Womo

Torquemada 02.10 -05.10. 2017

Ich war heute schon um 4 Uhr 30 wach und dachte über unser nächstes Ziel nach. Salamnca sollte das Etappenziel des heutigen Tages werden. Da schlechtes Wetter vorherangesagt wurde, konnten wir heute einmal Strecke machen. Vorher entsorgte ich noch und füllte Wasser auf. In der Zwischenzeit war auch Bernd wach und war etwas überrascht über meine neuen Pläne. Denn nun sollte unser Ziel Portugal sein. Es wurde 11 Uhr 30 bis wir endlich loskamen und plötzlich riss der Himmel auf und die Sonne fing an zu scheinen. Die Landschaft unterwegs sah traumhaft aus und irgendwie hatte ich nun überhaupt keine Lust mehr im Auto zu sitzen.

Bernd ging es anscheinend genauso, denn er fragte, soll ich beim nächsten Dorf einfach einmal die Autobahn verlassen??? Wir waren man gerade 60 Kilometer gefahren. Ich war sofort dafür und wir kamen in ein winziges Dorf namens Torquemada, mit schätzungsweise 300 Einwohnern. Wie überrascht waren wir, dass es dort tatsächlich einen kleinen Wohnmobilstellplatz am Ortsrand gab. Kostenlos mit Wasser und 5 Plätzen.

Wir waren die einzigen dort und beschlossen spontan 2 Tage zu bleiben. Zwar durfte man auch hier keine Stühle rausstellen, doch das störte uns nicht, denn wir taten es trotzdem und es hat auch keinen interessiert. Dann schnallte Bernd unsere Räder ab und wir machten eine wunderschöne Radtour zu einer alten Abtei.

Diese lag ganz einsam oben auf einem Berg, 5 Km vom Stellplatz entfernt. Der Blick war einmalig und der Platz dort oben auch.

… diesen Weg waren wir zur Abtei raufgeradelt
Anmerkung Bernd: … bei diesem Ausblick und blauen Himmel würde mein Schwiegervater wieder sagen: “ Oh haul was für ein Himmel sagte die Frau, die kein P sagen konnte“ 🙂

Wir überlegten sogar, dass Wohnmobil hierher zu holen, ließen es dann aber doch. Unten standen wir ja auch prima. Dann fuhren wir zurück zu der einzigen kleinen Kneipe in unserem Dorf. Wenn wir hier schon umsonst stehen durften, wollten wir unbedingt etwas Geld in Umlauf bringen. Die Kneipe war wirklich sehr klein, hatte aber einen riesigen Flachbildschirm, der in einer gehörigen Lautstärke lief. Im Inneren befanden sich ca. 5 Männer und 2 Frauen, die aber einen Krach für 50 machten. Wir nahmen unsere Getränke mit nach draußen.

Dort saß eine zeitungslesende Frau alleine an einem der 4 Tische und ihr Cockerspaniel mit Dackelbeinen lag zu ihren Füßen. Plötzlich fing die Frau lautstark an zu reden, dann zu singen und dann ging sie rein. Beim Rauskommen sang sie noch lauter und ging von dannen. Ich fragte die Kellnerin, die gerade draussen war um eine zu rauchen: Un pocko borratcha?? Übersetzt: Etwas betrunken. Die Kellnerin verneinte diese und drehte ihren Zeigefinger an ihrer Schläfe , was soviel hieß, dass die gute Dame verrückt war.

Anruf bei der ARU-GmbH
Bernd genoss es mit seinem Alster im Schatten zu sitzen und dachte anscheinend an sein altes Leben, welches hauptsächlich im Büro stattgefunden hatte… Dort rief er dann auch an. Es war ein lustiges Gespräch und wurde beendet mit dem Hinweis, dass falls irgendjemand noch aus seinem Wissen schöpfen möchte, er sich bitte beeilen möge, denn er wäre im Begriff alles zu vergessen.

Dann setzten wir unsere Fahrt fort zum nächsten Dorf, welches 5 km entfernt war. Die Fahrt dorthin war auch wunderschön, allerdings ging es nur abwärts und so angenehm dies auch war, wussten wir doch das der Rückweg umso beschwerlicher sein würde. Wir besichtigten das kleine Dorf.
Es war noch kleiner als unseres und es gab dort sogar Höhlenwohnungen zu vermieten.

… wohl eher nichts für nordische Männer mit 1,96m Körperhöhe 🙁

Natürlich hatte auch dieses Dorf eine Kirche.

Eine Kneipe gab es aber nicht und so machten wir uns wieder auf den Rückweg. Es ging stetig bergauf. Wir traten in die Pedalen, pusteten und strampelten und wurden immer langsamer und roter im Gesicht. Irgendwann konnte ich nicht mehr und auch Bernd hatte zu kämpfen. Ich stellte meinen Motor vom e.bike auf volle Pulle und fuhr mit den Worten: Häng dich ein, nah an Bernd ran. Der nahm das Angebot an, hielt sich an meinen Arm fest und gemeinsam strampelten wir nun den Berg hoch. Trotz e-bike war es sehr anstrengend und ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es ohne gewesen wäre. Endlich waren wir oben und wieder in unserem Dorf angelangt. Meine Beine fühlten sich wie Gummi an. In einem kleinen Tante Emma Laden kauften wir noch Wasser, Apfelsinen und Küchleins und dann ging es zurück zum Wohnmobil. Mittlerweile waren dort 5 Stück und am Abend kam sogar noch ein sechstes. Hätte ich nie gedacht, dass es in dieser Einöde einen so frequentierten Platz gibt. Aus sämtlichen Resten die wir noch hatten, kochte ich dann noch ein leckeres Gericht, welches sogar mir schmeckte und auch noch für morgen reichen würde. Bis 8 Uhr saßen wir noch draußen. Dann schrieb ich noch etwas an meinem Block und Bernd lud die Fotos dafür hoch. Das dauert seine Zeit, denn Bernd muss immer alle Texte noch einmal lesen und die dazu passenden Fotos suchen und einfügen. Manchmal ist er ganz schön am Fluchen und ich muss ihn dann immer kräftig loben.
Dann machten wir noch einen kleinen Rückblick und versuchten zusammen zu bekommen wo wir schon überall gewesen sind. Das war gar nicht mal so einfach. Hatten wir doch schon so viel gesehen und erlebt, so viele Eindrücke gesammelt, wie sonst in 5 Jahren nicht.  Erstaunt stellten wir fest, dass wir gerade erst 14 Tage unterwegs in den Süden waren. Verrückt, es kam uns viel viel länger vor.
Um 10:30 Uhr lagen wir im Bett und ich schlief mal wieder beim Fernsehen ein.

TOLLE  BEKANNTSCHAFTEN

Am nächsten Tag war putzen angesagt. Wir hatten noch soviel Sand von Capbreton in unserem Wohnmobil, dass saugen allein nicht viel ausrichten konnte. So wurden mal wieder alle Teppiche und Matten rausgeschmissen, ausgeklopft und abgebürstet. Der Boden gefegt und gewischt, staubgewischt, Schränke aufgeräumt, der Kühlschrank abgetaut und desinfiziert, kurzum das volle Programm. Wäsche wurde auch per Hand gewaschen und brauchte exact eine Stunde zum Trocknen. Dann nahmen wir uns das Wohnmobil von außen vor. Ich soweit mein ausgestreckter Arm reichte, Bernd den kümmerlichen Rest. Zusätzlich plazierte er noch die beiden Smileys ans Wohnmobil. Die waren mit Untertiteln, diese hat er aber abgeschnitten, denn sie lauteten Oma und Opa on Tour. Letzte Woche hatte er schon die Aufkleber Highway Hotel und die dazugehörigen 5 Sterne angebracht. Das hatte zwar den halben Tag gedauert, aber war echt gut geworden. Bernd lässt sich auch nicht mehr von mir drängeln. Sein Motto und Leitspruch, wenn es mir zu langsam geht ist:

Ich bin in meinem neuen Leben angekommen!!!! Du brauchst anscheinend noch etwas!!!

Wie dem auch sei, die Smileys waren ruck zuck aufgeklebt und ich in den letzten Zügen des Hausputzes, als ein neues Wohnmobil kam. Seit heute morgen waren wir wieder alleine gewesen, denn die anderen Wohnmobilisten waren in Herrgottsfrühe weiter gefahren. Unsere neuen Nachbarn waren ein total nettes deutsches Ehrpaar, welches nunmehr seit 4 Jahren im Wohnmobil lebte. Es war ein Vergnügen sich mit ihnen zu unterhalten und es dauerte nicht lange und Wohnmobil 2 und 3 und 4 erschienen. Die Chemie stimmte vom ersten Augenblick zwischen uns allen und nachdem jedermann seinen Pflichten nachgegangen war, die da lauteten: Mit Hund Gassi gehen, kochen, essen, radfahren, waren wir uns einig noch gemütlich zusammen zu sitzen. Wir statteten dann der Ortskneipe einen Besuch ab und trieben den Umsatz drastisch in die Höhe. Wir hatten uns ja soviel zu erzählen und es war ein Gefühl als ob wir uns schon Jahre kennen würden. Bernd spielte auch noch vor der Kneipe, wo wir zusammen saßen, Gitarre und Claude holte dann noch mit meinem e-bike.seine Cachon (Sitzschlagzeug) . Ich durfte währenddessen  seinen 3 Monate alten süßen Hund auf dem Schoß haben. Der Abend war wirklich toll und ich habe noch nie erlebt, dass 4 verschiedene Parteien sich auf Anhieb so gut verstehen. Alle hatten den selben Humor und es wurde viel gelacht. Um 24 Uhr gingen wir ins Bett. Am nächsten Morgen gab es noch ein Ständchen mit der Ukolele von Bernd für Claudia, die Geburtstag hatte und dann machten sich alle außer uns, auf die Weiterfahrt. Fast hätte ich geweint, sosehr waren sie uns in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen. Da wir aber alle permanent unterwegs sind, ist die Chance recht groß uns irgendwann irgendwo wiederzusehen. Bernd und ich hatten überhaupt noch keine Lust auf eine Weiterfahrt, zumal das Thermometer auf 30 Grad klettern sollte und so machten wir uns einen faulen Tag. Allerdings radelten wir noch 16 Km. Dies diente allerdings nur zur Gewissensberuhigung, war aber trotzdem schön. Wieder zuhause stürtzten wir uns auf die allerletzten Essensreste. Dann bereiteten wir schon alles für die Abfahrt vor denn morgen wollten wir spätestens um 9 Uhr weiter. Wohin genau?? Keine Ahnung. Ich werde aber berichten…….wohin der Wind uns treibt. Hier in Torquemada war es wunderschön.

Womo

Burgos 01.10. 2017

Der Stellplatz in Burgos hat 50 Plätze,ist kostenlos, ohne Strom aber mit Wasser. Der Knopf zum Laufenlassen des Wassers befindet sich am Boden und man muss permanent einen Fuß auf ihn stellen. Das Wasser läuft dann sehr spärlich und es dauert ewig bis eine Gießkanne gefüllt ist. Aber wie heißt es so schön? Einen geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul. Um einen Platz zu ergattern, sollte man einigermaßen früh da sein. Wir kamen um 16 Uhr an und es waren gerade einmal noch 3 Plätze frei. Die Plätze sind sehr schmal, auf Asphalt und ein großes Schild macht darauf aufmerksam, dass Campingverhalten, sprich das Rausstellen von Stühlen verboten ist. Natürlich machten wir es trotzdem und spielten erst einmal eine Runde unser heißgeliebtes Scrabble. Ich gewann. Neben dem Platz spielten eine Gruppe sehr kleingewachsener Männer Volleyball. Spanier waren es nicht. Vielleicht Mexikaner oder Indios. Alle hatten pechschwarze Haare und viele einen Zopf und sie sahen so aus wie die Leute, die manchmal in den Fußgängerzonen Panflöte spielen und keiner war größer als 1,60 m. Wir sahen ihnen eine Weile zu und beschlossen dann in die City zu laufen. Ein bißchen Bewegung würde uns gut tun und so holte ich meine Nordic walking Stöcker aus der Garage und wir marschierten los. Bernd gab wie immer das Tempo vor und ich japste hinter ihm her. Das Zentrum liegt ca. 1,5 Km vom Stellplatz und ist riesig und echt toll. Es gibt unzählige Gassen . Überall kleine Restaurants, Geschäfte und Unmengen von Leuten. Burgos hat eine riesige beeindruckende Kathedrale, die so hoch ist, dass man sie fast von jedem Punkt aus sehen kann. Zufällig war gerade historischer Handwerkermarkt. Es gab jede Menge Buden und die Leute schoben sich nur so durch. Bernd und ich mittendrin. Plötzlich hörte man lauten Sprechgesang, der unglaublich agressiv klang und von einer gr0ßen Gruppe Demonstranten kam, die ca 100 Meter vor uns auf uns zu marschierten. Ein Polizeiauto fuhr langsam und mit Blaulicht vor den Demonstranten her. Es ging auch hier um die Unabhängigkeit Barcelonas. Aus unerklärlichem Grund fingen plötzlich die Passanten panisch an in allen Richtungen zu rennen und sofort bekam ich Herzklopfen und vermutete schon einen Anschlag. Bernd nahm meine Hand und zog mich zwischen die Buden auf die nächste Strasse. Viele taten es uns gleich. Keine Ahnung warum die Menschenmenge plötzlich so panisch reagiert hatte, aber wir waren froh dort heil rausgekommen zu sein. Den Schock verdauten wir erst einmal abseits auf einer Bank und wir beschlossen zurück zum Wohnmobil zu laufen. Da Bernd Hunger hatte kehrten wir zuvor aber noch in eine kleine Tappasbar ein. Ich hatte zwar keinen Hunger, aber wie immer wenn ich so leckere Sachen sah, konnte ich nicht widerstehen. Die Tappas waren so lecker, dass wir sogar noch etwas nachbestellten. Ja ja, der Appetit kommt beim Essen. Das Geheimnis meiner guten Figur. Bernd genehmigte sich dann noch ein kleines Bier und überraschenderweise kostete alles zusammen nur 9,60 Euro. Dann machten wir uns auf den Rückweg. Bernd lief wieder vorweg und da einer meiner Nordicwalkingstöcker in einem Gully stecken geblieben war und beim Rausziehen das Gummi abgerutscht war, klapperte ich hinter ihm her. Ohne uns zu verlaufen kamen wir beim Stellplatz an. Dieser war mittlerweile hoffnungslos überfüllt und die kleinen Männer spielten immer noch Volleyball. Welch eine Kondition. Morgen sollte es weitergehen nach Salamanca.

Womo

Vitoria- Gasteiz – 01.10.2017

Wir hatten großartig im Industriegebiet geschlafen und machten uns bald nach dem Frühstück auf nach Vitoria Gasteiz. Leider war der Himmel bedeckt und es nieselte auch hin und wieder einmal bei mickrigen 16 Grad. Ein guter Tag also um zu fahren. Unser Navi führte uns ohne Umwege und ohne Mautstrecken zum Ziel. Ca. 3 km vom Zentrum mit der historischen Altstadt entfernt gab es einen kostenlosen großen Stellplatz mit Wasser, aber ohne Strom.

Bernd wuchtete die Räder vom Gepäckträger und los ging die Fahrt. Gott sei Dank hatte Bernd sein Handy so eingestellt, dass wir 3 Stunden später mit dem Rad problemlos den Rückweg fanden. In Vitoria Gasteiz tobte das Leben. Es war Sonntag und überall waren Menschen. In den kleinen Gassen herrschte buntes Treiben und überall saßen die Menschen vor und in den kleinen Kneipen. Mittlerweile war es trocken und Bernd und ich ließen uns mitreißen und tranken jeder ein kleines Bier.

Vorher hatten wir die beeindruckende Kathedrale besichtigt und hatten noch die letzten Minuten der heiligen Messe miterlebt.

Es sang ein toller Chor und es war richtig feierlich. Wie immer zu solchen Gelegenheiten musste ich die Tränen mit Gewalt zurückhalten. Bernd holte sich mit den zahlreichen anderen Gläubigen noch eine Hostie und mit Gottes Segen gingen wir zur Plaza de Mayor.Auf ihr gab es noch mehr Menschenmassen.

Anscheinend hatten sie zuvor protestiert, denn fast jeder hatte beschriebene Pappschilder dabei.  Es ging um den Unabhängigkeitswunsch von Katalonien. Der Rest des Landes war anscheinend nicht damit einverstanden, denn aus allen Fenstern hingen spanische Flaggen. Nach 3 Stunden waren wir durch mit der Besichtigung dieser wirklich schönen Kleinstadt und wir radelten zurück zu Stellplatz um heute noch weiter zu fahren -> nach Burgos.

Womo

Fahrt nach Spanien – 30.09.2017 -Abschied von Capbreton

Es wurde 16 Uhr bis wir reisefertig waren und das wunderschöne Capbreton verließen. Das Wetter war schlechter geworden und immer wieder regnete es auch. Darum fiel uns der Abschied nicht allzu schwer. Als wir das Wohnmobil reisefertig hatten gingen wir noch einmal rüber zu Nico und Claudia um uns auch von den beiden zu verabschieden. Zum Abschied machte Claudia noch ein paar Selfies von uns vier und auch Filou und Bailey, ihre 2 Hunde durften auf dem Bild nicht fehlen.

Hallo und Danke Ihr Beiden … waren tolle Stunden mit Euch und bestimmt sehen wir uns wieder!

Dann ging es los. Es war unglaublich viel Verkehr obwohl Samstag war und da wir Mautstrecken vermeiden wollten kamen wir nur langsam voran. Ein Kreisel jagte den nächsten und irgendwann wollte uns unser Navi in eine Einbahnstrasse schicken. Bernd passte aber auf wie ein Schießhund und fuhr natürlich nicht dort hinein. Das hatte dann zur Folge, dass das Navi uns immer wieder zu dieser Strasse führen wollte und Bernd war hochgeradig nervös. Irgendwann war aber auch das geschafft. Unsere Route ging über Biarriz und San Sebastian. Trotzdem es schöne Städte sind ließen wir sie aber links liegen, denn das Wetter war zu schlecht. Allerdings flitze ich noch schnell in einen Lidl und besorgte Brot und da dieser direkt neben einem Mc Donald lag holte ich uns dort noch 3 Cheeseburger und eine Pommes. Schmeckte genau wie in Deutschland, war nur 80 Cent pro Teil teurer. Weiter ging es durchs schöne Baskenland nach Tolos. Dort tankten wir. Besser gesagt, wir ließen tanken, denn in Spanien gibt es immer noch Tankwarte. Dieser war sehr freundlich und Bernd brachte seine neu erworbenen Spanischkenntisse an. Diesel kostete dort 1,11 Euro und im Gegensatz zu Frankreich, da war der letzte Stand 1,36 Euro, spottbillig.

Die ganze Zeit fuhren wir über eine kostenlose Autobahn. Um uns herum war es durch die Ausläufer der Pyrenäen etwas gebirgig, aber die Spanier hatte viele Tunnel gebaut, so dass es für unser Auto und Bernd einigermaßen zu schaffen war.

Anmerkung von Bernd: Es gab da schon Serpentinen mit 9 Prozent Steigung in denen schwer der Nebel hing. Oder waren wir über den Wolken?? Die Strecke ist eigentlich wunderschön, welches aber durch das Wetter nicht so rüberkommt.

Um 20 Uhr fuhren wir nach Alsasur rein. Wir hatten keine Lust mehr zum Fahren und dunkel wurde es auch. Wir übernachteten im Industriegebiet.

Morgen war Sonntag und wir würden keinen stören und morgen würden wir die letzten 50 Km nach Vitoria Gasteiz fahren. Das kleine Städchen sollte sehr schön sein und wir hatten es als Zwischenziel auserkoren.

Womo

Capbreton 27.-30.09.2017

Bernd wachte schon um 7 Uhr 45 auf, Juchhu!! In Anbetracht der Tatsache, dass wir kein Brot mehr hatten, mussten die Cornflakes herhalten. Leider ohne Obst denn das hatten wir auch nicht mehr, dafür allerdings 240 Tafeln Schokolade. Die mag Bernd aber morgens noch nicht. Wenn unsere Vorräte schrumpfen wird Bernd immer ziemlich unruhig und ich besänftigte ihn mit den Worten, dass wir heute auf der Fahrt mit Sicherheit an einem Liedl vorbeikämen. Um es vorwegzunehmen, dem war nicht so und Bernd hatte große Angst zu verhungern.

Die Fahrt lief unproblematisch. Es waren ja auch nur 26 Km und wir fanden den Stellplatz fast sofort. Er lag auf einem großen Parkplatz und 60 Wohnmobile standen schon dort. Die Plätze waren auf Asphalt und nicht so wirklich schön und sehr eng. Wir hatten aber großes Glück, denn direkt vor der großen Düne, die zum Antlantik führte, wurde gerade einer frei.

Bernd sah das und schickte mich hin um ihn frei zu halten. Geschickt parkte Bernd dann rückwärts ein. Damit war ich nicht so ganz zufrieden, denn so würden wir zwischen 2 Mobilen sitzen und ich wollte lieber den freien Blick über den ganzen Platz. Bernd verdrehte zwar etwas die Augen,parkte das Auto dann aber ohne Diskussionen um und fand es dann so auch besser.

Der Stellplatz kostete 13 Euro die Nacht, war aber inclusiv Wasser und Strom. Das nutzten wir dann auch sogleich aus. Ich zog die Betten ab und sammelte unsere Schmutzwäsche zusammen und nachdem Bernd das Wohnmobil mit Gefälle zur Seite aufgebockt hatte und den Wasseranschluss für die Waschmaschine aufgedreht hatte, konnte ich waschen.

Falls die Waschmaschine einmal defekt ist und ausläuft, läuft uns das Wasser so nicht in die Garage und somit in die Musikanlage, sondern nach draußen. Trozdem sehen wir bei jedem Waschgang mindestens 30 mal nach ob alles dicht ist. Da die Waschmine 125 Liter verbraucht sind wir permanent am Wasser nachkippen und Abwasser wegtransportieren, aber wir haben ja sonst nichts zu tun. Nach einer Stunde war die Wäsche fertig und ich hängte sie draußen auf den Wäscheständer und auf den Fahrradhalter.

Wir hatten strahlenden Sonnenschein und 27 Grad und nach einer Stunde Wartezeit in der wir gescrabbelt haben, war alles wieder trocken. Diesmal gewann ich endlich mal wieder. Bernd klebte noch unsere Front-Panorama-Scheibe ab, denn die war schon wieder undicht und ich staubsaugte und dann gingen wir die Düne hoch. Welch ein Anblick!!!

Unter uns wieder die unendliche Weite des Ozeans und auf der linken Seite die Berge.

… links sieht man schon die bergie Küste und Hinterland von Spanien (Foto entstand Abends beim Sonnenuntergang am Strand).

Wahrscheinlich die Pyrenäen, aber so ganz sicher sind wir nicht. Der kilometerlange weiße Sandstrand tat sein übriges und wir hatten schon wieder ein unglaubliches Glücksgefühl. Hand in Hand gingen wir erst einmal zurück zum Wohnmobil. Ich machte uns einen Salat mit Thunfisch, dass einzig essbare was wir noch hatten und Bernd fand noch eine vertrocknete Scheibe Brot, die er sogar noch fotografieren wollte. Der Salat schmeckte sehr lecker.

Danach gingen wir mit unseren Isomatten zum Strand und sahen den zahlreichen Surfern aus ganz Europa zu. Dann trauten auch wir uns ins Wasser. Schon beim Reingehen rissen mich die Wellen von den Füßen. Das Wasser war aber nicht kalt und Bernd und ich lachten über das ganze Gesicht. Wir trauten uns nun etwas weiter hinein, aber plötzlich hatte ich das Gefühl, weiter raus zu treiben. Mit aller Kraft versuchte ich wieder an Land zu kommen, schaffte es aber nicht. Dabei waren wir nur ein paar Meter ins Wasser gegangen. Bernd hatte Dank seiner Größe nun aber wieder Boden unter den Füßen. Panisch sah ich ihn an und rief ihm zu: Zieh mich raus!!!!!!!!! Bernd sah wohl meinen ängstlichen Blick, kam wieder etwas tiefer ins Wasser, reichte mir seine Hand und zog mich an Land. Ich war völlig außer Atem und froh Bernd dabei gehabt zu haben. Wir gingen zu unseren Isomatten und dösten Händchenhaltenerweise ein. Was war das Leben doch schön!!! Später gingen wir zurück .

Auf dem Hinweg hatte ich eine Pizzabude, gleich neben der Surfschule entdeckt und mir war völlig klar, dass wir daran nicht vorbeikommen würden. Und so war es dann auch. Bernd war völlig begeistert, als er sie erspähte.

War er so doch knapp dem Hungertod entronnen. Er bestellte sich eine große Pizza und ich ein kleines Panini. Es schmeckte fantastisch. Nach dem Essen duschten wir an der Stranddusche den Sand von unseren Luxuskörpern und gingen die paar Meter zurück zu unserem WOMO. Mittlerweile waren wir beide uns einig, noch nie so ein schönes Fleckchen Erde gesehen zu haben. Komisch, das denken wir anscheinend öfter. Das tolle an diesem Stellplatz war, dass es hier auch jede Menge Deutsche gab. Und untypischerweise nicht nur Rentner, sondern zum größten Teil junge Leute mit ihren Surfbrettern. Alle so um die 22 Jahre. Also unser Alter und alle hatten Superlaune, genau wie wir. Bernd setzte sich spontan meine Rastalockenperücke auf und klemmte sich mein kleines Bügelbrett unter den Arm. In diesem Aufzug fragte er die vorbeigehenden Surfer wie die Wellen sind. Er sah aus wie ein übrig gebliebener Hippi und ich lachte mich fast schlapp.

Um 18 Uhr 30 ging Bernd, bewaffnet mit seinem Handy, nocheinmal die Düne hoch. Er machte imposante Fotos vom Sonnenuntergang.

Ich kam ihm um 19 Uhr 50 hinterher. Zu spät, die Sonne war gerade untergangen, aber der ganze Himmel leuchtete orange. Ein tolles Bild.

Schattenmenschen nach dem Sonnenuntergang 🙂 toll!!!!

Dann saßen wir noch bis 23 Uhr vor unserem Haus auf Rädern. Da wir am Strom hingen konnte ich meinen Blog draußen schreiben. Morgens würde ich keine Zeit haben, denn ich hatte mir vorgenommen, schon bevor Bernd wach werden würde, einzukaufen, denn sonst würde Frühstück ausfallen und ihr kennt ja Bernd. Da es hier so traumhaft schön war, beschlossen wir noch einen Tag dranzuhängen. Wann fühlt man sich denn sonst für 13 Euro wie in einem Traum? Ich würde morgen noch einmal Wäsche waschen!

Allerlei kleine Komplikationen

Am nächsten fuhr ich um 8 Uhr 30 mit dem Fahrrad los zum Einkaufen. Bernd wollte mit, aber mit dem e-bike bin ich alleine schneller, dachte ich….. Um es kurz zu machen: Ich war über 2 Stunden unterwegs und fuhr insgesamt 26 Km. Immer auf der Suche nach einem , na was wohl??? Richtig, Lidl. Unterwegs fragte ich mehrere Leute nach dem Weg. Wie schon erwähnt ist mein französisch aber so grottenschlecht, das ich von den Antworten immer nur „a droite“ und “ a gauche“, also rechts und links verstand. Mit den jeweiligen Handbewegungen dazu, dachte ich auch es zu finden. Aber denkste! Kein Lidl weit und breit zu sehen, obwohl es dort definitiv einen gibt. Ich wollte mir ja den Rückweg merken, aber das war unmöglich. Irgendwann fand ich dann jedenfalls einen französischen Supermarkt. Der war natürlich ganz anders aufgebaut, als unser seit Jahren vertrauter Lidl. Dort hätte ich selbst mit Augenbinde in Windeseile alles gefunden. In diesem aber musste ich alles suchen. Das fing schon mit dem Eingang an. Zuerst wollte ich durch den Ausgang hinein. Eine Türwache schickte mich mit irgendwelchen französischen Worten aber wieder hinaus. Als nächstes kam ein Eingang, vor dem nur Autos parken durften und Supermarktbedienstete nahmen die Bestellung der jeweiligen Fahrer auf und erledigten für sie den Einkauf. Anschliessend verstauten sie diesen sogar noch in den Kofferraum. Ich durfte diesen Eingang leider auch nicht benutzen. Der nächste war es dann aber. Ca. 100 Meter vom Ausgang entfernt und um die Ecke rum. Der Laden war gigantisch und die Preise auch. 4 Abgepackte Schnitzel, die bei uns 3,59 Euro kosten, kosteten dort 9,72 Euro. Dieses würde kein Großeinkauf werden, soviel war mir sofort klar. Ich kaufte das Nötigste. Unter anderem aber ein ganzes Hähnchen, welches dort frisch gegrillt worden war und ein echter Oschi war. Dann machte ich mich auf den Rückweg. Das dauerte dann auch noch einmal ewig. Zwar war der Strand leicht zu finden und ich konnte auch immer den Stellplatz sehen, aber es dauerte, bis ich den richtigen Zugang endlich gefunden hatte.

Von Bernd wurde ich schon sehnsüchtig erwartet. Er hatte in der Zwischenzeit Wasser aufgefüllt und war wieder dabei den Stick von unserer Bank zu suchen, mit dem wir online alles erledigen konnten. Gestern abend war ihm aufgefallen, dass er nicht im Tresor lag, wo er eigentlich hin gehört und wir haben daraufhin das Wohnmobil auf links gedreht und stundenlang überall gesucht.Allerdings ohne Erfolg. Ich wusch diesesmal meine Hände in Unschuld, denn ich hatte das Teil noch niemals in der Hand gehabt. Bernd deutete zwar an, dass es sein könnte, dass er ihn versehentlich auf dem Tisch hat liegen lassen hat und ich den Stick wahrscheinlich und natürlich unbeabsichtlicht beim Putzen entsorgt hätte. Das zog ich mir aber nicht an und verkündete es auch rigoros. Ich machte mir sowieso nicht allzu viele Gadanken darum, denn meiner Meinung nach, würde er sich mit Sicherheit wieder anfinden. So wie unser Stöpsel vom Waschbecken in der Küche. Er war 4 Wochen verschollen und dann fand ich ihn plötzlich in der Waschmaschine wieder. Bernd sah das allerdings nicht so entspannt und rief bei der Bank an. Die wollten ihn einen neuen Zugang einrichten. Bernd war ersteinmal beruhigt. Dann fiel ihm ein, dass er ja die Zugangsdaten hatte und mit der Hoffnung, dass es für den Bankanstellten so einfacher ist, wollte er nocheinmal bei der Bank anrufen und diese durchgeben. Da bemerkte er, dass sein Handy nicht mehr funktionierte. Egal wo er auch anrief, es war immer zu lesen, dass der Anruf beendet worden sei  – das Handy meldete „kein Netz“.  Bernd machte mich fast wahnsinnig. Ich gab ihm den Tip zu den jungen Leuten zu gehen, die schräg hinter uns standen um sie zu fragen ob sie dieses Problem kannten. Wenn man mit dem Handy und mit dem Computer Probleme hat, muss man nur zu jungen Leuten gehen. Diesen Ratschlag hatte ich von meiner Mutter bekommen. Es funktionierte. Bernd musste nur das Handy einmal komplett ausschalten und dann wieder hochfahren. Danach war es wieder einsatzbereit. Das wollte Bernd sowieso gerade machen !!! Nachdem nun alle Unannehmlichkeiten aus dem Weg geräumt waren, konnten wir endlich frühstücken. Mittlerweile war es ja auch schon Mittag und wir hatten richtig Hunger. Das Wetter war wieder prima. Bei 27 Grad lachte die Sonne und nachdem wir unseren Haushalt geschmissen hatten, gingen wir noch einmal zum Strand und sahen den Surfern zu. Später verarbeitete ich das Hähnchen zu einem leckeren Gericht. Vorher mussten wir aber schon wieder duschen, denn der Strandsand war überall und wir wollten ihn später möglichst nicht im Bett haben. Bis dann um ca.20 Uhr 30 die Mückeninvasion über uns hereinbrach, saßen wir draußen. Bevor wir einschliefen sahen wir noch etwas fern. Bernd und ich sind uns einig hier auf jeden Fall nächstes Jahr wieder her zu fahren, aber morgen wollten wir nun weiter und die Grenze nach Spanien passieren.

Der Stromgenerator oder Nico unser Superheld

Aus dem Weiterfahren wurde dann doch nichts, denn Bernd hatte gestern abend, auf einem kurzen Spaziergang über den Stellplatz, Nico und Claudia kennengelernt. Ein total netten Pärchen Mitte 30 aber jünger aussehen.  Genau wie wir, fuhren die zwei ebenfalls ein Dickschiff.Sie hatten sich eine 3 monatliche Auszeit aus ihrem stressigen Arbeitsleben genommen und waren nun mit ihren beiden Hunden unterwegs Richtung Portugal. Von Frankreich waren sie genauso begeistert wie wir und auch sonst gab es  anscheinend  viel Gesprächsstoff, denn Bernd kam erst eine Stunde später zurück. Begeistert erzählte er mir, dass Nico morgen bei uns vorbeikommen wollte um sich unseren kaputten Stromgenarator anzusehen. Das tat er dann auch. Zuerst einmal besorgte er Benzin, denn irgendwie schien im Motor nichts anzukommen, so das die Vermutung nahe lag, dass der Sprit alle war. Das Ding lief aber auch mit vollem Tank nicht und in Nico erwachte nun der Ehrgeiz. Er war der geborene Hobbyschrauber und hatte , wie mir Claudia berichtete noch jedes Problem in den Griff bekommen. Ich dachte nur : Naja, hieran wird er sich die Zähne ausbeissen, denn es haben sich schon so viele ohne Erfolg versucht und das Scheißding ist einfach nur kaputt, warum auch immer. Eine Stunde werkelte und schraubte er. Wir hatten schon ein ganz schlechtes Gewissen. Es wurde Öl abgelassen und Geruchsproben genommen. Dies alles bekam ich aber nur am Rande mit, denn mittlerweile hatte sich Claudia zur mir gesellt und wir berichteten uns gegenseitig von unserem Leben. Nun wollte Nico den ganzen Generator ausbauen. Uns war es schon richtig unangenehm, denn schließlich war er hier im Urlaub, aber Nico meinte es wäre keine große Sache und allemal einen Versuch wert. Bernd war die ganze Zeit an Nicos Seite und bewunderte ihn nicht nur wegen seines handwerklichen Geschicks sondern auch dass er fast die ganze Zeit im Schneidersitz saß. Bei den langen Beinen von Bernd, undenkbar. Eine weitere Stunde ging ins Land und Bernds Aufgabe bestand nun darin, immer mal wieder den Anmachknopf , der im Wohnmobil positioniert war, zu betätigen. Und plötzlich, ganz ehrlich, ich hatte die Hoffnung schon lange aufgegen, eigentlich auch nie gehabt, sprang das Ding an und wir brachen in Jubel aus, klatschten und pfiffen und Nico hatte wahrscheinlich das Gefühl bei einem Marathon soeben durch die Ziellinie gelaufen zu sein. Zu Claudia gewand sagte ich: Du hast einen tollen Mann und mit exact mit denselben Worten kam Bernd dann zu uns ins Wohnmobil. Wir waren echt happy und entschlossen spontan unsere Weiterfahrt noch um einen weiteren Tag zu verschieben und den Abend mit den beiden zu verbringen. das taten wir dann auch. Bernd spielte ein paar Lieder auf seiner Gitarre. Hauptsächlich aber tranken wir, tauschten unsere Erfahrungen aus und hatten viel Spaß. An dieser Stelle noch einmal ein dickes Danke. Es war toll euch kennen gelernt zu haben. Nachts um 2 Uhr lagen wir dann in unseren Betten und ich schlief dann sogar bis morgens um 6 Uhr 30. Mittlerweile ist es 9 Uhr. Bernd schläft noch, war allerdings schon einmal hoch, um zu kontrollieren ob unsere Scheibe noch dicht ist, denn es regnet. Laut Wetterbericht soll es die nächsten Tage auch so bleiben. Ebenso in San Sebastian, welches eigentlich unser nächstes Ziel sein sollte. Aber Pläne sind dazu da umgeschmissen zu werden. Mal sehen wohin der Wind uns treibt. Heute fahren wir aber wirklich los!!!

Hier noch einige Fotos :

 

 

 

 

 

 

Bernd hat heute noch unsere Aufkleber : ***** Highway Hotel am WOMO angebracht…sieht toll aus und spiegelt die Wahrheit wieder.
.. so gehts auch … erinnert uns etwas an unsere Zeit mit unserem schönen Chevi-VAN und campen am Wochenende 🙂
Womo

Vieux-Boucau les Bains – 26.09.2017

Sofort bei der Abfahrt aus Mimizan bemerkten wir, dass unser Tank so gut wie leer war. Das hatten wir völlig verdrängt und so sollte die erste Tankstelle unsere werden. Wir kamen auch an etlichen vorbei, aber entweder passten wir mit unseren 3,40m nicht darunter oder sie hatten geschlossen. Anscheinend ist es in Frankreich üblich, dass Tankstellen von 12-14 Uhr Mittagsruhe haben. Es gab zwar auch welche mit denen man mit Karte zahlen konnte, doch wir hatten mal wieder überhaupt keine Ahnung wie das funktionieren sollte. Auch wussten wir nicht, ob man dafür im Vorweg spezielle Karten kaufen musste oder ob auch die Kreditkarte gehen würde oder die normale Girokarte. Irgendwie hatten wir unheimlich Schiss, dass wenn es nicht klappen würde unsere Karte von der Zapfsäule eingezogen wird und wir dann ohne dastehen. Wir fuhren ca 11 Tanken an und überall dasselbe Problem. Verzweifelt versuchte ich auszurechnen, wie weit wir noch kommen würden, denn die Tankanzeige zeigte schon lange nichts mehr an. Ich stellte fest, dass wir schon 50 km weiter gefahren sind, als beim letzten Mal, als der Tank unserer Meinung nach auch leer war. Auch das war nicht gerade beruhigend und je mehr Kilometer wir zurück legten, desto nervöser waren wir. Wir schworen Stein und Bein, dass wenn wir endlich tanken könnten, wir unbedingt auch unseren Reservekannister füllen würden, damit wir nie nie wieder in so eine Situation kämen. Endlich, nach gefühlten 300 km, in echt mögen es 16 gewesen sein, fanden wir eine Tankstelle unter die wir so gerade eben passten. Natürlich funktionierte auch die nur mit Karte. Uns blieb jetzt, wollten wir nicht unterwegs irgendwo liegen bleiben, nichts anderes übrig als unser Glück zu versuchen. Ich steckte unsere Kreditkarte rein und gab den Pin ein. Bernd steckte den Tankrüssel in unser Auto, aber nichts passierte. Der Kartenautomat quatschte in einer Tour und gab uns Anweisungen. Natürlich in französisch und wir verstanden kein Wort. Neben uns kam nun ein junger Deutscher. Ich fragte ihn wie das hier funktioniert und er erklärte es mir. Komisch, dasselbe hatte ich auch gemacht, aber nichts hatte gefruchtet. War die Säule kaputt oder ich zu doof???? Das zweite war der Fall, denn nachdem Bernd noch einen weiteren Deutschen gefragt hatte, war klar, dass ich die ganze Zeit unsere Karte verkehrt herum reingesteckt hatten. OK, jetzt bin ich schlauer. Erleichtert tankten wir 30 Liter, denn der Sprit war hier sehr teuer und bald würden wir in Spanien sein. An den Reservekannister verschwendeten wir natürlich keinen Gedanken mehr, aber es ist immer gut einen zu haben. Wir setzten unser Fahrt fort und kurze Zeit später hatten wir den Stellplatz in Vieux- Boucau erreicht. Er lag aber ziemlich schattig, war nicht schön und sollte zudem 17 Euro kosten. Da wollten wir nicht hin und so fuhren wir ein paar Straßen weiter. Überall standen Parkverbotsschilder für Fahrzeuge über 1,90m.

Nach 20 Minuten aber hatten wir Glück. Direkt an einem See, der mit dem Atlantik verbunden war fanden wir einen Parkplatz im Grünen neben einem Hotel.Da dort noch 2 weitere Wohnmobile standen, fühlten wir uns auf der sicheren Seite. Ich machte Schweinebraten mit Kartoffeln und Gemüse und nachdem wir alles aufgeputzt hatten, legten wir uns auf eine Decke auf´s Gras und spielten wieder Scrabble. Ich verlor ein weiteres Mal. Gemeinsam wuschen wir dann ab und machten noch einen ausgedehnten schönen Spaziergang.

Hier ein paar Fotos vom Abendspaziergang:

Danach fingen wir bei Lektion 5 unseres Spanischkurses an, gaben aber schnell auf denn wir waren einfach nicht mehr aufnahmefähig. Wir sahen noch etwas fern und schliefen dann schnell ein. Morgen sollte es weitergehen nach Capbreton.

 

Womo

Frankreich 2 – 23.-25.09. 2017 – Mimizan-Plage

Heute sollte es weitergehen und ich war schon um 4 Uhr wach. Nachdem ich unseren Blog auf den neuesten Stand gebracht hatte, spielte ich noch etwas Skat im Internet. Dann räumte ich unser Wohnmobil auf. Immer darauf bedacht, es möglichst leise zu gestalten. Um 7 Uhr 45 war bis auf den Abwasch alles erledigt. Aus Wassermangel hatten wir diesen 3 Tage gesammelt. Heute würden wir auf jeden Fall Wasser tanken und ich konnte ruhig den Rest verbrauchen. Natürlich achtete ich darauf, dass noch ein paar Liter im Tank blieben, denn wir wollten uns ja auch noch waschen und an diverse Toilettenspülungen mustte auch gedacht werden. Da Geschirr abwaschen nie geräuschlos vonstatten geht, war Bernd kurze Zeit später auch wach. Freudestrahlend überreichte ich ihm eine Tasse mit frisch gekochtem Kaffe und toastete ihm 2 Scheiben Brot in der Pfanne. Nach dem Frühstück machten wir das Wohnmobil klar für die Weiterfahrt. Unser Ziel war Arcachon und Bernd gab es ins Navi ein. Um viertel vor 10 Uhr starteten wir Richtung Bordeaux, begleitet von dem fröhlichen Abschiedswinken der netten Franzosen, die gestern den Abend mit uns verbracht hatten. Die Fahrt war ein Traum. Die Landschaft wechselte und es wurde wieder hügeliger. Unser Auto meisterte aber alles mit Bravour und schon sahen wir die ersten Weinstöcke. Wir waren ganz aus dem Häusschen und Bernd hielt an um ein paar Fotos zu schießen.

Bei der Gelegenheit klaute er noch 5-6 Weintrauben. Sie waren zuckersüß und wohl kurz davor geerntet zu werden. Weiter ging unsere Fahrt und die Weingüter immer größer. Es war so toll, dass ich mit einem Mal die ganzen Weintrinker verstehen konnte und selbst Apetit auf ein Gläschen bekam obwohl ich eigentlich kein Wein mag.

Rund um Bordeaux nahm der Verkehr dann etwas zu und auf einmal fing unser Navi an zu spinnen. Bernd bekam etwas Panik und wir verpasssten eine Auffahrt, waren uns aber auch nicht ganz so sicher ob wir die tatsächlich nehmen mußten. Bernd wollte schon umdrehen, als ich ein Schild mit einem Wohnmobil entdeckte. Lass uns zu dem Stellplatz fahren, vielleicht gibt es dort Wasser, sagte ich zu Bernd. Die ganze Zeit hatten wir schon Ausschau nach einem Wasserauftankplatz gehalten, waren aber nicht fündig geworden. Also bog Bernd rechts in die kleine Strasse ein. Wir fuhren ca 2 Km, kamen in ein kleines Dorf und es wurde immer steiler und enger. Vom Stellplatz keine Spur und es gab auch kein Hinweisschild mehr. Bernd wollte schon zurück, aber ich überredete ihn noch etwas weiter zu fahren. Jetzt ging es steil bergab und ich fragte mich innerlich, ob wir hier wohl wieder hochkämen. Bernd ging mit Sicherheit dasselbe durch den Kopf und als er gerade sagte, hier gibt es keinen Stellplatz, waren wir plötzlich da. Direkt hinter einem Tennisplatz  auf einer kleinen Wiese lag er und es gab Wasser. Juchhu. Ersteinmal leerten wir unsere Tanks und dann wurde Wasser aufgefüllt. Ich kam dann auf die glorreiche Idee gleich hier zu duschen. Das wurde eh mal wieder Zeit und wir konnten das Abwasser dann gleich wieder rauslassen. Bernd war sofort damit einverstanden und so duschten wir mitten über der Entsorgungsstation. Zuerst ich, dann Bernd. Zum Glück war hier nichts los, denn wir hielten uns hier mit Sicherheit über eine Stunde auf. Als ich dann aber anfing auch noch unser dreckiges Auto dort zu waschen, kam ein schimpfender Franzose. Ich strahlte ihn an und mit den Worten; Je ne pas compris. Ich verstehe nichts, verließen wir fluchtartig diesen idyllischen Ort. Nun ging es mit Anlauf um die Kurve, denn wir wussten ja, dass es danach wieder steil bergauf ging. Leider kam ein Auto von vorne und Bernd musste wieder abbremsen. Trotz des vollen Wassertanks schafften wir es aber so gerade eben, den Berg wieder hochzukommen. Dann führte uns das Navi wieder zurück. Irgendwie kannte es die Strassen hier aber nicht und wir fuhren nun nach Beschilderung. Das hatte zur Folge, dass wir auf einer Mautstrasse landeten, welches wir aber erst bemerkten, als die Zahlstation direkt vor uns lag. Was für ein Stress. Während Bernd noch überlegte, wo er sich einzuordnen hatte, PKW oder LKW??, kroch ich unter dem Tisch herum um den dort verankerten Tresor zu öffnen und hektisch die Kreditkarte zu suchen. Endlich, ich hatte sie!!! Die Schlange hinter uns wurde länger und länger, denn wir wussten zuerst nicht, wo wir die Kreditkarte reinstecken mussten und als wir das endlich rausgefunden hatten, wussten wir nicht wierum. Also ersteinmal falsch rum. Das dauerte!!!! Netterweise hupte aber niemand hinter uns. Wahrscheinlich dachten die nur: Die dummen Deutschen. Endlich nahm der Automat unsere Karte und wir waren auf Schlag 14,90 Euro ärmer. Da unser Navi scheinbar damit überfordert zu sein schien uns nach Arcachon zu bringen, fuhren wir auf einen Rastplatz und Bernd entschied sich nach einen Blick in die Karte spontan für ein neues Ziel. Während er dieses in das Navi eingab, gab ich ihm ein Handtuch, damit er sich den Schweiß, welcher in Strömen über sein Gesicht lief, abwischen konnte. Je weiter wir in den Süden kamen, desto heißer wurde es. Unser Außenthermometer zeigte 29 Grad an und innen war es entschieden wärmer, da unsere Klimaanlage kaputt war. Da half nur eins. Fenster auf und weiter.

Unser neues Ziel hieß Mimizan-Plage … direkt an der Atlantikküste. Ich bekam den Auftrag bei Promobil nach Stellplätzen zu sehen. Das gestaltete sich als sehr schwierig, denn irgendwie gab es nur wenig und die lagen nicht am Wasser und die, die am Wasser lagen kosteten über 30 Euro. Soviel wollten wir aber partout nicht ausgeben. Als dann auch noch das Handy leer war, entschieden wir uns auf gut Glück nach Mimizan zu fahren und vor Ort zu gucken.

Tolle Fotos vom Aufenthalt in Mimizian-Plage wird Bernd in den nächsten Tagen zufügen …  wir müssen diese erst noch „schießen“ … gestern Nachmittag und Abend bei der Ankunft haben wir einfach nur die Aussichten genossen und das Handy = Fotoapparat im WOMO gelassen 🙂

Es dauerte nicht mehr lange und wir erreichten den Ort. Nachdem wir zuerst ein paar Minuten planlos umher gefahren waren, sahen wir am Straßenrand, direkt vor der ca. 12 Meter hohen Düne, ein Wohnmobil parken. Wir parkten dort dann auch, stiegen aus und gingen dorthin. Die Besitzer, ein sehr nettes Pärchen kamen sofort heraus. Wie sich herrausstellte kam der Mann zwar aus Frankreich, seine Frau aber aus Holland und sie konnte Deutsch!!!! Unsere Frage, ob man hier überhaupt parken durfte, beantwortete sie mit einer positven Antwort. Und nicht nur dass, angeblich durfte man hier sogar umsonst übernachten. Ihr Mann hatte sich bei den Anwohnern informiert und diese hatten seine Frage hinsichtlich der Übernachtung vor Ort bejaht. Das war ja sensationell!!!

Während wir uns noch überschwenglich bedankten, kam noch ein drittes Wohnmobil und gesellte sich wie selbstverständlich zu uns. Wir bedankten uns bei der netten Holländerin und ihren Mann und eiligst zogen wir uns Badesachen an um eventuell noch im Atlantik zu schwimmen.

Wir gingen die Straße hoch, welche über die Düne führte und waren dann erst einmal sprachlos. So etwas Schönes hatten wir noch nie gesehen. Der Atlantik war direkt vor uns. Hier gab es keine Ebbe und Flut und die Wellen rauschten mit so einer Kraft Richting Strand um dort zu brechen, dass ich sofort wußte, dass wir hier nicht schwimmen werden. Der breite, weiße Sandstrand ging in beiden Richtungen soweit das Auge reichte und davor der gigantische Atlantik bis zum Horizont.

Wir ließen dieses Bild geschlagene 10 Minuten auf uns wirken und sagten ein ums andere Mal; Oh Gott ist das schön. Einfach traumhaft.

Dann gingen wir die ca. 40 Stufen runter zum Strand. Ich war so beeindruckt, dass ich keinen Gedanken daran verschwendete, dass ich diese Stufen auch wieder hoch musste. Das kam dann erst 2,5 Stunden später auf dem Rückweg. Wir zogen unsere Schuhe aus und gingen zum Wasser. Bis zu den Knöcheln trauten wir uns, immer die Wellen im Blick ,um rechtzeitig zurück laufen zu können. Es war herrlich!! Anschließend saßen wir bis zum Sonnenuntergang gegen 20 Uhr im Sand und beobachteten die Surfer. Es war immer noch warm und kurzerhand beschlossen wir, den Tag mit einem guten Essen in einer Strandbude ausklingen zu lassen. Bernd bestellte sich einen Burger mit Pommes und ich ließ den Burger weg , konnte aber bei Pommes auch nicht widerstehen. Dann machten wir uns auf den 5 minütigen Rückweg. Mittlerweile hatte sich noch ein junges blondes Mädchen (ihr Name ist Aga = Agathe und sie ist 33 Jahre jung !!) mit Hund und Campingbully zu uns an die Strasse gestellt.

Sie war ganz allein unterwegs, wenn man den Hund jetzt mal weglässt und auf den Weg nach Marokko. Echt mutig!  Ursprünglich wollte sie in den Iran, aber da sie sich in der Zwischenzeit einen Hund angeschafft hatte und der , wie sie uns berichtete erschossen werden würde, ließ sie es lieber. Wir unterhielten uns noch geschlagende 20 Minuten mit ihr, dann gingen wir nach Hause in unser Wohnmobil. Der Fernseher blieb heute aus. Wir lasen noch ein paar Seiten in unseren Büchern und versanken dann in tiefem Schlaf.

Getrennte Wege

Am nächsten Tag wollten wir uns endlich einmal wieder bewegen. Da Bernd nie ausgelastet ist, wenn er mit mir spazieren geht und ich immer überfordert wenn ich mit ihm gehe, beschlossen wir uns heute für ein paar Stunden zu trennen. Wir verabschiedeten uns mit Küßchen und ich marschierte los. Es war so ein ähnliches Gefühl wie früher auf Klassenfahrt, wenn man mal einen Nachmittag zur freien Verfügung hatte. Ich ging zuerst Richtung Stadt , dann über eine Brücke, dann wieder Richtung Meer. Die Eindrücke und Aussichten waren fantastisch und ich hätte jetzt doch gerne Bernd dabei gehabt. Nachdem ich dann ca.45 Minuten gelaufen war, entdeckte ich von oben einen Strandabschnitt mit 2 Rettungsschwimmern auf einem Hochsitz und zwei mit Surfbrettern. Alle sahen unverwandt auf das Wasser, bereit sich sofort in die Fluten zu stürzen, sollte jemand von den ca.50 Badenenden Hilfe brauchen. Am übrigen Strand war kein Mensch im Wasser. Ich sah es als eine gute und sichere Sache an und wollte auch gerne schwimmen. Also entschied ich mich über den Strand zu diesem Abschnitt zu gehen. Ich zog meine Schuhe aus und los ging´s. War ganz schön anstrengend sich durch den Sand zu kämpfen und es dauerte bestimmt 15 Minuten. Dann zog ich rasch meinen Klamotten aus, die Badesachen trug ich darunter und stürtzte mich in die Fluten. Allerdings, trotz der Rettungsbrigade, nur bis zum Po. Denn die Wellen waren nicht ohne.Ich hopste in ihnen herum und wurde auch immer wieder von ihnen überspült. Ganz allein für mich hatte ich einen Heidenspass. Nach 20 Minuten schleppte ich mich durch den Sand zurück zu meinem Handtuch. Es war jetzt ca.1 Uhr und ich hatte noch 15 Minuten Zeit, bevor ich mich an den Rückmarsch machen musste, denn der würde ca.45 Minuten dauern und um 14 Uhr wollten Bernd und ich uns an der Strandbude von gestern wieder treffen. Zeit genug also noch ein Sonnenbad zu nehmen. Ich schmiss mich auf´s Handtuch, ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen und ……schlief ein. Irgendwann wachte ich mit dem Gefühl fantastisch geschlafen zu haben sehr erholt auf. Ich machte mich auf den Rückweg und erhaschte dabei einen Blick auf eine große Armbanduhr an der Hand eines kleinen dicken Mannes. 14 Uhr 30.!!!!!! Ich hatte tatsächlich 1,5 Stunden geschlafen und Bernd wartete nun schon seit einer halben Stunde auf mich und ich hatte noch einen Fußmarsch von einer dreiviertel Stunde vor mir. Ich entschloss mich am Strand entlang zu gehen, denn das würde wesentlch schneller gehen, dachte ich jedenfalls. War aber nicht so, denn nach 5 Minuten erreichte ich den Fluss, den ich am Anfang über eine Brücke überquert hatte und der nun direkt ins Meer floss. Kurz überlegte ich durch ihn hindurch zu schwimmen, verwarf es aber sofort wieder, denn ich war ja angezogen und hatte auch einen Rucksack dabei. Also verließ ich den Strand und kletterte die Dünen hinauf um wieder auf die Strasse zu gelangen. Oben angekommen, sah ich eine Stranddusche und da ich voller Sand war und eh drastisch zu spät, gönnte ich mir ersteinmal eine ausgiebige Dusche. Zufällig hatte ich sogar Shampoo dabei und da weit und breit kein Mensch in Sicht war, entledigte ich mich all meiner Klamotten und genoss das kalte Wasser. Erfrischt ging es dann weiter. Um halb 4, mit einer 1,5 stündigen Verspätung, traf ich bei Bernd ein. Er hatte geduldig am Strand gewartet und war auch überhaupt nicht sauer. Na, wenn das keine Liebe ist??

Wir berichteten uns gegenseitig von unseren Erlebnissen, wobei Bernd´s nicht zu toppen war. Er hatte soetwas wie eine heiße Quelle gefunden, durchwartete sie, war erstaunt das sie ca 30 Grad hatte und sogar dampfte, hielt alles mit dem Handy fest, während er es zusätzlich noch protokollierte und bemerkte dann, das es sich um Abwasser von einer nahe gelegenen Fabrik handelte.Er war die ganze Zeit durch Abwasser einer weit entfernten Papierfabrik gewartet.

Schild der Firma Gacogne Paper am Einlaufturm an den Dünen

Das erklärte dann auch den Gestank, den er natürlich bemerkt hatte, aber nicht einzuordnen wusste. Er zeigte mir dann noch das Video und wir haben herzlich gelacht.

Bernd traf diesen Angeler, der die weiten Strand- und Dünenwege mit diesem geilen E-Mountainbike mit riesiegen Ballonreifen abfahren konnte.

Kurze Zeit später gingen wir zurück

… da bin ich dann wohl schon in der Sonne geschrumpft, denn eigentlich messe ich 1,96m ohne Schuhe, aber die Franzosen hören in der Regel ja anscheinend alle bei ca. 1,65m auf zu wachsen 🙂

und stellten Tisch und Stühle raus.

Bernd aß mal wieder a la card , den 3. Tag von Ines leckerem Eintopf, direkt auf der Baustelle des alten WOMO-Stellplatzes neben unserem Wohnmobil…. mehr „Ausstieg geht nicht“ 🙂

Ich lud dann noch Agatha, die junge Frau, die allein mit Hund und Bulli reiste auf ne Cola light und ein Eis ein und wir verbrachten ein paar nette Stunden, bevor es zu kühl wurde und jeder in seinem Auto verschwand. Der Wetterbericht hatte für morgen schlechtes Wetter vorhergesagt und deshalb wollten wir hier unsere Segel streichen und weiterfahren.

Taten wir dann aber doch. Bernd´s Vorschlag war noch hier zu bleiben. Bei schlechtem Wetter könnten wir endlich mal wieder Spanisch mit unserer CD lernen. Das war ein guter Vorschlag. Doch leider wurde nichts daraus, da das Wetter sich entschieden hatte doch wieder gut zu werden. Immerhin kümmerte sich Bernd um die Post, die meine Eltern immer abfotografieren und uns per whats app schicken. Diesmal wurde ein Sepamandat für meine laufende Lebensvesicherung gefordert, weil wir einen Kontowechsel vollzogen hatten.  Wir wollten keine Kontoführungsgebühren mehr zahlen und entschieden uns für ein Gemeinschaftskonto bei der OLB. Leider weigerte sich die Versicherung, ohne neuerliches Sepamandat, abzubuchen. Die taten geradezu so, als würden    w i r Geld  b e k o m m e n, anstatt anders herum. Nun ja, Bernd musste also die Post ausdrucken. Da wir allerdings einen Drucker an Bord haben ist das eigentlich kein Problem und wenn man davon absieht, dass es über 1,5 Stunden gedauert hat, bis der Drucker die eine läppische Seite ausgedruckt hatte, war es das auch nicht. Bernd erledigte dann noch so allerhand andere unangenehme Dinge. Ich ging derweil zum Strand zu der einsamen Dusche und mit eiskaltem Wasser betrieb ich ausgiebig Körperpflege. Herrlich, mal wieder so richtig lange zu duschen. Als ich zu unserem Wohnmobil zurück kam, war Bernd gerade mit allem fertig und wir machten noch einen schönen Spaziergang. Ich zeigte Bernd die einsame Dusche und überredete ihn diese auf dem Rückweg doch auch zu nutzen. Zufällig hatte ich mal wieder Shampoo dabei, welches ich Bernd überreichte. Ich machte mich alsbald allein auf den Rückweg, denn ich war vorher schon 30 Minuten spazieren gegangen. Das sollte reichen. Bernd traf frisch geduscht eine halbe Stunde später ein. Bei ihm war die einsame Dusche zwar nicht mehr einsam gewesen, weil ein Renterehepaar sich just auf die dort vorhandenen Bänke gesetzt hatte. Bernd duschte dann trotzdem, allerdings in Unterhose.Später spielten wir dann noch eine Runde Scrabble, bei der Bernd schon wieder gewann. Dann zeigten wir noch unseren französisch/holländischen Nachbarn unser Womo. Im Gegenzug besichtigten wir dann noch ihres und wir bekammen noch allerhand Tips für unsere weitere Reise.Die beiden würden auch in Spanien überwintern und wir hoffen sie irgendwo wieder zu treffen, denn sie waren wirklich sehr sehr nett. Abends sahen wir noch fern und zu Bernds großem Missfallen aß ich fast eine ganze Tüte Flips dabei. Natürlich bemerkte das am nächsten Tag auch meine Waage.Tja

Letzter Tag in Mimizan Plage

Heute lernten wir wirklich spanisch. Unsere Köpfe rauchten mal wieder und nicht nur die. Es war etwas bedeckt und so ideal zum Lernen. Mittlerweile waren wir schon bei Lektion 4 und gegenseitig fragten wir uns immer wieder ab. Als nichts mehr an Input reinging, machte ich Bernd den Vorschlag nun hier unsere Zelte abzubrechen und weiter zu fahren. Bernd war damit einverstanden. Zum letzten Mal gingen wir die steile Dünenstraße hinauf um uns hier von dem Atlantik zu verabschieden. Es war wirklich einmalig schön hier und es ist uns klar, dass es kaum zu toppen sein kann. Nicht desto trotz wollten wir nun aber unsere Reise fortsetzten und mit einem weinenden und einem lachenden Auge machten wir uns auf den Weg. Minizan Plage, wir werden auf jeden Fall wiederkommen!!!!!!!!

 

Womo

… auf nach Frankreich – 19. bis 21.09.2017 – Teil 1

Endlich ging es los. Um 11 Uhr fuhren wir von Aachen über Belgien nach Frankreich. Im Vorweg hatten wir uns vorgenommen, nicht mehr als 200 Km am Tag zurück zu legen. Nun aber konnten wir es nicht mehr erwarten, endlich Sonne und Wärme zu tanken, so dass wir durch Belgien nur so durchrauschten. Jedenfalls teilweise. Bei den Bergen sah es nämlich etwas anders aus. Da quälten wir uns mit 35-40 km/h die Berge hoch. Wir hatten vorher nicht einmal gewusst, dass es dort Berge gibt. Bernd gab alles und war innerhalb kürzester Zeit schweißgebadet und auch unser Concorde, gab zwischendurch Geräusche von sich, die wir nie zuvor gehört hatten. Über Liege fuhren wir nach Boillon und dort über die Grenze nach Frankreich. Da wir Mautstrecken vermeiden wollten, wir uns in Frankreich aber überhaupt nicht auskannten, beauftragte Bernd unser Navi damit. Unter Einstellung gab es den Punkt ,ohne Maut. Das war eine wirklich gute Idee und klappte ganz prima. Zum Vergleich ließ Bernd sich vom Navi auch die Mautstrecken ausrechnen. Diese waren zwar meistens 15 Km kürzer aber halt nicht gerade billig und man sah so viel mehr von Frankreich. Verglichen mit dem Verkehr in Deutschland war es hier ganz grandios und Bernd fuhr sicher und souverän. Wir wollten Richtung Atlantik. Der Wetterbericht versprach Sonne und so entschieden wir uns für die Strecke über Reims nach Orleons.

Ca 80 Km  vor Orleons wurde es langsam dunkel und Bernd, der fast 600 Km am Steuer gesessen müde.

Wir parkten direkt neben der wirklich wenig befahrenen Dorf-Straße bei einem Leergutcontainer

und nachdem ich Bernd noch etwas leckeres gekocht hatte fielen wir gegen 22 Uhr totmüde ins Bett. Ich war auf der Stelle eingeschlafen und wie üblich am nächsten morgen um 5 Uhr wach. Es war noch stockdunkel. Die Sonne ging, zu meinem Erstaunen, wesentlich später auf als bei uns. Nämlich erst gegen 8 Uhr. Dafür blieb es allerdings abends auch länger hell. Der Sonnenaufgang war wunderschön und ich hielt alles auf Fotos fest.

Kurz nach 8 Uhr war Bernd auch schon wach und nach einem ordentlichen Frühstück ging die Fahrt weiter. Orleans war schnell erreicht und von da aus ging es nach Tours. Dort mussten wir unbedingt tanken, denn unser Benzin war fast alle. Wir sahen auch eine Tankstelle, allerdings war diese auf der anderen Strassenseite und unmöglich für uns dort rüberzukommen. So fuhren wir dann einen knappen Kilometer geradeaus bis zur nächsten Tankstelle, diesmal auf unserer Seite. Ich stieg aus um zu sehen an welcher Zapfsäule Diesel zu finden war. Ich fand sie auch, aber Bernd winkte mich wieder ins Auto. Er hatte nämlich bemerkt, dass das Dach der Tankstelle nur 2,99m hoch war. Da unser Mobil aber 3,40m hoch ist konnten wir das Tanken hier vergessen. Puh, echt gut das Bernd auf alles achtet. Wäre ich gefahren hätten wir jetzt  schon längst ein Cabriolet. Wir entschieden uns zurück zu der anderen Tanke zu fahren und schnell sprang ich zurück ins Auto.Naja, vom Springen bin ich ehrlicherweise weit entfernt, also den Satz noch einmal. Und schwerfällig quälte ich mich die 3 Stufen hoch ins Wohnmobil. Bernd fuhr los und nach ein paar Metern sah er, dass ich die Treppe nicht eingefahren hatte. Also stand ich wieder auf, fuhr sie ein und ging zurück zu meinen Platz. Kaum saß ich, wurden wir geblitzt. 300 Meter vor der Tankstelle und ich war nicht angeschnallt. Es ging gerade wieder die Straße runter und wir hatten 57 Sachen drauf. 50 war erlaubt  und die Franzosen ließen hier nicht mit sich spaßen. Nach Recherchen im Internet wird uns das Rasen das 90 Euro kosten und 135 Euro, weil ich nicht angeschnallt war. Wir regten uns darüber aber nicht sonderlich auf. Anscheinend waren wir schon im Urlaubsmodus angekommen und unsere Nerven hatten sich erholt. Wir tankten dann voll, stellten fest das unser Wohnmobil 16 Liter gebraucht hat, womit wir sehr zufrieden waren und fuhren weiter über Tours nach la Rochelle. Die Landschaft war wunderschön und der Verkehr immer noch mehr als wenig.

Ca 80 Km hinter Tours machten wir eine Pause auf einem Parkplatz. Wir hatten richtig Hunger und ich machte uns schnell Bratwurst mit Kartoffelsalat.

… lecker Bratwurst mit Kartoffelsalat, aber als Deutscher brsser doch nicht an einer Gedenktafel für Kriegs-Gefallene essen !!! … also Ines, wir setzen uns besser an die Böschung nebenan 🙂

Im Gras sitzend, an einem ausgetrockneten Graben, die Teller auf unseren Knien, ließen wir es uns schmecken. Wir unterhielten uns angeregt und danach telefonierte Bernd noch fast eine Stunde mit David. Seitdem wir in Frankreich waren hatten wir nämlich kein Internet mehr und nur David konnte uns helfen. Tat er dann auch. Vielen Dank lieber David!!

Bis nach la Rochelle war es nicht mehr so weit und wir fanden bei Promobil einen kostenlosen  Stellplatz. Bernd gab die Adresse ins Navi ein und weiter gings. Ohne Komplikationen erreichten wir diesen. Er lag idyllisch im Grünen, zwischen Bäumen und auf einer Wiese. Ein kleines Flüsschen, auf dem 2 Schwäne schwammen, machte den Platz perfekt.

Wir saßen noch eine Stunde vor unserem Wohnmobil, dann wurde es dunkel und wir fielen wieder todmüde in die Kissen. Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen war noch viel grandioser als der von gestern und begeistert schoss ich wieder unzählige Fotos um sie später Bernd zu zeigen. Bernd war allerdings schon wach und konnte so auch einmal live einen Sonnenaufgang miterleben.

Ich bereitete das Frühstück zu und nachdem wir es vertilgt hatten, gönnten wir uns endlich endlich wieder einmal eine Dusche. Herrlich!! Danach ließ Bernd Abwasser und den Rest ab und ich saugte das Wohnmobil, wusch ab und machte innen sauber.

Heute wollten wir nicht mehr viel fahren. Mußten wir auch nicht, wie sich später herrausstellte. Ca 60 Km  entfernt direkt am Atlantik fanden wir in Bourcefranc le Chapus einen Stellplatz für 7, 50Eeuro. Die Lagedirekt an eier Meeresbucht war einmalig, nur das Wasser war nicht zu sehen. Überall nur Schlick.

 

Wir machten einen schönen Spaziergang und ich sammelte tolle Muscheln.

Das Wetter war herrlich und auch überhaupt nicht windig. Vor dem Atlantik entdeckten wir noch ein vorgelagertes Natursandbecken, indem man schwimmen konnte.

Wir kamen nun so richtig in Urlaubsstimmung.

Alles sah so toll aus und die ersten Palmen hatten wir auch schon gesichtet. Riesige Kiefern standen ringsum und zum Andenken an diesen schönen Tag nahm Bernd einen großen Tannenzapfen mit. Wieder zurück am Wohnmobil gab es erst einmal etwas zu Essen. Nach 5 Monaten hatte ich endlich meinen Schnellkochtopf wiedergefunden und so gab es heute Eintopf. Danach gingen wir noch einmal an den Strand, aber was war das?? Von Schlick keine Spur mehr. Wir hatten Hochwasser. Unglaublich welch ein Tidehub hier herrscht. Schnell holten wir uns unsere Isomatten und Bücher, gingen zurück zum Strand und machten es uns dort gemütlich. Wir blieben dort solange bis die Sonne hinter den Bäumen verschwand. Wir gingen die paar Meter zurück zum Wohnmobil. Dort wollten wir noch etwas draussen sitzen, hielten es da aber nicht aus, weil auf einmal unzählige Mücken über unseren Köppfen kreisten. Die wollten nur eins: Unser Blut! Wir flüchteten nach drinnen und Bernd erledigte allerhand Bürokram. Ich schlief mit einem Buch in der Hand gegen 20 Uhr 30 ein, war dann natürlich um halb 4 wieder wach. In aller Ruhe schrieb ich dann weiter an unserem Block und spielte noch etwas Karten im Internet. Um 7 Uhr war ich schon wieder sooo müde, dass ich tatsächlich noch einmal ins Bett ging und bis 9 UHR 30 herrlich schlief. Als ich aufstand, fuhren etliche Wohnmobile, die in der ersten Reihe gestanden hatten weg und wir wechselten unseren Platz.

Weil es hier so schön war, waren wir uns einig noch einen Tag länger zu bleiben. Bernd hatte verständlicherweise auch noch keine Lust wieder den ganzenTag am Steuer zu sitzen. Nun standen wir direkt vor den Dünen und unsere Campingmöbel mittendrin. Man, war das klasse. Wir hatten sehr nette französische Nachbarn in unserem Alter. Die Kommunikation war allerdings sehr holprig, denn mein 4 jähriges Schulfranzösisch war bis auf einzelne Vokabeln total weg und deren englisch mehr als dürftig. Trotzdem strahlten wir uns immer an wenn wir uns sahen. Die beiden hatten 2 Hunde, von denen einer ein absolut häßlicher Mops war. Sein Name war Molly Mops und er hatte uns sofort in sein Herz geschlossen und wich uns nicht mehr von der Seite.

Ich forderte Bernd zur Revange beim Scrabble raus und gewann dann auch endlich einmal wieder. Anschließend machten wir uns mit Wasserkannister, Teekessel und 2 leeren Colaflaschen auf den Weg zu einer öffentlichen Toilette. Wir hatten nämlich festgestellt, dass wir kaum noch Wasser hatten. Morgen, wenn wir wieder on the road waren mussten wir unbedingt nachtanken, aber heute wollten wir unser Auto nicht mehr bewegen und so gingen wir dann gut 1,5 Km die Promenade entlang. Endlich kam ein WC und ich zapfte Wasser aus dem Waschbecken. Das dauerte ewig, weil der Wasserhahn sich ständig nach 100 ml von selbst abstellte und dann automatisch der Fön, der neben dem Wasserhahn seinen Platz hatte ansprang. Die Toilette in dem Raum war eine selbstreinigende und nach jedem Mal Wasser ziehen, sprang der Mechanismus an und die Toilette wurde desinfiziert. Jedesmal gab es einen Höllenlärm.

Französisches Toilettenhäuschen… mit automatischer Selbdtreinigung und Desinfektion … nicht schlecht, aber gewöhnungsbedürftig.

Nach 20 Minuten war dann endlich der 20 Liter Wasserkannister aufgefüllt, die Toilette mehr als klinisch rein und ich konnte endlich diesen Raum verlassen. Geblendet vom Tageslicht sah ich mich suchend nach Bernd um. Er  hatte vor der Tür auf mich gewartet. Einfach aus dem Grund, weil es vielleicht merkwürdig auf andere wirkt, wenn wir dort zu zweit reingehen und erst 20 Minuten später wieder rauskommen. Wie dem auch sei, Bernd nahm mir den Kannister ab und wir marschierten im Stechschritt die 1,5 Km zurück zum Wohnmobil. Wir hatten es deshalb so eilig, weil der Kannister nicht mehr so ganz dicht war und wir unterwegs möglichst wenig von dem kostbaren Nass verlieren wollten. Es gelang uns, auch wenn ich völlig außer Atem war. Wir verbrachten dann noch einen wunderschönen Tag in den Dünen und am Abend spielte Bernd noch etwas auf der Gitarre.

Die Franzosen kannten zwar kaum ein Lied, holten sich aber trotzdem ihre Stühle und leisteten uns in den Dünen Gesellschaft. Wir alle waren blendenster Laune und zum Schluss bekam Bernd dann noch Standing Ovations. Mittlerweile hatte die Mückenplage wieder eingesetzt und wir flüchteten schnell ins Wohnmobil, denn mir reichten die 12 Stiche vom gestrigen Tag. Im Fernsehen kam mal wieder nicht viel und ich schlief recht schnell ein.

Womo

Kuinarische Einkaufsnacht in Westerstede 15.09.2017 und Streit vom Feinsten

Endlich war er da!!! Unser letzter Arbeitseinsatz. Bernd spielte mit der ganzen Band auf der Thalenweide. Dazu kann ich euch aber nichts erzählen. Denn ich habe davon weder etwas gehört noch gesehen, weil mein Einsatzgebiet die Getränkebude auf dem Marktplatz war. Schon am frühen Nachmittag bestückte ich die Bude, mit allem was man so braucht und hatte mal wieder mächtig Schiss, was so auf mich zukommen würde. Vorbereitung ist alles, denk ich immer und bereitete schon um 17 Uhr ca, 80 Gläser mit Havana Rum und Weinbrand vor. Das war eine gute Idee. Denn diese Getränke liefen wie Hulle und man musste nur noch Cola auffüllen und war so natürlich viel schneller. Zuerst ging es allerdings nur schleppend los und ich schickte einen von meinen 4 Mitarbeitern ersteinmal zurück zum Hotel zum Helfen. Dort war schon der Bär los und sie konnten jede Hand gebrauchen. Um 19 Uhr fing endlich die Band an zu spielen und nun ging es auch bei uns rund. Mit einem Auge sah ich zu meinem Bruder rüber. Der arbeitet gleich nebenan im Stand. Dort gab es Pulled- Pork- Burger und der Andrang war enorm. Die Schlange vor seinem Stand zog sich in Dreierreihen und war ca. 15 Meter lang. Au Backe, dachte ich noch. Die nächsten Stunden dachte ich dann gar nichts mehr und war nur noch damit beschäftigt aus 4 Hähnen gleichzeitig Bier zu zapfen und Gäste zu bedienen. Die Arbeit machte aber richtig Spass, denn wir alle arbeiteten Hand in Hand und jeder verstand sein Handwerk und arbeitete flott und routiniert. Das hatte ich in der Vergangenheit schon ganz anders erlebt und war diesmal richtig happy. Irgendwann fragte ich wie spät es sei und war total erstaunt. Schon 23 Uhr 30. Komisch, die Jahre davor gab es immer um 23 Uhr ein Feuerwerk und danach war Feierabend. Sollte ich tatsächlich das Feuerwerk überhört haben?? Nun ja, das ich etwas schwerhörig war, wusste ich, aber fast taub???  Auch mein Bruder hatte mehrmals gesagt, dass ungefähr um 23 Uhr Schluss sei und nun war es schon eine halbe Stunde später und selbst die Band spielte noch und rappelvoll war es auch noch. Meine Mitarbeiterin, leider kann ich mir keine Namen merken, betonte mehrmals, dass sie        e i g e n t l i c h um 23 Uhr Feierabend hätte. Das ging ja gar nicht, dachte ich, denn mit nur 4 Leuten würden wir es nicht schaffen und so lächelte ich sie nur freundich an und sagte: E I G E N T L I C H !!            Na ja. Feierabend hatten wir dann um ein Uhr. Da waren dann auch mein lieber Mann und Bennet fertig und zusammen mit meinem Bruder tranken wir noch ein Charly auf dem Marktplatz und fielen dann sofort todmüde ins Bett.

Ich hab die Schnautze voll

Am nächsten Tag,gleich nach dem Frühstück fuhren wir dann zu meinen Eltern um deren Auto zu holen und noch ein letztes Mal den Garten von ihrem Ferienhäuschen zu bepflegen und den Rasen dort zu mähen. Bei meinen Eltern angekommen setzte Bernd mich davon in Kenntnis, dass wir am Dienstag einen Termin in Aaachen hätten. Bei dem Sauwetter hier in Deutschland, war Wasser durch die Frontscheibe gekommen und dieses musste unbedingt abgegestellt werden. Die Scheibe war vom Vorgänger eingesetzt worden und wir hatten schon einmal Maleschen damit. Damals war uns aufgefallen, dass plötzlich so großes Spiel in der Scheibe war, dass man bequem einen Löffel durchstecken konnte. Das ging ja wohl gar nicht und da noch Garantie auf ihr war, riefen wir beim Autoglascenter in Aachen an und dieser kam dann nach Lingen und richtete sie. Doch nun war anscheinend die Scheibe etwas runtergesackt und jeden Morgen stand das Wasser auf unserer Ablage. Natürlich musste dieses repariert werden, zumal immer noch Garantie auf ihr war, aber wieso erst am Dienstag????? Ich wollte doch endlich los. Ab in den Süden und bekam fast einen Tobsuchtsanfall. Naja, das fast kann ich streichen. Um ehrlich zu sein, bekam ich einen. Ursprünglich einmal, wollten wir am Samstag, gleich nach der Kulinarischen Nacht los. Dann meinte Bernd aber, Sonntags müsste er sich von den Strapazen erst einmal erholen. Na gut. Dann halt erst Sonntags los. In der Zwischenzeit hatte Bernd aber eine Werkstatt in Emsdetten gefunden, die unseren Stromgenerator reparieren sollte. Da waren wir ja letzte Woche und angeblich musste die Benzinpumpe ausgetauscht werden. Da diese aber natürlich nicht vorrätig war, wurde der Generator kurzerhand ausgebaut und am Montag sollte er dann wieder eingebaut werden. Na schön!!! Aber verdammt nochmal, konnten wir denn nicht danach noch nach Aachen und die Sache mit der Scheibe am gleichen Tag hinter uns bringen??? Es waren schliesslich nur 250 Kilometer. Mussten wir tatsächlich noch einen ganzen Tag länger in dem verregneten Deutschland runhängen??? Langsam bekam ich auch echt Angst, dass wenn wir dann endlich einmal loskamen, ich glaubte schon nicht mehr daran, zumindest in Frankreich der Wintereinbruch da war. Schlecht geschlafen hatte ich die letzten 3 Tage auch und so  kam eins zum anderen und ich bekam einen Tobsuchtsanfall. Ach, das ist eigentlich sogar noch harmlos ausgedrückt. Von null auf 180 in 0,3 Sekunden trifft es eher. Wie das berühmte HB Männchen ging ich in die Luft und zu allem Überfluss hatte ich nicht einmal eine Zigarette um wieder runter zu kommen dabei. Bernd wusste überhaupt nicht wie ihm geschah und weigerte sich bei dem Scheibenfritzen anzurufen um einen früheren Termin zu bekommen. Leute, ich war so sauer, zumal ich schon mit der Reparatur des Generators nicht einverstanden war. Natürlich war dann auch noch meine Mutter auf Bernd´s Seite und mein Vater hatte hinsichtlich unserer Ehe die stärksten Bedenken. So gestritten hatten wir uns echt noch nie und alles was mich jemals an dem Planer Bernd gestört hatte, kam auf dem Tisch. Ich beruhigte mich erst, als Bernd mir endlich endlich endlich eine Zigarette von seinem Tabak drehte. Das kann ich nämlich nicht. Dann fuhren wir los um den Garten zu machen. Als wir nach 12 Kilometern dort ankamen, regnete es natürlich wie aus Kübeln. Ich stieg aus dem Auto und war innerhalb von Minuten klitschenass. Der Garten meiner Eltern sah aus wie Sau denn schliesslich tobte hier vor einigen Tagen ein Sturm mit Orkanböen. Überall lagen heruntergewehte Äste, Zweige und Blätter. Das Unkraut zwischen den Steinen war natürlich auch wieder da und der Rasen, den wir ja mähen sollten, stand komplett unter Wasser. Kurzum, es sah aus wie nach einem Hurrikan und ich begann mit der Arbeit. Bernd blieb im Auto. Nach 15 Minuten intensivsten Arbeitens meinerseits, ging ich zu ihm und meinte, er könne ja jetzt auch mal was nützliches tun und einkaufen fahren. Mich sollte er dann in 3 Stunden wieder abholen. Bernd hielt mich für vollkommen übergeschnappt und machte den Vorschlag, den Garten morgen bei vielleicht besseren Wetter in Angriff zu nehmen, denn heute hätte es doch keinen Zweck. Dann erzählte er mir noch, dass es unmöglich wäre, den Rasen zu mähen, außerdem wüsste er nicht was er einkaufen sollte. Ich sagte, dann solle er halt nur 240 Tafeln Schokolade und Sonnenmilch holen. Hauptsache er verschwand. Mit Karacho, um sich in der Matsche nicht fest zu fahren, fuhr er endlich ab. Nachdem ich alle Äste und Zweige aufgesammelt und entsorgt hatte, saß ich auf den Knien und zupfte das Unkraut zwischen den Steinen. Vor lauter Regen konnte ich kaum etwas erkennen. Endlich war auch das geschafft und ich machte mich ans Rasen mähen. Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich es hasse eine Kabeltrommel abzurollen?? Ich schob, zerrte und zog den Rasenmäher unter Einsatz all meiner Kräfte durch die Pfützen, worunter ich Gras vermutete. Als ich fast fertig war kam dann Bernd wieder. Halbherzig nahm er dann einen Besen zur Hand um zu fegen. Ich quakte ihn aber nur an, dass es jetzt auch nicht mehr nötig wäre, dass er nass werden würde und außerdem hatte ich schon alles komplett gefegt. Bernd rollte dann die Kabeltrommel wieder ein. Super, ich wollte doch noch den Pavillion saugen, hatte dort aber nun keinen Strom mehr. Ich wollte Bernd aber nicht schon wieder anschnautzen und so beschränkte ich mich dann auf das Saugen und Wischen in den beiden Ferienhäuschen und machte dann total durchgefroren Feierabend. Ich legte den Beifahrersitz mit Handtüchern aus, denn ich war voller Matsche und wollte jetzt nicht auch noch das Auto versauen und wir fuhren zum Wohnmobil. Dort schnappte ich mir saubere Sachen und machte mich, der arme Bernd immer im Schlepptau, auf den Weg in die Sauna.Diese war im Hotel meines Bruders, neben dem wir ja standen. Dort duschte dort dann ersteinmal 15 Minuten kochend heiß. Danach machten wir noch schnell einen Saunagang und anschließend fuhren wir zum Essen zu meinen Eltern. Dort gab es ganz leckeren, mit Käse überbackenen Fisch, vorweg eine Gulaschsuppe und als Dessert Joghurt mit frischen Früchten. Also zum krönenden Abschluss dieses Tages noch ein Kilo mehr. War ein toller Tag.

Einbau des reparierten Stromgenerators

Am nächsten Tag gegen 14 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Emsdetten. Dort übernachteten wir auf dem Aldiparkplatz. Wie immer war ich gegen halb 5 Uhr wach und beschäftigte mich sehr leise. Um 5 Minuten vor 8 Uhr gesellte ich mich zu den 30 anderen, die schon vor dem Aldi warteten und Punkt 8 Uhr strömten wir in den Laden. Beim Schlendern durch die Gänge machte ich in Gedanken den Essensplan für die nächste Woche und besorgte die jeweiligen Zutaten. Zusätzlich landete noch allerhand, von dem ich dachte, dass es in Frankreich oder Spanien viel teurer wäre, im Einkaufswagen. Voll beladen kam ich dann um 8 Uhr 35 zum Wohnmobil. Bernd war gerade aufgestanden und etwas entsetzt als er die ganzen Lebensmittel sah . Mit vereinten Kräften schafften wir es aber tatsächlich alles zu verstauen, wenn auch die 10 Tüten Flips nur noch Platz in unserer Garage fanden. Die Firma, welche unseren Generator repariert hatte, lag gleich gegenüber und ich wollte nun schnellstmöglichst dorthin. Bernd natürlich nicht, denn wir hatten erst einen Termin um 11 Uhr. Ich war allerdings der Meinung, dass man es durchaus versuchen könnte früher dran zu kommen und wenn nicht, dann halt nicht. Dann stand unsere Karre jedenfalls schon mal vor Ort. Erwähnte ich schon, dass ich endlich los wollte?? Ich setzte mich durch und wir fuhren die paar Meter und lautstarkem Lamentierens seitens Bernd dorthin. Ich sprang sofort aus dem Wagen, ging zur Werkstatt und erkundigte mich nach dem Generator. Schnurrt wie ein Kätzchen, sagte der Mitarbeiter. Es wäre allerdings nicht, wie vermutet die Benzinpumpe gewesen, sondern der Vergasen. Das war natürlich erheblich teurer, aber scheiß was drauf, Hauptsache das Ding war jetzt heil. Auf die Frage, wann er denn wieder eingebaut werden könne, sagte man mir:Sofort. Das dauerte aber dann doch noch bis halb 11 Uhr, weil just in der Zwischenzeit ein anderes Wohnmobil gekommen war und nun in der Halle stand. Auf meine Frage, ob man den Generator nicht auch vor der Halle wieder einbauen könne, bekam ich dann nur die Antwort: Nein es regnet! Ich bot dann noch an, einen Schirm zu halten, aber der gute Mann ließ sich darauf nicht ein. Bernd machte ich Feuer unterm Hintern, sodass er dann irgendwann endlich bei dem Glasfritzen in Aachen anrief um zu fragen, ob wir nicht doch schon anstatt morgen heute nachmittag kommen könnten.( Sorry, ich bin sonst gar nicht sooo schlimm, aber ich wollte jetzt endlich endlich mal los und darum etwas ungeduldig mit Bernd).  Es war kein Problem und meine Laune stieg endlich wieder. Der Generator wurde eingebaut, aber was war das????? Er hörte sich genauso an wie vorher. Ich geriet schon wieder in Panik. Der Elektriker aber meinte, es wäre normal. Zuerst müsse das Benzin überall ankommen. Schickendiddi, auch nach 15 Minuten orgelte das Ding nur halbherzig vor sich hin, sprang aber nicht an. Super, es hat also definitiv nicht am Vergaser gelegen, meinte ich. Er wiederholte dann mindestens 3 Mal, dass der Vergaser auf jeden Fall kaputt war, sie den alten aber wieder einbauen könnten. Gott bewahre, das würde ja noch länger dauern. Gemeinsam mit dem Meister machte sich der Elektriker dann wieder ans Werk um festzustellen, dass es keinen Funken geben würde und so der Motor nicht ins Laufen kommen könnte. Also musste nun auch noch eine neue Zündspule eingebaut werden. Das würde noch einmal ein paar Stunden dauern. Von den Kosten will ich an dieser Stelle erst gar nicht reden. Ich wollte wissen, ob das Scheißding dann auch definitiv laufen würde. Ja, natürlich. Da waren sich beide einig und so ließen wir das dann auch noch machen. Bernd sagte dem Glasfritzen wieder ab und ich heulte Rotz und Wasser. Nützte aber nichts. Nach 5 Stunden waren sie endlich fertig und das Ding lief und wurde wieder eingebaut. Kostenpunkt: 650 Euro!!!! Boah äih!!! Ich bekam Schnappatmung. Mittlerweile war es Abend geworden und wir fuhren, wie sollte es anders sein bei Dauerregen nach Aachen. Mir war kalt und ich verzog mich die komplette Fahrt ins Bett. Bernd fand den Laden auf Anhieb und wir parkten direkt davor. Sogleich kam ein nettes Pärchen. Es war der Juniorchef mit seiner Freundin, die eine Nachtschicht einlegen wollten. Höflich fragten sie uns ob wir Strom bräuchten. Bernd verneinte dies. Manchmal frage ich mich ersthaft, was ich von ihm halten soll und es bedurfte mal wieder etliche Überredungskünste meinerseits bis Bernd überzeugt war, dass es nicht soo schlecht ist, solch nette Angebote anzunehmen. Fürs Wohnmobil ist es immer gut am Strom zu hängen und für mich auch, denn dann muss ich nicht jeden morgen ab halb 5 Uhr fast erfrieren, während ich den Block schreibe. Außerdem haben wir dann auch heißes Wasser zum Abwaschen. Bernd legte also das Stromkabel, hatte dann aber total schlechte Laune und ich schlief vor Erschöpfung sofort ein. Es ist echt anstrengend ständig alle Leute anzutreiben, damit die mal in die Puschen kommen. Am nächsten Morgen kam der Fensterfritze, besah sich die Scheibe und teilte uns mit, dass seinseits  damals eine falsche eingebaut worden war. Sie war definitiv zu klein und natürlich war keine passende vorrätig. Prima, das hätten sie uns ja auch schon bei der letzten Reparatur sagen können, dann hätten wir längst eine Neue. Nun aber wurde sie stundenlang nur verklebt und ich hoffe inständig, dass sie uns nicht während der Fahrt rausfällt. Das war nämlich meinen Eltern passiert, als sie mit ihrem Wohnmobil los waren. Unsere Scheibe hat noch Garantie und soll nun im Mai des kommenden Jahres ausgetauscht.Endlich endlich fuhren wir gegen 11 Uhr los. Vorher allerdings probierten wir noch einmal unseren Generator aus. Ein Druck auf´s Knöpchen und der Motor röchelte genauso vor sich hin, wie vor der Reparatur. Das änderte sich auch nicht bei den Folgeversuchen. Das Ding sprang einfach nicht an. Ich wusste es. Der Fehler lag irgendwo anders, aber uns hatten sie jetzt eine neue Zündspule und einen neuen Vergaser eingebaut. Alles völlig umsonst!! Nein, ich korrigiere, für 650 Euro.Dabei hatten sie alle Zeit der Welt gehabt, den echten Fehler zu finden. Mein Zäpfchen im Hals war kurz davor Spasmen zu bekommen und nur mit Mühe konnte ich dieses im Griff halten. Natürlich rief ich wutenbrannt bei der Werkstatt an und hatte gleich den Elektriker am Apparat. Der wiederholte nur ständig: Bei uns lief er! Ich kam mir schon vor, wie in einer Endlosschleife und war schon wieder kurz vor der Explosion. Bernd nahm mir den Höhrer aus der Hand und sagte, er möge bitte veranlassen das bezahlte Geld zurück auf unser Konto zu überweisen. Diese Befugnis hatte der Elektriker natürlich nicht und so bat Bernd um Rückruf vom Chef. Muß ich expliziet erwähnen, dass kein Rückruf erfolgte?? Am nächsten Tag rief Bernd dann noch einmal an. Auch er wurde etwas lauter. Als ich bemerkte, dass er partout nichts ausrichten konnte, nahm ich ihm den Höhrer aus der Hand und ließ meinen Frust solange raus, bis der Chef auflegte. Ich brüllte ihm noch ein lautes ARSCHLOCH hinterher, was er aber leider nicht mehr gehört hat. Ich weiß, dass sich soetwas nicht gehört, aber es befreite ungemein.

Womo

Papenburg – 12.09.2017 – Bernds Dankes-Runde

Von Lotte fuhren wir am nächsten Tag über Emsdetten nach Papenburg. In Emsdetten ließen wir nun doch unseren Stromgenerator ausbauen, weil er nur manchmal ging und manchmal nicht.Er soll repariert werden und am Montag fertig sein. Prima, denn eigentlich wollten wir am Samstag endlich los in den Süden. Nun mussten wir am Montag schon wieder ganz nach Emsdetten. Wenn das so weitergeht, schaffen wir es nie aus Deutschland rauszukommen. Darum war ich dagegen und natürlich auch wegen der Kosten. Bernd meinte aber, wenn man schon so ein Teil hat sollte es auch funktionieren. Meiner Meinung war Solar für die Stromgewinnung genug. Außerdem muss so ein Generator regelmäßig laufen, sonst geht er kaputt. Das widerrum heisst, er muss auch angeschmissen werden, wenn es gar nicht nötig tut und das ist für mich Benzinverschwendung. Leider konnte ich mich aber nicht gegen Bernd durchsetzten.  (Anmerkung Bernd:  Gut so!!!  Eine Erklärung dazu würde den Text hier noch länger machen…  Hinweis:  über technische Sinnhaftigkeiten diskutiere ich mit Ines nicht gerne …  dann komme ich nie in meinem Austeigerleben an 🙂 )Das einzige was für mich zu tun übrig blieb war im Universum zu bestellen, dass es unter 100 Euro blieb. Ergebnis teile ich euch mit, wenn wir das Ding wieder abgeholt haben. Von Emsdetten fuhren wir dann bei dem miesesten Wetter, welches man sich vorstellen kann weiter. Es war dermaßen windig und es regnete so sehr, dass Bernd auf einem Parkplatz anhalten musste. Das Wasser kam sogar durch unsere Frontpanoramascheibe. Ob das wohl normal ist???? Echt scheiß Wetter in Deutschland und wehmütig sah ich mir den französischen und spanischen Wetterbericht an. 28 Grad in Frankreich und in Spanien sogar 33. Hoffentlich bleibt das noch etwas so.

Als der Regen eine kurze Pause machte ging es weiter nach Nordhorn. Dort stand seit gut 5 Monaten mein altes e-bike. Natürlich war es mitlerweile repariert worden, auch wenn der Fahrradhändler Korth in Lingen gesagt hatte, dass der Motor kaputt ist. Der hatte uns dann noch großzügig eine kostenlose Entsorgung angeboten.  Da der gute Mann mich aber schon mehrfach beschissen hatte, hatte ich seinerzeit Bernd angefleht dass Rad nach Nordhorn zu bringen. Bernd tat es, fluchte aber fürchterlich, weil sich dass Auto, beim Einladen einige Kratzer zugezogen hat. Damals hatte ich von diesem Montagsfahrrad dermaßen die Schnautze voll, dass ich mir bei ebay Kleinanzeigen ein neues gebrauchtes für 1500 Euro zugelegt hatte. Der Händler in Nordhorn stellte fest, dass nur ein Kabel gebrochen war und machte „das alte Rad“ für 54 Euro wieder flott. Also volle 10 Sterne für Fahrrad Kamps!! Bis dato bot sich für uns aber keine Gelegenheit das Fahrrad abzuholen und das wollten wir jetzt nachholen. Bernd parkte unseren Concorde am Strassenrand, ca 200 Meter vom Laden entfernt und während Bernd im Auto wartete machte ich mich auf den Weg. Nach 15 Minütigen Fußmarsch war der Laden immernoch nicht in Sicht und ich ging in eine Bäckerei, um zu fragen, wie weit es wohl noch wäre. Die nette Verkäuferin beschrieb mir den Weg. Ich hätte als ich aus dem Wohnmobil ausstieg, links rum gehen müssen und nicht rechts rum, wie ich es getan hatte. Also zurück. Auf Höhe vom Wohnmobil sprang ich schnell rein und teilte Bernd mit, dass es noch etwas dauern würde und ich mich quasi jetzt erst auf die Socken mache. Bernd war wieder einmal erschüttert über meinen Orientierungssinn. (Anmerkung Bernd:  Vielleicht sollte ich auch mal was im Universum bestellen … aber ich glaube, da helfen nur eine katholische Wallfahrt mit tagelangen Gebeten 🙂  … und dazu habe ich gerade keine Zeit und auch keine Lust).  Nun ja, jedenfalls hatte ich mich so mal etwas bewegt. Ohne weiteren Zwischenfall brachte ich dann das Fahrrad zum WOMO und mit vereinten Kräften trugen wir es hinein und Bernd band es, weil es hinten auf dem Gepäckträger nicht mehr drauf passte, in der Küche fest. Dann ging unsere Fahrt weiter nach Papenburg.
Bernd besuchte dort Pfarrer Weusdorf und seinen ersten Chefs, um sie noch einmal zu sehen und auch um sich bei beiden zu bedanken. Beide, um die 78 Jahre, freuten sich sehr. Sein alter Chef, der damals auch Bürgermeister von Papenburg war, war einer der ersten der sich mit Recycling beschäftigt hatte und ein echter Visionär. Bernd hat viel von ihm gelernt. Der gute Mann hatte sich seit damals überhaupt nicht verändert. Immer noch voller Tatendrang und als er Bernd wiedersah, wollte er sofort die alte Truppe benachrichtigen und zusammen trommeln und diese sollte dann mit ihm und Bernd dort weitermachen, wo sie seinerseits aufgehört hatten. Er rief am nächsten Tag sogar noch einmal an, um Bernd zu involvieren; aber wie ihr ja wisst, haben wir zur Zeit  andere Pläne. Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung fuhren wir zum Stellplatz nach Papenburg. Mittlerweile war es dermaßen stürmisch, dass wir absolut keinen Bock hatten weiterzufahren. Der Stellplatz in Papenburg ist auf dem Kirmesgelände. Teilweise Schotter und überwiegend Gras. 50 Mobile finden dort mit Sicherheit Platz. Es ist ein reiner Stellplatz, ohne alles und kostenlos.

Unser Tresor wird eingebaut

Nach einer regenreichen Nacht mit unglaublich viel Wind fuhren wir am nächsten Tag weiter nach Augustfehn zu Helga und Rudi;  meiner Tante und meinem Onkel. Im Vorweg hatten wir angefragt ob Rudi, der handwerklich hochbegabt ist, sich einmal unseren Tresor ansehen. Diesen hatten wir von meinem Bruder und meiner Schwägerin geschenkt bekommen, aber hatten es bis dato noch nicht geschafft ihn einzubauen. Das lag zum großen Teil daran, dass wir nicht das passende Werkzeug hatten ( Schweissgerät, Flex, Eisensäge usw), aber zum nicht minder großen Teil auch an unseren handwerklichen Fähigkeiten. Die waren ja nicht soooo besonders ausgeprägt. Rudi sah sich alles an und beschloss dann, es sofort zu erledigen. 2 Stunden sollte es dauern. Zuerst aber gab es ein zweites Frühstück. Nach 4 Stunden dann eine leckere Käsesuppe und selbstgemachten Marmorkuchen und nach 6 Stunden war der Tresor bombensicher mit unserem Wohnmobil verbunden. Daaaaaannnnke Rudi!!! Wir werden uns auf jeden Fall revangieren!  Und danke Helga, dass ich nun schon wieder 1,5 Kg mehr drauf habe. Bernd hatte die Arbeit mit Rudi sichtlich Spass gemacht und da sie von Erfolg gekrönt war, fuhren wir mit blendenster Laune durch den Sturm nach Westerstede. Wir hatten mittlerweile Windstärke 12 und unterwegs sahen wir immer wieder mal Feuerwehrleute, die umgeknickte Bäume von den Strassen  entfernten. Bernd hatte alle Mühe dass Wohnmobil gerade zu halten. In Westerstede fuhren wir erst einmal zu Jessica. Ihr wollte ich mein e-bike schenken. Da sie aber bei der Arbeit war luden wir es nur aus und stellten es in ihre Garage. Anschließend fuhren wir zum Wasser auffüllen zum Campingplatz und dann, wie immer zum Albert- Post – Platz. Dort gibt es 5 kostenlose Stellplätze und wir besetzten mit unserem Geschoss drei davon. Dann schlenderten wir zum Hotel meines Bruders und klönten noch mit ihm und meiner Schwägerin. Relativ früh gingen wir ins Bett. Am nächsten morgen besuchten wir dann, bewaffnet mit frischen Brötchen, meine Eltern. Die beiden hatten den Frühstückstisch schon liebevoll gedeckt und luden uns sogleich zum Abendessen ein. Da gab es dann gaaaanz leckeres Hühnerfrikassee. Eines meiner 3 absoluten Lieblingsgerichte. In der Zwischenzeit hatten wir noch so allerhand zu tun. Ich musste zum allerletzten Mal meinen Tablettenvorrat aufstocken, damit ich über die Monate im Ausland komme. Das heißt, zuerst zum Arzt und das Rezept ausstellen lassen. Danach zur Apotheke und Nachmittags nocheinmal zur Apotheke, weil die Tabletten, wie immer, nicht vorrätig sind. Dann zur Gemeinde um dort meinen neuen Reisepass und Personalausweis abzuholen. Kostete ein Vermögen. Anschließend haben wir noch gewählt. Die Wahlbenachrichtigungen waren mit der Post bei meinen Eltern angekommen und diese machten uns gefühlte 25 Mal darauf aufmerksam auch ja zur Wahl zu gehen. Also Mama und Papa: Wir haben die richtige Partei gewählt!!! (Die, die Mama auch wählt;-)  Als das erledigt war,gab es wieder einmal Berge von Wäsche zu waschen. Ich bin ja sooo froh, dass mein Bruder große Waschmaschinen und einen großen Trockner hat. So ist immer alles in einer Stunde erledigt. Dann wurden endlich einmal wieder unsere Betten bezogen. Dann fuhren wir mit unserem Concorde zum Hotel. Dort waren mittlerweile Parkplätze frei und wir stellten uns direkt neben das Schwimmbad. Netterweise durften wir auch an den Strom und ich konnte mit dem Staubsauger vom Hotel endlich einmal wieder richtig Staub saugen. Dann schwang ich mich aufs Fahrrad und kaufte noch einige lebensnotwendige Utensilien bei Rossmann. Wimpernfärbemittel, Antifaltencreme und Haartönungen. Da ich jedesmal, wenn ich in den Spiegel sehe, das Gefühl habe, ich hätte Lametta auf dem Kopf, war besonders letzteres sehr wichtig für mich. Anschließend zu Aldi. Wir brauchten unbedingt noch Radierschwämme. Trotz intensiven Suchens nicht auffindbar, also weiter zu Famila. Die hatten nur noch eine Packung und die auch noch völlig überteuert. Ich habe sie trotzdem mitgenommen, weil Bernd und ich auf diese Dinger schwören. Mit nichts anderem bekommt man die Schlieren vom Wohnmobil weg und die Dinger sind Gold wert. Gott sei dank, schenkte mir meine Mutter am nächsten Tag noch eine große Packung mit 6 Stück. Denn ob es die in Spanien gibt, ist ungewiss. Zum Schluss putze ich noch das Wohnmobil sehr gründlich und dann war auch schon wieder Abend und wir machten nachdem wir vom Essen bei meinen Eltern wieder zurück waren noch einen Saunagang im Hotel. Herrlich!!!! Endlich einmal wieder ausgiebig duschen!!!!