Womo

Letzter Arbeitstag 30.06.2017

Es war soweit. Endlich!!! Der letzte Arbeitstag war da und ich gab alles um mein Hirn auf Motivation zu stellen. Irgendwie zwecklos. Es hatte die ganze Nacht ununterbrochen geregnet und besseres Wetter war nicht in Sicht. Ich packte also zum allerletzten Mal meinen Rucksack mit meinen Putzklamotten.Bernd befreite netterweise derweil mein E-bike vom Zahlenschloß, welches ja immer am Wohnmobil angekettet ist. Ich schob dann meinen Akku unter den Gepäckträger und stellte auf Start. Das Fahrrad fing augenblicklich an zu rattern und machte einen Satz nach vorn. Es verfügt über eine Schiebehilfe und die war nun durch den anhaltenden Regen daueraktiviert. Bernd sagte sofort; Die Elektronik ist kaputt. So ein Scheiß!!! Das Fahrrad hatte ich erst vor 3 Monaten bei ebay Kleinanzeigen für 1700 Euro gekauft und mir zwischenzeitlich noch einen Ersatzakku für 500 Euro gekauft, damit ich unterwegs immer mobil bin und mit Bernd mithalten kann. Und nun soetwas. Bernd schaltete das Fahrrad noch ein paar mal an und aus. Hektisch und mit den Worten: Ich muss jetzt schleunigst los, entriss ich es ihm und fuhr dann, mit reiner Muskelkraft und ohne elektrischer Unterstützung los. Bernd brüllte mir ein: Versuch es bei deiner Arbeit trocken zu fönen, hinterher. Ich schaffte so ca. 12 Km/h und kam fix und fertig zu meinen ersten Putzjob. Dort wurde ich schon sehnlichst von der Hausherrin , die dringend zur Arbeit mußte erwartet. Ich war spät dran und sie nun auch. Sie bedankte sich noch einmal für meine Tätigkeiten, gab mir meinen Lohn und verschwand. Ich putzte zuerst das Erdgeschoss, holte dann den Fön von oben, schob das Fahrrad rein und fönte wie ein Weltmeister. Nach 15 Minuten startete ich dann das Fahrrad. Es machte sofort einen gewaltigen Satz nach vorne, gegen die Wand. Nun hatte ich 2 Probleme. Die Schiebehilfe war immer noch aktiviert und ließ sich auch immer noch nicht ausschalten und die ehemals weiße Wand war jetzt mit meinem Reifenabdruck verziert. Au Backe!!! Problem 1 rückte sofort in den Hintergrund. Unter lautem Fluchen, schob ich erst einmal das Fahrrad wieder nach draußen. Dann versuchte ich die Wand mit allerlei Wasser und Lappen wieder zu säubern, machte aber alles nur noch schlimmer. Ich hätte heulen können.

Radierschwämme

Dann dachte ich an Radierschwämme und schickte ein Stoßgebet zum Himmel: Lieber Gott, bitte mach, dass sich noch ein einziger Radierschwamm in meinem Rucksack befindet und ich die scheiß Wand wieder sauber bekomme. Mit angehaltetem Atem und fahrigen Fingern durchsuchte ich ihn dann und……… Danke, danke danke lieber Gott, da war noch einer. Gott hatte mein Gebet erhört und ich machte mich wieder ans Werk. Was soll ich euch sagen? Diese Radierschwämme sind Gold wert. Man bekommt praktisch alles wieder sauber und auch die Wand erstrahlte wieder im ursprünglichem Weiß. Noch kurz rübergefönt. Den Fön hatte ich ja noch parat und alles war wie vorher. Tief durchatmen und das obere Stockwerk putzen. Dieses verlief ohne Zwischenfälle und ich begab mich zu dem nächsten Haus, welches auf seine wöchentliche Grundreinigung wartete. Natürlich fluchte ich unterwegs wieder wie ein Kesselflicker, aber nur in Gedanken, denn für lautstarkes Rumgebrülle fehlte mir schlichtweg die Puste. Wer schon einmal Elektrorad ohne Unterstützung gefahren ist, weiß wovon ich spreche. Mit erheblicher Verspätung, durchnässt, verschwitzt, Entschuldigungen und Erklärungen abgebend wurde ich in Empfang genommen. Jenny, so hieß die Hausbesitzerin bedauerte sehr, dass dies nun mein letzter Tag bei ihr sein sollte und fragte, ob ich die Jobs nicht vermissen würde. Ich antwortete aus tiefster Seele: Auf keinen Fall und während Jenny das Haus verließ, machte ich mich an die Arbeit und putzte und wienerte nun zum allerletzten Mal. Ich bekam kaum etwas auf die Reihe und benötigte gut eine Stunde länger als sonst. Als alles restlos sauber war, wiederholte ich die Prozedur mit dem Fön noch einmal. Dieses Mal aber ohne irgendwelche Wände zu beschmutzen. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als sich nach exakt 45 Minuten Föner- und Beeterei das Fahrrad, wieder ganz normal anschalten ließ und ich überglücklich den Heimweg zum Dieksee antreten konnte. Also, nach dem Tag konnte ich mir ehrlich nicht vorstellen, die Arbeit auch nur einen Tag im Leben zu vermissen, aber man soll ja nie nie sagen;-)

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

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