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Dezember 2019 Haus kaufen??? Oder lieber doch nicht jetzt????

Hallo ihr Lieben,

Da ich schon wieder sooo lange nichts geschrieben habe, geht es nun ans Nachschreiben.

Der Dezember war hier in Andalusien ziemlich verregnet und auch nicht besonders warm. So hatte ich das erste Mal seit nunmehr fast 3 Jahren tatsächlich mal wieder lange Hosen an. Nachts gingen die Temperaturen teilweise bis auf 6 Grad runter und da ich ja immer schon gegen 4 Uhr wach bin, saß ich dann in meiner Kühlhausjacke und eingewickelt in Wolldecken vor dem PC. Leider nicht, wie es sich gehört, um Blog zu schreiben, sondern um auf diversen Immobilienseiten Häuser anzusehen. Das ist so ein Tick von mir. Überall, wo es uns gefällt, studiere ich die Haus – und Gründstückspreise, denn irgendwann wollen wir wieder sesshaft werden. Da es uns überall gefällt, kenne ich mittlerweile annährend jedes Haus in ganz Spanien, welches unter 200.000 Euro kostet. Die schönsten werden gespeichert und wenn Bernd dann gegen 9 Uhr 30 endlich wach wird, muss er sie sich ansehen. Dem gefällt das gar nicht, denn er hat die Befürchtung, dass er schneller wieder in ein Haus ziehen muss, als ihm lieb ist.

Tatsächlich fand ich dann ein tolles Haus bei e – bay Kleineinzeigen, welches mir ausserordentlich gut gefiel. Auch Julia und Alex, die mit ihrem kleinen Noah längere Zeit mit uns bei Sarah und Alex standen, wurden von mir angefixt und surften nun genauso besessen im Internet nach Häusern wie ich. Da unsere Geschmäcker sehr unterschiedlich sind, kamen wir uns aber nicht ins Gehege 😉 . Ich setzte mich mit der netten Dame aus Deutschland in Verbindung. Stundenlang gingen Sprachnachrichten hin und her. Sie und ihr Mann hatten das Haus vor 6 Jahren gekauft und aufwendig renoviert. 6 Wochen im Jahr wohnten sie dann dort und brachten alles instand, was übers Jahr liegengeblieben war. Wenn sie damit fertig waren, war auch der Urlaub zuende. Von Erholung war also keine Rede, aber das Haus war wieder im 1A Zustand und wurde das restliche Jahr vermietet. Da die beiden aber nun krank geworden waren und nicht mehr in der Lage sind nach Spanien zu fahren, wollten sie es nun verkaufen und zwar für 185000 Euro. Natürlich hatten wir soviel Geld nicht einmal annährend flüssig, aber mein Vater und eine gute Freundin erklärten sich bereit uns es zu leien. Echt super nett, oder?

So kam es, dass sich Julia und Alex mit uns zusammen auf den Weg machten um gemeinsam die Objekte unserer Begierde zu besichtigen. Zuvor machten wir aber noch einen Termin mit Daggi, Bernds ehemaliger Studienkollegin und gute Freundin, die hier in Spanien wohnt. Diese gab uns wertvolle Tipps und warnte uns. Auch gab sie uns die Kontaktdaten von einem Fachmann für spanisches Immobilienrecht und erklärte uns, dass hier in Spanien alles anders ist. Angefangen mit der Erbfolge und schlussendlich mit dem Finanzamt, welches hier nämlich die Hand aufhält, wenn einer der beiden Hausbesitzer stirbt. Auch die Erbfolge ist in Spanien anders geregelt. So geht z.B im Falle des Todes die andere Ehehälfte leer aus und alles erben die Kinder. Wir waren ihr echt dankbar und machten am Abend mit ihr Pizza, dass heißt , wir belegten sie nur, denn den Teig hatte sie schon vorbereitet. Wir machten 2 Bleche und es war sooo lecker, dass nicht ein Krümelchen übrig blieb. Es war ein richtig schöner Tag mit Daggi und wir hoffen uns bald mal zu revangieren. Erst gegen 24 Uhr verabschiedeten wir uns. Danke liebe Dagmar!!!

Nicht desto trotz machten wir uns zwei Tage später auf , um die beiden Häuser zu besichtigen. Zuerst ging es zum Haus von Julia und Alex. Zwar war das Haus nicht schlecht, aber es hatte keinerlei Ausstrahlung und lag eingepfercht zwischen anderen Häusern. Auch der Garten war absolut ungepflegt. Da mir bei solchen Geschichten immer die Fantasie fehlt, wie es wohl gepflegt aussehen würde, hakte ich das Haus sofort ab. Auch Julia und Alex gefiel das Haus nicht mehr, machte es doch einen ganz anderen Eindruck, wie zuvor auf den Fotos. Wir verabschiedeten uns von dem Makler und dieser hielt Alex einen Zettel zum Unterschreiben hin, der besagte, dass er die Immobilie gesehen hatte. Anstandslos tat Alex das auch. Aus den Augenwinkeln hatte Julia aber gesehen, dass irgendwo etwas mit 3000 Euro stand und als sie es Alex sagte, wollte er das unterschriebene Schriftstück zurück haben. Der Makler allerdings wollte sich nicht von dem Blatt Papier trennen und so zogen beide dran.Alex gewann schließlich und der Makler erklärte, was es mit den 3000 Euro auf sich hatte. Natürlich tat er dies in Spanisch und weder Alex noch unsere Sprachkenntnisse reichten aus, dieses zu verstehen. Also wurde kurzerhand Sarah auf der Finca angerufen und sie übersetzte das Kleingedruckte für uns. Alles war ok. Das Schriftstück besagte nur, dass im Falle eines Kaufs dieses Objektes über einen anderen Makler 3000 Euro fällig wären. Da die beiden nicht vorhatten zu kaufen, war es also irrelevant. Alex, der zuvor ganz blass geworden war, bekam langsam wieder Farbe.

Nun ging die Fahrt weiter zu unserem Haus nach Chiclana (Pago del humo). Dort kamen nun auch der andere Alex mit Sarah und den Zwillingen hinzu. Die nette Spanierin, die sich in der Abwesenheit der Hausbesitzer um das Anwesen kümmert und auch die Schlüsselvergabe für die Sommergäste regelt, hatte 20 Minuten Verspätung, war aber sehr nett. Keine Ahnung was sie dachte, als wir mit 6 Erwachsenen und 3 Kindern das Haus besichtigten und es war uns auch egal. Die Gegend, in der das Haus stand, gefiel uns allen besser, als das Haus zuvor und auch der Garten war sehr gepflegt. Es hatte einen tollen Pool und ein 1000 Quadratmeter großes Grundstück.

Im Folgenden nur 3 Fotos, die ich von einem Handyvideo vom PC abfotografiert habe. Daher die sehr schlechte Qualität. Ich wollte keine evtl urheberrechtlich geschützten Fotos aus dem Internet nehmen. Ihr findet dieses (Ferienmiet)-Objekt:  Villa Rondi in Chiclana, wenn ihr dort den Namen eingebt.

Alex, Ines und ?? ich glaube Tiago ist das … betreten das Grundstück.
Das sind nochmal dickbäuche Palmen, gell. alles inclusive.

Drumherum, wie in Spanien fast überall üblich eine 2 Meter hohe Mauer. Das Haus selber besaß eine niedlich Küche mit Durchreiche zum Esszimmer, welches auch sehr schön war. Insgesammt machte das Haus einen guten Eindruck und der Preis war sicherlich nicht zu hoch, zumal wirklich alles inclusive war. Angefangen von Sonnenschirmen und Liegen bis hin zu Geschirr, Töpfen, Waschmaschine, Möbel und Bettwäsche. Man hätte sofort einziehen können, aber ich bekam plötzlich ganz kalte Füsse, was sicherlich auch an Daggis Warnungen lag. ( Was ich aber für mich behielt). Bernd aber gefiel das Haus und es war sozusagen schon beschlossene Sache, dieses käuflich zu erwerben. Nach Rücksprache mit der Hausherrin, hatten wir am nächsten Tag einen Termin mit dem Makler, der den Kaufvorvertrag schon mitbringen sollte. Also fuhren wir am Folgetag wieder dorthin. Der Makler wartete schon auf uns und wir inspizierten die Räume noch einmal. Ich war hin- und hergerissen, aber nachdem der Makler uns erzählte, wie gut vermietet es wäre und auch eine Vermietungslizenz vorläge, schwanden meine Bedenken. Bernd und ich haben nämlich keinesfalls vor, das Reisen mit dem Wohnmobil aufzugeben, denn schliesslich ( wie ihr ja wisst:-)) hatten wir außer Portugal, Spanien, Frankreich und Deutschland noch nichts gesehen und unser Ziel war es doch Europa zu erkunden. Zu diesem Zwecke wäre es natürlich klasse, dass Haus während unserer Abwesenheit zu vermieten. Plötzlich war ich Feuer und Flamme und wollte sofort einen Kaufvorvertrag unterschreiben. Der Makler hatte diesen aber nicht dabei und meinte, wir sollten erst einmal eine Nacht darüber schlafen. Wir verabschiedeten uns vorläufig und gingen in die nächste Kneipe, um auf „unser Haus“ anzustossen.
Am Abend sprach ich dann noch mit Sarah und sie fragte mich, ob das Haus auch wirklich nicht „pro invicio“wäre, denn das würde beeinhalten, dass es fast unmöglich ist, dieses Haus wieder zu verkaufen. Ich machte mich dann erstmal im Internet schlau und forschte, was pro invicio überhaupt bedeutete und wurde nach stundenlanger Suche fündig. Es bedeutet, dass irgendwann einmal irgendjemand ein großes Grundstück gekauft- und mehrere Häuser darauf gebaut hat. Um jedes Haus wurde zwar eine Mauer gezogen, doch sind die Grenzen im Katasteramt nicht eingetragen, was wiederum aussagt, dass man einfach kein festgelegtes Grundstück hat, sondern halt nur eines mit allen anderen Hausbesitzern zusammen.Sollte aus irgendeinem Grund irgeneinem von dem anderen Besitzern nicht mehr passen, was “ sein Grundstück“ ist, kann er klagen und im schlechtesten Fall wird alles neu verteilt. Auch wenn irgendjemand seine Hypotheken nicht mehr zahlen kann, haften die übrigen. Na, das wollten wir auf keinem Fall und ich rief beim Makler an. Innerlich betete ich, dass es “ pro invicio“ war, denn ich merkte immer deutlicher, dass ich doch noch gar nicht bereit für ein Haus war und erst recht nicht für dieses, denn durch die hohen Mauern fühlte ich mich irgendwie so gefangen. Klingt blöd, war aber so. Der Makler wand sich erst einmal etwas, gab dann aber zu, dass es “ pro invicio“ wäre. Ich sagte ihm dann kurz und knapp, dass wir dann das Haus nicht nehmen würden. Danach setzte ich noch die nette Besitzerin von unserem Beschluss in Kenntnis ( die fiel natürlich aus allen Wolken und wusste bis dato gar nichts von pro invivio) und atmete tief aus. Der Kelch war “ Gott sei Dank“ an uns vorrüber gegangen. Puh, Schwein gehabt!!! Juchhu, wir hatten unsere Freiheit wieder, was nicht heißen soll, dass wir nicht doch irgendwann (Ines guckt trotzdem auch jetzt schon wider ständig nach Häusern und ich hoffe Sie noch 2 Jahre hinhalten zu können) hier ein Häuschen kaufen werden. Aber das hat noch etwas Zeit.

Liebe Leser, ich wünsche euch auf diesem Wege, wenn auch reichlich verspätet,

ein ganz tolles neues Jahr!!!!!

Ich hoffe, ihr habt den Jahreswechsel gut überstanden. Liebe Grüße von uns!!

Veröffentlicht von Ines & Bernd Hoormann

Bernd ist am 17.12.63 in Papenburg geboren und dort auch aufgewachsen ,Er hat 2 Kinder: Bennet und Carina.Bis zum 1 Juli 2017 Geschäftsführer in einem Lingener Ingenieurbüro und leidenschaftlicher Musiker.Er spielt Gitarre,am allerliebsten Country und singt,wie ein junger Gott .:-)Meine ganz persönliche Meinung.Und ich,Ines geb.11.02.65 in Westerstede,habe 3 Kinder:Jessica 31 Jahre,David 30 Jahre und Kim 27 Jahre und bin ein typischer Wassermann.Freiheitsliebend,läßt sich nicht gerne sagen wo´s langgeht und das absolute Gegenteil von Bernd,der daran manchmal zu verzweifeln droht.Kennengelernt haben wir uns im Mai 2006.Ich habe Bernd im Internet bei ilove(Datingline) gefunden und nach einem sehr holperigen Start, mit mindestens 3 Trennungen für immer,leben wir seit April 2007 zusammen in Lingen.Erst in einer gemieteten Doppelhaushälfte ,mit wahnsinnig netten Nachbarn,die später,obwohl unser Dackel,gleich am ersten Tag unseres Einzugs,deren Hamster umgebracht hat,später sogar unsere Trauzeugen wurden. dann in unserem Häuschen im Gauerbach.(Stadtteil von Lingen),welches wir nach 8,5Jahren verkauften um nur noch im WOMO zu leben.

2 Gedanken zu „Dezember 2019 Haus kaufen??? Oder lieber doch nicht jetzt????“

  1. Steve sagt:

    Hallo Ines, Hallo Bernd,

    alles gut bei Euch? Man liest ja leider schon so lange nichts mehr von Euch. Sehr schade 🙁

    LG aus Lingen

    1. Hallo Steve, leider sind wir im Moment etwas schreibfaul, aber das wird bald wieder anders. Versprochen!!

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