Womo

Ein rotgetigertes Katzenbaby in Roche – 19.12.2019

Gestern Morgen hat es nach längerer Zeit mal wieder geregnet. Da wir nichts verpassten, ließen wir uns viel Zeit mit dem Aufstehen und lernten dann ausgiebig spanisch. Das letzte Kapitel von unserer CD hat es echt in sich und wir müssen uns höllisch konzentrieren, damit wir in den richtigen Zeiten bleiben. Ja, wir können jetzt tatsächlich sogar in der Vergangenheit reden. Bis vor kurzen war es so, dass ich, um einmal ein Beispiel zu nennen, wörtlich übersetzt ungefähr so gesprochen habe: Ich komme gestern. Was heißen sollte, ich bin gestern angekommen. Überhaupt haben wir wirklich viel gelernt in dem vergangenen Jahr. Auch Bernd macht große Fortschritte (wer hätte das gedacht von einem Ingenieur a.D. ?) und als ich ihn gestern morgen abfragte, kamen die Antworten fehlerfrei und wie aus der Pistole geschossen. Naja, fast.

Gegen Mittag hörte es auf zu regnen und der Himmel klarte auf. Endlich konnten wir unseren Saloon verlassen. Sofort kam unser kleines Kätzchen angerannt. Ach ja, darüber hatte ich ja noch gar nicht geschrieben. Das hol ich mal schnell nach!  Als wir in Roche ankamen und ich am Abend draußen auf der Stufe unseres Wohnmobils noch eine Zigarette rauchte, leistete mir in gebührendem Abstand ein ca. 8-9 Wochen altes Kätzchen Gesellschaft. Sie war extrem dünn und sehr sehr scheu.

Dünn? Für 8-9 Wochen ist das Kätzchen aber gut gebaut. Ines wollte nicht, dass ich sie behalte!? 🙁

Sobald ich mich auch nur bewegte rannte sie weg, kam aber immer sofort wieder. Ich versuchte sie zu locken, aber sobald ich auch nur vorsichtig meine Hand ausstreckte machte sie einen Satz zurück. Dabei mauntze sie ganz erbärmlich. Natürlich hatte ich ein Wahnsinnsmitleid und holte etwas Hähnchen aus unserem Kühlschrank. Stückchenweise schmiss ich es ihr entgegen und sie verschlang es hungrig. Da ich die Hähnchenstückchen bei jedem Wurf etwas weniger weit warf, verringerte sich der Abstand zwischen mir und dem Kätzchen kontinuierlich.

Ups!! Da hat sich das Kätzchen dann plötzlich verwandelt; aber auch ganz süss, oder ??

Zuletzt saß sie tatsächlich direkt neben mir. Wenn ich sie aber streicheln wollte, rannte sie wie von der Terantel gestochen ins Gebüsch. Bernd, der das Schauspiel beobachtete, erklärte ein ums andere Mal, dass wir auf keinen Fall mit einer Katze im Gepäck unsere Reise fortsetzten wollten. Ich beruhigte ihn und erklärte, dass sie sich nur mal richtig satt essen sollte. Am nächsten Morgen war das Kätzchen wieder da. Dieses Mal schon viel zutraulicher. So kam sie gleich angetapzt, als ich abermals mit Hähnchenfleisch lockte. Bernd stellte ihr auch eine Schüssel Wasser hin, denn hier gibt es ja außer dem salzigen Atlantik kein Wasser und demzufolge musste sie auch durstig sein. Nun konnte ich sie schon vorsichtig streicheln, während sie unser Hähnchen verputzte.

An Tag 3 konnten wir sie sogar streicheln, wenn sie mal gerade nichts aß und gestern dann, schlief sie bereits auf der Stufe zu unserem Mobil und wenn wir abends draußen sind, kommt sie sofort angerannt und schmiegt sich an unsere Beine.
Gestern Abend hatte ich ihr eine große Schüssel Kartoffel mit Rührei gemacht und dazu gab es dann noch ein übrig gebliebenes Fischstäbchen. Damit es auch ordentlich satt macht, strich ich alles fett mit Butter ein und für den guten Geschmack übergoss ich es dann alles noch mit etwas Milch. Na, das war ein Festmahl!! (wieso habe ich gerade das Gefühl, das das Kätzchen essenstechnisch mehr verwöhnt wird als ich? 🙂 )
Bernd, der ihr es hinstellte, musste die ganze Zeit bei ihr bleiben, denn sobald wir beiden im Saloon waren, kam eine große schwarze fette Katze und schlug unsere Kleine in die Flucht, um sich dann über das Sonntagsgericht her zu machen. Wir passten folglich auf, wie die Schießhunde. Da wir irgendwann aber ins Bett wollten, ließ Bernd die Schüssel dann doch draußen stehen. Ich beobachte alles vom Fenster im Schlafzimmer aus, verjagte von dort noch 2 Mal die schwarze Katze und schlief dann ein.

Wow, was für ein schöner Abendhimmel heute!

Am nächsten Morgen, war die Schüssel ratzekall leer gefressen!

Hier in Roche gibt es schätzungsweise 4-5 Katzen und einen großen Müllcontainer. Dort drin ist am Abend immer Action, denn die Camper werfen genug Essensreste weg, was Grund genug für die Katzen ist, dort mehrmals täglich einen Blick hineinzuwerfen. Unser Katzenbaby ist aber noch so klein, so dass sie dort noch nicht hochkommt. Erschwerend kommt hinzu, dass die großen Katzen keinerlei Mitleid haben und die Kleine angefaucht wird, so dass diese sofort Reisaus nimmt und nicht einmal den Versuch macht, in den Container zu gelangen. Mittlerweile hat sie schon ganz gut zugenommen und wir hoffen, dass sie, wenn wir am 24. Dezember wieder nach El Soto fahren, um Weihnachten zu feiern,  auch ohne uns über die Runden kommt.

 

 

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

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