Schon letztes Jahr waren wir beim ersten Coutryfestival in Schortens als Gäste dabei und hatten irrsinnig viel Spaß. Damals lernten wir Peter und Petra kennen, die mit ihren Wohnwagen direkt neben unseren alten Wohnmobil standen. Wir verstanden uns auf Anhieb und irgendwann holte Bernd natürlich seine Gitarre raus und spielte ein paar Songs. Dieses hörte dann zufällig der Veranstalter des Festivals und ließ sich gleich eine Visitenkarte geben. Ebenso zufällig hörte es auch irgend jemand vom Fernsehen und das bescherte Bernd dann seinen 2.ten Fernsehauftritt. Mittlerweile sind es schon vier. Ja ja ,ich habe schon einen fast weltberühmten Mann und ich bin sein Groupi. Sein einziger. Schließlich brauche auch ich meine Existensberechtigung;-)
Im Februar diesen Jahres rief dann der Veranstalter an und fragte, ob Bernd nicht Lust hätte beim 2.ten Festival zu spielen. Freitags mit der ganzen Band und Samstag als Duo mit Bennet. Natürlich hatte Bernd Lust und auch ich war schwerbegeistert. Wir kontaktierten sogleich Peter und Petra, aber die hatten ihren Wohnwagen nun fest in Pullmancity stehen und konnten leider nicht kommen. Schade, aber wir werden sie dort auf jeden Fall irgendwann besuchen.
Losfahren wollten wir schon am Mittwoch, ein Tag vor Himmelfahrt. Bernd hatte frei, aber ich armes rosanes Tier mit Kringelschwanz, musste natürlich malochen und unsere Brötchen verdienen. Ich arbeitete wie eine besessene mit einer rasenden Geschwindigkeit und putzte und wienerte mich durch die Haushalte. Um 13 Uhr hatte ich alles geschafft und fuhr mit meinem e-bike zum Lingener Hauptbahnhof. Bernd kam mit unserem frisch aufgetankten Womo 5 Minuten später dort an. Fahrrad hinten drangehängt und ab gings nach Schortens. Dort angekommen, bekamen wir einen wirklich tollen Stellplatz und hörten uns ersteinmal die Bands an. Wir kannten alle schon vom letzten Jahr und es gab erst einmal ein anständiges Hallo. Besonders waren wir den Mädels in der Bierbude in Erinnerung geblieben. Im Jahr davor war ich mit Lakritzschnaps dort abgestürtzt und sie hatten in diesem Jahr sage und schreibe 24 Flaschen nur für mich von dem Zeug bestellt. Na, das war ja mal eine Herrausforderung. Um es kurz zu machen, ich schaffte in den 4 Tagen nur eine einzige Flasche. Man wird eben älter. Am ersten Abend gingen wir früh zu Bett, brachten das Wohnmobil noch etwas zum wackeln (Das muss auch mal sein;-)) und schliefen relativ flott ein.
Am nächsten Tag war Himmelfahrt und der Campingplatz füllte sich schon recht früh. Das Wetter war herrlich. Superwarm und die Leute hatten Durst.Viel Durst! Die Mädels in der Getränkebude waren hoffnungslos überfordert und bevor die Stimmung zu kippen drohte, dass tut sie nämlich, wenn die Menschen Durst haben und nichts zu trinken bekommen, sprang ich mit den Worten: Soll ich euch helfen???? in die Bude. Mit einstimmigen Jaaaaaa war ich als Thekenkraft akzeptiert und und zapfte was das Zeug hielt. Nach 4 Stunden, gab ich mir selbst Feierabend und hatte ab diesem Zeitpunkt alle Getränke frei. Bernd, weil er 4 Stunden auf mich verzichten mußte, ebenfalls .Ich glaube aber, er war froh, dass er mal seine Ruhe vor mir hatte.
Autopflege und Männer
Freitags, stand ich wie immer in aller Hergottsfrühe auf, putze ganz leise unser fahrendes Häuschen, duschte dann, zog mich an und fing an,noch mit klatschnassen Haaren, unser Womo von außen zu wienern. Der Capingplatz, es war mittlerweile fast halb acht, erwachte langsam. Da es aber noch nicht so viel zu sehen gab, war ich scheinbar die einzige Attraktion. Die ersten Leute mit ihren Hunden drehten ihre Gassirunden. Die Frauen murmelten ein leises Guten Morgen. Man will ja keinen wecken. Männer sind da aus einem anderen Kaliber. Der erste rief im Vorbeigehen: So ist es richtig. Mensch und Maschine müssen sauber sein. Der zweite begrüßte mich mit den originellen Worten: Mein Wohnmobil steht dahinten! Worauf ich wie aus der Pistole sagte: Wo??? Ich liebe putzen!!! Darauf er: Und ich liebe „griffige, putzende Frauen“. Ich bedankte mich für das Kompliment, war mir allerdings nicht so ganz sicher ob es eins war und kam mir irgendwie vor, wie bei carwash. Ihr wißt schon, diese Automagazine oder sind es Herrenmagazine, wo irgendwelche Mädels, scheinbar ohne Hirn, aber mit viel Oberweite (meist Implantate) spärlich bekleidet, mit frivolen Blick, Autos einshamponieren. Als der Kerl um die Ecke verschwunden war stellte ich das Putzen sofort ein und das Wohnmobil blieb dreckig!