Womo

In den Bergen von Andalusien!!! Sierra de Grazalema- El Bosque- Burgo- Zahara de la Sierra-Arco

28.11.2018

Nachdem mit der Werkstatt alles abgeklärt war, starteten wir unsere Tour.

Vorher war aber noch „LIDL-time“, denn unsere Vorräte mussten unbedingt aufgefüllt werden!

Es dauerte gar nicht lange und wir befanden uns mitten in den Bergen. Unser Wohnmobil hatte ganz schön zu kämpfen und Bernd auch.

Da sind die Berge, da müssen wir hin !!
… und bums, sind wir schon mitten drin in der Sierra de Grazalema.

Die Landschaft war schlichtweg atemberaubend und wunderschön. Ich machte Hunderte von Fotos. Leider haben wir ja nur Bernds i-phone zum fotografieren und so kommt die ganze Pracht nicht einmal ansatzweise so schön rüber, wie es in Wirklichkeit ist (oder wie Julia es fotografieren könnte).

Hier stand ich bestimmt 5 min und habe dasgrandiose Panorama bewundert.

Mit dem Wetter hatten wir Glück und die Sonne strahlte mit uns um die Wette.

Unser erstes Übernachtungsziel war El Bosque, ein kleiner hübscher Ort, der so richtig ursprünglich spanisch ist. Die Einheimischen sitzen auf der Plaza de Espania und geniessen das Leben. Von Hektik keinerlei Spur. Da es aber schon später Nachmittag ist und ich so unendlich müde bin, lege ich mich ersteinmal ein Stündchen hin. Bernd erkundet kurz unsere Umgebung. Da es aber schon zu dunkel war, hat er nur 2 Fotos machen können.

Unser Platz für die Nacht!

Ich bin aber noch immer sooo müde, dass ich tatsächlich schon um 8 Uhr immer wieder etappenweise einschlafe und zwar bis zum nächsten Morgen um 9 Uhr.

29.11.2018

Puh, solange habe ich ja ewig nicht geschlafen. Nun bin ich topfit und schmeiße Bernd aus dem Bett. Der hat ebenfalls super geschlafen und die Fahrt kann weitergehen. Nun führt uns unsere Weg nach Grazalema. Ein typisch andalusisches weißes Dorf, welches gleichzeitig das Tor zum Nationalpark Sierra de Grazalema ist. Wir finden einen traumhaften Platz, auf dem wir unser Mobil abstellen.

Umrahmt von den gigantischen Felsbrocken scrabblen wir erst einmal. Dann schnalle ich mir meine Orthesen um und wir schauen uns das Dorf an, welches sich den ganzen Berg hochzieht. Gleich zu Anfang sehen wir einen großen Brunnen mit allerhand Wasserhähnen, aus dem auch wir unseren Durst stillen. Es geht stetig steil bergauf und besonders ich merke, dass wir lange nichts in sportlicher Hinsicht getan haben.

Ob Ines den Polizisten wohl nach dem Weg gefragt hat? Perdon, donde esta …?

Auf der schönen Plaza, die etwa in der Mitte des Dorfes ist, machen wir eine kurze Rast und lassen alles auf uns wirken.

Ach, wie schön ist es hier. Da dort auch eine Kirche ist, bei der die Tür offensteht, gehen wir kurz hinein und bedanken uns beim lieben Gott für unser schönes Leben. Anschließend führt uns der Weg durch jede Gasse bis ganz nach oben.

So geniessen die Rentner den Tag in Spanien bei strahlendem Sonnenschein.

Diese Tannen heißen Igeltannen, auf Spanisch: Pinsapo und stammen noch aus der Eiszeit; man findet sie nur hier in der Sierra de Grazalema.

Dort ist Ende und wir gehen wieder zur Plaza und essen ein paar leckere Tapas.

Kurzer Halt in einem Outlett-Shop in Grazalema. Echt chick, aber Ines war der Pocho für 130 € dann doch zu teuer ( Puh, Glück gehabt 🙂 )

Danach geht es zurück zum Saloon, wo wir noch etwas spanisch lernen und dann schon wieder ins Bett fallen. So ein Tag ist wirklich nichts.

Direkt neben unserem Stellplatz liegt auch diese kleine Kapelle, neben dem dorfeigenen Friedhof (cementerio) in der ich als Dank eine Kerze entzündet habe. Sieht doch toll aus, vor allem mit den Palmen davor … und das auf ca. 800 m Höhe.
Braune, glückliche Schweine grasen hier in der freien Natur.

30.11.2018

Am nächsten Morgen werden wir mit Regen geweckt, was nicht verwunderlich ist, denn dieses Gebiet hier ist die Niederschlagsreichste in ganz Andalusien. Zum Glück hört es aber gegen 10 Uhr auf. Bis dahin schreibe ich Blog und Bernd setzt wie üblich (in stundenlager „Arbeit“) die Fotos rein, korrigiert meine Fehler und formartiert meinen riesigen Textblock. Es ist irre kalt und wir machen kurz die Heizung an.

Draussen ca. 6 Grad-Cels. und im Saloon ca. 12 Grad; ohne Heizung. Da dampft der Kaffee aber ordentlich 🙂

Gegen halb 11 kommt dann die Sonne raus und wir können die Heizung wieder ausschalten.

Unser Blick aus dem Dach-Panorama-Fenster.

Was gibt es schöneres, als den Tag mit scrabblen zu beginnen? (Na, da fällt mir so einiges ein!) Ich gewinne haushoch und danach wird wieder gewandert. Zuerst geht es stetig runter. Durch den morgendlichen Regen ist es etwas matschig. Unser Weg führt uns über eine Weide, dann ein Stückchen die Strasse entlang und danach über einen Feldweg weiter.

Wir gehen fast eine Stunde talwärts und ich merke, wie meine Fußknöchel anschwellen. Ich beiße die Zähne zusammen, bin aber insgeheim sehr froh, dass irgendwann der Weg zuende ist und nicht weitergeht. Auf einem Stein sitzend, trinken wir etwas und fragen uns eine gute halbe Stunde gegenseitig spanisch ab. Dann geht es zurück. Nun immer bergauf, was wesentlich länger dauert. Schmerzen habe ich nun keine mehr, aber mal wieder Schnappatmung.

Natürlich trifft man überall plötzlich auf freilaufende Rindviecher. So geht Bio-Zucht in Andalusien.

Nach gut 1,5 Stunden sind wir wieder beim Wohnmobil und füllen die verbrauchten Kalorien auf. Danach sitzen wir noch draußen in der Sonne. Ich lese in meinem Buch und Bernd lernt schon wieder spanisch. Da heute der Monatsletzte ist und wir noch jede Menge Datenvolumen übrig haben, sehen wir uns über Netflix 2 Filme an. Als ich dabei einschlafe, klappt Bernd den PC zu und begibt sich ebenfalls zur Ruh.

Nun ist es bereits 9 Uhr und eigentlich wollte Bernd früh aufstehen, damit wir zeitig weiter kommen. Er schläft aber noch immer und ich werde ihn nun wecken. Euch einen tollen Tag!!

02.12.2018

Wir sind seit gestern in Setinil de las Bodegas. Die Fahrt hierher betrug nur 40 Kilometer, hatte es aber in sich. Es gab zig Haarnadelkurven und von den Steigungungen will ich gar nicht erst berichten. Bernd hatte im Navi den kürzesten Weg gewählt, denn unser WoMo meistert die Serpentinen ja ganz gut.
In einem kleinen Dorf, mit einer gewaltig engen Rechtskurve mit mehr als 15% Steigung, in der Bernd und unser Saloon alles gaben, ging es plötzlich nicht mehr weiter. Die Strasse war ohne Vorankündigung plötzlich gesperrt. Also mussten wir rückwärts wieder zurückrangieren.:-(
Belohnt wurden wir danach abermals mit wunderschönen Landschaften. Olivenhaine über Olivenhaine und zwischendurch immer schroffe Felswände. Sagenhaft grün ist es hier und teilweise erinnerte es doch stark an Österreich. Bernd bekam nicht allzuviel davon mit, musste er sich doch schwer konzentrieren. Deshalb machte ich immer wieder kleine Filmchen mit dem Handy. (die schaue ich mir dann immer abends vorm Schlafengehen an, damit ich auch mitreden kann) 
Als Bernd beim Fahren nach einer Zigarette verlangte, zündete ich diese an und gab sie ihm. Kurze Zeit später bemerkte ich, wie ich fälschlicherweise annahm, einen Mückenschwarm in unserem WoMO. Wie sich schnell herausstellte, war es aber Kohlenstoff (Verbrennungsprodukte), der nach oben gestiegen war. Der Grund war blitzschnell gefunden, denn nun stank es plötzlich auch verbrannt. Ein Blick nach rechts und ich sah, dass auf meiner Ablage rechts unter meinem Seitenfenster ein Feuer ausgebrochen war. Schnell pustete ich es mit aller Kraft aus (Oh Gott !  zusätzlicher Sauerstoff lässt ein Feuer doch erst recht weiterbrennen !)  und dachte nur noch Scheiße… Jetzt hatte auch Bernd den Geruch bemerkt, ging zuerst davon aus, dass es eventuell die Motorbremse war, dachte aber sofort, dass das eigentlich nicht sein könne, weil er sie kaum beansprucht hatte. Ich war in Sekundenbruchteilen schon einen Schritt weiter. Das Feuerzeug hatte sich trotz Loslassen des Schalters nicht abgestellt und dafür gesorgt, dass die Kunstoffseitenarmatur Feuer gefangen hatte. Ich war vorher so mit dem Fimen beschäftigt, dass ich es gar nicht bemerkt hatte. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen.

So ein Mist, dabei rauchen wir sonst nie im Auto. Höchstens mal während der Fahrt und auch dann halten wir die Zigarette immer raus und pusten aus dem Fenster.  Tja, dumm gelaufen. Blödes Feuerzeug, sowas habe ich noch nie gehört oder erlebt!
Bernd aber schimpfte nicht, denn ich konnte ja auch nichts dafür, dass die Mechanik nicht richtig funktioniert hatte. Insgeheim war er wohl auch froh, dass es nicht die Bremsen waren.

Kurze Zeit später kamen wir dann hier an. Via Stellplatzapp, die uns mitten durch die steile Stadt führte, fanden wir ein Plätzchen bei einer Schule. Bernd weigerte sich zuerst hierher zu fahren, sah die Strasse doch sehr eng aus. Ich aber marschierte vor und gab grünes Licht. Die letzten 300 Meter hängte ich mich an den Fahrradgepäckträger und ließ mich vom Wohnmobil ziehen. Hatte gar nicht gedacht, dass ich mich so schnell bewegen kann.

Nachdem wir eingeparkt hatten, kochte ich uns einen Hühner-Blumenkohleintopf. Naja, wir haben schon besser gegessen. Dann ging es los in die Stadt.
Zuerst irrten wir etwas rum, aber dann fanden wir das Viertel, welches ich unbedingt sehen wollte. Häuser waren in die Felsen gebaut worden und diese dienten nun als Dach. Praktisch, denn so benötigt man nie ein neues. Trotzdem merkwürdig!! Ich hätte sicherlich Angst, dass der ganze Berg irgendwann einmal einstürtzt.

Der Blick in ein kleines Höhlen-Restaurant.
… oder tief in einem Souvenirladen.

In dem Viertel war jede Menge los. Anscheinend ist es die Fressmeile von diesem sehenswerten Ort, denn überall gab es kleine Restaurants, Bars und kleine Geschäfte. In einem erstanden wir leckere Kekse. Die Stimmung war toll und sogar schon etwas weihnachtlich.
Alle Menschen liefen in dicken Klamotten rum. Nur ich war in kurzer Hose und Top unterwegs. Da ich zusätzlich noch meine Orthesen an hatte, war ich der Hingucker des Tages. Zugegeben, etwas kalt war es schon, denn hier war es sehr schattig und so verließen wir diesen schönen Platz und wanderten im Sonnenschein die Stadt hoch.

Der grandiose Blick von oben auf Setenil de las Bordegas

Oben angekommen besichtigten wir dann eine Kirche mit einer wahnsinns Akkustik. Da wir alleine dort waren, sangen wir ganz laut den song „Halleluja“ und Bernd anschließend noch einen Countrysong. Danach ging es heimwärts, wo wir tatsächlich das letzte Kapitel unserer Spanisch-CD in Angriff nahmen. Wir schafften aber nur knapp ein drittel, dann waren wir so müde, dass wir ins Bett fielen. Dort sahen wir die zweite Hälfte eines Fims und schliefen dann sehr schnell ein.

Liebe Leser, ich wünsche euch allen einen wunderschönen ersten Advent. Es ist 9 Uhr 20 und Bernd ist gerade aufgestanden. Im Moment sind es draußen nur 6 Grad und die Heizung läuft. Ich sitze hier in meiner Kühlhausjacke und schreibe Blog. Noch ca. 1,5 Stunden und die Temperaturen werden bei strahlendem Sonnenschein 18 Grad erreichen und wir abermals wandern. Heute am späten Nachmittag werden wir abreisen, denn wir stehen hier auf dem Schulparkplatz und morgen ist Montag. Da wird der Platz hier wahrscheinlich benötigt werden.
Wo es hingeht?? Wer weiß???

Nachtrag:

Gewandert sind wir heute nicht mehr, denn es war viel zu warm geworden. Außerdem war Bernd 1,5 Stunden bis um 13 Uhr damit beschäftigt, die Bilder in den Blog einzufügen. Ich suchte derweil unsere Weihnachtssachen heraus und schmückte unseren Saloon etwas adventlich. Blöderweise konnte ich aber die Weihnachtsdischdecke nirgends finden. Komisch, so groß ist unser aus doch wahrhaftig nicht. Vielleicht in der Garage? Da muss der Bernd dann morgen einmal nachsehen. Nachdem Bernd dann fertig war, sonnten wir uns etwas auf dem Parkplatz und kamen mit einem Spanier ins Gespräch. Er parkte ebenfalls mit seinem Womo dort und kam aus Huelva. Er gab uns allerhand Tipps für die Weiterreise und wir waren stolz wie Oscar, dass wir sehr viel in Spanisch verstanden hatten.
Derweil füllte sich unser Parkplatz immer mehr. Kein Wunder, das Wetter war herrlich, es war der erste Advent und viele nutzten diesen Tag für einen Familienausflug und gingen nun in die Stadt zum Essen. Irgendwie hatten wir dann die Idee auch in die Stadt zu gehen. Bernd nahm sogar seine Gitarre mit und wollte etwas Geld einspielen. Um es vorweg zu nehmen, es wurde nichts draus! Zwar war die Stadt brechend voll und auf Nachfrage meinerseits bei einem Wirt, ob Bernd wohl vor seinem Laden etwas spielen dürfe, wurde auch das begeistert erlaubt, aber es war in der Gasse viel zu voll und zu laut. Zudem stand Bernd ziemlich auf der Straße und bei jedem Auto musste er sich an die Häuserwand drücken, um nicht überfahren zu werden.

Er spielte kaum 20 Minuten, da kam ein Polizeiauto um die Ecke und Bernd musste sofort aufhören, da er keine Konzession hatte. (für diese kleine Stadt eine Konzession? Es half auch nichts, dass ich im sagte, das die wenigen Münzen in meinem Gitarrenbag meine eigenen waren 🙂 ) Er hatte sowieso nicht mehr so recht Lust und gemeinsam traten wir dann den Heimweg an. Unterwegs kamen wir an einer Pizzeria vorbei und da ich schon seit Tagen von einer anständigen Pizza träumte, studierten wir die Karte. Die Preise waren günstig und so wussten wir schnell, welche es sein sollte. Wir wollten gerade Platz nehmen, da erklärte uns die Bedienung, dass es erst wieder ab 20 Uhr warme Küche gab. Schade eigentlich, dachten wir und gingen dann wirklich schnurrstraks zum Saloon zurück. Dort hatten wir noch 2 Billigpizzen im Gefrieschrank, die ich sofort rausnahm und fett belegte. Dann wurden beide in den Backofen geschoben und Bernd schmiss den Strom-Generator an, ohne den der Backofen nicht läuft. Nach 20 minütigen Geknatter des Generators waren die Pizen fertig und wir vertilgten sie mitten auf dem Parkplatz.
Nach dem Essen entschieden wir uns weiterzufahren, denn morgen würde der Schulparkplatz vorraussichtlich sehr voll werden und wir vermutlich nicht ausparken können. Ich winkte Bernd, der rückwärts aus dem schmalen Tor fahren musste raus. Das der Weg nur 10m breit war, unser Saloon aber schon mehr als 9,10m lang ist, waren wir auf ein lanwieriges Manöver vorbereitet. Aber, es klappte dank Bernds Rückwärtsfahrkünsten überraschend gut und wir beschlossen schon jetzt 20 Kilometer weiter zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit zu fahren.
Wir mussten nämlich durch das ganze Dorf und zwar mit viel Schwung, da es vom Parkplatz aus in mehreren Serpentinen mit Haarnadelkurven permanent steil bergauf ging. Da morgen sicher viel Berufsverkehr herrschen würde, hielten wir es für das Klügste, lieber sofort zu fahren, denn bei viel Verkehr können wir nicht genug Schwung für den Aufstieg nehmen. Gesagt, getan und auch das klappte wieder wirklich gut.
Kurze Zeit später waren wir endlich raus aus der Stadt und in der Dämmerung setzten wir unsere Fahrt fort.

Wir waren etwas nervös, denn wir hatten nicht mehr sonderlich viel Diesel im Tank. Blöderweise hatten wir nun hier auch kein mobiles Netz, mit dem wir via Handy eine Tankstelle hätten finden können.

Bernd hatte im Vorraus via App einen Parkplatz rausgesucht, der großzügig im Ortskern von dem Dorf El Gastor liegen sollte. Blöderweise fanden wir ihn nicht und irrten mit unserem Geschoss durch die Gassen, die nun eng und enger wurden und zudem nun auch noch mit herunterhängenden Weihnachtsbeleuchtungen geschmückt waren. Also links und rechts sowie oben teilweise nur noch einige Zentimeter Luft. Zu allem Überfluss hatten die Häuser zwischendurch auch immer wieder herausragende Balkone, was die Straßen für uns noch enger machte. Irgendwann ging es nicht mehr vor und nicht mehr zurück! An der nächsten Y-Kurve ging es links steil bergauf, rechts wurde es noch schmaler und geradeaus war ein gut besuchtes  Restaurant im zweiten Stock mit einer riesigen Panoramascheibe, vor der wir nun direkt standen. Vis a vis mit den Gästen auf einer Ebene und nur durch 2 Scheiben getrennt, bekamen Bernd und ich nun langsam „etwas“ Panik. Aber nun  hieß es ruhig bleiben. Bernd wollte hier versuchen zu wenden und fuhr links steil hoch. Aber das konnte nichts werden bei der Enge hier.  Bernd ließ das Auto rückwärts rollen und rammte fast eine Mauer. Er brüllte mich an, ich solle rausgehen und nachsehen, wieviel Platz noch wäre. Ich tat wie mir gehießen und rief ihm zu: „2 Zentimeter“!. Bernd versuchte nun mit Schwung links, am Lokal vorbei die Straße hochzukommen, schaffte es aber nicht und rollte zurück. Mit aller Macht und Kraft stellte er sich auf die Bremse und riß die Handbremse bis zum Anschlag hoch. Keinen Moment zu früh, denn das Wohnmobil kam gerade noch rechtzeitig vor der Mauer zum Stehen. Dieses Mal passte gerade einmal noch eine Zeitung dazwischen. Für die Gäste im Restaurant war es Spannung pur und atemlos verfolgten sie Bernds Manöver. Nun ging wirklich gar nichts mehr und Bernd musste die ganze enge Gasse rückwärts wieder raus. War klar, das sich hinter und vor uns mittlerweile mehrere Autos angesammelt hatten, die jetzt ebenfalls rückwärts fahren mussten, oder? Wir schwitzen Blut und Wasser. Bernd im und ich außerhalb des Wohnmobils. Gott sei Dank kam dann ein Spanier, erklärte uns einen alternativen Ausweg und dirigierte uns raus aus diesem Albtraum.  Danach mussten wir erst mal anhalten und eine rauchen!!

Kurze Zeit später fanden wir dann in einer Seitenstrasse eine letzte Parklücke, in der wir soeben reinpassten. Diese Strassse ist aber so schräg, dass wir heute im Bett kein Kopfkissen benötigen werden und ich jedesmal wenn ich im Saloon von vorn nach hinten laufe, das Gefühl habe, ich wäre am wandern.

Ganz schön schräg unser Saloon !

Bernd hat zur zusätzlichen Sicherheit zum ersten Mal „Wegfahr- bzw. Auffahrkeile“ rausgesucht und zusätzlich vor die Reifen postiert.

Berechnen Sie anhand der Schräge des WoMo-Fensters und der geraden Hausmauerlinie im Hintergrund unseren „Übernachtungswinkel“ mit Hilfe des Satzes von Pythagoras !

PS: Wir sind echt froh, das wir unsere beiden Fahrräder vor unserer Bergtour vom WoMo abgenommen und bei Alex & Sarah haben stehen lassen, so sind wir jetzt ca. 0,8 m kürzer! Ansonsten hätten die die Dorfrundfahrt sicher nicht überstanden!

Mal sehen, wie es morgen mit uns Flachlandtirolern in den spanischen Bergen weitergeht. 🙂

03.12.2018

Wir schliefen ziemlich schlecht, denn wir standen so schief, dass wir immer ans Fußende runterrutschten und waren demzufolge früh wach. Tee oder Kaffee kochen war so unmöglich und darum fuhren wir ohne Frühstück, gleich nach dem Zähneputzen, weiter. Nach 20 Kilometern fanden wir endlich eine Tankstelle. Wir fuhren schon seit gestern auf Reserve und waren dementsprechend nervös. Bei der Tankstelle luden wir gleich noch etwas Wasser und nun hatten wir Hunger und wollten uns einen Platz zum Frühstücken suchen. Das Glück war uns hold, denn nur 500 Meter nach der Tanke, ging eine noch nicht erschlossene und noch nicht fertige Straße rechts rein. Die Straße war breit, hatte Parkstreifen und endete abrupt vor einer Olivenplantage.

Im nächsten Jahr wird hier wahrscheinlich schon das mit EU-Mitteln geförderte Industriegebiet fertig sein und dieser tolle Gratis-Stellplatz nicht mehr genutzt werden können. 🙁   PS: damit sich notfalls niemand aufregt: die Stühle und den Tisch haben wir immer nach Gebrauch, bzw. Verlassen des Platzes wieder eingeräumt … also kein Campingverhalten 🙂  🙂 

Während Bernd die Sitzmöbel nach draußen stellte, machte ich das Frühstück. Ausnahmsweise sogar mit Eiern. Aßen taten wir draußen, denn wir hatten bei strahlendem Sonnenschein schon jetzt 18 Grad und es war erst 10 Uhr. Die Aussicht war phänomenal.

Hier saßen wir nun ganz alleine, inmitten der wunderschönen Natur. Vor und hinter uns die Berge und eine phantastische Aussicht auf die kleine Stadt Zahara de la Sierra. Außerdem jede Menge Olivenbäume. Ein Traum geradezu und so beschlossen wir spontan hier zu bleiben. Gegen Mittag kletterte das Thermometer dann sogar noch auf 21 Grad und wir machten uns auf zum Wandern. Nach anfänglichen Verirrungen, wir landeteten auf fremden Grundstücken mit ebenfalls Olivenbäumen, fanden wir einen schönen Weg, der uns direkt ins Dorf Burgo führte.

Unterwegs besichtigten wir noch einen Friedhof. Hier werden die Toten in Mauern geschoben und kommen nicht unter die Erde.

Ich finde das viel besser, denn die Vorstellung später einmal unter der Erde von Würmern gefressen zu werden, macht mir schon heute ein ganz mulmiges Gefühl. Sowieso sind hier in Spanien die Friedhöfe  viel farbenfroher als bei uns, was an den ganzen bunten künstlichen Blumen und den Mandarinenbäumen liegt.

Ein schöner Platz für die Ewigkeit, denke ich und wir verlassen diesen friedlichen Ort und schlendern weiter. Schon nach weiteren 10 Minuten gelangen wir nach Burgo.

In Burgos gibt es diese Öl-Mühle, wo die geernteten Oliven zu Olivenöl verarbeitet werden.

Im Dorfkern befinden sich etliche Lokale, die gut besucht sind. Immer wieder fällt uns auf, dass hier wesentlich mehr Leute essen gehen, als in Deutschland und das, obwohl die Spanier eine viel höhere Arbeitslosenquote haben und demzufolge weniger Geld. Der Grund ist klar. Die Wirte hier schlagen nur 100 Prozent auf den Wahreneinsatz der Speisen und Getränke auf, anstatt wie in Deutschland 400. So kann sich fast jeder hier das Essengehen leisten. Wieder sehen wir Tafeln vor den Restaurants stehen, in denen das 3- gängige Tagesmenü, inclusive eines Getränks, für 7 Euro angeboten wird. Aus Erfahrung wissen wir, dass es trotzdem wohlschmeckende Portionen sind und auch satt macht. Wir verzichten aber, denn unser Kühlschrank ist randvoll . Und so setzen wir uns auf eine der vielen Bänke mitten auf die langgezogene Plaza mit Blick auf die schöne Kirche.

Hier verweilen wir mehr als eine halbe Stunde und sehen dem Dorftreiben zu. Idylle pur, denke ich. Als wir dann unsere Wanderung fortsetzen wollen, bemerkte ich, dass mein linker Schuh plötzlich wahnsinnig drückt. 3 Mal ziehe ich ihn aus und wieder an, aber hinten an der Ferse schmerzt es weiterhin. Wir beschliessen deshalb den Heimweg anzutreten. Nach 3 Kilometern sitzen wir wieder beim Wohnmobil und scrabblen.

Hier standen wir, wie am Abgrund einer Schlucht, mit dem fantastischen, unbezahlbaren Ausblick nach allen Seiten.

Das Licht, dass auf die Berge und Felder scheint, ist überwältigend und wir können uns gar nicht satt sehen an der Aussicht. Mal wieder machen sich Glücksgefühle breit.

04.12.2018

Heute klettert das Thermometer sogar auf 22 Grad und wir können abermals draußen frühstücken. Unfassbar, denn wir haben ja schon Dezember. Bevor wir uns auf eine neuerliche Wanderung machen, telefonieren wir mit unseren Lieben daheim. Mein Fuß schmerzt noch immer. Außer einer Rötung ist aber nicht viel zu sehen und ich beiße die Zähne zusammen und auf gehts. Dieses Mal immer den Berg hinauf.

Nach einer kurzen „Sitz-Rauch-Pause“ musste ich Ines erst einmal helfen, wieder aus dem betonierten Entwässerungsgraben heraus zu kommen.

Unterwegs sehen wir einen älteren Herren vor seinem kleinen Häuschen auf der Bank sitzen. Fröhlich winken wir ihm zu und Bernd ruft laut“ El viva Espana“ zu ihm rüber. Der Mann lacht, zeigt auf den azurblauen Himmel und macht einen sehr glücklichen Eindruck. Kein Wunder denken wir, bei der grandiosen Aussicht!

Und dann erst diese Ruhe hier. Nur selten kommt ein Auto vorbei und außer vereinzeltes Vogelgezwitscher hören wir nichts. Wir gehen den Berg so lange hoch, bis es nicht mehr weitergeht. Außer den einen oder anderen, der seine Olivenbäume, die auch hier reichlich wachsen, aberntet, sehen wir ansonsten keine Menschenseele.

„Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen“ … so heisst es schon in einem Lied (aus My fair lady). Wir sind fasziniert von dem vielen Grün! Und das im Dezember!

Bernd singt gut gelaunt vor sich hin. Immer den selben Text:“ Danke für diesen schönen Morgen, danke für diesen schönen Tag……..“ Dabei stellt er dann fest, dass er über 25 Halbtöne(ca. 12 Oktaven) singen kann. Die letzten 10 klingen aber eher, als wenn ein Eunuch singt und ich bin froh, als er damit endlich aufhört. Nun soll auch ich es probieren. Ich komme nur über 5 Oktaven und allesamt klingen ganz schrecklich.
Wieder beim Mobil, isst Bernd den dritten Tag, den von mir gemachten Hühnereintopf und ich halte mich an Brot. Bernd spielt dann draußen noch  Gitarre und als es dort zu dunkel wird, macht er im Saloon weiter. Er ist nun gerade dabei spanische Lieder zu lernen und anscheinend auch Raggae.

Weils so schön ist … noch einmal unser toller Stellplatz mit unserem geliebten Haus, fotografiert bei langsam unergehender Sonne.

Ich sehe fern und schlafe schon, als Bernd kommt (erscheint!!).

05.12.2018

Heute geht unsere Fahrt weiter und wir verlassen diesen besten aller Plätze. Zuerst geht es die 7 Kilometer nach Zahara de la Sierra.

Hier fahren wir über eine Brücke, die am Stausee direkt vorbei führt.

Wir finden auf Anhieb einen Parkplatz und laufen los.

Auf meine Ferse habe ich ein Pflaster geklebt und den Schuh zusätzlich hinten mit Watte ausgelegt. So geht es einigermaßen. Wir finden einen super Weg, der direkt zum Stausee führt. Dort bekomme ich den Mund nicht wieder zu, sooo schön ist es hier. Bernd hat einen Vorsprung von mindestens 100 Metern, weil ich alle paar Meter stehenbleibe, um zu fotografieren. Einfach einmalig!!! Wieder einmal stellen wir fest, welch ein wunderschönes Land Spanien ist.  ( jetzt kommen die schönsten, farbenträchtigsten Fotos dieser schönen Landschaft… so toll von Ines im i-phone festgehalten!)

Ich habe keinen Bauch, sitze nur etwas unvorteilhaft! 🙂

Nun geht es in den Ort, der sich rund um einen Berg zieht und demzufolge ist es mal wieder sehr, sehr steil. Ganz oben verweilen wir und machen an einem Brunnen eine Trinkpause.

Erwähnenswert!: Ja, Ihr seht auf dem Bild natürlich wieder eine Freway-Cola-light-Flasche; aber dieses Mal ist sie mit meinem Wasser-Saft-Gemisch befüllt!

Naja, fast ganz oben, denn ganz ganz oben gibt es noch eine Burg.

Da mein Fuß nun aber dermaßen schmerzt, schenken wir uns das letzte Stück und gehen wieder zurück zum Mobil. Unterwegs kann ich kaum noch laufen, weil es echt richtig weh tut.

Was für ein Ausblick!!!! über den Dächern von Zahara

„Zuhause“ angekommen, besehe ich als erstes meine Hacke und muss feststellen, das die fette Blase aufgegangen ist und nun das schiere Fleisch zu sehen ist. Aua!!!

So`n Mist, als ob Ines nicht schon genug gequält wird mit ihrem Beinleiden.

Weiter gehts ….

Das wars jetzt bis aufs weitere mit der Wanderei. Wir fahren dann noch 50 Kilometer bis nach Arcos de la Frontera. Unterwegs stellen wir fest, dass die Berge jetzt niedriger werden, bis es nur noch Hügel sind. In Arcos hat Bernd einen tollen Park-Platz herausgesucht, der direkt an einem Strand vor einem See liegt. Wir stellen mal wieder die Sitzmöbel raus und üben Spanisch.

Nach kurzer Zeit kommen eine Horde Jungs und machen stundenlang imposante Übungen an einer Turnstange (übrigens, in Spanien gibt es fast an allen öffentlichen Plätzen Sport-/oder Trimm-Dich-Geräte für jedermann. Das kenne ich aus Deutschland nur noch aus den 70ern, als es hier und da die Trimm-Dich-Pfade gab.)

Ich gabe den Jungs dann gesagt, sie sollen mal hinne machen … ich brauche die Stange gleich zum Teppiche ausklopfen 🙂

Interessiert sehen wir dem Schauspiel zu und nun möchte auch Bernd, inspiriert von den Jugendlichen, seine Sportlichkeit unter Beweis stellen. Er hängt sich an die Ringe und was er da vollbringt, könnt ihr hier sehen.

Ich hoffe, meine „Kerze“ war kurz vor dem Foto noch gerader !!? Danach kam der Abgang als Salto rückwärts, glaub ich 🙂 (und das mit gerade vollem Magen)

Als er seine Übung beendet gibt es donnernden und langanhaltenden Applaus von den Jungs. Bernd ist sichtlich stolz!!

Vorher machte Ines aber noch tolle Fotos vom gespiegelten Sonnenuntergang am See.

Als es dunkel wird. gehen wir rein und ich sehe fern. Was anderes kann ich nicht tun, da der Bildschirm meines Pc`s nur noch flackert und ich keine Programme öffnen kann. Da Bernd seinen selber nutzen will, kann ich kein Blog schreiben. Überhaupt ist Bernd sehr eigen mit seinen Sachen und sieht es überhaupt nicht gerne, wenn ich daran gehe (ja, das stimmt, denn ich möchte, dass meine Sachen möglichst lange halten….)  Natürlich bin ich da ganz anders. Mein Motto lautet nämlich: Was mein ist, ist auch dein!“Und so nutzt Bernd tageintagaus auch meine Lesebrille.
Der kaputte PC hat leider zur Folge, dass ich noch seltener Blog schreiben kann. Eigentlich bräuchte ich einen neuen, oder einen gebrauchten, aber weil wir nächste Woche schon die Werkstattkosten vor der Brust haben, wird daraus noch lange nicht (ne, ne mein Schatz, Du wirst so schnell wie möglich ein neues Notebook bekommen; so lange kannst Du meinen mit nutzen!) Naja, think positiv!!! Nun habe ich viel viel weniger zu tun und Bernd demzufolge auch. Vielleicht kann ich Bernd überreden, dass er weiterschreibt…………….

06.12.2018

Ich schreibe nun in Echtzeit.Es ist halb 5 Uhr und dank meiner Blase am Fuß habe ich vor lauter Schmerzen kaum geschlafen. Trotz dickem Verband, merkte ich jedesmal nur allzu deutlich, wenn mein Fuß Matratzenberührung hatte und das war echt oft. Ich hätte wohl die Wände hochgehen können. Gegen 4 Uhr puhlte ich meinen Verband ab, denn ich hatte den Eindruck mein Fuß stirbt ab. Echt voll blöd!!!
Heute werden wir den Tag noch hier an diesem schönen See verbringen, bevor es dann gegen Nachmittag zurück nach El Soto geht. Dort haben Sarah & Alex an die 20 Gäste eingeladen, als Entschädigung dafür, dass diese, allesammt Nachbarn, über Monate hinweg, die Umbaumaßnahmen der Finca und den damit verbundenden Geräuschen ertragen mussten. Dort gibt es dann viel zu tun und wir werden die beiden tatkräftig unterstützen. Bernd macht zudem dort Musik. Er hat vor, sogar seine PA-Anlage für diesen Zweck aufzubauen. Da ausnahmslos spanische Gäste kommen werden, können wir mal wieder unsere Spanischkenntnisse unter Beweis stellen. Auch freuen wir uns natürlich wieder auf Sarah und Alex und ganz besonders auf“ meine Zwillinge“. Ob sie in den vergangenen 10 Tagen wohl schon wieder gewachsen sind???

Jetzt müssen wir nur noch warten, bis Bernd endlich aufsteht, denn erst dann gibt es die wirklich tollen Fotos. Das kann allerdings noch dauern!!! Einen schönen Nikolaus wünschen wir!

Nachtrag: Bernd ist jetzt wach und macht das Frühstück. Soeben wollte ich ihm mein Geschreibsel vorlesen,da musste ich feststellen, dass alles weg war. Ich brach in Tränen aus und fluchte wie die Kesselflicker. Wie konnte das denn passieren??? Gott sei Dank findet Bernd es irgendwo anders dann aber doch wieder, kopiert es (in Word) und fügt es wieder in den Bericht ein. Puh, Glück gehabt!!! (… dass Ines so einen ruhigen, schlauen Bernd hat, der es gewohnt war/ist Probleme zu lösen 🙂 )

 

 

Womo

Mal wieder auf der Finca in El Soto – 16.11.2018 bis …es aufhört zu regnen!

Hallihallo ihr Lieben!

Schon vor 3 Tagen sind wir abermals die 40 Kilometer (Wow! so weit!) von Roche nach El Soto gefahren. Das hatte 4 Gründe.
1) Alex hat ständig gefragt, wann wir endlich wiederkommen.
2) Wir wollten Alex Familie kennenlernen, die auch dort waren, um die Kinder in Augenschein zu nehmen.
3) Jürg hatte dort wieder zum Grillen eingeladen und
4) es war schlechtes Wetter angesagt.
So brachen wir also unsere Zelte in Roche ab, verabschiedeten uns von all den netten neuen Bekanntschaften und machten uns auf den Weg. Bei einer Wohnmobilwerkstatt in Conil legten wir den ersten Zwischenstopp ein, denn wir wollten uns informieren, wieviel ein neues Dachfenster kostet. Das alte hatte der Wind ja rausgerissen, während mein Frischluftfanatiker von Ehemann, seelenruhig im Bett lag. Kostenvoranschlag incl. Montage 220 Euro. Den zweiten Stopp legten wir bei Lidl in Barbate ein. Dort rannte ich wie immer hektisch durch den Laden und war kaum ansprechbar. Bernd im Galopp immer hinter mir her (ich habe immer wieder beruhigend auf sie eingeredet, viele Sache geholt und in den Wagen gelegt und „vorsichtig“ gefragt, was Ihrer Meinung nach denn noch so für Ihr geplantes Kochen benötigt wird 🙂 ). Nach gut einer Stunde war auch das erledigt und wir hatten uns wieder lieb.
Nun hatten wir die letzte Challenge zu bestreiten, denn Jürg, der Grillmeister, hatte uns den Auftrag gegeben, Grillkohle zu besorgen. Das gestaltete sich ziemlich schwierig und wir fuhren kreuz und quer durch Barbate, bis wir endlich an der dritten Tankstelle fündig wurden. 5,25 Euro hat ein kleiner Sack gekostet und das fand ich echt teuer. Nun gings ab nach El Soto.
Dort angekommen war Jürg schon fleissig am Grillen (ohne unsere Grillkohle?). Die Familie von Alex hatte schon den Tisch gedeckt und war nun mit vereinten Kräften dabei noch einen Salat und das Dessert zu zaubern. Zwanglos machten wir uns in der Küche miteinander bekannt. Angereist waren Alex Mutter, Oma, Tante und 2 Cousinen. Allesammt furchtbar nett und sympathisch. Auch ich machte mich sofort an die Arbeit und bereitete eine riesige Portion Tomatensala zut, sowie ich es bei Papa schon oft gesehen hatte. Um es vorwegzunehmen, er schmeckte super und ich musste ihn vor Sarah in Sicherheit bringen, da sie schon im Vorweg ständig am Naschen war. Die Kinder wurden von einem zum anderen gereicht und von allen durch die Gegend getragen, gewickelt und gefüttert. Ja, auch gefüttert, denn sie bekommen jetzt zusätzlich zur Muttermilch auch das Fläschchen, weil Sarah sonst gefühlsmäßig den ganzen Tag am Stillen ist. Eigentlich wollte sie es ja ein Jahr durchhalten, aber die Praxis sieht jetzt doch ein wenig anders aus. Es dauerte nicht lange und das Fleisch war fertig und wurde serviert. Hungrig stürzten wir uns alle darauf und zelebrierten förmlich diese leckere Mahlzeit. Wir waren insgesammt 10 Leute und unsere Münder standen keinen Augenblick still. Es gab ja soooo viel zu erzählen und im Wintergarten war es irre gemütlich. Alex hatte überall Kerzen aufgestellt und ein bißchen sah es schon aus wie Weihnachten.

Besonders witzig war, als Alex Cousine von der Fahrt vom Flughafen hierher berichtete. Alex hatte nämlich zugesagt sie dort abzuholen. Zwar hatten sie auch einen kleinen Leihwagen, aber mit 5 Personen, Gepäck und einen Rollator, war das rein platztechnisch doch etwas knapp und so warteten sie dann am Flughafen auf Alex. Der kam aber nicht, denn er hatte es schlichtweg vergessen. Zu seiner Entschuldigung  sagte er, dass die Zusage ja schon 4 Wochen her sei, also quasi aus einem anderen Leben stammt. Mann, haben wir gelacht. Das wurde nur noch getoppt, als wir die Fotos vom Innenleben des Leihautos sahen, wo die Familie es tatsächlich geschafft hatte, sich allesamt reinzuquetschen. Als Bernd einen Blick auf das Fotos warf, fragte er erstaunt, warum denn auf der Rückbank ein Reserverad zu sehen war. Die Familie bekam fast einen Erstickungslachkrampf, als sie Bernd erklärten, dass wäre das Rad vom Rollator.
Wie ihr lesen könnt, hatten wir mächtig Spass und selbst die Babys zeigten sich von ihrer besten Seite und ließen Sarah ausnahmsweise einmal in Ruhe essen. Nach dem Essen spielte Bernd noch ein paar Lieder auf der Gitarre und sang  mit Alex im Duett.
Danach ließen wir die Familie allein, denn es war ihr letzter Abend, bevor es morgen wieder zurück ins kalte Deutschland ging.

17.11.2018

Am nächsten Tag war noch einmal gutes Wetter angesagt und das genossen wir. Zuerst aber brachten wir unseren Saloon auf Hochglanz. Bernd stellte fest, dass die Heizung minimal leckte und versuchte, das Problem in den Griff zu bekommen. Ich glaube mit Erfolg, denn zur Zeit leckt es wohl nicht mehr. Bernd weiß aber nicht wie lange.

Schlauch- und Kabelsalat neben der ALDE-Heizung !!

Mittags spielten wir dann mal wieder Doppelkopf und da Bernd so überzeugend Re gesagt hatte und ich ebenfalls ein sehr gutes Reblatt hatte, sagte ich keine 90. Bernd spielte dann meiner Meinung nach so unlogisch, dass wir tatsächlich verloren und Bernd von mir Pittjes bekam. Ich dann von den anderen und Bernd wollte nie mehr mit mir spielen. Tat er am Folgetag aber dann doch und die Welt war wieder in Ordnung. Nach dem Spiel nahmen wir die Zwillinge für 4 Stunden mit ins Wohnmobil und Alex und Sarah konnten schlafen. Der Plan war, sie möglichst lange wach zu halten, damit sie des Nachts mal länger als 1,5 Stunden am Stück schlafen. Das gelang uns aber nicht, denn sie schliefen fast die ganze Zeit und wachten nur kurz zu den Mahlzeiten auf.

Toll, wie Ines auch mit Zwillingen „alleine“ fertig wird. Aber denoch liebe Ines: Wir wollen keine weiteren Kinder!

Das heißt, sie gaben Laut, machten aber selbst dort kaum die Augen auf. Lediglich beim Wickeln schrie Tiago wie üblich wie am Spieß. Sein kleiner Bruder Emilio wachte selbst dann nicht auf. Ich nutzte die Gelegenheit und machte eine kleine Fotosession mit den beiden. Ich positionierte sie in verschiedenste Lagen, was sie aber nicht im Mindestesten zu stören schien und machte tolle Fotos. Aber seht selbst….

Die am meisten fotografierten „Objekte“ in dieser Zeit. Sind aber auch zu süss! Irgendwann gibt es auch mal wieder Fotos von mir??!  🙂

Beide haben schon kräftig zugelegt. Tiago, der Dicke schon 400 Gramm und er wiegt jetzt mit 3,5 Wochen 3 Kilo. Emilio der Kleine,Ruhige 300 Gramm und hat jetzt ein Gewicht von 2,7 Kilo. Ihr glaubt ja gar nicht, was die paar Gramm ausmachen. Wäre toll, wenn das bei mir auch so wäre. So wirkt Tiago wesentlich größer und kompakter und sein Bruder geradezu zierlich.

Süß sind sie natürlich beide. Man kann sie jetzt auch schon supergut auseinanderhalten. Sie sind zwar zweieigig, hatten aber gerade am Anfang doch sehr viel Ähnlichkeit. Nun wird immer deutlicher, dass der Kleine nach Alex kommt.Dieser war als Kind ein echter Rotschopf und wie es aussieht, hat er dies an seinen jüngsten Sohn vererbt. Der Dicke kommt, rein von den Gesichtszügen, eher nach Sarah. Von der Figur aber nicht, denn Sarah ist bis auf ein kleines Bäuchlein schon wieder gertenschlank. Sie hatte zwar 20 Kilo zugenommen, aber anscheinend war das meiste Wasser. Die hats gut!!!

Gegen 18 Uhr 30 brachten wir die Kleinen zurück. Sarah war echt froh, denn sie musste dringend Milch loswerden.

Anschließend recherchierte Bernd abermals stundenlang im Internet. Wie seit geraumer Zeit ging es um unsere Entrostung des Unterbodens und des anschließenden Schutzes. Mit einer Werkstatt in Deutschland hatte er diesbezüglich auch schon telefoniert und nachdem diese ihm mitgeteilt hat, dass es ca. 5000 Euro kosten und es 2 Wochen dauern würde (in denen wir dann kein Dach über dem Kopf hätten), befasst er sich mit dem Gedanken. es selbst zu machen. Ich halte das für keine gute Idee, weil, wenn es in der Werkstatt schon sooo lange dauert, wie lange wird es dann bei Bernd dauern?? Wahrscheinlich würde er monatelang unter dem Auto liegen und ich bekäme ihn gar nicht mehr zu Gesicht. Und wir müssen doch auch an seine Gitarrenfinger denken, oder? Für mich wäre die beste Lösung, es hier in Spanien machen zu lassen. Diese Meinung teilt Bernd nicht mit mir, denn er meint, die Spanier kennen sich mit dieser Problematik zu wenig aus ist. Naja, kommt Zeit, kommt Rat, oder unser Saloon gammelt uns unterm Hintern weg. Schauen wir mal.

18.11.2018

Gestern morgen wurden wir dann schon sehr früh durch den angekündigten Regen geweckt. Es goss wie aus Kübeln und zwar den kompletten Tag. Unglaublich welche Wassermassen hier runterkommen und das Blödeste ist, dass es 6 Tage so weitergehen soll.

Vom Winde verweht !!

Zum Glück sind wir jetzt nicht in Roche, denn dort wären wir komplett abgesoffen. Der Lehmboden dort ist so aufgeweicht, das wir unsere Schuhe wahrscheinlich nie wieder sauber bekommen hätten. Hier ist unser einziges Problem unsere Frontscheibe, denn natürlich ist sie genau wie letztes Jahr nicht ganz dicht und trotz diverser massiver Abdichtungsmassnahmen durch Bernd tritt bei heftigem Regen ein wenig Wasser ein. Bisher hält es sich aber noch in Grenzen.

Schlimmer hat es da Miriam getroffen. Sie steht noch immer neben uns und bei ihr hat es die ganze Nacht ordentlich reingeregnet. Vor 2 Wochen war nur das Dach undicht. Dieses hatte Bernd abgedichtet. Nun aber kommt es von sämtlichen Seitenscheiben und da kann Bernd nichts machen. Eigentlich nur eine Werkstatt, aber das kostet viel Geld. Zudem springt ihr Auto auch nicht mehr an. Die Arme.

Wir jedenfalls sind froh hier zu sein, denn hier gibt es immer etwas zu tun. So machten Bernd und ich uns gemeinsam an die Grundreinigung des ersten Apartements. Auch dort stand viel unter Wasser und Alex Familie hatte Glück, dass es, als sie hier waren, nicht geregnet hatte. Die gesammte Family war bereits um 7 Uhr abgereist und so konnten Bernd und ich uns richtig austoben. Blöderweise funktionierte der Staubsauger trotz kompletter Reinigung und Demontage nicht so wie er sollte und Bernd, der das Saugen übernehmen wollte, fluchte wie ein Rohrspatz.
Gegen Mittag spielten wir dann wieder Doppelkopf und im Anschluss daran machte ich mich auf und nahm die Küche in Beschlag. Heute wollte ich kochen und ich hatte auch schon eine Idee. Es sollte indonesisches Curryhuhn mit Wildreis und Früchten geben. Dafür rief ich erstmal bei meinen Papa auf Gran Canaria an. Der macht nämlich die beste Currysoße der Welt und an die wollte ich mich heute wagen. Bereitwillig gab er mir das Rezept und ich speicherte alles im Kopf. Nun ging es an die Arbeit. Zuerst würzte ich ein ganzes Huhn und schob es in den Backofen. Dann machte ich mich an die Soße. Jede Menge Äpfel und Zwiebeln wurden geschält und klein gehackt. Mehr verrate ich hier nicht, weiles ja ein Geheimrezept ist!! Nur soviel sei gesagt: Man braucht dazu zwingend einen Pürrierstab und den hatte Sarah zum Glück. Es dauerte ewig lange. Zum Schluss nahm ich das Huhn auseinander und Jürg, den wir auch eingeladen hatten, nagte die Knochen ab und tunkte Brot in den Hähnchensaft, um ja nichts verkommen zu lassen. Nun konnte serviert werden.

Sehr schön angerichtet, daläuft einem schon jetzt das Wasser im Munde zusammen. Und wie gut es duftet!Liebe geht durch den Magen und ich habe 3 Portionen gegessen und bin voller Liebe für meine Ines!

Allen schmeckte es hervorragend und Bernd aß sogar 3 Teller. Alle anderen 2 und es blieb nicht einmal ein kleinstes Krümelchen übrig.

Na Ihr Beiden, noch etwas skeptisch am Anfang?? It`s not a Pizza 🙂

Selbst mir schmeckte es super!!! Sollte ich doch etwas von den Kochgenen meines Vaters abbekommen haben???. Sei es wie es ist, ich war jedenfalls mächtig stolz auf mich und ich muss zugeben, das Kochen hat sogar Spass gemacht. Anschließend half Bernd und Jürg mir beim Küche saubermachen und dann wurde mal wieder gezockt.

„Winter, See und Fluß sind zugefroren, Winter“ (so singt Rolf Zuckowski)und so ähnlich fühlten wir uns hier im Wintergarten bei dem Schiet-Wetter. Also zum ersten Mal die dicken Jacken rausholen.

Am späteren Abend sahen wir dann nur noch fern und schliefen früh ein.

Heute morgen wachte ich gegen 6 Uhr auf und bemerkte freudig, dass unsere Freundin Juliane aus Lingen einen Kommentar auf unserer Womoblogseite dagelassen hat. Daraufhin trat ich mir dann kräftig in den Hintern und schrieb Blog. Tja, manchmal braucht man halt Ansporn. Nun bin ich fertig und gerade ist auch der Bernd endlich aufgestanden. Er macht momentan das Frühstück. Heute auch für mich. Leisten kann ich es mir zwar nicht, aber Schreiben macht hungrig.

Nachtrag: Es regnet noch immer!!!

25.11.2018

Und wieder sind ein paar Tage vergangen. Das Wetter war ausnahmslos bescheiden mit viel Regen. Auch jetzt gießt es in Strömen, aber wenn wir unserer Wetterapp Glauben schenken dürfen, ist es damit morgen vorbei und wir können uns auf 2 Wochen Sonnenschein freuen.
Am 20.11.  hatten wir unseren neunten Hochzeitstag. Wie jedes Jahr hatte ich ihn vergessen. Bernd jedoch hatte das zweite Mal in den Jahren daran gedacht und begrüßte mich am Morgen mit einem Kuss und einer Reihe von unserer Lidlschokolade. Dann überreichte er mir noch unsere künstliche Blume, die ich vor einigen Monaten auf einem Parkplatz gefunden hatte, was mir zeigte, dass es auch eher ein Zufall war, als das er das Datum tatsächlich auf dem Schirm hatte. Beim nachmittaglichen Doppelkopf bekam ich dann aber einen süßen kleinen Bonsaibaum, der perfekt auf unserem Tisch passte und 2 Tafeln „weisse“ Schokolade. Alex war zufällig an diesem Tag einkaufen und hatte anscheinend von Bernd einen Auftrag bekommen;-) Sie hatten voll meinen Geschmack getroffen und ich freute mich sehr. Von den beiden bekamen wir dann gemeinsam auch noch Presente in Form von Hüftgold, welches wir sofort verputzten und ein großes Holzbrett, auf dem die Kreuzdame gemalt war.

9 Jahre ein glückliches Ehepaar, das sich liebt, neckt und gerne auch mal streitet 🙂 Wir freuen uns auf viele weitere Jahre und unser spannendes Leben im Wohnmobil. LOVE YOU !

Ein tolles Geschenk, welches jetzt unseren Tisch verschönert und auf dem wunderbar der Bonsai stehen kann. Wir haben uns tierisch gefreut, machten ein paar Fotos und spielten, wie sollte es anders sein, dann weiter Doppelkopf.

Eigentlich ein gutes Blatt!

Anschließend machte ich mich an die Arbeit und bereitete einen Schweinebraten zu. Dazu gab es Süßkartoffelstampf und wieder schmeckte es ganz ordentlich.
In den letzten Tagen durfte ich mir schon morgens die Kinder (Babys) holen und Bernd und ich fütterten und wickelten wie am Fließband.

Unsere große Küche eignet sich zum Glück auch ganz prima für`s Baby-Wickeln 🙂 … und die „junge Mutter“ ist glücklich 🙂

Seit vorgestern sind Alex und Bernd dabei, einen Holzaun aus alten Paletten zu bauen, damit die Hunde nicht immer abhauen können. Das ist zwingend notwendig, da Pauli, der kleinste Hund vor einigen Tagen mit einem Huhn im Maul ankam. Das Huhn kreischte fürchterlich und war schwer verletzt. Wir bekamen von alldem erst etwas mit, als Alex zu unserem Saloon kam und Bernd fragte, ob er in der Lage wäre, das arme Huhn zu erlösen. Bernd fackelte nicht lange und enthauptete dieses fachmännisch und schmerzfrei. Die 7 Katzen hatten daraufhin ein Festmahl. Leider stellte sich heraus, dass das Huhn den Nachbarn gehört hatte und die hatten blöderweise den Übeltäter gesehen. Sarah erfuhr von den anderen Nachbarn, dass deren zwei Hunde dort ebenfalls des öfteren Hühner gekillt hatten und diese dann eingeschläfert werden mussten. Das sollte natürlich mit der süßen Pauli nicht passieren und daher wird nun der „Sicherheitszaun“ so schnell wie möglich errichtet. Bis auf das Tor haben die beiden im Teamwork ihr Werk vollendet und dabei sehr viel handwerkliches Geschick bewiesen. Es sieht echt klasse aus. Wegen des anhaltenden Regens wird das Tor aber nun wohl erst morgen fertiggestellt. (und leider haben die „Mädels“  keine Fotos von den Zaunbauern bei der Arbeit gemacht :-(, aber morgen machen wir dann welche von dem fertigen individuellen Naturzaun!)

„Lustig ist das Zigeuner-Leben …“ also Wäsche zum Trocknen bei schlechtem Wetter im WoMo aufhängen. Zu Glück nur die Restfeuchte, denn der Großteil der Wäsche war vorher in unserem bordeigenen Wäschetrockner.

Eigentlich wollten wir morgen aufbrechen und in die Berge fahren. Nun haben wir dies auf übermorgen verschoben. Weil Bernd gestern den ganzen Tag mit dem Zaunbau beschäftigt war, hatte ich die Kinder ganz alleine bei mir im Wohnmobil. Ich sag euch…… Keine ruhige Minute  (Reinhard Mey lässt grüssen) …..aber ich hatte Glück, denn sie hatten immer abwechselnd die Hosen voll und auch Hunger. Das war prima, denn wenn es zeitgleich ist, schafft es einer alleine nicht. Sarah schaffte in der Zeit allerhand im Haushalt, räumte Schubladen auf und um und machte mit Miriams tatkräftiger Unterstützung verfrühten Frühjahrsputz. Gegen 14 Uhr vermisste sie die Kinder aber dermaßen, dass wir sie gemeinsam zurück ins Haus brachten. Ach ja, sie sind ja soooo süß!!!!! Erstaunlich, wie man in so kurzer Zeit diese kleinen Windelpupser dermaßen in sein Herz schließen kann. Sarah hat mittlerweile die Strapazen des Kaiserschnitts weitgehend überstanden und kaum noch Schmerzen. Beneidenswerterweise hat sie, bis auf ein kleines Bäuchlein, auch ihre alte (junge) Figur wieder. Am Abend kam dann Jürg, der Schweizer und kochte ganz ausgezeichnete Spaghetti Bolonese, welche bis auf das letzte Krümelchen aufgegessen wurde.
Nachdem die Runde aufgelöst wurde und wir zurück zum Wohnmobil gingen, bekamen wir eine Nachricht via Whats-app von dem anderen Alex und seiner Julia. Die beiden waren lange in Portugal unterwegs gewesen und nun schon in der Nähe in Sevilla (Spanien). Da wir uns unbedingt wiedersehen wollten und die beiden noch „unbedingter“ Sarah und Alex kennenlernen sollten, schickten wir ihnen unseren jetzigen Standort. Nun kommen sie heute am späteren Abend und morgen hat dann Julia sogar Geburtstag, den wir gemeinsam feiern wollen. Wir freuen uns sehr auf die beiden, haben wir sie doch mittlerweile über 2 Monate nicht gesehen!

Bernd hat sich mehrere Stunden um unsere EDV-Abteilung gekümmert. Bei den vielen Fotos , die wir machen ist eine doppelte Datensicherung wichtig und er hatte noch eine zusätzliche mobile Festplatte gekauft. Zudem hat er bei seinem kleinen Musik-Notebook neue, vorher eingescannte song-Texte, aufgespielt.                                       So gibt es auch bei schlechtem Wetter immer genug zu tun!Unsere Weiterfahrt verschieben wir dann halt noch etwas. Was soll´s ???? … wir haben ja schließlich Zeit!

26.11.2019

Hier erst einmal die (für Alex und Bernd) versprochenen Fotos vom fertigen „Palettenzaun incl. Pforte“. Das hat den beiden anscheinend richtig Spass gemacht!

Gestern am frühen Abend kamen dann endlich Julia und Alex auf der Finca an. Die Wiedersehensfreude war riesig und wir machten die beiden mit „unserem“ Alex und mit Sarah bekannt. Die beiden schickten wir dann ins Bett, da sie noch immer wegen der Zwillinge unter imensen Schlafmangel leiden. Julia, Alex, Bernd und ich verzogen uns dann in unser Wohnmobil. Es regnete noch immer Bindfäden. Im Saloon aber war es irre gemütlich und die beiden leerten 2 Flaschen Rotwein, während wir uns wie üblich an Cola-Weinbrand hielten. Es gab ja soviel zu erzählen und während wir Flips, Chips und andere Kalorienbomben vertilgten, berichteten wir uns gegenseitig von unseren Erlebnissen. Es war ein supernetter Abend. Um Punkt 24 Uhr holte Bernd plötzlich seine Ukulele raus und brachte Julia ein Ständchen zu ihrem 34zigsten Geburtstag. Natürlich sangen wir anderen lautstark mit. Gegen 1 Uhr löste sich die illustre Gesellschaft dann auf und wir fielen todmüde und angeschickert ins Bett.

Am nächsten Morgen bekam(en) ich (wir) meine (unsere) Zwillinge gebracht, die wie üblich zu dieser Uhrzeit etwas quengelig waren. Mittlerweile bin ich aber richtig gut in meinem Job und weiss jedes Weinen richtig zu deuten. Anschließend setzten wir draussen vor unserem Mobil die Unterhaltung von gestern fort. Endlich schien wieder die Sonne und es wurde richtiggehend warm. Nach einiger Zeit kamen dann auch Sarah und Alex für ein Stündchen dazu. Später machte Bernd  im und ums Wohnmobil Klarschiff. Ich hatte dafür null Zeit, denn mit Tiago und Emilio ist man non stopp im Einsatz.
Am späten Nachmittag bereiteten wir dann alles für ein Burgeressen im Garten zu, zudem uns Julia alle anläßlich ihres Geburtstages eingeladen hatte. Die Burger sollten auf dem Grill gebraten werden und Bernd föhnte mindestens eine Stunde die Grillkohle trocken, die versehentlich draußen im Regen stehen geblieben war. Endlich war auch das geschafft; die Kohlen glühten und Bernd konnte die Burger und einige Würste grillen. Julia hatte alles mögliche an Beilagen gezaubert und Alex und Sarah noch Wurst dazugesteuert. Es war wirklich sehr lecker und ein richtiges Geburtstagsfestessen. Später kam dann noch ein Freund von Alex hinzu. Ebenfalls ein Deutscher, der hier lebt und Heilpraktiker ist. Auch dieser Abend wurde wieder sehr lang und trotz der doch sehr niedrigen Aussentemperatur  lagen wir wieder erst um 1 Uhr im Bett. Kurz vorm Zubettgehen überraschte Alex seine Julia noch mit einem portugiesischen Kuchen, auf dem eine Kerze brannte und mit einem tollen selbstgeschriebenen Gedicht für sie. Ich war richtig gerührt.

27.11.2018

Ich erwachte am Morgen erst gegen 9 Uhr und zwar mit einem ausgewachsenen Kater. Blöderweise hatte Alex Nummer 1 gestern Ouso mitgebracht und den habe ich wohl nicht so richtig vertragen. Etwas benommen ging ich zu den beiden, um“ Guten Morgen“ zu sagen. Sofort bekam ich die Kinder wieder mit. Sie lagen schon im Kinderwagen bereit. Schnell bereitete ich ein paar Fläschchen vor und nahm noch einen Stapel Windeln mit. Da sie zuerst noch schliefen, fegte ich das Grundstück und beseitigte die Spuren des gestrigen Saufgelages. Danach ging es auch schon ans Füttern der Zwillinge, was immer geraume Zeit in Anspruch nimmt.
Bernd räumte derweil unsere große WoMo-Garage aus, machte diese sauber und stellte allerhand unserer Sachen (und unsere Fahrräder) in eins der Apartements unter, denn morgen wollten wir in die Berge fahren, um zu wandern. Da wir nach 10 Tagen sowieso wieder hierher zurückkommen wollten, konnten die Sachen ebensogut gleich hierbleiben. Wir hatten nämlich eine Werkstatt gefunden, die sich um unseren Unterboden kümmern wollte. Da sie 3-4 Tage dafür brauchen würde, dürfen wir solange in einem der Apartements wohnen. Voll nett!!!!

Nach dem Abfüttern der Zwillinge wurde gewickelt. Bei Tiago war alles ok, aber Emilio war völlig zugeschissen. Es sah aus, als hätte jemand drei Tuben Senf ausgedrückt. Krampfhaft hielt ich seine Beine hoch, aber zu spät…. Nun bemerkte ich, dass sein großes Geschäft noch nicht abgeschlossen war und etwas gestresst beobachtete ich, wie es nun weiterging. Sein Hemdchen wies ebenfalls Senfspuren auf, ebenso sein Strampler. Nun pinkelte er auch noch und bekam die Hälfte ins Gesicht. Tja, da war nichts mehr zu retten und ich ließ Wasser ins Waschbecken, zog den Kleinen ganz aus, wobei er nun den Mostrich auch im Haar hatte und ließ ihn, nachdem ich die Wassertemperatur geprüft hatte, ins Waschbecken gleiten und säuberte ihn, so gut ich konnte. Emilio, der zuvor geschrien hatte wie am Spieß, beruhigte sich augenblicklich und genoss sein Bad. Anschließend wickelte ich ihn in zwei große Handtücher und machte mich eiligst auf zur Finca von Sahra und Alex. Dort angekommen suchte ich ein neues Outfit für ihn raus und zog ihn wieder an. Dann ging es zurück. (Ich hatte derweil unsere vollgeschissene Küchenablagefläche wieder gesäubert … auch die untergelegte Wolldecke, die ein paar „Spuren“ abbegommen hatte …  aber diese wollte Ines dann doch lieber komplett in der Waschmaschine waschen 🙂  )
Sarah war unterdessen dabei, ein Appartement aufzuhübschen. Heute sollten nämlich Fotos  von dem Anwesen gemacht werden, damit die Internetseite, auf der man die Appartements buchen kann, endlich fertig wird. Das lag Sarah schon lange auf dem Herzen und da Julia unter anderem auch Fotografin ist, fragte ich sie kurzerhand, ob sie nicht ein paar Fotos machen könnte. Julia stimmte sofort zu. Zuvor aber machte sie ganz tolle Aufnahmen von den Zwillingen, die ich in die verschiedensten Posen legte.

Ciao, bis zum nächsten Fotoshooting! 🙂

 

Nach der Fotosession schliefen die beiden kurz und während Alex die Wege mit einem Puster vom Laub befreite und das Wasser vom Pool säuberte, schrubbte ich dessen Rand und stellte die Möbel im Garten ordentlich hin. Nun kam Sarah mit Tischdecken und Blumen und gestaltete alles liebevoll. Begleitet wurde unsere Arbeit von Gitarrenspiel und Gesang von Bernd, denn der hatte seine ausgepackte Musik-Anlage auf einer der Terassen aufgebaut und probierte sie nun mal wieder aus.
Nun war Eile geboten, denn das Licht war jetzt perfekt um Fotos zu machen und Julia begann mit ihrer Arbeit. Während sie fotografierte was das Zeug hielt, hatten die Babys schon wieder Hunger und ich war für die nächsten 2 Stunden wieder mehr als beschäftigt. Julia machte an die 200 Fotos und zog sich dann zurück in ihr Wohnmobil, um alle zu bearbeiten.  Aber schaut selber, sind das nicht tolle professionelle Fotos?! Hier einige Beispiele:

Ines hat sich redlich eine Pause verdient und fungiert nun liegenderweise noch als tolles Fotomodell !

Das dauerte mehrere Stunden und Alex Nr.2 war etwas genervt, weil sie immer im Weg rumsaß. Er hatte nämlich auch allerhand zu tun, denn vor zwei Wochen war ihm irgendein Schlauch abgerissen und wohl Feuchtigkeit in die Garage gedrungen. Diese zog sich sich nach oben unter die Matratze, die nun stellenweise schimmelte. Mit vereinten Kräften trugen wir sie in die Sonne und schrubbten, den Schimmel so gut es ging heraus.

Alex Nr.1 bot sich an für uns alle zu kochen und dankbar nahmen wir das Angebot an, denn wir hatten rein nichts mehr im Kühlschrank. Während ich wiederum die Zwillinge abfütterte, machte Alex sich an die Arbeit und bekam später noch etwas Rückendeckung von Sarah. Gegen 19 Uhr wurden wir dann alle zu Tisch gerufen und staunten nicht schlecht!! Es gab eine imense Vielfahrt an Speisen; es ging über verschiedene Fleischsorten, Kartofellscheibchen, Süßkartoffen, Salat, Baguette, Tzasiki, selbstgemachte Soßen und noch allerhand mehr. Alex Nr.2 hatte zudem noch eine Gemüsepfanne zubereitet. Ungläubig besahen wir uns die Mengen, sicher nicht einmal die Hälfte zu schaffen und schlugen uns die Bäuche voll. Es war so wahnsinnig lecker, dass tatsächlich kaum etwas übrig blieb. Da hat Alex sich wirklich selbst übertroffen und wir fanden es noch leckerer als vor 3 Tagen, als wir essen gegangen waren. Das war zwar auch superlecker, konnte aber hiemit nicht mithalten. Mir läuft jetzt noch, wo ich darüber schreibe, das Wasser im Mund zusammen!!! Ein Sternekoch, hätte dies nicht besser hinbekommen können. Nach dem Essen unterhielten sich die anderen noch gut 1,5 Stunden, während ich mit Bernds Unterstützung die Kinder ein letztes Mal fütterten. Gemeinsam sangen wir die zwei dann in den Schlaf und machten im Schlafzimmer Platz für Sarah und Alex, die nun unbedingt ins Bett mussten. Es war ja auch schon nach 20:00 Uhr ! 🙂

28.11.2018

Um 10 Uhr 20 verabschiedeten wir uns von allen und machten uns auf den Weg zur 90 Kilometer entfernten Werkstatt in Sanlucar de Barameda.
Die beiden Alexe, Sarah und Julia wollten bei dem schönen Wetter ans Meer und so gemeinsam nach El Palmar fahren.
Bei der Werkstatt angekommen, musste Sarah noch einmal via Telefon als Übersetzterin herhalten. Eine halbe Stunde später war alles geklärt und abgemacht, dass wir unser Wohnmobil am 10. Dezember vorbei bringen würden.

Für uns ging die Fahrt nun weiter über Jerez de la Frontera in die Berge  – mit heutigem Ziel: El Bosque in der Sierra de Grazalema!

Womo

David war da!

Hallo ihr Lieben,

Sorry, ich habe solange nichts geschrieben. Das lag zum einem daran, dass mein Sohn David da war und ich demzufolge nachts nichts schreiben konnte (Erklärung dazu von mir: David schläft im Gästehubbett und Ines wollte, um ihn nicht zu wecken, dann nicht in unserem Wohnzimmer am PC arbeiten) , zum anderen , dass die Tage irgendwie zu kurz waren und zum dritten an meiner Faulheit. Mit dritten ist jetzt Schluss und ich versuche mal die vergangenen Tage zu rekonstruieren.

David kam todmüde am 05.11. gegen Mittag auf der Finka von Alex und Sarah an, wo wir immer noch waren. Sein Flug, von Düsseldorf, ging schon schon um 5 Uhr 30 und er musste ersteinmal von Hamburg dorthin gelangen. Von Düsseldorf hatte ich gebucht, weil ursprünglich auch Bennet mitkommen wollte, der nicht allzu weit von Düsseldorf entfernt wohnt. Bennet, die alte Schnarchnase, hat seinen Urlaub, den er den ganzen November hätte nehmen können, erst 3 Wochen  n a c h Buchung eingereicht ( ganz typisch für ihn, egal was Bernd hier jetzt in blauer Schrift schreibt!!!). In der Zwischenzeit hatte ein Kollege von ihm die Abteilung verlassen und Bennet (mein großartiger Sohn, Ausnahmeschlagzeuger, Multimusiktalent, Segelflugzeugpilot, Zauberer und Verantwortungsträger in einem Pharmabetrieb, etc. 🙂  ), der nun allein für diese verantwortlich ist, bekam nun natürlich keinen Urlaub mehr genehmigt und so flog David allein. Da er schon 2 Stunden vor Abflug dort sein musste, hatte er die Nacht vorher durchgemacht und war dementsprechend müde. Allerdings brachte er die Sonne mit, denn kurz vor seinem Eintreffen riss der Himmel auf und endlich hörte es auch auf zu regnen. Wir freuten uns total ihn zu sehen und tranken ersteinmal Tee im parkähnlichen Garten und erzählten uns gegenseitig, wie es uns so ergangen war.
Davids Gesundheit war mal wieder sehr angeschlagen. Gerade hatte er eine Grippe mit hohem Fieber hinter sich gebracht und fühlte sich noch etwas schlapp. Wir verfrachteten ihn kurze Zeit später ins Bett, wo er 4 Stunden schlief. Seine Grippe hatte außer Fieber und Gliederschmerzen keine weiteren Symtome gehabt. Diese kamen dann im Laufe der Woche bei uns. Am zweiten Tag bekam er Schnupfen und ab Tag 3 gesellte sich auch noch ein hartnäckiger Reizhusten hinzu, der ihm besonders Nachts zu schaffen machte. Die Krönung kam dann an Tag sechs. Er war der Meinung, sein Auge wäre dick. Bernd und ich konnten allerdings nichts sehen und mir kam mein Sohn schon etwas hypochondrisch vor. Am nächsten Morgen wurden wir dann eines besseren belehrt. David konnte sein Auge kaum öffnen, zudem tränte es zu allem Überfluss auch noch wie Hulle. Es nützte aber nichts, er musste gegen 5 Uhr morgens los um seinen Flieger zu bekommen. Er tat mir echt leid. Davids Immunsystem ist wirklich grottenschlecht, was vielleicht daran liegt, dass er seitdem er 12 Tage alt ist, nur eine Niere hat, die leider auch nicht so ganz richtig funktioniert. Ich bin nur froh, dass er bei der Telekom arbeitet, denn bei seinen ganzen Fehltagen, wäre er vermutlich bei jeder anderen Firma längst rausgeflogen. David´s Körper nimmt wirklich alles mit, was so an Bakterien und Viren unterwegs ist und das ist allerhand.

An Tag 2 verließen wir Alex und Sarah, denn wir wollten David unbedingt unseren Traumplatz in Roche zeigen. Das Wetter zeigte sich von seiner allerbesten Seite und wir hatten dort einen tollen Tag.

Lecker wraps von Mama. mmh !!!

David hatte zudem seine Drohne mitgenommen und machte fantastische Fotos und Filme.

Unser Stellplatz in Roche mal aus der Luft … einfach toll! Danke David. (Wir stehen ganz oben am Wasser)


Am nächsten und übernächsten Tag regnete es und wir fuhren zu Toni nach Conil. Der hatte sich auch schon beschwert, dass wir ihn noch nicht besucht hatten und so nutzten wir die Gelegenheit.

Bei Toni gab es dann auch Neuigkeiten. Seit kurzem hat er eine Freundin, die aus Lateinamerika kommt und total nett ist. Sie hat auch richtig Feuer im Hintern und sorgt dafür, dass Tonis Haus jetzt mindestens einmal am Tag wie geleckt aussieht. Bernd und Toni spielten die ganze Zeit Gitarre, denn in den vergangenenen Monaten, hatte Toni sich jede Menge neu beigebracht und spielte jetzt extrem besser als bei unserem letzten Treffen.

Am Folgetag ging es wieder nach Roche. Zwar regnete es noch immer, aber David und ich brachten Bernd Skat bei und das spielten wir dann stundenlang.

3 Buben, aber nur mit 1 spiel 2 und sonst nicht viel auf der Hand; für`n Grand reicht es auch nicht… Scheiß Spiel!

Wir hatten irre Spass und so verging auch dieser Tag. In einer Regenpause machten David und ich dann sogar einen Spaziergang, bei dem ich auf dem matschigen Lehmboden ausrutschte und der Länge nach hinfiel. Ich sah aus wie ein Schwein und meine Dusche vom Vortag war komplett hinfällig. David amüsierte sich königlich.

Am nächsten Tag hatten wir endlich einmal wieder Traumwetter und wir verbrachten den Tag bis 14 Uhr am Strand. Dann kam Jürg, ein Schweitzer, den wir hier letztes Jahr auch kennengelernt hatten. Er hatte jede Menge Grillgut dabei und nun wollte er uns abholen, um auf der Finka bei Alex und Sarah zu grillen. Daraus wurde erstmal nichts, denn kurze Zeit später kamen Alex und Sarah ebenfalls mit den Zwillingen nach Roche. Wir verbrachten einen herrlichen Nachmittag zusammen und schafften es sogar Doppelkopf zu spielen. Die Kinder wanderten von einem Arm zum anderen und waren ausgesprochen zufrieden.

Ja auch die beiden Süssen lieben den Komfort unseres Concordes und sind friedlich in unserem Bett eingeschlafen!

Erst gegen Abend fuhren wir dann zur Finka und Jürg schmiss sofort den Grill an. Schnell wurde der Tisch gedeckt und schon ging es ans Essen. Wow, war das lecker. Jürg hatte keine Kosten und Mühen gescheut und es gab außer fett gemästeten Hähnchen, roße Chuletas de Cerdo und Wildschweinwürste.

Da lachte unser Herz und sogar der Bernd wurde papp-satt 🙂

Außerdem hatte Jürg noch frisches Baguette eingekauft und einen Bohnen- Bulgur- Salat gemacht. Vor der Abfahrt hatte ich noch schnell einen Thunfischsalat zubereitet und das alles ließen wir uns nun schmecken.

Danke lieber Jürg (es el hombre a la izquierda)

Jetzt wo ich dieses schreibe, läuft mir nur von der Erinnerung schon wieder das Wasser im Munde zusammen. Nach dem Essen zogen sich Alex und Sarah zurück, denn die Kinder forderten ihr Recht, mussten gestillt und gewickelt werden. Wir saßen noch ewig lange dort und beratschlagten, was es Weihnachten zu essen geben sollte,denn wir hatten beschlossen alle zusammen zu feiern. Das Ergenis war dann Raclette. Erst spät am Abend fuhr uns Jürg wieder zum Wohnmobil. Was war das doch für ein schöner Tag!! Vielen lieben Dank noch mal an dich, Jürg!!!

David fühlte sich auch wohl zwischen unseren Freunden und wollte eigentlich gar nicht wieder weg. Die Woche war aber fast rum und ihm blieb nur ein letzter schöner Tag, den wir abwechseld am Strand und mit Skatspielen verbrachten. Gegen 23 Uhr ging es dann ins Bett. Die Nacht war für David dann schon um 4 Uhr zuende, denn dann klingelte sein Wecker. Ich machte ihm noch ein Fresspaket für unterwegs und einen Kaffee und dann ging es ans Verabschieden. Ich war richtig traurig, denn wir hatten viel Spass mit ihm gehabt. Auch David fand es klasse und er kommt sicher bald mal wieder. Dann aber auf eigene Reise-Kosten!!!.-)

Bernd und ich gingen anschließend wieder ins Bett und schliefen bis 9 Uhr. Das Wetter war gruselig und es schüttete wie aus Eimern. Kaum hatten wir gefrühstückt, kam Jürg unverhofft. Er wollte zum Baumarkt und da er wusste, dass Bernd noch einige Sachen von eben diesen benötigte, verfrachtete er uns in seinen großen Wagen (Dodge RAM 1500) und nahm uns kurzerhand mit. Als ob das nicht schon genug gewesen wäre, lud er uns danach noch zum besten Burger in Town ein. Fragt bloß nicht nach meiner Diät!!! Anschließend fuhren wir zu dem Campingplatz, auf dem Jürgs Trailler stand und besahen uns diesen nun zum erstenmal. Ein tolles Geschoss!!! Wir duschten dann sogar im Duschhaus des Campingplatzes und fuhren nach einer weiteren gemütlichen Stunde zurück.

Anscheinend hatte Jürg uns jetzt sehr in sein Herz geschlossen, denn am nächsten Tag kam er wieder zu uns und zauberte ein tolles Miesmuschelgericht, welches wir uns sofort einverleibten. Super, superlecker!!! Das wird nun in unseren Speiseplan aufgenommen!!! Auch dafür vielen Dank, lieber Jürg!!!

Vor dem Essen gabs erst einmal einen Sekt, den Jürg natürlich auch mitgebracht hatte. Da Ines Sekt kaum verträgt, war sie nach Verzehr dieses kleinen Gläschens schon wieder fein gestellt.

In Roche lernten wir dann noch Manuel kennen, einen Gymnasiallehrer, der sich für ein Jahr eine Auszeit genommen hatte und nun für diese Zeit in seinem Bus lebt. Gerade hat er sich von uns verabschiedet und wir hoffen sehr, ihn noch einmal wieder zu sehen, weil die Chemie einfach stimmte.

Ebenfalls lernten wir hier ein junges nettes Pärchen kennen, die sich einen Camper geliehen hatten, direkt hinter uns standen und imense Stromprobleme hatten. (nicht nur das! Der gemietete Camper von Indi-Campers war/ist der letzte Schr…  , da war so einiges defekt und gruselig –  z.B. der Wassertank unter der Sitzbank direkt neben der Aufbaubatterie … da stand das blanke Wasser drauf … Wasser und Strom = ???  ja, Momente mit Spannung) Wir schmissen für die beiden extra für knapp 2 Stunden unseren Strom-Generator an, aber irgendwie kam bei dieser Karre nichts an Strom an.

Die Stromversorgung ist verlegt und unser Kraftwerk läuft.

Auch gaben wir ihnen mein übrig gebliebenes Gekochtes, welches wir nicht aufbekommen hatten, weil uns Jürg ständig eingeladen hatte. Den beiden schmeckte es super und sie bedankten sich mit zwei Fläschen irgendeines Getränks, welches das Imunsystem stärken soll (also etwas für David) und ganz schrecklich schmeckte.

Schmeckte grässlich, soll aber gesund sein ! Bringt das nächste Mal doch bitte lieber kleine Probefläschen von Jack-Daniels & Co. mit !!! 🙂

Nun wo ich dies schreibe, sind alle gerade abgreist und endlich komme ich zum Blogschreiben. Heute scheint die Sonne. Es ist aber sehr windig. Bernd und ich müssen uns nun unbedingt einmal wieder um die liegengebliegenen Sachen kümmern, das Wohnmobil aufräumen und spanisch lernen.  Eine gute Gelegenheit, denn jetzt stehen wir hier ganz alleine.

Euch einen tollen Tag!! Lasst doch mal einen Kommentar da!!

Womo

Auf der Finka bei Sahra und Alex – 19.10.2018 bis 04.11.2018

El Soto ein kleines Dorf in Andalusien

Nachdem es gestern wirklich den ganzen Tag geregnet hatte und wir das Wohnmobil nicht ein einziges Mal verlassen hattten, beschlossen wir nach El Soto zur Finka von Alex und Sahra zu fahren. Die 40 Kilometer waren schnell geschafft und kurz vor der Ankunft, riefen wir bei Alex an, der uns dann das große Tor öffnete, welches extra verbreitert worden war, damit selbst wir mit unserem Saloon, hindurch passen.

Das neue elektrische Tor wurde „extra“ für unseren „Saloon“ verbreitert errichtet 🙂

Die Zwillinge waren noch immer nicht da und Sahra ist mittlerweile in der 37 zigsten Woche. Sie hatte sich kurz hingelegt und so wurde erst einmal Alex mit den Worten: Wir sind die mobile Entbindungsstation ! begrüßt. Alex hatte wie immer supergute Laune und wir machten zuallererst eine Grundstücksbegehung. Hach, war das hier alles schön geworden. Sie hatten einen richtigen Wohnmobilstellplatz auf dem riesigen Grundstück errichtet, der keine Wünsche offen ließ. So gab es hier einen Wasseranschluss und sogar eine Bodenluke für die Ver- und Entsorgung.

Platz für ca. 4-5 WoMos; natürlich nicht, wenn die alle so lang/groß sind wie unseres.

Wir waren schwer begeistert und als Alex uns den Rest zeigte, bekamen wir vor Staunen den Mund gar nicht wieder zu. Sie hatten in den vergangenen 7 Monaten wahre Wunder vollbracht. Das ganze Anwesen erinnerte sehr stark an eine 5 Sterne Ferienanlage. 2 der drei Gästehäuser waren schon komplett renoviert und  geschmack- und liebevoll eingerichtet worden. Ein weiteres war als Anbau für Familienbesuche an dem Haupthaus, in welchen die beiden nun wohnen, neu errichtet woren. Alex hatte in Eigenarbeit die komplette Terasse um den Pool herum errichtet, wo jetzt diverse Liegen zum Sonnenbaden einluden.

Für die Leute, die mehr auf Aktivitäten standen, hatten die beiden auch gesogt. Es gab einen Baskettballplatz, einen Boxsack, eine Tischtennisplatte und selbst ein Tor für die Fussballspieler unter den Gästen. Mit anderen Worten, es war einfach traumhaft hier!!!
Nun war auch Sarah erwacht und wir begrüßten sie ebenfalls herzlich. Wenn es überhaupt noch möglich war, war ihr Bauch noch gewaltiger geworden, aber sie sah nach wie vor toll aus. Die Kinder liegen in einer Traumposition, berichtete sie uns und so steht einer natürlichen Entbindung nichts mehr im Wege. Die Arme weiß ja gar nicht, was auf sie zukommt und hat schon jetzt mein allertiefstes Mitgefühl. Bei meinen 3 Geburten, hätte ich mich, wenn ich einen Revolver dabei gehabt hätte, jedesmal erschossen und Sarah muss dies nun zwei Mal hinter einander durchstehen. Puuuhhhhh!!! Natürlich sage ich ihr nichts davon und halte meine Klappe. Gemeinsam mit Sarah geht die Begehung nun weiter und wir können gar nicht anders, als in den Begeisterungsmodus zu verfallen. Zum Schluss zeigt sie nun noch das Haupthaus, welches in neuem Glanz erstrahlt und ebenfalls sehr geschmackvoll und gemütlich eingerichtet worden ist.
Stolz präsentiert sie zum Schluss noch die Babykleidung, die sie bisher erworben hat. Auf einem Blick wird mir klar, dass diese maximal 2 Tage reichen wird. Gott sei Dank, kommt aber im November Sarahs Mutter, die noch allerhand aus Deutschland mitbringt. Nun werden Alex Eltern begrüßt, die hier eine Woche Urlaub gemacht haben, in der Hoffnung, dass die Kinder kommen. Das war aber nichts und übermorgen geht es für die beiden wieder nach Hause. Der nächste Besuch wird aber schon nächsten Monat sein.

Nachdem wir alles besichtigt hatten, spielten wir Tischtennis. Das hatten wir mittlerweile 3 Jahre nicht mehr getan und so schlug Alex uns, ohne das wir auch nur den Hauch einer Chance hatten. Er war allerdings in Übung, denn er hatte wochenlang mit den Handwerkern gespielt, die dafür immer schon 10 Minuten eher Feierabend bekommen hatten und dann via Tischtennis noch unbezahlte Überstunden machten. Immerhin gewann ich aber die ersten 2 Spiele gegen Bernd. Selbst Sarah spielte mit uns, wenn auch das Bücken schwer fiel. Es war unglaublich idyllisch hier und während wir spielten, kreisten tatsächlich drei Störche und 2 Geier über uns in der Luft. Wo gab es sowas schon? Bei der Anzahl von Störchen hier, ist es wahrlich kein Wunder, dass Sarah gleich Zwillinge bekommt, zumal sogar in deren Garten ein gigantisches Nest in dem Baumwipfel zu sehen ist.

Papa-Storch hockt auf dem Strommast und bewacht von dort das Nest im benachbarten Baum.

Nachdem wir uns sportlich so verausgabt hatten, schmiss Alex den Grill an und gemütlich saßen wir dann in dem neu errichteten Wintergarten und schlugen uns den Bauch voll. Alex ist der absolute Grillmeister und hat mittlerweile die Gabe entwickelt, das Fleisch genau auf dem richtigen Punkt vom Grill zu nehmen und so schmeckt es fantastisch. Anschließend kamen die Karten auf den Tisch und es wurde Doppelkopf gespielt. Bernd hatte gestern dafür extra ein Computer-Programm runtergeladen, mit dem er schon gestern geübt hatte. Er ist ja noch immer Neuling und hat mich gestern mit seinen Fragen, schier zur Raserei gebracht. Ich ihn mit meinen Antworten allerdings auch! Irgendwie hat es (das Programm und der Text mit den Regeln … nicht Ines Antworten) aber doch etwas gebracht, denn Bernd spielte gar nicht mal so übel und belegte sogar den zweiten Platz!!! Ich verlor!  Gegen 11 Uhr gingen wir dann ins Bett und ließen noch einen Film flattern. Jetzt ist es gleich halb 10. Ich bin seit 5 Uhr wach und langsam erwacht auch Bernd wieder zum Leben. Heute wollen wir Alex und Sarah tatkräftig unterstützen, so das auch wirklich alles fertig ist, wenn die Kinder kommen. Ich werde Fenster putzen, denn das liebe ich ja so und besonders gut geht es unter Druck. Da Bernd mich heute schon gedrückt hat, steht einem Erfolg nichts mehr im Wege. Bernd will sich die Garage vornehmen und diese aufräumen. Das Wetter ist noch immer nicht gut und so sind wir froh, etwas zu tun zu haben.
Euch einen ganz tollen Tag!!

Wenn ihr mal einen schönen ruhigen Urlaub in tollem Ambiente verbringen wollt, aber auch, wenn ihr einen bisher unerfüllten Kinderwunsch habt, kann ich euch  El Soto nur  wärmstens ans Herz legen. Ein Ferienhaus mit Pool, Garten und sämtlichen Sportgeräten, kostet zwischen 700 und 1000 Euro die Woche und man kann es bis zu 5 Personen belegen. Jedes Häuschen hat eine Terasse, auf der man frühstücken kann, eine Küche und sogar eine Waschmaschine. Alles ist auf dem neuesten Stand und wunderschön. El Soto ist ein kleines Dorf, von welchem man tolle Wanderungen unternehmen kann.  Zu unserem Traumstrand nach Roche sind es 15- 20 Minuten mit dem Auto. Auch Hunde sind hier herzlich willkommen. Schreibt uns einfach eine Mail und wir geben das dann weiter. Auch die Wohnmobilisten unter euch werden sich hier sauwohl fühlen.

24.10.2018

Nun sind wir schon einige Tage hier und wir fühlen uns sauwohl. Die Babys allerdings sind noch immer nicht da und Sarahs Rückenschmerzen werden nicht weniger. Nachts schlafen kann sie auch schon lange nicht mehr richtig, aber sonst ist sie topfit. Jeden Nachmittag spielen wir Doppelkopf und haben mächtig Spass dabei. Bernd schlägt sich tapfer und so langsam findet er Gefallen daran. Unser Tagesablauf hier hat schon eine gewisse Routine entwickelt. So wird erst einmal etwas gearbeitet. Das gefällt Alex meist nicht so, denn er steht auf dem Standpunkt, zuviel Arbeit macht krank. Trotzdem haben wir schon viel geschafft. So sind die unzähligen Fenster geputzt, das Haus tippitoppi, die terassenförmig angelegten Beete vor dem Haus vom Unkraut befreit, die Garage aufgeräumt, das benutze Apartement grundgereinigt und der Schuppen gestrichen.

Na, was sieht man hier?? a) Ines hat sich eine Pause verdient oder b) Ines bei der Arbeit ??

Bei letzterem gab es viel zu lachen, denn weil es so heiß war und Bernd seine Klamotten nicht mit Farbe einsauen wollte, entledigte er sich dieser und arbeitete in Unterhose.

Spanische Arbeitskleidung für den Notfall 🙂 Malermeister Alex mit seinem Gehilfen.

Das war auch gut so, denn nach getaner Arbeit war er über und über mit Farbspritzern bedeckt. Inspiriert von Alex Inschrift, welche er auf dem Weg zwischen den Beeten eingearbeitet hatte und“ Te quiero „lautete, was spanisch ist und zu Deutsch, ich liebe dich heißt, schrieb Bernd, Ich liebe Ines, mit großen Lettern auf den Schuppen und malte zusätzlich ein Herzchen. Lieb oder?

Sarah überwacht „alle“ Arbeiten; sie soll jetzt kurz vor der Geburt möglichst wenig tun … und daher unterstützen wir Sarah & Alex hier sehr gerne, wo es eben geht. PS: leider hat Ines die Sarah nicht von der Seite fotographiert…  dann könntet ihr die gewaltige „Zwillingskugel“sehen 🙂

Natürlich wurde es dann übergestrichen. Wenn wir so 3-4 Stunden gearbeitet haben, setzten wir uns immer in den Wintergarten und während wir Karten dreschen, snacken (=Knabbereien vertilgen) wir so allerhand. Sarah ist ganz begeistert, dass wir Flips aus Deutschland mitgebracht haben und auch noch ein paar Chips an Board hatten, denn sie hat oft Heißhunger auf etwas salziges. Auch die obligatorischen Gurken finden den Weg in ihren Magen, meist gleich nach der Schokolade oder der Pizza, die wir uns teilen. Am späteren Nachmittag gibt es dann Mittag für uns alle. Gestern hatte Alex gekocht. Irgendwas arabisches, was sehr lecker war. Vorgestern hatte Sarah ausgezeichnete Pfannekuchen gemacht und davor ich meinen neu entdeckten Hühnereintopf, der 2 Tage gereicht hat. Heute ist Bernd dran. Es gibt panierte Schnitzel mit Kartoffeln, Soße, Erbsen und Wurzeln. Das Wetter heute ist herrlich.
Gestern allerdings hatte es morgens geregnet und entgegen der sonnigen Ansage war es den ganzen Tag bedeckt. Bernd hat so gut er konnte, die Scheibe abgedichtet, denn es regnet schon wieder bei uns rein und genau wie vergangenes Jahr müssen wir Angst haben, dass wir die Frontscheibe unterwegs verlieren.

Es ist zum Kot… !! Die Menschheit kann bald zum Mars fliegen, aber trotz bisher 4 Terminen in diversen „Fachglaswerkstätten in Germany“ ist das Problem „immer noch nicht“ behoben.

Noch kann das aber nicht passieren, denn  Sarah hat uns gefragt, ob wir noch bis zur Geburt der Zwillinge bleiben können, was wir natürlich gerne machen. Die beiden haben nämlich vor, mit dem Wohnmobil zur Entbindung nach Cadiz (ca. 65 km entfernt) zu fahren. Dann kann Alex immer bei Sarah sein und im eigenen Wohnmobil übernachten, denn Cadiz ist eine Stunde Autofahrt von hier entfernt. Die 3 Hunde wollten sie ursprünglich mitnehmen, was Sarah aber etwas nervös machte, denn sie hat die Angst, dass gerade dann, wenn Alex mit den Dreien Gassi geht, die Kinder kommen. Außerdem wird es im Mobil auch schnell zu warm für die Hunde und so ist es beschlossene Sache, dass wir uns um die drei kümmern , die sieben Katzen versorgen und auf die Finca aufpassen. Jetzt gibt es noch die versprochenen Fotos und ich melde mich wieder, wenn die Babys da sind!

Der Pool; links hinten ein kleines Gästehaus (wird noch erweitert); rechts hinten das Gästehaus mit 2 Appartments.
Na liebe Erika Voss… alles Anfi !!! oder ? 🙂
Der Blick auf den „Wintergarten“ vom Haupthaus der bals 4-köpfigen Familie.
Total gemütlich!! Die natur-überdachte Terasse vor den Gästeappartments.
Die Terasse des am Haupthaus angebauten „Familiengäste-Appartments“
Auch nicht schlecht, oder ?? Der Blick von der/den Terassen ins Hinterland von El Soto. Wow!

Diese urrige Strohhütte wurde erhalten und nun soll/muss überlegt werden, wie dieses genutzt und ins Konzept der Anlage eingebunden werden kann! Ideen sind willkommen !!!

Liebe Grüße an euch alle!!!

25.10.2018   Die Babys werden geholt …

Gestern hatte Sarah dolle Rückenschmerzen und konnte vor Schmerzen kaum laufen. Sitzen ging auch nicht so gut und so fiel das Doppelkopf-Spielen aus. Sarah sollte liegen und gnadenlos jagte ich sie zurück zum Sofa, als sie mir beim Wäscheaufhängen helfen wollte. Fast den ganzen Tag machte ich das noch nicht renovierte Apartement sauber, welches bis dato nur von Freunden frequentiert geworden war. Anlässlich der Geburt der Zwillinge hatte sich aber viel verwandschaftlicher Besuch angemeldet und dieser sollte es natürlich  sauber haben. Bernd und Alex spielten Tischtennis. Kurz sah ich den beiden zu und konnte nicht umhin festzustellen, dass es aussah, wie bei Profispielern. Bernd hatte sich nun eingespielt und gewann tatsächlich gegen Alex, wenn auch immer nur knapp. Damit Sarah möglichst wenig zu tun hat, wusch ich noch allerhand Wäsche.  Zur Geburt sollte alles fertig sein.
Gegen 17 Uhr fuhren Alex und Sahra zum Arzt zur Schwangerschaftsuntersuchung. Bernd hatte sich angeboten zu kochen und machte sich dann in deren Küche ans Werk. Blöderweise war aber das Handy im Saloon geblieben und so hörten wir nicht, dass die beiden auf dem Rückweg waren. Essen sollte es nämlich direkt bei deren Ankunft geben. Nun verschob es sich nach hinten und kurz bevor Bernd die Schnitzel und alles andere fertig hatte, musste Alex zum Fussballtraining, so das wir 3 dann alleine aßen. Es schmeckte ganz wunderbar. Während des Essens erzählte us Sarah von den Untersuchungsergebnissen. Diese waren nicht so gut ausgefallen, denn Sarah hatte viel zu hohen Blutdruck und eine Schwangerschaftsvergiftung. Die Babys waren seit der letzten Untersuchung deshalb nicht mehr gewachsen. Nun sollte sie zwei mal täglich den Blutdruck messen und nächste Woche wieder beim Arzt vorstellig werden. Falls der Blutdruck dann immer noch so hoch wäre, würde dann die Geburt eingeleitet werden. Gleich nach dem Essen googelte ich dann erst einmal alles, was ich über Schwangerschaftsvergiftung rausfinden konnte und war ganz erschrocken. Bernd machte derweil die Küche wieder sauber, wobei es sich Sarah nicht nehmen ließ, ihm etwas zu helfen. Bewaffnet mit meinen Kompressionsstrümpfen ging ich dann wieder zu Sarah. Diese hatte enorm viel Wasser in den Beinen, welches Mitverursacher des zu hohen Blutdrucks war. Sarah bekam sie aber nicht an und später, wenn Alex wieder da war, sollte er ihr helfen. Ich hatte gelesen, dass wenn zu diesem Zeitpunkt eine Schwangerschaftsvergiftung diagnostiziert wurde (37ste Woche), die Kinder üblicherweise geholt werden. Das teilte ich dann auch Sarah mit. Das ansonsten Gefahr für das Leben der Mutter bestand, sagte ich aber nicht und fragte sie nur, ob sie dem Arzt vertraute und das es mir persönlich lieber wäre, wenn sie die Baby heute schon bekäme. Gegen 20 Uhr 30 ging ich dann zurück zum Saloon, wo Bernd und ich noch etwas fernsahen.
Gegen 22 Uhr rief dann ein aufgeregter Alex bei uns an. Der Arzt hatte sich noch einmal gemeldet und als er hörte, dass der Blutdruck immer noch viel zu hoch war, sollte Sarah nun sofort ins Krankenhaus kommen.
Dort ging dann alles ganz schnell. Obwohl die Kinder ideal für eine natürliche Geburt lagen, war dieses aufgrund des Blutdrucks zu gefährlich und so wurde ein Kaiserschnitt eingeleitet und nach 30 Minuten waren dann Tiago und Emilio auf der Welt. Die beiden wogen 2550 und 2600 Gramm und kamen sogleich ins Wärmebettchen. Alex rief uns gegen 24 Uhr an und berichtete Mutter und Kinder seinen Wohlauf.

Hola Tiago & Emilio … willkommen auf unserer schönen Welt!

Gott sei Dank!!!!! Überschwenglich gratulierten wir. Meine Frage, ob die Kinder denn Haare hätten, konnte Alex nicht beantworten, denn als er sie sah, hatten sie schon Mützen auf.

Der stolze Vater nach der Geburt mit einem der beiden Zwillinge …who is who ??

Die Ärzte hatten ihm abgeraten bei der Geburt dabei zu sein und so wartete er in einem anderen Zimmer, bis alles vorrüber war. Der Arme!!! Anscheinend war er so nervös, dass es sich bei uns auf die Hunde übertrug, denn die bellten hier die ganze Nacht und sind der Grund dafür, dass ihr schon jetzt informiert seid, grins. 🙂
Es ist erst 4 Uhr in der Früh und ich werde gleich noch einmal versuchen zu schlafen. Euch wünsche ich einen schönen Tag!!

27.10.2018

Leider hat in den letzten Tagen mein PC aus unerfindlichen Gründen nicht funktioniert, deshalb konnte ich nichts schreiben. Bernd das Supertalent hat es aber wieder hinbekommen. Ja, was gibt es zu berichten? Sarah ist noch immer im Krankenhaus, mittlerweile aber von der Intensivstation, auf der sie wegen des hohen Blutdrucks lag, wieder runter. Alex ist Tag und Nacht bei ihr und war vor 2 Tagen nur mal kurz  hier reingeschneit, um zu duschen und etwas zu schlafen. Aus letzterem wurde nichts, weil ich ihn so zugetextet hatte. Die Babys sind soooo süß, haben aber noch keinen Tag- Nachtrythmus und so sind Alex und Sarah permanent todmüde. Sarah kann sich wegen des Kaiserschnitts kaum rühren und hat ordentliche Schmerzen. Zum Glück ist aber Alex da und kann sich um die Kinder kümmern. In dem Krankenhaus hat jede frischgebackene Mutter ein eigenes Zimmer in dem auch ein Sofa steht, auf dem der Ehemann schlafen kann. Toll, oder? Ich habe seiner Zeit mit noch 3 Müttern auf einem Zimmer gelegen und das empfand ich als ganz schrecklich, denn den ganzen Tag gab sich der Besuch die Klinke in die Hand und man kam nie zur Ruhe. Mittlerweile ist auch Sarahs Mutter im Krankenhaus eingetroffen mit jeder Menge Säuglingskleidung im Gepäck. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es diese nämlich nicht im spanischen Krankenhaus . Sarah hatte natürlich im Vorweg auch etwas gekauft, wie ich aber fand, viel zu wenig. Sarahs Mutter ist nun zum ersten Mal Oma geworden und das gleich zweifach!!! Herzlichen Glückwunsch!!!

Am Nachmittag hatte ich die Idee ein Lied für die beiden zu dichten, zu welchem Bernd dann eine Melodie machen sollte. Er war tatsächlich einverstanden und so reimte ich, was das Zeug hielt. Das Resultat nach 10Minuten setzte Bernd dann sofort in ein Lied um und es klang irre gut. Während ich den Zettel mit dem Text hochhielt, damit Bernd es beim Gitarrespielen lesen konnte, filmte ich gleichzeitig. Den Film schickten wir dann zu Sarah und Alex, die sich beide super darüber gefreut haben.
(Leider ist das Video vom Datenvolumen zu groß um es hier im blog hochladen zu können; vielleicht???  poste ich es bei youtube – obwohl es dafür von der gesamten künstlerischen Qualität zu schlecht ist … sollte ja auch nur spontan für Alex und Sarah sein!  Wenn, dann nenne ich es dort: Hallo Alex & Sarah – welcome babys )

Bernd und ich haben hier ordentlich gearbeitet. So haben wir gemeinsam das noch unrenovierte Ferienhäuschen sauber gemacht. Das hat wirklich ewig gedauert und ist jetzt blitzeblank. Beim Hervorziehen eines Schrankes sprang mir ein Gecko entgegen. Man habe ich geschrien!! Ich hatte mich wirklich total erschrocken und Bernd kam sogleich angerannt.
Im Haupthaus findet man nun auch keinen Staubkrümel mehr und ich habe mindestestens 5 Mal gewischt, weil andauernd einer der drei Hunde verbotenenweise reinkam und Dreck mitbrachte. Der Kühlschrank ist nun sauber und ebenso sämtliche Wäsche. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir nun genug getan hätten und spielten Tischtennis. Anschließend spielten wir endlich einmal wieder Scrabble, lernten in der Sonne spanisch und ließen den lieben Gott einen guten Mann sein. Bernd ging noch einmal mit den Hunden und am Abend setzten wir uns unter die Lampions im Garten und genossen die Romantik.

28.10.2018

Wir schliefen wunderbar bis halb 9. Beim Verlassen des Wohnmobils sah ich, dass die Hunde miteinenander tobten, wie die Bescheuerten. Auch die Katzen wurden gejagt. Alle hatten anscheinend richtig Spass. Naja, die Katzen vielleicht weniger. Beim Näherkommen sah ich dann, dass die drei ein Schaumstoffkissen zerfetzt hatten und diese nun in Tausend Einzelteilen im Garten verstreut herumlagen. Tolle Wurst!! Da wusste man ja gleich was man zu tun hatte.

Wir schickten einen kurzen Film von den tobenden Hunden zu Alex und Sarah. Darauf hin rief Alex an und teilte uns mit, dass sie schon heute nachmittag nach Hause kämen. Wahnsinn!!! Schliesslich war die Geburt doch erst 3 Tage her. Anscheinend wurde aber  jedes Bett benötigt. Wir freuten uns total, aber waren jetzt auch mächtig im Stress, denn Bernd wollte die Babywippen aufbauen und ebenso die dazugehörigen Trip- Trapstühle.

Achtung Baustelle !! Das tolle an Zwillingen ist, dass alles doppelt aufgebaut werden muß und man(n) beim jeweils zweiten Möbelstück dann schon viel schneller beim Aufbau ist. Nach mehr als 3 Stunden war alles fertig.

 

Fertig ! So, nun noch schnell ein „Probesitzen“ mit „meinem“ Teddy Franz … auch wenn dieser schon fast 50 Jahre alt ist 🙂

Ich wollte für alle kochen und dem Haus den letzten Schliff geben.
Kurz gesagt, wir wurden so gerade mit unseren Aufgaben fertig, da kam die frischgebackene Familie auch schon. Mit dabei, Sarahs Mutter, die stolze Oma. Nun wurde noch einmal gratuliert und natürlich die Babys bewundert. (das wenige, was man da von den kleinen Mäuschen im Maxi-Cosi so sehen konnte – niedliche Gesichter mit großen Mützchen auf 🙂 )  Mein Gott, waren die klein und soooo süß.

Ich nenne sie nun einfach mal Nr. 1 und Nr. 2 , denn ich weiß bzw erkenne noch nicht, wer Tiago oder Emilio ist !


Sarah quälte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Auto. Sie konnte kaum laufen, soviele Schmerzen hatte sie. Sie sah wirklich nicht gut aus und die letzten schlaflosen Nächte hatten ihr übriges dazu beigetragen. Nachdem die Kinder in ihren Maxicosis abgestellt wurden tischten Bernd und ich das Essen auf. Es gab ein Samelsurium aus allem was unser und Sarahs Kühlschrank hergab. Das war Gehacktes mit Nudeln, Bratkartoffeln, Bratwurst und jeder Menge gedünstetes Gemüse. Bernd half mir beim Tischdecken und es wurde serviert. Keine Ahnung, ob es schmeckte, aber es beschwerte sich keiner. Morgen müssen wir unbedingt einkaufen, denn wir haben jetzt fast nichts mehr im Kühlschrank. Nach dem Essen machte ich noch fix die Küche wieder sauber und Alex präsentierte den Hunden den Familienzuwachs.

Sarah hatten wir mit den Kindern ins Bett geschickt, denn sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Nun ließen wir die junge Familie alleine. Die beiden hatten jetzt genug mit den Kindern zu tun und wer weiß? Vielleicht können sie jetzt auch mal ein Stündchen schlafen. Bernd und ich verzogen uns ins Wohnmobil.
Es dauerte nicht lange und alle 3 Hunde kamen zu unserem Wohnmobil. Sie forderten ihren Spaziergang und da Alex anscheinend nicht greifbar war, musste Bernd mal wieder ran. Dieser tat das gern und nach einer guten halben Stunde waren alle 4 wieder da.
Zeit Blog zu schreiben und euch auf dem neuesten Stand zu bringen!

31.10.2018

Seit zwei Tagen regnet es hier ohne Unterlass und gestern waren wir fast den ganzen Tag im Wohnmobil.

Alles unter Wasser und der schöne neue Stellplatz schwimmt.
Bei dem Wetter musste sogar Bernd ne? Zigarette ausnahmsweise aus dem Fenster heraus rauchen.

Erst gegen 16 Uhr ging ich zur Finka rüber, um zu kochen. Es sollte Wraps geben. Dafür machte ich ein Kilo ungarischen Gulasch und im Backofen ein ganzes Hähnchen. Dann wurde jede Menge Salat, Tomaten Paprika, Zwiebeln und Lauch geschnitten. Schliesslich waren wir 6 Leute, die alle satt werden wollten. Gestern war nämlich auch Miriam angereist, die wir ebenfalls im letzten Jahr in Roche kennengelernt hatten. Blöderweise schnitt ich mir so richtig tief in den Finger, aber Indianerherz kennt ja keinen Schmerz und mit zusammengebissenen Zähnen ignorierte ich das Brennen. Das Essen war pünktlich auf die Minute um 18 Uhr fertig und ich rollte einen Wrap nach dem anderen. Bernd servierte dann. Allen schmeckte es prima und mir fiel ein Stein vom Herzen.

2 Frauen irren mit dem Auto durch Barbate und lassen einen Mann hilflos zurück!

Tags zuvor hatte Sarahs Mutter leckere Schweinemedaillons mit Bohnen und Kartoffeln gemacht.

Jo Alex, da wirst Du in Zukunft wohl noch oft mit einer Hand essen müssen… klappt aber schon ganz gut.

Zuvor musste sie einkaufen und netterweise nahm sie uns mit. Es war kurz vor 14 Uhr und wir baten sie, doch eben beim Zigarettenladen zu halten, da wir unbedingt Hülsen brauchten. Das Halten war kein Problem und schnell sprang Bernd aus dem Auto, um diese zu besorgen. Leider gab es keinen Parkplatz und so fuhren wir die nächste Strasse rechts rein. Unser Plan war es, einfach einmal im Carree zu fahren und Bernd dann wieder aufzugabeln. Das gestaltete sich dann aber mehr als schwierig, denn sämtliche Querstrassen, in die wir nun rechts abfahren wollten, waren Einbahnstrassen. Zudem waren die Strassen mehr als eng und überall war rechts vor links, was Sarahs Mutter jedesmal zu einer kleinen Vollbremsung veranlasste. Irgendwie entfernten wir uns immer weiter von Bernd und hatten schon nach relativ kurzer Zeit völlig die Orientierung verloren. Ich hätte mir mein Monogramm in den Hintern beißen können, dass nicht ich in den Laden gegangen war, denn Bernds Orientierungssinn ist wesentlich besser als meiner (Danke Ines!) und mit seiner Hilfe, hätte Sarahs Mutter den Laden sofort wieder gefunden. So gurkten wir dann tatsächlich 30 Minuten durch die ganze Stadt, bevor ich auf die Idee kam, mir das Handy von Sarahs Mutter auszuleihen( ich hab ja keins) und bei Bernd anzurufen. Der war aber gerade nicht erreichbar. Stattdessen rief nun Alex an. Bernd hatte ihn kontaktiert, damit er uns ausrichtete, dass er nun zu Fuß zum Lidl gehe und uns da treffen wollte. Super, dann mussten wir nun nur noch den Lidl finden. Wieder tuckelten wir kreuz und quer durch die Stadt und fragten unterwegs 3 verschiedene Leute. Ein Polizist war auch darunter. Genützt hat es wenig bis gar nichts, aber Gott sei Dank kam Sarahs Mutter nun auf die Idee, Google zu befragen. Das war eine großartige Idee und tatsächlich dauerte es nun nur noch 7 Minuten, bis wir schweißgebadet vor dem Laden einparkten. Bernd war natürlich schon Ewigkeiten dort und seine Laune war nicht die Allerbeste. Sarahs Mutter ging nun in den gegenüberliegenden Aldi und wir als eingefleischte Lidl-Fans natürlich in den Lidl. Dort bemerkten wir, dass mein Portemonai nicht mehr in meiner Tasche war. Es konnte nur auf dem Rücksitz vom Wagen liegengeblieben sein und so schickte ich Bernd los. Wenn überhaupt möglich, wurde seine Laune noch schlechter. Ich kümmerte mich aber nicht drum und ging schon mal in den Laden. Bernd musste nun zuerst einmal den ganzen Aldi abklappern, um Sarahs Mutter zu finden, die ja den Autoschlüssel bei sich trug. Tatsächlich lag das Portemonai auf dem Rücksitz und widerum musste Bernd durch den ganzen Aldi marschieren, um den Autoschlüssel wieder abzugeben. Tja,es gibt so Tage….. (und orientierungslose Frauen)… Irgendwann hatten wir aber alle Einkäufe beisammen und es ging zurück.

Sarahs Mutter begann sofort mit den Kochen und später aßen wir alle zusammen. Bernd und Miriam machten anschließend die Küche wieder sauber und dann ging es zurück ins Wohnmobil, wo wir uns noch einen Film ansahen.

Auch jetzt kommen wir gerade vom Essen. Es gab Spaghetti Bolonese. Dieses hatten Alex und Jörg zubereitet. Jörg, ein Schweizer, den wir ebenfalls letztes Jahr in Roche kennengelernt hatten, hatte nun auch den Weg zu Alex und Sarah gefunden und unterstützte Alex tatkräftig beim Küchendienst.
Heute hatte ich den halben Tag bei Sarah verbracht, weil es den ganzen Tag wie aus Kübeln gegossen hatte und mir echt langweilig war. Bei Sarah durfte ich mich jedenfalls um die Wäsche kümmern und etwas putzen. Herrlich!!! Danach durfte ich mich sogar um die Babys kümmern. Abwechselnd trug ich sie durch die Gegend, während einer immer an Sarahs Brust hing. Wickeln ging auch noch prima und ich bin ganz vernarrt in die beiden.
Später am Nachmittag spielten wir (hier meint Ines nun uns 4 Erwachsene) eine Runde Doppelkopf. Sarah geht es nun schon viel besser, wobei sie aber noch immer starke Schmerzen hat und sich im Bett am wohlsten fühlt. Kein Wunder, denn die Geburt ist ja erst 6 Tage her.

03.11.2018

Nachdem Bernd und ich schon früh am Morgen die Ferienwohnungen gesäubert hatten, sind wir gestern über Feldwege nach Vejer gelaufen. Der Weg war dermaßen matschig, dass meine Schuhe wohl auf ewig versaut sind.

Richtig fiese Lehmmatsche. Zuerst war das Wetter noch ganz gut, dann bezog es sich und es wurde richtig kalt. Natürlich war ich nur mit einem T.Shirt bekleidet. Frieren tat ich trotzdem nicht, denn nachdem wir den Matschweg hinter uns gelassen hatten ging es über eine verlassene Straße immer aufwärts.

Vejer ist eine wunderschöne kleine Stadt mit einer grandiosen Aussicht, da sie auf einem Berg liegt. Die alte Straße, die dort hinaufführt hatte permanent eine Steigung von mindestens 22 Prozent und trotz meiner leichten Bekleidung lief mir der Schweß im Ströhmen übers Gesicht. Bernd lief leichtfüßig vor mir her. Kein Wunder, denn er hat ja sein Idealgewicht. Dieses hatte er mir heute Morgen, nach dem Gang auf die Waage stolz mitgeteilt und im Laufe des Tages dann noch zusätzlich mehrere Male. Ich war schon fast soweit schlechte Laune zu bekommen, beherrschte mich dann aber doch.

Was steht denn da plötzlich mitten im Wald? Ein Einhorn?
Nein, aber ein schöner Schimmel.

Endlich waren wir oben angekommen

und steuerten auf die wunderschöne Plaza zu in deren Mitte ein großer Brunnen vor sich hinplätscherte.

Rundherum waren Bänke und auf einer ließen wir uns fallen und lauschten dem Gitarrenspieler, der hier wunderbar Flamenco-Gitarre (ohne Gesang) spielte.

In seinem Hut befanden sich schon mehrere Euros und ich dachte so bei mir, dass Bernd der faule Sack, sich von ihm ruhig eine Scheibe abschneiden könnte. Um die Harmonie nicht zu gefährden behielt ich das aber klugerweise für mich. Nachdem auch Bernd einen Euro in den Hut geschmissen hatten, machten wir uns auch schon auf den Rückweg, denn ich fing nun an zu frieren, zumal meine Füße auch klitschenass waren. Der Abstieg war auch nicht ohne und ich musste mich ständig an Bernd festhalten um abzubremsen (wenn Ines weiterhin so böse über mich schreibst, kann sie sich in Zukunft einen anderen Bergesel suchen, der sie die Bergsteigungen raufzieht oder als Bremsbock beim Abstieg fungiert!!!  🙂   Von „Abstieg“ kann man auch nicht reden… waren halt nur sehr steile Teerwege.)

Unten angekommen fanden wir ein kleines Lokal und dort bestellten wir dann das Menü des Tages. Ein Drei-Gänge Menü. Vorweg gab es sogar noch zusätzlich einen Thunfischsalat. Dazu trank ich eine Cola und Bernd ein kleines Bier. Es schmeckte ganz prima und es kostete zusammen gerade mal 16 Euro. Pappsatt gingen wir dann zum Taxistand, welcher sich unmittelbar vor dem Restaurant befand und ließen uns zurück nach El Soto bringen. Wir hatten beide keine Lust nocheinmal durch die Matschepampe zu gehen.

Zuhause angekommen schnappte ich mir mein Buch und las ein wenig im Garten. Kurz darauf kam Alex Kinderwagenschiebenderweise bei mir vorbei. Er musste noch nach Cadiz und ich bot ihm an, die Kinder im Wagen noch solange zu schaukeln, bis der Hunger seinen Tribut fordern würde. So konnte Sarah, die sich hingelegt hatte, noch ein wenig länger schlafen, denn das war letzte Nacht wieder einmal viel zu kurz gekommen.
Nach 30 Minuten wurde der erste Zwilling quakig und ich brachte ihn zu Sarah an die Milchbar. Der zweite Zwilling hielt noch 20 Minuten länger durch und wurde dann auch zu Sarah gebracht. Sie gab mir den ersten und nachdem dieser sein Bäuerchen gemacht hatte, wickelte ich ihn. Dann die gleiche Prozedur mit Nummer 2 und schon schliefen die Süßen wieder friedlich ein. Sind halt eher die Nachtaktiven!! Ich legte noch etwas Wäsche zusammen und begab mich wieder zum Wohnmobil, wo ich dann versuchte meine Schuhe zu säubern und anschließend herrlich warm duschte. Bernd hatte sich schon hingelegt, da er heute etwas groggy war. Wir ließen dann noch die Glotze flattern und schliefen früh ein.

Ja und nun sitze ich hier bereits seit 4 Uhr topfit und schreibe Blog und studiere ein ums andere Mal den Wetterbericht, denn übermorgen kommt David für eine Woche zu uns.

Heute Nacht war die Ines wieder ein paar Stinden wach und hat dabei einige Zigaretten !!!! aus dem Fenster geraucht … wie man auf dem nächsten Aschenbecher-Foto sehen kann. Wieviele Kippen zählt Ihr ??? _______

Die Aussichten werden aber von Tag zu Tag schlechter. Ist das nicht gemein?? Da hilft nur noch eine Bestellung im Universum.

Wie versprochen nun brandneue Fotos von Tiago und Emilio!!!

Sind sie nicht süß ????

Womo

15.10.-16.10.2018 Punta Paloma und Playa Pedro Valiente

15.10.2018

Gegen Abend kamen wir dann in Punta Paloma an. Da es schon dunkel war und sehr windig blieben wir aber im Wohnmobil, zumal es nun auch anfing zu regnen. Es dauerte gar nicht lange und wir standen komplett in einem See. Das merkte ich, als ich beim Verlassen des Wohnmobils plötzlich knöcheltief im Wasser stand. Nun ja, ich habe ja mehr als ein paar Schuhe und Socken mit und somit war es nicht der Rede wert.

Am nächsten Tag war schlechtes Wetter angesagt, aber das schlechte Wasser war irgendwohin verschwunden und schon um 10 Uhr kam die Sonne raus. Wir schleppten die Campingmöbel in die Dünen, wo es etwas windstiller war und scrabbleten mit Carina 2 Runden.

Das Wetter war nun richtig herrlich, aber noch lange nicht so gut, wie in Deutschland. Die hatten doch tatsächlich heute 25 Grad bei wolkenlosen Himmel. Wir hatten ein paar Wolken und nur 22 Grad. Aber egal, uns reichte es.

 

Carina fing sich sogar einen kleinen Sonnenbrand auf ihrer zugegebenermaßen großen Stirn ein. Die hat sich auf jeden Fall von Bernd geerbt. Am Abend machten Vater und Tochter noch eine Spritz- und Klettertour durch die Berge.

Tochter und Vater beim „Free-climbing“ !

16.10.2018

Da wir Carina etwas bieten wollten und ihre Zeit hier bei uns sehr begrentzt war, fuhren wir am nächsten Tag noch ein Stückchen weiter  zum Playa nach Pedro Valiente. 5 Kilometer vor Tarifa Dort stand zwar ein großes Schild, dass Wohnmobile verboten waren, aber durch die App wusste ich, dass hier anscheinend nichts geahndet wurde, zumindest nicht um diese Jahreszeit. Und wirklich!!! Als wir die schmale Straße zu dem Platz hochfuhren, standen dort bereits an die 50 Wohnmobile aus allen Herren Länder.

Sieht doch imposant aus … ein Omnibus, schwarz foliert als WoMo.

Wie groß war unsere Freude, als wir sofort das Wohnmobil von Alex und Julia entdeckten, die wir ja vor ein paar Tagen in Roche kennengelernt hatten. Wie es der Zufall wollte, fanden wir direkt neben ihnen einen Platz und parkten ein. Die beiden hatten sich hier mit Freunden getroffen, die wir nun auch kennenlernten. Ein ebenfalls sehr nettes Pärchen, Cris und Julia, mit ihrem 11 Monate alten süßen Sohn Till, den alle nur das „Baby“ nannten.

Eine echt tolle „junge“ Familie: Julia, Cris und Till

Auf Anhieb verstanden wir uns großartig und schon nach 5 Minuten war es beschlossene Sache, gemeinsam am Abend zu essen. Ich bot mich freiwillig an, das Kochen zu übernehmen und fuhr dann mit Carina zum nächsten Lidl um die Zutaten einzukaufen. Es sollte Curryhunhn mit Kartoffeln und jeder Menge Gemüse geben und gleich nach dem Einkaufen machte ich mich ans Werk. Ein Hoch auf meinen Schnellkochtopf!!!!! Der hält lange warm und irgendwie schmeckt dass darin Gekochte immer besser als im herrkömmlichen Topf. Den ganzen Nachmittag amüsierten wir uns prächtig. Bernd spielte Gitarre und wir unterhielten uns non stop. Die 4 hatten aber auch wirklich allerhand Interessantes zu berichten und total coole Jobs, die sie fast alle irgendwie von unterwegs ausüben konnten. Cris hatte zudem noch eine Drohne und zeigte uns atemberaubende Filme, die er mit dieser gemacht hatte. Einfach irre. So hatte er z.B. die Drohne, hinter seinem Bulli her fliegen lassen, während sie selbst darin saßen und fuhren. Die Landschaft Andalusiens war aus dieser Perspektive noch schöner und beeindruckender, als sowieso schon. Selbst über den Wolken hatte er sie fliegen lassen. Dann gab es noch ein bezauberndes Familienvideo, welches fast zu Tränen rührte. Mit anderen Worten: Der Nachmittag und auch der Abend verging superschnell bei bestem Gesprächen und einem guten Tröpfchen. Irgendwie tickten wir alle ähnlich und das machte die Sache so harmonisch. Als dann auch noch mein Essen schmeckte, war ich rundherum happy und schnell war klar, dass wir den Folgetag ebenso miteinander verbringen wollten. Alex und Silvia1 wollten eigentlich zu einem Campingplatz fahren, weil sie ein Stromproblem hatten. Da wir Strom satt hatten, klemmten wir sie an unsere Aussensteckdose, schmissen den Generator an und luden ihr Auto so wieder voll. Das „Baby“ war nur lieb und pflegeleicht und so war alles perfekt.

Sowas hatte ich noch nie gesehen! Ein Kite-board (Name vergessen), bei dem der Kiter mit dem Brett quasi „über dem Wasser“ schwebt, da nur die unteren Kufen unter Wasser sind. Nur was für echte Kite-Profis !!
Na, da ist ja noch ein „wenig“ Platz am Himmel zwischen den ganzen Kitern …und ich kann dort vielleicht meinen“Drachen“ fliegen lassen 🙂

Nur Carina musste uns heute verlassen, denn sie wollte den letzten Tag ihrer Spanienreise in Malaga bei einer Freundin verbringen. Wir ließen sie schweren Herzens ziehen und hatten nun das Mobil wieder für uns allein.

Daddy & daughter in love ! Komm uns bald wieder besuchen mein Schatz!Den ganzen Tag lang war das Wetter wie im Bilderbuch, selbst der Wind war kaum wahrnehmbar. Am Abend kochten dann Alex und Silvia. Es gab erst  Spaghetti Bolognese, welches saugut schmeckte und anschließend Tiramisu mit einem kleinen Milchkaffee.

Super lecker!! Den kaufe ich mir auch beim nächsten shopping in einem Mercadona

Beides ebenfalls sehr lecker. Wir verbrachten wiederum einen tollen Abend mit den vieren und dem Baby und fielen irgendwann alle todmüde ins Bett!

18.10. 2018
Gewitter und jede Menge Wasser in der Nacht und Abschied von unseren lieben Freunden …  see you again !!

In der Nacht ist dann ein Gewitter über uns hergezogen und hat jede Menge Wasser „abgeworfen“. Und na klar, bei unserer unpassenden Frontscheibe ist trotz Abklebmaßnahmen wieder etwas Wasser eingedrungen man könnte ein kleines Papierschiffchen auf der Ablage schwimmen lassen. 🙁
Unsere lieben WoMO-Freunde verlassen uns und den überfluteten Platz heute, um auf einem Campingplatz Strom aufzunehmen und sich ne`ordentliche Dusche zu gönnen.

Cris Transporter als Amphibienfahrzeug 🙂

……

Womo

11.10.2018 -14.10.2018 Roche

Wir sind wieder an unserem Traumstand in Roche!!
Ein Gefühl von zuhause macht sich hier breit und es ist ein absoluter Traum. Seit vorgestern nun ist Carina hier und gerade tobt sie mit Bernds Bodyboard durch die Wellen. Sie hat sichtlich Riesenspass!!!

 

Vorgestern morgen hatte es ja plötzlich kurzzeitig gewaltig gestürmt. Ich hörte noch, dass Bernd gegen halb 7 Uhr das Seitenfenster zumachte und ging logischerweise davon aus, dass er mit dem Dachfenster ebenso verfuhr. Leider war dem nicht so, was zur Folge hatte, dass der Wind dieses komplett herausriss. Ratet mal, wer die Schuld bekam? Richtig!!! Natürlich ich!!! Dabei war ich nicht einmal im selben Raum (eben, sie war draussen und hat am eigenen Leib gespürt, wie stürmisch es ist)  und ich hatte das Fenster natürlich auch nicht geöffnet. Na ja, nun hatte Bernd den halben Tag etwas zu tun. Da es regnete musste Bernd sofort aufs Dach. Zuvor wurden dicke Steine gesammelt. Die wurden dann aufs Autodach geschleppt und zusammen mit einer Platiktischdecke aufs kaputte Fenster gelegt.

(am Vormittag als es hell wurde, habe ich das Dachfenster -Heki- wieder provisorisch geklebt und alles mit Panzertape auf dem Dach befestigt … und die Steine mit hohem Bogen vom Dach geworfen)

Dies ist natürlich nur eine vorrübergehende Lösung, denn fahren können wir so nicht. Bernd rief also bei einer Werkstatt an und schaffte es tatsächlich auf spanisch, sein Problem dar zu legen. Wie wir feststellten, war hier morgen ein Feiertag, was die Firma zum Anlass nahm, gleich die ganze Woche zu schließen. Nun ja, wir wollen eh länger hier stehen.

Carina kam nachts um 4 Uhr endlich bei uns an und wir standen draußen, quasi als Empfangskommitee. Die Freude war groß, aber wegen der Uhrzeit verschoben wir das Reden auf morgen und gingen allesamt ins Bett.

Der nächste Tag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und ab ging es zum Strand. Zuvor verabschiedeten wir noch Julia und Alex.

Ein wahnsinnig nettes Pärchen aus dem süddeutschen Erding, mit denen wir den gestrigen Abend verbracht hatten und die mit ihrem Mobil sechs Monate auf Mallorca gestanden hatten. Auch sie hatten eine kaputte Scheibe und mussten nun zwecks Auswechslung nach Tarifa. Hierher wollen sie aber unbedingt wiederkommen und so werden wir uns bestimmt noch einmal sehen. Kaum waren die 2 fort, zog es uns wieder an den Strand.

 

Das Wetter war aber auch zu herrlich.

Sieht zwar idylisch aus, aber heute Nacht sind wieder Flüchtlinge unter Einsatz ihres Lebens mit diesem Boot wohl von Marokko an den Strand von Roche angelandet.

Nachdem Bernd und Carina so ihren Spass mit dem Bodyboard in den 2m-hohen Wellen hatten, wollte ich mein Glück jetzt auch einmal probieren. Die Wellen hatten es wirklich in sich, aber manchmal schaffte ich es tatsächlich mich auf dem Board zu halten. Zwar nicht so gut wie Carina, aber immerhin. Plötzlich haute mich eine riesige Welle um und ich wurde so richtig durchgespült. Beim Aufrichten hatte ich sofort das Gefühl, dass etwas fehlte. Und tatsächlich war meine Bikinihose nicht mehr da. Hektisch sah ich mich um. Dort hinten schwamm sie, aber schon kam die nächste Welle, die mich abermals umhaute und nun war auch die Bikinihose nicht mehr zu sehen. Verzweifelt sah ich zum Strand zu Bernd und Carina. Verfluchte Scheiße, gerade in diesem Moment kamen Alex und Sahra. Das Brett vor mich haltent, stakste ich aus dem Wasser (leider hatte ich das iphone nicht dabei und konnte kein Foto machen 🙂 )   Der Strand war wegen des Feiertages mehr als gut gefüllt und von hinten muss es ein Bild für die Götter gewesen sein. Nun kam ich zu unserem Platz und sofort stürtzte Alex auf mich zu, um mich zu begrüßen. Verschämt sagte ich, ich habe meine Hose verloren. Dabei hielt ich krampfhaft das Brett vor mir und vermied es mich umzudrehen. Blöderweise hatte ich auch rein gar nichts an Klamotten mitgenommen zum Strand. Nicht einmal ein Handtuch!! Carina und Bernd lachten sich fast tot und waren wirklich keine Hilfe. Nun wurde auch noch Sahra begrüßt und endlich endlich bekam ich ein Handtuch von Alex überreicht. Das werde ich ihm nie vergessen, denn es war echt furchtbar, so hinten ohne rumzustehen!!! Jetzt konnte ich die beiden abermals begrüßen und diesmal auch mit Freude und nicht mit Verzweiflung.
Sahra sah super aus mit ihrem gigantischen Schwangerschaftsbauch. Die Zwillinge wiegen nun schon 2,5 Kilo. Wohlgemerkt, jeder!!! Für so ein zierliches Persönchen wie Sahra echt allerhand. Eigentlich dauert es bis zur Geburt noch 4 Wochen, aber daran glaubt nicht einmal ihr Arzt. Bernd sprintete sofort los und holte ihr aus unserem WoMo einen Stuhl. Wir freuten uns tierisch die beiden wiederzusehen und noch mehr als wir hörten, dass sie ebenfalls mit dem Wohnmobil hier waren und 2 Tage bleiben wollten.

Es gab ja soviel zu erzählen und so gingen wir, nachdem Alex gesurft hatte und wir alle noch einmal im Wasser waren hinauf zu unseren Womos. Dort machte ich für alle Spaghetti Bolognese, was eher eine Mischung aus Bolognese und Chili con carne wurde und verdammt scharf war. Letzteres lag daran, dass mir das Gewürzglas mit dem Paprikapulver in den Topf gefallen war. Naja, der Hunger trieb es rein und ganz ehrlich? So schlecht schmeckte es eigentlich gar nicht. (Es schmeckte super — war aber wahrscheinlich einmalig!?) Nur die Lippen brannten wie Feuer. Wir machten uns einen chilligen Abend und hatten viel Spass.

Den kompletten folgenden Tag verbrachten wir 5 zusammen. Alex und Carina gingen mit ihren Brettern abermals ins Wasser. Carina konnte es jetzt noch besser als gestern und hat im Gegensatz zu uns überhaupt keine Angst.

Nachdem hervorragenden Curryhuhn, welches Sahra für uns gezaubert hatte, erfuhren wir durch Sahras Windapp, dass im Atlantik ein Hurricane namens „Leslie“ auf Portugal und Spanien zu kommen sollte. Wir beratschlagten hin und her, was zu tun sei. Sollten wir mit den beiden zu ihrer Finca ins Landesinnere fahren, oder doch hierbleiben?? Wir besahen uns danach in kurzen Abständen die Wettervorhersagen und stellten fest, dass der Hurricane eher auf Portugal treffen würde, wir aber eventuell mit einem heftigen Sturm-Ausläufer zu rechnen hätten. Noch war davon allerdings rein gar nichts zu spüren und so beschlossen wir auf unserem Stellplatz nur höher zu fahren und weiter weg vom Wasser. Alex und Sahra taten dasselbe. Die ganze Nacht warteten wir dann auf den Sturm. Bis auf ein paar Regentropfen und etwas Wind wurden wir aber zum Glück verschont.
Ab 10 Uhr hatten wir dann sogar wieder Sonnenschein und Carina machte ganz allein eine ausgedehnte Radtour mit Bernds Mountainbike.

 

Bernd und ich nutzten dann die Zeit und scrabbleten und schmissen für 1 Stunde unsere Waschmaschine an. Später bekochte uns dann Carina ganz lecker mit einem vegetarischen Gemüsecurry. Bei Tisch unterhielten wir uns natürlich über das Leben im Allgemeinen und unsere Leben im Besonderen.

 

Nun wurde abgewaschen und der Saloon abfahrbereit gemacht, denn wir wollten heute noch nach Punta Paloma fahren, damit Carina auch einmal etwas anderes sieht. Auf dem Weg dorthin tankten wir noch Wasser an einer Tankstelle und sind jetzt unterwegs.

Ines ist mit Ihrem E-bike mit 60 km/h hinter dem Saloon hinterher gefahren, damit es auch einmal so ein Foto vom WoMo gibt 🙂 Ne, Ne, dieses Foto hat Carina aus Ihrem Leihwagen gemacht.

Hoffentlich finden wir dort ein Plätzchen. Es wird schon dunkel und morgen soll leider das Wetter ab Mittags schlecht sein. Aber was soll´s? Wir werden den Tag schon rumkriegen. …

Liebe Leser! Leider hat Ines in diesem Bericht ausnahmsweise einmal nicht über ihre Essgewohnheiten geschrieben. Aber seid versichert, sie hat sich auch diese Tage täglich bestimmt 2-mal gewogen 🙂

Womo

Carina kommt

Heute kommt meine Stieftochter Carina, darauf freuen wir uns schon sehr. Das letzte Mal hatte sie uns im Februar besucht und damals hatte es nur geschüttet. Entsprechend groß war unsere Angst, dass es dieses Mal genau so ist. Seit 2 Wochen sehen wir mehrmals täglich auf die Wetterapp und was sich da vor 2 Wochen aufzeigte, war mehr als besorgniserregend. Schlimmer noch, die Vorhersage wurde von Tag zu Tag schlechter und kurz überlegten wir, sie zu bitten, den Urlaub zu verschieben. Doch das verwarfen wir dann wieder, denn sie hatte ihren Urlaub ja eingereicht und wer weiss, ob es beim nächsten Mal nicht ebenso schlecht aussehen würde. Es war doch wirklich zum Mäuse melken. Da haben wir wochenlang nur das allerbeste Wetter und das sollte sich gerade nun ändern?? Bernd betete ein ums andere Mal. Da dieses letztes Mal aber auch rein gar nichts genützt hatte, zwang ich ihn dazu, es im Universum zu bestellen. Ich hatte das auch schon gemacht, war aber der Meinung, doppelt bewirkt mehr. Und tatsächlich scheint es zu funktionieren. Die Aussichten haben sich wieder verbessert und wir sind bester Dinge. Momentan tobt hier allerdings ein Sturm und regnen soll es auch. Da Carina aber erst Nachts hier ankommt, ist uns das egal.Hauptsache morgen ist es gut und das soll es laut Wetterapp werden! Juchhu!!

Gerade musste ich mal wieder an ihren 18ten Geburtstag denken. Den hatte ich komplett ruiniert. Dabei fing alles so gut an. Carina wollte mit 2 Freundinnen 2 Wochen später ganz groß feiern. Wir dachten aber, es wäre doch eine schöne Idee, zusätzlich an ihrem Ehrentag ebenfalls  zu feiern. Carina fand die Idee super und so schmückten wir den Garten. Es war der 06.September und in diesem Jahr ungewöhnlich warm. Also genau das richtige Wetter für eine Gartenparty in kleinem Kreis. Nach und nach trudelten die Gäste ein. Wenn ich mich richtig erinnere waren es ca. 16. Es gab Pizzaschnitten von Dr. Oetker und auch an alkoholischen Getränken herrschte kein Mangel. 2 ihrer Freunde fuhren nach dem Essen dann noch einmal kurz weg und zwar eben rüber nach Holland. Das war von Lingen aus quasi um die Ecke. Es dauerte auch gar nicht lange und sie waren wieder da. Im Gepäck zwei Joints, die sie jetzt kreisen ließen. 20 Jahre hatte ich keinen Joint mehr angefasst. Das letzte Mal mit meiner Schwester, die schier an mir verzweifelt war, weil ich einen regelrechten Horrortrip hatte, aber das ist eine andere Geschichte. Meiner Schwester ist sie allerdings noch so präsent, als wäre es gestern gewesen. Anlässlich des Geburtstages meinte ich nun, ich könne es mal wieder versuchen und so nahm ich ein paar Züge. Kurz darauf begann mein Herz zu rasen und ich bat Bernd meinen Puls zu fühlen. Auf meine Frage wie hoch er wäre, meinte Bernd sehr hoch. Genaue Zahl verlangte ich, aber Bernd konnte gar nicht so schnell mitzählen. Nun bekam ich echte Panik und zwar von der Musik. Techno!! Es wurde so schlimm, dass Bernd Carina bat, diese auszustellen. Tolle Party, so ohne Musik. Mir war jetzt kotzübel und als ich dies Bernd mitteilte, legte er beruhigend seine Hand auf mein Knie. Das hätte er mal lieber gelassen, denn plötzlich musste ich kotzen. Ratet mal wohin? Man war das peinlich!!! Obwohl ich nur auf die Erde guckte, war mir klar, dass alle mich ansahen. Keiner unterhielt sich mehr und nur meine Würggeräusche waren zu hören. Die hatten es allerdings in sich, denn keiner kotzt so laut wie ich. Seit dem Tag mag ich auch keine Dr. Oetker Baguettepizzaschnitten mehr.Die Stimmung war natürlich im Keller und Bernd spendierte Taxen in die nächste Disco. Kurz darauf saßen wir allein im Garten und ich hatte das nächste Problem. Durchfall bahnte sich an und ich konnte nicht laufen. Bernd bot sich in völliger Verkennung meines Gewichtes an, mich zum Klo zu tragen. Das schlug ich aus, denn das wäre eh nichts geworden. Ich ließ mich also vom Stuhl sinken und kroch durch den Garten zur Toilette. Dort verweilte ich dann 2 Stunden. Leider hatte ich keinen Eimer mitgenommen und so blieb mir nichts anderes übrig, als vor meine Füße zu kotzen, denn mit dem Hintern saß ich ja auf dem Klo. Idiotischerweise war ich davon überzeugt, dass Brnd mich durchs Fenster beobachtete und schimpfte lautstark mit ihm. Wie sich später rausstellte, räumte er aber in der Zeit den ganzen Garten auf. Endlich konnte ich das Klo verlassen, kam aber nur bis zur gegenüberliegenden Treppe und ließ mich auf die Stufe sinken. Nun kam Bernd, besah sich die Schweinerei auf der Toilette und verschwand in der Küche. Ich hörte Plastik rascheln und war überzeugt, dass er mich nun ersticken wollte. Ich war der Meinung, dass könne man ihm auch nicht verdenken. Nun kam Bernd mit 2 Plastiktüten aus der Küche und ich, überzeugt davon, mein letztes Stündlein hätte geschlagen, schloss die Augen und ergab mich meinem Schicksal. Bernd lief aber an mir vorbei, die 2 Tüten um seine Hände gewickelt, direkt ins Bad und machte alles sauber. So einen Mann muss man erst einmal finden!!! Carinas Freunden bin ich so in unvergesslicher Erinnerung und Carina denkt auch immer an mich, wenn sie an ihre Volljährigkeit denkt. Merkwürdigerweise war sie gar nicht böse und wie sie mir noch letztens berichtete, war es wohl auch in der Disco super. Ja und seitdem bin ich mehr oder weniger abstinent.

Womo

Bernd und ich !!! Aus dem Nähkästchen geplaudert.

 

11.10.2018 Rückblick

Es ist erst 4 Uhr und ich bin schon wieder wach. Da hier alles beim alten ist, dachte ich mir, ich schreib mal etwas über uns. Wer den Blog von Anfang an verfolgt hat, der weiss ja, dass ich Bernd im Internet gefunden habe und zwar an dem Tag, als meine Ehe in die Brüche ging.  Mein Exmann hatte mich nun genug geärgert und ich fragte mich, ob ich das wirklich bis zum Sankt Nimmerleinstag weiter durchstehen wollte und kam zu der Erkenntnis genug ist genug. Zudem stellte er mich an diesem Tag vor die Wahl, Auszeit oder aus und da wählte ich aus!! Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Natürlich hatte mein Exmann auch ein paar gute Seiten, aber sagen wir mal so: Wenn er brennen würde und ich hätte Wasser, würde ich es trinken. (Dabei verabscheue ich Wasser.) Aus meiner heutigen Sicht muss ich sagen, er war einfach jemand, der die Gabe hatte, nur durch Verlassen eines Raumes, diesen zu verschönern. Trotzdem hatte ich ihn über zig Jahre abgöttisch geliebt. Er mich angeblich auch, verbrachte aber seine Zeit lieber im Internet, als mit mir. Da saß er dann täglich ohne Ausnahme, stundenlang vor seinem PC (ich übertreibe nicht) und besah sich Bildchen an und es waren keine Autos oder ähnliches. Wenn ich regelmäßig alle 3 Monate ausrastete, stellte er das Reden ein und sprach wochenlang kein Wort mit mir, bis ich mich tausendfach entschuldigte und er mich in Gnaden wieder aufnahm. Davon hatte ich an diesem besagtem Tag die Schnautze echt voll, zumal ich mittlerweile 40 geworden war und die Objekte auf seinen Bildchen selten älter als 18, dabei war er 57. Ich fühlte mich steinalt und hässlich, obwohl ich damals Idealgewicht hatte. Man mag es kaum glauben, aber es war tatsächlich so. Mit einem Satz, meine mentale Lage war besäufniserregegend. Alkohol vertrag ich aber nicht so gut und so bat ich dann meine jüngste Tochter mir zu erklären wie das mit dem Internet  funktioniert. Bis dato hatte ich davon nämlich keinen blassen Schimmer. Sie meldete mich bei der Partnerbörse ilove an und zusammen erstellten wir dann mein Profil. Nun noch 2 Fotos gemacht und hochgeladen und schwupps war ich drin und fand Bernd sofort und dass, obwohl er 150 Kilometer weit weg wohnte und ich beim Suchprogramm maximal 50 Kilometer eingegeben hatte. Klassischer Fall von Computerfehler!! Trotzdem gefiel er mir, denn er hatte außerordentlich witzig geschrieben und so schrieb ich ihm. Am selben Abend telefonierten wir stundenlang und lachten uns dabei fast tot. Am darauf folgenden Samstag trafen wir uns dann in Leer in einem Kaffee und weil wir uns so toll verstanden und so mächtig viel Spass hatten, gingen wir abends noch gemeinsam essen. Danach ging jeder brav wieder nach Hause. Das wiederholte sich dann die nächsten 6 Wochen. Danach meinten wir, dass es toll wäre auch mal etwas zusammen zu trinken. Wegen der Fahrerei ging das ja zuvor nicht und so lud Bernd mich für den kommenden Samstag zum Frühstück ein. Es war ein heißer Tag und obwohl ich damals noch kein Navi hatte, verfuhr ich mich nur 2 Mal und kam fast pünktlich in Lingen an. Der Frühstückstisch war schon gedeckt und wir ließen es uns schmecken. Anschließend wollte ich in der Küche den Abwasch erledigen. Das ging aber nicht, weil Bernd dort kein Waschbecken hatte. Er wusch immer in der Badewanne ab. Das fand ich ziemlich individuell. Danach machten wir uns es auf seinem kleinen Balkon gemütlich. Bernd hatte eine Flasche Sekt kalt gestellt, die wir nun lehrten. Unseren ersten Kuss gab es beim Brüderschaftstrinken.  Der Gesprächsstoff ging uns nicht aus und pausenlos mussten wir lachen. Das Wetter war einfach herrlich und als die Flasche leer war, war ich sturzbesoffen, was ich Bernd auch mitteilte. Daraufhin meinte er, wir könnten essen gehen. Darauf meinte ich: Super, dann bin ich auch gleich wieder nüchtern. Das veranlasste Bernd zu dem Kommentar: Och, dann lassen wir das mit dem Essen. Man was haben wir gelacht. Später schlug Bernd dann vor schwimmen zu gehen. Ich hatte aber kein Schwimmzeug dabei. Kein Problem, meinte Bernd, ich habe einen nagelneuen Tankini im Schrank. Das fand ich nun aber doch etwas befremdlich. Trotzdem nahm ich sein Angebot an. Der Tankini in Größe 36!!!! passte (lang ist es her) und wir fuhren zum See. Bernd kannte sich in Lingen noch nicht so gut aus und war noch nie zuvor an diesem See gewesen. Er war wirklich toll, aber merkwürdigerweise war ich dort die einzige Frau. Später stellte sich raus, dass es ein Schwulentreffpunkt war. Uns war es eh egal, denn wir hatten nur Augen füreinander. Bernd lag die ganze Zeit auf einer Seite und stütze seinen Kopf mit seiner Hand. Da wir Stunden dort verbrachten, holte er sich einen mächtigen Sonnenbrand. Am Abend gingen wir dann essen und mehr wird nicht erzählt!

Das ist jetzt über 12 Jahre her. Ich bin zu Bernd nach Lingen gezogen. Wir haben uns in einer Doppelhaushälfte mit Supernachbarn eingemietet. Ich wurde Finanzmanergerin beim BHW. 1,5 Jahre später kauften wir uns ein Häuschen und wiederum 6 Monate später heirateten wir. Das bedurfte etliche Überredungskünste meinerseits. Der steuerliche Aspekt war dann ausschlaggebend. Nun haben wir im nächsten Jahr schon hölzerne Hochzeit und ich habe keinen einziegen Tag bereut. Bernd ist klasse, wenn auch manchmal ein Korinthenkacker und ich liebe ihn über alles!!!! Wir können streiten wie die Kesselflicker, aber uns nie ernsthaft böse sein. Das Leben mit ihm ist toll!!!!! Meistens! Unseren Plan auszusteigen hatten wir schon recht schnell und daran arbeiteten wir unermüdlich. Wir ackerten meist 12 Stunden am Tag und Bernd machte an vielen Wochenenden noch Musik. Wir lebten auserordentlich sparsam und bildeten Rücklagen. Meine betrugen an die 25 Kilo. Vor ziemlich genau 1,5 Jahren war es dann soweit. Wir hatten es geschafft, kündigten unsere Arbeit und fahren seitdem durch die Weltgeschichte. Und ich muss sagen, es ist noch schöner, als wir es uns vorgestellt hatten.

Womo

Almogarve 04.10 – 08.10.2018

03.10.2018 Abfahrt

Wir verbrachten noch einen herrlichen Tag am Strand von Sao Martinho do Porto, bevor wir gegen 19 Uhr unser Wohnmobil flottmachten und losrauschten. Eigentlich viel zu spät, denn es wurde schnell dunkel und das liebt der Bernd nicht gerade (wg. der oft schlechten Strassenverhältnisse in Portugal verbunden mit der bescheidenen Scheinwerferkraft unseres Mobils). Er fing an rumzumucken. Anscheinend war es ihm ganz neu, dass abends die Sonne untergeht. Ich machte ihm den Vorschlag nicht zu unserem Etappenziel, welches ein 200 Kilometer entfernter gemischter Parkplatz mit Ver- und Entsorgung zu fahren, sondern eher eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Er war einverstanden und via App fand ich auch eine, die ebenfalls Wasser und Entsorgung hatte. Das war nötig, denn wir mussten unbedingt mal wieder waschen. Blöderweise fanden aber unsere beiden Navis diesen Stellplatz nicht (bzw. sollten wir durch eine ca. 3m breite Strasse fahren, in der seitlich auch noch Autos parkten 🙁  ) und so gurkten wir durch die Dunkelheit weiter.
Gott sei Dank waren die Straßen dann ausnahmsweise einmal recht gut. Jedenfalls streckenweise und viel Verkehr herrschte nun auch nicht mehr. So fuhren wir nun doch durch, bis kurz vor Sines. Dort gab esauch einen großen Parkplatz mit Ver-/Entsorgung. Auf diesem Platz standen über Nacht jede Menge LKW´s, die Benzin etc. geladen hatten und wir trauten uns kaum zu rauchen.

04.10.2018 Häusliche Pflichten

Am nächsten Tag war Bernd schon vor mir wach und hatte bereits entsorgt, als ich aufstand. Nun ging es richtig an die Arbeit. Die Betten wurden abgezogen, die dreckige Wäsche zusammengesammelt und die Waschmaschine in Gang geschmissen. Während diese vor sich hin nudelte, räumte ich komplett alle Schubladen und Fächer aus und machte diese sauber. Anschließend wurde Staub gewischt und Bernd saugte. Unsere Teppiche knüpfte ich mir dann auch noch vor und unter fließend Wasser schrubbte ich sie so lange, bis auch der letzte Fleck verschwunden war und die Läufer nur so tropften. Wie gut, dass mal wieder die Sonne schien. Nun war auch die Wäsche fertig und während Bernd sie aufhing, wusch ich unseren Saloon von außen. Das alles dauerte seine Zeit und als wir endlich fertig mit unserer Putzaktion waren, war auch die Wäsche trocken. Bernd kaufte noch schnell ein paar Lebensmittel ein und dann waren wir startklar.

Unsere Fahrt ging weiter. Mittlerweile war es tatsächlich nachmittags geworden und allzu lange wollten wir nun nicht mehr im Auto sitzen. Nach bereits 70 Kilometern fanden wir dann einen Traumstellplatz am Strand von Almogarve.

Zur Zeit ist Ebbe und man kann nun die Felsen sehen, die bei Flut vom kristallklaren Wasser überschwemmt sind.

Der lag ganz herrlich an einer Bucht und wir hatten das Glück, dass gerade als wir kamen, der beste Platz frei wurde. Mit uns standen hier noch 6 Mobile und unter denen kamen sogar 3 aus Deutschland. Neben unserem Wohnmobil, quasi auf der Steilküste war eine kleine Naturplattform. Dorthin stellte Bernd unseren Tisch und die Stühle und wir scrabbleten eine Runde.

Dieses einzige Gebäude in dieser Bucht war „wahrscheinlich“ in den Sommermonaten ein kleines „Lokal“. Ein Blick durch die Fenster verhieß aber nichts Gutes 🙂 Dort lag noch alles rum, so auch Kisten mit Kartoffeln etc., aber die Spinngewebe haben hier schon Einzug gehalten.

Ach, war es hier herrlich. Hier könnte ich ewig stehenbleiben, teilte ich Bernd mit. Daraufhin wurden all unsere Pläne erst mal wieder umgeschmissen. Wir wollten eigentlich nun so schnell wie möglich nach Spanien, um schon einen schönen Platz gefunden zu haben, wenn Carina am 11. Oktober käme. Nun aber waren wir so begeistert, dass wir uns einig waren, vorerst hier zu bleiben und dannn halt mehr Kilometer zu machen, damit wir pünktlich in Spanien ankommen würden. Der Platz war aber auch wirklich der Hammer!!! Mitten in der Natur, umgeben von Bergen und Dünen. Eine Treppe führte hinunter zum Strand und es gab sogar eine Quelle hier, bei der täglich die Einheimischen Unmengen von Wasser in Gallonen abfüllten.

Hier wurden an diesem Tag bestimmt „Hunderte von Gallonen“ abgefüllt.

Wie sie uns sagten sei das Wasser fantastisch. Überhaupt waren alle sehr sehr freundlich hier und wir fühlten uns einfach nur sauwohl. Wenn ich dachte, unser letzter Platz war der Schönste, muss ich das nun revidieren. Dieser war noch viel schöner. Hier gab es sogar Ebbe und Flut, welche sicher 20 Meter ausmachten. Die Wellen waren auch hier eher klein und somit würden wir hier super schwimmen können. Ich freu mich schon auf morgen!

05.10.2018  Im Paradies

Am morgen wachte ich früh auf und konnte mich an der fantastischen Aussicht gar nicht satt sehen. Nun kam auch schon Bernd und stellte fest, dass unser „neuer“ Kühlschrank abgetaut war. Der Fisch im Gefriefach war aufgetaut und das eingefrorene Brot schwamm im Tauwasser. Schöne Scheiße!!! Während ich die Gelegenheit nutze und den Kühlschrank säuberte, rief Bernd erstmal bei der Werkstatt an, die ihn eingebaut hatte und als er dort nicht weiterkam, beim Dometic Kundendienst. So richtig konnte uns keiner weiterhelfen, denn der Kühlschrank lief, die Flamme war an, aber er kühlte einfach nicht. Nachdem Bernd seine ellenlangen Telefonate und technischen Problemdiskussionen beendet hatte, war auch ich fertig und räumte alles wieder ein. Bernd hatte derweilen unseren Saloon mit den Hubstützen waagerecht gestellt, denn eine Ursache für die schlechte Kühlleistung konnte darin liegen, dass das WoMo und damit auch der Kühlschrank schräg stand. Nun startete ich das Ding erneut und plötzlich ging er wieder. Fragt sich nur wie lange. Dann wurde gefrühstückt.

Währenddessen füllte sich der Parkplatz mit lauter Einheimischen. Es wurde voll und voller. Vier Männer versuchten ein Schlauchboot aufzupumpen, allerdings ohne Pumpe und als Bernd dieses sah, gab er ihnen unsere von unserem Kajak. Nun ging es ruck zuck und es dauerte nicht lange und das Boot war startklar. Kurz überlegten wir unser Boot ebenfalls aufzubauen, verwarfen es dann aber, weil wir halt Schisser sind und wir immer noch keine Schwimmwesten haben. Ohne trauen wir uns nur 5 Meter rein und das ist dann doch etwas lächerlich. (Die anderen benutzten ihr Boot auch nur als Spass-Objekt und es lag meistens am Strand … dafür lohnt sich nicht die ganze „Arbeit“ das Kajak für einen Tag auf-und abzubauen) Vieleicht finden wir ja mal einen Fluss ohne Gezeiten und ohne Ströhmung 😉 Wir beschlossen aber ebenfalls zum Strand zu gehen, denn der war durch die ganzen Leute zum Leben erweckt worden. Soviele Leute am Strand hatten wir ewig nicht gesehen, denn die Saison ist ja jedesmal, wenn wir im Süden sind, vorbei.  Den Grund dass hier heute soviel quirliges Leben herrschte war, wie wir später erfuhren, dass heute Republikgründungstag war, also ein großer Feiertag in Portugal.

Am Strand war es himmlisch. Es gab richtig viel zu gucken und Bernd, der als erstes ins Wasser ging war total begeistert, denn das Wasser war überhaupt nicht kalt. Das musste ich nun auch testen und tatsächlich hatte es an die 25 Grad. Herrlich!!! Ich schwamm bestimmt 20 Minuten. Die Wellen waren hier sehr verhalten und ich traute mich weit raus zu schwimmen (zwischendurch konnte Ines sich immer wieder auf die unter ihr befindlichen Felsen stellen, die später bei Ebbe aus dem Wasser ragten).  Anschließend ließen wir uns in der Sonne trocknen und ich las Bernd wieder aus meinem Lieblingsbuch vor. Mehrere Stunden verbrachten wir am Strand, gingen mehrmals ins Wasser und freuten uns unseres Lebens. Danach duschten wir uns den Sand vom Körper und scrabbleten wieder auf unserer Plattform mit dem tollsten Blick auf die Küste. Im Himmel kann es nicht schöner sein, waren wir uns einig. Danach wuren die aufgetauten Fische gebraten und ohne Beilagen verzehrt. Die waren uns nämlich ausgegangen. Bernd hatte allerdings noch seinen Rest der Nudelpfanne von vor 3 Tagen. Es war ein wirklich einmalig schöner Tag.

06.10.2018

Bernd schlief heute bis halb 10  und ich war froh, als er endlich aufstand, denn nun konnte ich laut sein und abwaschen usw, was ich auch sofort in Angriff nahm. Heute ist es etwas windiger als gestern, aber genau so sonnig bei 24 Grad. Alle anderen Wohnmobile sind heute morgen abgereist und wir hier nun ganz alleine. Bernd hatte gerade überlegt, das Auto umzustellen, zwar wäre der Blick dann ein anderer, aber wir könnten im Windschatten des Wohnmobils sitzen.

Da wir nun noch 2 Tage hier bleiben wollen haben wir umgeparkt, da wir so nicht mitten im Trubel stehen und alle um unser Mobil herumlaufen (müssen) und wir abends die Sonne vorm Saloon geniessen können.

Gesagt getan und nun werden die Stühle rausgestellt und ich habe Feierabend. Bernd´s Arbeit beginnt jetzt erst, denn er muss nun die Fotos reinsetzten, damit ihr auch etwas zu sehen habt. Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende!

Wir haben noch einmal den ganzen Tag am Strand verbracht und sind viel geschwommen. Bernd hat sogar sein Bodyboard geholt und versucht dort die Ballance zu halten. Im Liegen versteht sich ;-). (Na, wie sonst? Im Stehen wäre es ja Surfen oder Stand-up-paddeln 🙂 Nachdem mich zum Schluß 2 Wellen von hinten von den Füssen gehauen haben, habe ich erst einmal für den Tag Schluß gemacht. Es ist noch kein „alter“ Meister vom Himmel gefallen!  Deswegen haben wir davon wohl auch noch keine Fotos gemacht ?!)  Ach ja, die übrige Zeit habe ich Bernd beim Sonnen, aus meinem Lieblingsbuch vorgelesen, welches übrigens 2 Frauen heißt. Mittlerweile war ich dort angekommen, wo eine der beiden stirbt und das zog sich über dreißig Seiten hin. Stellenweise konnte ich gar nicht weiterlesen, so sehr musste ich heulen. Immer wieder wurden Schluchzpausen eingelegt, in denen Bernd beruhigend meinen Arm streichelte, bis ich mich wieder gefangen hatte. Dann las ich kurz weiter, um sofort wieder in den Tränen auszubrechen. Auch unter Bernds Sonnenbrille bahnten sich die Tränen ihren Weg und schluchzend lagen wir uns in den Armen. Mannomann. Wie gut, dass das Buch bald zuende ist. Völlig verheult gingen wir zum Womo zurück und duschten uns die Tränen und den Sand ab.

Und mal wieder wird ein sagenhaft schöner Sonnenuntergang besungen … sie ist aber trotzdem schnell hinterm Horizont verschwunden!

07.09.2018 Kleine Wanderung

Heute konnte man nicht am Strand liegen. Es war zwar sonnig und auch warm, aber windig. Der Wind drückte das Wasser auf den gesammten Strand, so dass keine Liegefläche übrig blieb. Uns war das egal, denn wir wollten heute sowieso etwas wandern. Wie üblich ging ich vorraus und Bernd hatte mich nach 20 Minuten eingeholt. Früher ging das wesentlich schneller, aber mit meinen Orthesen bin ich ziemlich flott unterwegs. Zuerst ging es durch den kleinen Ort, der recht hübsch war.

Dieser Häuserreihe ist niedlich und das liegt vor allem an der sehr geringen Höhe der Reihenhäuser … wie man auf dem nächsten Bild anhand meiner Größe (1,96m) erkennt.

Na Ines, da haben wir s mit unserer Luxuswaschmaschine AEG-Lavamat an Board doch echt besser, oder ? Obwohl aus meinem „alten“ Musikerequipment haben wir auch ein original Waschbrett an Bord!!

Dann fanden wir einen kleinen Pfad, der widerrum direkt ans Meer, zu einer kleinen einsamen Bucht führte.

Man kann die Farbe des „Wassers“ hier nicht gut erkennen, aber hier seht ihr ein Belüftungsbecken, als Teil des örtlichen Klärwerkes. Man konnte am Geruch erkennen, dass es sich bierbei nicht um ein Freibad mit auf dem Kopf gelandeten Flug-Drohnen handelt 🙂

Dort machten wir eine kurze Trinkpause. Anschließend ging es daran, ein Stück die Steilküste hinaufzuklettern. Puh, das war gar nicht so einfach und Bernd reichte mir mehr als einmal die Hand und zog mich mit voller Kraft hoch.

Ines, unsere Klettermaus ! So sweet!

 

Er schaffte es so gerade und konnte sich den Kommentar:“ Wie gut, dass ich noch ein paar Kilo mehr wiege!.“  anscheinend nicht verkneifen. Blödmann!!!! Oben angekommen hatte man einen erhabenen Blick. Der Weg, der von hier aus wieder in die Stadt führte, war nervigerweise sehr sehr sandig und das Laufen war wirklich anstrengend. Das sah man dann am Abend meinen Fußknöcheln an. Die waren mal wieder ordentlich angeschwollen.

Zurück beim Dorf wollten wir uns eine Kleinigkeit zu essen gönnen. Ein Lokal hatte ich schon ausgeguckt, aber alle Tische im Außenbereich waren belegt und drinnen wollte ich partout nicht sitzen. So inspizierten wir die anderen drei. Irgenwie war mir aber keins recht und so gingen wir zurück zum ersten. Dort war mittlerweile ein Sofa frei geworden. Wir ließen uns drauf plumpsen und fanden es sofort gemütlich. Am Nachbartisch saßen 4 Mädels und hatten so eine Art einheimischen Eintopf vor sich stehen. Den wollte auch Bernd

So lecker !!!!! Auf dieses Nationalgericht habe ich mich in Portugal schon lange gefreut.

und ich entschied mich für Chocos fritas. Der Wirt war sehr nett, erzählte uns von seinem Problem Personal zu bekommen und noch so einiges aus seinem Leben. So macht auch er Musik und liebt Frank Sinatra. Wegen seines Personalmangels hat er aber keine Zeit dazu und deshalb gab er Bernd seine Visitenkarte.

Die „Musik-Ecke“ des Wirtes mit etwas verstaubten LP`s an der Wand … von Rod Steward, Franki-boy bis Abba 🙂

Vielleicht könne er ja im nächsten Jahr dort spielen. Das Essen war lecker und wir wieder so richtig begeistert. Die Portionen waren riesig und der ganze Spass kostete 18 Euro 50 mit Getränken. Weil es dort zusätzlich freies Wifi gab, wurden etliche Filmchen und Fotos versand. Dann ging es zurück.

Jetzt wollten wir eigentlich spanisch lernen, dass heißt, wir fingen sogar schon damit an, aber dann kam das holländische Pärchen und kurzentschlossen luden wir sie ein. Da es draußen mittlerweise frisch geworden war, saßen wir im Womo zusammen. Dieses Mal wurde kein englisch gesprochen. Die beiden sprachen langsames Holländisch und wir langsames Deutsch. Die Unterhaltung klappte wunderbar und wir haben so richtig viel gelacht.

Jetzt geht`s wieder auf nach Spanien … Auf Wiedersehen schönes Portugal!

Am nächsten Tag fuhren die zwei 2 Stunden vor uns los. Ich konnte sie gar nicht verabschieden, weil ich tatsächlich erst um 11 Uhr aufwachte. Bernd hatte schon alles klar gemacht und so wusch ich noch schnell ein paar Kleidungsstücke unter der der scheinbar nie versiegenden Quelle. Bernd füllte noch 2 Gallonen ab und auf gings. Wir verließen diesen tollen Platz und waren mehr als wehmütig. Unterwegs kamen wir irgendwann an einem Lidl vorbei und Bernd parkte ein, denn wieder mal hatten wir außer Licht nichts im Kühlschrank. Bernd fing an zu lachen und meinte:“ Rate mal, wer neben uns steht?“ “ Doch nicht etwas die Holländer?“ erwiderte ich. “ Wer sonst?“ meinte Bernd und tatsächlich. Lachend begrüßten wir sie. Das war nun das dritte Mal, dass wir sie zufällig trafen und wir waren uns alle einig, dass es Schicksal ist und sicher nicht das letzte Mal.

Schnell kauften wir ein und dann ging die Fahrt weiter zu einem Intermarche, welcher eine Entsorgungsstation hatte. Wir mussten unbedingt unsere Stinkwassertanks entleeren und so hielten wir. Direkt bei der Station stand ein selbstausgebauter LKw aus Hamburg gefährlich nahe an der Überdachung. Etwas knapp meinte ich noch zu dem einen, der einen sorgenvollen Blick auf die Überdachung warf. Da sah ich die Bescherung. Irgendwie hatten die beiden es geschafft, das der eine Träger der Überdachung sich ins Fenster des Wohnmobils gebohrt hatte.

Oh, oh, da haben die beiden aus HH aber nicht aufgepasst. Und es tut in den Ohren und in der Seele so weh, als sie dann zentimeterweise x-mal vor- und zurückfahren mussten, um sich aus dieser Situation zu befreien. Resultat: 2 demolierte Seitenfenster.

Nun versuchten sie vorsichtig,  dort wieder wegzukommen, ohne weiteren Schaden anzurichten. Ich holte schnell den Fotoapperat und machte ein paar Fotos. Nicht nett von mir, ich weiß, aber immerhin fragte ich vorher. Wir entsorgten in brütender Hitze und machten uns wieder auf den Weg.
Unsere Tagesetappe sollte bei 200 Kilometern liegen und jetzt, wo ich dieses hier schreibe, liegen noch gut 100 Kilometer vor uns.

Raucherpause !!!

Es grenzt nahezu an einen Wunder, dass ich die Buchstaben treffe, denn es rumpelt hier gewaltig und ich hüpfe auf meinem Sitz rum, wie ein Flummi. Im Auto sind es mollige 29 Grad. Beim Lidl habe ich mir ausnahmsweise eine 200 Gramm Packung Lachs gegönnt und diese soeben in eins aufgegessen. Heute konnte ich mir das erlauben, denn gestern hatte ich beim Durchprobieren meiner Garderobe festgestellt, dass mir tatsächlich noch 3 Teile passten, die bereits 4 Jahre alt sind. Ich war ganz begeistert, auch wenn es nur Schals waren. (Hä ???  Langsam wirds kritisch mit dem Schlangheitsdauerwunsch 🙂 )  Momentan sind wir kurz vor Mertola und die Gegend hat sich total verändert. Hier ist alles total trocken und wären nicht vereinzelnd grüne Bäume am Straßenrand, könnte man meinen, man führe durch eine Wüste.

 

Trotzdem unglaublich schön! Auf sämtlichen Strommasten haben Störche ihre Nester erbaut. Allesammt sind aber verwaist.

Na Ines , fast getroffen, aber man kann es erkennen 🙂 Bin ich zu schnell gefahren?

Verkehr ist hier wenig und so kommen wir trotz der Vielzahl von Schlaglöchern gut voran.

Nachdem es vorhin wegen der ganzen Schlaglöcher unmöglich war weiterzuschreiben, hole ich dies nun nach. Wir sind noch immer unterwegs und sind soeben bei Monte Francisco über den Rio Guadiana gefahren, der Portugal von Spanien trennt.

Natürlich haben wir die Brücke zur Überquerung des Flusses genutzt! Wie Ihr seht wird diese gerade grunderneuert. Nicht das Ihr denkt, dass wir in England sind … Linksverkehr wg. der Baustelle 🙂

Nun sind wir wieder in Spanien!  Momentan führt uns unsere Route noch ein ganzes Stück über die kostenlose Autobahn Richtung Sevilla. Irgendwo dort werden wir uns einen Übernachtungsplatz suchen. Gerade habe ich Bernd ein paar belegte Brote gemacht, die er mit großem Appetit vertilgt hat. Jaja, fahren (mittlerweile mehr als 6 Stunden) macht hungrig. Ich habe derweil an ein paar Gurkenscheiben geknabbert, die ich zwar verabscheue, aber der Lachs ist längst verdaut und auch ich habe Hunger. Sitzen kann ich auch nicht mehr und so wandere ich ein ums andere Mal im Saloon rum und mache im Stehen etwas Gymnastik. Dabei lacht mich ständig eine Tafel Schokolade an. Ich will unbedingt standhaft bleiben und höre nicht auf die Stimme in meinem Kopf. Die sagt: Iß sie!! Ich ignoriere sie komplett. Da meldet sich die andere und sagt: Hast du nicht gehört???? Schöne Scheiße! Was nun? Ich meine, verdammt sie sind in der Mehrzahl, dem kann mann sich quasi gar nicht entziehen. So, ich melde mich morgen wieder, hab zu tun ;-(

Womo

Nazare und Salir de Porto 29.09.-03.10.2018

29.09.2018 Nazare

Am Nachmittag kamen wir in Nazare an und bekamen gerade noch so eben einen Platz. Hier waren unglaublich viel junge Leute mit ihren Surfbrettern. Von links und rechts dudelten die Gitarren und es war ein stetiges Kommen und Gehen. Eigentlich gefiel mir der Platz recht gut,wenn er auch sehr dreckig war. Überall flog Klopapier rum, was kein Wunder ist, denn die meisten jungen Leute sind mit ihren Bullis hier und haben keine Toilette an Bord. Natürlich gehen sie dann zum Geschäfte machen in die Büsche und da es immer windig ist, findet das Klopapier ganz alleine den Weg zurück zum Strand. Da wir mehrfach gehört hatten, dass hier Autos aufgebrochen werden, waren wir uns sofort einig, hier nur eine Nacht zu verbringen. Wir trauten uns nicht, gemeinsam spazieren zu gehen und unseren Saloon allein zu lassen. Das war schon irgendwie blöd, denn wer hat schon Lust den ganzen Tag zu scrabblen? Und so war es  beschlossene Sache am nächsten Tag weiter zu fahren. Auch dachten wir, dass die Wellen hier mindestens 15 Meter hoch wären, aber wie uns gesagt wurde, ist das wohl nur im Dezember und Januar der Fall. Trotzdem waren die Wellen zu hoch, um ins Wasser zu gehen. Am Abend lehrte sich der Platz und wir waren fast ganz alleine dort. Ein bißchen Unwohl war uns beiden, aber wir zumindest Bernd schlief gut. Am nächsten Morgen ging es dann weiter. Zuerst dauerte es mal wieder ewig, bis wir auf der richtigen Straße waren. Ein netter Portugiese wollte uns helfen, aber obwohl er französisch, portugiesisch und auch spanisch sprach, verstanden wir nur Bahnhof. Unser Navi zeigte permanent in die Richtung, die für Mobile gesperrt war. Das ist normalerweise der Augenblick wo wir nervös werden. Heute aber nicht und so fanden wir in aller Ruhe den Weg raus aus diesem Labyrinth. Aud unserer Stellplatzapp hatten wir einen Stellplatz rausgesucht, der ausnahmslos gute Bewertungen hatte und auf den steuerten wir jetzt zu. Da er direkt an einem Kreisel lag, konnten wir uns zwar beim besten Willen nicht vorstellen, dass es was für uns wäre, aber wir wollten uns selbst überzeugen. Nach knapp einer Stunde waren wir schon da und waren total begeistert. Der Ort Sao Martinho do Porto war superschön und lag direkt an einer Bucht. Der Stellplatz lag ebenfalls an dieser Bucht und war ca. 800 Meter entfernt, direkt hinter den Dünen und trotzdem mit Blick auf das Meer. Wirklich ein Traum. Mit uns standen hier noch ca. 6 Mobile und gleich neben uns ein Ehepaar aus München mit ihren 2 kleinen Kindern. Ein Gespräch war schnell geknüpft und so verging die erste Stunde. Dann machten Bernd und ich uns auf, den Ort zu erkunden.

Es gab zahllose kleine Restaurants, aber am schönster war der Blick aufs Wasser, der von überall gleich schön war. Ganz vorne in der Bucht lagen zahlreiche kleine Fischerboote im Wasser, was dem ganzen dann noch einen romantischen Touch gab. Der Ort war umrahmt von Bergen. An einer Seite hatte man einen Gang durch die Felsen gehauen und wenn man hindurch ging, stand man auf einem Mal vor dem naturbelassenen Atlantik. Hotels gab es hier auch jede Menge, aber sie waren eher klein gehalten und störten so das Ortsbild kaum. Liebe Leser, solltet ihr einmal Urlaub in Portugal machen wollen, empfehle ich euch diesen Ort. Hier kann man sogar schwimmen, da es kaum Wellen gibt. Die Preise sind hier auch mehr als human. Weil ich vergessen hatte das eingefrorene Fleisch aus dem Gefriefach zu nehmen, waren wir ausnahmsweise schon wieder essen.

Bernd hatte Schwein und ich Huhn. Jeweils eine riesige Portion mit Reis, Pommes, Salat und Ei. Dazu gab es für Bernd ein Bier und für mich eine Cola zero. Gesamtkosten 16, 50 Euro. Da kann man doch echt nicht meckern, oder? Und lecker war es auch! Heute war es mit 19 Grad recht kühl, aber morgen sollen es 28 Grad werden und der Plan ist morgen noch hier zu bleiben. Bernd möchte eine Radtour machen und ich wandern. Zum Schwimmen treffen wir uns dann am Nachmittag wieder. Durch die Fahrerei ist die Bewegung in den letzten Tagen etwas zu kurz gekommen, was morgen wieder geändert werden soll. Gestern hatten wir noch mit Alex und Sahra telefoniert. Jetzt sind es nur noch 6 Wochen bis zur Geburt ihrer Zwillinge. Vorraussichtlich sollen sie sogar schon 4 Wochen eher kommen. Auf meinen Tip, vorher noch ordentlich vorzuschlafen, meinte Alex, dass er sich 100 prozentig sicher ist, dass seine Kinder von Anfang an durchschlafen. Na, da sind wir ja mal gespannt;-) Auf jeden Fall freuen wir uns unglaublich, die beiden bald wieder zu sehen und auf unser geliebtes Roche natürlich auch. Wenn wir erst mal wieder dort stehen, üben wir hoffentlich mehr spanisch. Das kommt momentan wirklich zu kurz. Die Tage sind einfach zu schnell vorbei. Am 11. Oktober kommt Carina uns besuchen. Auch darauf freuen wir uns schon ungemein. Hoffentlich ist dann das Wetter besser als letztes Mal, als sie bei uns war. Geplant ist es, dass wir dann in Punta Paloma in Spanien sind. Diesen Platz fanden wir nämlich besonders schön. Das sind jetzt nur noch 9 Tage und unsere Tage hier in Portugal sind gezählt. Eigentlich schade, aber andererseits schlägt unser Herz für Spanien.

 

 

02.09.2018

Heute hatten wir unseren Aktivtag. Gleich nach dem Frühstück machte Bernd eine ausgedehnte Radtour und ich ging wandern. Mein Gott, war die Gegend hier schön.

Alle paar Meter musste ich Fotos machen. Ich ging bis zum Gipfelkreuz und die Aussicht von hier oben war überwältigend.

Dank des Handys fand ich dann sogar den Rückweg problemlos und kam zeitgleich mit dem verschwitzen Bernd wieder beim Womo an. Nun legten wir uns an den Strand.

Ich las Bernd aus meinem Lieblingsbuch vor und dann gingen wir schwimmen. Das Wasser war überhaupt nicht kalt und Wellen gab es dank der vorgelagerten Bucht auch kaum. So konnte ich endlich mal wieder ausgiebig schwimmen. Bernd, der Frostködel hielt nicht so lange durch, holte nach dem Bad aber Tisch und Stühle zum Strand, so dass wir hier scrabblen konnten. Bernd gewann haushoch. Nun hatten wir mächtig Hunger und somit gingen wir die paar Schritte zurück zum Saloon. Das Fleisch war endlich augetaut und ich kochte mit ganz viel Liebe. Es schmeckte prima und Bernd bot sich an abzuwaschen. Ich machte mein Chaos aber lieber selber weg und Bernd übte, wie auch gestern schon den ganzen Abend, Gitarre. Unsere Haut war ganz weiß vom Salz des Meeres und so gönnten wir uns eine schöne heiße Dusche. Es war ein herrlicher Tag bei bestem Wetter und 26 Grad.