Womo

Stralsund 26.06- 28.06.2018

28.06.2018   Besuch in Stralsund und Übernachtung in Ribnitz-Damgarten

Das Wetter hätte nicht besser sein können und wir hatten gestern schon beschlossen heute mit unseren Drahteseln in die Stadt zu fahren. Bernd hatte alles andere als gute Laune. Das lag daran, dass ich in den ausliegenden Prospekten der Rezeption gelesen hatte, dass es hier die Störtebeckerfestspiele geben sollte. Da wollte ich zuerst unbedingt hin. Allerdings änderte ich meine Meinung schnell, als ich feststellte, dass die Festspiele gar nicht in Stralsund, sondern auf Rügen stattfanden. Da kamen wir ja gerade her und wieder dorthin zurück wollte ich auf keinen Fall. Das sagte ich Bernd auch, aber der wollte mir nun unbedingt eine Freude machen und informierte sich nun schon via Internet nach freien Plätzen. Meine Einwände ignorierend rief er sogar bei der Kontaktadresse an, um zu fragen, wo wir dort parken könnten. Die Antwort war ernüchternd. Zwar gab uns der Herr am anderen Ende der Leitung die Koordinaten einer Parkgelegenheit, aber diese war rund eine halbe Stunde Fußmarsch von den Festspielen entfernt. Nichts für mich! Die Strecke mit dem Fahrrad zu fahren wäre zwar eine Option gewesen, aber schroff teilte der Auskunft gebende Mann uns mit, dass das nicht ginge, denn es gäbe keine Möglichkeit die Fahrräder bei den Festspielen abzustellen. Damit war für „mich“ das Thema nun endgültig durch, aber Bernd suchte nach anderen Möglichkeiten. Ich wurde ihm gegenüber nun noch deutlicher. Damit war zwar das Thema vom Tisch, aber Bernd sauer. (ja, so ist es … wer Ines kennt, weiss bei Ihr muss immer alles sofort ohne irgend welche Probleme klappen, oder „spontan“ sein … bloß nicht anstrengend und was mit Organisation oder Planung zu tun haben. Aber so ist das Leben nun mal nicht! Aber ich liebe Sie trotzdem und kenne Sie ja nun schon mehr als 12 Jahre. Ich hätte ihr aber sehr gerne die Festspiele ermöglicht… so gibt`s halt nur das „Scrabble-Spiel“ zum 1.000 ten mal 🙁  )
Später holte er die Räder vom Gepäckträger, damit wir die 5 Kilometer nach Stralsund fahren konnten, sah mich an und sagte, dass wir loskönnten, er wäre fertig. Nun gut, ich war es auch fast. Lediglich meinen Fahrradakku musste ich noch holen. Gedacht getan. Mit dem Akku in der Hand verließ ich das Wohnmobil und schob ihn in das Fahrrad. Das ganze hatte maximal eine Minute gedauert. Bernd hatte sich aber indes hingesetzt und sich eine Zigarette angezündet. Ich wollte es ihm gerade nachtun, da sagte er, ich könne vorfahren. Na gut, er war immer noch sauer. Ich setzte mich also aufs Fahrrad und fuhr von dannen. Natürlich zuerst einmal in die falsche Richtung. So kam ich zum Wasser und das kam mir spanisch vor. Glücklicherweise spazierten vor mir 2 Frauen und ich ergriff die Gelegenheit, sie nach dem Weg nach Stralsund zu befragen. Ich bekam eine detailierte Auskunft und trat nun mächtig in die Pedale. Mein Ziel war es jetzt Bernd einzuholen, der sicher schon längst unterwegs war. Nach Stralsund zu finden war gar nicht so schwer, allerdings von meinem geliebten Mann keine Spur. So sah ich mir dann erst einmal den tollen Hafen an und überlegte, wo Bernd wohl sein könnte oder über kurz oder lang vorbeifahren würde. So kam ich in die Innenstadt zum großen Marktplatz, setzte mich auf eine Bank vor dem Rathaus und sah dem Treiben zu.

Es gab dort mitten auf dem Platz eine total interassante Wasserstelle. Immer wieder kamen unvermutet Föntänen von Wasserstrahlen aus dem Boden und zwei kleine Kinder hatten dort einen Heidenspass. Überhaupt sah es hier klasse historisch aus und so verkürtzte ich mir die Wartezeit mit einem Stück Kirschkuchen. Langsam könnte Bernd jetzt aber mal kommen. Nach weiteren 10 Minuten ging ich in ein Restaurant und fragte, ob ich mal telefonieren könnte. Durfte ich und so hatte ich eine Minute später Bernd an der Strippe. Puh, war der geladen. Außer einem wütenden: „Wo bist Du?“, sagte er gar nichts und nach meiner Erklärung legte er wortlos auf. Die Bedienung in dem Restaurant und ein Gast, fanden das Gespräch trotzdem außerordentlich witzig und ich musste deshalb nichts bezahlen. So setzte ich mich wieder auf meine Bank und wartete. Bernd kam 15 Minuten später und hatte wirklich eine Stinklaune. Was mir einfiele, einfach abzuhauen, wollte er wissen. Hallo??? Er hatte doch gesagt, ich könne schon vorfahren. Gemeint hatte er allerdings. ich könnte vorraus fahren und er heute mal hinter  m i r  her. Natürlich war er davon ausgegangen, dass ich den Weg niemals finden würde, schließlich kennt er meinen Orientierungssinn. Gönnerhaft hätte er dann die Führung übernehmen können, natürlich nicht ohne mir einen Vortrag zu halten, wie wichtig es ist, sich erst einmal mit den Routen zu beschäftigen und das so etwas ja alles an ihm hängenbliebe. Ich hätte dann gesagt, dass ich auch ohne Vorabinfo Stralsund gefunden hätte, weil mir ja schließlich der liebe Gott einen Mund zum Fragen gegeben hätte. Bernd hätte dieses natürlich bestritten und nochmals erklärt, wie zeitaufwendig und wie wichtig so etwas wäre. Ja ja, mein über alles geliebter Planer. Zu guter Letzt wäre noch der Satz gekommen, der dann immer kommt. Originalton Bernd:“ Entschuldige,dass ich das jetzt sage, aber ich würde auch lieber putzen, dabei braucht man nicht zu denken!“ Darauf hin hätte ich dann gesagt: “ Und warum machst du es dann nie??? So hätte es sich dann hochgeschaukelt. Heute aber nicht, denn ich hatte bewiesen, dass ich durchaus in der Lage war, den Weg auch selbstständig zu finden. Jedenfalls dieses eine Mal. Außerdem hatte er ja gesagt, ich solle vor fahren und Anstalten mir sofort zu folgen, hatte er auch nicht gemacht, geschweige denn zu sagen, ich solle warten. Tja, dumm gelaufen. Obwohl ich mir keiner Schuld bewusst war, entschuldigte ich mich so lange, bis Bernd wieder lachen konnte.

Dann konnte endlich unser schöne Besuch in der Stadt Stralsund beginnen. Wir besichtigten die tolle Altstadt und sogar eine sehr große beeindruckende Kirche (Stk. Nikolai).

Anschließend fuhren wir gemeinsam noch einmal zum Hafen und Bernd aß ein Fischbrötchen.

Das Ozeanum in Stralsund. Hätte ich (Bernd) gerne besucht, aber das Wetter war viel zu schön um eventuell stundenlang in den gewaltigen Räumen zu verbringen. Beim nächsten Mal!
Die Gorch-Fock -Stralsund

Nun wurde es Zeit uns eine Lokalität zu suchen, denn wir wollten das Fußballspiel Deutschland gegen Südkorea sehen. Wir wurden in einer kleinen Gasse fündig. Dort war draußen ein großer Fernseher aufgestellt. Zwar waren alle Sitzgelegenheiten schon vergeben, aber wir fanden noch Platz an einem Stehtisch und bestellten uns ein Bier. Unsere 11 spielte grottenschlecht und in der Halbzeit fuhren wir mit einer affenartigen Geschwindigkeit zurück zum Saloon um dort die zweite Halbzeit zu sehen. Bisher stand es noch unentschieden und das Spiel wurde nicht besser. Als die Koreaner dann das 1:0 schossen ging ich duschen. So bekam ich vom zweiten Tor nichts mit und schonte meine Nerven. Nun sind die Deutschen raus und ehrlich gesagt, hatten sie es auch nicht anders verdient. Wir spielten dann draußen noch eine Runde Scrabble, die Bernd mit meiner Hilfe 😉 haushoch gewann.

Den nächsten Tag verbrachten wir noch bis 17 Uhr auf unserem Stellplatz. Es wurde nochmals geduscht und dann fuhren wir bis Ribnitz-Dammgarten. Dort fanden wir einen kostenlosen Parkplatz, direkt an einer Segelschule. Wir schnappten uns unseren PC und die Spanisch-CD, ebenso 2 Getränke und wanderten zu den 2 Minuten entfernten Grünanlagen  (ja, so eine Strecke nennt Ines „wandern“ ?!  … 5 min sind dann: „auswandern“, oder?) 🙂, wo wir einen fantastischen Blick aufs Wasser hatten und endlich einmal wieder spanisch lernten.

Mit dem Notebook macht Spanisch-Lernen in der freien Natur Spass.
Belohnt wurden wir dann mit diesem tollen Sonnenuntergang im Hafen.
Diese Skulptur am Hafen heisst: „Der Zirkus kommt in unsere Stadt“ … manchmal haben auch wir Zirkus im Wohnmobil ! 🙂 Aber Schatz, das ist doch echt selten, oder?

Am nächsten Tag, gleich nach dem Frühstück ging es weiter.

Womo

Polen, Usedom und Rügen

22.06.2018

Gegen 20 Uhr landeten wir auf Usedom. Da wir aber morgen als erstes einkaufen mussten, blieben wir gleich auf einem Aldiparkplatz stehen und übernachteten dort.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Einkauf nach Kamminke. Dort waren meine Eltern mehrmals mit ihren Enkelkindern und ebenfalls mit dem Wohnmobil gewesen. Seinerzeit waren sie dort die ersten und sie stellten sich einfach an den Strand des kleinen beschaulichen Fischerdörfchens. Kamminke liegt am Stettiner Haff und ist nach wie vor sehr ursprünglich.

Hier ein paar Fotoeindrücke vom Platz am Wasser und von dem verträumten Örtchen:

hier stehen wir auf dem „Deich“ … links ist dann das Meer

Sonnenuntergang in Kamminke … fast so schön wie in Andalusien 🙂

Hier gibt es keinen Massentourismus und man kann tolle Fahrradtouren machen. Umsonst dort stehen ist allerdings vorbei. Heute steht dort ein Kassenautomat und die Übernachtung kostet 10 Euro, leider ohne Ver- und Entsorgung.

Das Hotel am Platze mit Eingang zur Rezeption !! 🙂

Das Stettiner Haff (das Meer)ist sehr flach und damals, als ich meine Eltern dort besuchte (ich wohnte ja nicht allzu weit entfernt), verbrachten wir einmal einen ganzen Tag im Schlauchboot auf dem Wasser. Mein Vater war der Kapitän und wenn eins der Kinder in dem kleinen Schlauchboot über Bord ging, war niemals Gefahr in Verzug, denn selbst die kleinsten konnten dort stehen. Pausenlos stimmte mein Vater Lieder an und alle sangen sehr lautstark mit. Meine Mutter, die das Wasser ja nicht so liebt, bereitete dann schon immer Tee und Leckereien zu, so dass, wenn wir mit Bärenhunger an Land kamen, uns sofort an den gedeckten Tisch setzten konnten. Danach wurde dann oft noch Ball über die Schnur gespielt. Eine vereinfachte Form des Volleyballs. Die Kinder hatten immer einen Mordsspass und auch bei schlechtem Wetter wurde es ihnen nie langweilig, denn mein Vater hatten ihnen Skat und Schach beigebracht. Wirklich erstaunlich, was Kinder so in jungen Jahren alles lernen können. Jeden Tag gab es Leibgerichte , also ständig abwechselnd Spaghetti Bolognaise, Pfannkuchen und Kartoffelpuffer. Weil das Wohnmobil für 4 Enkelkinder zum Schlafen zu klein war, hatten meine Eltern ein Zelt dabei. Dort sollten 2 Kinder schlafen. Diese hatten aber soviel Schiss, dass kurzerhand die Garage frei geräumt wurde und in ein perfektes Schlafdomizli verwandelt wurde.

Viel verändert hatte sich nicht in Kamminke.Bernd hat einen Spaziergang (besser gesagt 2, da er zuerst das Handy fürs Fotografieren nicht mitgenommenhatte) durch den Ort gemacht und ein paar Fotos geschossen:

Der Ortskern liegt auf einer anhöhe und so hat man von dort einen imposanten Ausblick!!

Zwar standen hier jetzt immer mindestens 5-6 Womos, aber ansonsten war sogar die Fischbude noch am alten Platz.

Wir suchten uns ein schönes Plätzchen, direkt auf dem Deich und machten zuerst einmal eine Radtour nach Polen. Das waren nur ein paar Kilometer, denn Usedom ist zweigeteilt.

Die Grenze, bzw. der „ehemalige“ Grenzbereich.

Ein Teil gehört zu Deutschland und der ander zu Swienemünde in Polen. Dort besichtigten wir zuerst einmal den Hafen.

Hier gibt es sogar Verbotsschilder dür Eselskarren (und Dethleffs-WoMos) 🙂

Anschließend machten wir einen kleinen Stadtbummel, bei dem wir ein Schuhgeschäft entdeckten.

Bernd brauchte unbedingt neue Sandalen und so traten wir ein. Hammer was das für Preise waren!! Bernd bekam ein Paar wirklich tolle Sandalen für umgerechnet 11 Euro.

Machts gut Ihr alten Schlappen … ihr habt mich meilenweit getragen!

Nun wurde noch Fenistil, gegen den Juckreiz meiner unzähligen Mückenstiche gekauft. Auch das war hier mindestens 2 Euro billiger als in Deutschland. Bevor wir uns auf dem Heimweg machten, kehrten wir noch in ein kleines Cafe ein und hauten das ersparte Geld auf den Kopf. Ich hätte stundenlang in den Geschäften stöbern können, aber da wir morgen noch einmal hier durch fahren wollten ,wurde es vertagt.

Jede Menge Hochhäuser im polnischen Swinemünde … schöner wohnen!

Leider war aber am nächsten und übernächsten Tag das Wetter so schlecht, Sturmböen jagten mit mehr als 90 Km/h und es regnete immer wieder, dass daraus dann doch nichts wurde. Überhaupt war das Wetter so bescheiden, dass ich tatsächlich nur einmal Schwimmen gehen konnte und auch die Fernsehantenne blieb vorsichtshalber unten.

Aus diesem Grund fuhren wir am dritten Tag weiter nach Rügen.

Die Brücke zum Festland … hier passierten gerade ein paar Boote und so musstenwir vor der Klappbrücke kurz warten.
Zwischen Insel und Festland fährt man an diesem Sumpfgebiet vorbei … das Ambiente ist für jeden Horrorfilm geeignet!

Unterwegs hielten wir in Hanshagen, denn dort hatte ich auch schon einmal 9 Monate gewohnt und ich wollte Bernd unbedingt zeigen wo. Hanshagen ist ein Kaff, wenn auch sehr schön. Dort ist absolut nichts los und damals waren die Einwohner sehr wessifeindlich. Ich hatte mich dort nie wohl gefühlt und so sind wir seinerzeit nach Griebenow gezogen. Auch heute war kein Mensch auf der Straße und in Ermangelung eines Parkplatzes, parkte Bernd mal kurz auf dem Gehweg. Wir stiegen aus und besichtigten das alte Haus, welches ich tatsächlich sofort fand.

Anschließend ging es wieder am Wohnmobil vorbei, denn ich wollte Bernd noch den alten Ortskern zeigen. Soweit kam es dann aber nicht, weil der einzige Autofahrer und Mensch weit und breit neben uns anhielt und befahl, das Wohnmobil wegzufahren. Bernd meinte höflich, dass wir das in 3 Minuten tun würden und uns nur noch schnell den vor uns liegenden Ortskern ansehen wollten. Da hatte er die Rechnug aber ohne den alten Herren im Auto gemacht. Der setzte uns davon in Kenntnis, dass wir es sofort zu tun hätten und er unser Mobil schon fotografiert hätte. Er würde jetzt das Ordnungsamt informieren und im übrigen wäre er hier der Bürgermeister. Super, dachte ich und rief ihm zu: „Ich habe hier mal gewohnt, allerdings nur kurz, denn die Leute waren hier so bescheuert und das hat sich ja wohl anscheinend nicht geändert!“ Der Blödmann fuhr dann zum Ordnungsamt. Mal sehen was da jetzt auf uns zukommt.“ Der Kerl war früher sicher mal bei der Stasi“, entfuhr es mir noch, doch das hörte er Gott sei Dank nicht mehr.

Wir verließen diesen ungastlichen Ort und fuhren weiter Richtung Rügen. Wir hatten Glück, die große Brücke, die Stralsund mit Rügen verbindet, war fast leer und wir fuhren schnurstraks zum Stellplatz nach Sellin.

Der war aber so schrecklich eng und häßlich, dass wir uns dort nicht lange aufhielten. Durch unsere Park 4 Night app fanden wir dann ein kuscheliges Plätzchen an einer großen Wiese nur 4 Kilometer vom Stellplatz entfernt. Hier war es herrlich und wie Bernd feststellte nur 200 Meter weg von der Ostsee. Schnell packten wir ein paar Sachen und verbrachten herrliche Stunden am wunderschönen Strand.

Außer einer Handvoll Nackedeis hatten wir diesen für uns ganz alleine.

23.06.2018

Mit dem allerletzten Wasser wurde am Morgen Tee gekocht und ein letztes Mal die Klospülung bedient. Gleich darauf fuhren wir los. Bernd hatte schon allerhand Stell- und Campingplätze herrausgesucht und die wollten wir jetzt anfahren, denn Wasser brauchten wir unbedingt. Den ersten Stellplatz fanden wir bereits nach 7 Kilometern und der Betreiber war sehr nett. Der Stellplatz, auf einer großen Wiese, verfügte über jeder Menge freier Plätze und kostete 10 Euro. 10 Euro war super und wir wollten schon bleiben, als wir erfuhren, dass es kein Wasser gab. Damit war uns nicht gedient und wir fuhren weiter. Als nächstes fuhren wir 2 Campingplätze an. Die hatten zwar Wasser, wollten uns aber nichts davon verkaufen. Wasser gäbe es nur in Kombination mit einer Übernachtung wurde uns mitgeteilt. Diese sollte stattliche 32 Euro kosten und das fanden wir wirklich etwas viel.Ich bot ihnen 10 Euro für 200 Litern, aber auch darauf ließen sie sich nicht ein. Nun gab es nur noch einen einzigen einfachen Stellplatz. Dieser lag genau zwischen dem Greifswalder Bodden und der Ostsee und war ein Surferstellplatz. Und wirklich waren dort jede Menge Surfer, denn es tobte ein unglaublicher Wind dort am letzten Zipfel von Rügen. Ich versuchte auch hier mein Glück und zwar genauso erfolglos. Die blöde Kuh an der Kasse sagte süffisant, Wasser gäbe es nur gegen Übernachtung, schließlich würden hier die allerbesten Surfbedingungen herrschen. Ich erklärte ihr, dass surfen das Letzte war, was wir wollten und deshalb den kalten Wind auch nichts abgewinnen könnten und nur Wasser bräuchten. Keine Chance!!! 28 Euro oder kein Wasser. Das fand ich für diesen extrem einfachen Stellplatz eine Frechheit und ging zurück zu Bernd. Der sah mich erwartungsvoll an, aber ich schüttelte nur den Kopf. Meine Laune war echt im Keller und ich hatte die Schnautze vom Osten hier gestrichen voll und wollte am Liebsten diese scheiß Insel verlassen. Bernd allerdings nicht und so fuhren wir zurück zum allerersten Stellplatz, wo jedenfalls der Betreiber sehr nett war. Dort angekommen erklärte ich eingehend unser Dilemma. Wir wollten ja gerne auf seinen Stellplatz, aber ohne Wasser würde es nicht gehen ud ich bettelte um ein paar Gießkannen voll, die wir selbstverständlich auch gut bezahlen würden. Er ließ sich erweichen und die nächsten 20 Minuten frequentierten wir die Spülküche des Bauwagens, der für gastronomische Zwecke auf dem Gelände stand. Wir bezahlten für gut 100 Litern Wasser sehr gerne 4 Euro, konnten wir doch nun endlich einmal wieder duschen. Nach vollbrachter Tat lösten wir das 10 Euro Ticket und suchten uns einen einigermaßen geraden Platz.

(noch) nichts los hier … unser einziger Nachbar … kein Kuschelcamping …Schade 🙂

Das war wichtig, weil die Steuerung unserer Hubstützenanlage ja ihre Funktion aufgegeben hatten.

Wir wurden fündig und tranken erst einmal aus lauter Dankbarkeit einen Kaffee bei der Stellplatzbude. Da unsere Dankbarkeit keine Grenzen kannte, aßen wir dort etwas später auch noch :-).

Mittlerweile war es Nachmittag. Wir hatten tatsächlich den halben Tag auf der Suche des kostbaren Nass verbracht. Nun riss endlich der Himmel auf und Bernd und ich marschierten zum Strand. Dort konnten wir dann noch 2 Stunden verbringen, dann wurde es zu kühl und wir gingen zurück.
Abends , nach der dringendst notwendigen Dusche war dann Fußball angesagt und das war richtig spannend. Wer hätte nach dem ersten grottenschlechten Spiel unserer 11 gedacht, dass wir gegen Schweden gewinnen würden? Ich jedenfalls nicht. Kurz danach schlief ich auch schon ein, allerdings nur bis um 3 Uhr und hier sitze ich jetzt und habe nun endlich unseren Blog auf Vordermann gebracht. Nun muss Bernd noch die Bilder reinsetzten, was mal wieder schwer wird, weil wir hier kaum Internetempfang haben.

(Sonntag, 9:00: deswegen bin ich -Bernd – jetzt mit dem PC und Handy an den Strand gegangen, da es hier LTE-Empfang gibt , habe mich in einen leeren Strandkorb gesetzt und 1 h lang gearbeitet um die Fotos einzufügen und zu veröffentlichen)

Euch liebe Leser wünsche ich einen wunderschönen Tag!

25.06.2018

Ja, wir blieben noch 2 Tage hier und stellten immer wieder fest, wie unflexibel hier alles läuft.

Bestes Beispiel aus dem langen Spaziergang von Bernd am Strand:
Es gibt am Wasser einen DLRG- Turm  mit einem Rettungsschwimmer. Leider ist von dort 200 Meter links und rechts in der Ostsee komplett alles voller Algen und kein Mensch geht in diesem Bereich ins Wasser. Das tun die Menschen dann 200 Meter weiter und anstatt den Bewachungs-Turm mal zu verrücken, heißt es nur: Das geht nicht, dass war schon immer so! Das hören wir hier übrigens immer wieder. Nicht desto trotz, war der Parkplatz auf dem wir standen ganz nett, trotzdem sind wir heute zu unserem alten Platz gefahren, an dem der Strandabschnitt schöner ist und der zudem nichts kostet.

Bernd parkte 3 mal um, bis wir Fernsehempfang hatten, denn ich wollte heute endlich einmal wieder einen Film sehen (oh, wie ich diese Umparkerei wg Fernsehen liebe 🙁  ) Zuvor gingen wir aber wieder zum Strand, denn gestern hatten wir per Fahrrad die Insel erkundet und Bernd hatte, glaube ich, nicht schon wieder Bock, die Räder vom Gepäckträger zu holen. Er wird schließlich auch älter. Trotzdem es bedeckt war, gingen wir ins wirklich arschkalte Wasser. Bernd nur 4 Minuten. Ich hielt, dank meiner Fettschicht 15 Minuten durch. (bei Ines hat es aber auch gefühlte 10 min gedauert, bis sie sich endlich in das kalte Nass gewagt hat … dann ist sie aber auch nicht mehr zu halten und schwimmt bestimmt 10.000 kcal weg!)

Na gut, dann mahe ich haltden Bademeister,,, aber wo sind denn nun die Badegäste?? Ist wohl allen zu kalt hier …nur der Punkt am Horizont, dass muß Ines sein !

26.06.2018

Heute morgen kam ein Auto an unserem Platz vorgefahren. Daraus entstieg ein Mann vom Ordnungsamt, der wissen wollte, ob wir hier übernachtet hätten. Eiskalt sagte ich nein. Darauf meinte er, seine Kollegen hätten hier gestern 4 Wohnmobilen Bescheid gegeben, dass sie wegzufahren hätten (ja ja Ines, ich spreche auch immer mit unserem „Wohnmobil“).  Ich sagte ihm, dass wir nicht dabei gewesen wären, was ja auch stimmte. Es stimmte halt nur nicht, dass wir hier nicht übernachtet haben. Gott sei Dank war Bernd nicht draußen, denn der kann ja nicht lügen. Ich sagte dann, wir wären nur für eine Bank-Überweisung hier stehen geblieben, weil es hier tatsächlich mal Internet gäbe und wir gleich verschwinden würden. Darauf meinte der Mann, dass er uns im Auge behalten würde. Ja ja, Big brother is watching you.

Wir nahmen das zum Anlass diese Insel endlich zu verlassen und fuhren nach Stralsund. Ich meine, Rügen ist ja echt schön, aber die Leute hier, machen allesamt den Eindruck als hätten sie eine ausgesprochen schwere Kindheit gehabt und müssten sich jetzt irgendwie rächen. Fürchterlich!! Sicher gibt es auch Ausnahmen, wir haben aber keine gefunden. Die Leute hier leben fast alle vom Tourismus, das merkt man denen aber in keinster Weise an. Naja, ich muss hier  jedenfalls  nicht noch einmal her!

Stralsund

Ich wollte schleunigst zurück in den guten alten Westen. Da das Wetter aber endlich einmal wieder richtig schön war, hatten wir dann doch keine Lust stundenlang zu fahren und so fuhren wir nur bis Stralsund. Die Bewertungen im Internet versprachen hier einen schönen, zentrumsnahen Stellplatz für 15 Euro und wir steuerten diesen nun an.

Groß war er nicht, aber 20 Mobile fasste er und wir hatten Glück, es war noch etwas frei. Kaum eingeparkt hatten wir schon Kontakt zu unseren Nachbarn, die einen Pössl geliehen hatten und nun für 14 Tage damit unterwegs waren.

Der Pössl von Thorsten und Iris … kann uns zum Glück nicht wirklich die Sonne wegnehmen ! 🙂 🙂

Sofort stimmte die Chemie und wir setzten uns gleich zu den beiden. Sie kamen übrigens aus dem Ruhrpott. Wir waren so froh mal wieder unter Menschen zu sein, dass Bernd und ich mindestens eine halbe Stunde um Gesprächsanteile kämpften, bis wir auch einmal die beiden zu Wort kommen ließen. Das fiel uns wahrlich extrem schwer. Thorsten und Iris durften dann auch mal 10 Minuten aus ihrem Leben berichten, dann waren wir schon wieder dran. Da wir uns sooo viel zu erzählen hatten, beschlossen wir spontan gemeinsam zu grillen. Hier auf dem Stellplatz gab es nämlich einen mit Liebe angelegten kleinen Grillplatz mit einem Schwenkgrill.

Auf dem Platz kann man bei schlechtem Wetter sogar kostenlos diese „finnische Grillkota“ nutzen … wow, aber wir freuten uns natürlich das die Sonne schien.

Wir gut, dass wir heute einkaufen waren, so stand dem Grillen nichts im Wege. Das Fleisch würde für alle reichen und Salate hatten wir auch. Thorsten und Iris besorgten dann noch Bratwürste und die Kohle. Während die beiden unterwegs waren, lernten wir dann noch ein Pärchen aus der Uckermark kennen. Mike und seine Frau. Die beiden hatten vor die Schnautze voll von Deutschland und sind mit ihren 3 Kindern vor 11 Jahren nach Schweden ausgewandert. Dies war damals echt hart, zumal niemand die Sprache verstand. Sie haben sich aber durchgebissen und mittlerweile die schwedische Staatsangehörigkeit. Das geht tatsächlich soweit, dass sie sogar beim Fussball für Schweden sind. Trotzdem sind die beiden wirklich total nett und schnell war abgemacht, dass die beiden ebenfalls mit uns grillen.
Sobald Iris und Thorsten mit der Kohle da waren, wurde der Grill angeschmissen und wir alle hauten mächtig rein.

Danach saßen wir auf den Bänken um den Schwenkgrill und Bernd und Thorsten spielten Gitarre.

Wir anderen sangen lautstark mit und die Stimmung war natürlich ganz toll. Später gesellte sich noch eine ebenfalls wahnsinnig nette Schweizerin zu uns und gemeinsam hatten wir irre viel Spass. Der lustigste Vogel war Mike. Er konnte auch wirklich gut singen, vor allen Dingen aber auch laut. Wenn er Texthänger hatte, dachte er sich rasend schnell irgendetwas aus. Die Resultate waren so witzig, dass wir anderen gar nicht aus dem Lachen rauskamen.

Schade, dass die beiden schon für morgen die Fähre zurück nach Schweden gebucht hatten. Wir, die eigentlich vorhatten Stralsund zu besichtigen, beschlossen spontan noch einen weiteren Tag hier zu bleiben. Dann konnten wir immer noch nach Stralsund und auch mal etwas Kultur schnuppern, was ja bei uns immer viel zu kurz kommt. Übrigens, den positiven Bewertungen im Internet zu diesem Stellplatz können wir nur zustimmen. Er ist wirklich nett angelegt. In dem Preis sind sogar Duschen inclusive und zwar solange wie man will! Herrlich!!! Die Duschräume sind sauber und ordendlich. Der absolute Hammer aber ist, dass sich jeder hier am Morgen 2 frische Brötchen seiner Wahl von der Rezeption holen kann. So etwas gab es ja noch nie und wir sind echt von den Socken und extrem begeistert. Wenn das nicht kundenorientiert ist, was dann?

Womo

Kieler Woche 15.06-18.06.2018

15.06.2018 – ab gehts zur Kieler Woche

Freitag Mittag fuhren wir von Hitzhusen zur Kieler Woche. Nico hatte uns einen großen Parkplatz rausgesucht und wollte mit Claudia nachkommen. Den Parkplatz fanden wir fast auf Anhieb. Das Problem war nur, dass dort gerade ein ADAC -Treffen stattfand und der ganze Platz für angemeldete Mitglieder reserviert war. Zwar war noch ein weiterer Bereich abgesperrt, aber der war ebenfalls reserviert und zwar für den NDR.

Auf dem NDR-Parkplatz war nichts los und der arme Platzwart hatte nichts zu tun und ist trotz jeder Menge Red-Bull eingepennt. 🙂

Tolle Wurst!!! Wo sollten wir denn jetzt hin? Die ganze Stadt war brechend voll und dort mit unseren Schiff einen Parkplatz zu finden war ein Ding der Unmöglichkeit. So blieb uns nur übrig beim ADAC Veranstalter zu betteln, denn direkt bei den Dixiklos würden wir und auch das ebenfalls sehr große Wohnmobil von Nico und Claudia gerade so noch hinpassen. Zuerst bissen wir auf Granit, aber nachdem Bernd anklingen ließ, dass er Gitarre spielt und auch bereit wäre sein Können am Abend im Partyzelt eventuell unter Beweis zu stellen, durften wir tatsächlich dort für 20 Euro die Nacht stehen bleiben und Nico und Claudia, die jetzt auch ankamen ebenfalls. Jubel!!! (Ist das nicht toll, wenn Frau einen Musiker als Mann hat ?? …  Na ja, Ines hätte ja auch anbieten können dort zu tanzen 🙂 )
Jetzt war erst einmal etwas vorglühen angesagt und Nico schmiss ein paar Dosen Bier aus seiner scheinbar nie  versiegendenden Quelle. Kurze Zeit später machten wir uns schon leicht benebelt mit unseren Fahrrädern auf den 2 Kilometer langen Weg zu Kieler Woche.

Nico, mit rechts die Claudia drücken und links immer ne`Dose Pils in der Hand !

Dort angekommen stellten wir unsere Fahrräder an einem, extra dafür vorgesehenen, bewachten Platz ab. Gut gelaunt stürzten wir vier uns dann ins Getümmel.

Weit kamen wir nicht, denn bei der ersten Bude bestellten wir uns den weltbesten Backfisch mit Remouladensauce und mussten herzhaft lachen, als alle zwei Minuten der Satz: „Hier gibts Backfisch! „, lautstark über den Platz schallte. Anschließend liefen wir kilometerweit, bestaunten die Buden und hörten den verschiedensten Bands zu. Heute war gutes Durchkommen, denn die Kieler Woche eröffnete offiziell erst am Samstg, also morgen. Bernd und ich waren noch nie zuvor in Kiel und waren ganz begeistert. Die vielen großen Schiffe, die im Hafen lagen, waren wirklich imposant und sorgten für ein ganz besonderes Flair. Mit dem Wetter hatten wir auch Glück. Das ist für die Kieler Woche höchst ungewöhnlich, denn meist regnet es dann, ließen uns Insider wissen. Gegen 21 Uhr hatten wir genug. Mir qualmten die Füße und den anderen ging es ähnlich. So machten wir uns auf den Heimweg.

Dort angekommen, stellte ich eiligst mein Rad ab und stürmte auf die Toilette. Keinen Moment zu früh. Das hätte auch in einer mittleren Katastrophe enden können. Puh, ich sag euch, gerade noch einmal gutgegangen. Nun ging es schnurstraks ins ADAC Zelt. Dort legte ein DJ seine Tonträger auf und seine Frau sang dazu. Das war wirklich nicht besonders schön anzuhören. Vor dem Zelt aber gab es eine Getränkebude und da dort jedes Getränk nur ein Euro kostete schmiss ich eine Runde nach der nächsten und änderte in Rekordzeit meinen Status von stocknüchtern auf sternhagelvoll. Besonders der Lakritzschnaps hatte es mir angetan. Die Leute dort waren alle super drauf und wir unterhielten uns prächtig. Für Nico und Claudia war die Musik aber so gar nichts und sie verließen uns nach 2 Getränken. Unserer Stimmung tat das aber keinen Abbruch und wir machten weiter, als gäbe es kein Morgen mehr. Die immense Flüssigkeitszufuhr forderte bald ihren Tribut und als der Druck auf die Blase kaum noch kontrollierbar war,  schwankte ich zu unserem Saloon, wo ich mich zum zweiten Mal an diesem Tage gerade noch rechtzeitig auf die Schüssel fallen lassen konnte. Während ich so auf eben dieser hockte, hörte ich vom Zelt, dass das letzte Lied angekündigt wurde. Kaum fertig schnappte ich mir Bernds Gitarre und machte mich wieder auf den Weg zurück zum Festzelt. Bernd war mittlerweile auch jenseits von Gut und Böse und ließ sich ausnahmsweise gar nicht lange bitten. Kevin, einer der beiden Veranstalter und ein total netter Typ, stöpselte die Gitarre in die Anlage und Bernd legte los. Da ging dann echt die Post ab und auf einem Mal waren alle auf der Tanzfläche. Dem Veranstalter veranlasste Bernds Gespiele zu dem Satz, dass es sehr traurig wäre für die Sängerin, denn die wüsste ja noch gar nicht, dass sie nächstes Jahr nicht mehr gebucht werden würde. Alle waren sich einig, dass beim nächsten ADAC Treffen Bernd gebucht werden sollte. Bernd spielte ca. 45 Minuten und Jaqueline, die Bedienung vom Bierwagen und Freundin von Kevin, ließ den Hut rumgehen. Was soll ich sagen? Unsere Stellplatzgebühren für 2 Tage hatten wir jedenfalls raus und die Getränke ebenfalls. Außerdem soll Bernd im nächsten Jahr wohl noch auf irgendeinem Sommerfest spielen. Wir waren schwer begeistert und sternhagelvoll stolperten wir zu unserem Wohnmobil, wo wir fast sofort einschliefen.

16.06.2018

Am nächsten Morgen ging es uns wirklich sauschlecht. So einen Kater hatte ich seit meiner Jugend nicht mehr und ich wäre am Liebsten im Bett geblieben. Das aber ging nicht, denn die Veranstalter hatten uns für 10 Uhr in ein nahegelegenes Restaurant zu einem orpulenten Frühstück eingeladen  – Dafür nochmal ein dickes Dankeschön! – Beim Verlassen des Wohnmobils entdeckte Bernd mein unabgeschlossenes E-bike mitten auf der Straße. Wenn ich das gestern abgeschlossen hätte, hätte ich es nicht mehr rechtzeitig zum Klo geschafft und anschließend hatte ich es vergessen . Puh, was für ein Glück, dass es niemand geklaut hatte.

Nach dem leckeren Frühstück, bei dem ich 6 Gläser O-Saft auf ex getrunken hatte, ging es zurück zum Saloon. Den gesammten Heimweg schwärmten wir über das supernette ADAC Team und freuten uns so tolle Menschen kennengelernt zu haben.

Claudia und Nico waren nun auch wach und hatten schon einen großen Spaziergang mit Filou und Baily gemacht. Apropos Filou und Baily. Die beiden hatten uns in Hitzhusen auf Anhieb wieder erkannt, hatten wir sie doch in Roche eine Woche in unserer Obhut gehabt und sich tierisch gefreut. Bailey kam sofort grinsend auf uns zu. Wirklich wahr, der Hund kann echt grinsen und zwar von einem Ohr zum anderen. Filou war gar nicht mehr aus unserem Mobil raus zu bewegen und sein Schwanz glich Hubschrauberrotoren. Wirklich extrem süß die beiden, aber zurück zur Kieler Woche!
Gegen Mittag fing es an ordentlich zu regnen. Nico hatte seine Markise rausgefahren und seinen Fernseher nach draußen geschwungen. Das geht bei seinem Dethlefs-Wohnmobil und darauf sind wir schon ein bischen neidisch. Wir sahen einen Tatort, denn bei dem Wetter hatten wir noch keine Lust wieder auf die Kieler Woche zu marschieren. Ich war eigentlich sowieso tot wie Schmitz Katze, aber mitgehangen mitgefangen. Außerdem hatte sich tatsächlich mein Sohn David noch einmal angemeldet. Er kam auch pünktlich gegen 16 Uhr

und schon ging es bei den Männern  wieder ans Eingemachte, sprich ans Bier trinken. 4-5 hatten sie schon intus, da riss der Himmel auf und wir schwangen uns auf die Räder. Für David hatte Bernd extra sein Mountanbike zusammen gebaut und die Fahrt konnte losgehen. Ging sie auch, aber erst einmal nur bis zur nächsten Ecke, denn dort stürzte David vom Rad. Da es ein Sportrad war, hatte David nicht mit der Stärke der Bremsen gerechnet und als Bernd, der vor ihm fuhr abbremste, wollte David es ihm nachmachen, war aber anscheinend zu eifrig und ging seitlich über den Lenker und fiel unsanft und ungebremst auf seine rechte Schulter. Normalerweise fängt man sich ja mit den Händen ab, aber ich glaube Davids Reaktion war wegen der vorangegangenen Gerstenkaltschalen erheblich verlangsamt. Man könnte auch sagen, nicht mehr vorhanden. Zwar stieg er sofort wieder aufs Rad, erzählte uns aber den ganzen Abend, von seiner schmerzenden Schulter. Da der Schmerz trotz mehreren Caipirinhas nicht nachließ, sondern nur zu gewissen Ausfallerscheinungen führte, fuhr er am nächsten Tag als erstes zum Krankenhaus um dort den Notdienst in Anspruch zu nehmen. Resultat: Gelber Schein für zuerst einmal eine Woche und eine Bandage mit der der Arm ruhig gestellt wurde. Davon ahnte er aber am Abend zuvor noch nichts und legte einarmig flotte Sohlen aufs Parkett.

Da war es schon recht Spät, bzw. früh und der riesige Platz vor der NDR-Bühne lichtete sich.

Überhaupt tanzten wir alle sehr viel und hatten mächtig  Spass.

WOW, … unsere Mädels heizten das Publikum richtig ein. Wo ist der tanzende David denn ??? … ist auf dem Bild nicht zu sehen

Ich wollte unbedingt gegen 23 uhr 30 nach Hause, aber da hatte ich die Rechnung ohne Nico gemacht. Dieser redete mit Engelszungen auf mich ein und schaffte es letztendlich mich zum Bleiben zu bewegen. Dabei war ich sooooo müde!!! Resultat: Es wurde 2 Uhr als wir uns auf den immerhin 5 Kilometer Rückmarsch zu unseren bewachten Rädern machen wollten. Claudia fiel dann ein, dass der Fahrradschuppen nur bis ein Uhr aufhatte und dann erst wieder am Folgetag ab 14 Uhr 30. Tolle Wurst und ich hätte schon so schön im Bett liegen können…..Zu allem Überfluss fing es dann auch noch an zu regnen und Nico, der scheinbar ein schlechtes Gewissen hatte, versuchte telefonisch ein Taxi zu bekommen. Da war aber rein gar nichts zu machen, wie uns der Herr der Taxizentrale erklärte. Mindestens 20 Leute wären vor uns dran und mit den Worten wir sollten doch versuchen eins unterwegs zu bekommen legte er einfach auf. Sehr schlecht gelaunt stapfte ich mit Bernd an der Hand Richtung heimwärts. Nico sprang jedem vorbeifahrenden Taxi in den Weg und das war letztendlich auch von Erfolg gekrönt. Ein Taxi hielt tatsächlich und war vorerst bereit uns mitzunehmen. Blöderweise waren wir aber zu fünft. Das heißt mit dem Taxifahrer sogar zu sechst und als ihm dies klar wurde, wollte er nun doch einen Rückzieher machen, zumal das Taxi wirklich nicht sonderlich groß war. Da kannte er uns aber nicht!!! Wie ein eingespieltes Team sprinteten wir ins Taxi. Bernd nach vorne und Nico, David und ich nach hinten. Claudia legte sich gekonnt über uns. Ihr Hintern war in Davids Gesicht und nachdem der Taxifahrer sagte, er will keine 4 Köpfe sehen verschwand ihrer in Nicos Schoß. Wir boten ihm dann noch den doppelten Fahrpreis und endlich war er überredet. Was hatten wir doch für ein Glück, dass die Polizei anscheinend andernwertig beschäftigt war und so kamen wir dann irgendwann endlich bei unseren Wohnmobilen an und fielen totmüde ins Bett.

17.06.2018

Ich muss ja nicht großartig erwähnen, dass es mir heute noch schlechter als gestern ging und ich schwor mir vorerst auf Alkohol zu verzichten.

Nico und Claudia sind gerade abgereist und hier kann man David mit seiner Schulter/Armbinde erkennen, wie er erschossen vorm Wohnmobil relaxt.

Der Tag verging so und wir hingen alle etwas in den Seilen. Um 16 Uhr spielte dann Deutschland, und bis auf mir sahen das Spiel alle draußen. Ich hingegen hatte es mir bei geöffneten Fenster im Bett gemütlich gemacht und sah das Spiel von dort. Die Deutschen spielten echt mehr als grausam und ich denke sie werden in der Vorrunde rausfliegen. Witzig war, dass ich immer 2 Sekunden schneller informiert war, als die anderen, denn irgendwie lief mein Fernseher schneller. Plötzlich kam eine Frau um die Ecke und beschwerte sich lautstark, dass ich so lange nichts im Blog geschrieben hatte. Recht hatte sie und mit schlechtem Gewissen machte ich mich gleich nach dem Spiel an die Arbeit. Manchmal braucht man halt etwas Druck von außen. Wir bestellten uns dann jeder noch eine Pizza, scheiß was auf Diät und ließen den Abend ausklingen. Von der Kieler Woche hatten wir alle genug, zumal wir beim Abholen der Fahrräder schon wieder den weltbesten Backfisch gegessen hatten.

18.06.2018  Griebenow, meine alte Heimat – ab in den Osten

Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege. David machte sich auf den Weg zurück nach Hamburg und Nico und Claudia hatten irgendwo einen Geschäftstermin.
Bernd und ich fuhren nach Mecklenburg Vorpommern. Dort hatte ich von 2000- 2005 gewohnt und dieses wollte ich Bernd nun zeigen. Griebenow, das kleine Dorf kurz vor Greifswald war einmal meine Heimat gewesen und wir fuhren schnurstraks dorthin.

Unser altes Haus war kaum wieder zu erkennen, dafür hatte sich unsere Nachbarin überhaupt nicht verändert.

In diesem Haus hatte Ines gewohnt.

Sie und ihr Mann Günther arbeiteten gerade im Garten und sie erkannte mich sofort, kaum hatte ich den Kopf aus dem Wohnmobil gesteckt. Das war vielleicht eine Wiedersehensfreude!!! Sofort wurden wir zum Kaffee in der Gartenlaube eingeladen und bekamen die Neuigkeiten der letzten 13 Jahre zu hören. Die beiden sind wirklich besonders herzlich und nett, aber trotzdem mussten wir uns nach fast 3 Stunden loseisen, denn wir hatten noch ein Weilchen zu fahren und es war schon fast 18 Uhr. Günther pflückte uns noch eine Menge Kirschen von seinem Baum und dann gab er uns zur Verabschiedung noch 4 große Dosen polnisches Bier mit auf dem Weg.
Die beiden sind wirklich extrem nett und irgendwann machen wir das mal wieder gut!!!

 

 

Womo

Wedel und Nico & VClaudia in Hitzhusen 09.06- 15.06.2018

Wir haben wirklich ereignisreiche Tage hinter uns  und die Tage waren so verplant, dass zum Schreiben keine Zeit blieb. Ich gelobe aber ernsthaft Besserung! Wir sind gerade losgefahren Richtung Roststock und ich habe nun Zeit die vergangene Woche zu Papier zu bringen, bzw. auf den Laptop.

Von unserem tollen Stellplatz in der Nähe von Delmenhorst fuhren wir nach Wedel bei Hamburg um uns mit meinem Sohn David zu treffen. David wohnt direkt in Hamburg. Da dort die Stellplätze aber extrem eng, teuer und hässlich waren entschieden wir uns für Wedel. Dieses war nur 24 Km von Davids Wohnung entfernt , also ein Katzensprung. Der Stellplatz war super und mit 10 Euro die Nacht wirklich nicht teuer. Das Wetter war noch immer schön und so freuten wir uns auf David, der auch bald kam. Allerdings brauchte er für die 24 Km durch den Feierabendverkehr tatsächlich 1,5 Stunden. Unglaublich, oder??? Was hält Menschen nur dort? Für uns Landeier unbegreiflich. Sofort nach der Begrüßung wurde der Grill rausgeholt und es gab jede Menge zu erzählen. David arbeitet für eine bekannte Telefongesellschaft und was er tagtäglich dort erlebt, würde glatt ein abendfüllendes Programm bei einer Comedyshow werden. Wir jedenfalls amüsierten uns köstlich.

Am nächsten Tag war es so heiß, dass wir zur Elbe gingen, die nur einen Kilometer entfernt lag und sogar einen Badestrand hatte. Dank Davids Drohne fanden wir den Strand sofort und verbrachten dort einen herrlichen Tag.

Am Abend war es so schwül, dass unzählige Gewitterfliegen unterwegs waren und wir es vorzogen im Wohnmobil zu bleiben. Zuvor aber brachten David und ich Bernd das Ramschen bei. Eine Skatvariation. Bernd verstand es recht schnell und stand am Anfang gar nicht mal so schlecht da. Beim letzten Spiel aber verlor er Dank Schieben und Kontra haushoch mit mehr als 1500 Minuspunkten und hat nun erst einmal genug von uns Zockern. Am Folgetag wurde David verabschiedet. Ich konnte gar nicht aufhören ihn zu drücken, denn vorraussichtlich würden wir ihn erst nächstes Jahr nach unserer Überwinterung wiedersehen. Ich war ganz schön traurig und wir machten uns auf den Weg Richtung Hitzhusen. Dort wollten wir Nico und Claudia besuchen. Mit den beiden hatten wir ja unzählige Wochen im Süden verbraucht und Nico hatte Bernd angeboten 3 neue Solarplatten auf unser Dach zu montieren. Nico ist nämlich in technischen Sachen total versiert und es gibt nichts was er nicht kann. Jedesmal wenn wir irgendein technisches Problem haben und Bernd sich den Kopf zerbricht, sage ich zu im, dass er doch bitteschön erst einmal Nico anrufen soll. Bernd regt sich dann meist fürchterlich auf und äfft immer: Nico, Nico!!! Letztendlich tut er es dann aber doch immer und Nico weiß auf alles eine Antwort.
Da wir erst am Folgetag mit den beiden verabredet waren und ihnen auch nicht schon vorher auf den Sack fallen wollten, übernachteten wir in einem Wald bei Bad Bramstedt sehr idyllisch an einem kleinen Fluß gelegen.

Wir spielten dann noch eine Runde Srabble und gingen früh zu Bett. Gegen 5 Uhr am nächsten Morgen wurden wir unsaft aus unseren Träumen gerissen. Mit Getöse meldete sich völlig unerwartet unsere Hubstützenanlage und fuhr diese selbstständig aus. Bernd sprang wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett und versuchte dem Treiben Einhalt zu gebieten. Unser Wohnmobil stand zwar jetzt gerade, aber die Anlage schaltete sich nicht aus. Bernd drückte panisch auf allen Knöpfen des Displays, konnte aber nichts ausrichten. Die Anlage summte in gehöriger Lautstärke weiter vor sich hin und egal welche Knöpfe Bernd betätigte, es hörte nicht auf. Einfahren ließen sich die Hubstützen auch nicht mehr und wir warteten schon förmlich darauf, dass unser Wohnmobil in Flammen aufgehen würde, denn es war nur eine Frage der Zeit, dass die Anlage dermaßen heiß gelaufen sein würde, dass sie Feuer fangen würde. Plötzlich und ohne Ankündigung schaltete sie sich dann aber doch aus. Wahrscheinlich irgend ein Notstromschalter, der endlich seinen Dienst versah. Bernd und ich waren erst einmal erleichtert. Die Erleichterung währte allerdings nicht allzu lange, denn wir bemerkten schnell, dass wir machen konnten was wir wollten, unsere Stützen würden nicht mehr einfahren. Leider ist es aber so, dass man mit herausgefahrenen Stützen nicht fahren kann und Bernd sagte nur: „Na prima, dann werden wir jetzt wohl hier überwintern müssen. Naja, jedenfalls stehen wir gerade!“ Mir war auch sofort klar, dass dieses Problem sehr teuer werden würde und das, wo wir doch auch schon einen neuen Kühlschrank bräuchten, weil unser alter nicht mehr bereit ist, mehr als auf 15 Grad runter zu kühlen. Ja, so ist es doch immer, wenn etwas kommt, dann nie alleine. Erst einmal gingen wir aber wieder ins Bett. Denn es war noch viel zu früh irgend eine Fachwerkstatt anzurufen, die sich mit diesen Problemen auskannte. Das tat Bernd dann 2 Stunden später. Aber egal, welche Tipps er via Telefon auch bekam, die scheiß Hubstützen bewegten sich keinen Millimeter nach oben. Die Werkstätten, waren dann auch mit ihrem Latein am Ende und gaben uns den Tipp, die Stützen per Hand hochzudrehen. Bernd und ich legten uns also unter das Auto und mit vereinten Kräften versuchten wir die Stützen manuell nach oben zu bekommen. Wir gaben wirklich alles, aber nach 14 Jahren der Nichtbenutzung, war alles so zusammengegammelt, dass wir nach 30 scheißtreibenden Minuten aufgaben. Ich hatte die Schnautze nun gestrichen voll und rief endlich bei Nico an. Angemeldet waren wir dort ja sowieso, er würde also Zeit haben und auch zuhause sein. Und so war es dann auch. Nico setzte sich fast sofort in sein Auto und fuhr die 10 Kilometer zu uns. Wir freuten uns natürlich unglaublich unseren ehemaligen Lieblingsnachbar aus Roche wieder zu sehen. Nachdem die Begrüßungszeremonie dann beendet wurde, nahm Nico sich unseres Autos an. Das war auch für ihn eine harte Nuß und genau wie die Leute am Telefon, war auch er der Meinung, dass die Systemsteuerung unwiederbringlich kaputt wäre. Ganz toll!!! Und wie sollten wir hier nun jemals wieder wegkommen??? Jedenfalls nicht mit dem ADAC, soviel bekamen wir schon mal raus. Nico wäre aber nicht Nico, wenn er schon aufgegeben hätte und tatsächlich gelang es ihm nach gut 2 Stunden in Zusammenarbeit mit Bernd die Hubstützen soweit zu bekommen, dass sie noch ein letztes Mal ihren Dienst verrichteten und automatisch einfuhren. Man, was waren wir froh!!!! Nun konnten wir endlich losfahren und fuhren langsam hinter Nico her.

Dort angekommen wurde Claudia begrüsst und Bernd und Nico bereiteten alles für die Montage der Solaranlage vor.

Nico der Solarmeister mit einer der 3 neuen, zusätzlichen Solarpaneelen.

Dafür mussten Löcher durch die Decke gebohrt werden, welches Nico übernahm. Bernd hatte dabei die wichtigste aller Aufgaben durchzuführen, nämlich den Staubsauger unter die Bohrmaschine zu halten. Das tat er auch ganz gewissenhaft. Nico fing also an zu bohren, hörte aber nach einer Minute mit den Worten auf:“ Bernd, du musst den Staubsauger doch auch anstellen!“ Man haben wir gelacht!!!! (ja,  aber die Bohrmaschine war so laut, dass man den Staubsauger doch sowieso nicht gehört hätte —??? )
Ich wollte mich auch irgendwie nützlich machen und entfernte das Unkraut auf der Terasse und rund ums Haus. Anschließend putzte ich im Erdgeschoss alle Fenster und zwar von innen und außen. Wer mich kennt, weiß dass ich Fensterputzen liebe und hier konnte ich mich endlich mal wieder richtig austoben.

Ja, Ja, austoben mit dem süssen Filou … o.k., das war natürlich nach professioneller Erledigung der Reinigungsarbeiten !!

Am nächsten Tag nahm ich mir dann noch die Fenster nebst Rolladen im Obergeschoss vor. Claudia und Nico waren ganz begeistert und mir machte es ernsthaft irrsinnigen Spaß. Netterweise durften wir dann noch unsere Wäsche bei den beiden waschen und auch die Dusche mehrmals benutzen.
Abends saßen wir gemütlich zu viert beisammen und aßen gemeinsam. Am ersten Abend wurde gegrillt, was schon außerordentlich lecker war und am zweiten Abend bekochte Claudia uns so toll, dass Bernd sie spontan umarmen musste. Das Anbringen der Solaranlage klappte auf Anhieb und wir haben jetzt so viel Strom, dass wir jetzt sogar etwas davon verkaufen könnten und wahrscheinlich nie wieder an die Steckdose müssen.

Nico hat anscheinend für jede Tätigkeit auch das passende „Werbe-Outfit“ ?!

Ich sag doch:“ Nico ist ein Genie!!!“““ Danke Nico!!!!   (…  über ein kleines Danke an mich hätte ich mich auch gefreut … aber so ist das halt, wenn man „nur“ der Ehemann ist…  schließlich war ich doch Nicos Geselle und habe mit verklebt, gesägt, Kabelbahnen angebracht, usw. 🙁  …)
Claudia kam dann auf die Idee gemeinsam zur Kieler Woche zu fahren und das taten wir dann auch!!!!

… aber davon berichte ich dann im nächsten Beitrag!

 

Womo

Gronau,Westerstede, Harpstedt 01.06. -08.06.2018

Ohje, ich habe wirklich lange nichts geschrieben!! Sorry liebe Freunde!

Dabei war die letzte Woche alles andere als langweilig, denn von Lingen sind wir letzten Mittwoch nach Gronau gefahren. Unseren absoluten Lieblingsplatz in Deutschland.

Hier stehen wir schon zusammen mit dem Flair von unseren Freunden in L-Formation

Sofort wurde Stromsäule Nummer vier in Augenschein genommen und wir hatten Glück, denn sie war noch immer nicht repariert und so hatten wir 5 Tage Dauerstrom zum Nulltarif, was bededeutet die Microwelle und den Backofen mal nach Herzenslust laufen zu lassen. Bei Ankunft hatten wir tatsächlich 33 Grad und das blieb auch am Folgetag so. Mir persönlich ist das viel zu heiß und so kam das Gewitter gerade recht. Kurz vorher waren Bernd und ich noch schwimmen, trauten uns aber nur etwas am Rand zu paddeln, denn das Donnergrollen war schon in der Ferne zu hören. Kurz vor den ersten Blitzen verließen wir das erfrischende Nass. Nun fing es mächtig an zu regnen, aber längst nicht so schlimm wie in Wuppertal, wo ja komplett Land unter war.
Wir hatten uns mit Veronika und Hannes verabredet, die am Folgetag eintrafen.

Veronika hatte unsere ersten Gardinen schon fertig genäht und wir waren echt überrascht, wieviel sie aus dem dickeren roten Stoff rausgeholt hatte. Unserer Meinung nach hätte es nur für das Hubbett gereicht, aber sie hatte davon tatsächlich noch Seitengardinen rausbekommen.

… aus Gold wurde nun rot

Ein wahres Nähgenie. Ihre Nähmaschine hatte sie auch dabei und so wurde den ganzen Tag immer wieder genäht was das Zeug hielt.

Bernd schnitt die Gardinen und Gardinenstangen zu, sägte die Klettschienen passgenau und brachte das ganze Befestigungsmaterial an … und ich hielt mich komplett raus, denn vom Nähen verstehe ich rein gar nichts und gerade schneiden gehört auch nicht zu meinen Stärken. Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich ziemlich talentfrei, aber was soll´s.

Damit Ines nicht im Weg rumstand habe ich ihr zur Beschäftigung die Bildzeitung von unserem Nachbarn (aus der Mülltonne) besorgt 🙂

Am Abend gab es dann die von mir zubereiteten Wraps und der Alkohol floss reichlich. Am nächsten Tag hielt sich das schöne Wetter bis 14 Uhr und danach gab es immer wieder kräftige Schauer. Wie gut das wir alle eine Markise haben. Es wurde lecker gegrillt und die Reste wurden am nächsten Tag mit von Hannes und Veronikas Garnelenspieße serviert, die unglaublich lecker -und zusammen mit gefüllten Blätterteigtaschen wirklich fantastisch schmeckten. Zuvor wurde noch ein Lied gedichtet, denn Lukas, der hoffnungvolle Sprössling der beiden hatte sich nebst Freundin angemeldet. Er hatte gerade sein Abi mit Bestnoten bestanden, was Veronika dazu veranlasste bunte Bilder mit Glückwünschen zu malen und diese unterhalb der Markise an einer Wäscheleine  zu befestigen. Auch Hannes ließ sich nicht lumpen und hängte 10 Fünfzig-Euroscheine dazu. Dieses veranlasste Bernd zu dem Kommentar:“ Jetzt lässt du aber wirklich einen raushängen!“ Wir gröhlten vor Lachen, als er dann auch noch zu mir sagte.“ Hol unsere Fünfhunderterscheine aus dem Tresor!“ um gleich darauf zurückzurudern: “ Ach,geht nicht, unsere Wäscheleine ist zu kurz!“ Kurzum, wir hatten viel Spass. Nun wurde doch das Abilied geprobt. Wir hatten nicht mehr als 20 Minuten Zeit dafür, aber als die beiden eintrafen saß es erstaunlicherweise fast perfekt. Lukas freute sich mächtig und wir verbrachten einen schönen Abend miteinander.

zwei beste Freundinnen seit der Schulzeit

Gegen 22 Uhr fuhren die beiden dann zurück und wir saßen noch lange beisammen bis Hannes auf seinem Stuhl einschlief.

Gute Nacht Freunde … es wird Zeit für mich (ins Bett) zu gehen … Aber als Frühaufsteher (5 Uhr morgens) war Hannes ja auch schon sehr lange auf den Beinen 🙂

Am nächsten Tag wurde wieder genäht genäht genäht und die ersten Hänge-Schiebe-Gardinen wurden aufgehängt. Man sah das klasse aus!!! Danke Veronika!!!! Du bist eine Wucht!!!

Wir hatten wirklich viel Spass zusammen, mussten aber leider Samstag Mittag wieder nach Westerstede fahren, weil Bernd abends in Bad Zwischenahn Musik machen musste. Netterweise durfte er das Auto meiner Eltern benutzen, um ins 10 Kilometer entfernte Bad Zwischenahn zu gelangen, denn die würden erst spät in der Nacht von ihrem Englandurlaub wiederkommen und vor dem Hotel, in dem Bernd spielen sollte, gab es keine Parkplätze, wo unser Wohnmobil hätte stehen können. Bernd fuhr also los und ich nutzte die Waschmaschine meiner Eltern und machte mich anschließend in deren Haushalt nützlich. Nicht dass es nötig getan hätte, aber ihr wisst ja, ich liebe putzen!!! Gerade als die beiden wiederkamen, war ich mit allen fertig und so ließen wir den späten Abend noch auf der Terasse ausklingen. Bernd kam gegen halb 1 zurück und wir fielen ins Bett.

Nach dem Frühstück am nächsten Tag fuhren wir mal wieder zum Ferienhäuschen meiner Eltern. Dort sah es nach den heftigen Regenfällen in der vergangenen Woche heftig aus. Auch war der Rasen schon wieder enorm gewachsen und so arbeiteten wir konzentriert bis zum Nachmittag, um alles wieder in Schuss zu bringen. Auf dem Rückweg nach Westerstede  hielten wir bei einer Berlinerbude. Ich rief meinen Vater an, instruierte ihn Tee zu kochen und mit 8 Berlinern kamen wir 15 Minuten später bei den beiden an. Der Tee war fertig und wir verspeißten die Köstlichkeit auf der Terasse.

Die Berliner waren noch nicht ganz gesackt, da ging es wieder nach Grabstede in ein kleines Dorfrestaurant, wo meine Eltern uns zum Essen einluden. Die beiden entschieden sich für Maischolle, ich mal wieder für ein Schnitzel und Bernd´s Wahl fiel auf das Cordon bleu. Nach dem Motto, nicht kleckern, sondern klotzen, wurde kurz darauf serviert. Die Portionen waren gigantisch und Bernd bekam ganz leuchtende Augen.

Auf meinem Teller befanden sich 2 gigantisch große Schnitzel und damit auch die Pommes noch Platz fanden, lagen diese übereinander.

Dazu gab es einen großen, wirklich leckeren Salat. Alles in allem köstlich, aber wirklich nicht zu schaffen.Und so ließen wir uns den Rest einpacken und wurden einen Tag später nocheinmal pappsatt.

Ansonsten war ich die Tage in Westerstede nur unterwegs, denn ich musste zum Arzt, um Rezepte von dem vom Krankenhaus empfohlenen Sachen zu bekommen. Beim Arzt war ich aus demselben Grund auch schon in Lingen, aber die Praxis wollte mir keine Rezepte ausstellen. So eine Idiotie!!!! In Westerstede hatte ich zwar Erfolg, musste aber stundenlang warten und die Rezepte mehrmals ändern lassen. Lange Geschichte. Jedenfalls war ich hochgradig genervt und alle die mir in die Quere kamen, bekamen meinen Unmut ab. Der arme Bernd in erster Linie und mehrmals täglich. Am nächsten Tag hatte ich dann aber alles auf der Reihe und meine Laune ging wieder nach oben. Abholen kann ich die Sachen erst, wenn wir in 6 Wochen wieder in WST sind, denn alles muss angefertigt werden. Wie gut, dass ich krankenversichert bin, denn sonst würde es ein Vermögen kosten.

Endlich konnten wir danach los ! Unser Zwischenstop für 3 Tage war ein wunderschöner Park mit 5 kostenlosen Stellplätzen direkt am Freibad in Harpstedt. Welch eine Idylle!!!

Hier ein kleines Video … Frühstück nach dem Frühsport im Park (auf den Link klicken!):

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Alles grün und die Vögel zwitscherten, als gelte es Wettkämpfe zu gewinnen.

Unser heutiger Blick nach dem Aufwachen aus unserem Schlafzimmer … na, ist das schön oder schön ?

Das Freibad war superschön angelegt und gestern verbrachten wir den kompletten Tag dort. Natürlich nahm ich, wie sollte es anders sein, unsere schmutzige Wäsche mit dorthin, denn dort hat man unbegrenzt fließend heißes Wasser und kann nach Herzenslust waschen.
Am Abend scrabbelten wir dann wieder und letztendlich übten wir dann endlich einmal wieder spanisch und genossen unsere Zweisamkeit.