Freitag vor Pfingsten
Ich hinke mal wieder total hinterher. Pfingsten ist lange vorbei, aber es war mal wieder supertoll.
Schon morgens (nach Bernds Auftritt vom Vorabend auf dem Lingener Marktplatz) hatten wir unseren schönen Platz in Lingen verlassen und da es bis Gronau nur 60 Kilometer waren, waren wir reativ flott da. Meine Güte, so voll hatten wir es hier noch nie gesehen.
Wir hatten aber Glück und unser Lieblingsplatz, nahe der Säule NR. 4 war wie durch ein Wunder frei. Die „Stromflatstromsäule“ aber leider nicht. Machte aber nichts. Vor uns stand nun ein etwas größeres Mobil, deren Fahrer uns davon in Kenntnis setzte, dass sie gegen Mittag fahren wollten. Das passte ja prima, denn wir hatten Veronika und Hannes versprochen, ihnen einen Platz zu reservieren. Das war dann ja überhaupt kein Problem mehr und ich machte mich ans Kochen.
Heute sollte es Nasi Goreng geben. Eines unserer Lieblingsgerichte, welches mein Vater noch letzte Woche für uns gekocht hatte. Er hatte mir auch das genaue Rezept gegeben, an das ich mich nun strikt hielt. In der Vergangenheit, hatte ich mich nämlich oft daran versucht, war aber immer wieder gescheitert. So auch diesmal. Irgendwie schmeckte es überhaupt nicht so wie bei Papa. Dabei hatte ich mir sooo viel Mühe gegeben. Ich lud Bernd eine Portion auf einen Teller und servierte es ihm draußen, denn das Wetter war recht gut. Bernd fing kommentarlos an zu essen. Nach 2 Minuten hielt ich es nicht mehr aus und fragte, wie es schmecken würde. Gut, aber etwas trocken, meinte Bernd, was mir sofort Tränen in die Augen trieb. Mein Nervenkostüm war anscheinend nicht das Beste. Kein Wunder, hatte ich doch eben gekocht und wer mich kennt, weiß ja, dass das Schwerstarbeit für mich ist. Weinerlich, bemerkte ich, dass es leider so gar nicht nach Papas Essen schmecken würde, worauf Bernd sagte, dass es ja auch ein ganz anderes Gericht wäre. Nun war ich erst recht bedient und heulte erstmal ausgiebig. Bernd fand das anscheinend superlustig und ich verzog mich schmollend ins Wohnmobil. (Ja, ich bin ein widerlicherer Fiesling !?)
Kurze Zeit später kamen dann auch Veronika und Hannes. War das eine Wiedersehensfreude!!!! Schnell wurde ihr Otji ( Name von deren Wohnmobil) eingeparkt und Stühle rausgestellt. Natürlich mussten sie auch von meinem Essen essen. Da ich mir aber nicht nocheinmal nachsagen wollte, es wäre trocken, haute ich 6 Eier dadurch und dann wurde serviert. Jetzt war es mehr als matschig, aber Veronika, versicherte glaubhaft, es wäre gut. Das meinte sie auch so, denn sie lügt nie!! Der Tag war gerettet, zumal es auch Hannes schmeckte.
Später schwenkten wir auf Alkohol um, und das trug auch zur Entspannung bei. Es gab ja so viel zu erzählen. Schließlich hatten wir uns 9 lange Monate nicht gesehen und in der Zwischenzeit war viel passiert. Schade, dass meine andere Schulfreundin Claudia nicht auch dabei war, dachte ich. Zwar hatte ich versucht, sie und Uwe, ihren Mann, telefonisch zu erreichen. aber das war mir nicht gelungen. Schade, denn das wäre eine tolle Überraschung für Veronika gewesen. Bei diesem Gedanken war ich gerade hängengeblieben, da sagt Veronika plötzlich, dass sie für mich eine Überraschung hätte. Kommt Claudia, fragte ich, worauf Veronika erstarrte und ungläubig fragte, woher zum Henker ich das wüsste. Lachenderweise gluckste ich, dass ich dasselbe vorgehabt hätte, aber niemand ans Telefon gegangen war. Da musste auch Veronika lachen.
Um 19:30 Uhr versammelten wir 4 uns dann im Otji um auf NDR “ Hallo Niedersachsen“ zu sehen, denn heute sollte der Beitrag über uns erscheinen. Unsere Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, denn wir waren mit unserer Geschichte erst kurz vor Schluss dran. Wir die anderen Beiträge zuvor, war auch unser nur ca. 4 Minuten lang. An sich, war er sehr gut, aber wir waren doch sehr überrascht, was das Team vom ganzen 6 stündigen Gefilme dann ausgewählt hatte. (einen Link zu dem Fernsehbeitrag habe ich schon auf der facebook-Seite der womo-cowboys geteilt; ansonsten auch in der NDR-Mediathek von Hallo-Niedersachsen zu finden). Erschreckend für Bernd und mich war aber, dass wir schon soooo alt aussahen. Irgendwie sehen wir uns selber anscheinend im Spiegel immer jünger. Andere bestätigten uns später, dass wir immer so aussehen, die Kamara nicht lüge und wir uns trotzdem gut gehalten hatten. Na ja, ist echt was dran an dem Spruch, wir werden nicht jünger. Unter den zahlreichen Anrufern, die sich nach dem Beitrag bei uns meldeten, war auch mein Sohn David. Lachend meinte er, dass Bernds rosanes T-shirt im Fernsehen jedenfalls zu meinen Lippenstift gepasst hätte. Blödmann!! Wir alberten noch ein bißchen hin und her und plötzlich meinte er, dass er uns am Folgetag besuchen wollte. Na, da freute ich mich aber mächtig.
Am nächsten Tag regnete es fast den ganzen Tag. Gegen Abend kam dann mein David aus Hamburg und brachte die Sonne mit, wofür wir ihm sehr dankbar waren. Endlich konnten wir nach draußen.
Veronika kochte leckeren Spargel für uns alle und dieser wurde dann an einer großen Tafel abends und draußen mit Schinken, Kartoffeln und Buttersoße serviert. Allles wurde verputzt und dann wurde das Wetter aber auch schon wieder schlechter und wir verzogen uns in den Saloon, wo wir mit David noch bis tief in die Nacht Skat spielten Skat. So etwas nennt man dann wohl Kinderanimation.
Pfingstsonntag
Heute war das Wetter super und laut Wetterbericht sollte es auch so bleiben. Prima, denn wir wollten heute grillen. Erst aber freuten wir uns auf Claudia und Uwe. Die beiden kamen gegen Mittag mit ihrem selbst ausgebauten Bulli angerauscht.
Wir hatten sie fast 2 Jahre nicht gesehen, erkannten sie aber auf Anhieb wieder. Jetzt ging das Geschnatter los. Natürlich waren wir 3 „Weiber“ am Schlimmsten und ließen die Männer kaum zu Wort kommen.
Es war wirklich toll und die Stimmung erreichte am Abend nach dem ausgiebigen Grillen ihren Höhepunkt. Bernd holte nämlich seine Gitarre raus. Netterweise spielte er ausnahmslos Lieder bei denen wir lauthals mitgröhlen konnten.
Claudia konnte es am Besten, wie wir neidlos festellten. Unser Gesang und unsere ausgesprochen gute Laune riefen dann noch zahlreiche andere Camper auf den Plan. Alle setzten sich zu uns und es wurde ein echt wunderschönen Abend.
Pfingstmontag
Claudia und Uwe und Veronika und Hannes mussten heute leider schon wieder nach Hause. Schnell war aber abgemacht, dass wir uns unbedingt noch einmal sehen mussten, bevor es für uns wieder Richtung Süden ging. Das machte den Abschiedsschmerz aushaltbar. Bevor es gegen Mittag endgültig los ging drückte noch einmal jeder jeden und dann blieben Bernd und mir nichts anderes mehr übrig als den fahrenden Wagen hinterher zu winken. Alleine waren wir aber nicht, denn David war noch da. Dieser wollte erst gegen 19 Uhr 30 fahren.
Für den Nachmittag hatten sich noch Natalie und Mario mit veganen Kuchen angemeldet. Leute, ich sag euch, der Kuchen war echt lecker. Endlich hatten wir mal Zeit, mit den beiden in Ruhe zu reden, denn meist wenn wir uns sehen, spielt Bernd irgendwo Gitarre. Natürlich redeten Bernd und ich wieder am meisten und das, obwohl wir uns doch so vorgenommen hatten, die anderen auch mal zu Wort kommen zu lassen. Irgendwie kriegen wir das scheinbar aber nicht hin. Am Abend hatte Mario dann noch Boxtraining mit seinen Schülern, weshalb das Treffen ohne Alkohol verlief. Kaum waren sie weg, musste auch David los und einsam und verlassen blieben Bernd und ich zurück.