Vorgestern sind wir mal wieder nach El Soto gefahren, weil wir die Kinder unbedingt einmal wiedersehen wollten. Ein Tag zuvor war der nette Vorbesitzer unseres Hause bei uns, um seine Post abzuholen. Er sagte uns, dass seit gestern ganz Barbate gesperrt ist. So ein Mist, denn wir wollten mit Sarah und den Kiddys wieder nach Zahara de los Atunes und das gehört zu Barbate.
Wir fuhren am 30. April gegen 5 Uhr von zuhause los und waren gut 1,5 Stunden später bei Sarah. Die Kinder waren beim Vater Alex und würden erst morgen wieder kommen. Sarah hatte dann die Idee, die Kinder bei Alex abzuholen und dann gleich weiter nach El Palmar (gehört nicht zu Barbate!), welches am Wasser liegt, weiter zu fahren. Dort sollte Live-Musik sein. Sarah kannte die Sängerin und wollte sie uns gerne zeigen. Ansich war es eine tolle Idee. Die Kinder freuten sich irrsinnig und hatten schon wieder einen gewaltigen Sprung gemacht. Mittlerweile kann man schon sehr viel ganz gut verstehen. Schnell wurden sie in die Kindersitze geschnallt und ab ging die Fahrt. 20 Minuten später waren wir auch schon am Ziel. Aber was war das denn??? Oh ja, es war ja der 1. Mai und auch hier in Spanien ist es ein Feiertag – dia de trabajo- Die Strandpromenade war so proppenvoll, dass wir nur mit Mühe einen kostenpflichtigen Parkplatz fanden. Der Kinderwagen wurde aus dem Auto gehieft, die Kinder nahmen darin Platz und Bernd und ich schoben ihn hinter Sarah her, die im Stechschritt Richtung Kneipe unterwegs war, in der die Sängerin auftreten sollte. Hätte ich nicht mit beiden Händen am Zwillingskinderwagen gehangen, wäre ich überhaupt nicht mitgekommen. Doch so ließ ich mich von Bernd ziehen. Manchmal war es für ihn wirklich schwer, denn durch den immer mal wieder kehrenden Wind war der Fußgängerweg sehr versandet. Mal mehr mal weniger, aber Bernd , der ja jeden zweiten Tag mit mir Sport macht und schon Ansätze von Armmuskeln zeigt, schaffte es. Schnell bemerkten wir, dass es nicht nur in einer Bar Live-Musik gab, sondern fast überall. Allerdings war es auch wirklich überall granatenvoll. Die Menschen schoben sich nur so über den Bürgersteig und etliche Autos suchten verzweifelt nach einem Parkplatz. Vor jeder Aussenbar standen Türsteher und hielten die Leute davon ab, in ihre Lokale zu kommen, denn die waren ausnahmslos granatenvoll. Wir schoben und schoben und dann waren wir an der besagten Bar, in die Sarah uns führen wollte. Hier bot uns dasselbe Bild. Obwohl die Sängerin noch nicht einmal angefangen hatte, war kein Platz mehr frei . Klar hätten mehr Tische in die Lokale gepasst, aber wir hatten ja………. Richtig: Corona! Wir drehten um und versuchten unser Glück in Kneipen ohne Musik, aber no way, alles brechend voll. Irgenwie gelang es Sarah trotzdem uns ein Getränk zu ergattern, welches wir am Strand zu uns nahmen. Dann hatten wir die Faxen dicke und machten uns zurück auf den Weg zum Auto. Dabei rauchte Bernd eine Zigarette und wurde sogleich von einem Polizisten auf einem Motorrad ermahnt, die Maske, welche er sich unter`s Kinn gezogen hatte, wieder richtig aufzusetzten. Sarah, die ihre Maske grundsätzlich gar nicht, oder unter der Nase trägt, wurde ebenfalls zurechtgewiesen. Bei mir gab es nichts zu beanstanden. Wir waren dann echt froh, als wir wieder im Auto, auf dem Weg nach Hause waren.
Da wir kein „Handy“ dabei hatten, gibt es leider keine Fotos von dieser Tour. 🙂
Am nächsten Morgen war ich schon sehr früh bei Sarah und nahm ihr die Kinder ab. Im Wohnmobil hatten wir dann viel Spass mit Ihnen und sie waren 2,5 Stunden sehr lieb. Danach wollten wir dann doch mit Sarah und den Kindern nach Zahara de los Atunes. Wie Sarah uns versicherte, gehörte El Soto, ebenso wie Zahara zu Barbate und innerhalb Barbates durfte man herumfahren. Oh je, hätten wir gewusst, dass El Soto zu Barbate gehört, wären wir dort gar nicht hingefahen, denn es war ja eigentlich verboten. Da hatten wir ja noch einmal Schwein gehabt, in keine Polizeikontrolle geraten zu sein, denn dass kann sehr teuer werden.

Angekommen in Zahara de los Atunes, wollten wir als erstes an den Strand. Wieder wurde der Kinderwagen aus dem Auto geholt und Emilio setzte sich bereitwillig hinein. Tiago machte aber einen Aufstand und wollte partout nicht. Laufen wollte er aber auch nicht. Sarah sollte ihn tragen. Das aber widerum wollte Sarah nicht, denn Tiago ist mittlerweile zu schwer für so eine zierliche Person wie Sarah geworden. Ein ums andere Mal erklärte Sarah, dass sie ihn nicht tragen könne. Je öfter Sarah ihm erklärte, dass sie ihn nicht tragen könne, um so lauter schrie er. Sarah bot ihm an, ihn auf den Schultern zu tragen, aber das wollte er auch nicht. Bernd und ich sahen uns das Schauspiel 5 Minuten mit an, dann schoben wir mit Emilio, der sich schon so auf den Strand freute von dannen. Bei der ersten Bar angekommen, sahen wir dort Gaja sitzen und Bernd pflanzte sich mit den Worten; “ Ich trink erst einmal ein Bier!“ zu ihr.

In der Ferne sahen wir noch immer Sarah und den schreienden Tiago am selben Fleck stehen. Ich holte Emilio aus dem Kinderwagen und marschierte mit ihm zum Strand.

Hui, hatte der eine Power. Er rannte nur so durch den Sand, sprang durch alle Pfützen und machte etliche Kilometer um mich herum. Als er sich ausgepowert hatte, buddelten wir geneinsam und bauten eine große Burg. Irgendwann, so 30 Minuten später kam dann auch Sarah mit Tiago auf den Schultern.

. Seht euch mal Sarahs Gesicht an. So sieht eine erschöpfte Mutter aus!
Wir spielten noch gemeinsam im Sand und bauten Burgen. Bernd, der sich mittlerweile auch eingefunden hatte, suchte mit Emilio Muscheln, um die Burgen zu verschönern.

Tiago hatte nun seine guten 10 Minuten, wurde dann aber wieder quengelig und wir gingen in ein Strandlokal, um zu essen.

Das wollte Tiago aber auch nicht und heulte wieder Rotz und Wasser. Er wollte nach Hause. Gott sei Dank, kam das Essen für die Kinder schnell und das lenkte ihn ab. Nach dem Essen wollten w i r dann nach Hause, aber Tiago nicht mehr. Er wollte nun Laufrad fahren. Bereitwillig holte Sarah diese aus dem Auto und beide Kinder drehten noch etliche Runden.

Auf dem Rückweg gegen 16 Uhr schliefen beide Kinder in Null komma nichts ein. Wir waren gerade 10 Minuten gefahren, da kamen wir in Barbate in eine Polizeikontrolle. Alle Autos wurden angehalten und mein Herz klopfte bis zum Hals. Sarah sieht das ja immer ganz entspannt; kurbelte, als sie dran war das Fenster runter, erklärte dem Polizisten etwas, zeigte dann ihren Ausweis vor und wir konnten weiter fahren. Nach weiteren 7 Minuten kam dann die nächste Strassensperre in Vejer de la Frontera. Dieses Mal glaubte der Polizist nicht, dass El Soto zu Barbate gehörte und Saraha diskutierte mit ihm rum. Trotzdem sie dann ihren Ausweis zeigte, in dem stand, dass El Soto wirklich zu Barbate gehörte, war der Polizist keinesfalls überzeugt und ließ uns erst ziehen, als Sarah laut wurde.. Bernd und ich hatten die ganze Zeit kein einziges Wort von uns gegeben und atmeten nun erleichtert aus.
In El Soto angekommen, unterhielten wir uns mit den anderen Campern, die fast alle heute angekommen waren

und anschließend machte ich das Wohnmobil picobello sauber und kochte vor für morgen.
Dann wollten wir nämlich mit unserem „Saloon“ an den Strand von Conil fahren. Lieber noch nach Roche, aber der ist wohl komplett gesperrt. Zuvor wollten wir einkaufen. Leider sollte der Himmel den ganzen Tag bedeckt bleiben. Schade, aber dafür sollte es übermorgen wieder schön werden.
Schaun wir mal….. Liebe Leute, einen tollen Tag für euch!