Womo

Cadiz 03.01- 04.01.2019

Nachdem wir bei Lidl unsere Vorräte aufgestockt hatten, ging es nach Cadiz. Wir hatten Glück und fanden gleich einen Stellplatz. Dort standen wir zwar wieder einmal sehr schräg, aber da ich nicht kochen musste, war es nicht tragisch. Unser Platz war direkt am Wasser. Auf der anderen Seite war eine viel befahrene Strasse (Autobahn A48). Das störte uns aber in keinster Weise und wir schliefen recht gut.

Der Blick aus unserem Wohnzimmer auf den schönen Sonnenuntergang in Cadiz.


Am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt, denn meine Schwester Elke und mein Schwager Rainer, sollten in aller Herrgottsfrühe mit ihrem Schiff „Mein Schiff“ in Cadiz im Hafen anlegen. Wir hatten uns für 10 Uhr verabredet und zuvor mussten wir natürlich frühstücken, uns waschen und selbstverständlich auch anziehen. Danach wuchtete Bernd die Räder von dem Gepäckträger und machte sie startklar. Ich packte noch schnell ein paar Sachen ein und dann ging es auch schon los. Wir hatten 6 Kilometer zu radeln und es ging mitten durch die Stadt. Bei imensem Verkehr und unzähligen Ampeln, gab es keine Fahradwege und so fuhren wir den größten Teil auf dem Gehweg. Das war auch nicht gerade einfach, denn es waren schon unzählige Fußgänger unterwegs und immer wieder mussten wir absteigen. Mein e-bike funktionierte heute mal wieder überhaupt nicht (Scheißding!!!!!!) und in Gedanken fluchend, (zum laut fluchen fehlte mir die Puste) trampelte ich (mitmax. 13 km/h) hinter Bernd her. Durch die Anstrengung bekam ich einen Hustenanfall nach dem anderen, denn noch immer war ich sehr erkältet. Wenn tatsächlich mal kurz keine Fußgänger unsere Fahrt störten, schob Bernd mich von hinten an. ( Mein Gott, er ist ja sooooo lieb) Wir hatten noch 1,7 Kilometer vor uns, da rief Elke an und fragte, ob wir schon unterwegs sind.. Die beiden waren überpünktlich und warteten schon seit 9 Uhr 30 vor dem Schiff. Nun trat ich noch mehr in die Pedale und endlich war es geschafft und Elke und Rainer in Sichtweite. Nur noch ein paar Meter und wir konnten uns in die Arme fallen.

Was war das für eine Freude. Zuerst bewunderten wir ihr riesiges Schiff und machten uns dann vergnügt auf, um die Stadt zu erkunden.

Ein wirklich imposanter Baum im Spiel mit diesem Brunnen.

Es war mit 14 Grad saumäßig kalt, denn Cadiz hat unzählige hohe Gebäude, so dass es fast überall schattig ist. Irgendwann fanden wir am Wasser endlich eine Bank in der Sonne, ließen uns darauf nieder und zischten ein Bier, welches wir im Rucksack mitgebracht hatten.

Dann ging es weiter. Elke brauchte unbedingt einen Schal und tatsächlich wurde sie dank Bernds Hilfe schnell fündig. Wir hatten beim gestrigen Einkauf versäumt Margarine einzukaufen und holten es auch hier nach. Dann schlenderten wir durch die Stadt mit ihren unzähligen Cafes und Bars. Blöd nur, dass 99 Prozent im Schatten lagen. Dort war es uns aber zu kalt, also suchten wir weiter. Endlich hatten wir Glück. Es wurde gerade ein sonniges Plätzchen vor einer kleinen Bar frei und schnell setzten wir uns.

Ich musste unbedingt mein Bier wegbringen, aber die einzige Damentoilette in dem Restaurant war besetzt. Kurzentschlossen ging ich zum Herrenklo. Kaum hatte ich mich auf die Brille niedergelassen, rüttelte es an der Tür. Peinlich!!! Ich beeilte mich und beim Verlassen des Klos war ich sehr erleichtert, dass kein Mann vor mir stand, der sicher blöd geguckt hätte. Ich ging zurück zu unserem Tisch und kurze Zeit später kam auch Rainer. Auf meine Frage, wo er gewesen sei, antwortete er, auf Toilette. Aha, er war es also, der an meiner Tür gerüttelt hatte. Nachdem diese aber abgeschlossen war, ging er aufs Damenklo, welches jetzt wieder frei war. Da mussten wir wohl beide sehr dringend.

Vor dem Lokal war es herrlich und da dort die Sonne so schön schien auch angenehm war. Während die anderen Kaffee tranken, blieb ich beim Bier und da ich Bier überhaupt nicht abkann, hatte ich ziemlich flott einen sitzen. Nun kam erst ein, dann ein anderer Akkordeonspieler und spielten sich die Seele aus dem Leib. Ich sang falsch aber stimmgewaltig und hemmungslos mit, was den Kellner dazu veranlasste, mir spaßeshalber mein Bier zu entreißen und auf spanisch zu sagen, dass ich keins mehr bekäme. Ich erkämpfte es mir aber zurück. Nachdem wir noch die eine oder andere Runde gezischt hatten, ja ja, die anderen waren jetzt wieder mit von der Partie, erkundeten wir weiter die Stadt. Irgendwann stellte meine Schwester fest, dass wir schon 9 Kilometer gegangen waren. Sie hat da so ein spezielles Fitnessarmband, welches sämtliche Bewegungen erfasst und ihr auch erzählt, ob sie gut geschlafen hat. Einheitlich stellten wir fest, dass wir uns genug bewegt hätten und so kehrten wir im nächsten Restaurant ein, wo Bernd und ich Tapas aßen und Elke und Rainer sich eine Portion Tintenfischringe teilten.
Danach war es später Nachmittag und wir machten uns auf den Rückweg zum Schiff. Unterwegs trafen wir die heiligen 3 Könige, die uns lautstark zuwinkten, was uns veranlasste zu ihnen zu gehen und uns mit ihnen fotografieren zu lassen.

Die drei hatten blendende Laune und ich hege den starken Verdacht, dass sie alkoholmässigauf demselben Level wie wir waren. Jedenfalls hatten wir mächtig Spass. Nun ging es aber wirklich zurück.

Das Passagierschiff eingerammt zwischen zwei Häusern.

Dank Bernds Handy verliefen wir uns nicht und waren bald wieder am Schiff.

Dort verabschiedeten wir die beiden, denn um 18 Uhr würde das Schiff ablegen und Kurs auf die kanarischen Inseln machen. In 10 Tagen aber würden sie in Gibraltar anlegen und dort wollten wir sie dann noch einmal besuchen.

Ines und ich sind dann erst einmal zu unserer neuen „kleinen“ Jacht geradelt. Unser Wohnmobil hatten wir vorher auf dem Hinterdeck geparkt. Auf dem Foto nicht zu sehen ist unser Hubschrauber, der auf der hinteren Landplattform geparkt ist. So, jetzt wisst Ihr alles !!!

Bernd und ich strampelten zurück, diesmal am Meer entlang, was deutlich entspannter war.

Am nächsten Morgen machten wir uns mal wieder auf den Weg nach Roche, wo wir ein paar Tage bleiben wollen. Aurelia war auch noch da und berichtete uns, dass schonwieder 2 Wohnmobile aufgebrochen worden waren. Grund genug, uns mal mit unserer Alarmanlage zu beschäftigen, die wir zwar haben, aber noch nie benutzt hatten. Es dauerte geraume Zeit, bis Bernd den Bogen raus hatte, dann aber funktionierte sie fantastisch. Wir hoffen, dass eventuelle Diebe sich davon in die Flucht schlagen lassen.
Bei Dieben fällt mir gerade etwas ein, was ich noch gar nicht erzählt habe. Vor 3 Tagen klingelte Bernds Handy und ich ging ran. Es war die Polizei in Österreich. Ich war wirklich sehr verblüfft, denn was hatten wir mit der Polizei in Österreich zu tun?? Der Beamte erklärte mir dann, dass sie eine obdachtlose Person aufgegriffen hätten und da diese Person keinen Pass hatte, hatten sie  keinerlei Anhaltspunkte zu seiner Identität als seine Aussage. Mir war sofort klar, dass es sich nur um Miroslav handeln konnte und der Beamte bestätigte meine Vermutung augenblicklich. Beim Durchsuchen seiner Sachen, waren sie auf unsere Telefonnummer gestoßen, die Bernd ihm damals in Form einer Bandkarte gegeben hatte und die er tatsächlich immer noch hatte. Der Beamte teilte mir mit, dass nichts gegen ihn vorläge, sie seine Daten aber trotzdem durch den Computer jagen müssten. Er fragte noch, ob er tatsächlich Pole war und wirklich kein Deutsch sprach. Beides konnte ich bestätigen, denn ich habe mich immer nur in englisch mit ihm unterhalten, aber mal gehört, wie er mit einem polnischen Wohnmolisten polnisch sprach. Ich erklärte dem Beamten, dass Miroslav nie im Leben etwas böses tun könnte, nie klauen würde, sondern im Gegenteil, sein ganzes Hab und Gut an noch Ärmere verschenkt. Zum Beispiel sein Fahrrad, Geld, Essen usw. Ich glaube nach dem Gespräch hatte der Polizist fast das Gefühl Jesus persönlich auf der Wache zu haben, zumindest aber Robin Hood. Mit dem Auftrag Miroslav ganz herzlich von uns zu grüßen, beendeten wir das Gespräch. Natürlich sollte der Polizist ihm auch ausrichten, dass er sich unbedingt einmal bei uns melden soll. Ohne Telefon nicht ganz so einfach, aber wer weiß, vielleicht hat er mal die Gelegenheit. Ich werde ihn auf jeden Fall mit in mein Nachtgebet einschließen, denn er ist mir letztes Jahr so richtig ans Herz gewachsen und wir haben auch in diesem Jahr schon sehr viel von ihm gesprochen. Was er allerdings in Österreich macht, ist mir ein Rätsel. Dort ist es doch jetzt gruselig kalt!!

Hier in Roche ist es mal wieder herrlich!! Es ist und bleibt unser Traumplatz!! Hier wollten wir nun mal keine neuen Leute kennenlernen, sondern viel spanisch lernen und das tun, was ständig liegen geblieben war. Kaum waren wir eine Stunde hier kam Jürg. Später erzählte uns unser fast 80 jähriger Nachbar, der ebenfalls mit seiner Frau im Wohnmobil hier ist, seine interessante Lebensgeschichte. Dann kamen wir noch mit den netten Holländern ins Gespräch. Oh Man, wir schaffen wirklich nichts!!!

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

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