17.03.2019 Ankunft von Bennet und Fine
Wir sind schon sehr früh aufgestanden, denn ich wollte noch vorkochen für unseren Besuch. Gegen 9 Uhr war alles soweit fertig, dass wir uns von Alex und Sarah in El Soto verabschieden konnten. Kurze Zeit später waren wir auf dem Weg nach Chiclana, wo es die einzige LPG-Gastankstelle weit und breit gibt. Dort wurde sowohl Gas, wie auch Benzin getankt und weiter ging es. Unser Ziel war mal wieder Roche, denn das ist nun mal ein traumhafter Platz, den wir nun auch Bennet und Fine präsentieren wollten. Die Sonne lachte vom wolkenlosen Himmel und wir freuten uns schon sehr auf die beiden. Leider war unter am Wasser, da wo wir sonst am Liebsten stehen alles besetzt und so blieben wir oben stehen und hatten einen traumhaften Blick auf den Atlantik.
Gegen 14 Uhr kamen die beiden dann endlich mit ihrem Leihwagen angefahren. Nun gab es erst einmal das Begrüßungsprozedere. Mein Gott, waren die beiden weiß…. So richtige norddeutsche Kalklatten.

Das sollte sich jetzt ändern und darauf stießen wir mit Bier an. Wir hatten uns jetzt fast 7 Monate nicht mehr gesehen und so gab es natürlich sehr viel zu erzählen. Gegen 16 Uhr gab es dann, das von mir vorbereitete Essen. Frikadellen mit Salat und Folienkartoffeln. Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich die weltbeste Frikadellenmacherin bin?? Zu den Folienkartoffeln, die ich schon am Morgen gemacht hatte, gab es selbstgemachte Knoblauchsoße. Die Kartoffeln hatte ich, nachdem sie fertig waren nebst einer heißen Wärmflasche ins Bett gewickelt und sie waren tatsächlich noch heiß genug. Vorab hatten wir uns über den Flug unterhalten und Fine berichtete, dass sie genau wie ich nach jeder Landung applaudiert. Bernd meinte, dass müsse man eigentlich nicht, denn die Piloten machen nur ihre Arbeit und er hätte auch nie Applaus bei seiner Arbeit bekommen. Wäre aber doch schön, meinte ich. Kurze Zeit später war die Mahlzeit beendet und Bernd sah Bennet und Fine bedeutungsvoll an und plötzlich fingen alle drei an zu klatschen. Klasse, ich hatte noch nie Applaus für meine Kochkünste bekommen und war so begeistert, dass es sich jetzt täglich wiederholte. Die Stimmung war ausgelassen. Ein guter Grund von Bier auf Whiskey zu wechseln. Bennet und Fine gingen zwischendurch mal kurz runter zum Strand und waren begeistert.

18.03.2019
Auch heute war das Wetter wieder fantastisch und wir hatten Glück, denn unten war es leerer geworden und so parkten wir noch vor dem Frühstück um. Ich deckte draußen den Tisch und es war warm genug dort zu essen. Noch immer gab es viel zu erzählen und die Stunden verrannen nur so. Nachdem ich abgewaschen hatte, gingen wir alle gemeinsam zum Strand. Bernd machte einen Spaziergang, Bennet und Fine badeten ihre Füße im Wasser und ich schwamm 20 Minuten. Brrr, war das kalt. Allerdings erheblich wärmer, als letzten Monat. Total durchgefroren machte ich mich wieder ans Kochen. Zum Glück war auch die heutige Mahlzeit schon vorbereitet und ich musste mich nur um die Beilagen kümmern. Heute gab es Curryhuhn indonesisch mit Reis. Nach dem Essen gab es wie oben erwähnt wieder Applaus. Es schmeckte aber auch wirklich sehr gut. Danach holte Bernd seine Gitarre raus und spielte. Auch Fine durfte seine Gitarre mal haben und zeigte uns, was sie im letzten Jahr gelernt hatte. Bennet hatte seine irischen Flöten mitgebracht und begleitete Bernd damit. Das klang aber meist sehr schrecklich. Für Countrymusik wäre es echt toller, er würde Bluesharp lernen. Irgendwann legte Bennet dann,“ Gott sei Dank“, die Flöten aus der Hand und trommelte als Begleitung auf unseren Plastikeimer. Das hörte sich entschieden besser an. Später sang er dann und das war wie immer, einsame Spitze!! Wow, Bennet kann wirklich toll singen!!! Erst als es draußen bitterkalt wurde, gingen wir in den Saloon und schliefen recht bald.
19.03.2019
Schon gleich nach dem Aufstehen bemerkten wir, dass die Wetterapp mit ihrer Windwarnung recht hatte. Der Wind fegte mit Böen um die 54 Km/h überuns hinweg und Bernd parkte aus diesem Grund das Womo um. Richi, der auch gestern gekommen war, schloss mit seinem Pössel die offene Seite und so konnte man es sehr gut aushalten. Bernd und ich nahmen eine Trainingseinheit Chi Gong- Unterricht bei Richi. Unser alter Nachbar von oben, machte ebenfalls mit und so machten wir uns fit fürden Tag. Gefrühstückt wurde abermals draußen, denn trotz heftigem Wind schien pausenlos die Sonne. Heute gingen Bennet und Fine auch schwimmen und verkrochen sich dann in die Dünen. Zum Essen trudelten sie wieder ein. Es gab Gulasch und tatsächlich schmeckte auch das ausgezeichnet. Wieder gab es Applaus. Was muss ich eigentlich tun um Standing Ovations zu bekommen???
Nun wollten Fine und ich mit Bennet einkaufen fahren. Dieses wollten wir mit dem Leihwagen erledigen. Das gestaltete sich dann aber viel viel schwerer als ursprünglich angenommen. Schuld daran war Fine. Sie wollte nämlich etwas im Kofferraum verstauen und als das erledigt war, knallte sie den Kofferraumdeckel mit Schwung wieder zu. Im selben Moment hörte sie es klicken und der Kofferraum (und sämtliche Fahrzeugtüren) hatte sich selbstständig abgeschlossen. Eigentlich nicht schlimm. Da Fine aber den Autoschlüssel im Kofferraum liegengelassen hatte, eine Katastrophe. Nun war guter Rat teuer. Zwar gab es einen Ersatzschlüssel, der aber lag in Malaga beim Autoverleiher am Flughafen. Fabelhaft!!! Bennet schwang sich ans Telefon. Er führte unzählige Telefonate ohne auch nur den geringsten Erfolg. Da wir Mitglied im ADAC waren, rief ich auch dort an. Da es sich aber um einen Mietwagen handelte, wollten sie uns nicht helfen. Bei den Pannendiensten, die wir anriefen, war auch keiner bereit rauszukommen. Netterweise versuchte es dann auch noch unsere spanische Nachbarin bei etlichen Werkstätten. Die hatte jedenfalls keine Verständigungsprobleme. Allerdings auch keinen Erfolg. Nun blieb den beiden eigentlich keine andere Möglichkeit sich abermals einen Leihwagen vor Ort zu mieten und nach Malaga zu fahren. Zuerst rief Bennet dort aber abermals an und die Leute dort von seinem Vorhaben in Kenntnis zu setzten. Die sagten allerdings, dass sie den Ersatzschlüssel nicht aushändigen würden. Bliebe noch die Möglichkeit des Schickens. In der Nähe von unserem Stellplatz war ein Hotel. Dort könnten sie ihn ja hinschicken. Pustekuchen!!! Dazu waren die nämlich auch nicht bereit. Sie konnten uns aber anbieten, den Schlüssel zu bringen. Kosten: Pauschal 75 Euro und pro Kilometer 1,20 Euro. Das wären schlappe 600 Euro. Wir bekamen fast einen Nervenzusammenbruch und Fine verging fast vor schlechtem Gewissen. Letztendlich machte uns der Mitarbeiter der Autovermietung den Vorschlag einen Pannendienst vorbei zu schicken, der das Auto aufbrechen würde. Angeblich sollte der Spass 150 Euro kosten und „dankbar“ ? nahmen wir das Angebot an. Fine und Bennet gingen zum Hotel, bei dem sie den Pannendienst treffen sollten und kamen kurze Zeit später mit ihm zurück. Es dauerte keine 15 Minuten, da war die Karre „aufgebrochen“ (bzw. die Tür mit technischen Hilfsmitteln ohne dass Schäden verursacht wurden geöffnet).
Zahlen mussten die beiden ersteinmal nichts, sondern nur einen Zettel unterschreiben. Dieses wird später verrechnet bzw. von der Versicherung übernommen, teilte uns der junge Mann des Pannendienstes in Spanisch mit. Oh Gott, hoffentlich bleibt es bei den 150 Euro. Weil es jetzt schon viel zu spät zum Grillen war, was ursprünglich geplant war, gab es nocheinmal Gulasch. Danach fuhren wir dann endlich zum Einkaufen und kauften für´s morgenliche Grillen ein. Eigentlich wollte Bennet uns zum Essen einladen, aber meine Idee stattdessen lieber zu grillen, weil es leckerer und billiger war, wurde einstimmig angenommen.
Zurück beim Wohnmobil hatte meine Freundin Veronika angerufen und um Rückruf gebeten. Unter Tränenberichtete sie mir, dass ihr Bruder Andy gestorben war. Wir waren total erschüttert, denn er war erst 57 Jahre alt und ein feiner Kerl. Heute waren wir so bedient, das abends auch keine Musik mehr gemacht wurde. Unser ehrliches Mitgefühl gilt meiner Freundin und ihrer Familie, sowie Andis Frau Imke. Wir sind in Gedanken bei euch!! Es war kein schöner Tag!
Rest in peace, lieber Andi !!!!
21.03.2019
Es war dermaßen windig, dass wir noch einmal unseren Standort wechselten und 200 m weiter unten in eine windgeschützterer Ecke fuhren.

Bernd plazierte das Mobil so, das wir es gut aushalten konnten. Bennet und Fine gingen abermals schwimmen und Bernd und ich scrabbleten derweil gleich 2 Runden. Nachmittags machte ich mich an die Arbeit und bereitete alles für das Grillen zu. Nudelsalat, frischen Salat sollte es zum Fleisch geben. Dazu noch Bratkartoffeln und Knoblauchbutter. Während ich in der Küche werkelte, baute Bernd unseren Gasgrill auf.
Es schmeckte alles fantastisch und wir ließen uns viel Zeit beim Essen. Es blieb trotzdem soviel übrig, dass es für einen weiteren Tag reichen würde. Grillen war eine wirklich gute Idee. Danke lieber Bennet für den Einkauf!!!!!

Nach dem Essen spielten wir dann unzählige Runden Tic Tac Bum. Wir alle hatten dabei mächtigen Spaß und riesigen Durst. Wir spielten selbst im Dunkeln noch weiter und hörten erst gegen 22 Uhr 15 auf. Bernd und ich gingen dann ins Bett, um uns aufzuwärmen. Das verliebte Paar hielt es noch bis halb 12 draußen aus und machte im Dunkeln noch einen Gang an den Strand!
22.03.2019
Heute Morgen begann mein Tag schon um 6 Uhr mit Doppelkopf im Internet. Um niemanden zu stören, spielte ich draußen. Es war saukalt und ich war ehrlich froh, als gegen 9 Uhr Leben ins Mobil kam. Fine war auch schon ungewöhnlich früh wach heute morgen und machte ganz allein einen Strandspaziergang.

Als sie wiederkam wurde gefrühstückt und ich verzog mich zwecks Aufwärmung ins Bett, wo ich mich noch immer befinde und fleißig Blog schreibe. Bernd macht unterdessen draußen mit Bennet und Fine Musik. Das Wetter ist noch immer gut, wenn auch ein paar Wolken am Himmel zu sehen sind. Heute Abend geht es zurück zur Finka. Von dort aus wollen Bernd, Bennet und Fine morgen zum Geierfelsen hochklettern. Gerade rief Sarah an und hat uns zum Spagetti Bolognese eingeladen. Verschieben wir halt das Grillen auf Morgen!!! Wir freuen uns schon wieder auf die vier in El Soto!!
Heute, am Sonntag werde ich die SIM-Karte aus Fines Fotoapparat auf meinen Rechner spielen … und dann gibt es im nächsten Bericht noch viele tolle Fotos, die wir posten werden … VERSPROCHEN !!! (Ich habe mit dem Handy nämlich nur seeeeehr wenige Fotos gemacht als Bennet & Fine da waren.)
Und die Geschichte mit dem 2. Dachfenster, das uns (Bennet) mal wieder weggeflogen ist, berichten wir auch im nächsten Bericht! OK, auch von der fehlenden Radmutter an unserem Hinterrad ……..
Hier noch tolle Fotos von der SIM-Karte aus Fines Kamera! Die Veröffentlichung erfolgt mit der Genehmigung von Fine & Bennet 🙂
Dieses sind noch Fotos von den Tagen in Roche!







26.03.2019 oder: The Dachfenster was flai äwei
Halli hallo, hier bin ich wieder!
Bennet und Fine sind gestern gegen 4 Uhr morgens los zum Flughafen gefahren und wir sind wieder allein (naja, abgesehen von Sarah & Alex, Sabrina, Stefan und Mavi … auf der Finca! 🙂 ) Wie schnell doch so eine Woche vergeht.

Morgen müssen wir wieder zur Werkstatt, denn vor 3 Tagen, Bernd und ich lagen schon im Bett, rumpste es plötzlich. Durch die geschlossene Schlafzimmer-Tür rief Bernd seinem Sohn zu, ob alles ok wäre. So richtig haben wir die Antwort durch unser gut isoliertes Wohnmobil nicht verstanden, gingen aber letztendlich davon aus, dass der Rumps nichts zu bedeuten hatte. Zum Aufstehen waren wir auch zu faul. Kurze Zeit später klopfte Richi an unsere Tür und sagte irgendetwas zu Bennet, bevor er wieder ging. Wir waren müde, wollten schlafen und kümmerten uns um nichts. Am nächsten Morgen, waren Bernd und ich natürlich schon wieder viel eher wach als Fine und Bennet. Bernd schlich sich aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer, wo er seine Klamotten liegen hatte und dachte er würde träumen. Direkt neben seinen Klamotten lag das Dachfenster, welches eigentlich über dem Hubbett verbaut war, worin jetzt Bennet und Fine selig schliefen. Nun war uns klar, was das Rumpsen gestern bedeutet hatte. Durch den starken Wind war das Fenster aus der Verankerung gerissen worden. Und das trotz eingehender Einweisung seitens Bernd, dieses bei Wind nie zu öffnen. Das erklärte nun auch den nächtlichen Besuch von Richi. Dieser hatte nämlich mitbekommen wie sich das Heki verabschiedet hatte , es aufgesammelt und bei uns abgegeben. Das war unser Glück, denn so konnte Bernd es am nächsten Tag wieder provosorisch aufkleben. Wie weitsichtig, dass wir immer genügend Klebeband (Panzertape) dabei haben. Nicht auszudenken, was ohne Fenster passieren würde, wenn es regnen sollte. Nicht desto trotz war unsere Laune nicht die allerbeste, mussten wir doch nun wieder einen Termin bei der Werkstatt machen und dafür 70 Kilometer fahren. Das uns der Werkstattmeister für etwas minderbemittelt halten würde, war auch klar. Damit konnten wir allerdings leben. Endlich stand Bennet auf und wurde gleich darüber in Kenntnis gesetzt, dass er den Schaden über seine Versicherung laufen lassen müsse. Die gab auch grünes Licht und wir entspannten uns wieder.
Mir fiel das nicht so leicht, denn irgendetwas war mit meiner Unterlippe passiert. Diese tat höllisch weh und spannte. Ich konnte nicht einmal lachen, denn dann verzogen sich die Lippen und schmerzten noch mehr. Ein Blick in den Spiegel und ich hatte Gewissheit. Die Lippen waren total trocken und es hatten sich einige Abzesse gebildet.

Selbst das Sprechen viel mir nicht leicht und ich war keine gute Gastgeberin mehr. Bernd sagte mir ein ums andere Mal, dass ich doch mal googlen sollte, was es sein könne. Irgendwann befolgte ich seinen Rat. Ich machte den Herpes-Selbsttest, der aus 16 Fragen bestand. Ergebnis: Kein Herpes. Nun standen noch 3 Diagnosen zur Auswahl. Entweder waren es Apten (was immer das auch ist), ein Sonnenbrand oder Lippenkrebs. Mit allen 3 Diagnosen sollte man tunlichst einen Arzt aufsuchen, was ich natürlich nicht tat. Ich ging von einem Sonnenbrand aus und dagegen sollte nun Sonnencreme helfen. Den ganzen Tag schmierte ich meine Lippen damit ein und hatte das Gefühl am Ende des Tages einen halben Liter Sonnenmiilch geschluckt zu haben. Bäääh, schmeckte das ekelig!!! Außerdem schmierte ich mir von Handcreme, über Antifaltencreme auch Olivencreme auf eben jene welche. Nichts brachte Linderung. Im Gegenteil, immer wenn ich irgendetwas auftrug brannte es zuerst einmal mindestens 4 Minuten dermaßen, dass ich am Liebsten die Wände hochgegangen wäre. Mir kam dann die Idee, dass Olivenöl vielleicht auch gut wäre und ich versuchte es. Schlimmer konnte es eigentlich nicht werden.Das war allerdings ein großer Irrtum, denn leider hatte ich, anstatt zur Olivenölflasche zur Balsamicoflasche gegriffen. Leute, ich kann euch sagen………. Der Essig brannte wie Feuer auf meine mittlerweile offenen Wunden und ich war gefühlsmäßig nahe dran das Bewusstsein zu verlieren. So schnell es ging spülte ich alles wieder ab. Selbst jetzt beim Schreiben, spüre ich wieder intensiv diesen Höllenschmerz. Von jetzt an verzog ich mich jeden Abend früh ins Bett und gab mich diesen Qualen hin und lenkte mich bei Netflixfilmen so gut es ging ab. Fernsehen war wegen des starken Windes nicht möglich.

Am 24. 03. kurz nach 24 Uhr erreichte mich dann eine Whatsapp -Nachricht von Kim, meiner jüngsten Tochter. Sie hatte vor wenigen Minuten ihr drittes Kind zur Welt gebracht und nun nach 2 Mädchen auch einen Jungen. Wie sie mir berichtete hatte sie schon den ganzen Tag leichte Wehen gehabt. Am Abend gab es dann einen Riss in der Fruchtblase, aber Kim wollte erst einmal die Folge Startrek , die sie gerade begonnen hatte, zuende sehen. Dann kamen die Wehen schon alle 2 Minuten und während ihr Mann Daniel die Sachen fürs Krankenhaus zum Auto trug und die Freundin benachrichtigte, die sich während der Geburt um die beiden ältesten kümmern sollte, ging Kim noch eine Runde mit dem Hund. Das ging wohl nicht mehr so richtig gut und die Runde fiel kleiner aus, als üblich. Nun war Eile angesagt, denn Kim wusste gar nicht mehr wohin mit dem Schmerz. Angekommen im Krankenhaus ging es nach der üblichen Aufnahmeprozedur sofort in den Kreissaal. Kim konnte es jetzt gar nicht mehr aushalten und wimmerte nur noch: Ich kann nicht mehr, helft mir, ich will eine PDA und scheiße. Die Ärztin antwortete, nachdem sie sich einen Überblick verschafft hatte nur: Nein, sie drücken jetzt mit…. Da ist schon der Kopf. Kim tat wie ihr geheißen, es blieb ihr ja auch gar nichts anderes übrig und nach gerade mal 40 Minuten Kreissaal war der kleine Janosch mit 51 cm und einem Gewicht von 3350 Gramm auf der Welt.

Das hast du klasse gemacht, Kim!!! Herzlichen Glückwunsch auch hier noch einmal. Joschi sieht mit seinen vielen Haaren total süß aus!! Und schon heute dürfen die beiden das Krankenhaus verlassen.
Für Fine und Bennet brachen nun die letzten 2 Tage ihres Urlaubs an.

Sie fanden es hier auf der Finca toll und wir grillten alle zusammen. Bernd machte mit den beiden dann am Samstag noch einen Ausflug zum Geierfelsen, in der Nähe von Bolonia und nach Punta Paloma. Dort war aus dem Wind ein Sturm geworden und sie machten tolle Fotos.



Unterwegs sahen sie noch einen Kletterer, der in der Steilwand hing und sie wanderten bis fast ganz nach oben und ließen sich ordentlich durchpusten.




Ich blieb zuhause. Meine Lippe brachte mich fast um den Verstand, aber ich schaffte es zumindest unseren Saloon zu säubern und zu kochen. Als die drei wiederkamen wurde ein windgeschütztes Plätzchen gesucht und draußen gegessen. Alex leistete uns Gesellschaft. Morgen sollten nun endlich die Fincagäste eintreffen und alles sah aus wie geleckt. Auch wir hatten wieder Unkraut gejätet und uns auch sonst nützlich gemacht. Die Gäste konnten kommen. Taten sie aber nicht, denn alle bekamen Magen- und Darm. Was für eine Enttäuschung!!!!!

Fine und Bennet machten dann an ihrem letzten Tag noch einen tollen Ausflug nach Vejer dela Frontera und Barbate. Sarah und Alex machten ihr Wohnmobil flott, denn übermorgen sollte es für 2,5 Wochen nach Marocco gehen. Ich kümmerte mich derweil um die Zwillinge. Als sie schliefen hängte ich noch 2 Maschinen Wäsche in den Wind und räumte etwas auf. (auch ich habe eine Wäscheladung aufgehängt und die gesamte Wäsche wieder abgenommen und eingeräumt; mich natürlich auch um die gesamte „Waschtechnik“ gekümmert: Wasser auffüllen, Waschwasser entsorgen, Wohnmobil aufständern, etc. 🙂 … nur mal nebenbei so erwähnt … denn ich mache nicht immer nur Musik! 🙂 ) ( Einspruch!!! Die eine Maschine habe ich weggeräumt und auch das Wasser habe ich entsorgt. Ebenfalls eine Maschine aufgehängt und in der anderen war eh nur Bettwäsche und eine Wolldecke!!! Aber Musik macht er klasse!!!)
(Ja, ja, Waschwasser entsorgen hieß bei Ines: Tankhahn öffnen und offen lassen, 20-ltr-Rolltank drunterstellen und „Tschüss“; der Tank lief dann natürlich über und das Restwaschwasser lief lustig auf unseren Stellplatz. Ja, hier ist immer was los und wir haben Spaß … und lieben uns trotzdem gewaltig!! )
Kaum damit fertig, war Tiago auch schon wieder wach und schnell machte ich ein Fläschchen. Er hatte es kaum ausgetrunken, wurde nun auch Emilio wach und weinte bitterlich. Schnell legte ich Tiago ab, natürlich erst, als er sein Bäuerchen gemacht hatte und machte ein zweites Fläschchen. Nun schrie Emilio schon aus Leibeskräften, beruhigte sich aber sofort, als er den Nuckel der Flasche im Mund hatte. Er hatte kaum 2 Minuten getrunken, fing Tiago wieder an zu schreinen. Ich redete beruhigend auf ihn ein und wackelte an dem Gestell, welches mit Spielzeug behangen über ihn angebracht war. Das nützte rein gar nichts und er schrie immer lauter. Ich empfand schon richtig Stress, da kam zum Glück Sabrina, die sich dann um Tiago kümmerte. Kaum war er auf dem Arm beruhigte er sich und Emilio konnte in Ruhe sein Fläschchen austrinken. Nun wickelte ich beide nacheinander und alle waren wieder gut drauf.
Nach 3 Stunden waren dann auch Sarah und Alex mit dem flott machen und packen ihres Mobils fertig (das halte ich für ein Gerücht !!) und ich verdünnisierte mich und ging zurück zu Bernd.
Der war am Rande einer Verzweiflung. Er war die ganze Zeit dabei gewesen, eine Werkstatt zu suchen, die unser neues Problem mit mit der Zwillingsreifen-Radkappen-Befestigung lösen kann.
Ach ja, dass hatte ich ja noch gar nicht berichtet. Als wir von Roche zur Finca gefahren waren, hatte unser Reifen eine Schraube, Gewinde oder irgendetwas verloren. Bennet, der mit Fine hinter uns her fuhr, sah dieses, hielt an und sammelte es auf.
Das war wirklich Glück, aber nichts desto trotz musste es behoben werden. Wir wollten schließlich nicht unterwegs unseren Reifen verlieren. Bernd hatte nun zwar eine Werkstatt gefunden und zum Glück sprachen die dort sogar englisch, meinten aber, sie können keine Garantie für den Erfolg geben. Ohne dem passenden Werkzeug versuchte er zudem das Problem selber zu lösen … leider ohne Erfolg.

Von Bernd bekam ich nun den Auftrag mich um die andere Werkstatt wg. des Heki-Fenstereinbaus zu kümmern. Bei der hatten wir nämlich in wenigen Minuten einen Termin zwecks Austausch des Heki. Es war aber dermaßen windig, (Böen mit über 85 km/h) dass Bernd nicht fahren wollte. Ich rief also dort an und in fast perfekten Spanisch verschob ich den Termin auf übermorgen. Das jedenfalls ging problemlos, was Bernd sehr erleichterte. Trotzdem war er noch immer etwas gestresst, was vielleicht auch daran lag, dass wir schlecht geschlafen hatten. Das widerum lag daran, dass Bennet und Fine um 3 Uhr nachts aufstehen mussten und um 4 los zum Flughafen fuhren. Bernd hatte wirklich Angst, die beiden könnten verschlafen, denn er kennt ja seinen Sohn. Dieser hört nämlich niemals den Wecker und hat generell Mühe aus dem Bett zu kommen. Deshalb hatten wir vorsorglich auch unsere Wecker gestellt, die nun um 10 vor drei, um Punkt drei und um 10 nach drei bimmelten. Danach war irgendwie an Schlaf nicht mehr zu denken und dementsprechend gerädert fühlten wir uns jetzt. Bennet und Fine kamen aber pünktlich los und reibungslos kamen sie wieder bei Schmuddelwetter in Deutschland an.
Willkommen zurück in Deutschland, ihr beiden!!! Es war sehr schön mit euch und wir freuen uns schon auf Juni, wenn wir uns wieder sehen!!!
Auch wir wollten uns jetzt auf den Weg „ganz langsam“ Richtung Deutschland machen. So, dass wir in 2 Monaten dort eintreffen. Der Wind, der zum Sturm angewachsen ist und mit 100 Km/ h über uns hinwegbraust, lässt uns aber erst einmal hier bleiben. Es gibt wahrlich Schlimmeres!!
26.03.2019 Sarah & Alex sind „plötzlich“ reisefertig und ab geht es mit Kinder, Hunde, Sack & Pack für ca. 2,5 Wochen nach Marokko



