20.02.2018 Besuch von Freunden
Nachdem wir bei Toni alles erledigt hatten, fuhren wir zurück zu unseren Lieblingsplatz in Roche. Das Wetter war einfach ein Traum und schnell wurde der Tisch und die Stühle rausgestellt. Draussen machten wir uns an Lektion 20 unseres Coursos espaniol. Die Sonne schien uns ins Gesicht und wir hatten uns gerade wieder in die spanische Sprache eingefunden, da kam Aurelia mit ihrem Hund um die Ecke. Aurelia hatten wir schon vor Wochen hier kennen gelernt und genau wie wir, kommt sie immer hierher zurück. Den Hund hatte sie von einer privaten Pflegestation. Diese hatten ihn operieren lassen, denn er wurde mit 2 offenen Brüchen an einem seiner Beine irgendwo gefunden und war ca. 11 Monate alt. Nun lebt er schon seit 3 Wochen mit in ihrem Bus. Eigentlich wollte Aurelia mit ihm einen Spaziergang machen, doch der Hund hatte scheinbar Schmerzen, denn er humpelte ganz arg. Er hatte ungefähr so ein Gang wie ich. Also sah nicht gut aus und Aurelia ließ demzufolge den Spaziergang ausfallen und leistete uns Gesellschaft. Spanisch konnte warten und wir klönten bestimmt 2 Stunden, bevor sie uns wieder verließ. Nachdem sie dann wieder gegangen war, konzentrierten wir uns wieder auf´s Lernen.
2 Sätze schafften wir, dann kamen Alex und Sahra. Die beiden diesmal ohne Hunde und auf dem Weg zum Surfen. Die Wellen waren heute aber so klein, dass sie es vorzogen, bei uns zu bleiben. Bernd gab eine Runde Bier aus und wir waren bester Stimmung. Sahra hatte heute den Kaufvertrag für die Finka unterschrieben und war total happy. Alex ebenso!

Das musste aus ihrer Sicht unbedingt gefeiert werden und wir wurden für Samstag eingeladen nach El Soto zu kommen. Das wird bestimmt klasse, zumal das Wetter so bleiben soll. Aber auch an diesem Nachmittag hatten wir unglaublich viel Spass. Die beiden sind aber auch zu witzig und wir freuen uns sie kennen gelernt zu haben.
Nach 2 Stunden verabschiedeten sie sich und wir schafften es endlich die restliche Lektion durchzunehmen.
21.02.2018 Frühlingssonne
Gleich nach dem Frühstück machten Bernd und ich uns an die Arbeit. Bernd hatte sich vorgenommen unsere Fahrräder zu putzen. Denn diese waren, nach wie vor, voller Lehm und hatten einen Waschgang dringend nötig.

Während er die Räder vom Gepäckträger wuchtete, holte ich sämtliches Gemüse nach draußen, um es zu schnippeln. So richtig im Klaren darüber, was es heute zu essen geben sollte war ich mir zwar noch nicht, aber als ich so vor mich hin schnippelte, dachte ich, dass wir lange keinen Eintopf mehr gehabt hatten. Um es vorweg zu nehmen, er schmeckte ganz prima und reicht auch noch für morgen. Gegessen haben wir ihn aber erst um 16 Uhr, denn wir hatten, wie gesagt ja gerade erst gefrühstückt. Als ich fertig war, war es halb 1 und ich beschloss zum Strand zu gehen, um endlich auch einmal meinen Rücken zu bräunen. Im Liegestuhl geht das ja schlecht. Außerdem war ab Mittag Wind angesagt und in den Dünen wäre ich geschützt. Ich hatte die letzten Nächte nicht besonders viel geschlafen, war todmüde und beschloss mir eine halbe von meinen Tabletten zu gönnen, denn dann würde könnenich vielleicht etwas schlafen können, ohne das meine Beine wieder verrückt spielten. Nachdem ich die halbe Tablette eingeworfen hatte, packte ich mir ein Buch, eine Isomatte und ein Kissen ein und ging zu meiner Lieblingsdüne. Dort war es herrlich. Vom Wind nichts zu spüren und sagenhafte 20 Grad. Die Sonne ballerte vom blauen HImmel und nicht einmal eine enizige Wolke war zu sehen. Ich las 2 Seiten und schlief dann tatsächlich ein. Gerade als ich wieder aufgewacht und der Meinung mindestens 15 Minuten geschlafen zu haben, da kam Bernd und legte sich neben mich. Verschlafen fragte ich ihn, wie spät es wäre. Er schaute auf sein Handy, denn nach unserem Ausstieg, trägt er keine Uhr mehr und erwiderte: “ Gleich 4 Uhr.“ Ich war fassungslos, denn ich hatte tatsächlich 3 Stunden geschlafen und zwar, wie es mein Plan war, auf dem Bauch. Nur ist mein Rücken nun nicht braun geworden, sondern feuerrot, ebenso meine Beine. Man man man. Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach fast 5 Monaten Sonnenschein, überhaupt noch einen Sonnenbrand bekommen könnte. Schon gar nicht im Februar. Jetzt bin ich schlauer.

Wir gingen zurück zum Wohnmobil und scrabbleten mal wieder. Muss ich euch etwas über die folgende Nacht erzählen? Aua, aua aua!
22.02.2018
Heute morgen bin ich schon ziemlich früh aufgestanden und nachdem ich etwas Skat und Doppelkopf im Internet gespielt hatte, machte ich mich mal wieder ans Blog schreiben. Gerade ist Bernd aufgstanden und macht sich Frühstück. Bei mir fällt es mal wieder aus, denn laut Waage geht es ständig aufwärts mit meinem Gewicht. Ich habe langsam echt die Schnautze voll und die einzige Erklärung für mich ist, dass braune Haut mindestens 5 mal schwerer ist als weiße.
Ich werde dann gleich einmal google befragen, ob es darüber Analysen gibt.
Nachtrag: Nichts gefunden, so ein Scheiß. Gott sei Dank, habe ich ja schon einen Mann.
23.02.2014
Das Wetter ist nach wie vor fantastisch und auch heute waren Bernd und ich schwimmen. Langsam wird auch das Wasser wärmer und man befürchtet nicht mehr gleich einen Atemstillstand zu bekommen. Nach dem Schwimmen, oder besser gesagt, in den Wellen hopsen, denn schwimmen ist bei dem Wellengang gar nicht so einfach, legten wir uns noch etwas in die Dünen. Kurze Zeit später kam auch Aurelia mit Zippi (ihrem Hund). Sie wollte unbedingt mit ihrem Hund schwimmen, der war aber anderer Meinung und die Wellen waren ihm mehr als suspekt.
Während ich mit Aurelia am Strand zurückblieb, ging Bernd zurück. Er wollte unbedingt einen Terminplan machen, (ja ja, Pläne sind nach wie vor sein ein und alles) für die Zeit, wenn wir wieder in Deutschland sind. Dafür hat er extra einen Kalender gemalt und eingetragen wann wir wo sind, wen wir besuchen wollen und wann er Bandauftritte hat. Dazwischen müssen nun einige Vorsorgetermine beim Arzt und Zahnarzt eingefügt werden. Ich muss zugeben, dass ist ganz gut durchdacht, denn dann müssen wir nicht ständig von Pontius zu Pilatus fahren, sondern währen vor Ort. So machte er also für uns beide Termine und es ist gewährleistet, dass wir dann nicht für einen Arzttermin 150 Kilometer fahren müssen.

Nachdem Bernd dies alles erledigt hatte, kamen auch Aurelia und ich zurück vom Strand und tranken noch 2 Bier vor dem Wohnmobil und Bernd spielte uns bis zum Sonnenuntergang etwas auf der Gitarre vor. Aurelia bekam noch einen Teller Eintopf, aus dem ich allerdings vorher das Hähnchenfleisch herauspickte, denn sie ist Vegetarierin. Für sie geht es zurück, wenn das Geld aufgebraucht ist. Das geht, seitdem sie den Hund hat, nun wesentlich schneller, denn sie muss doch sehr oft mit ihm zum Tierarzt, weil er außer den Schwierigkeiten mit seiner Pfote auch sonst sehr anfällig ist. Als sie noch alleine gereist ist, ist sie sage und schreibe mit 2 Euro am Tag ausgekommen. Wahnsinn, das schaffen wir nicht. Wollen wir aber auch nicht! Wir liegen bei etwa 20 Euro, sind aber auch zu zweit und rauchen.
Am Abend habe ich dann noch lange mit meiner Freundin Veronika telefoniert. Ihr Vater, der ungefähr 85 Jahre ist, hat ein Kinderbuch geschrieben, welches sie mir als PDF geschickt hatte. Bernd und ich waren total begeistert und nun musste ich natürlich Feedback geben. Außerdem hat sie sich angeboten neue Gardinen für unser Wohnmobil zu nähen, denn unsere alten sind langweilig und unspektakulär und wir möchten gerne etwas mehr Pepp in die Bude bekommen. Nähen, wie sollte es auch anders sein, kann ich überhaupt nicht. Damals, im Handarbeitsunterricht in der Schule, habe ich es nicht einmal geschafft, die Nähmaschine einzufädeln, geschweige denn zu nähen. Umso froher sind wir natürlich, das Veronika das kann!!! Wir telefonierten dann noch insgesamt 40 Minuten und Veronika, die auch immer unseren blog liest, und ihr war aufgefallen, dass ich mich doch sehr wenig bewege und machte mir etwas Feuer unter den Hintern, so das ich versprach morgen mal einen ausgedehnten Strandspaziergang zu machen. Also, der Wille ist da.
24.02.2018
Heute haben wir neue Nachbarn bekommen, die ebenfalls einen Concorde Charisma fahren und Rentner sind.

Gegenseitig machten wir eine Hausbegehung. Ihrer ist 50 cm kürzer und ich war echt sehr erstaunt, was das ausmacht. Natürlich sieht er in etwas genau so aus wie unserer, aber unser wirkt wesentlich geräumiger. Was an dem anderen wirklich toll ist, ist das hinten über die ganze Breite das Bett angeordnet ist. Wir haben im Schlafzimmer ja auch noch unsere Waschmaschine und deshalb nur ein 1,40 m breites Bett. Das ist schon manchmal etwas eng, aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke, auch schön kuschelig. Fazit: auch wenn der andere Charisma 3 Jahre jünger ist, würden wir nicht tauschen. Die beiden sind sehr nett und Bernd hatte jemanden zum Fachsimpeln.
Gegen halb eins raffe ich mich dann tatsächlich zu einem ausgedehnten Strandspaziergang auf. Dabei übe ich im Geiste spanisch. Die Sonne spiegelt sich im Meer und es ist wunderbar warm. Die Zeit vergeht schnell und es ist wesentlich angenehmer, als hinter Bernd her zu hetzen. Ich laufe tatsächlich bis Sankti Petri. Das sind ca. 5 Kilometer. Auf dem Rückweg finde ich dann ein wahnsinnig schönes Muschelgebilde, welches jetzt unseren Tisch schmückt.
Kurz bevor ich ich wieder unseren Strandabschnitt erreiche, springe ich noch in die Fluten und tobe dort mindestens 15 Minuten herum. Mein Muschelgebilde wird solange versteckt. Dann geht es zurück zu Bernd, wo ich mir noch eine Dusche hinter dem Wohnmobil gönne. Nun geht es ans Kochen. Es gibt Hähnchen mit Reis, Paprika, Lauch und Tomaten, chinesisch angerichtet mit jeder Menge Knoblauch. Es schmeckt lecker und danach fragt Bernd mich spanisch ab. Wir sind gerade fertig, da kommen unsere neue Nachbarn und wir höhren gespannt zu, was sie auf ihren Reisen (sie reisen schon seit 45 Jahren urlaubsmäßig mit einem Wohnmobil) so alles erlebt haben. Rainer gibt ein Bier aus und während ich unser Wohnmobil aufräume und abwasche unterhalten sich die beiden Männer noch angeregt. Seine Frau bereitete das Essen zu und als er zu Tisch gerufen wird, kommt auch Bernd rein. Nach dem Essen, machen wir noch eine halbe Lektion spanisch, sehen danach einen Film und schlafen gegen 23 Uhr ein. Zuvor jage ich Bernd aber noch einmal aus dem Bett, denn meine Beine jucken ganz fürchterlich und er soll die Fenistil-Salbe suchen. Das dauert so seine Zeit, aber er wird dann doch fündig. Schnell schmiere ich meine Beine ein und danach begutachten wir sie beide. Überall sind kleine Pusteln auf der Hinterseite. Sie gehen von unten bis hoch zu den Knienkehlen. Woher kommen die denn auf einem Mal? Und was ist das? Ich bin etwas ratlos und werde morgen mal google fragen. Fenestil bringt aber zum Glück Linderung und ich schlafe einigermaßen.
Morgen fahren wir nach El Soto zur Einweihungsfete von Sahra und Alex. Zuvor müssen wir noch einige Sachen einkaufen, denn ich möchte einen Thunfischsalst mitbringen. Wir freuen uns schon sehr darauf, die Finka zu sehen.