Wir hatten großartig im Industriegebiet geschlafen und machten uns bald nach dem Frühstück auf nach Vitoria Gasteiz. Leider war der Himmel bedeckt und es nieselte auch hin und wieder einmal bei mickrigen 16 Grad. Ein guter Tag also um zu fahren. Unser Navi führte uns ohne Umwege und ohne Mautstrecken zum Ziel. Ca. 3 km vom Zentrum mit der historischen Altstadt entfernt gab es einen kostenlosen großen Stellplatz mit Wasser, aber ohne Strom.
Bernd wuchtete die Räder vom Gepäckträger und los ging die Fahrt. Gott sei Dank hatte Bernd sein Handy so eingestellt, dass wir 3 Stunden später mit dem Rad problemlos den Rückweg fanden. In Vitoria Gasteiz tobte das Leben. Es war Sonntag und überall waren Menschen. In den kleinen Gassen herrschte buntes Treiben und überall saßen die Menschen vor und in den kleinen Kneipen. Mittlerweile war es trocken und Bernd und ich ließen uns mitreißen und tranken jeder ein kleines Bier.
Vorher hatten wir die beeindruckende Kathedrale besichtigt und hatten noch die letzten Minuten der heiligen Messe miterlebt.
Es sang ein toller Chor und es war richtig feierlich. Wie immer zu solchen Gelegenheiten musste ich die Tränen mit Gewalt zurückhalten. Bernd holte sich mit den zahlreichen anderen Gläubigen noch eine Hostie und mit Gottes Segen gingen wir zur Plaza de Mayor.Auf ihr gab es noch mehr Menschenmassen.
Anscheinend hatten sie zuvor protestiert, denn fast jeder hatte beschriebene Pappschilder dabei. Es ging um den Unabhängigkeitswunsch von Katalonien. Der Rest des Landes war anscheinend nicht damit einverstanden, denn aus allen Fenstern hingen spanische Flaggen. Nach 3 Stunden waren wir durch mit der Besichtigung dieser wirklich schönen Kleinstadt und wir radelten zurück zu Stellplatz um heute noch weiter zu fahren -> nach Burgos.