Womo

02.04.2019 bis … Marbella und Umgebung

Heute war nun der Tag gekommen, an dem wir uns für lange Zeit von El Soto und der Finca verabschieden mussten. Schon am Morgen machten wir alles startklar und eigentlich wollten wir nun sofort los. Das Wetter war aber so herrlich, dass wir es doof gefunden hätten bei den Temperaturen im heißen Auto zu sitzen. Man sieht, der Abschied fiel uns wahrhaftig schwer, hatten wir hier in diesem Winter doch mehr als 2,5 Monate verbracht. Wir haben hier viel gearbeitet,viel Spass gehabt und die Zwillinge quasi noch vor der Geburt kennengelernt. Ein letztes Mal zupfte ich noch ein bisschen Unkraut und Bernd fegte alles auf, was der Wind von den Bäumen geweht hatte. Als wirklich alles picobello war, scrabbleten wir noch eine Runde und dann wurde es wirklich ernst. Mittlerweile war es 17 Uhr und Bernd wollte auf keinen Fall im Dunkeln fahren. Wir verabschiedeten uns von Sabrina, Stefan und der kleinen Mavie und starteten Richtung Malaga. Das Wetter war fantastisch und wir fuhren immer die Küstenstrasse entlang.

Ständig das Meer vor Augen und eine unsagbar schöne Landschaft gab es gratis dazu. Was will man mehr?? 6o Kilometer vor Marbella, fanden wir einen tollen Platz. Dieser war wieder in den Bergen, denn Morgen wollten wir uns bewegen.

Wie schön die Berge bei blauem Himmel sind !!

Die letzte Wanderung war tatsächlich schon wieder 3 Wochen her und meine 3 abhanden gekommenen Kilos, hatten längst den Weg zurück zu mir gefunden. Ein weiteres hatte sich dazu gesellt und das hatte Schuld, dass  sich bei meiner Lieblingshose ein Knopf verabschiedet hat. Wir schliefen super und voller Tatendrang wanderten wir am nächsten Morgen gleich nach dem Frühstück los. Ich, wie immer, vorweg.

Bernd startete 15 Minuten später und hatte mich 30 Minuten, nachdem ich gestartet war, eingeholt.

So, nun habe ich die „Rennmaus von Mexiko“ wieder eingeholt 🙂

Nun gingen wir gemeinsam weiter und berauschten uns an diesem unglaublichen Panorama, welches hinter jeder Biegung anders aussah. Nach einer weiteren viertel Stunde legten wir eine Trinkpause ein, denn es war unglaublich warm und wir hatten mächtigen Durst bekommen.

Danach drückte seltsamerweise mein rechter Schuh dermaßen ,so dass es kaum auszuhalten war. Alle 10 Meter zog ich ihn aus, richtete meine Socken und mein Gestell und zog ihn wieder an.

Trotz aller Bemühungen wurde es aber nicht besser und ich hatte echt Schiss eine neuerliche Blase zu bekommen. Nachdem ich diese Prozedur 6 Mal wiederholt hatte und sich bei Bernd schon ein klitzekleines Zeichen von Ungeduld einzustellen drohte, ging es dann aber einigermaßen und wir konnten weiter.

Auch hier treffen wir mal wieder auf eine Ziegenherde incl. Ziegenhirten

Nach drei Stunden waren wir verschwitzt, glücklich und hungrig wieder bei unserem Saloon. Ich machte uns einen leckeren Thunfischsalat und danach gab es dann noch Pasta. Nach dem Essen sonnten wir uns ein wenig und übten sogar noch spanisch. Abends sahen wir fern und schliefen dann recht schnell ein.

04.04.2019 Marbella

Noch vor dem Frühstück ging es am nächsten Morgen los nach Marbella. Bernd fand ein schönes Plätzchen, welches 3 Euro kostete und Meerblick hatte. Oder sagen wir mal hätte, wenn die Büsche und Sträucher nicht so hoch gewachsen wären.

Also, ich kann das Mittelmeer aus dem Saloon heraus noch gutsehen. Immer dieses „Klagen auf hohem Niveau“ 🙂

Es war ein großer Sandplatz, auf dem schon ca. 5 Mobile standen. Neben uns ein sehr nettes Paar aus Littauen. Der Mann warnte uns, dass der Platz hier zwar toll ist, aber wenn es regnet zu einer Schlammwüste werden würde, aus der man erst wieder raus kommt, wenn alles getrocknet ist!


Nun ja, heute lachte die Sonne nur so vom Himmel und wir hoffen natürlich, dass es auch so bleibt. Bernd nahm die Räder runter und wir fuhren die 2 Kilometer in die historische Altstadt. Bernd seine Gitarre auf dem Rücken und ich den Rucksack. Oben bei der Burgmauer schlossen wir unsere Räder an einen Pfahl und schlenderten durch die Gassen.

Bernd und ich sind ja bekanntermaßen keine Städtefans, aber Marbella gefiel uns wirklich. Keine Spur von Hektik, die speziell mich immer so nervös macht. Die Gassen malerisch schön.

An den Häusern bunte Blumentöpfe mit farbenfrohen Pflanzen.

Die große Plaza “ Los Naranjas“ glich einer wunderschönen Oase in einer Wüste. Rundherum Lokale und in der Mitte Bänke umrahmt von Palmen und einer Blütenpracht die ihresgleichen sucht.

Die Plätze vor den Restaurants waren gut besetzt und auch sonst herrschte reges Treiben. Trotzdem lag über diesem Ort eine harmonische Ruhe. Keine Hektik, kein Stress, einfach nur Urlaubsfeeling.

Leider war hier schon ein anderer Gitarrenspieler und rein von der Körpersprache, vermittelte er einem das Gefühl von Platzhirsch.

Der spanische „Gegenspieler“, äh ne: „Gitarrenspieler“

So ließ Bernd für heute Gitarre Gitarre sein und wir erkundeten den Rest dieser wunderschönen Altstadt.

Anschließend gingen wir runter zum Hafen und bestaunten die Yachten der Schönen und der Reichen, bevor es zurückging.

Auf diesem Foto sind weder die Reichen noch die Schönen zu sehen … und auch die Boote sind noch seeeeehr klein !

Da der Rückweg permanent leicht bergauf ging, mein e-bike noch immer kaputt ist, schob Bernd mich die ganze Zeit von hinten an. Mein Gott, ich habe echt Glück mit diesem Mann!!!!!

Das ist er !!! 🙂

Beim Wohnmobil angekommen wurde Eintopf, nach Papas Rezept gegessen und danach gescrabblet. Währenddessen zog ein kräftiger Wind auf und wir suchten Schutz auf der anderen Seite des Mobils. Dort flogen uns jetzt nicht mehr die Scrabblesteinchen um die Ohren, dafür war es aber ziemlich kalt. Darum war nach einer Partie auch Schluss.
An Fernsehen war wegen des Windes nicht zu denken, aber das Einschlafen klappte trotzdem super, weil Bernd meinen Kopf solange drückte, bis ich eingeschlafen war. Das klingt jetzt vielleicht etwas merkwürdig, wirkt aber fast immer. Bernd hat irgendwie magische Hände und anscheinend werden meine Synapsen im Gehirn durch das Kneten aktiviert und das Dopamin, welches zum Schlafen benötigt wird, kann andocken. Jedenfalls schlief ich so gut, wie ewig nicht mehr und wachte erst 8 Stunden später wieder auf.
Leise schlich ich mich aus dem Bett und zockte im Internet Doppelkopf. Keine 10 Minuten später fing es an zu regnen und von Minute zu Minute wurde es kräftiger. Das holte Bernd auf den Plan. Verschlafen kam er aus dem Bett und kontrollierte unsere Frontscheibe. Vor dieser hat er 2 große Handtücher platziert. Im Falle eines Schauers sollen diese verhindern, dass das ganze Amaturenbrett nass wird und die Feuchtigkeit sich im Saloon ausbreitet. Bernd fluchte lautstark, als er sofort bemerkte, dass die Handtücher klitschenass waren. Er wrang sie aus und platzierte sie erneut an besagter Stelle.

Da „freut“ Ines sich wieder … denn es gibt wieder „umsonst“ Regenwasser für den Abwasch 🙁

Ohje, mit unserer Scheibe ist es wirklich nicht gut bestellt. Mittlerweile ist sie samt Gummi komplett nach unten gerutscht. Links und rechts sitzt sie auch nicht mehr in der Halterung und es grenzt wirklich an ein Wunder, dass sie noch immer nicht rausgefallen ist. Bernd klebt sie aber auch täglich neu mit Klebeband und anderen Tricks. Trotzdem wird es immer schlimmer.
Darum hat Bernd gestern auch eine bitterböse Mail an den verantwortlichen Einbauer geschrieben. Das nützt zwar nicht wirklich etwas, aber Bernd musste sich alles einmal von der Seele schreiben. Nun haben wir dort im Juni einen Termin. Der Glasfritze hat vor diesem Termin sicher schon jetzt Albträume, denn wir sind mehr als wütend. Wollten wir doch jetzt eigentlich nach Irland. Das aber geht gar nicht, denn bekanntermaßen regnet es dort ja häufig.
Mittlerweile ist es 14 Uhr und jetzt endlich hat der Regen nachgelassen. Bernd hat noch etliche Male die Handtücher ausgewrungen und mir mitgeteilt, dass falls es Nachts regnen sollte, einer von uns wachbleiben- und  auswringen müsse. Naja, wie gut, dass wir in Spanien sind!!!! Trotzdem echt doof, denn mittlerweile haben wir bei jedem Kreisel ein sehr sehr ungutes Gefühl. Und Kreisel gibt es hier reichlich. Auch trauen wir uns nicht mehr so richtig in die Berge, denn bei den Serpentinen hier, rutscht die blöde Scheibe immer weiter ab.

Bisher konnten wir unseren Saloon heute nicht verlassen, aber wir hatten viel Spass. Bernd hat Gitarre gespielt und ich total schief mitgesungen. Bernd versucht sich ja gerade in Raggae und er erklärte mir, wie schwierig das sei. Das tat er, indem er mir jeder Menge verschiedenster Griffe auf der Gitarre präsentierte und Erklärungen dazu abgab. Ich verstand natürlich nur Bahnhof, machte allerdings ein sehr interessierte Gesicht. Bernd holte ziemlich weit aus und als er endlich fertig war, fragte ich ihn, ob ich ihn einmal etwas über die 4 Fälle ( Akusativ, Dativ, Nomitativ und Genitiv) erzählen könnte. Davon hat er nämlich nicht den blassensten Schimmer. Bernd sah mich leicht verwundert an, nickte aber dann mit dem Kopf. Ich fing also an und zwar in einer Sprache, die sich sehr chinesisch anhörte. Ich hörte gar nicht mehr auf und nach einiger Zeit fiel bei Bernd der Groschen und er begriff, dass es bei mir nichts nützte, wenn er mir erklärte, welcher Bund zu welchen Akkorden gehörte und was Mey 7 oder Wechselbass ist. Ich weiß nämlich noch nicht einmal was ein Akkord ist und seine ganzen Ausführungen hören sich bei mir, wie chinesisch an. Trotzdem haben wir echt viel gelacht und Bernd wollte mir sogar etwas auf der Ukulele beibringen. Das aber war bei mir hoffnungslos. Echt schade, denn wir wären ein cooles Duo!!! Achja, man kann nicht alles haben und Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.

Übrigens, der nette Littauer gestern hat recht behalten. Wir stehen hier nun tatsächlich in einer riesigen Schlammpfütze und bevor die nicht getrocknet ist, ist an Weiterfahrt nicht zu denken.

1 Tag „nach“ dem eintägigen Regen. Wenn es mehrere Tage hier regnet wirds gruselig.

Jetzt aber kommt die Sonne raus und ich hoffe sie macht einen guten Job, denn Morgen soll es weiter nach Malaga gehen. Allerdings nur, wenn es nicht wieder regnet, denn bei Regen können wir aus besagten Gründen nicht fahren.

Einige Zahlen von Ines  …..

Trotzdem hat auch Regen etwas Gutes, denn dann stellen wir unsere Eimer raus, fangen das Wasser auf und waschen damit unser schmutziges Geschirr. Anschließend benutzen wir dann dieses Wasser noch für die Toilettenvorspülung bei großen Geschäften. So schaffen wir es mittlerweile 15 Tage unterwegs zu sein, ohne Frischwasser zu tanken. Das widerum macht einen Tagesverbrauch von ca. 15 Litern pro Person und Tag. Der durchschnittliche Deutsche verbraucht 125 Liter am Tag und bezahlt dafür jede Menge Abwassergebühren. Die fallen bei uns komplett weg. Letztes Jahr hatten wir 7 Euro Wasserkosten im gesammten Jahr und ob ihrs glaubt oder nicht, wir stinken nicht. Oder nur ganz ganz selten!!!
Wo wir gerade bei den Kosten sind, kommen wir jetzt mal zum Strom. Dank unserer neuen Solarpaneels liegen die bei uns nun bei Null Euro. Natürlich brauchen wir auch Gas. Damit heizen- und kochen wir und auch zum Wasser heiß machen wird es benötigt. Monatliche Kosten liegen hier bei ca. 17 Euro.  Müllgebühren fallen  nicht an, denn hier in Spanien, aber auch in Frankreich und Portugal stehen an jeder Ecke Mülltonnen herum. Da wir  kein Haus mehr haben, zahlen wir auch keine Grundsteuer mehr. Miete erübrigt sich aus. Dafür dann aber Stellplatzgebühren. Diese beliefen sich auf das komplette letztes Jahr auf ca. 650 Euro, also ca. 50 Euro monatlich. Im Ausland stehen wir fast immer frei, aber in Deutschland sieht das anders aus. Dieses Jahr werden wir aber unter 500 Euro kommen, was dann nur noch 40 Euro monatlich wären.
Allerdings hatten wir jede Menge Reparaturen und Anschaffungen. Da war die defekte Systemsteuerung, dessen Reparatur mit 2500 € zu Buche schlug. Ebenfalls 2200 Euro kostete unser neuer Kühlschrank incl. Einbau. Der Unterbodenschutz verschlang 1300 Euro und die Solaranlagenerweiterung incl. Montage kostete round about 1000 Euro. Macht zusammen 7300 Euro. Dieses Jahr wird es hoffentlich weniger. Obwohl??? Unsere Wasserboiler der ALDE-Heizung leckt ja noch immer. Mal sehen, ob wir es dieses Jahr erneuern lassen müssen. Kosten incl. Einbau wahrscheinlich ca. 3.500 -4.000 Euro. Alternativ können wir auch weiterhin 15 Mal täglich die 4 Schwämme ausdrücken, die das Tropfwasser auffangen und so verhindern, dass es hinter unsere Einbauschränke läuft.Schauen wir mal….. So, jetzt seid ihr auch darüber informiert.

Mittlerweile ist es 16 Uhr und die Sonne lacht. Zeit mal nach draußen zu gehen. Euch wie immer einen schönen Tag, gutes Wetter und gute Laune!!!!

09.04.2019

Halli hallo, da bin ich wieder. Schon seit 3 Uhr bin ich wach, gehe aber um 7  noch einmal für 2 Stunden schlafen. Wir sind noch immer in Marbella und es so toll hier, dass wir noch etwas bleiben, zumal das Wetter ab heute auch wieder richtig schön werden soll.

Das „Marbella-Tor“ am Tage und bei Nacht (naja, sagen wir mal abends, als es dunkel war). Wir wohnen zur Zeit nur 200 m entfernt.

Angedacht ist heute einmal einen richtigen Strandtag zu machen. Endlich einmal wieder schwimmen!!! Das geht hier prima, denn im Gegensatz zum Atlantik sind hier kaum Wellen. Gestern sind Bernd und ich das erste Mal zum Strand runtergelaufen. Das sind zwar nur 50 Meter, aber bisher waren wir noch gar nicht dazu gekommen. Naja, das Wetter war auch nicht so berauschend. Ich war schwer begeistert, denn es gibt am Strand Duschen und sogar ein sauberes Toilettenhäuschen. Alle 100 Meter stehen Strandbars, welche augenblicklich hergerichtet werden für die Saison, die wohl bald anfängt. Eine Strandbar ca. 150 Meter von uns entfernt ist schon geöffnet. Da macht sich doch sofort ein Urlaubsfeeling breit. Nach dem Schwimmen, Sonnen und Duschen wollen wir dort heute die spanische Wirtschaft etwas ankurbeln und dort einkehren.

Dieser Fahrer (oder Fahrerein) hat seinen PKW mitten in die Düne „versenkt“! Da muss die Person entweder betrunken oder bekifft gewesen sein; oder wie Ines meint: wahrscheinlich beides!! Nach 2 Tagen liegt das Auto immer noch in der „Grube“ und ein Abschleppwagen ist schon unverrichteter Dinge wieder weggefahren. Mal sehen, wie das weitergeht?

Gestern, am Montag, war ein arbeitsreicher Tag. Ich bin insgesammt 5 Mal zur Tankstelle gegangen, die etwas 150 Meter weit entfernt ist und habe Wasser geholt. Das war eine ganz schöne Schlepperei. Bernd ist dann auch noch 2 Mal gegangen und nun haben wir wieder Wasser satt. Das habe ich natürlich gleich ausgenutzt und unsere Schmutzwäsche mit der Hand gewaschen. Wie gut, dass wir ein „Waschbrett“ dabei haben. Das Ding ist Gold wert (ist bestimmt 60 Jahre alt und ich habe das Teil in den 80er-Jahren in meiner Tanzband als Instrument benutzt … „Ich fahr mit der Lambretta, hinaus zu meinem Vetter…)  Bernd hat sich den ganzen Tag mit unserem defekten Boiler beschäftigt und mit diversen Firmen in Valencia telefoniert. Das Tropfen wird nämlich nicht besser und wir müssen etwas machen. Bernds Spanisch wird stetig besser und er kann sich schon gut verständigen. Überhaupt quatscht er mit allen und hier in Marbella haben die Leute auch nicht so einen starken Akzent, so dass wir viel verstehen. Am Nachmittag ist Bernd dann noch einmal mit dem Rad in die Stadt gefahren, um Brot und Obst zu kaufen. In der Zeit habe ich das Wohnmobil gewienert.

Am Freitag waren wir wieder in der Altstadt. Bernd hatte seine Gitarre und sogar seinen kleinen batteriebetriebenen Verstärker dabei. Wir suchten ein gutes Plätzchen zum Spielen und in einer kleinen niedlichen Gasse wurden wir fündig. Hier gab es ein paar kleine Geschäfte, eine Pizzaria und jede Menge Leute. Heute hatte niemand Lust zum Strand zu gehen, denn es war recht kühl und sehr wechselhaft. Bernd stellte sich neben die Pizzaria und fing an zu spielen.

Ich lief derweil immer ums Carree, denn ich wollte nicht die ganze Zeit blöd vor oder neben ihm stehen. Irgendwann weitete ich meinen Radius aus und verlief mich prompt. Es dauerte mehr als eine Stunde bis ich die Gasse wiederfand. Von Bernd aber keine Spur. Mittlerweile war es zu regnen angefangen und ein sehr nettes spanisches Pärchen, welches total begeistert von seiner Musik war, hatte ihm in der Pizzeria ein Bier ausgegeben. Ich bekam auch eins. Weil es noch immer regnete revangierten wir uns. Das Pärchen wollte sich ein Bier teilen und Bernd und ich taten dasselbe. Nun endlich schien die Sonne wieder und Bernd spielte weiter. Alle waren begeistert und besonders die Geschäftsleute genossen es sehr und wenn in ihren Läden nichts los war, stellten sie sich mit nach draußen und genossen die Abwechslung.

Bernd spielte 2 Stunden und es machte ihm richtig Spaß. Von dem eingenommenen Geld gönnten wir uns jeder eine Pizza. Die war wirklich sehr sehr lecker!! Fröhlich und allerbester Laune ging es dann auf den Heimweg.

Am drauffolgenden Tag, also Sonntag wiederholten wir das Prozedere.

Abfahrbereit für die Altstadt. Sämtliches Equipment wird auf meinem Rücken und auf meinem Treckingbike transportiert (denn mit unserem Saloon findet man schlecht einen „Parkplatz“ in der City)

Irgendwie waren wir aber viel zu früh unterwegs und es waren so gut wie keine Leute in der Stadt. Gegen 12 Uhr dann wurde es endlich voller und Bernd stellte sich auf denselben Platz wie gestern. Heute war das Wetter etwas besser. Wenn auch die Sonne nur selten schien, so regnete es jedenfalls nicht. Ich hatte keine Lust schon wieder stundenlang durch die Gassen zu marschieren und setzte mich deshalb gleich vor die Pizzaria und nuckelte an einem kleinen Bier. Die Pizzeria wurde schnell voll. Das lag wirklich an Bernds Musik und deshalb bekam er auch ein Bier, eine Kleinigkeit zu essen und einen Kurzen ausgegeben. 2 junge (sehr hübsche) Frauen aus Kanada waren Bernds größte Fans und ließen sich direkt neben mir an einem Tisch nieder und aßen.
Nach jedem Lied gab es donnerten Applaus. Er spielte aber auch wirklich sensationell. Nicht nur Gitarre sondern auch Mundharmonika (blues-harp). Außerdem sieht er ja immer soooo gut aus mit seinem Cowboyhut!!! (Danke mein Schatz!!)

Zwischendurch machte Bernd eine Pause und wir unterhielten uns mit den beiden aus Kanada. Beide wohnten zur Zeit in der Schweiz und waren junge Mütter. Ihre Männer waren internationale Eishockeyspieler und deshalb mussten sie oft umziehen. Dort ist es scheinbar wie mit den Fussballspielern. Sie werden von Vereinen gekauft und müssen dann in den jeweiligen Ländern spielen. Scheinbar verdient man auch dort recht gut, denn die beiden mussten nicht arbeiten.

Danke, hat echt Spaß mit Euch gemacht. Warum immer studieren und Ingenieur werden? … Hockyspieler wäre ja auch ne` Option im nächsten Leben, oder? 🙂 🙂

So, die Pause war vorbei und Bernd spielte weiter. Ein Mann lauschte ergriffen und nahm Bernd dann tränenüberströmt in den Arm. Wie er Bernd erklärte, hatte er vor nicht allzu langer Zeit einen Gehirnschlag erlitten und empfand nun Bernds Musik als pures Glück. Achja, es war soooo schön!!!  Nach 3 Stunden machte Bernd dann Feierabend und wir wurden von allen Geschäftsleuten herzlichst verabschiedet. Wenn es nach denen ginge, sollte Bernd hier jeden Tag spielen, denn soviel war in der Gasse noch nie los.

… und der Rubel rollt 🙂 Vielleicht gibt es dann wieder eine Pizza ? 🙂

Ich hatte bereits gestern ein Kleid gesehen, welches mir wirklich gut stand und das durfte ich mir jetzt kaufen. Schließlich muss das Geld wieder unter die Leute gebracht werden. Jetzt ging es heimwärts. Ich machte uns Hühnergeschnetzeltes mit Reis und viel frischem Gemüse. Anschließend beseitigte ich das Schlachtfeld in der Küche. Jeder hat hier so seine Pflichten.
Danach spielten wir ein paar Runden Stadt, Land, Fluß, jedoch ohne Stadt Land Fluß, sondern mit Musikinstrument, Name, Automarke, Lied, berühmte Person, Getränk und Krankheit. Bernd gewann haushoch. Er kennt einfach mehr Musikinstrumente und Automarken und so hatte ich nicht einmal den Hauch einer Chance.

Na, versucht es doch auch einmal ?! Da wir in Rekordgeschwindigkeit „gekritzelt“ haben, kann man eigentlich kaum (selber) etwas lesen.

Trotzdem war es sehr lustig und wir hatten einen Megaspass. Am Abend gingen wir sehr früh ins Bett und bereits gegen 10 Uhr schliefen wir tief und fest bis zum nächsten Morgen um halb 8.

Das wars erst einmal wieder von uns. Macht es gut, bleibt gesund und bis bald!!!!!

09.04.2019

Eigentlich wollten wir heute einen Strandtag machen. Es waren 12 Stunden Sonne angesagt. Tatsächlich aber war es ziemlich wolkig und auch der Wind blies ordentlich. Trotzdem legten wir uns in die Dünen. Dort fragten wir uns gegenseitig spanisch ab, aber schon nach einer dreiviertel Stunde hatten wir die Nase voll. Uns war richtig kalt und wir hatten ständig Sand in den Augen und im Mund. Also ging es zuerst zurück zum Womo, etwas Wärmeres anziehen und dann zur Strandbar. Dort verbrachten wir eine schöne Stunde, bevor es zurück ging.

Der Wind blieb uns den ganzen Abend erhalten und deshalb gab es auch kein Fernsehen. Ich durfte aber einen Netflixfilm auf dem PC schauen, während Bernd Mandoline übte.

Danke mein Schatz !! 🙂

10.04.2019

Heute war ein herrlicher Tag. Endlich kein Wind mehr und ein wolkenloser Himmel bei 19 Grad. Da ich mal wieder ziemlich früh wach war, ging ich schon in aller Herrgottsfrühe zum Strand und wusch mal wieder Wäsche. Als ich damit fertig war, schlief Bernd noch immer und ich räumte unseren Saloon auf. Endlich hörte ich Geräusche aus dem Schlafzimmer. Bernd war endlich wach und der Tag konnte beginnen. Frühstücken konnten wir heute draußen und Bernd unterhielt sich angeregt mit unserem spanischen Nachbar. Manchmal muss ich wirklich lachen, was er da so in spanisch von sich gibt, aber irgendwie verstehen ihn die Leute. Den ganzen Vormittag haben wir dann noch spanisch geübt. Gescrabbelt natürlich auch.

Dann machten wir einen Spaziergang. Zuerst ging es auf Holzbohlen immer am Strand entlang,

Mit Ines „Lieblingssteigung“ ging es dann serpentinenmäßig hoch zur Autobahnüberführung … sauber gebaut !

anschließend über eine Überführung über die Autobahn.

Die mautfreie Autobahn A7 (nicht AP 7) verläuft am Mittelmeer meistens / oft sehr nahe gelegen zum Strand. Klar kann man dann an manchen Plätzen den Verkehrslärm wahrnehmen, aber auf der anderen Seite ist es einfach toll die Autobahn stresslos zu befahren und sobald man einen schönen Ort/Platz visuell ausmacht mal schnell runter zu fahren… und schon ist man am Wasser.

Jetzt kamen einige Geschäfte. Unter anderem ein secondhand – Möbelladen. Da uns der Besitzer gleich anquatschte und wir auch nichts besseres zu tun hatten, traten wir ein.

Hui, gab es hier häßliche Sachen und mordsteuer außerdem. Das einzige was mir gefiel war eine Outdoor Sitzecke. Die sollte allerdings auch 650 Euro kosten. Wie gut, dass wir im Saloon keinen Platz mehr haben. Retour  ging es dann wieder am Strand entlang.

Plötzlich rief Ines mich: „Bernd, schau mal! Wer will denn hier direkt an der Strasse/Autobahn Urlaub machen und sich „hier“ auf den Sonnenliegen hinlegen?“   Hä ?? Da musste ich herzlich lachen und Ines erklären, dass es sich bei dem Schild „TOPGARDEN LUXURY nicht um einen Hotelnamen handelt, sondern dass dieses hier ein Geschäft für Sonnenliegen, Sofas, etc. ist !!!        🙂 🙂

Zurück beim Wohnmobil, wechselte ich zu Badeklamotten und ging schwimmen. Das Wasser war mit 17 Grad nicht wirklich warm, aber beherzt stürtzte ich mich in die Fluten und schwamm immer an der Küste lang. Das Mittelmeer ist wirklch gut beschwimmbar und die Wellen sind klein. Wie ich dabei feststellte, hatte nun auch die zweite Strandbar geöffnet und es tummelten sich schon etliche Leute in ihr. Auch die andere, an der ich kurze Zeit später vorbeischwamm, war recht gut frequentiert. Meinen Körper spürte ich schon gar nicht mehr und deshalb machte mir auch die Kälte nichts aus. Nun überholte Bernd mich. Der war allerdings zu Fuß unterwegs. Ich rief ihm zu, er solle auch reinkommen, das Wasser wäre herrlich. Schnell streifte Bernd sein T-shirt über den Kopf und tat wie ihm geheißen. Er hielt exakt 2 Minuten durch, dann stürmte er auch schon wieder raus. Ihm war das Wasser viel zu kalt und er flitzte zum Wohnmobil, um unser Handy zu holen und mich zu fotografieren.
Zwar lagen einige Leute am Strand, aber ausser mir wagte sich keiner ins Wasser. Das wollte Bernd nun anhand eines kleinen Filmchens und ein paar Fotos für die Ewigkeit festhalten. Er filmte mich beim Schwimmen, ich hatte übrigens 40 Minuten im Wasser ausgehalten, und machte danach noch ein paar Fotos, als ich unter der Stranddusche stand.

Wer geht hier schwimmen ? Nur 1 Person … und das ist unsere abgehärtete Ines!
Hilfe ich ertrinke oder erfriere ? … Nein, sie hat anscheinend auch noch mächtig Spass in dem saukalten Wasser.

Als ich mir diese später ansah, wurden sie  s o f o r t  gelöscht!!!! Mein Gott, ein Pottwal ist nichts dagegen!!!

Um Ines zu beweisen, dass sie noch weiiiiiiiiit entfernt von einem Potwal ist, bin ich dann doch in das eiskalte Mittelmeer gesprungen (natürlich diesmal mit Neopren-Anzug) und habe diesen riesigen Gesellen besucht. Übrigens: Das Foto hat meine Freundin „Marielle die Meerjungfrau“ gemacht.
Hallo liebe Elke !!! Hier ist nun ein Foto von Deiner hübschen Schwester mit dem neuen Kleid ! Hübsch, ne? Dafür habe ich gerne einen Nachmittag in Marbella Musik gemacht. 🙂

Also gab es für mich mal wieder nur einen Salat zum Essen. Abnehmen tu ich aber trotzdem kein Gramm.

Spieglein, Spieglein an der Wand … Wie schön, dass man mit dem i-phone selfies machen kann. Ein wirklich hübsches Foto, oder ?

Den gesamten restlichen Tag verbrachten wir noch draußen und am Abend gab es für mich einen Film im Fernsehen, während Bernd bis halb 12 alle möglichen Instrumente bespielte.

10.04.2019

Auch heute haben wir herrlichstes Wetter und wir haben beschlossen noch einige Tage hier zu bleiben.

Ursprünglich wollten wir ja jedes Dorf an der Küste anfahren, aber aufgrund unserer Scheibenproblematik, wäre das ein zu großes Risiko. Die Wege zu den Stellplätzen sind nämlich meist sehr uneben und wir haben Angst, dass deshalb die Scheibe noch weiter absackt. Der Firma, die  uns die falsche Scheibe eingebaut hat, ist mittlerweile auch sehr bestürzt. Bernd schickt ihm nämlich fast täglich Fotos von der Katastrophe und gestern rief er dann tatsächlich an. Man merkte ihm förmlich die Panik an und er flehte uns an, die Scheibe mit Panzerband zu fixieren. Als ob Bernd dies nicht jeden Tag von neuem machen würde. Nachdem selbst der Scheibenmensch Angst hat, ist unsere Angst jetzt auch gestiegen und Bernd will nun Saugnäpfe kaufen, die man benutzt, um Scheiben zu transportieren. Diese will er von innen anbringen und ich soll sie dann während der Fahrt festhalten. Sehr witzig!!! (Nein, natürlich brauchst Du diese nicht festhalten; mit einem Spanngurt befestigte ich den Saugheber an den Beifahrersitz … oder wenn du möchtest schlingst Du den Spanngurt um Deinen Körper 🙂  Ha Ha )

Da es hier aber wirklich toll ist und hier jährlich eine riesige Osterprozession steigt, in der die Heiligenfiguren durch die ganze Stadt getragen werden, fällt uns das nicht allzu schwer. Marbella hat auch sonst noch einiges zu bieten und Bernd hat sich tatsächlich bereit erklärt noch ein- zwei- drei Male in der Stadt zu spielen. Darauf freue ich mich schon gewaltig. Außerdem fängt jetzt auch die Saison an und es gibt jede Menge zu beobachten. So wird die Anzahl der kalkweißen Menschen stetig mehr, denn die Flieger sind voll von den Bleichgesichtern. Nach 2 Tagen können diese dann als Indianer durchgehen, also Rothäute. Dieses Phänomen haben sich besonders die Engländer zu eigen gemacht. Die benutzen nämlich grundsätzlich keine Sonnencreme, schließlich sollen die Daheimgebliebenen sehen, dass man im Urlaub war.

Wir standen nun so lange an einsamen Stränden, dass es auch mal schön ist, etwas Tourismus zu erleben. Zudem noch Vorsaison ist und der Trubel überschaubar ist. Also, wie gesagt, wir bleiben hier noch etwas und machen dann Strecke. Angedachtes Ziel ist San Jose. Da waren wir zwar auch schon letztes Jahr, aber der Ort ist fantastisch!!

13.04.2019

Diesen Spruch (Weisheit) hat ein Cousin von mir auf FB gepostet! Und er hat Recht, so sollte das Leben sein. Man(n) sollte sich stattdessen vielleicht mit einem Urlaub „belohnen“ ?!

Während es in Deutschland noch einmal richtig kalt geworden ist und mit Schneeregen auch ungemütlich, haben wir hier sehr angenehme 24 Grad bei wolkenlosen Himmel. Gestern beim Abwaschen, morgens um sieben Uhr am Strand, habe ich eine nette junge Italienerin kennengelernt, die dort ebenfalls abgewaschen hat. Sie konnte gut englisch und so unterhielten wir uns prima. Sie lebt mit ihrem Freund im Bulli, findet Italien engstirnig und arbeitet seit einer Woche in einer kleinen Tapasbar hier in Marbella. Mittags 3 Stunden und abends 5. Nachdem wir unseren Abwasch erledigt hatten, wuschen wir dort auch noch unsere Wäsche. Sie war ganz begeistert von meinem Waschbrett und ich lieh ihr es gerne aus. Danach holte ich Bernds Fahrrad runter zum Strand und schrubbte es auf Teufel komm raus. Wir waren nämlich gestern abend noch in der Stadt ….

und auf dem Rückweg, hatte Bernd es geschafft, in die einzige Matschkuhle, die noch vom Regen übriggeblieben war, zu fahren. Man, hat der geflucht. Natürlich hatte ich Schuld (eigentlich ja!, denn es war bereits dunkel und Ines hatte an ihrem e-bike nicht die Beleuchtung eingeschaltet … sie weiss seit 3 Jahren immer noch nicht, wie das wirklich geht ?? – und ich hatte Angst um Sie, da im Stock-Dunkeln auf unserem Stellplatz ein Auto von vorne kam …  also blickte ich mich um, um der lieben Ines zuzurufen, sie solle rechts ran und stehen bleiben. Und schwubs, habe ich dabei natürlich das einzige noch existierende Matschloche erwischt 🙁    ). Da der Sand hier sehr lehmig ist, trocknet es fast zu Zement und backt dermaßen  unter den Speichen fest, dass man dass Rad dann nicht einmal mehr schieben kann. Ich trug es also quasi die 80 Meter zum Strand hinunter und gab mein Bestes. Die Italienerin war nun auch mit ihrer Wäsche fertig und duschte. (O.k., das nächste mal ich gehe ich dann um 7 Uhr Wäsche waschen 🙂  .Brrrrr, ich gehe zwar ins eiskalte Wasser im Meer, aber morgens um 7 Uhr bei 14 Grad draußen duschen, bringe ich irgendwie nicht fertig. Nun war Bernds Rad einigermaßen sauber und ich schob es den steilen Weg zum Stellplatz zurück. Jetzt machte ich noch im Saloon klarschiff und meine Pflichten für heute waren erledigt. Naja, es war ja jetzt auch schon halb 9. Bernd war auch gerade aufgestanden. Übrigens ungewöhnlich früh für ihn und ich erzählte ihm, dass ab heute die Hochsaison anfangen würde. Das hatte mir die Italienerin verraten.

Und sie hatte Recht, denn als wir uns 2 Stunden später auf die Räder schwangen, um zum 5 Kilometer entfernten Lidl zu fahren, um dort unsere Vorräte aufzufüllen, war die Promenade rappelvoll.

Hier sieht es schon wieder entspannter aus …..

Dagegen konnte selbst Teneriffa einpacken. Die Promenade hier ist über 4 Kilometer lang und es gab keinen Abschnitt, wo nichts los war.

Sand-/Strandspielzeug für Erwachsene 🙂

Bei Lidl war es ebenfalls voll und wir schnappten uns einen der letzten Einkaufswagen und schoben ihn von einem Gang in den nächsten. Wie fast immer beim Einkaufen, bekam ich richtig schlechte Laune, die der arme Bernd dann auszubaden hatte. Er zückte sein Handy, um wie er sagte,mein Einkaufsgesicht festzuhalten. Ich schaffte es aber tatsächlich, meine Mundwinkel etwas nach oben zu ziehen.

Ein gequältes Lächeln …

Kostete mich aber wirklich Kraft. Nach ewig langer Zeit hatten wir alles was wir brauchten und verstauten unsere Lebensmittel im Wert von 75 Euro in sämtliche Satteltaschen, Rucksäcke und Plastiktüten.

… vollgepackt und die Mimik spricht immer noch Bände! Zum Glück ist „Einkaufen“ unser einziger Stress.

Dann kämften wir uns langsam durch die Menschenmassen zurück zum Saloon. Als alles verstaut war, fing Bernd an zu arbeiten und ich ging runter zum Strand.
Dort schlief ich tatsächlich für eine Stunde ein und schwamm dann wieder meine 40 Minuten. Wie üblich war ich die Einzige, aber bei uns am Strand ist auch nicht soviel los. Mit mir waren mal gerade 20 Leute da. Nach dem Schwimmen duschte nun auch ich ausgiebig und machte mich dann sauber und wohlriechend, zurück zu Bernd. Der war in der Zwischenzeit fleißig gewesen und hatte sich um Musiktermine für unsere Zeit in Deutschland gekümmert. Das heißt, er hatte etliche Telefonate geführt, Werbe-e-mails geschrieben und alle Aktionen dokumentiert.

Frühling im Garten vor unserem Saloon.

Jetzt ist es bereits gleich 8 Uhr und ich muss mir eine heiße Dusche im Saloon genehmigen, denn seit gestern habe ich mal wieder jede Menge Olivenöl in den Haaren und habe wohl deshalb die ganze Nacht von Pommes geträumt. Ich rieche wirklich wie eine Frittenbude und da wir zeitig los zur Promenade wollen, wo Bernd spielen will, wird es Zeit das zu ändern.

Also Leute bleibt gesund und munter!!! Eure Ines. Bilder gibt es dann morgen oder übermorgen wieder!

14.04.2019

Heute hatten wir mal wieder einen tollen Tag bei 24 Grad und wolkenlosem Himmel. Wind haben wir augenblicklich gar keinen und so verbrachten wir ein paar Stunden am Strand. Bernd nahm sich sogar einen Sonnenschirm mit, denn die Frühlingssonne hier ballert wie verrückt und wenn Bernd sich nicht mit Sonnenschutz 30 eincremen würde, was er den ganzen Winter nicht brauchte, würde er sich täglich einen Sonnenbrand einfangen. Ich habe es da besser und glaube nicht, dass ich noch einen bekommen könnte. Brauner werde ich aber nicht, schließlich bin ich eine Norddeutsche und habe meinen Höchstbräunungsgrad schon lange erreicht.

Hier in Spanien hat die Semana Santa heute am Palmensonntag begonnen. Übersetzt, die heilige Woche. Das haben viele Spanier zum Anlass genommen Urlaub zu machen und so tummelten sich selbst an unserem Strandabschnitt jede Menge Leute.

So kennt man Urlaubsfotos am Strand. Aber es ist noch genug Platz und die Gebäude im Hintergrund sind architektonisch …. hässlich.

Hier wird Familie noch ganz groß geschrieben und so bleibt selbst die Oma nicht zu Hause.Überhaupt überlassen Spanier nichts dem Zufall. So werden Tische, Stühle, Sonnenschirme und selbst Pavillions mit zum Strand geschleppt.

Unser Parkplatz / Stellplatz hat sich am Palmsonntag richtig gefüllt und der Parkplatzwächter „verdient“ endlcih mal ein paar Euros.

Die Kinder bauen Sandburgen, die Väter grillen und die Frauen quatschen. Alle haben gute Laune und es war so herrlich entspannend dem Stimmengewirr zu lauschen, dass ich für eine halbe Stunde wegdöste. Als ich aufwachte, lag ich immer noch auf meiner Isomatte, allerdings in meinem eigenen Schweiß. Zeit ins Wasser zu gehen. Bernd kam auch mit und überrascht stellten wir fest, dass das Wasser längst nicht mehr so kalt war, wie noch vor einigen Tagen. Bernd hatte trotzdem nach 10 Minuten genug, aber ich hielt eine geschlagene Stunde aus. Ja, schwimmen tue ich echt gern. Kein Wunder, schließlich bin ich Wassermann. Das Rauskommen bereitet mir aber immer Probleme. Da muss nur eine klitzekleine Welle kommen und ich liege wieder auf der Nase. Mühsam rappel ich mich jedes Mal wieder hoch und wenn ich das endlich geschafft habe, kommt der Sog, der das Wasser wieder ins Meer zieht und ich falle wieder um. Tja, alles nicht so einfach. Nachdem ich diese Challenge endlich bestanden hatte, ging es ab unter die Stranddusche und dann retour zum Saloon.
Dort hatte Bernd schon gesaugt und ich machte mich ans Kochen. Heute gab es, wie auch gestern, einen superleckeren Salat. Meinen mit Tomaten, Avocado, Fetakäse und Eisbergsalat. Bernd bekam zusätzlich noch Gurken, ( die mag ich nicht)  Hähnchenteile und Champignons gebraten, denn für ihn ist eine Mahlzeit ohne Fleisch keine Mahlzeit.  (Wie war noch der titel von dem „Musikerbuch“?:  Fleisch ist mein Gemüse ! )

Boah… war das lecker !! Mutchas gracias Ines, te quiero!

Wir ließen es uns schmecken und machten uns dann hübsch. Auch heute sollte es gegen Abend wieder in die Altstadt gehen, denn die Osterprozession begann heute. Wir machten die Räder flott und radelten los.
Die Stadt war nicht wieder zu erkennen. Tausende von Menschen säumten die Strasse, um der Prozession beizuwohnen.

Suchbild !! Wo ist Ines ?

Jede Menge Polizisten regelten den Verkehr und sperrten ganze Strasse. Auch wir suchten uns einen Platz, von dem aus wir gut sehen konnten und nun begann es auch schon.

Riesige Heiligenfiguren wurden jetzt durch die Stadt getragen. Sie werden TRONOS genannt und eine zeigt eine Jesus-Figur (Jesus reitet an Palmsonntag in Jerusalem ein) und die zweite zeigt ein Abbild der „Jungfrau“ Maria).

Eine wiegt bis zu 4 Tonnen. Zwischen 50 – 60 Männer tragen diese auf ihren Schultern und schaukeln ganz langsam und im Gleichschritt durch die Strassen.

Hier versuche ich mal davon ein Video hochzuladen.

IMG_6471    (hier anklicken ! )

Kleine Mädchen verteilen Palm-Zweige und schwenken Weihrauch.

So niedlich! / so sweat! / tan bonita !

Jede Menge Blaskapellen spielen feierliche Lieder und mir lief ein ums andere Mal kalte Schauer über den Rücken.

Erkennt Ihr diesen Ort / Platz wieder?? Genau, das ist genau der Platz in der Gasse, wo ich schon desöfteren Strassenmusik gemacht hatte. Ein Musiker dieser Blaskapelle erkannte mich wieder und so gab es ein Foto unter Musikerfreunden 🙂

Bernd ergatterte sich auch einen Zweig und war für das Fotografieren zuständig. Diese Prozessionen halten nun bis Ostern an. Das heißt, jeden Tag werden andere Heiligenfiguren durch den Ort getragen. Wirklich sehr beeindruckend. Wir jedenfalls sind von dieser Tradition schwer begeistert.

Als alles vorbei war, radelten wir zurück und ließen den Abend vor dem Wohnmobil ausklingen.

Auf mein Bitten hin, spielte Bernd für mich noch einmal den song  Bobby Mc Gee, mein derzeitiges Lieblingslied und ich finde, Bernd spielt es besser, als das Original.

… und dann ein so schöner Wölckchen-Himmel.

Unser netter spanischer Nachbar, hatte  seine 18 jährige Tochter zu Besuch und wir unterhielten uns noch ein wenig. Gestern war sie auch schon da und hatte im Bulli ihres Vaters klar-schiff gemacht. Wir konnten das gut beobachten und mussten wirklich lachen. Zuerst räumte sie alle Schränke aus. Dann wurde an der Kleidung gerochen. Die Teile, die den Geruchstest bestanden, wurden ordentlich zusammengelegt und wieder einsortiert. Die anderen kamen in eine große Tüte. Zuletzt fegte sie das komplette Auto durch. Der Vater war ganz begeistert und erzählte uns, dass er keinen Pfennig (Cent!!!  Ines, die DM gibt es schon länger nicht mehr 🙂  ) dafür zahlen musste. Der Glückspilz!! Jedenfalls haben wir das so verstanden. Nun wurde es kühl und wir verzogen uns zum „Tatort schauen“ vor dem Fernseher.
Plötzlich gab es einen Knall und gleichzeitig einen Ruck durchs Mobil!! Erschrocken sah ich aus dem Fenster. Was war passiert??? Die Tochter wollte mit dem Zweitwagen des Vaters in die Disco fahren und hatte tatsächlich beim Ausparken unseren Saloon gerammt.

Zum Glück fuhr sie nur einen „Kleinwagen“ 🙂

Bernd stürmte aus dem Mobil und besah sich den Schaden. Ich reichte ihm eine Taschenlampe, denn es war dunkel. Erkennen konnte er an unserem Saloon nichts, aber das müssen wir heute noch einmal im Hellen kontrollieren. Wahnsinn, hier ist soviel Platz und eigentlich ist es eine Kunst hier ein anderes Auto zu touchieren. Bernd würde, wenn er denn wach wäre, wahrscheinlich sagen: Typisch Frau! (Na ja, tatsächlich ist mit das in meinem Autofahrer-Leben schon 2-mal passiert, das eine junge „Fahranfängerin“ auf einem Parkplatz mein Auto angedescht hat. Und dabei war mein Auto immer das „Größte“ (z.B. VAN) auf dem Parkplatz …  also gut zu treffen, aber auch zu sehen ?! Ist aber immer glimpflich verlaufen und die Verursacher(innen)  waren froh, dass ich sie zum Schluß mit einem Lächeln hab` weiterfahren lassen.)

Im nächsten Jahr gehts auch nach Marokko; in die Wüste. Und auf diesem Volvo bauen wir das neue Wohnmobil auf … ob das dann scchwerer als 7,49 Tonnen wird?

Mittlerweile ist es gleich 9 Uhr und ich hoffe Bernd steht endlich auf. Ich mache mich nun an den Abwasch, denn den haben wir gestern stehengelassen. Macht es gut und bleibt gesund!

 

 

 

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*