Womo

Strand Conil de la Frontera 04.05 .- 07.05.2021

Bis wir endlich bei Sarah wegkamen dauerte es ewig. Bernd ließ sich bereitwillig auf jedes Gespräch der Camper ein, die ebenfalls auf Sarahs Stellplatz standen. Ich bekam eine Kriese nach der nächsten und war enorm froh, als wir den Absprung endlich geschafft hatten. Nun erst noch nach El Colorado zum Carrefour, denn wir hatten so gut wie keine Lebensmittel an Bord. Bernd fragte, ob ich den Einkauf alleine machen wolle. Das hätte er wohl gerne. Ich fragte so freundlich, wie es mir möglich war, ob er heute mal den Einkauf allein bestreiten wolle. Daraufhin er:“ Nö“. Dauraufhin ich: Siehst du, ich auch nicht!“ (früher wollte sie immer am liebsten alleine einkaufen, auf jeden Fall bei Lidl, da wo sich die liebe Ines auskennt und keinen Stress entwickelt. Da hatte sie wohl immer Angst, dass ich zuviel und zu teuere Dinge kaufe 🙂 , was bei Lidl ja eigentlich gar nicht möglich ist). Also gingen wir gemeinsam. Im Carrefour ist es echt blöd, denn man muss selber das Obst abwiegen und die Etiketten auf die Tüten kleben. So wie bei uns in Deutschland vor gefühlten 100 Jahren nur schwieriger, weil das Obst und das Gemüse ja spanische Namen trägt (oh, wer hätte das gedacht !!!?). Die muss man sich dann zusätzlich zur Nummer merken. Das heißt, man kann nicht gleich mehrere Tüten vollmachen und dann zur Waage gehen, weil man bis dahin ja die Hälfte der Namen wieder vergessen hat. Also Tüte für Tüte. Sobald man sich aber von der Waage wegbewegt sind andere dort und die wiegen dann erst einmal ihren ganzen Kram ab. Ich kannte das natürlich und beauftragte Bernd damit, während ich durch die Gänge irrte. (da hatte ich ja nun so eine Verantwortung erhalten !!: Äpfel sehen aber auch in Spanien aus wie Äpfel Ines !; also einfach nur die Artikel-Nummer (tecla) merken, die auf dem Schild bei den Äpfeln steht und diese Lotto-Zahl in der Waage eingeben. Fertig!! Wo ist da Stress? Im übrigen kennen wir aber auch schon sehr viele Obst- und Gemüsenamen auf spanisch 🙂 ) Man man man, bei Lidl kann ich mit verbundenen Augen einkaufen, aber den gab es ja nur in Barbate und Barbate war immer noch abgesperrt. Kurz gesagt, wir verbrachten 45 Minuten in dem Laden und ich war echt bedient. Jetzt nur noch schnell die Sachen verstauen und dann los.

Zuerst wollten wir uns aber davon überzeugen, dass Roche wirklich gesperrt war und so machten wir dort einen Zwischenstop. Überall Poller und kein Wohnmobil weit und breit. Nicht einmal ein Auto. Wir fuhren weiter und 5 Minuten später waren wir dann bei der alten Ruine (auch direkt am Atlantikstrand), von der wir von Olli und Sabrina wussten, dass man hier stehen darf. Das war ein echt klasse Tipp und wir fühlten uns sofort pudelwohl. Leider war es heute bedeckt, aber das machte nichts.

Danke Toni für das tolle Luftfoto

Ich hatte letzte Nacht fast kein Auge zugetan und war dementsprechend zu müde für alles. Nur zum Essen nicht.
Heute hatte ich meinen „Cindytag“, sprich, ich konnte essen soviel ich wollte und das tat ich dann auch. 2 leckere Brote mit gaaaanz dick Käse lieferten den Startschuss. Dann ein Eis, dann noch ein Eis. Ich hatte 2 Pakete von Carrefour mitgebracht mit insgesammt 14 Milcheis am Stiel und in der Waffel. Beim dritten Eis bekam Bernd auch eins ab. Dann gab es Cheddarkäse mit Weintrauben, anschließend 500 Gramm Erdbeeren. Man tut ja was für seine Gesundheit! Dann noch ein Eis und noch eins und noch eins. Genaugenommen 11 Stück insgesammt. Eins ließ ich aus Anstandsgründen für Bernd für den Folgetag übrig. Da ich trotz Cindytag weiter meine 4/ 20 Diät machte, ich bin da wirklich streng zu mir selbst, schaffte ich alles sogar in 3 Stunden. Ich hätte sogar noch eine Tafel Schokolade geschafft, aber meine Selbstdisziplin hielt mich davon ab. Leute, ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, dass es eine große Lüge ist, wenn immer wieder behauptet wird, dass der Magen sich verkleinert, wenn man lange wenig isst! Ich war richtig froh, dass die Waage zuhause geblieben war.

Am nächsten Tag war dann wieder Schluss mit lustig. Tony aus Conil besuchte uns und Bernd und er fachsimpelten über Musik. Ich wollte einen langen Spaziergang machen und so Schadensbegrenzug betreiben. Gestern hatte ich das Meer noch gar nicht gesehen, um so begeisteter war ich heute. Die Sonne strahlte vom Himmel und ich machte mich mit meinen Nordic- Walker- Stöcken auf den Weg. Wir standen oben , quasi auf einer Klippe und ein Weg führte runter zum Strand.

hier müssten die Blutspurenn von Ines noch heute gut zu sehen sein!

Voller Elan und bestens gelaunt, denn ich war noch immer satt von gestern, marschierte ich strammen Schrittes den Weg hinunter. So ca. 2 Minuten lang. Dann rutschte ich auf dem Geröll aus. Besser gesagt rutschte nur das rechte Bein nach vorne, auf dem linken Bein landete ich sehr unsanft. Den einen Stock rammte ich mir dabei noch in den Fuß. Aauuuuuaaaaa!!!! Das tat echt weh!! Und wieso musste gerade jetzt ein Auto den Weg hoch gefahren kommen??? Ich biß die Zähne zusammen, wischte den Rollsplitt notdürftig von meinem aufgeschürften Bein und stellte mich mit zusammengebissenen Zähnen wieder aufrecht hin. Schon hielt das Auto neben mir und die Fahrerin fragten, ob sie mir helfen könnte. Mit einem bezaubernden Lächeln antwortete ich: Todo esta bien!. Alles ist gut. Zweifelnd sah sie mich an, fuhr dann aber endlich weiter. Sofort entgleisten mir meine Gesichtszüge wieder und ich humpelte in ein Gebüsch, wo mich keiner sehen konnte und wartete ab, bis der Schmerz abebbte. Kurz überlegte ich, ob ich den Spaziergang verschieben sollte, aber dachte dann, ach was, Indianerherz kennt keinen Schmerz und marschierte weiter. Dieses Mal aber sehr bedacht. Leute, die mir entgegenkamen sahen unterwegs immer auf meine Beine. Das bin ich aber gewohnt, weil ich schließlich so einen merkwürdigen Gang habe. Ich lief dann immer den Weg entlang, bis nach Conil hinein und stets mit wundervollem Blick auf den Atlantik. Das war herrlich und in mir breiteten sich richtige Glücksgefühle aus. Nach ca, 35 Minuten kehrte ich um. Der Rückweg dauerte geringfügig länger und bald war ich wieder bei Bernd.

Ich setzte mich erst einmal auf meinen Stuhl vors Wohnmobil und trank eine Billigcola-light verdünnt mit Wasser, denn ich hatte jetzt mächtig Durst. Plötzlich kam eine Hippifrau mit einem Korb um die Ecke. Ich dachte, sie hätte Hamburger zum Verkaufen, denn genauso, war das, was sie in ihrem Korb hatte eingewickelt. Ich war also interessiert. Wie sich herausstellte waren es aber verschiedenste Seifen und Öle. Ich kaufte dann ein Fläschchen mit Kokusnussfett, weil die so unglaublich gut für die Haut sein sollte. Kostenpunkt 5 Euro. Bernd, der das Fett später auch ausprobierte, meinte, dass die Dame mit Sicherheit bei Mc Donalds arbeiten würde und jedesmal nach Feierabend das alte Frittenfett und das Einwicklungspapier mitgehen lassen würde. Ich glaube auch nicht, dass ich das Fett sehr oft nutzen werde. Jedenfalls sah sie ganz erschrocken aus, als ich mit den 5 Euro aus dem Wohnmobil kam. Entsetzt starrte sie auf mein Bein. Ich jetzt auch. Ach du scheiße!! Deshalb hatte alle Leute unterwegs so geguckt. Überall waren vom Rollsplitt Löcher in meinem Knie und aus denen hatte es mächtig geblutet. Mein Fuß ebenfalls. Das sah echt nicht lecker aus und außerdem steckte noch jede Menge der kleinen Steine im Knie. Ich fummelte sie dann raus, was weitere Blutungen zur Folge hatte. Der Rest war ja schon eingetrocknet und und zwar das ganze Bein hinunter. Das wurde dann abgewaschen und desinfiziert. Wie gut das wir Corona haben, so hat man immerhin Desinfektionsmittel im Haus. Dann scrabbleten Bernd und ich. Anschließend machte Bernd noch einen Gang und ich pflückte wunderschöne Blumensträuße.

Heute ging ich ziemlich hungrig ins Bett. Strafe muss sein!

Am nächsten Tag war das Wetter ebenfalls prächtig und ich hatte super geschlafen. Bernd bekam abermals Besuch von Tony und ich schrieb Blog bis es mir im Saloon zu warm wurde. Gegen Mittag verabschiedete Tony sich und Bernd und ich gingen runter zum Strand. Hier war nicht besonders viel los, aber trotzdem gab es genug zum gucken. Ein Mann hatte anscheinend Paraglidingstunden gebucht, um es zu lernen. Zuerst Trockenübungen am Strand. Eine halbe Stunde später sprang er schon von einem ca. 4 Meter hohen Abhang und kurz darauf ganz oben von der Klippe. Er hatte sichtlich Spass. Sollten Bernd und ich das vielleicht auch mal lernen? Lieber nicht waren wir uns mal wieder einig. Wir gingen lieber ins Wasser, zumal es heute ausnahmsweise nur kleine Wellen gab. Puuuuh, war das kalt. Bernd hielt 10 Minuten durch und ich immerhin 20. Danach machten wir auf unseren Isomatten Gymnastik. Wir kürzten aber etwas ab. Schließlich sonnten wir uns nur noch und erzählten uns etwas. Schließlich trieb uns der Hunger zurück zum Saloon und ich machte uns einen leckeren Salat mit Eiern und Fleischstreifen . Dann scrabbleten wir noch eine Runde, bei der Bernd gewann. Danach ging Bernd noch in die Stadt, um nachzusehen, ob Tony dort heute Musik machte.

Tony war tatsächlich in der Strandbar, spielte aber nur so für sich. Bernd und Toni tranken dann 2 Alster und Bernd traf dann zufällig noch Anton und Dagmar. 2 Stunden später war er wieder zuhause. Wir sahen noch einen Film und schliefen dann.

06.05. 2021

Wir sind wieder unterwegs zu unserem Haus un El Santiscal. Liebend gerne wären wir noch länger am Atlantik geblieben, aber Besitz verpflichtet ja bekanntlich. Wir waren jetzt eine Woche weg und es hat hat fast pausenlos die Sonne geschienen. Zudem haben wir jetzt auch 28 Grad und ich habe mächtig Angst, dass es unser Rasen nicht überlebt hat. Mein Gemüse, welches ich gepflanzt hatte, kann ich eh vergessen. Ok, war einen Versuch wert und ich weiß jetzt, dass funktioniert nicht bei uns. Zuerst fuhren wir aber zu Sarah , um dort noch einmal zu entsorgen und das Wohnmobil abermals auf Hochglanz zu bringen.

schrägstellenzur vollständigen Entleerung

Gut 2 Stunden hielten wir uns dort auf, dann waren wir abfahrbereit und machten uns auf den Heimweg.

Immer wieder bin ich überwältigt von der Schönheit der Landschaft unterwegs. Bernd geht es genauso.

Die steile Felswand von Arcos…

Wir fanden die Woche echt toll und wollen es so bald wie möglich wiederholen. Ist es nicht verrückt,, dass sich bei uns ein richtiges Urlaubsfeeling eingestellt hatte? Das hatten wir nur selten, als wir zu 100% im Saloon gelebt haben. Das haben wir natürlich so richtig genossen. Noch 15 Kilometer und wir sind wieder in unserem wunderschönen Haus mit dem tollen Garten. Darauf freue ich mich jetzt auch. Ach, das Leben ist herrlich.

nur noch ein paar Meter, dann sind wir zuhause

Ich verabschiede mich jetzt erst einmal und lege eine kleine Schreibpause ein. Bernd wird, wenn er die Bilder reinsetzt hoffentlich berichten, in welchem Zustand der Rasen war.

Bleibt alle schön gesund!!

Bernd hat es mit den Bildern noch nicht geschafft, also berichte ich schnell weiter.

Wider Erwarten sah der Rasen prächtig aus, wenn auch ziemlich lang. Selbst im Gemüsebeet hatte die ein oder andere Pflanze überlebt. Freu!!! Noch vor dem Ausladen des Womos, goß ich die Pflanzen, denn ich konnte förmlich hören, wie sie schrieen. D U R S T, D U R S T. Der nächste Weg ging auf die Waage. Jubel, 7 Kilo weg. Hier war es nochmal 3 Grad wärmer als in Conil und so setzten wir uns bei einer Runde Srabble in den Schatten und füllten unseren Flüssigkeitshaushalt auf. Dieses Mal gewann ich. Am Abend, als es kühler wurde, machten wir uns an die Arbeit. Bernd mähte den Rasen und fegte rund ums Grundstück und ich wienerte das Haus. Nun ist alles wieder fertig und morgen haben wir fast frei und wollen zum See, um dort zu schwimmen, denn es werden 30 Grad.

Liebe Leser, das war es jetzt erst einmal.

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

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