Sofort bei der Abfahrt aus Mimizan bemerkten wir, dass unser Tank so gut wie leer war. Das hatten wir völlig verdrängt und so sollte die erste Tankstelle unsere werden. Wir kamen auch an etlichen vorbei, aber entweder passten wir mit unseren 3,40m nicht darunter oder sie hatten geschlossen. Anscheinend ist es in Frankreich üblich, dass Tankstellen von 12-14 Uhr Mittagsruhe haben. Es gab zwar auch welche mit denen man mit Karte zahlen konnte, doch wir hatten mal wieder überhaupt keine Ahnung wie das funktionieren sollte. Auch wussten wir nicht, ob man dafür im Vorweg spezielle Karten kaufen musste oder ob auch die Kreditkarte gehen würde oder die normale Girokarte. Irgendwie hatten wir unheimlich Schiss, dass wenn es nicht klappen würde unsere Karte von der Zapfsäule eingezogen wird und wir dann ohne dastehen. Wir fuhren ca 11 Tanken an und überall dasselbe Problem. Verzweifelt versuchte ich auszurechnen, wie weit wir noch kommen würden, denn die Tankanzeige zeigte schon lange nichts mehr an. Ich stellte fest, dass wir schon 50 km weiter gefahren sind, als beim letzten Mal, als der Tank unserer Meinung nach auch leer war. Auch das war nicht gerade beruhigend und je mehr Kilometer wir zurück legten, desto nervöser waren wir. Wir schworen Stein und Bein, dass wenn wir endlich tanken könnten, wir unbedingt auch unseren Reservekannister füllen würden, damit wir nie nie wieder in so eine Situation kämen. Endlich, nach gefühlten 300 km, in echt mögen es 16 gewesen sein, fanden wir eine Tankstelle unter die wir so gerade eben passten. Natürlich funktionierte auch die nur mit Karte. Uns blieb jetzt, wollten wir nicht unterwegs irgendwo liegen bleiben, nichts anderes übrig als unser Glück zu versuchen. Ich steckte unsere Kreditkarte rein und gab den Pin ein. Bernd steckte den Tankrüssel in unser Auto, aber nichts passierte. Der Kartenautomat quatschte in einer Tour und gab uns Anweisungen. Natürlich in französisch und wir verstanden kein Wort. Neben uns kam nun ein junger Deutscher. Ich fragte ihn wie das hier funktioniert und er erklärte es mir. Komisch, dasselbe hatte ich auch gemacht, aber nichts hatte gefruchtet. War die Säule kaputt oder ich zu doof???? Das zweite war der Fall, denn nachdem Bernd noch einen weiteren Deutschen gefragt hatte, war klar, dass ich die ganze Zeit unsere Karte verkehrt herum reingesteckt hatten. OK, jetzt bin ich schlauer. Erleichtert tankten wir 30 Liter, denn der Sprit war hier sehr teuer und bald würden wir in Spanien sein. An den Reservekannister verschwendeten wir natürlich keinen Gedanken mehr, aber es ist immer gut einen zu haben. Wir setzten unser Fahrt fort und kurze Zeit später hatten wir den Stellplatz in Vieux- Boucau erreicht. Er lag aber ziemlich schattig, war nicht schön und sollte zudem 17 Euro kosten. Da wollten wir nicht hin und so fuhren wir ein paar Straßen weiter. Überall standen Parkverbotsschilder für Fahrzeuge über 1,90m.
Nach 20 Minuten aber hatten wir Glück. Direkt an einem See, der mit dem Atlantik verbunden war fanden wir einen Parkplatz im Grünen neben einem Hotel.Da dort noch 2 weitere Wohnmobile standen, fühlten wir uns auf der sicheren Seite. Ich machte Schweinebraten mit Kartoffeln und Gemüse und nachdem wir alles aufgeputzt hatten, legten wir uns auf eine Decke auf´s Gras und spielten wieder Scrabble. Ich verlor ein weiteres Mal. Gemeinsam wuschen wir dann ab und machten noch einen ausgedehnten schönen Spaziergang.
Hier ein paar Fotos vom Abendspaziergang:
Danach fingen wir bei Lektion 5 unseres Spanischkurses an, gaben aber schnell auf denn wir waren einfach nicht mehr aufnahmefähig. Wir sahen noch etwas fern und schliefen dann schnell ein. Morgen sollte es weitergehen nach Capbreton.