Womo

Weihnachten 2017 in Roche am Strand

Heute schien die Sonne den ganzen Tag . Gleich nach dem Aufstehen hatte Bernd bei seinem morgendlichen Spaziergang (ums Wohnmobil 🙂 ) eine künstlerische Eingebung und kreierte mit den vorhandenen „Mitteln“ (Figuren, etc.) eine individuelle  Weihnachtskrippe welche in die umgebende Natur integriert wurde. Davon machte er dann Fotos, welche als Weihnachtsgruß an all unsere Lieben versandt wurde. Das dauerte so seine Zeit.

Noch länger dauerte es jedoch einen Ersatzmusiker für die Weihnachtsgala bei meinem Bruder zu finden. Fleißige Leser wissen ja, (Achtung hier kommt Schleichwerbung)  dass er das einzige legendäre Schokoladenhotel Voss in Westerstede betreibt. Das Hotel ist über Weihnachten immer komplett ausgebucht und in den letzten 8 oder 9 Jahren haben wir jeden Heiligabend  dort verbracht. Das hatte den imens großen Vorteil, dass ich nie kochen musste. Dafür habe ich dann im Service geholfen und mein Bernd hat die weit über 100 Gäste mit Weihnachtsmusik beglückt. Viele Jahre auch zusammen mit seinen Kindern als x-mas-family-Band. Nach dem Essen hat er dann noch den Weihnachtmann gespielt und alle Gäste waren immer total begeistert. Meine Schwägerin hat ihn direkt nach jedem Fest angebettelt, es im nächsten Jahr wieder zu machen und wer sie kennt weiß, wie hartnäckig sie ist!
Dieses Jahr ging es aber wirklich nicht, weil wir ja das 1. Mal in Spanien überwintern wollten. Zwar wollten sie und mein Bruder uns dazu einfliegen lassen, aber da wir absolut unerfahren waren und nicht wussten, ob und wo wir unser heißgeliebtes Wohnmobil in Spanien einfach stehen lassen konnten, hatten wir schweren Herzens abgesagt. Glücklicherweise hatte sich aber jemand anderes gefunden, der bereit war am Heiligabend Bernds Job zu übernehmen. Soweit so gut.
Alles schien in Ordnung, bis heute Morgen gegen 11 Uhr mein verzweifelter Bruder anrief um in voller Panik zu fragen, ob wir noch einen Musiker oder Alleinunterhalter wüssten der einspringen konnte, denn der ürsprüngliche hatte gerade angerufen um abzusagen, weil er mit einer fiesen Grippe im Bett lag.  2 Stunden zermarterten wir uns die Köpfe und Bernd telefonierte sämtliche Leute ab, die er kennt und die in Frage kamen. Das war nicht so einfach, denn am Heiligabend haben nun mal die meisten Leute andere Pläne. Tatsächlich fanden sich aber zwei dazu bereit. Wir gaben meinen Bruder die Telefonnummern. Wie sich herausstellte konnte einer von beiden aber keine Weihnachtslieder spielen. Der andere wollte partout nicht in das Weihnachtsmannkostüm schlüpfen. Anscheinend hat ihn die Gage aber doch gelockt, denn letztlich erklärte er sich dann doch dazu bereit. Wie dem auch sei, wir machten uns den ganzen Vormittag verrückt und versuchten  von Spanien aus die Kuh vom Eis zu bekommen.
Am Ende war es dann aber viel Lärm um nichts und der totkranke, seit letztem Jahr engagierte Musiker, kam wohl in den Genuss einer Spontanheilung und erschien letztendlich doch um seinen Job zu machen. Davon erfuhren wir dann aber erst am Abend.

Mit großer Verspätung, aus besagten Gründen, machten wir uns dann an die Vorbereitung für unser Heiligabend. Wir hatten Rotwein gekauft und Nico machte daraus einen erstklassigen Glühwein. Bernd baute seine Musik auf und die ganze Zeit hörten wir Weihnachtsmusik um uns so richtig in Stimmung zu bringen. Die Sonne strahlte, aber da es sehr windig war, parkte Bernd unser Wohnmobil schräg hinter Nicos. Dann wurde noch der Windschutz aufgebaut und schon hatten wir es schön mukkelig und fast windstill. Bernd übte noch ein paar Lieder und als alles saß, gingen wir zu den 7 anderen Campern und luden sie zu unserem provisorischen Weihnachtsmarkt ein.

Alle waren begeistert und 20 Minuten später kamen sie rüber zu uns. Nico und ich schenkten Glühwein aus und Kekse wurden rumgereicht. Bernd sang hingebungsvoll Weihnachtlieder und alle sangen mit.

Es war wirklich schön. Die 4,5 Liter Glühwein waren ruckzuck leer und als Bernd 1,5 Stunden später die Gitarre aus der Hand legte düdelte Miroslav noch etwas auf ihr rum und wir unterhielten uns mit all den anderen. Jeder hatte Spannendes zu berichten und so verging die Zeit wie im Fluge. Nico und Claudia hatten sich schon vorher abgeseilt, denn sie hatten alle Hände voll zu tun um unser Weihnachtsmenü vorzubereiten. Um 19 Uhr war es dann soweit. Die anderen Camper hatten uns verlassen, denn auch sie wollten noch ein Festmahl zubereiten und wir gingen rüber zu Nico und Claudia. Claudia hatte das Wohnmobil wunderschön weihnachtlich dekoriert und den Tisch festlich gedeckt. Alles erstrahlte im Lichterglanz und wir waren schier begeistert.

Vorweg gab es einen Feldsalat mit Walnüssen, Jacobsmuscheln und allerhand anderer Leckereien. Dazu wurde warmes Brot und eine fantastische Knoblauchcreme gereicht. Claudia hatte sich selbst übertroffen und es war einfach sagenhaft lecker. Nun kam der riesige Chapaun, den Nico in seinem Grill seit Stunden gegart hatte auf den Tisch. Dazu gab es selbstgemachte Pommes, frische Erbsen , Wurzeln und eine Soße vom Feinsten. Es schmeckte fantastisch und ich aß mal wieder viel zu viel. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an euch beiden!!! Nun kam es zur Bescherung. Abgemacht hatten wir zwar uns nichts zu schenken, aber zur Sicherheit hatten Bernd und ich ein paar Kleinigkeiten besorgt und gerade ich, die soetwas überhaupt nicht kann, hatte am Nachmittag die Aufgabe gehabt, alles in Geschenkpapier zu wickeln. Dementsprechend sah es auch aus, aber weil wir ja im Kerzenschein saßen, fiel es nicht allzu doll auf. Dann wurden die Geschenke herumgereicht und ich war wirklich froh, dass wir jedenfalls ein bißchen hatten, denn Claudia hatte in den letzten Wochen tatsächlich alles registriert, was uns fehlte, wir brauchten oder gut fanden und nun wurden wir reichlich beschenkt. Lagsam glaubte ich wieder an den Weihnachtsmann und Bernd erging es genauso. Im Wohnmobil roch es wie bei Douglas, denn wir hatten unter anderem verschiedenste Düfte bekommen.

Nico bekam vom Weihnachtsmann (Claudia) keinen Duft, sondern seine geliebten Kümmelschnaps … na gut, wers mag 🙂

Später wurde allerdings der schöne Geruch von Filou überlagert, der schon wieder fürchterliche Blähungen hatte. Zeit für uns zu gehen. Mittlerweile war es aber auch schon fast Mitternacht und wir fielen todmüde ins Bett. Es war ein wunderschöner heiliger Abend, der schöner nicht hätte sein können. Naja, auf den Gestank Filous, der an innerliche Verwesung erinnerte, hätten wir eventuell verzichten können. 🙂

1.Weihnachtstag

Am ersten Weihnachtstag regnete es fast ununterbrochen und ich verließ unser Wohnmobil nur um mit Nico zu rauchen. Bernd hat seine Nichtraucherphase bisher durchgehalten und bekam überhaupt keine frische Luft.

… die verregneten Überreste vom „Weihnachtsmarkt“ … incl. abgesoffenen Krippenfiguren und selbstgebauten „Tannenbaum“ der Nachbarkinder

Wir lernten endlich wieder einmal ordentlich spanisch und auch das Wohnmobil wurde mehrfach gesäubert. Mittlerweile hatten wir von dem ganzen guten Essen eine Magenerweiterung bekommen und ständig Hunger. So machte ich uns am frühen Nachmittags Wraps mit Hühnerfleisch, verschiedenster Soßen (natürlich fertig gekaufte), Salat und Tomaten. Überraschendenweise schmeckten sie richtig gut und Bernd, der zuerst gar keinen wollte, wollte dann plötzlich noch einen zweiten. Bekam er aber nicht, denn am Abend gab es schon wieder leckere selbstgemachte Pizza von Nico und Claudia. Die beiden waren vernünftiger und schlugen unsere Einladung zum Wrapessen aus. Dafür nahm Miroslav sie an. Das war allerdings keine große Überraschung, denn wenn es ums Essen ging, hatte er noch nie etwas ausgeschlagen. Diesmal allerdings war es ein Abschiedsessen, denn kurz darauf, schmiss er sein gesammtes Hab und Gut, welches er in den letzten Wochen zusammen gesammelt hatte in den riesigen Container und verabschiedete sich von uns. Er hatte dem behinderten Mädchen versprochen mit ihr und ihrer Mutter in die Berge zu fahren und danach mit einem spanischen Pärchen und deren Sohn weiter zu fahren. Diese hatten ihn zu Weihnachten ein altes Fahrrad geschenkt und wollten ihre Reise nun unbedingt mit ihm fortsetzten. Die Mutter von dem behinderten Mädchen hieß Elba und hing mir schluchzend und weinend um den Hals. Sie hatte sich unsterblich in Miroslav verliebt und wusste nun nicht, woran sie mit ihm ist. Ich versprach ihr mit Miroslav zu reden und erfuhr von ihm, dass ihm seine Freiheit nun mal über alles ginge und er nur mit in die Berge fuhr, weil er es der Tochter versprochen hatte. Elba würde sich auch nur einreden ihn zu lieben, war seine Meinung und er war nicht gewillt, sein Leben zu ändern. Er wüsste genau, wie so eine Beziehung enden würde und zwar aus Erfahrung. Am Ende würde er, wie ein herrenloser Hund einen Tritt bekommen, war er sich sicher und dem wollte er entgehen. Ich ging wieder zu Elba, die schon gespannt gewartet hatte und Nico übersetzte für mich. Natürlich hatte sie auf eine andere Antwort gehofft, war aber froh, dass er zumindest ersteinmal mit in die Berge kam. Mit Tränen in den Augen verabschiedete sie sich von uns und auch Miroslav wurde verabschiedet,bevor er ins Auto stieg und abbrauste. Wir gingen wieder ins Wohnmobil.

Da es heute auch gut windig war , ist Nico noch kurz Kite-surfen gegangen, als die Sonne sich mal kurz blicken lies.

Mittlerweile war es fast 19 Uhr und Nico und Claudia schon wieder emsig am kochen. Pizzateig wurde selber gemacht, ebenso Tomatensoße und Hollandaise. Die Reste des Chaupans wurden kleingeschnitten und dienten ebenso als Belag für die Pizza, wie Unmengen von Käse. Ich dekorierte derweil unser Wohnmobil, denn heute sollte wieder bei uns gegessen werden und natürlich wollte ich Claudia in nichts nachstehen. Der Tisch wurde hübsch gedeckt, allerdings hatten wir keine Weihnachtsservietten und auch beherrschte ich nicht die tolle Serviettenform, deren Claudia mächtig ist. Alles in allem wurde es aber noch einmal sehr weihnachtlich, denn ich hatte alle verfügbaren Kerzen angezündet und die Lichterkette tat ihr übriges. Kaum war ich fertig, kamen die beiden auch schon und wir ließen es uns mal wieder schmecken. Wo soll das nur enden?? Natürlich hauten wir wieder mächtig rein. Es war aber auch zu lecker! Langsam entwickeln sich die Kochkünste der Beiden wirklich zu einer Tragödie und morgen gibt es Ente!!

2.Weihnachtstag

Die ganze Nacht hatte es heftig geweht. Gegen Morgen fing es dann auch an zu regnen und das tat es den ganzen Tag immer mal wieder. Uns störte es nicht besonders, Wir nutzen die Zeit um mal wieder ausgiebig spanisch zu pauken. Sobald wir damit anfangen überfällt mich jedesmal eine bleiernde Müdigkeit und ich muss mich jedesmal zusammenreißen nicht im Sitzen einzuschlafen. Nicht desto trotz bleibt immer mehr hängen. Mittlerweile sind wir bei Lektion 13 und es wird immer schwerer. Bernd schlägt sich wacker. Sobald Spanier auf unseren Platz kommen, versuche ich meine neuerworbenen Kenntnisse anzuwenden. Bernd verfällt aber nach wie vor ins Englische.  Trotzdem sind wir mächtig stolz wieviel wir schon verstehen. Mindestens 4 Mal täglich bürsten wir unsere Matten und Läufer aus. Dadurch, dass der Platz hier so matschig ist, sehen sie immer schlimm aus. Der Generator läuft auch immer häufiger, denn aufgrund der vielen Wolken, haben wir wenig Strom. Nico geht es nicht anders und so versorgen wir ihn gleich mit. Das funktioniert ganz einfach. Er muss nur seinen Stecker bei uns einstöpseln und der Generator erzeugt so genug Strom für beide Mobile.Abends geht es dann rüber zu Nico und Claudia und wir essen die Ente, die Nico, wie sollte es anders sein vorzüglich zubereitet hat. Dazu gibt es tatsächlich Klöße und Rotkohl und wie immer schmeckt es super.

 

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

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