Womo

Kein Hasch mehr und mal wieder an unserem Lieblingsplatz!

23.01.2018

Nachdem die Eigentherapie mit Hasch ab Tag 3 erfolglos war, habe ich es ersatzlos gestrichen und nehme nun wieder meine Fettmachtabletten. Das bißchen, was ich abgenommen habe, ist auch schon längst wieder drauf. Man man man,echt wirklich frustrierend. Meine einzige Chance auf einen echt heißen Körper ist wohl nur eine Feuerbestattung. Ich bin wirklich frustriert.

So frustriert sieht meine liebe (meistens) Ines aber gar nicht aus und das ist toll.

Nun zum Positiven. Das Wetter ist grandios und wir können ab 11 Uhr morgens in Badeklamotten rumlaufen. Ich natürlich nur mit eingezogenem Bauch. Nach wie vor haben wir hier  einen einmaligen Ausblick auf den Atlantik. Mittlerweile ist unser Geheimplatz hier auch gut besucht. Bis auf Brauni, den nennen wir so, weil wir A) nicht wissen wie er heißt und B) in nur 2 Tagen dunkelbraun geworden ist, sind alle Leute hier spitze. Mit Brauni hatten wir ja schon schlechte Erfahrungen gemacht, als er einfach Filou  mit auf einen 2,5 stündigen Spaziergang mitgenommen hatet, ohne uns vorher Bescheid zu geben. Wir hatten  damals eine Woche auf die Hunde von Nico und Claudia aufgepasst und gerade, am letzten Tag, kurz bevor sie wiederkommen wollten, war auf einmal der Hund verschwunden. Wir waren regelrecht panisch und hatten  damals stundenlang alles abgesucht, ohne Erfolg. Dann kam Brauni nach über 2,5 Stunden mit Filou zurück. Wir hatten ihm damals ordentlich die Meinung gesagt, aber am nächsten Tag tat er es wieder. Da waren dann aber schon Nico und Claudi wieder da und die beiden haben ihm gehörig auf den Pott gesetzt. Die Sache wäre fast aus dem Ruder gelaufen. Wir sind fest davon ausgegangen, dass er einen Zweithund für seinen Hund klauen wollte, zumal er auch einfach das Halsband abgenommen hatte. Gestern dann, war schon wieder ein Hund verschwunden und auf Bernds Tip hin, wurde zuerst einmal ins Wohnmobil von Brauni gesehen. Und? Bingo, da war er. Der Typ ist echt die Stradivadi unter den Arschgeigen und wir gehen ihm geflissenlich aus dem Weg.

Der Tag ging so dahin und Bernd machte mit seinem Moutainbike am Nachmittag noch eine Spritztour am Strand. Ich machte in der Zeit die Küche wieder sauber. Zuvor hatte ich gekocht und es sah mal wieder aus, wie nach einem Bombenangriff. Da ich schon einmal beim Putzen war, verputzte ich dann auch noch eine ganze Tafel Schokolade, was mich wahnsinnig ärgerte. Leider erst hinterher.

24.01.2018

Ich war schon um 4 Uhr wach und spielte Doppelkopf und Skat im Internet. Weil wir 5 Tage bei Toni gestanden hatten und dessen W-lan nutzen durften, haben wir genug Datenvolumen übrig und man gönnt sich ja sonst auch nichts. Gegen 7 Uhr ging ich aber wieder zu Bernd ins Bett und schlief dann tatsächlich noch einmal bis um 10 Uhr. Wir frühstückten gemeinsam und spielten dann sofort Scrabble. Ich gewann!!!
Neben uns steht zur Zeit ein kleines Karmannwohnmobil mit zwei Brüdern, die sich nach ihrer Ausbildung und vor ihrem Studium eine einjährige Auszeit gönnen. Mit dem einen von beiden spielte ich dann noch eine Partie und gewann abermals. Danach fuhren die beiden Wasser auftanken und einkaufen. Netterweise brachten sie uns Brot und Mandarinen mit und so müssen wir nicht los. Danach plauderten wir noch gemütlich mit den beiden und wieder verging der Tag wie im Fluge. Das Wetter war, trotz anderer Prophezeiung, einfach nur super

Ich liebe fielmann … Thermometer: auf dem Tisch in der Sonne gemessen!! WOW und das im Januar

und erst gegen 18 Uhr 45 als die Sonne unterging wurde es kühl und wir gingen rein. Momentan sind wir wirklich faul und haben rein gar nichts mit spanisch lernen am Hut gehabt. Das soll sich allerdings morgen ändern, denn dann soll es wirklich endlich wieder einmal bedeckt sein. Eine super Gelegenheit drinnen zu bleiben und zu büffeln.

25.01.2018

Heute morgen schlief ich etwas länger und es war tatsächlich bedeckt. Gleich nach dem Frühstück starteten wir mit der Lektion 17 unseres Cursos Espaniol. So eine Lektion dauert immer gut 1,5 Stunden. Zuerst kommt ein Dialog und fast immer geht es ums Essen. Echt schrecklich. Man hat danach jedesmal wieder tierischen Hunger. Danach sagt der Sprecher einen Satz auf Deutsch und wir halten die CD an. Dann rauchen unsere Köpfe und wir versuchen zu übersetzten. Wenn wir glauben, wir haben es, starten wir die CD erneut und kontrollieren ob wir richtig lagen. Das klappt eigentlich schon recht gut. In jeder Lektion wird das alte wiederholt und natürlich gibt es auch immer etwas Neues. Dieses wird von Kapitel zu Kapitel immer schwieriger. Es ist echt der Wahnsinn, wieviele Bedeutungen ein einziges Wort manchmal hat. Auch ähnelt sich manche Wörter dermaßen, dass wir ständig durcheinander kommen. Trotzdem denken wir immer, dass wir es schon super können. Können wir auch! Zumindest das Sprechen funktioniert grandios. Verstehen weniger. Das merken wir jedesmal, wenn wir mit Spaniern reden. Es ist aber auch zum Mäuse melken. Spanier könner scheinbar nur schnell sprechen, dafür aber viel. Es ist kein Volk der wenigen Worte. Soviel haben wir schon begriffen. Von 99 Sätzen verstehe ich maximal 5 Wörter. Erstaunlicherweise kann ich mir dann fast immer das richtige zusammen reimen. Erschwerend kommt hinzu, dass hier in Andalusien ein Wahnsinnsdialekt gesprochen wird. Das können wir zwar überhaupt nicht beurteilen, wird uns aber immer wieder, von Deutschen die hier leben, gesagt. Muss so ähnlich sein, wie Deutsch und Bayrisch. Leider besteht unser Spanischkurs nur aus der CD. Es gibt kein einziges Begleitbuch dazu. Deshalb schreiben wir die Wörter immer wie wir denken, dass sie richtig sind. Das sieht bei Bernd und mir immer total unterschiedlich aus. Das liegt daran, dass Bernd alles aus dem englischen ableitet und ich aus dem französischen. Ein Beispiel: Ich weiß, heißt im spanischen: yo se. Bernd schreibt: Jo say und ich schreibe: Yo sais. Falsch liegen wir meistens beide und sind jedesmal baff erstaunt, wenn wir via google kontrollieren, wie es nun richtig geschrieben wird. Das machen wir aber eher selten, weil ich der Meinung bin, dass es ja egal ist, wie es geschrieben wird, hauptsache man kann es sprechen. Naja, verstehen wäre natürlich auch sehr schön, aber wie sagt man so schön?? Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Gut Ding will Weile haben. Fakt ist, dass wir uns nach 90 Minuten nicht mehr konzentrieren können. Das wissen anscheinend auch die Hersteller der CD. Denn exact, wenn wirklich gar nichts mehr in mein kleines Gehirn geht, ist die Lektion zuende. So auch heute. Wir schmissen unsere Schreibutensilien in die Ecke und gingen erst einmal raus. Zu unserem großen Erstaunen scheint schon wieder die Sonne, also wieder rein und kurze Hose anziehen. Wir genossen das schöne Wetter und später machte Bernd dann noch eine Moutainbiketour mit unserem Nachbarn, während ich mich an den Herd stellte und etwas leckeres kochte. Gerade als das Essen fertig war, kam Bernd schweißgebadet zurück und füllte sein Kaloriendefizit wieder auf. Anschließend war Bernd dann dran mit Küche saubermachen, was er auch ohne murren tat. Danach durften wir dann endlich einmal wieder duschen. Wenn auch nur kurz. Leute, ihr glaubt ja nicht, wie schön es ist, sich mal wieder richtig sauber zu fühlen. Unser Duschrythmus hat sich jetzt zwischen 3 oder 4 Tagen eingependelt. Wie war es doch schön bei Toni. Da habe ich mir diesen Luxus täglich gegönnt. Nunja, es gibt ja auch Waschlappen:-(.

27.01.2018

Gestern , wie auch heute war das Wetter mal wieder super. Zwar immer nur so um die 15 Grad, aber da die Sonne dermaßen Kraft hat, ist es das reinste Bikiniwetter. Natürlich nur, wenn man windgeschützt sitzt. Meist kommt der Wind so, dass das Wohnmobil alles abfängt. Fragt mich jetzt bitte nicht aus welcher Richtung. Nord, Ost, Süd, West. Keine Ahnung. Von hinten halt. Bernd versucht mir täglich die Windrichtungen zu erklären, aber ich schalte dann immer ab. Für mich geht die Sonne links auf und hinter dem Meer unter. Fertig. Bernd gibt aber nicht auf. Überhaupt studiert er sehr häufig seine Windapp. Ich glaube, er hat etwas Angst, dass das Wohnmobil bei einem Sturm umkippen könnte.   Unser Wohnmobil wiegt 7 Tonnen!!!! Hallo?? 7 Tonnen!!! Also, ich bin mir absolut sicher, dass es nicht umkippt. Außerdem ist es so herrlich, wenn man beim Zubettgehen in den Schlaf geschaukelt wird. Morgen zum Beispiel, soll es sehr stürmisch werden und darum hat Bernd das Mobil schon heute etwas umgeparkt. Wir stehen zwar jetzt noch immer am selben Platz, nur halt anders. Die beiden Brüder sind heute gefahren. Sie wollen nach Marokko rüber. Es wurde noch ein Abschiedsgruppenfoto gemacht und weg waren sie. Gestern bin ich mit dem Fahrrad, die drei Kilometer zum nächsten Supermarkt gefahren um das Nötigste einzukaufen. Bernd hat in der Zwischenzeit, die Teppiche sauber gemacht.

Der kleine Hund Pauli – 10 Wochen alt und echt süß!

Neben uns stehen die Wohnmobile von Alex und Sahra. Die beiden haben sich vor 2 Monaten hier irgendwo kennengelernt und kaufen sich eine Finka in der Gegend. Kinder sind auch schon geplant. So sind sie, die Deutschen!! Echt fix!  Sahra spricht perfekt spanisch und am Nachmittag hat sie uns allerhand beigebracht. Danach haben wir Skat gespielt. Bernd hat mit großem Interesse zugeschaut und ich glaube, er könnte es jetzt auch. Zu unserer Truppe gehört nun auch Aureliea. Sie hat einen Bulli und ihr Plan ist es, jeweils in Deutschland und hier einen Wohnwagen zu kaufen um mal hier undmal dort zu leben. So lernt man immer wieder interessante Leute kennen und wir haben total viel Spaß.
Am 03.01 kommt Carina (meine Stieftochter) mit ihrem Freund Simon zu Besuch. Natürlich möchten wir, dass dann das Wetter gut ist, aber es soll von den 6 Tagen, die sie hier sein werden 4 Tage stürmen. Das ist natürlich echt doof. Ständig sehen wir auf die Wetterapp und hoffen, dass sich etwas ändert. Sieht aber leider nicht danach aus. Da hilft nur eine Bestellung im Universum! Gestern Abend kam dann noch Aurelia, um zu fragen, ob ich Lust hätte mit ihr, Sahra und Alex Doppelkopf zu spielen, aber ich hatte nach dem Skatnachmittag absolut keine Meinung mehr und wir haben es vorgezogen noch einen lustigen Film im Fernsehen anzusehen. Bernd ist danach noch einmal aufgestanden und hatte dann den PC für sich alleine. Und ich das Bett. Mittlerweile hat es sich so bei uns eingebürgert. Ich steh ja immer recht früh auf, habe dann den PC für mich und Bernd kann sich dann in unserem 1,40m breiten Bett ausbreiten und noch super schlafen, dasselbe gilt für mich am Abend.

29.01.2018

Guten Morgen liebe Leser

Einmal mehr fantastisch geschlafen, wenn auch viel länger als erwartet. Das liegt daran, dass wir gestern abend zu sechst in unserem Wohnmobil waren und Doppelkopf gespielt haben.

Das heißt, gespielt haben wir zu fünft und der sechste hat zugeschaut. Bernd, der ja außer Mau Mau kein einziges Kartenspiel beherrscht, hat es tatsächlich  gelernt und sogar recht zügig. Wir haben bei uns gespielt, weil Alex in seinem Mobil keine Heizung hat und die anderen Camper zu klein sind. Wir hatten mächtig Spass, wenn auch das Schwierigste an dem Spiel, das Geben war. Das widerum lag daran das die Karten etwas verklebt waren und dass,  obwohl es ein nagelneues Spiel war. Frechheit! Draußen war es ziemlich kalt und so lief die Heizung auf Hochtouren. Bei der Menschenmenge und einigen Kerzen hatten wir sehr bald Schweißausbrüche und die Heizung wurde wieder ausgeschaltet. Da Doppelkopf ein Spiel für 4 Personen ist, musste der Geber immer aussetzten und konnte raus zum Rauchen gehen. Leider gab es Chips und Schokolade. Von unseren 260 Tafeln aus Deutschland mitgebrachter Schokolade , haben wir jetzt ca. noch 100. Wir kommen also problemlos über den Winter.

Die Polizei – GUARDIA CIVIL – ist regelmäßig auf unserem Platz und „schaut nach dem Rechten“, bzw. vermuten sie am Strand wohl öfters Drogendeals bzw. das hier von Afrila Drogen angeschwemmt werden.

Basketballspielen

Am Morgen war das Wetter bedeckt und es war wirklich eisigkalt. Alex, Sahra, Aurelia und Bernd sind mit den Fahrrädern zu einem nah gelegenen Platz gefahren und haben 1,5 Stunden Basketball gespielt. Für mich als unsportlichste Person auf diesem Planeten, kam das überhaupt nicht in Frage und deshalb bin ich hier geblieben. Untätig war aber auch ich nicht. Zuerst habe ich wunderbar geduscht. Die 3 Tage waren um und ich hatte die Erlaubnis von Bernd. Dann habe ich mal wieder unseren 5 Sterne Palast gewienert. Hach, ich liebe Putzen!!! Kein Scherz!!! Kaum war ich damit fertig, kam der Bernd auch schon total erschöpft wieder. Er hätte nicht gedacht, dass Basketball so anstrengend ist und ist sich ziemlich sicher, heute Muskelkater zu haben. Wie die anderen mir mitteilten hat er sich aber wacker geschlagen; jedenfalls für sein Alter. Da er so viele Kalorien verbraucht hatte, gab es anstatt um 17 Uhr, schon um 15 Uhr Mittag. Wie auch schon gestern, aßen wir Nudeln mit der übrig gebliebenen Soße vom Gulasch ( Das Fleisch darin haben wir schon längst aufgegessen ) und dazu Thunfischsalat. Die Soße schmeckt richtig gut und ist zum Wegschmeißen einfach zu schade. Hier in dem Supermarkt in Roche gibt es kein Fleisch, weil keine Saison ist und der andere ist zu weit weg um mit dem Fahrrad dort hin zu fahren. Im Kühlschrank befinden sich allerdings noch 4 Bratwürste. Die werden heute dran glauben. Wollen wir nicht von Brot und Wasser leben, müssen wir dann zwingend einkaufen. Achso, Brot haben wir ja auch nur noch für heute. Nachmittags kam dann sogar die Sonne kurz raus und wir beschlossen draußen zu scrabblen. Vorgestern hatten wir mit 6 Leuten draußen Tic Tac Bombe gespielt und mächtig gelacht. Das Spiel ist so witzig, dass man nicht einmal Alkohol braucht. Beim Scrabble hatte ich diesmal nicht den Hauch einer Chance. Das Spiel dauert immer ca. eine Stunde und zum Ende hin war es mächtig bedeckt. Der Sturm war  ausgeblieben, aber kalt war es auch so.

Plötzlich kam eine Frau um die Ecke, gab uns die Hand und stellte sich vor. Uns kannte sie in und auswendig, denn sie hatte unseren ganzen Blog verfolgt und fand ihn, sehr zu meiner Freude, richtig gut. Sie kam mit ihrem Mann vom Mittelmeer und wollte jetzt auch zu unserem Geheimplatz um uns kennenlernen. Zufällig kannte sie auch noch das Hotel Voss, mein Elternhaus, dass ja jetzt von meinem Bruder und meiner Schwägerin geleitet wird. Sie war schon mehrmals dort. Die Welt ist doch recht klein. Wir hatten uns viel zu erzählen, aber leider fing es an zu regnen. Ich hoffe wir können das Gespräch heute noch fortsetzten.An dieser Stelle herzlichste Grüße an die Beiden.

Apropos Geheimplatz. Mittlerweile wird es hier immer voller. Es stehen momentan an die 20 Mobile hier. Nun ist es gleich 10 Uhr. Bernd, der faule Sack, liegt noch immer im Bett (lernt in seinen Spanischunterlagen) und wartet anscheinend auf Frühstück, welches ich als gute Ehrfrau gleich mal machen werde. Heute Morgen gegen 7 Uhr fing es tatsächlich an, etwas stürmisch zu werden. Es ist aber noch steigerungsfähig. Momentan haben wir hier in Böen ca 70 Km/h. Da sind wir doch Schlimmeres gewohnt. Sehr zu meiner Freude hat der Wind aber warme Luft, woher auch immer, mitgebracht und es ist auch ohne Heizung nicht kalt.

So Leute, die Pflicht ruft!! Bis morgen!!

Womo

Wir bleiben noch bei Toni!

Guten Morgen alle zusammen. Es ist schon 7 Uhr 30 und ich habe wunderbar geschlafen.

Gestern hatten wir allerherrlichstes Wetter. 19 Grad und nur Sonnenschein. Gleich nach dem Frühstück, hat Bernd die Räder startklar gemacht und wir sind die 4,5 Kilometer zum Carefour (Supermarkt) gefahren und haben dort einen Großeinkauf gemacht. Diesmal war ich zum ersten Mal in meinem Leben dabei recht entspannt. Sowieso hatte ich die allerbeste Laune, weil die Waage endlich einmal 300 Gramm weniger angezeigt hatte. Man sieht aber noch nichts. Schwer beladen traten Bernd und ich dann den Rückweg an.

Bei Toni und unserem Wohnmobil angekommen wurden zuerst einmal alles verstaut.

Die Strasse an der Toni`s Grundstück liegt.
„sicherer Platz“ im folsome-prison bei Toni

Dann holte Bernd unseren Tisch und die Stühle raus und schnippelte dort das gesammte Gemüse.

Wir hatten Auberginen, Gurken, Zuccini, Paprika in allen Farben, Porree und einen ganze Kopf Rotkohl. Ich schnitt derweil im Wohnmobil Unmengen von Zwiebeln und machte eine erstklassiges Gulasch. Heute war nämlich Kochen angesagt. Kochen gehört ja nun nicht gerade zu meinen allergrößten Hobbys und ich dachte mir, ich bereite alles auf einmal zu und friere danach alles ein. So wird die Küche nur einmal dreckig. Und wie dreckig sie wurde! Eigentlich hatte ich das gesammte Mobil inclusive Bett und Bad in Beschlag.

Da wir leider nur einen 3. Flammen Herd haben, dauerte es Stunden. Zusätzlich zum Gulasch bereitete ich noch 2 ganze Hähnchen zu und 2 verschiedene Soßen aus dem ganzen Gemüse. Eine besondere Herausforderung war dann der Rotkohl. Den hatten wir von Toni geschenkt bekommen. Blöd nur, dass ich ihn sonst nur aus dem Glas kannte und null Ahnung hatte, wie man ihn zubereitet. Diesbezüglich rief ich als erstes bei meinem Vater den Starkoch an, aber weder auf Festnetzt noch auf Handy war er zu erreichen. Egal, an Köchen mangelt es ja in dieser Familie nicht. Bei meinem Schwager Rainer, der ja ebenfalls ein begnadeter Koch ist, brauchte ich es gar nicht erst zu versuchen, denn um diese Zeit, ist er erfahrungsgemäss im Stress. Mein Bruder war mal wieder, wie ich telefonisch erfuhr, in seinem Laden nicht auffindbar und so schickte ich eine Verzweiflungs whats app Nachricht in die Voss Familiensippe Gruppe. Geschlagene 7 Minuten wartete ich auf irgendeine Antwort. Als die nicht kam machte ich mich ohne Hilfe ans Werk. Und ich gab alles!! Nach einer  Stunde bekam ich dann doch noch das Rezept von meinem Bruder, das damit anfing, den Rotkohl als erstes zu kochen. Na toll, ich hatte ihn mit Olivenöl in der Pfanne gebraten und auch sonst irgendwie alles anders gemacht. Naja, fast, denn etwas Apfelmuss hatte ich, genau wie es auch mein Bruder getan hätte dazu gegeben. Immer wieder schmeckte ich ihn ab und selbst nach einer Stunde war er noch sehr knackig und nichtssagend. Das änderte sich erst, als ich noch etwas mehr Pfeffer, Salz und einen ganzen Apfel dazugab. Irgendwie schmeckte es aber immernoch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte und so gab ich noch einen Esslöffel Erdbeermarmelade hinzu. Anmerkung; Bernd machte den Vorschlag etwas Honig mit ein zu rühren (und er hätte ihn vorher auch in Wasser gegart bzw. bei google geguckt und ruckzuck diverse Kochrezepte rausgefunden)  Das ließ ich aus reiner Intuition aber. Beim neuerlichen Probieren fehlte immer noch etwas und so wühlte ich unser Vorratsfach durch, auf der Suche nach dem Non plus Ultra. Oh, was sahen meine Augen?? Wir hatten noch eine ganze Dose Röstzwiebeln. Blitzschnell kam mir der Gedanke, dass Äpfel und Zwiebeln ja immer gut zusammen passten und ich kipptte den halben Doseninhalt mit in die Pfanne. Was soll ich sagen?? Es schmeckte, wider Erwarten ziemlich gut. Ich will nicht sagen großartig, aber ich habe durchaus schon schlimmere Sachen fabriziert. Nun musste ich dringenst alles wieder aufräumen, abwaschen und Platz schaffen, denn nun kam Teil zwei meiner Challenge.
Bisher hatte ich nur vorgekocht, aber jetzt galt es das Essen für heute auf den Tisch zu bringen und dazu brauchte ich Platz. Ich wollte nocheinmal Wraps machen, denn die bekomme ich richtig gut hin und wir mögen die wirklich gerne. Diesmal schaffte ich es sogar, dass keiner anbrannte. Gefüllt wurden sie mit Gulasch- und Hähnchenfleich, dem fantastischen Rotkohl, Krautsalat, Tomaten, Knoblauch- und einer Currysauce. Serviert wurde im Garten und natürlich wurde auch Toni eingeladen.

Ich verzichtete, denn nach all dem Probieren war ich randvoll und ehrlich gesagt, hatte ich auch keine Lust mehr, noch einen zu machen. Machte ich dann aber trotzdem, denn Toni und Bernd orderten noch jeweils einen Halben. Froh, dass es den beiden so gut schmeckte, machte ich mich zum dritten Mal an diesem Tag wieder ans Küche saubermachen. Nachdem Bernd aufgegessen hatte, übernahm er netterweise den Rest und ich setzte mich in die Sonne. Mittlerweise war es 16 Uhr 30!!!!!! und ich schweißgebadet, hatte ich doch den ganzen Tag vor meinem 3 Flammen Herd gestanden. Klar das eine Stunde später wieder Duschen angesagt war.
Der Tag ist nur so verrannt und Sonntag soll in Conil schwer was los sein. Irgendein christliches Fest (Romeria) mit einem Umzug. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und so beschließen wir noch weitere Tage bei Toni zu bleiben. Toni übrigens ist so begeistert von meinem Essen, dass er mir mitteilte wir müssten nun überhaupt keine Stellplatzgebühren mehr zahlen. Echt nett, aber er muss ja auch von irgendetwas leben. Gerade heute war er beim Zahnarzt, zwecks Wurzelbehandlung. Zweimal hatte er den Termin, mangels Geld schon verschoben. Eigentlich kostet es hier 180 Euro, aber Toni musste nur 120 bezahlen. Was heißt nur?? Das ist schließlich sein halbes Monatseinkommen. Gott sei Dank haben aber auch Armin und Andy, die beiden die mit ihrem amerikanischen Wohnmobil ebenfalls hier stehen, um 2 weitere Tage verlängert. Die beiden hatten gestern Hausputz und große Wäsche und es war witzig anzusehen. Gerade klopfte es wieder ans Fenster und Toni hat einen Kaffee reingereicht. Was für ein Service. Der Tag könnte überhaupt nicht besser anfangen. Überhaupt habe ich auch heute wieder allerbeste Laune, denn die Waage hat schon wieder 300 Gramm weniger angezeigt. Dabei ist mir gestern versehentlich noch eine ganze Tafel Schokolade in den Mund gefallen und leider auch 2 Stücke Kuchen. Trotzdem weniger Gewicht!!! Das liegt daran, dass ich momentan nur noch eine halbe von meinen Restlesslegstabletten benötige und dadurch scheinbar mein Stoffwechsel wieder in Gang kommt. Nun will vielleicht der ein oder andere wissen, wieso ich plötzlich nur noch eine halbe benötige? Tja, die Antwort ist die. Claudia hatte mir ja jede Menge Pülverchen, Vitamine, Magnesium und B12 Spritzen aus Deutschland mitgebracht um so meinen Restless legs zuleibe zu rücken. Ich nehme auch alles ganz brav. Kann ja nicht schaden.

Eigentherapie

Eine Verbesserung hat sich aber dadurch leider nicht eingestellt und nun mache ich meine Eigentherapie, die wie folgt aussieht. Ich habe ein halbes Pfund Butter in der Microwelle erhitzt und dann jede Menge getrocknete Hanfblüten druntergemischt. Diese Butter streiche ich dann abends ganz dick, auf ein Stück Kuchen. Wenn ich dann ins Bett gehe, habe ich zwar immer noch nervöse Beine und wenn ich nicht die halbe Tablette zusätzlich nehmen würde, wäre es unerträglich, aber es stört mich nicht mehr so und ich kann tatsächlich 4- 5 Stunden schlafen. Bernd dafür weniger, denn ich trete doch schon sehr um mich und wir liegen ja auf engstem Raum. Gott sei Dank, stehe ich aber in der Regel so früh auf, dass Bernd dann das Bett noch etliche Stunden für sich allein hat und auch einigermaßen ausgeschlafen in den Tag starten kann. Hier in Spanien baut jeder Hans und Franz Canabis an und das ist hier sogar für den Eigenbedarf erlaubt, solange man es nicht übertreibt. Gerade klopfte Andi ans Fenster. Freudestrahlend berichtete ich von meinem Erfolg, worauf er mir mitteilte, dass seine 94 jährige Oma, jeden Tag von seinem Vater ein Likörchen mit Hasch bekommt und das schon seit Jahren. Es scheint ihr ganz wunderbar zu bekommen. Wie beruhigend!!

Unser Freund Emilio aus Teneriffa

Gestern Abend haben wir noch ganz viel mit unserem Freund Emilio aus Teneriffa gewhatsappt.

Ihn hatten wir vor 4 Jahren auf der Insel kennen- und lieben gelernt. Zwischenzeitlich aber den Kontakt verloren, weil man ihn  überfallen- und dabei auch sein Handy geklaut hatte. Somit hatte er unsere Nummer nicht mehr und wir unsererseits konnten ihn auch nicht mehr erreichen. Zig mal hatten wir versucht, etwas über seinen Verbleib rauszufinden, aber dies gelang uns erst vor kurzem via Facebook, wo er sich gerade angemeldet hatte. Er lebt seit über 10 Jahren auf der Insel und zwar in einer Höhle und verkauft Aschenbecher an der dortigen Promenade. Dort spielt er auch fantastisch Gitarre und wir hatten schon wahnsinnig viel Spass mit ihm. Wenn die Überfahrt dorthin nicht so dermaßen teuer wäre,wären wir auch schon längst dort. Bernd hatte des öfteren mit ihm Musik gemacht und einige Sachen habe ich bei you tube reingestellt. Ihr müsst einfach nur Emilio aus Teneriffa eingeben, dann könnt ihr die beiden in Action erleben. Vielleicht klappt es, uns im März auf Gran Canaria zu treffen, aber auch das kostet sicher viel, wäre aber toll. Emilio hat uns gestern berichtet, dass er schon unseren ganzen Blog gelesen hat und er so immer informiert ist. An dieser Stelle ganz liebe Grüße an dich, Emilio!!! Wir vermissen dich!!!

Tägliches Schreiben

Der Druck täglich zu schreiben, wird immer größer, denn wenn ich einmal nicht schreibe, was natürlich des öfteren vorkommt, hagelt es e-mails und alle denken, es wäre etwas passiert. Alles im grünen Bereich, es kommt nur manchmal vor, dass es wirklich nichts zu berichten gibt und ich euch auch nicht langweilen will. Manchmal gehen wir auch abends später bis sehr spät ins Bett und dann schlafe ich genau so lange wie Bernd. Wenn wir dann gemeinsam aufstehen, ist entweder das Wetter so schön, dass es eine Schande wäre, im Wohnmobil zu sitzen. Nur dort ist das Schreiben möglich, weil unser Akku vom PC dermaßen alt ist, dass wenn er nicht am Strom hängt, sofort ausgeht. Oft benötigt auch Bernd den PC und da wir nur einen haben, kann ich dann nichts machen, weil Bernd immer Vorrang hat, da es nämlich sein PC ist. Tja und manchmal habe ich auch einfach keine Lust oder wir nicht genügend Strom, weil es bedeckt war. Also verzeiht mir, bitte.

20.01.2018

Heute morgen wachte ich voller Tatendrang auf und wollte unbedingt etwas tun. Da unser Wohnmobil ausgesprochen sauber war, konnte ich Bernd und auch Armin und Andi dafür begeistern, Tonys Garten in Schwung zu bringen. Wir alle waren Feuer und Flamme. Vielleicht taten die anderen auch nur so. Egal. Toni war nicht da. Er putzt ja am Morgen immer eine Strandbar und so machten wir uns ans Werk. Als erstes sollte der Rasen gemäht werden, aber der Rasenmäher war kaputt. Ok, egal. Wir fanden etwas, was einem Trimmer glich, nur mit Metallflügeln. Bernd versuchte es zu starten, dann versuchte auch Andi erfolglos sein Glück. Schnell stellten wir fest, dass zu wenig Benzin im Tank war. Ich sammelte derweil alles vom Rasen, was dort nicht hingehörte. Endlich kam Toni wieder und war recht erstaunt über unsere Aktivitäten. Ich schickte ihn gleich wieder los. Er hatte nun den Auftrag Benzin zu besorgen. Zwar war er der Meinung, der Rasen wäre ja noch nicht soooo lang, fügte sich aber meinen Anweisungen. Es dauerte sicher fast eine Stunde, bis er wieder da war und ich vermutete schon, er müsse erst nach Öl bohren, als er endlich doch wieder kam. Der Sprit wurde eingefüllt und los ging es. Bernd nahm das Höllengerät und säbelte alles ratzefatz kurz.

Irgendwann löste Toni ihn ab. Armin und ich harkten und ich befüllte immer wieder die Schubkarre und brachte den Grünabfall hinter den Hühnerstall. Dort hockte eine Henne und als ich mit der Karre kam, sprang sie auf. Sie hatte doch sage und schreibe auf 10 Eiern gesessen, die ich vorsichtig einsammelte und zu Toni brachte. Der freute sich, konnte er doch morgen wieder losgehen und Eier verkaufen. Als der Garten einigermaßen ordenlich war, machten  Andi, Bernd und Toni sich an die nächste Arbeit. Toni hatte eine Jauchegrube im Garten. In der entsorgten wir immer. Diese war aber mittlerweile so überseht von Unkraut, dass man kaum noch an sie herankam.

Die Männer machten echt einen guten Job (also Männer können laut Ines wohl anscheinend doch irendwas, wie schön!)  und nach etwas 1, 5 Stunden sah der Garten wirklich super aus. Da es ja nicht in Arbeit ausarten sollte, brachte Toni erst einmal Bier und dieses ließen wir uns in der prallen Sonne schmecken.

nach dem Regen in der letzten Woche wird hier schon alles wieder herrlich grün … es ist wie Frühling in Deutschland … nur wärmer!

Mittlerweile wurde es bei dem Mobilheim, welches Toni an eine spanische Familie vermietet hatte und welches auch in seinem Garten stand, immer voller. Musik wurde angestellt und der Grill angeschmissen. Uns brachten sie einen Teller Tapas und luden uns ein, sich mit ihnen an den Tisch zu setzten.
Wir ließen uns nicht lange bitten und gesellten uns zu der netten Runde. Ich glaube, der Grill war den ganzen Tag im Einsatz und es wurden regelrechte Fleischberge aufgetischt. Die Spanier waren total nett und Toni fungierte als Übersetzter. Als Bernd dann noch seine Gitarre holte, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt und wir alle hatten blendenste Laune.

Rein gingen wir erst, als es am Abend zu kalt wurde. Bernd schmiss sich sofort auf das Bett. War wohl doch etwas zuviel Bier.

21.01.2018 Romeria in Conil

Heute fand ein ein riesiger Umzug, genannt Romeria statt. Das wollten Bernd und ich uns natürlich nicht entgehen lassen. Zuvor wuschen wir allerdings erst einmal noch eine Maschine Wäsche und erst als diese im Garten zum Trocknen aufgehängt war, fuhren wir mit den Rädern nach Conil. Dort war der Umzug aber schon vorbeigezogen und wir fragten einen Einheimischen, welche Richting der Umzug genommen hatte und fuhren mit den Rädern hinterher. Nach 2 Kilometern erreichten wir das Ende und räumten das Feld von hinten auf. Ein Partywagen reihte sich an den Nächsten und zwischen diesen tantzten die Spanier und Spanierinnen.

Die Wagen wurden von Ochsen, Eseln, Pferden oder Traktoren gezogen und reihten sich in einer scheinbar endlosen Formation aneinander. Tausende Menschen begleiteten diesen Umzug und liefen neben und hinter den Gespannen her. Von überall klang Musik und alle Menschen waren schick angezogen und zurecht gemacht. Bernd und ich schoben unsere Räder durch die Menschenmassen und versuchten ganz nach vorne zu gelangen.

Es dauerte über eine Stunde, bis wir alle Wagen passiert hatten, denn der Umzug war mit Sicherheit an die 3 Kilometer lang und schlängelte sich von Conil nach Colorado, welche ungefähr 6 Kilometer auseinander liegen. Angeführt wurde der Zug, von einem mit imposanten Ochsen gezogenen Wagen, auf dem die Heiligenfigur San Sebastian, durch die Strassen gerollt wurde.

San Sebastian ist der Schutzpatron von Conil und ein paar anderen kleinen Dörfern. Ihm wurde zugeschrieben das die Pest ca. 690 nach Christi schnell eingedämmt wurde und erstaunlich wenig Opfer zu beklagen waren. Endlich hatten wir es geschafft und den Wagen von San Sebastian erreicht. Bernd machte etliche Fotos und beschlossen dann wieder zurück zum Wohnmobil bei Tony zu fahren. Das Wetter war wunderbar und als wir bei Toni ankamen, war auch er mit Armin und Andi schon wieder zurück. Wir sammelten die Wäsche ein und ich machte einen Blumenkohlauflauf mit Hähnchen in Bechamelsauce. So ein Tag ist nichts und ruck zuck war es schon wieder Abend.

22.01.2018 Abschied von Toni

Gleich nach dem Frühstück machten wir unser Wohnmobil abfahrbereit. Wir waren jetzt 5 Tage hier. Unsere Batterien waren wieder aufgeladen, die Wäsche war gewaschen und in unseren Wassertank randvoll und wir wollten wieder…….Na, wohin wohl??? Richtig, nach Roche!! Bei Toni ist es immer so gesellig und nett, dass wir zu nichts anderem kommen, als zu klönen und nun wollen wir mal wieder etwas tun. Ganz oben auf unserer Liste, steht, wie sollte es auch anders sein? Spanisch lernen. Das haben wir in den letzten Tagen sträflich vernachlässigt und sicher schon die Hälfte wieder vergessen. Wir verabschiedeten uns herzlichst voneinander und tauschten noch Telefonnummern mit Armin und Andi aus. Dann rollten wir durchs Tor und waren 10 Minuten später auch schon in Roche.

Dort war ziemlich Betrieb, aber das Glück war uns hold und wir bekamen später unseren alten Platz. Als erstes gab es nun Mittag. Leckeren Gulasch mit noch leckereren Folienkartoffel.Diese hatte ich in unserem Backofen gemacht als wir noch bei Toni am Strom hingen. Und sie waren sogar noch kochend heiß. Dazu gab es eine Knoblauch- Majocreme. Wirklich vorzüglich. Wir schlugen uns den Bauch voll und spielten dann endlich einmal wieder Srabble. Bernd gewann und machte einen langen Strandspaziergang.
Als er wiederkam, konnte ich ihn überreden, auch mit mir noch einen kleinen Gang zu machen. Ich wollte ihm unbedingt den Stellplatz (Parkplatz am Ende einer Sackgasse) zeigen, den ich vor 2 Wochen hier gefunden hatte. Wir machten uns auf den Weg und am Ziel angekommen, zeigte ich Bernd stolz diesen schönen Platz. Bernd fand ihn auch toll und machte einige Fotos.

… dann hat Ines auch ein paar Fotos gemacht und dabei gleich einen „neuen blauen Planeten“ entdeckt und mitfotografiert. Wir rufen gleich die NASA an!

Zurück beim Wohnmobil, erledigte ich den Abwasch. Abends sahen wir noch einen Film, der so langweilig war, dass ich einschlief und Bernd es vorzog, noch bis 24:00 Ukulele zu üben.

 

 

Womo

Noch immer bei Toni 18-01.2018

Heute Morgen bin ich um 20 vor fünf aufgewacht und habe ersteinmal 1,5 Stunden Skat im Internet gespielt. Herrlich, wenn man mal nicht auf das Datenvolumen achten muss. Wir stehen nämlich noch immer bei Toni und der hat W-lan in seiner Stellplatzgebühr mit inbegriffen. Ebenso Strom und Wasser. Das bedeutet jeden Tag ausgiebig duschen!!! Welch ein Luxus. Die beiden anderen Wohnmobile stehen auch noch hier bei ihm im Vorgarten und Toni ist total happy. Verdient er doch sonst nicht viel. Jeden Morgen geht er zu einer Strandbar und darf diese, wenn er Glück hat, für 5 Euro putzen. Seit neuestem füttert und tränkt er jeden Tag ein paar Pferde. Dafür bekommt er 40 Euro im Monat und dann hat er hier noch ein Mobilheim, welches er für 200 Euro im Monat vermietet. Leider bleiben die Mieter nur noch bis März und wir hoffen, er findet rasch neue. Ja und das ist es auch schon an Einnahmen.  Wie er uns bei unserer Ankunft etwas verlegen gestand, hatte er bei unserem letzten Besuch unser Wohnmobil in seinem Garten fotografiert und dieses irgendwo ins Internet gestellt. Daraufhin kamen etliche Anfragen und auch schon ein paar Reservierungen. Die beiden anderen Wohnmobile, haben ebenfalls aufgrund der Anzeige hierher gefunden. Er nimmt nun 7 Euro pro Nacht. Darin ist wie gesagt Strom, W-lan und Wasser enthalten. Wirklich supergünstig!!! In Conil gibt es alternativ nur den Campingplatz und der kostet 22 Euro und zwar ohne Strom. Toni bietet den Leuten hier sogar an, mit seinem Auto zum Einkaufen zu fahren und auch sorgt er netterweise für Bier. Manchmal verteilt er hier morgens dann auch noch Kaffee. Also eigentlich viel zu billig. Gestern abend, wir waren schon alle in unseren Mobilen, kam dann auch noch tatsächlich eine whats ap Nachricht von ihm. Er hatte geschrieben, dass er es eigentlich uns zu verdanken hätte, dass sein Geschäft jetzt brummt und wir darum nur zwischen 3 und 5 Euro pro Nacht zahlen müssten. Im März, wenn wir nach Gran Canaria fliegen und das Wohnmobil hier nur abstellen und keinen Strom benötigen, sollten wir dann sogar umsonst hier stehen dürfen. Wirklich eine Seele von Klavier. Wir zahlen natürlich trotzdem, sonst kommt er ja nie auf einen grünen Zweig. Zusätzlich bekoche ich ihn. Da freut er sich immer ganz besonders und es ist nicht wirklich mehr Arbeit, ob man jetzt für 2 oder 3 Leute kocht. Vielleicht sollte ich noch das männliche Pärchen im Amimobil fragen, ob ich auch für sie mit kochen soll? Die können es nämlich beide nicht. Gestern durften wir uns deren Mobil anschauen. Sie haben einen riesen Kühlschrank und auch ein sehr großes Gefrierfach und alles randvoll, ausnahmslos mit Pizza und Lasagne. Die müssten natürlich zahlen, aber da es Schwaben sind, sehe ich da schwarz  🙂  . Obwohl, fragen kann ich wirklich mal. Eigentlich müsste denen die Pizza ja bald aus den Ohren kommen und vielleicht sind sie wirklich froh, einmal etwas anderes zu bekommen. Apropos essen. Wir sind lebensmitteltechnisch mal wieder total abgebrannt und haben nicht mal mehr Brot im Haus. Außer 2 Äpfeln und 3 Apfelsinen rein gar nichts mehr und deshalb ist heute wieder Einkaufen angesagt. Oh, wie ich mich darauf schon freue. Das einzige, was für mich schlimmer ist als Einkaufen ist Einkaufen mit Bernd und der will heute partout mit. Er möchte nämlich wieder mal kochen. Ich finds toll, wenn Männer kochen können, eigentlich finde ich es toll, wenn Männer überhaupt irgend etwas können, aber naja……..

Gerade hat Toni an die Scheibe geklopft und mir einen frischen Kaffee rein gereicht. Echt lieb! Da geht das Schreiben doch gleich viel besser von der Hand. Wir haben uns entschlossen noch einen weiteren Tag hier zu bleiben. Zwar ist die Wäsche gewaschen und auch das Wohnmobil komplett sauber, aber ist so nett hier und eigentlich hätten wir mal einen freien Tag verdient. Gestern haben wir festgestellt, dass unser Kühlschrank, trozdem wir am Strom hängen, weiterhin auf Gas läuft. Theoretisch muss er automatisch auf Strom schalten. Tut er aber nicht. Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht mit dem Ding. Dafür ist gestern unser Generator wieder angesprungen. Gott sei Dank !! Ob er es aber auch tun wird, wenn wir das nächste Mal Wäsche waschen steht in den Sternen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Der Himmel in der Küche ist wieder trocken. Kunststück, hat ja auch nicht geregnet. Noch mehr Sorgen macht uns aber momentan unsere Scheibe. Die wurde ja zu klein eingesetzt und wird erst im Mai , wenn wir wieder in Deutschland sind, ausgetauscht. Sie rutscht immer tiefer und mittlerweile haben wir links einen Spalt von gut und gern 2 Zentimetern. Fast täglich klebt Bernd sie mit Klebeband fest und wir hoffen inständig, dass sie nicht rausfällt. Nur gut, dass noch Garantie auf auf ihr ist. So ist immer irgendetwas und wenn wir an die Kosten denken, wird uns schon ganz anders, aber wir denken einfach nicht daran und schon ist die Welt wieder in Ordnung.

 

Womo

Mal wieder in Roche!! und bei unserem Freund „Toni“ 11.01.2018 bis 19.01.2018

Ja, wir sind mal wieder hier. Hier ist es aber auch so außergwöhnlich schön, dass wir fast das Gefühl haben, wieder nach Hause zu kommen. Gestern Abend hatten wir oberhalb unseres alten Platzes geparkt, aber nun war es unten nicht mehr so matschig und wir fuhren zu unserem alten Platz. Das Wetter war fantastisch bei 15 Grad und ich wechselte um 11 Uhr 30 von Winterklamotten auf Bikini. Es war fast windstill und in der Sonne sicher 24 Grad. Was tut man nicht alles für seine Bräune.

Vorher schmiss ich aber erst einmal alle Teppiche raus, denn die waren wirklich dreckig.  Voller Lehm und rotem Sand. Bis ich sie ausgeklopft, gebürstet und geschrubbt hatte, verging sicher über eine Stunde, aber danach waren sie wieder richtig sauber. Komisch, dass auch unter den Teppichen jedesmal so viel Sand ist, aber auch dem wurde mit Handfeger und Schippe zu Leibe gerückt. Derweil sammelte Bernd den Müll, der aus den randvollen Mülltonnen, die am Rande des Platzes stehen, geweht war, wieder  ein und warf diese in einen großen Müllcontainer, der hier auch steht. Ein sicheres Indiz, dass während wir weg waren, hier wohl mächtig Betrieb war. Anschließend machten wir es uns vor dem Wohnmobil gemütlich, lauschten dem Meeresrauschen und fragten uns gegenseitig das erlernte Spanisch ab. Dabei wurde jede Menge Gehirnschmalz verbraten und bevor wir scrabbleten legten wir erst einemal eine halbstündige Pause ein.

Unterdessen war ein Auto gekommen, aus dem 3 junge Männer und eine Frau kamen, die sehr abenteuerlich aussahen.

Diese gingen doch tatsächlich schwimmen. Brrrrrr, das Wasser hatte ungefähr 15 Grad und windiger war es mittlerweile auch wieder geworden. Später kam Bernd lachend auf mich. Er hatte beobachtet, dass alle Vier im Kreis standen und ihre Zähne mit Zahnseide bearbeiteten. Anschließend wurden Zahnbürsten geholt und gemeinsam im Quartett geputzt. Bernd fand das scheinbar sehr spannend und gesellte sich zu ihnen. Diese waren jetzt fertig mitihrer Körperpflege und unterhielten sich mit ihm.  Zu viert waren sie mit dem kleinen PKW (!ein Opel Corsa !?) unterwegs, in denen nachts auch zwei von ihnen schliefen. Die anderen zwei schliefen im mitgebrachten Zelt. Sie kamen aus der ganzen Welt,hatten sich irgendwie gefunden und beschlossen, den Weg erst einmal gemeinsam weiter zu gehen. Einer kam aus Neuseeland, einer aus Australien, einer aus England und woher die junge Frau kam, weiß ich nicht. Bernd war anscheinend richtig froh, mal wieder Leute um sich zu haben, mit denen er sich unterhalten konnte und damit das so blieb wollte ich ihnen ein Bier ausgeben. Bernd hatte dieselbe Idee und dankbar nahm das Quartett die Biere an und kam mit zu uns, neben das Wohnmobil. Dort war es nicht so windig. Wir prosteten uns zu und plötzlich verschwanden sie wieder um kurz darauf mit Gitarren und Klarinette wieder zu kommen. Nun kamen wir in den Genuss eines Privatkonzertes.

Die vier waren ein eingespieltes Team und spielten fantastisch. Singen konnten sie nicht, wie wir später feststellten. Brauchten sie allerdings auch nicht, denn es klang auch ohne Gesang sensationell. Wir waren hin und weg und ich holte noch eine zweite Lage Bier, ebenso den restlichen Tequila, den wir seit Deutschland mit uns rumschleppten. Dazu spielten die 4 gleich den richtigen song …..hört und seht selbst!  Toll, so läßt es sich gut leben!  … einfach den folgenden link anklicken!! 🙂      IMG_9538

Zu meinen Eltern, die aus unverständlichen Gründen immer Angst haben, dass ich zum Alkoholiker werde, sei gesagt: Ich habe nichts mitgetrunken! Natürlich holte etwas später auch Bernd seine Gitarre raus und alle waren ganz aus dem Häuschen. Die Zeit verging und ich ging rein, um Bernd´s Gericht, welches er eigentlich machen wollte, zu kochen. Das Fleisch musste verarbeitet werden und Bernd war froh, dass er noch eine weitere Stunde mit den vieren musizieren konnte. Später aßen Bernd & ich gemütlich im WoMo. Ich habe aus den Zutaten zwar nicht das gezaubert, was Bernd kochen wollte, aber es schmeckte trotzdem richtig gut. Pünktlich um 20 Uhr 15 lagen wir im Bett vor dem Fernseher, sahen noch einen etwas merkwürdigen Tatort an und schliefen dann schnell ein.

13.01.2018

Gestern war das Wetter den ganzen Tag bedeckt und hin und wieder gab es auch den ein oder anderen Schauer. Uns störte es keinesfalls, konnten wir uns doch nun ausgiebig unserer SpanischCD widmen.Tatsächlich sind wir bei Lektion 16 und stellen fest, dass die Hersteller dieser CD scheinbar irgendwann die Lust verloren haben. Wir sind mit unseren Spanischkenntnissen so weit vorangekommen, dass wir immer häufiger irgendwelche Fehler vermuten. Da wir uns natürlich nie ganz sicher sind, muss erst einmal alles bei google geprüft werden. Leute, ich kann euch sagen: Das dauert……. Egal wir haben ja Zeit!

Mittags kamen dann 2 neue „grüne“ Wohnmobile. Die Besitzer kannten wir schon, denn vor Wochen waren sie mit ihren 4 Hunden schon einmal hier.

Sie kamen direkt aus Bolonia, was von hier ca. 40 Km entfernt ist. Dort ist momentan auch Miroslav, erfuhren wir und schon wieder hat sich eine Frau in ihn verliebt. Junge, Junge….der hat scheinbar echt Schlag bei den Frauen.

Erst am späten Nachmittag kam die Sonne raus und ich machte einen einstündigen Spaziergang alleine. So konnte ich wunderbar in meinem Tempo gehen. Ich fand noch 2 schöne Stellplätze hier in der Nähe,direkt am Meer. Sie liegen jeweils in Sackgassen. Genug Platz wäre dort und Verbotsschilder habe ich keine entdecken können. Der Vorteil ist, sie sind auf befestigten Strassen und man kann sich bei Regen nicht festfahren. Unser Platz hier, ist natürlich das non plus ultra, aber falls es einmal länger schütten sollte, doch sehr sehr matschig. Januar ist hier der Monat, in dem es am häufigsten regnet. Laut Statistik 7 Tage. Auch morgen soll es regnen und damit sind dann die 7 Tage um. Juchhu!!! Ein Kontrollblick auf die Wettervorhersage bestätigt, das ab übermorgen nur noch mit Sonnenschein zu rechnen ist und zwar täglich 9 Stunden bis zum Ende des Monats. Was will man mehr??

me marida Ines, muy muy bien !!!

Mittags bekamen wir dann unerwarteten Besuch von Angelika, die wir ja bei Toni kennengelernt hatten. Das war eine willkommene Abwechslug und ein guter Grund die Paukerei zu unterbrechen. Leider hatte sie es etwas eilig und schneller als uns lieb war, büffelten wir weiter. Die Heizung lief den ganzen Tag und es war mal wieder urgemütlich bei uns. Um 20 Uhr 15 sahen wir dann noch eine Komödie, bei der ich mal wieder das Ende verpasste, weil ich schon gegen 22 Uhr einschlief. Bernd ist danach aber noch einmal aufgestanden und hat sich mit seiner Musik beschäftigt und ist erst gegen 23 Uhr 30 wieder zu mir ins Bett gekrochen.

„hässliches Foto“,  aber Bernd hat sich die Finger auf seiner 12-saitigen Gitarre schwarz-gespielt und Hornhaut antrainiert 🙂 ja, Musiker haben einen harten Job!!

Davon habe ich allerdings nichts mehr mitbekommen.

14.01.2018

Gegen 4 Uhr heute morgen fing es an zu regnen und das blieb den ganzen Tag so. Ist halt Januar, der Monat in dem es durchschnittlich 6 Tage regnet. Unser ganzer Platz war dermaßen matschig, dass selbst wenn wir gewollt hätten, wir  nicht weggekommen wären. Wieder einmal verbrachten wir den kompletten Tag im Wohnmobil und schafften es, uns eine komplett neue Lektion, unseres Spanischkurses rein zu ziehen. Wenn das Wetter noch einen Monat so bleiben würde, würden wir nach diesem Monat wahrscheinlich, sprechen wie die Einheimischen. Ich bin immer wieder überrascht, wie gut Bernd und ich uns auf so engem Raum verstehen und wieviel Spaß wir miteinander haben. Natürlich muffeln wir uns auch mal an, aber das ist eher die Ausnahme. Ganz ehrlich?? Ich hätte es mir schlimmer vorgestellt. Wir sind ja doch eher unterschiedlich, aber wie heißt es so schön? Gegensätze ziehen sich an:-) . Jedenfalls wird uns nie langweilig miteinander und auch sonst gibt es im und am Wohnmobil immer etwas zu tun, so dass auch sonst keine Langeweile aufkommt. Heute zum Beispiel, stellte ich beim Kochen fest, dass der Himmel über der Küche nass war. Irgendetwas an dem Abzugsfenster ist undicht und Bernd muss sich darum kümmern, sobald es endlich einmal aufhört zu regnen.

Am Platz gibt es zwar Mülltonnen, diesewerden aber leider oft überfüllt oder nachts von Katzen geplündert. Bernd als „Entsorgiungsexperte“ sammelt morgens dann öfter den Müll auf und überführt einige Müllsäcke in den große Conteiner, der ja auch hier steht.

15.01.2019

Auch heute regnete es gewaltig und es war saukalt draussen. Gegen 14 Uhr hörte es mit einem Mal auf und die Sonne kam raus. Sofort wurde es bullig warm und wir wechselten zu kurzen Hosen. Schon heute Morgen hatte ich voller Entsetzten festgestellt, dass das Gefrierfach aufgetaut war. Mist, denn wir hatten es randvoll mit vorgekochten Sachen. Nun war alles aufgetaut und würde verderben, denn ,wir wir bald darauf feststellten tat es der Kühlschrank auch nicht mehr richtig. Nun hatten wir schon 2 Baustellen. Wie gesagt, Langeweile kommt nicht auf, aber darauf hätten wir wirklich wunderbar verzichten können. Erst einmal blieb uns aber nichts anderes übrig, als den Kühlschrank ein paar Mal an und aus zu stellen. Nützte aber rein gar nichts. Bernd holte also wieder einmal sein Werkzeug raus und schraubte die Verkleidung von außen ab. Dabei stellte er fest, dass die Flamme anging. Eigentlich ein gutes Zeichen, aber was nützte es, wenn das Scheißding nicht kühlte? Ich konnte rein gar nichts tun, packte mir meine Strandtasche und ging in die Dünen, wo ich ein windgeschütztes Plätzchen fand und las in meinem spannenden Buch. Der Himmel war mittlerweile wolkenlos und es war ungewöhnlich warm.

2 Stunden später kam dann auch Bernd zu mir.

Der Kühlschrank ging scheinbar immer noch nicht und wir beratschlagten, was zu tun wäre. Soviel war schon mal klar: Ein neuer Kühlschrank kostet ein Vermögen, nämlich gut und gerne 2500 Euro und unsere Laune war nicht die allerbeste. Bernd sonnte sich dann etwas und ich ging zurück um das Essen vorzubereiten. Aufgetaut war ja alles und ich brauchte es nur noch zu erwärmen und Kartofelln dazu kochen. Kaum war ich fertig, da kam auch schon Bernd. Draußen vorm Wohnmobil ließen wir uns die leckeren Frikadellen, die Bernd vor einigen Tagen gemacht hatte schmecken. Dazu gab es eine ausgesprochen leckere Zigeunersoße, die ich gemacht hatte und die bereits erwähnten Kartoffeln. Es schmeckte fantastisch und roch wohl auch so, denn 2 Hunde ließen uns und unser Essen nicht aus den Augen. Ich schaltete den Kühlschrank nun auf höchste Kühlstufe und siehe da, er funktionierte wieder. Verlässlich ist das aber nicht und über kurz oder lang werden wir einen neuen benötigen.

16.01.2018

Heute war es den ganzen Tag superwarm und windstill. Wir standen extra früh auf, wollten wir mit unserem letzten Wasser noch eine Waschmaschinenladung Wäsche waschen. Sobald diese getrocknet war, wollten wir nach Cadiz fahren und mal wieder etwas Stadtluft schnuppern. Soweit unser Plan. Die Realität sah dann wieder einmal ganz anders aus. Zuerst lief alles wie gewünscht. Ich sammelte die schmutzige Wäsche ein und bereitete die Waschmaschine vor. Bernd stellte das Wohnmobil schräg, dass falls die Maschine einmal auslaufen sollte, nichts in die Garage läuft, sondern alles nach draußen und stellte die Wasserzufuhr an und ich die Pumpe. Dann wurde der Generator angeschmissen, der zum Wäschewaschen zwingend erforderlich ist und die Maschine konnte angestellt werden. Soweit so gut und zuerst klappte auch alles ganz wunderbar. Nach exact 11 Minuten ging dann allerdings der Generator aus und die Waschmaschine ebenso. Auf dem Display stand :Low engine. Mist!!! Wir starteten den Generator noch einige Male, aber sobald die Waschmaschine dazu geschaltet wurde, ging er wieder aus. Wir konnten uns das überhaupt nicht erklären, hatte es doch in der Vergangenheit immer super geklappt. Und alles war wie immer, außer das der Generator nun einen neuen Auspuff hatte. Konnte das der Grund sein? Oder stand das Auto zu schräg? Oder war die Waschmaschine zu voll?? Letzteres konnte ich ausschließen, denn unsere Waschmaschine war immer voll, somit also keine Veränderung. Bernd entfernte die Schellen vom neuen Auspuff und entfernte diesen. Nun war der Generator wieder genauso laut wie früher. Erneut versuchten wir unser Glück. Nun klappte es, war aber mittlerweile so spät, dass die Wäsche nicht mehr trocknen würde. Planänderung! Wir werden es morgen noch einmal versuchen. Bis dahin bleibt die Wäsche in der Maschine und wird morgen weiter gewaschen. Es ist sowieso unmöglich sie herauszubekommen, weil sich der Deckel erst öffnen lässt, wenn das Programm abgeschlossen ist. Morgen dann etwas früher aufstehen und Daumen drücken, dass der Generator nicht wieder aus geht. Ja, so ist immer etwas, aber wie sagt man so schön: Es nützt nichts, sich über Sachen aufzuregen, die man eh nicht ändern kann. Das Leben ist auch zu kurz dafür und das Wetter zu herrlich, also nahmen wir ein ausgiebiges Sonnenbad. Am späten Nachmittag scrabbelten wir und ich gewann mal wieder:-) Dann bekamen wir neue Nachbarn mit einem Flair. Gegenseitig begutachteten wir die Innenausstattungen unserer Mobile und müssen einmal mehr feststellen, dass der Flair auch ganz schön ist.

Bernd trinkt noch ein Bier bei unseren Nachbarn und ich lege mich vor den Fernseher um kurze Zeit später einzuschlafen.

17.01.2018

Gleich nach dem Aufstehen, noch vor dem Frühstück, wollten wir die Wäsche zuende waschen. Also dieselbe Prozedur wie gestern. Auto schräg stellen…….. und und und. Ihr kennt das ja inzwischen. Beim Versuch den Generator anzuschmeissen, orgelte dieser nur vor sich hin, sprang aber nicht an. Wir versuchten 20 Minuten unser Glück, brachen dann aber ab, um unsere Nachbarn nicht noch mehr zu nerven. Einen Ausflug nach Cadiz konnten wir vergessen, denn wir mussten nun zwingend an ein Stromnetzt um den gestern angefangenen Waschgang zu beenden. Ich rief bei Toni an, den ich über Facebook kennengelernt hatte und der in Conil ein Häusscheh mit Garten hat. Den Garten bietet er als Stellplatz an und über Sylvester hatten wir schon außerordentlich gut dort gestanden und viel Spass gehabt. Nun wollten wir wieder zu ihm und tatsächlich hatte er noch Platz für uns. Ohne Frühstück machten wir uns auf den 9 Kilometer langen Weg und waren kurze Zeit später auch schon dort. Toni erwartete uns bereits am Tor und wir fuhren mit unserem Geschoss vorsichtig in seinen Garten. Überrascht stellten wir fest, dass wir hier diesmal nicht alleine sind. Im Garten, gleich neben dem Hühnerstall, stand schon ein fast 12 Meter langes amerikanisches Wohnmobil!!

Toni begrüsste uns freudestrahlend und sogleich lernten wir die Besitzer des Amismobils kennen. Andi mit seinem Freund Armin, die im Schwarzwald ebenfalls ihr Haus verkauft hatten und nun im Wohnmobil lebten. Armin war eher der ruhige Vertreter, aber das machte Andi mindestens 3fach wieder wett. Er war zum totlachen und nachdem wir uns am Strom angeschlossen hatten, damit unsere Wäsche endlich fertig wurde, das Wohnmobil auf Hochglanz gebracht- und endlich gefrühstückt hatten, stellten wir unsere Stühle zu ihnen und leisteten den beiden Gesellschaft. Toni war ebenfalls mit von der Partie und nach einiger Zeit kam noch Fernando, ein Freund von Toni.

Fernando war Spanier, aber in Deutschland geboren und da er die ersten 22 Jahre dort gelebt hatte, sprach er natürlich genauso gut Deutsch wie wir. Mit 22 Jahren war er ausgewandert und hat als Animateur auf den kanarischen Inseln gearbeitet. Nun kümmert er sich um seinen 80 jährigen Vater, der ebenfalls in Conil wohnt, noch wunderbar alleine zurecht kommt und jeden Monat eine recht ansehnliche Rente  aus Deutschland bezieht. Von dieser kann auch Fernando gut leben kann, wie er uns freimütig erzählte. Fernando war außerordentlich witzig, ebenso wie Andi und wir kamen aus dem Lachen überhaupt nicht mehr raus. Toni schleppte beinahe im 5 Minutentakt Bier nach draußen und wir amüsierten uns königlich. Klasse, nun hat Toni auf seinem privaten Stellplatz sogar einen Animateur. Neben uns stand Tonis Auto, welches mit seinem Radio für tolle spanische Musik sorgte. Die Tür stand offen und es dauerte gar nicht lange, da huschten in einem unbemerkten Augenblick, die 2 Hunde von Toni hinein. Der kleinere von beiden, stand nun auf seinen Hunterpfoten und mit den Vorderpfoten am Lenkrad. Fernandos Kommentar dazu: Toni zieh die Schlüssel ab, die Hunde wollen eine Spritztour machen und haben keinen Führerschein. (leider ist das Foto hiervon nichts geworden 🙁  ) Das kam so trocken und ernst, dass ich vor Lachen fast am Boden lag. Und wirklich sah es so aus, als wollten die beiden einen kleinen Ausflug machen. Fernando hatte das Herz am richtigen Fleck, zwar nannte er Andi immer Heidi, aber dieser konterte in seiner ebenso urkomischen Art, dass ich vor Lachen fast vom Stuhl gekippt wäre. Andi erklärte mir toternst, dass er sich keine Namen merken könne und deshalb immer Brücken bauen muss. Zu meinem Namen fiel ihm allerdings keine ein, da er außer mir keine einzige andere Ines kannte. Kurzentschlossen machte er nun dieses zu seiner Brücke und nannte mich von da an nur noch Ines die einzigartige. Wir waren wirklich eine illustre Gesellschaft. Am späten Nachmittag kam tatsächlich noch ein Wohnmobil. Gott sei Dank aber ein kleines, denn noch so ein Kabennsmann hätte nur schwerlich in den kleinen Garten gepasst. Es war ein junges Pärchen, die aber anscheinend dachten, wir hätten nicht mehr alle Latten am Zaun und sich nicht zu uns gesellten. Gerade als Fernando gehen wollte, weil er unbedingt mit seinem Hund Gassi gehen musste, holte Bernd seine Gitarre raus. Fernando setzte sich mit den Worten: Soll der Hund doch in den Vorgarten schei……. sofort wieder hin und war hingerissen von Bernds Gespiele. Allen anderen waren auch begeistert und sangen lautstark mit.

Ich verzog mich derweil ins Wohnmobil und machte alle Schubladen unserer Küche mal wieder vernünftig sauber. So richtig mit ordentlich viel Wasser. Wir saßen hier ja direkt an der Quelle. Ein herrliches Gefühl, einmal nicht ständig auf die Wasseranzeige sehen zu müssen. Das Wetter war so bombastisch, dass wir tatsächlich eine zweite Ladung Wäsche waschen konnten und auch diese noch trocken wurde. Nach einer Stunde ging ich wieder raus zu den anderen. Mittlerweile war es dunkel und Toni machte in einer Eisentonne ein Feuer. So merkten wir von der Kälte, die ja bekanntlich sofort eintritt, wenn die Sonne weg ist, nichts mehr und es hatte etwas von Lagerfeuerromantik. Nun musste Fernando aber wirklich los und auch Armin und Andi verschwanden in ihrem Wohnmobil. Bernd, Toni und ich unterhielten uns noch ein Stündchen, bevor auch wir totmüde ins Bett fielen. Fazit: Wieder einmal ein herrlicher Tag!!!

 

 

Womo

Zahara de los Atunes 08.01.-11.01.2018

Nach dem Frühstück machten wir uns sofort auf den Weg. Es war bedeckt und mit 12 Grad wirklich kalt. Unterwegs hielten wir irgendwo bei einem Lidl. Uns waren mal wieder sämtliche Lebensmittel ausgegangen und außerdem wollte Bernd demnächst einmal wieder nach seinem von Nico und Claudias geschenkten Kochbuch kochen. Akribisch schrieb und übersetzte er, welche Zutaten dafür benötigt werden würden. Er hatte sich für Chili con carne und Nackensteaks in Paprikasoße entschieden. Beides hatte ich auch schon des öfteren gekocht, allerdings nicht mit den Zutaten die Bernd jetzt, zwingend benötigte und so irrten wir über eine Stunde durch den Lidl. Schmand und Chilipulver, ebenso Tomatenmark, Kidneybohnen und Nackensteaks waren nicht auffindbar. Der Einkaufswagen war am Ende trotzdem bis obenhin gefüllt und wir mussten an die 90 Euro bezahlen. Der Lidl hatte keine ausreichend große Parkplätze für unser Mobil und so hatten wir ca.150 Meter weiter auf einem Seitenstreifen geparkt.Gemeinsam schoben wir den Einkaufswagen dorthin. Das war gar nicht mal so einfach, wie alle Hausfrauen (oder auch Hausmänner ! Emanzipation) unter euch wissen dürften. Ständig droht der Wagen auf die Straße zu rollen und nie fährt so ein Ding einfach nur geradeaus, sondern hat merkwürdigerweise immer einen Linksdrall. Ausräumen und verstauen durfte Bernd jetzt alles ganz alleine. Gleich neben dem Lidl war nämlich ein einheimischer Supermarkt (DIA) und in dem wollte ich mein Glück nun versuchen und die fehlenden Sachen ergattern. Pustekuchen, außer Kidneybohnen, die ich nach langem hin- und her in einem der zahlreichen Gänge erblickte, war meine Besuch hier nicht gerade von Erfolg gekrönt. Anstatt Nackensteaks nahm ich kurzerhand Koteletts und mangels Tomatenmark, würden es halt gehackte Tomaten tun müssen. Schmand und Chilipulver wurden ersatzlos gestrichen und ich machte mich erneut auf den Weg zurück zum Womo. Dort hatte Bernd die meisten Sachen schon verstaut. Unsere außen angebrachte Vorratsklappe war bereits randvoll. Die Einkäufe die dort keinen Platz mehr fanden lagen auf unserer Bank im Innenraum und wurden von mir erst einmal in Bernds Kleiderschrank verbannt. In diesem hängen seine geschätzt 15 Hemden, von denen er bisher exakt ein einziges getragen hat und die bei jedem größeren Huckel jedesmal gemeinsam von der Stange hüpfen. Wenn wir im April wieder nach Deutschland fahren, werden diese auf den Boden bei meinen Eltern gelagert. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Kaum mache ich den Kühlschrank auf, um die Koteletts dort unterzubringen, kommt mir die Hälfte entgegen. Erwähnte ich schon, dass ich Einkaufen und alles was es so nach sich zieht hasse??? Endlich sind wir fertig und die Fahrt geht weiter. Unterwegs sehen wir das Kap Trafalger, lassen es aber rechts liegen und kommen kurze Zeit später in Zahara de los Atunes an.

Wir finden ohne größere Schwierigkeiten einen großen Platz, auf dem gerade einmal ein Wohnmobil steht. Blöderweise aber, muss man zuerst  ein Tor passieren , welches eine Höhenbegrenzung hat. Leider steht nicht drauf, wie hoch es ist und so steigen wir beide aus und sehen es uns zweifelnd an. Passen wir dort wirklich dort drunter durch??? Da hilft nur eins: Versuch macht klug. Während ich draußen stehe und Bernd Zentimeter für Zentimeter durchwinke, benomme ich fast Herzrythmusstörungen, denn unser Wohnmobil wird nach hinten hin immer höher und hat auf den letzten 2 Metern auch noch eine Reling. Bernd fährt ganz langsam und vorsichtig und beim letzten Meter kneife ich meine Augen zu und schicke ein kleines Stossgebet zum Himmel. Anscheinend haben wir heute gute Karten, denn es passt so gerade eben. Nicht einmal ein Blatt Papier hätte dort noch Platz gefunden. Puh, gutgegangen und wir stellen unser Fahrzeug am Rand der Dünen ab.

Sofort kommt ein Mann mit einer Krücke auf uns zu und lässt einen Schwall spanischer Sätze auf uns niederprasseln. Er gibt uns zu verstehen, dass er diesen Platz bewacht und, wenn jemand ins Mobil einbrechen will, haut er demjenigen mit seiner Krücke eins rüber. Bernd gibt ihm einen Euro (damit er nicht länger nervt) und er ward nicht mehr gesehen.


Da es noch immer bedeckt ist, sind wir fleißig und nehmen fast die gesamte Lektion 15, unserer Spanisch CD durch. Die hat es echt in sich und bis diese richtig sitzt müssen wir noch ganz schön büffeln.

Vorher allerdings mache ich uns noch jeden schnell zwei leckere Hamburger. Bernd kann dann morgen kochen.

Nach dem Lernen brauchen unsere Gehirne etwas Sauerstoff und wir gehen in den Ort. Überall hängt noch die Weihnachtsbeleuchtung, welche ich, wie auch den Ort, wunderschön finde.

Ein paar wenige Kneipen sind auch noch geöffnet. Die unzähligen anderen sind wegen Saisonende geschlossen. In einer kehren wir ein, setzten uns an die Theke und bestellen uns einen Kaffee. Der Wirt ist anscheinend stumm, denn kommentarlos nimmt er unsere Bestellung entgegen und ohne Worte schiebt er uns dann den Kaffee rüber. Am Nachbartisch spielen 6 Männer Karten. Die sind alles andere als stumm.

Zusätzlich läuft noch der Fernseher in einer Lautsärke, die vermuten lässt, dass der Wirt nicht nur stumm, sondern zusätzlich noch extrem schwerhörig ist. Der Kaffee aber schmeckt ausgezeichnet und überrascht erfahren wir aus dem Fernsehen, dass es über weite Teile in Spanien bis zu 65 Zentimeter Schnee gegeben hat.

Selbst in Malaga, welches nur 200 Kilometer Luftlinie von uns entfernt liegt, hatte es geschneit. Jedesmal, wenn wir im Fernseher ein Wort verstehen, freuen wir uns. Wir bestellen noch einen weiteren Kaffe. Dieser schmeckt genauso gut wie der erste und nachdem wir ihn ganz langsam ausgetrunken haben, machen wir uns auf den Heimweg.
Im Wohnmobil ist es noch angenehm warm und wir müssen nicht heizen. Bernd setzt Bilder in unseren Blog, während ich mit David telefoniere und mein Spanisch ins Reine schreibe. Gegen 23 Uhr 30 wird es zu kalt und wir beschliessen ins Bett zu gehen. Nach Tagen, ist dieses der erste Abend ohne Wind und wir können gefahrlos die Antenne rausfahren und noch etwas Fernsehen.
Dank der zwei Kaffees schlafe ich die ganze Nacht nicht und stehe gegen 4 Uhr auf. Es ist saukalt und sofort ziehe ich mich ganz dick an. Zusätzlich wickel ich mich noch in eine Wolldecke. Zuvor aber schalte ich die Heizung an, denn draussen sind es nur 6 Grad und im Wohnmobil 11. Ein Blick auf unsere Gasanzeige sagt mir, dass wir von 8 Punkten jetzt nur noch einen haben. Also müssen wir uns spätestens übermorgen überlegen, wo es die nächste Gastankstelle gibt. Wieder eine neue Herausforderung, denn Gastankstellen sind hier spärlich gesäht. Ohne Gas aber, können wir weder heizen noch kochen und was noch schlimmer ist, auch nicht kühlen (also die Lebensmittel im Absorberkühlschrank).
Jetzt ist es 7 Uhr 45 und muckelig warm in unserem WoMo. Heute wird es wieder bedeckt sein, aber ab morgen soll es laut Wettervorhersage wieder richtig schön werden. Freu!!

09.01.2018

Gestern war es nicht nur bedeckt, sondern es hat den ganzen Tag ohne Unterbrechung geregnet und es war mit 9 Grad saukalt. Uns hat das aber überhaupt nicht gestört. Unsere Heizung lief den ganzen Tag und mit 25 Grad war es dort mollig warm und richtig weihnachtlich. Wir haben unsere Weihnachtskerzen noch einmal angezündet. Den kleinen Tannenbaum, den wir zum Nikolaus von Nico und Claudia bekommen haben, haben wir auch noch und er wird uns begleiten, bis er eingeht.

Wir haben sehr intensiv spanisch geübt und sind mächtig stolz, dass mittlerweile bis Lektion 15 alles sitzt. Ich hatte danach Feierabend und habe im Internet Skat gespielt.
Bernd hat unterdessen mit Leidenschaft und Inbrunst Chili con Carne gemacht. Da es sehr warm war im Wohnmobil, zusätzlich noch alle Gasflammen des Herdes brannten, lief ihm der Schweiß nur so über das Gesicht.

Mindestens 15 Mal ging er zum Kochbuch, welches mangels Platz in der Küche, im Schlafzimmer lag, um sich über die nächsten Schritte zu informieren. Bernd hat ja vorher quasi noch nie gekocht und hält sich nun strikt an alle Anweisungen. Nach ca. 2 Stunden wird mir dann das Essen serviert.

Es schmeckt wirklich super und nach dem Essen macht Bernd dann gleich noch Frikadellen aus dem restlichem Gehacktem. Dabei gebe ich ihm etwas Hifestellung von meinem Platz aus. Die Frikadellen geraten auch gut, werden aber für schlechte Zeiten eingefroren, denn das Chili con Carne reicht für mindestens 4 Tage.

Danach wäscht Bernd dann tatsächlich noch ganz alleine ab und macht auch die Küche wieder blitzeblank sauber. Herrlich so ein freier Tag!!!  Wir beschliessen morgen los zu fahren, denn unser Gas ist nach der Kochorgie und dem stundenlangen Heizen sicher fast am Ende.

10.01.2018

Heute sind wir alle beide schon um 8 Uhr aufgstanden und haben sofort das Wohnmobil abfahrbereit gemacht. Die ganze Nacht hatte es durchgeregnet und selbst unsere Matten auf den Stufen im Eingang waren pitschenass. Heute aber, ein ganz anderes Bild. Keine Wolke am blauen Himmel und es versprach warm zu werden.
Los ging die Fahrt!

Vorbei an zuvor ausgetrockneten Flüssen, auf denen die Boote noch vorgestern auf dem Trockenen lagen. Man kann nur erahnen, welch Wassermassen hier runtergekommen sind und wir sind heilfroh, dass das Dach unseres Wohnmobils dicht gehalten hat.

Die nassen Strassen glänzen in der Sonne und alles sieht rein gewaschen aus.

Die Farben sind unendlich klar und nun sieht man schon die ersten Auswirkungen des Regens in den vergangenen zwei Wochen. Alles wird auf einem Mal viel grüner.

Zwischen dem vertrockneten Gras keimen neue hellgrüne Keime und man merkt, dass der Frühling hier schon jetzt mit aller Kraft Einzug halten möchte.

… und immer wieder in Andalusien steht am Rand „der Stier“. Diese wurden als Werbezwecke von einer Cherry-Produktionsfirma ab 1956 aufgestellt. Später musste der Produkt-/Firmenname entfernt werden, aber mehr als noch 80 dieser Stiere stehen als mittlerweile geschütztes Kulturerbe noch in Andalusien!

Wir fahren wieder in die Richtung, aus der wir gekommen sind, denn in Chiclana liegt die einzige Gastankstelle weit und breit.

Uns stört es aber nicht, denn unser Lieblingsplatz ist sowieso in Roche und der ist nur 14 Kilometer von Chiclana entfernt. Bei der Tankstelle angekommen tankt Bernd mit dem neuen Adapter und Hurra, es funktioniert. Der Gastank wird bis zum Rand gefüllt und für die nächsten 2,5 Monate haben wir jetzt erst einmal Ruhe. Wir sind richtig froh, dass wir nicht mit Gasflaschen hantieren müssen, denn dann müsste man sich wesentlich öfter Gedanken machen. Anschließend wird noch der Wassertank aufgefüllt. Die Wassertankanzeige geht bis 340 Liter, aber wir tanken gut und gerne noch 40 Liter mehr rein. Nun kommen wir auch damit wieder mindestens 10 Tage aus. Wasser gibt es an jeder Tankstelle gratis, sofern man tankt und auch das finden wir echt prima.

Anschließend fahren wir noch zu einer Iveco-Werkstatt, denn Bernd möchte dort unbedingt den Reifendruck korregieren  lassen. Mit den normalen Luftdruckpistolen an den Tankstellen kommt Bernd aufgrund der unmöglichen Ventilstellung an unseren Zwillingsreifen nämlich nicht weiter. Wir finden die Werkstatt auf Anhieb und ich erkläre den Mechanikern, die gerade Frühstückspause machen, unser Anliegen auf spanisch. Und tatsächlich verstehen sie mich und bedeuten uns, das Wohnmobil in die Halle zu fahren. Ich navigiere Bernd hinein. Kaum ist er drin, muss er auch schon wieder raus, weil ein LKW des spanischen Millitärs , gerade jetzt ausparken will und nicht am Wohnmobil vorbei kommt. Bernd fährt also wieder raus, der LKW fährt weg und ich lotse ihn noch einmal in die Halle. Da Bernd aber wirklich sehr gut rückwärts fahren kann ist dies alles kein Problem. Nun haben auch die Mechaniker ihr Frühstück beendet und einer kommt zu uns und prüft alle Reifen. An einigen wird noch etwas Luft aufgefüllt und schon sind wir auch schon wieder fertig und die Fahrt geht weiter wieder einmal nach Roche.
Keine 20 Minuten später sind wir auch schon am Ziel. Weit und breit kein einziges Mobil zu sehen. Wir sind die einzigen und entscheiden uns erst einmal oben stehen zu bleiben, da unten, wo wir sonst immer stehen, der Platz doch sehr schlammig ist.

Es dauert etwas, bis Bernd das Wohnmobil so plaziert hat, wie ich es möchte und dann werden schnell die Stühle rausgeholt und sich gesonnt. Es ist herrlich warm und Bernd schläft in der Sonne ein. Ich lese ein wenig. Unvermutet kommen 2 Stunden später plötzlich wie aus dem Nichts schwarze Wolken und es regnet noch einmal. Deshalb wird das Wohnmobil noch einmal umgeparkt, weil Bernd immer Angst hat, wir könnten womöglich stecken bleiben. Nun kommt tatsächlich noch ein Wohnmobil mit 2 älteren Leuten. Wir wechseln ein paar Worte und verziehen uns dann ins Innere.
Mittlerweile ist es Abend geworden und wir sehen noch einen Film, bevor wir schlafen. Endlich einmal kein Wind.

Womo

El Palmar , die Surfermeile vom 04.01.2018 – 07.01.2018

El Palmar liegt nur etwa 14 Kilometer von Conil entfernt.

Hier sind aber die Wellen um einiges höher als in Roche oder Conil und so ist aus dem kleinen Dorf ein Surferparadies entstanden. Es gibt eine ca. 3 Kilometer lange Promenade mit unzähligen Surfschulen , kleinen Lokalen und Klamottenläden. Außerdem jede Menge Stellplätze. Die meisten haben aber jetzt im Winter geschlossen. Wir finden aber ganz am Anfang der Promenade einen freien Platz und machen uns sofort auf den Weg zu einer kleinen Bar, welche gut besucht ist und ca. 1,5 Kilometer entfernt ist. Während Bernd sich noch andere Schuhe anzieht und das Mobil abschließt, mache ich mich schon einmal auf den Weg. Ich halte das jedesmal für eine sehr gute Idee, denn dann kann Bernd auch einmal in seinem Tempo laufen, jedenfalls bis er mich eingeholt hat. Bernd regt sich aber jedesmal fürchterlich darüber auf. So auch heute. Irgendetwas ruft er mir zu, aber ich kann ihn erst verstehen, als er bei mir ist. Es geht um sein Handy. Er dachte, ich hätte es mitgenommen. Habe ich aber nicht und so trabt er noch einmal sehr schlecht gelaunt zurück zum Wohnmobil. Ich denke, man kann auch einmal eine Stunde ohne Handy durchhalten, aber Bernd hat Angst, dass im Wohnmobil eingebrochen wird und jemand sein Handy mit all seinen Kontakten klaut. Nun ja, ich gehe unterdessen schön gemütlich weiter und komme zu einer Bar. Das ist zwar nicht die, zu der wir ursprünglich wollten, aber sie ist gut besucht und ein junger Spanier spielt Gitarre. Schnell ergatter ich den letzten Tisch und warte auf Bernd, der 6 Minuten später im Dauerlauf eintrifft. Die Bewegung scheint ihm wirklich gut getan zu haben, denn er hat jetzt sehr gute Laune und es gibt sogar ein Küsschen. Wir bestellen uns jeder ein Bier und hören dem spanischen Gitarristen zu.

Wir kennen kein einziges Lied, aber das spanische Publikum singt begeistert mit. Wir finden es auch toll und als er 3 Lieder später von Tisch zu Tisch geht und Geld einsammelt, schmeißen auch wir etwas in den Hut. Dann macht er leider eine etwas längere Pause und wir bestellen das zweite Bier. Endlich geht es weiter. Zwar kennen wir den Text nicht, aber verstehen immer dos Cervezas, was auf Deutsch 2 Bier heißt und gröhlen dies lautstark mit. Die Folge ist, dass uns die Kellnerin noch 2 Bier bringt. Nun macht sich erst einmal etwas Panik breit. Haben wir genug Geld dabei?? Gott sei Dank, hat Bernd in seiner Handytasche immer einen Schein für Notfälle. So auch diesmal und wir entspannen uns wieder. Schon macht der Sänger wieder Anstalten eine erneute Pause einzulegen und ich frage Bernd,ob ich nicht einmal fragen könne, ob er ein Lied spielen darf. Wie immer will er nicht. Das heißt, wie immer will er, ziert sich aber. Doch dann gibt er doch sein ok und ich frage den Musiker, ob Bernd seine Gitarre kurz haben darf. Er darf und Bernd spielt. Das Publikum ist begeistert. Singt und tanzt ausgelassen mit und Bernd läuft zu Höchstform auf. Auch der Chef kommt raus und filmt mit seinem Handy. Wenn er nicht für diese Saison den Musiker hätte, würde er Bernd engagieren, sagt er uns. Bernd soll auf jeden Fall seine Nummer da lassen.
Nun wird es Zeit zu gehen und g e m e i n s a m, in Bernds Tempo machen wir uns auf den Rückweg. Kaum sind wir beim Wohnmobil kommt die Polizei und vertreibt uns. Wir finden aber keine 100 Meter weiter einen anderen Stell-Parkplatz auf dem wir eine ruhige Nacht verbringen.

04.01.2018

Heute morgen haben wir bis halb 10 geschlafen und überraschenderweise ist das Wetter schlecht. Nicht das es regnet, aber die Wolkendecke ist geschlossen und das bleibt auch den restlichen Tag so. Angesagt waren heute 9 Stunden Sonne und ich fühl mich etwas betrogen. Zwar sind es 17 Grad, aber da die Sonne nicht scheint, kommt es uns empfindlich kalt vor und das erste Mal seit Ewigkeiten steigen wir in langärmelige Klamotten und setzen sogar unsere Mützen auf.

Gleich nach dem Frühstück holt Bernd die Fahrräder vom Gepäckträger und wir machen eine kleine Radtour. Dabei fällt uns ein viel schönerer Stellplatz ins Auge, als der auf dem wir stehen und wir beschliessen zurück zum Wohnmobil zu fahren und dieses dorthin zu holen. Gesagt getan und nun stehen wir hier zwischen unzähligen Bullis von jungen Surfern und auch einigen „Weiss“-Wohnmobilen.

Der Platz ist riesig und nur weil Winter ist, ist er kostenlos. Auch sind noch jede Menge Plätze frei. Im Sommer muss hier die Hölle los sein und wir sind froh, dass es Winter ist.

Im Wasser sind jede Menge Surfer und die Wellen sind scheinbar ideal, denn alle stehen wirklich sehr lange auf den Brettern. Die meisten sind richtige Könner und fansziniert schauen wir zu. Gegen 16 Uhr mache ich Hähnchengeschnetzeltes mit Gemüse und Nudeln. Vorher gab es noch den letzten Wrap. Bernd lobt mich über den grünen Klee und langsam glaube ich, eine gute Köchin zu sein. Bernd bietet sich an den Abwasch zu erledigen. Nach dem Essen telefoniere ich eine geschlagene Stunde mit meiner Lieblingsschwester Elke. Ich habe zwar nur eine, aber es könnte ja auch meine dööfste sein. Dann machen wir noch dick eingemummelt einen kleinen Spaziergang. Der Himmel beim Sonnenuntergang sieht heute besonders toll aus und ich versuche die Simmung mit der Kamera des Handys einzufangen.

Zurück beim Wohnmobil spielt Bernd noch Gitarre und ich spiele im Internet etwas Karten. Der Fernseher bleibt heute aus.

05.01.2018   Endlich buchen auch wir mal Urlaub 🙂

Heute war es den ganzen Tag bedeckt und die Sonne nicht zu sehen. Wie gut, dass wir solange bei Toni am Strom standen denn so sind unsere Batterien noch immer randvoll und wir können ein paar Tage ohne Sonne auskommen. Gott sei Dank ist es nicht kalt. Jedenfalls nicht in unserem Mobil. Draußen ist es seit dem Mittag sehr windig bei 16 Grad. Bernd macht irgendwann einen langen Spaziergang, aber ich bin viel zu faul und surfe im Internet. Auf dem Ozean gibt es einige Kidesurfer. Alles Profis und vom warmen Wohnmobil schaue ich zu.
Mir fehlt die Sonne und als ich mit meiner Mutter telefoniere, die mit meinem Vater im Februar für 4 Wochen nach Gran Canaria fliegt, buche ich uns kurzerhand 2 Flüge vom 03.03.-10.03.2018. Die Flüge kosten für uns beide nur 100 Euro und zwar hin und zurück. Das können wir uns geradeso eben noch leisten. Das Wohnmobil dürfen wir für 2 Euro die Nacht bei Toni stehen lassen. Unser Flug geht von Sevilla und es gibt verschiedenste Möglichkeiten dorthin zu kommen. Die günstigste ist über die Mitfahrzentrale und dort werden wir zu gegebener Zeit unser Glück versuchen. Wer hätte gedacht, dass wir noch einmal Urlaub haben werden??? Wir jedenfalls nicht. Nun freuen wir uns sehr. Gran Canaria ist, wie wir von früheren Besuchen wissen, echt toll und wir dürfen mit bei meinen Eltern im Apartement der Amfianlage wohnen. Das haben wir früher auch schon öfter einmal gemacht und es war immer ganz prima. Natürlich freue ich mich auch, meine Eltern nach 6 Monaten wieder zu sehen.
Gegen Abend wird der Wind heftiger und entwickelt sich zu einem regelrechten Sturm. Fernsehen ist deshalb gestrichen, denn der Wind würde uns die Schüssel vom Dach reißen. Wir hören unser Hörbuch weiter. Leider bin ich beim letzten Mal schon sehr früh eingeschlafen und Bernd muss alles noch einmal anhören. Zwischendurch schubst er mich mit den Worten: Nicht schnarchen!, an. Verflixt, bin ich doch schon wieder eingeschlafen!! Irgendwann wache ich nachts auf. Der Regen prasselt nur so auf unser Dach. Die Spanier wirds freuen. Uns weniger. Naja, nachts macht es uns auch nichts aus, aber morgen soll es den ganzen Tag so weiter gehen. Da wird dann spanisch spanisch und noch einmal spanisch geübt!!! Frustriert merke ich, dass ich schon wieder den Anschluss an das Hörbuch, welches Bernd mittlerweile schon lange ausgestellt hat, verpasst habe. Bernd liegt tief schlafend neben mir und so leid es mir tut, muss ich ihn ersteinmal wecken. Ich muss zur Toilette und Bernd dafür seine Beine anziehen, sonst komme ich nicht raus. Brr, ziemlich kalt im Wohnmobil und ich bin froh wieder im warmen Bett liegen zu können.
2 Stunden später, gegen 6 Uhr, stehe ich aber endgültig auf und schicke eine halbe Stunde whats up Nachrichten mit Kim (meine kleinste Tochter) hin und her. Sie hat noch kurz Ruhe, bevor sie sich und die Kinder für Uni und Kindergarten fertig machen muss. Wie ich sehe, ist auch meine Mutter schon online und auch mit ihr wird geschrieben. Dann muss ich Bernd nocheinmal wecken und den PC aus dem Schlafzimmer holen. Mit diesem hatten wir ja gestern das Hörbuch gehört und nun will ich Blog schreiben. Wie immer queitscht die Schlafzimmertür beim Öffnen gewaltig und Entschuldigungen murmeln, schnappe ich mir den PC. Bernd guckt mich mit großen Augen an, aber bevor er etwas sagen kann, bin ich schon wieder draußen, nicht ohne die Tür noch einmal gewaltig quietschen zu lassen. Ganz in Ruhe schreibe ich jetzt Blog, denn Bernd schläft noch bis 9 Uhr . Mittlerweile ist es hell und der Regen hat aufgehört. Auf unserem Platz sind aber überall riesige Pfützen und es ist echt kalt. Ca. 11 Grad. Heute werden wir die Heizung anmachen, denn es sind im Wohnmobil nur 15 Grad.

06.01.2018

Den gestrigen Tag habe ich ausnahmslos im Wohnmobil verbracht, denn das Wetter war wirklich nicht schön. Die Heizung mussten wir dann aber doch nicht anmachen. Wir haben fleißig spanisch geübt und Bernd hat angefangen spanische Lieder auf der Gitarre zu üben. Das Spielen bereitet ihn überhaupt keine Probleme, aber die spanischen Texte sind für uns, die wir in unserem Kurs erst bei Lektion 14 sind, natürlich echt schwer.
Als es gerade einmal nicht regnet macht Bernd einen einstündigen Spaziergang. Ich bin dazu viel zu faul und freue mich den PC für mich zu haben. Bis zum Abend halte ich Diät und mich mit 6 Scheiben Knäckebrot über Wasser. Am Abend wird die Diät beendet und ich hole alles nach, was ich am Tag versäumt habe. Zwischendurch wird auch mal wieder geduscht und am Abend gibt es noch einmal unser Hörbuch, da es immer noch außerordentlich windig ist. Ich habe aufgegeben bei dem Hörbuch mit zu kommen, weil ich jedesmal nach wenigen Minuten einschlafe. Bernd erzählt mir aber am nächsten Tag alles wesentliche und so bin ich trotzdem einigermaßen up to date. Hoffentlich wird das Wetter morgen besser, denn 2 Tage im Wohnmobil reicht eigentlich.

07.01.2018

Total ausgeschlafen wachte ich heute morgen erst um 8 Uhr auf. Draussen war es mit 7 Grad bitterkalt aber trocken. Bernd döste noch bis 9 Uhr vor sich hin und stand erst auf, als das Frühstück auf dem Tisch stand. Im Wohnmobil war es dank unserer Heizung muckelig warm und wir genossen das opulente Mahl. Gegen 10 Uhr heizte die Sonne, welche durch unsere Fenster schien, unser Wohnmobil so richtig schön auf. Wir hatten dort 25 Grad und konnten die Heizung wieder ausschalten. Draussen waren es nur 12 Grad, aber es war absolut windstill und die Sonne hat hier so eine enorme Kraft, dass es richtig warm ist. Schnell wechsel ich meine Klamotten von siebirisch auf Hochsommer.

Man tut ja alles um seine Bräune zu erhalten und Bernd fragt mich über eine Stunde unser erlerntes Spanisch ab. Heute bin ich in Hochstimmung und habe supergute Laune. Das kann nur an der Sonne liegen!!! Wir bleiben den ganzen Tag draussen, geniessen das schöne Winterwetter und spielen Scrabble. Bernd gewinnt. Am späten Nachmittag zieht Wind auf, wir ziehen uns wärmer an und machen einen Spaziergang. Nach 20 Minuten kommen wir zu der Kneipe „La Torre“. Dort ist mächtig was los. In einem Zelt, dass mit der Kneipe verbunden ist, spielt eine klasse Liveband und wir werden natürlich magisch angezogen.

Das Zelt, sowie die Kneipe sind brechendvoll.

Auch noch vor der Kneipe wimmelt es von Menschen. Alle sind bester Laune und so zieht es uns in das Zelt. Die Musik ist ohrenbetäubend laut, aber wirklich gut und wir sind begeistert. Was mir auffällt ist, dass alle ein Lächeln im Gesicht haben und ordentlich mitmachen. Irgendwie sind die Spanier besser drauf als die Deutschen. Muss wohl am Wetter liegen. An der Theke holen wir uns jeder ein kleines Bier. Das wiederholen wir dann noch ein paar mal.

Zwischendurch wechselt die Band und nun wird etwas Rockebilly gespielt, bevor die erste Band wieder das Zepter an sich reißt. Immer wieder kommen Leute aus dem Publikum auf die Bühne, schnappen sich ein Mikrofon und singen lautstark mit. Die Stimmung ist echt toll und wir bleiben bis die Musik Feierabend hat. Danach geht es zurück zum Wohnmobil. Zum Abendbrot essen wir nur ein paar „Glücks“-Kekse und Salzstangen. Fernsehen gibt es auch heute nicht, denn es ist wieder sehr windig geworden.

08.01.2018

Seit 4 Uhr heute morgen hat es ohne Unterbrechung geregnet und gewittert. Ich bin um 7 Uhr aufgestanden und habe ersteinmal die Heizung angeschaltet, denn es sind nur 14 Grad im Wohnmobil. Jetzt ist es gleich 9 Uhr und Bernd wird bald aufstehen. Gerade hat der Regen nachgelassen und ich halte Ausschau nach dem dicken Hund. Dieser hatte es sich in den vergangenen Tagen immer auf meinem Campingstuhl bequem gemacht, sobald ich auch nur kurz aufgestanden war.

Glaubt mir, es war gar nicht so einfach ihn von dort wieder runter zu bekommen. Er ist wirklich sehr gut genährt, um nicht zu sagen fett, trägt aber kein Halsband und hat ein total zotteliges ungepflegtes Fell. Bisher konnten wir nicht ausmachen zu wem er gehört. Heute morgen gegen sieben, als ich am Blog schreiben war und es wie aus Kübeln schüttete, stand er vor meinem Fenster und weinte herzerweichend. Er hatte scheinbar Licht gesehen und wollte nun rein. Immer wieder sprang er zum Fenster hoch und kratzte ans Auto. Natürlich war der arme Kerl pitschenass und mein Mitleid groß, also ließ ich ihn rein. Mein Gott, wie kann ein nasser Hund nur so stinken??? Ich befahl ihm auf einem Handtuch Platz zu nehmen. Anscheinend verstand er Deutsch, denn er wusste sofort was ich von ihm wollte.
Um 8 Uhr hörte der Regen auf und ich schmiss ihn wieder raus. Nun war Lüften angesagt und es wurde wieder ungemütlich kalt. Das Wetter soll heute unbeständig bleiben und wir werden weiterfahren. Wir haben nichts mehr an Essen, müssen also einkaufen und sind einstimmig der Meinung, hier nun lange genug gestanden zu haben. Gleich nach dem Frühstück, welches ich nun zubereite, soll es losgehen……  weiter Richtung Osten.

 

 

Womo

Wir stehen nun bei Toni in Conil. 31.12.2017 – 02.01.2018

Bei Facebook hatte ich zufällig Toni kennergelernt. Dieser wohnt seit 15 Jahren in Conil, hat dort ein Haus und uns angeboten in seinem Vorgarten zu stehen. Da wir unbedingt mal wieder an ein Stromnetz und Wäsche waschen müssen nehmen wir das Angebot dankend an. Abgemacht ist ein Treffpunkt, nähe seines Hauses und pünktlich um 15 Uhr sind wir dort. Toni kommt 2 Minuten später und wir fahren die letzten 400 Meter hinter ihm her. Er wohnt exakt 3 Kilometer von Conil entfernt und hat 3 Hunde, die uns sofort schwanzwedelnd begrüßen. Zuerst einmal zeigt Toni uns sein Haus, welches er extra für uns aufgeräumt hat.

 

Zur Begrüßung gibt es Bier, welches wir gemütlich im Garten zu uns nehmen. Toni hat in seinem Garten verschiedenste Gemüse angebaut und eine große Fläche mit einem Maschendrahtzaun abgetrennt. Hier leben mindestens 15 glückliche Hühner, die fast jeden Tag ein Ei legen. Da Toni sie nicht alle allein essen kann, verkauft er sie. In seinem Garten steht außerdem ein Mobilheim, welches er zur Zeit an Leute aus Malaga vermietet hat.

Diese kommen oft am Wochenende und genießen die See- und Landluft.  Wie er uns berichtet, putzt er manchmal auch eine Strandbar für 5 Euro die Stunde. Auch hat er seinen Garten schon des öfteren Wohnmobilisten zur Verfügung gestellt und so zusätzlich noch eine weitere kleine Einahme.
Während er etwas aus seinem Leben erzählt, rufen Nico und Claudia an. Die beiden sind zufällig in Conil und nachdem wir die Koordinaten durchgegeben haben, besuchen sie uns in Tonis Garten. Die Wiedersehenfreude ist riesig und Toni fährt sofort zur Tankstelle und besorgt weiteres Bier. Angeregt unterhalten wir uns.

Kurz bevor die Sonne untergeht, fahren die beiden zurück nach El Palmar, wo ihr Wohnmobil steht. Morgen wollen sie sich auf den Heimweg machen.

Bernd und ich hatten uns vorgenommen, das heutige Sylvester in der Stadt zu feiern, aber Toni setzt uns davon in Kenntnis, dass die Spanier zuerst mit der Familie zuhause feiern und erst gegen 2 Uhr morgens in die Stadt gehen. Vorher ist dort nichts los. Uns ist das viel zu spät und so nehmen wir Tonis Einladung an mit ihm den Sylvesterabend zu verbringen. Um 22 Uhr 30 gehen wir zu ihm rüber. Angelika, seine 69 jährige Nachbarin ist auch da und wir verstehen uns auf Anhieb. Als Mitbringsel hat sie selbstgebackene Kekse mitgebracht.

Es gibt viel zu erzählen und noch mehr zu lachen. Angelika ist genau wie ich ein typischer Wassermann und es gibt jede Menge Parallelen. Unter anderem hat auch sie im Hotelfach gearbeit, allerdings in der Schweiz und wohnt jetzt schon seit 17 Jahren in Conil. Deutschland vermisst sie überhaupt nicht und fühlt sich hier in Spanien pudelwohl.
Um 24 Uhr stossen wir mit dem Sekt an, den wir noch im Wohnmobil gefunden haben und zünden Wunderkerzen, die Nico uns am Nachmittag mitgebracht hatte, an.

Die ganze Zeit zischen die Hunde um den Tisch und wir müssen tierisch aufpassen, dass der Schäferhund von Angelika nicht die Getränke vom Tisch wedelt. Wir alle haben ausgesprochen gute Laune und als Bernd dann auch noch die Gitarre aus dem Wohnmobil holt ist der Abend perfekt.

Angelika ist hin und weg und Bernd hat jetzt einen neuen Fan. Wir alle fühlen uns mal wieder wie 16 und benehmen uns auch so. Herrlich!!  Bei jedem neuen Lied, welches Bernd anstimmt, nimmt Angelikas  Begeisterung zu. Sie ist wirklich hin und weg und wir lachen uns fast kaputt. Lange nicht mehr so ein witziges Sylvester gehabt. Danke Toni, für deine Gastfreundschaft !! Um 2 Uhr verabschieden wir uns und gehen gutgelaunt aber todmüde ins Bett. Toni geht noch bis 7 Uhr in die Stadt.

01.01.2018

Am nächsten Morgen erwachen wir gegen 10 Uhr. Toni ist schon wach und füttert die Hühner. Bernd und ich quälen uns aus dem Bett und stellen als erstes die Waschmaschine an, damit die Wäsche auf jeden Fall noch draussen trocknen kann, bevor es wieder dunkel wird. Danach will ich draussen unseren Fäkalientank leeren, merke aber das er irgendwie undicht ist und die Sch…… außer in den Behälter, den ich unter das Mobil geschoben habe, auch noch über diesen und auf den Boden läuft. Na toll!!! Jeden Tag ist etwas anderes und ich rufe schnell Bernd. Der ist natürlich wieder der Meinung, dass ich es kaputt gemacht habe und stocksauer. Ich lass ihn mit der Schei…… stehen und schrubbe alle Teppiche aus und bringe auch das restliche Wohnmobil auf Vordermann. An Wasser wird heute nicht gespart und nach geschlagenen 4 Stunden ist alles endlich einmal wieder porentief rein.

Gegen 17 Uhr machen wir uns mit den Rädern auf zu Dagmar. Bei ihr ist es Brauch, jeweils am ersten Januar , zu einem kleinen Sit in einzuladen und heute kommen auch wir in den Genuss. Via Handy finden wir den Weg und sind nach 7 Kilometern am Ziel. Obwohl wir eine halbe Stunde zu spät sind, sind wir die ersten. Das ist eben Spanien und ganz typisch für dieses Land. Wir nehmen im wunderschönen Garten Platz und nach nach füllt sich dieser.Zuletzt sind wir inclusive 3 Kindern 15 Leute.

Darunter viele Engländer, aber auch eine Spanierin. Wir unterhalten uns mit allen prächtig und ich merke einmal mehr, dass mein Englisch grottenschlecht ist. Als die Sonne untergeht werden 2 Feuerschalen in die Mitte gestellt und es hat etwas von Lagerfeuerromantik.

In der Küche hat Dagmar ein kleines Büfett angerichtet und es schmeckt einmal mehr fantastisch.
Gegen 21 Uhr 30 müssen wir uns allerdings auf den Heimweg machen, weil Bernd den Schlüssel zu Tonis Tor vergessen hat. Toni hatte uns schon am Nachmittag mitgeteilt, dass er gegen 22 Uhr in die Stadt will und demzufolge würden wir später, ohne Schlüssel, nicht mehr in seinen Garten kommen. Dagmar zeigt uns auf dem Handy eine Abkürzung. Die ist recht abenteuerlich , denn es ist stockfinster und geht kreuz und quer durch Wälder und Wiesen. Irgendwann kommen wir an einem Haus vorbei, vor dem 2 Hunde liegen. Mit lautem Gekläff stürmen sie auf uns zu und als ich schon denke, jetzt werden wir zerfleischt, ist die Kette zuende. Puh Glück gehabt, dass die beiden angeleint waren. Nun aber kommt ein Mann aus dem Haus und schimpft wie ein Rohrspatz. Ob mit uns oder den Hunden ist nicht zu erkennen. Eiligst fahren wir weiter. Mittlerweile ist kein Weg mehr zu erkennen und ich habe das Gefühl über eine Wiese zu fahren. Bernds Handy aber meint wir sind hier richtig und so fahren wir weiter. Endlich kommen wir wieder auf eine richtige Straße und nun dauert es nicht mehr lange und wir sind zuhause.

02.01.2018 Wohnmobilreparatur

Früh am nächsten Morgen wachte ich auf und kümmerte mich zuerst einmal um unseren Blog. Gegen 9 Uhr stand Bernd auf und ich mache für uns ein leckeres Frühstück. Tony ist auch schon wach und hat netterweise Brot für uns vom Einkaufen mitgebracht. Gleich nach dem Frühstück wird noch eine Maschine Wäsche gewaschen. Gegen 10 Uhr 30 ist sie fertig und ich mache mich mit den Fahrrad auf zum 4,5 Kilometer entfernten Supermarkt. Da es immer nur geradeaus geht, verfahre ich mich nicht. Eine geschlagene Stunde irre ich durch die Gänge, bevor ich endlich alles beisammen habe. Erwähnte ich schon, dass ich Einkaufen hasse??? Beim Bezahlen will mich der Kassierer um 10 Euro bescheissen, aber ich bemerke es natürlich und er rückt sie raus. Dann kommt das Schlimmste. Ich muss alle Einkäufe in meinen sämtlichen Taschen und den Rucksack unterbringen. Mit einer bis oben hin randvollen Satteltasche, 3 Plastiktüten, die dermaßen schwer am Lenker hängen, dass ich kaum noch lenken kann, den mit 6 Zweiliterflaschen gefüllten Rucksack und der 5 Liter Wassergalone auf dem Gepäckträger, fahre ich vorsichtig wieder zum Wohnmobil. Dort angekommen, verstauen Bernd und ich die Einkäufe. Bernd hat in der Zwischenzeit mit Tonis Hilfe 2 Mechaniker aufgetrieben, die um 16 Uhr 30 kommen wollen um den Fäkalientank und den Generator zu reparieren . Gut dass Toni alles übersetzen kann, denn das hätten wir nie hinbekommen. Bis dahin ist es aber noch Zeit und ich mache Wraps, gefüllt mit gerade gegrillten Hächnchen- und Schweinefleisch, Eisbergsalat, Tomaten und Knoblauchsoße, etwas Curry und Mayonaise. Gemeinsam mit Toni essen wir in seinem Garten. An dieser Stelle muss ich mich mal selber loben. Es schmeckte sensationell gut. Nach dem Essen schläft Bernd im Stuhl ein und bevor ich mich dran mache, mein Küchenchaos zu beseitigen, unterhalte ich mich noch ein wenig mit Toni. Nun kommen auch die 2 Mechaniker mit jeder Menge Werkzeug und einem Schweißgerät. Als erstes soll Bernd die Batterie abklemmen. Keine Ahnung warum. Wahrscheinlich könnte sonst das Wohnmobil in die Luft fliegen. Bernd rennt etwas kopflos hin und her und sagt ein ums andere Mal: Das gefällt mir jetzt gar nicht. An die Batterie vom Wohnmobil kommt man sehr schlecht ran und ob die vom Auto wieder angeklemmt werden kann, wenn alles fertig ist, bezweifelt Bernd scheinbar stark. Er macht echt einen sehr unglücklichen Eindruck. Dann sieht er sicherheitshalber noch einmal im Concordehandbuch nach und siehe da, man muss nur einen einzigen Knopf im Wohnmobil drücken und das ganze Auto ist ohne Strom. Die Mechaniker sind hochzufrieden und machen sich ans Werk. Zuerst wird ein neuer Krümmer an den Generator angeschweißt und dann machen sich die beiden an unseren Fäkalientank zu schaffen. Wir gut, dass Bernd diesen heute morgen gründlich gereinigt hat. Nach insgesamt einer guten Stunde ist alles erledigt. Wir dürfen jetzt 12 Stunden die Toilettenspülung nicht betätigen, damit alles durchhärten kann. Ob es erfolgreich war, kann ich also erst morgen berichten. Nun geht es ans Bezahlen. Der ganze Spass soll nur 30 Euro kosten. Wahnsinn, in Deutschland hätte wahrscheinlich schon die Anfahrt 65 Euro gekostet. Da Bernd nur einen 50 Euroschein hat und die Mechaniker nicht wechseln können, geht Bernd mit ihnen und Toni in die nächste Kneipe zum Bier trinken. Bezahlt wird mit dem Fünfziger und das Wechselgeld reicht um unsere Reparatur zu bezahlen. Gut gelaunt verabschieden sich  die beiden daraufhin. Mittlerweile habe ich meinen Abwasch erledigt und mit Toni gehe ich zu Angelika, die uns via Telefon eingeladen hatte. Toni begleitet mich und Bernd kommt 15 Minuten später, weil er erst noch sein Werkzeug wieder einräumen muss. Angelika wohnt nur 50 Meter von Toni entfernt und wir verbringen einen sehr netten Abend bei ihr. Ich bekomme sogar eine tolle Jacke und 2 Bücher geschenkt, ebenso 3 Pampelmusen. Erst gegen 22 Uhr bin ich wieder beim Wohnmobil. Bernd wartet schon, denn er ist schon eher gegangen, weil er noch die Bilder vom Blog hochladen wollte. Ich püttel noch etwas im Wohnmobil rum, während Bernd fern sieht. Als ich gerade mit allem fertig bin und auch fernsehen möchte, will Bernd schlafen und ich schreibe Blog. Nun ist es 1 Uhr nachts und ich bin fertig. Morgen geht die Fahrt weiter nach El Palmar.

03.01.2017

Heute ist das Wetter so herrlich und dank der Mauern um Tonis Haus dermaßen windstill, dass wir beschliessen, dieses auszunutzen und erst um 16 Uhr zu fahren. Während Toni, um uns rum ,in seinem Garten arbeitet, hängen wir faul in den Liegestühlen und lassen uns die Sonne auf dem Bauch scheinen. Es sind mit Sicherheit 19 Grad und das ist sehr untypisch für Januar. Um 14 Uhr gibt es Mittag. Ich habe ein Gulasch aus Schweine- und Hähnchenfleisch gemacht und zu meiner großen Überraschung schmeckt es wirklich gut. Dazu gibt es Folienkartoffeln mit Knoblaich- Mayosoße. Hmmmm, wirklich superlecker. Toni laden wir auch zum Essen ein, weil er so dünn aussieht. Auch ihm schmeckt es sehr gut. Hat er jedenfalls gesagt.Wir unterhalten uns noch etwas, bevor ich mich an den Abwasch mache und dann ist auch schon die Zeit des Abschieds gekommen. Mit dem Versprechen, auf jeden Fall, wieder zu kommen, drücken wir Toni und machen uns auf den Weg nach El Palmar. Also Leute, solltet ihr einmal hier in der Gegend sein und Strom für euer Wohnmobil brauchen, ist Toni auf jeden Fall der richtige Ansprechpartner. Schickt mir eine Mail und ich gebe euch die Telefonnummer.

 

 

 

„Baustelle“ Wohnmobil !!!
… nicht die Leiter zum Himmel, sondern zur Rückfahrkamera … da diese durch Feuchtigkeit „blind geworden“ war. Alles wieder o.k.

 

2 dicke Freundinnen … nach 2 Minuten Kennenlernen! … so sind halt die Wassermänner bzw. Wasserfrauen 🙂

 

Der liebe Hund von Angelika, namens Bella 🙂

 

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Womo

Alltag bei uns

Gestern erreichte mich die Nachricht von George aus Deutschland, der den ganzen Blog in einem Rutsch gelesen hat. Er ist der Meinung, ich solle einmal etwas über unseren Alltag schreiben,  und gerne erfülle ich den Wunsch.

Was ist jetzt anders als früher?

In erster Linie fühlen wir uns jetzt frei und das ist einfach toll. Bis zum Juli diesen Jahres war es so, dass wir unglaublich viel gearbeitet haben und kaum Freizeit hatten. Wenn man sie dann doch hatte, saß man eigentlich nur auf dem Sofa und hatte den Laptop auf dem Schoß um Karten zu spielen oder bei ebay zu stöbern. Große Strecken des Jahres hatte man das Gefühl, es ist Herbst oder Winter. Zum Rausgehen hatte man nach getaner Arbeit überhaupt keine Lust mehr. Lieber sah man sich noch einen Film an und ging dann ins Bett um am nächsten Tag denselben Trott zu haben. Wenn das Wetter ausnahmsweise einmal gut war, kümmerte man sich um den Garten. Die Vorfreude auf den Urlaub war jedesmal gigantisch, aber da wir immer nur 4 Wochen im ganzen Jahr hatten, ging er jedesmal fiel zu schnell rum. Auch der Hausputz nahm immer viel Zeit in Anspruch. Zeit und Ruhe einmal ein Buch zu lesen hatten wir nie. Seitdem wir im Wohnmobil leben, hat sich alles verändert. Bernd trägt keine Uhr mehr und wir richten unseren Tagesablauf quasi nach der Sonne. Jetzt haben wir Ende Dezember und natürlich ist auch hier in Spanien nachts empfindlich kalt. Anstatt wie früher um halb sieben aufzustehen, warten wir jetzt ab, bis gegen viertel nach neun die Sonne ins Wohnmobil scheint und es aufheizt. Das spart Energie und mit der muss man im Wohnmobil immer haushalten. Gerade im Winter, wenn die Sonne tief steht und sie es schwerer hat unsere Solarpanele zu füllen, muss man sehr darauf achten und immer alle Lichter usw. auszuschalten. Strom ist ein tägliches Thema und früher habe ich nicht einmal ansatzweise gewusst, welch ein Luxus er darstellt. Gott sei Dank haben wir einen Stromgenerator und sind somit autak, wenn es mal bedeckt ist. Wir müssen demzufolge nicht auf teure Camping- oder Stellplätze. Allerdings ist er nicht gerade leise, da der Auspuff kaputt ist. Demnächst haben wir einen Termin in der Werkstatt, in der es dann hoffentlich behoben wird. Trotzdem können wir das Ding natürlich nicht den ganzen Tag rattern lassen, denn wir wollen unsere Nachbarn ja nicht verärgern und auch nicht soviel Benzin verballern. Wenn unsere Stromanzeige zu wenig anzeigt, wird abends kein fern gesehen, sondern ein Hörbuch angehört, was auch ganz schön ist. Ebenso bei Kerzenlicht zusammen zu sitzen. Nach dem Aufstehen wurde früher ausgiebig geduscht oder gebadet. Welch ein Luxus, den ich damals aber nicht als solchen erkannt hatte. Heute ist duschen nur noch alle 3 Tage angesagt und manchmal werden es sogar 4. Und selbst dann stellt man sich maximal 5 Minuten darunter, denn auch Wasser ist in unserem neuen Leben ein hohes Gut und kein Tropfen wird verschwendet. Aufgrund meiner langen Haare verbrauche ich beim Duschen 6 Liter mehr als Bernd. In Zahlen ausgedrückt 20 Liter. Toll war, als der Atlantik noch etwas wärmer war, denn da konnte man dort schon mal die Vorwäsche erledigen, quasi das Einweichen und die Haare schon nass machen. So schaffte man es dann noch einmal 5 Liter Duschwasser zu sparen. Aber momentan ist es doch sehr sehr kalt.  Da wir meist frei stehen gibt es in den seltesten Fällen  Wasser und so müssen wir ,um dieses Aufzutanken entweder einen Stellplatz mit Wasser finden oder eine Tankstelle. Dieses widerrum bedeutet das ganze Wohnmobil abfahrbereit zu machen. Das heißt: Stühle und Tische reinstellen, alle Sachen festsurren und ordentlich verstauen, Schränke verriegeln, denn sonst purzelt das Geschirr während der Fahrt raus, Hubstützen einfahren und und und. Da wir aber Gott sei Dank einen Wassertank mit 340 Litern Fassungsvermögen haben, reicht unser Wasser meist 10 Tage. Viele haben nur 100 Liter und sind zu viert unterwegs. Da wird es dann schon problematischer. Heute verbrauchen wir in einer Woche soviel Wasser wie früher an einem Tag. Das heißt aber nicht, dass wir stinken, nur muss heute der gute alte Waschlappen herhalten. Aus demselben Grund, tragen wir heute unsere Sachen entschieden länger. Früher hatten wir 2 Waschladungen in der Woche. Heute eine in 10 Tagen. Den größten Teil des Tages verbringen wir nun draußen an der frischen Luft und zwar zu 95 Prozent mit Meeresrauschen und einem Wahnsinnspanorama. Frühstücken tun wir aber immer drinnen. Meist mache ich es, denn zu zweit im Womo rumlaufen macht mich wahnsinnig. Abgewaschen wird nur einmal am Tag, denn auch das spart Wasser und Gas. Nach dem Frühstück wird schnell geputzt. Das dauert allerdings nicht länger als maximal 20 Minuten. Aufgeräumt wird mehrmals täglich. Dadurch, dass ein Wohnmobil viel kleiner als ein Haus ist, braucht man nur wenige Teile rumliegen zu lassen und schon sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Jede Sache hat seinen Platz, was wirklich wichtig ist, denn sonst sucht man sich ständig dumm und dämlich.  Danach haben wir, wenn man vom Kochen einmal absieht, welches meist gegen 17 Uhr stattfindet, Feierabend. Meist ist es dann so 10 Uhr 45 und die Sonne scheint.Manchmal machen wir einen Spaziergang, manchmal eine Radtour.Als der Atlantik noch etwas wärmer war, waren wir jeden Tag schwimmen. Der Tag geht sensationell schnell rum. Ab halb 7 geht es dann wieder rein. Das ist der Zeitpunkt wo die Sonne untergeht und es auf Schlag kühler wird. Drinnen wird dann gekocht, oder spanisch gelernt, Blog geschrieben, gegessen oder irgendetwas repariert. Sehr oft, lernt Bernd auch neue Lieder auf der Gitarre, während ich lese, Blog schreibe oder fernsehe. Gegen 21 Uhr 30 schmeißen wir noch für 2 Stunden den Fernseher an. Ich schlafe allerdings schon um 22 Uhr ein. Bernd fährt dann die Antenne runter und macht alles auf. Wenn wir Großeinkauf machen, erledigen wir das oft mit dem Fahrrad. Dann werden sämtliche vorhandenen Satteltachen an die Räder geklemmt und zusätzlich noch Rucksatz und Tüten mitgenommen. Da wir oft einsam stehen, kaufen wir Brot immer auf Vorrat und frieren es ein. Mehr als 60 Euro geben wir pro Einkauf nicht aus, da wir sonst Probleme mit dem Stauraum bekommen. So oder ähnlich verlaufen unsere Tage und wir finden es herrlich. Unser Haus haben wir bisher nicht ein einzigen Tag vermisst. Im Gegenteil, wir können uns momentan gar nicht mehr vorstellen, in einem solchen zu wohnen und auch die Gartenarbeit fehlt uns überhaupt nicht. Wenn es uns irgendwo nicht mehr gefällt, oder wir das Gefühl haben, wir müssen nun einmal etwas anderes sehen, fahren wir eifach weiter.