Boiensdorf am Salzhaff
16 Kilometer von Wismar entfernt liegt das schöne Boiensdorf. Ein wirklich klitzekleiner Ort, mit einem tollen großen Stellplatz, welcher direkt am Salzhaff liegt. Dort kamen wir gegen Mittag an und waren schwer begeistert. Erinnerte er uns doch etwas an unseren Lieblingsstellplazt in Gronau.
Ebenso wie dort war der Stellplatz eine große Wiese und man konnte stehen wie man wollte und nicht in engen Parzellen. Preis pro 24 Stunden war 8 Euro. Für hiesige Verhältnisse nahezu geschenkt. Schnell fanden wir ein nettes Plätzchen und schwupps waren die Stühle und der Tisch draußen. Die Sonne strahlte nur so vom wolkenlosen Himmel und ein kleines Lüftchen wehte. Herrlich!!!
Hier könnte man doch gut mit unserem Kajak fahren, dachten wir und Bernd pumpte es rasch auf und baute alles zusammen. Weit hatten wir es nicht zum Wasser und wir schoben unser Boot in exakt diese Richtung. Bis wir dann ans Wasser kamen, dauerte es aber dann doch noch mehr als eine halbe Stunde!!??
Aus den Augenwinkeln hatten wir nämlich ein amerikanisches Wohnmobil (Triple e) entdeckt und das weckte in uns natürlich mal wieder großes Interesse.
Schliesslich wollten wir am Anfang auch unbedingt wieder einen Ami haben, ließen es dann aber aus Vernunftsgründen bleiben und kamen so zu unserem geliebten Concorde. Bernd pirschte sich also absolut unauffällig an die Besitzer heran, die stolz vor ihrem Ami saßen. Gerade mal 4 Tage hatten sie das gute Stück und gaben uns bereitwillig eine Führung. Der Schlitten war von 1995, aber top gepflegt.
Die Vorbesitzer hatten wirklich keine Mühen gescheut und alles Mögliche neu gemacht. Und zwar von innen ebenso wie von außen. Sah wirklich klasse aus und zudem haben Birgit und Jan, so hießen die stolzen Besitzer, einen extrem guten Preis ausgehandelt. Nachdem die Männer noch etwas gefachsimpelt hatten, konnten wir dann endlich unser Boot zu Wasser lassen.
Schnell merkten wir, dass es auf dem Salzhaff entschieden windiger war, als an Land und die Wellen nicht so ganz ohne waren.
Ein ums andere Mal bemerkte Bernd, dass wir noch immer keine Schwimmwesten hätten. Ich beruhigte ihn dann damit, dass wenn Gefahr in Verzug wäre und wir tatsächlich umkippen würden und er zu ertrinken drohe, ich ihn retten würde.
Nur für den Fall, dass er bei 1,30 m Wassertiefe im ganzen Haff, bei seiner Größe von 1,96 m tatsächlich ernsthaft in Schwierigleiten geraten würde. Bernd entspannte sich dann etwas und wir paddelten weiter, den Wind immer von vorne.
Nach 45 Minuten hatten wir dann fürs erste genug, beschlossen aber morgen bei weniger Wind noch eine Tour zu machen. (Taten wir auch) Mit vereinten Kräften schafften wir unser Kajak dann zurück zum Wohnmobil und ich fing sogleich an zu kochen. Es gab mit Liebe gemachte Spaghetti Bolonaise und dazu einen Salat. Es schmeckte auch wirklich prima. Dumm nur, dass ich mich irgendwie schon wieder so mit der Menge versehen hatte, denn jetzt dürfen wir (wieso „wir“ ?? – Ine isst ihr selbst Gekochtes doch nie ein zweites mal !! – Also werden sich für mich die Tage wohl verdoppeln — hoffentlich sterbe ich nicht an einseitiger Ernährung! ) es 4 Tage in Folge essen. Wir gut, dass unser Kühlschrank gerade mal wieder funktioniert. Apropos Kühlschrank, seit ganzen 3 Wochen läuft er nun schon problemlos und zwar durchgängig. Exakt seit dem Tag an dem wir einen neuen bestellt hatten. Toll, oder??
Am Abend wollte Bernd dann zu seinen neuen Amifreuden. Ich hatte die Nacht vorher extrem schlecht geschlafen und wollte deshalb früh ins Bett. Es hat nämlich etwas für sich, wenn man das Bett mal ganz für sich alleine hat und sich so richtig ausbreiten kann. Zudem könnte ich das Fernsehprogramm alleine gestalten und dabei selig einschlummern. Das war der Plan. In der Realität sah es dann etwas anders aus. Im Fernseher lief nur Müll und als ich gerade fest eingeschlafen war, polterte Bernd rein und griff sich seine Gitarre, um kurz danach wieder zu entschwinden. Nun war ich hellwach. Im Fernsehen lief immer noch nichts und so holte ich mir den PC und legte unsere Spanischkurs CD ein. Konzentriert und mit geschlossenen Augen hörte ich angestrengt zu. Es dauerte nicht lange und ich war wieder fest eingeschlafen, habe aber wo ich gerade darüber schreibe, dass Gefühl etwas wäre in meinem Unterbewusstsein hängen geblieben. Nun ja, ich gehörte auch zu den Kindern, die vor Klassenarbeiten immer mit dem Schulbuch unter dem Kopfkissen geschlafen haben, in der Hoffnung, dass Geschriebene steigt so ins Gehirn. Ob das der Grund war, weshalb ich meinen Realschulabschluss schaffte, oder es doch eher an der unzähligen Spickzetteln gelegen hatte, vermag ich heute nicht mehr zu sagen.
Hallihallo, ich bin immer wieder begeistert von euren Erzählungen. Vor allem wenn doch noch so eigene Früher Erlebnisse, wie Schulbuch unter dem Kopfkissen, dazu kommen. Ist doch erstaunlich wie ihr mit so wenig Quadratmeter Wohnung/Wohnmobil auskommt. Aber das Wohnzimmer ist ja auch die reine Natur um euch rum. Danke für die schönen Berichte und weiter viel Vergnügen wünscht euch Ulla.
Hallo Ulla, vielen Dank für deinen Kommentar und das die unser Blog gefällt. Unsere 20 Quadratmeter reichen erstaunlicherweise recht gut, nur bei Dauerregen ist es manchmal hardcore. Ansonsten sind wir ja ehrlich fast nur draußen.Darum sind wir für jeden Tag dankbar, an dem die Sonne scheint. Dieser Sommer ist aber mal wirklich herrlich. Ganz liebe Grüße Ines und Bernd