Hamburger hatte ich in Null komma nichts fertig und kaum hatten wir sie aufgegessen, kam die Polizei. Die Polizisten gingen von Mobil zu Mobil und setzten die Leute davon in Kenntnis, dass es ok wäre hier am Tag zu Parken, dass das Übernachten allerdings verboten ist. Tolle Wurst!! Mir blieb gerade noch Zeit den Abwasch zu erledigen, da mussten wir auch schon wieder los.
Mittlerweile war es stockdunkel. Wie froh waren wir, dass wir dann tatsächlich nach 20 Kilometern noch einen freien Parkplatz an einer Landstrasse fanden, wo wir in Ruhe stehen konnten. Es dauerte nicht lange und wir fielen totmüde ins Bett.

Hier hatten wir einsam die Nacht verbracht.

Meine Beine ließen mich aber nicht schlafen und so stand ich schon um 1 Uhr 30 wieder auf und spielte bis morgens um halb 7 Skat und Doppelkopf im Internet. Danach legte ich mich wieder zu Bernd ins Bett und erwachte erst gegen 10 Uhr 30.
Bernd war gerade dabei, dass Wohnmobil an unserem nächsten neuen Stellplatz einzuparken. Er war also losgefahren als ich noch schlief und ich hatte nichts bemerkt.

Außer uns stand nur noch ein Bulli auf diesem tollen Platz. Der Besitzer werkelte draußen rum, und da wir anhand des Kennzeichens sehen konnten, dass er Deutscher war (richtig, H wie Hannover), schlenderten wir rüber zu ihm. Durch den gestrigen Regen, war der Platz sehr sehr matschig und nach noch nicht einmal 30 Sekunden, ich hatte gerade Blickkontakt zu unserem Nachbarn aufgenommen, rutschte ich formvollendet aus und landete auf meinen Hintern. In der B- Note war das sicher eine 9, aber trotzdem echt peinlich. Bernd, ganz Kavalier, streckte mir die Hand entgegen, um mich hochzuziehen. Na, das würde er wohl nicht schaffen und darum ließ ich mich erst gar nicht auf keinen Versuch ein und wechselte vom Hintern auf die Knie und danach wieder mühsam auf die Beine. Nun sah ich aus wie ein Schwein, drehte um und ging duschen. Währenddessen unterhielt Bernd sich mit dem jungen Mann.
Nachdem ich wieder sauber war, frühstückten wir und erkundeten dann die Umgebung. Ihr glaubt ja nicht, wie schön es hier war.

Wir waren direkt beim Jacobsweg gelandet und den wollte ich nun ein Stück gehen.

Dieses Symbol der „Jacobsmuschel“ zeigt den Pilgern (und auch Ines) den Weg !!

Bernd begleitete mich die erste halbe Stunde, ging dann aber zurück, weil er unbedingt Mundharmonika üben wollte und dieses am Besten kann, wenn ich weit weg bin.

Zum Glück gibt es auf den Wegen überall „Wasserstellen“.

Mir war das sehr recht, konnte ich doch nun in meinem eigenen Tempo gehen. Bernd, der mich seit meiner Einkaufsfahrt 2017 in Sines  (Portugal), bei der ich mich so unglaublich verfahren hatte, nur sehr ungern alleine loslässt, ließ mir das Handy da. Zuvor markierte er unseren Standort, gab mir Instruktionen, wie ich das Teil zu bedienen hätte und gab mir unzählige andere Tipps, an welchen ich mich orientieren könnte, falls ich mich wieder verlaufen sollte. Das ging dann über den Stand der Sonne, das Meer usw. Ich hatte meinerseits aber nicht die geringsten Bedenken, denn der Jacobsweg war gut ausgeschildert und auf dem Rückweg, müsste ich halt nur umgekehrt laufen (das hatte ich der Ines natürlich auch im Voraus gezeigt 🙂 ) Fröhlich machte ich mich auf den Weg. Nun kam auch die Sonne durch. Der Weg führte über blühende Täler, sattgrünen Wiesen , mal bergauf, mal bergab, an Bächen vorbei und das Meer immer in Sichtweite.

Glückliche Kühe begleiten uns überall auf dem Weg. Sind dsas nun Milch- oder Kakao-Kühe??
Total nostalgisch, bzw. romantisch – oder ??
Ines Orthesen brauchen mal ne` Pause.

Unzählige einsame Buchten, wunderschön anzuschauen, mussten fotografiert werden.

Immer wieder traf ich unterwegs Pilger, die mit ihren gewaltigen Rucksäcken unterwegs waren, um ins 400 Kilometer entfernte Santiago de Compostela zur letzten Ruhestätte des Apostels Jacobus zu maschieren. Völlig im Einklang mit mir, berauschte ich mich an dieser sagenhaften Landschaft. So beeindruckend und wunderschön, hatte ich mir das gar nicht vorgestellt und am Liebsten wäre ich immer weiter gelaufen.

Leider musste ich aber zurück, denn Bernd wartete sicher schon. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie toll es hier ist. Die Fotos bringen es leider nicht einmal annährend rüber. Ich jedenfalls war wirklich schwer beeindruckt.
Den Rückweg fand ich fast ohne Probleme und als ich nur noch eine halbe Stunde vom Stellplatz entfernt war, kam Bernd um die Ecke. Da ich solange weg war, hatte er sich doch wieder Sorgen gemacht und wollte mich suchen. Lieb von ihm, oder? Er hatte auch etwas zu trinken dabei und darüber machte ich mich erstmal her. Zwar gab es unterwegs immer Wasserspender und auch Waschräume, aber ich wusste nicht, ob das Wasser genießbar ist und so hatte ich nur ganz wenig getrunken und das auch nur, weil ich so einen entsetztlichen Durst hatte. Ach ja, Schokolade hatte er auch noch dabei. Er hat anscheinend immer Angst, dass ich vom Fleisch falle. ( Anmerkung für meine Schwester Elke.: Keine Angst Ello, keine Gefahr in Verzug!) Gemeinsam gingen wir den Weg zurück und unterwegs erzählte ich Bernd aufgeregt von meinen Eindrücken. Es ist wirklich wunder-wunderschön hier. Geradezu atemberaubend!

Am nächsten Tag schien 12 Stunden die Sonne, bei 24 Grad. Bewaffnet mit Isomatten, Handtüchern  und einem Buch, verbrachten wir den Tag am Strand.

Ich las Bernd aus dem Buch vor, weil nur so rumliegen und sich sonnen so sterbenslangweilig ist. Ins Wasser gingen wir auch. Anscheinend zu weit rein, denn die Rettungsaufsicht pfiff uns zurück. Das Wasser hier war irre kalt! Gegen 16 Uhr verließen wir den Strand. Bernd aß den gestern von mir gekochten Eintopf und dann sattelten wir die Hühner und verließen diesen schönen Platz.

 

 

So gefällt sich meine Ines und schimpft auch nicht über dieses hübsche Foto.  PS: Sorry, dass es von mir nur so wenig Fotos gibt… ich muß Ines mal sagen, dass sie mich auch ab und zu mal fotografieren soll;  und weniger Selfis von sich selber machen soll!! 🙂

Unterwegs gab es wieder viel zu fotografieren und gegen 20 Uhr fanden wir abermals einen schönen Platz, wieder am Atlantik.

Und mal wieder einen tollen Sonnenuntergang in Nordspanien.

Das Leben ist herrlich!!

Jetzt, wo ich dieses schreibe, ist es 12 Uhr 30 und wir sind seit einer halben Stunde on the road. Mit 26 Grad ist es warm, aber etwas bedeckt. Heute wollen wir nach Santiago de Compostela. Das sind ca. noch 200 Kilometer.

 

Womo

Getxo im Baskenland in Nordspanien 03.09-04.09.2018

03.09.2018

Nachdem wir aus Capbreton (FR) erst um 18 Uhr losgefahren waren, hatten wir erstmal Schwierigkeiten einen Stellplatz zu finden. Es wurde schon dunkel, als wir endlich ein Nachtquatier gefunden hatten. Direkt an der Strasse, bei einer Brücke.

Auch mal ein schöner Blick aus dem Küchenfenster, oder? Da steht man(n) doch gerne in der Küche 🙂

Leise war es zwar nicht gerade, aber wir schliefen trotzdem einigermaßen. Am nächsten Morgen ging es dann noch vor 9 Uhr weiter und zwar nach Getxo im Baskenland.

Dort war laut unserem Freund Nico ein Parkplatz mit einen traumhaften Blick auf den Atlantik. Da es nur ca. 200 Kilometer waren, trafen wir noch vor dem Mittag dort ein. Nico hatte uns den Standort als Foto geschickt, aber trotzdem landeten wir auf einem anderen Parkplatz. Der war auch nicht schlecht und so machten wir uns auf, um die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Dabei fanden wir auch den von Nico angepriesenen Stellplatz und parkten unseren Saloon um. Der Blick war wirklich der Hammer.

Alles war so unendlich grün und ich konnte mich überhaupt nicht satt sehen.

Unser Strand für heute, mal wieder direkt vor der Haustür.

Hier konnte man auch tolle Spaziergänge machen und wenn man soviel Muckis in den Beinen hat wie Bernd, kann man hier sogar Mountain-bike fahren, was er dann auch tat. Außer uns, standen hier auch 2 andere Mobile und jede Menge Bullis. Die Besitzer waren ausnahmslos junge Leute, die allesamt ihre Surfbretter dabei hatten. Ein junges deutsches Pärchchen war auch dabei, sonst nur Spanier. Während ich noch einen kleinen Abendspaziergang machte, musizierte Bernd mit einer Gruppe junger Leute.

Da es hier wirklich schön war, blieben wir noch einen kompletten weiteren Tag. Ich machte nochmals eine ausgedehnte Wanderung. Mir rann der Schweiß nur so über mein Gesicht und wie jetzt immer bei längeren Märschen, hatte ich meine Stelzen (Orthesen) angebracht.

Orthesen angeschnallt, gelbes Sicherheitsshirt an und auf gehts zum “ I walk alone-trip“

Irgendwie sind die Dinger echt auffällig, das war sogar schon Bernd letzte Woche aufgefallen. Die Leute können ihren Blick kaum abwenden. Ich finds großartig, denn zuvor war immer nur meine Oberweite im Focus. Also, ich hatte also die Dinger um und außerdem meine schluderigsten Klamotten an, die zum Wandern einfach nur genial sind. Irgendwann setzte ich mich auf eine Bank, um die scheiß Orthesen wieder zu richten, denn sie drückten mal wieder kollosal, da sehe ich aus den Augenwinkeln einen jungen Mann, der nicht weit von mir eine Pause eingelegt hat und zum Strand runterschaut. Nachdem meine Schuhe nun etwas weniger drücken, setzte ich mich wieder in Bewegung. Der junge Mann ebenfalls. Plötzlich spricht er mich an. Ich verstehe kein Wort, weiß nicht einmal was für eine Sprache das sein soll. Da fragt er mich auf englisch, wo es hier zum Strand geht. Hallo??? Was für eine dumme Frage, denn kurz zuvor, hatte er ja zum Strand geschaut und es war absolut offensichtlich, dass er nur den Weg weiter hätte gehen müssen um zu eben diesen zu gelangen. Ich weise ihm trotzdem freundlich den Weg, da fragt er mich doch tatsächlich, ob er mit mir gehen könne und als wäre das nicht genug, schickt er noch ein:“ you looks so pretty !“ hinterher. Will der mich verarschen??? Der ist doch höchstens 28 Jahre alt, was will der von mir?? (na Ines ist doch klar, dem sind natürlich auch deine tollen Orthesen aufgefallen und er wollte bestimmt nur wissen, wie es sich damit so wandern lässt !?) Mir wird bewusst, dass ich im Gesicht aussehe wie ein schwitzender hochroter Puter und ansonsten wie ein Mastschwein auf Urlaub. Ich antwortete  sehr höflich mit: No thank you, my husband is waiting for me. Dabei krampfen sich meine Hände um meine Nordic-walking-Stöcke, um im Falle eines Falles ihm mit diesen einen rüber zu braten. Er sieht aber nur enttäuscht aus und geht weg. Gott sei Dank in eine andere Richtung. Ich mache mich dann eiligst auf den Weg zurück zu Bernd. Dort angekommen, frage ich ihn erstmal, wie ich aussehe.“ Toll, wie immer“, antwortet er.

An den steilen Küsten hier sieht man immer wieder viele Para-glider. Der hier hat zum Fliegen gleich seinen Schlafsack mitgenommen… sieht gemütlich aus.