Westerstede a la carte ist überstanden und mir qualmen noch immer die Füße!

Die ganzen 4 Tage (Freitag bis Montag) zeigte sich das Wetter von seiner allerbesten Seite. Der Ablauf war jeden Tag derselbe, nur die Öffnungszeiten variierten etwas.

2 Stunden vor dem offiziellen Beginn fing ich immer an die Tischdecken auf die über 100 Tische auszubreiten. Anschließend wurden dann noch die Speisekarten verteilt und zu guter Letzt die Tischdeko. Dann ging es auch schon los.

Die Menschenmassen strömten nur so auf den Marktplatz und ich nahm meinen Platz an der Kasse ein.

Ich war, genau wie im letzten Jahr, fürs Kassieren beim Essensstand von meinem Bruder zuständig. Das gestaltete sich wie folgt. Die Gäste wählten eines unserer 4 Gerichte und bekamen von mir einen Bon. Diesen gaben sie dann an der Ausgabe ab und bekamen spätestens nach 30 Sekunden ihr Essen. Man konnte wählen zwischen Spanferkel, Steinbeißer, Spinatnudeln und Schokosouflet. Da gleich am ersten Tag unsere Kasse (aufgrund der Hitze und Überhitzung des I-pads) ständig aussetzte, war ich ab Tag 2 schlauer und bonierte schon jede Menge im Vorraus. Die verschiedensten Bons kamen in unterschiedliche Gefäße und so brauchte ich beim Massenandrang nur noch die Zettel verteilen und ersparte mir das Bonieren.

Während der ganzen Zeit schien die Sonne gnadenlos auf mein Haupt und der Schweiß, der mir in Strömen übers Gesicht rann, brannte in meinen Augen. Auch meine Füße brannten wie Hulle. Spätestens ab Tag 2 hatte ich das Gefühl ein Lagerfeuer in meinen Schuhen zu haben. Die Orthesen drückten auch nach spätestens 2 Stunden so dermaßen, dass ich sie auszog. Nach 4 Stunden stand ich dann regelmäßig barfuß hinter meinem Tisch und trotzdem qualmten die Füße.
Bernd erging es nicht anders. Auch er hatte ein Platz an beziehungsweise in der prallen Sonne und ölte genau wie ich.


Er spielte sagenhafte 4 Tage durch und ich glaube, seine Fingerkuppen taten genauso weh wie meine Füße. Da es nur bis 22 Uhr Essen gab, die Veranstaltung aber bis 24 Uhr ging, hatte ich immer eher Feierabend als Bernd. Natürlich ließ ich ihn zumindest am ersten Abend nicht allein und positionierte mich an einem Tisch direkt vor ihm. Meine Schwester, mein Schwager und meine Nichte leisteten mir Gesellschaft. Sie hatten ebenfalls einen Essensstand und folglich auch schon Feierabend. Lautstark sangen wir mit. Auch David war mal wieder dabei und tanzte sogar. Das muss am Alkohol gelegen haben, denn sonst kommt er eigentlich nicht so aus sich heraus. Wir hatten alle blendende Laune, schließlich hatten wir den ersten Tag erfolgreich hinter uns gebracht. Nachdem Bernd dann auch endlich Feierabend hatte, gingen wir alle gemeinsam (nein, das stimmt nicht ! Als Musiker war ich jeden Tag , bzw. in der Nacht der Letzte, der den Platz verließ, denn ich musste meine Musikanlage ja auch nach jedem Gig noch abbauen und sicher im Hotel unterbringen!) zu unseren Wohnmobilen, die hinter der Gemeinde standen, nahmen noch einen Absacker und fielen total erschossen ins Bett. So, oder so ähnlich gestalteten sich alle Tage und mit jeden Tag schmerzten meine Füße mehr.

Sonntags war es besonders schlimm, denn da ging die Veranstaltung 13 Stunden. Montags war es dann wieder ganz entspannt, denn da musste ich mich nur 7 Stunden auf den Beinen halten. Ich glaube, viel mehr wäre auch nicht gegangen, denn das Lagerfeuer in meinen Schuhen hatte sich mittlerweile zu einem Waldbrand entwickelt.
Geschafft!!!! … ab in den Urlaub
Irgendwie gingen auch die Tage rum um am Dienstag Morgen fuhren wir gleich nach dem Frühstück nach Grabstede. Wieder einmal zum Ferienhäuschen meiner Eltern. Meinen Enkel Kilian nahmen wir mit. Letztes Jahr waren wir mit ihm in Conneforde am Bernsteinsee. Dort wollten wir auch dieses Jahr wieder hin. Zuvor allerdings wollten wir noch ein letztes Mal in diesem Jahr in Grabstede Haus und Garten in Ordnung bringen. Das taten wir auch. Mal wieder wurden Fenster geputzt, Rasen gemäht und Unkraut gejätet. Am späten Nachmittag kamen dann noch mein Bruder, seine Frau mit Tochter und Freund und luden uns zum Tee ein. Da auch die vier beim Westerstede a la carte rund um die Uhr gearbeitet hatten waren sie genauso erschossen wir wir und hingen ebenso in den Seilen. Immer wieder fielen meinem Bruder die Augen zu und auch Christian erging es ähnlich. Von meinem Bruder hatte ich noch etwas von dem übrig gebliebenen Spanferkel mitbekommen und das ließen wir uns am Abend ordentlich schmecken. Dann gingen wir sehr früh ins Bett. Kilian und ich schliefen in der Hütte und Bernd ganz allein im Wohnmobil. Am nächsten Tag begoss ich noch die Blumen und dann fuhren wir nach Conneforde.