Womo

El Palmar , die Surfermeile vom 04.01.2018 – 07.01.2018

El Palmar liegt nur etwa 14 Kilometer von Conil entfernt.

Hier sind aber die Wellen um einiges höher als in Roche oder Conil und so ist aus dem kleinen Dorf ein Surferparadies entstanden. Es gibt eine ca. 3 Kilometer lange Promenade mit unzähligen Surfschulen , kleinen Lokalen und Klamottenläden. Außerdem jede Menge Stellplätze. Die meisten haben aber jetzt im Winter geschlossen. Wir finden aber ganz am Anfang der Promenade einen freien Platz und machen uns sofort auf den Weg zu einer kleinen Bar, welche gut besucht ist und ca. 1,5 Kilometer entfernt ist. Während Bernd sich noch andere Schuhe anzieht und das Mobil abschließt, mache ich mich schon einmal auf den Weg. Ich halte das jedesmal für eine sehr gute Idee, denn dann kann Bernd auch einmal in seinem Tempo laufen, jedenfalls bis er mich eingeholt hat. Bernd regt sich aber jedesmal fürchterlich darüber auf. So auch heute. Irgendetwas ruft er mir zu, aber ich kann ihn erst verstehen, als er bei mir ist. Es geht um sein Handy. Er dachte, ich hätte es mitgenommen. Habe ich aber nicht und so trabt er noch einmal sehr schlecht gelaunt zurück zum Wohnmobil. Ich denke, man kann auch einmal eine Stunde ohne Handy durchhalten, aber Bernd hat Angst, dass im Wohnmobil eingebrochen wird und jemand sein Handy mit all seinen Kontakten klaut. Nun ja, ich gehe unterdessen schön gemütlich weiter und komme zu einer Bar. Das ist zwar nicht die, zu der wir ursprünglich wollten, aber sie ist gut besucht und ein junger Spanier spielt Gitarre. Schnell ergatter ich den letzten Tisch und warte auf Bernd, der 6 Minuten später im Dauerlauf eintrifft. Die Bewegung scheint ihm wirklich gut getan zu haben, denn er hat jetzt sehr gute Laune und es gibt sogar ein Küsschen. Wir bestellen uns jeder ein Bier und hören dem spanischen Gitarristen zu.

Wir kennen kein einziges Lied, aber das spanische Publikum singt begeistert mit. Wir finden es auch toll und als er 3 Lieder später von Tisch zu Tisch geht und Geld einsammelt, schmeißen auch wir etwas in den Hut. Dann macht er leider eine etwas längere Pause und wir bestellen das zweite Bier. Endlich geht es weiter. Zwar kennen wir den Text nicht, aber verstehen immer dos Cervezas, was auf Deutsch 2 Bier heißt und gröhlen dies lautstark mit. Die Folge ist, dass uns die Kellnerin noch 2 Bier bringt. Nun macht sich erst einmal etwas Panik breit. Haben wir genug Geld dabei?? Gott sei Dank, hat Bernd in seiner Handytasche immer einen Schein für Notfälle. So auch diesmal und wir entspannen uns wieder. Schon macht der Sänger wieder Anstalten eine erneute Pause einzulegen und ich frage Bernd,ob ich nicht einmal fragen könne, ob er ein Lied spielen darf. Wie immer will er nicht. Das heißt, wie immer will er, ziert sich aber. Doch dann gibt er doch sein ok und ich frage den Musiker, ob Bernd seine Gitarre kurz haben darf. Er darf und Bernd spielt. Das Publikum ist begeistert. Singt und tanzt ausgelassen mit und Bernd läuft zu Höchstform auf. Auch der Chef kommt raus und filmt mit seinem Handy. Wenn er nicht für diese Saison den Musiker hätte, würde er Bernd engagieren, sagt er uns. Bernd soll auf jeden Fall seine Nummer da lassen.
Nun wird es Zeit zu gehen und g e m e i n s a m, in Bernds Tempo machen wir uns auf den Rückweg. Kaum sind wir beim Wohnmobil kommt die Polizei und vertreibt uns. Wir finden aber keine 100 Meter weiter einen anderen Stell-Parkplatz auf dem wir eine ruhige Nacht verbringen.

04.01.2018

Heute morgen haben wir bis halb 10 geschlafen und überraschenderweise ist das Wetter schlecht. Nicht das es regnet, aber die Wolkendecke ist geschlossen und das bleibt auch den restlichen Tag so. Angesagt waren heute 9 Stunden Sonne und ich fühl mich etwas betrogen. Zwar sind es 17 Grad, aber da die Sonne nicht scheint, kommt es uns empfindlich kalt vor und das erste Mal seit Ewigkeiten steigen wir in langärmelige Klamotten und setzen sogar unsere Mützen auf.

Gleich nach dem Frühstück holt Bernd die Fahrräder vom Gepäckträger und wir machen eine kleine Radtour. Dabei fällt uns ein viel schönerer Stellplatz ins Auge, als der auf dem wir stehen und wir beschliessen zurück zum Wohnmobil zu fahren und dieses dorthin zu holen. Gesagt getan und nun stehen wir hier zwischen unzähligen Bullis von jungen Surfern und auch einigen „Weiss“-Wohnmobilen.

Der Platz ist riesig und nur weil Winter ist, ist er kostenlos. Auch sind noch jede Menge Plätze frei. Im Sommer muss hier die Hölle los sein und wir sind froh, dass es Winter ist.

Im Wasser sind jede Menge Surfer und die Wellen sind scheinbar ideal, denn alle stehen wirklich sehr lange auf den Brettern. Die meisten sind richtige Könner und fansziniert schauen wir zu. Gegen 16 Uhr mache ich Hähnchengeschnetzeltes mit Gemüse und Nudeln. Vorher gab es noch den letzten Wrap. Bernd lobt mich über den grünen Klee und langsam glaube ich, eine gute Köchin zu sein. Bernd bietet sich an den Abwasch zu erledigen. Nach dem Essen telefoniere ich eine geschlagene Stunde mit meiner Lieblingsschwester Elke. Ich habe zwar nur eine, aber es könnte ja auch meine dööfste sein. Dann machen wir noch dick eingemummelt einen kleinen Spaziergang. Der Himmel beim Sonnenuntergang sieht heute besonders toll aus und ich versuche die Simmung mit der Kamera des Handys einzufangen.

Zurück beim Wohnmobil spielt Bernd noch Gitarre und ich spiele im Internet etwas Karten. Der Fernseher bleibt heute aus.

05.01.2018   Endlich buchen auch wir mal Urlaub 🙂

Heute war es den ganzen Tag bedeckt und die Sonne nicht zu sehen. Wie gut, dass wir solange bei Toni am Strom standen denn so sind unsere Batterien noch immer randvoll und wir können ein paar Tage ohne Sonne auskommen. Gott sei Dank ist es nicht kalt. Jedenfalls nicht in unserem Mobil. Draußen ist es seit dem Mittag sehr windig bei 16 Grad. Bernd macht irgendwann einen langen Spaziergang, aber ich bin viel zu faul und surfe im Internet. Auf dem Ozean gibt es einige Kidesurfer. Alles Profis und vom warmen Wohnmobil schaue ich zu.
Mir fehlt die Sonne und als ich mit meiner Mutter telefoniere, die mit meinem Vater im Februar für 4 Wochen nach Gran Canaria fliegt, buche ich uns kurzerhand 2 Flüge vom 03.03.-10.03.2018. Die Flüge kosten für uns beide nur 100 Euro und zwar hin und zurück. Das können wir uns geradeso eben noch leisten. Das Wohnmobil dürfen wir für 2 Euro die Nacht bei Toni stehen lassen. Unser Flug geht von Sevilla und es gibt verschiedenste Möglichkeiten dorthin zu kommen. Die günstigste ist über die Mitfahrzentrale und dort werden wir zu gegebener Zeit unser Glück versuchen. Wer hätte gedacht, dass wir noch einmal Urlaub haben werden??? Wir jedenfalls nicht. Nun freuen wir uns sehr. Gran Canaria ist, wie wir von früheren Besuchen wissen, echt toll und wir dürfen mit bei meinen Eltern im Apartement der Amfianlage wohnen. Das haben wir früher auch schon öfter einmal gemacht und es war immer ganz prima. Natürlich freue ich mich auch, meine Eltern nach 6 Monaten wieder zu sehen.
Gegen Abend wird der Wind heftiger und entwickelt sich zu einem regelrechten Sturm. Fernsehen ist deshalb gestrichen, denn der Wind würde uns die Schüssel vom Dach reißen. Wir hören unser Hörbuch weiter. Leider bin ich beim letzten Mal schon sehr früh eingeschlafen und Bernd muss alles noch einmal anhören. Zwischendurch schubst er mich mit den Worten: Nicht schnarchen!, an. Verflixt, bin ich doch schon wieder eingeschlafen!! Irgendwann wache ich nachts auf. Der Regen prasselt nur so auf unser Dach. Die Spanier wirds freuen. Uns weniger. Naja, nachts macht es uns auch nichts aus, aber morgen soll es den ganzen Tag so weiter gehen. Da wird dann spanisch spanisch und noch einmal spanisch geübt!!! Frustriert merke ich, dass ich schon wieder den Anschluss an das Hörbuch, welches Bernd mittlerweile schon lange ausgestellt hat, verpasst habe. Bernd liegt tief schlafend neben mir und so leid es mir tut, muss ich ihn ersteinmal wecken. Ich muss zur Toilette und Bernd dafür seine Beine anziehen, sonst komme ich nicht raus. Brr, ziemlich kalt im Wohnmobil und ich bin froh wieder im warmen Bett liegen zu können.
2 Stunden später, gegen 6 Uhr, stehe ich aber endgültig auf und schicke eine halbe Stunde whats up Nachrichten mit Kim (meine kleinste Tochter) hin und her. Sie hat noch kurz Ruhe, bevor sie sich und die Kinder für Uni und Kindergarten fertig machen muss. Wie ich sehe, ist auch meine Mutter schon online und auch mit ihr wird geschrieben. Dann muss ich Bernd nocheinmal wecken und den PC aus dem Schlafzimmer holen. Mit diesem hatten wir ja gestern das Hörbuch gehört und nun will ich Blog schreiben. Wie immer queitscht die Schlafzimmertür beim Öffnen gewaltig und Entschuldigungen murmeln, schnappe ich mir den PC. Bernd guckt mich mit großen Augen an, aber bevor er etwas sagen kann, bin ich schon wieder draußen, nicht ohne die Tür noch einmal gewaltig quietschen zu lassen. Ganz in Ruhe schreibe ich jetzt Blog, denn Bernd schläft noch bis 9 Uhr . Mittlerweile ist es hell und der Regen hat aufgehört. Auf unserem Platz sind aber überall riesige Pfützen und es ist echt kalt. Ca. 11 Grad. Heute werden wir die Heizung anmachen, denn es sind im Wohnmobil nur 15 Grad.

06.01.2018

Den gestrigen Tag habe ich ausnahmslos im Wohnmobil verbracht, denn das Wetter war wirklich nicht schön. Die Heizung mussten wir dann aber doch nicht anmachen. Wir haben fleißig spanisch geübt und Bernd hat angefangen spanische Lieder auf der Gitarre zu üben. Das Spielen bereitet ihn überhaupt keine Probleme, aber die spanischen Texte sind für uns, die wir in unserem Kurs erst bei Lektion 14 sind, natürlich echt schwer.
Als es gerade einmal nicht regnet macht Bernd einen einstündigen Spaziergang. Ich bin dazu viel zu faul und freue mich den PC für mich zu haben. Bis zum Abend halte ich Diät und mich mit 6 Scheiben Knäckebrot über Wasser. Am Abend wird die Diät beendet und ich hole alles nach, was ich am Tag versäumt habe. Zwischendurch wird auch mal wieder geduscht und am Abend gibt es noch einmal unser Hörbuch, da es immer noch außerordentlich windig ist. Ich habe aufgegeben bei dem Hörbuch mit zu kommen, weil ich jedesmal nach wenigen Minuten einschlafe. Bernd erzählt mir aber am nächsten Tag alles wesentliche und so bin ich trotzdem einigermaßen up to date. Hoffentlich wird das Wetter morgen besser, denn 2 Tage im Wohnmobil reicht eigentlich.

07.01.2018

Total ausgeschlafen wachte ich heute morgen erst um 8 Uhr auf. Draussen war es mit 7 Grad bitterkalt aber trocken. Bernd döste noch bis 9 Uhr vor sich hin und stand erst auf, als das Frühstück auf dem Tisch stand. Im Wohnmobil war es dank unserer Heizung muckelig warm und wir genossen das opulente Mahl. Gegen 10 Uhr heizte die Sonne, welche durch unsere Fenster schien, unser Wohnmobil so richtig schön auf. Wir hatten dort 25 Grad und konnten die Heizung wieder ausschalten. Draussen waren es nur 12 Grad, aber es war absolut windstill und die Sonne hat hier so eine enorme Kraft, dass es richtig warm ist. Schnell wechsel ich meine Klamotten von siebirisch auf Hochsommer.

Man tut ja alles um seine Bräune zu erhalten und Bernd fragt mich über eine Stunde unser erlerntes Spanisch ab. Heute bin ich in Hochstimmung und habe supergute Laune. Das kann nur an der Sonne liegen!!! Wir bleiben den ganzen Tag draussen, geniessen das schöne Winterwetter und spielen Scrabble. Bernd gewinnt. Am späten Nachmittag zieht Wind auf, wir ziehen uns wärmer an und machen einen Spaziergang. Nach 20 Minuten kommen wir zu der Kneipe „La Torre“. Dort ist mächtig was los. In einem Zelt, dass mit der Kneipe verbunden ist, spielt eine klasse Liveband und wir werden natürlich magisch angezogen.

Das Zelt, sowie die Kneipe sind brechendvoll.

Auch noch vor der Kneipe wimmelt es von Menschen. Alle sind bester Laune und so zieht es uns in das Zelt. Die Musik ist ohrenbetäubend laut, aber wirklich gut und wir sind begeistert. Was mir auffällt ist, dass alle ein Lächeln im Gesicht haben und ordentlich mitmachen. Irgendwie sind die Spanier besser drauf als die Deutschen. Muss wohl am Wetter liegen. An der Theke holen wir uns jeder ein kleines Bier. Das wiederholen wir dann noch ein paar mal.

Zwischendurch wechselt die Band und nun wird etwas Rockebilly gespielt, bevor die erste Band wieder das Zepter an sich reißt. Immer wieder kommen Leute aus dem Publikum auf die Bühne, schnappen sich ein Mikrofon und singen lautstark mit. Die Stimmung ist echt toll und wir bleiben bis die Musik Feierabend hat. Danach geht es zurück zum Wohnmobil. Zum Abendbrot essen wir nur ein paar „Glücks“-Kekse und Salzstangen. Fernsehen gibt es auch heute nicht, denn es ist wieder sehr windig geworden.

08.01.2018

Seit 4 Uhr heute morgen hat es ohne Unterbrechung geregnet und gewittert. Ich bin um 7 Uhr aufgestanden und habe ersteinmal die Heizung angeschaltet, denn es sind nur 14 Grad im Wohnmobil. Jetzt ist es gleich 9 Uhr und Bernd wird bald aufstehen. Gerade hat der Regen nachgelassen und ich halte Ausschau nach dem dicken Hund. Dieser hatte es sich in den vergangenen Tagen immer auf meinem Campingstuhl bequem gemacht, sobald ich auch nur kurz aufgestanden war.

Glaubt mir, es war gar nicht so einfach ihn von dort wieder runter zu bekommen. Er ist wirklich sehr gut genährt, um nicht zu sagen fett, trägt aber kein Halsband und hat ein total zotteliges ungepflegtes Fell. Bisher konnten wir nicht ausmachen zu wem er gehört. Heute morgen gegen sieben, als ich am Blog schreiben war und es wie aus Kübeln schüttete, stand er vor meinem Fenster und weinte herzerweichend. Er hatte scheinbar Licht gesehen und wollte nun rein. Immer wieder sprang er zum Fenster hoch und kratzte ans Auto. Natürlich war der arme Kerl pitschenass und mein Mitleid groß, also ließ ich ihn rein. Mein Gott, wie kann ein nasser Hund nur so stinken??? Ich befahl ihm auf einem Handtuch Platz zu nehmen. Anscheinend verstand er Deutsch, denn er wusste sofort was ich von ihm wollte.
Um 8 Uhr hörte der Regen auf und ich schmiss ihn wieder raus. Nun war Lüften angesagt und es wurde wieder ungemütlich kalt. Das Wetter soll heute unbeständig bleiben und wir werden weiterfahren. Wir haben nichts mehr an Essen, müssen also einkaufen und sind einstimmig der Meinung, hier nun lange genug gestanden zu haben. Gleich nach dem Frühstück, welches ich nun zubereite, soll es losgehen……  weiter Richtung Osten.

 

 

Womo

Wir stehen nun bei Toni in Conil. 31.12.2017 – 02.01.2018

Bei Facebook hatte ich zufällig Toni kennergelernt. Dieser wohnt seit 15 Jahren in Conil, hat dort ein Haus und uns angeboten in seinem Vorgarten zu stehen. Da wir unbedingt mal wieder an ein Stromnetz und Wäsche waschen müssen nehmen wir das Angebot dankend an. Abgemacht ist ein Treffpunkt, nähe seines Hauses und pünktlich um 15 Uhr sind wir dort. Toni kommt 2 Minuten später und wir fahren die letzten 400 Meter hinter ihm her. Er wohnt exakt 3 Kilometer von Conil entfernt und hat 3 Hunde, die uns sofort schwanzwedelnd begrüßen. Zuerst einmal zeigt Toni uns sein Haus, welches er extra für uns aufgeräumt hat.

 

Zur Begrüßung gibt es Bier, welches wir gemütlich im Garten zu uns nehmen. Toni hat in seinem Garten verschiedenste Gemüse angebaut und eine große Fläche mit einem Maschendrahtzaun abgetrennt. Hier leben mindestens 15 glückliche Hühner, die fast jeden Tag ein Ei legen. Da Toni sie nicht alle allein essen kann, verkauft er sie. In seinem Garten steht außerdem ein Mobilheim, welches er zur Zeit an Leute aus Malaga vermietet hat.

Diese kommen oft am Wochenende und genießen die See- und Landluft.  Wie er uns berichtet, putzt er manchmal auch eine Strandbar für 5 Euro die Stunde. Auch hat er seinen Garten schon des öfteren Wohnmobilisten zur Verfügung gestellt und so zusätzlich noch eine weitere kleine Einahme.
Während er etwas aus seinem Leben erzählt, rufen Nico und Claudia an. Die beiden sind zufällig in Conil und nachdem wir die Koordinaten durchgegeben haben, besuchen sie uns in Tonis Garten. Die Wiedersehenfreude ist riesig und Toni fährt sofort zur Tankstelle und besorgt weiteres Bier. Angeregt unterhalten wir uns.

Kurz bevor die Sonne untergeht, fahren die beiden zurück nach El Palmar, wo ihr Wohnmobil steht. Morgen wollen sie sich auf den Heimweg machen.

Bernd und ich hatten uns vorgenommen, das heutige Sylvester in der Stadt zu feiern, aber Toni setzt uns davon in Kenntnis, dass die Spanier zuerst mit der Familie zuhause feiern und erst gegen 2 Uhr morgens in die Stadt gehen. Vorher ist dort nichts los. Uns ist das viel zu spät und so nehmen wir Tonis Einladung an mit ihm den Sylvesterabend zu verbringen. Um 22 Uhr 30 gehen wir zu ihm rüber. Angelika, seine 69 jährige Nachbarin ist auch da und wir verstehen uns auf Anhieb. Als Mitbringsel hat sie selbstgebackene Kekse mitgebracht.

Es gibt viel zu erzählen und noch mehr zu lachen. Angelika ist genau wie ich ein typischer Wassermann und es gibt jede Menge Parallelen. Unter anderem hat auch sie im Hotelfach gearbeit, allerdings in der Schweiz und wohnt jetzt schon seit 17 Jahren in Conil. Deutschland vermisst sie überhaupt nicht und fühlt sich hier in Spanien pudelwohl.
Um 24 Uhr stossen wir mit dem Sekt an, den wir noch im Wohnmobil gefunden haben und zünden Wunderkerzen, die Nico uns am Nachmittag mitgebracht hatte, an.

Die ganze Zeit zischen die Hunde um den Tisch und wir müssen tierisch aufpassen, dass der Schäferhund von Angelika nicht die Getränke vom Tisch wedelt. Wir alle haben ausgesprochen gute Laune und als Bernd dann auch noch die Gitarre aus dem Wohnmobil holt ist der Abend perfekt.

Angelika ist hin und weg und Bernd hat jetzt einen neuen Fan. Wir alle fühlen uns mal wieder wie 16 und benehmen uns auch so. Herrlich!!  Bei jedem neuen Lied, welches Bernd anstimmt, nimmt Angelikas  Begeisterung zu. Sie ist wirklich hin und weg und wir lachen uns fast kaputt. Lange nicht mehr so ein witziges Sylvester gehabt. Danke Toni, für deine Gastfreundschaft !! Um 2 Uhr verabschieden wir uns und gehen gutgelaunt aber todmüde ins Bett. Toni geht noch bis 7 Uhr in die Stadt.

01.01.2018

Am nächsten Morgen erwachen wir gegen 10 Uhr. Toni ist schon wach und füttert die Hühner. Bernd und ich quälen uns aus dem Bett und stellen als erstes die Waschmaschine an, damit die Wäsche auf jeden Fall noch draussen trocknen kann, bevor es wieder dunkel wird. Danach will ich draussen unseren Fäkalientank leeren, merke aber das er irgendwie undicht ist und die Sch…… außer in den Behälter, den ich unter das Mobil geschoben habe, auch noch über diesen und auf den Boden läuft. Na toll!!! Jeden Tag ist etwas anderes und ich rufe schnell Bernd. Der ist natürlich wieder der Meinung, dass ich es kaputt gemacht habe und stocksauer. Ich lass ihn mit der Schei…… stehen und schrubbe alle Teppiche aus und bringe auch das restliche Wohnmobil auf Vordermann. An Wasser wird heute nicht gespart und nach geschlagenen 4 Stunden ist alles endlich einmal wieder porentief rein.

Gegen 17 Uhr machen wir uns mit den Rädern auf zu Dagmar. Bei ihr ist es Brauch, jeweils am ersten Januar , zu einem kleinen Sit in einzuladen und heute kommen auch wir in den Genuss. Via Handy finden wir den Weg und sind nach 7 Kilometern am Ziel. Obwohl wir eine halbe Stunde zu spät sind, sind wir die ersten. Das ist eben Spanien und ganz typisch für dieses Land. Wir nehmen im wunderschönen Garten Platz und nach nach füllt sich dieser.Zuletzt sind wir inclusive 3 Kindern 15 Leute.

Darunter viele Engländer, aber auch eine Spanierin. Wir unterhalten uns mit allen prächtig und ich merke einmal mehr, dass mein Englisch grottenschlecht ist. Als die Sonne untergeht werden 2 Feuerschalen in die Mitte gestellt und es hat etwas von Lagerfeuerromantik.

In der Küche hat Dagmar ein kleines Büfett angerichtet und es schmeckt einmal mehr fantastisch.
Gegen 21 Uhr 30 müssen wir uns allerdings auf den Heimweg machen, weil Bernd den Schlüssel zu Tonis Tor vergessen hat. Toni hatte uns schon am Nachmittag mitgeteilt, dass er gegen 22 Uhr in die Stadt will und demzufolge würden wir später, ohne Schlüssel, nicht mehr in seinen Garten kommen. Dagmar zeigt uns auf dem Handy eine Abkürzung. Die ist recht abenteuerlich , denn es ist stockfinster und geht kreuz und quer durch Wälder und Wiesen. Irgendwann kommen wir an einem Haus vorbei, vor dem 2 Hunde liegen. Mit lautem Gekläff stürmen sie auf uns zu und als ich schon denke, jetzt werden wir zerfleischt, ist die Kette zuende. Puh Glück gehabt, dass die beiden angeleint waren. Nun aber kommt ein Mann aus dem Haus und schimpft wie ein Rohrspatz. Ob mit uns oder den Hunden ist nicht zu erkennen. Eiligst fahren wir weiter. Mittlerweile ist kein Weg mehr zu erkennen und ich habe das Gefühl über eine Wiese zu fahren. Bernds Handy aber meint wir sind hier richtig und so fahren wir weiter. Endlich kommen wir wieder auf eine richtige Straße und nun dauert es nicht mehr lange und wir sind zuhause.

02.01.2018 Wohnmobilreparatur

Früh am nächsten Morgen wachte ich auf und kümmerte mich zuerst einmal um unseren Blog. Gegen 9 Uhr stand Bernd auf und ich mache für uns ein leckeres Frühstück. Tony ist auch schon wach und hat netterweise Brot für uns vom Einkaufen mitgebracht. Gleich nach dem Frühstück wird noch eine Maschine Wäsche gewaschen. Gegen 10 Uhr 30 ist sie fertig und ich mache mich mit den Fahrrad auf zum 4,5 Kilometer entfernten Supermarkt. Da es immer nur geradeaus geht, verfahre ich mich nicht. Eine geschlagene Stunde irre ich durch die Gänge, bevor ich endlich alles beisammen habe. Erwähnte ich schon, dass ich Einkaufen hasse??? Beim Bezahlen will mich der Kassierer um 10 Euro bescheissen, aber ich bemerke es natürlich und er rückt sie raus. Dann kommt das Schlimmste. Ich muss alle Einkäufe in meinen sämtlichen Taschen und den Rucksack unterbringen. Mit einer bis oben hin randvollen Satteltasche, 3 Plastiktüten, die dermaßen schwer am Lenker hängen, dass ich kaum noch lenken kann, den mit 6 Zweiliterflaschen gefüllten Rucksack und der 5 Liter Wassergalone auf dem Gepäckträger, fahre ich vorsichtig wieder zum Wohnmobil. Dort angekommen, verstauen Bernd und ich die Einkäufe. Bernd hat in der Zwischenzeit mit Tonis Hilfe 2 Mechaniker aufgetrieben, die um 16 Uhr 30 kommen wollen um den Fäkalientank und den Generator zu reparieren . Gut dass Toni alles übersetzen kann, denn das hätten wir nie hinbekommen. Bis dahin ist es aber noch Zeit und ich mache Wraps, gefüllt mit gerade gegrillten Hächnchen- und Schweinefleisch, Eisbergsalat, Tomaten und Knoblauchsoße, etwas Curry und Mayonaise. Gemeinsam mit Toni essen wir in seinem Garten. An dieser Stelle muss ich mich mal selber loben. Es schmeckte sensationell gut. Nach dem Essen schläft Bernd im Stuhl ein und bevor ich mich dran mache, mein Küchenchaos zu beseitigen, unterhalte ich mich noch ein wenig mit Toni. Nun kommen auch die 2 Mechaniker mit jeder Menge Werkzeug und einem Schweißgerät. Als erstes soll Bernd die Batterie abklemmen. Keine Ahnung warum. Wahrscheinlich könnte sonst das Wohnmobil in die Luft fliegen. Bernd rennt etwas kopflos hin und her und sagt ein ums andere Mal: Das gefällt mir jetzt gar nicht. An die Batterie vom Wohnmobil kommt man sehr schlecht ran und ob die vom Auto wieder angeklemmt werden kann, wenn alles fertig ist, bezweifelt Bernd scheinbar stark. Er macht echt einen sehr unglücklichen Eindruck. Dann sieht er sicherheitshalber noch einmal im Concordehandbuch nach und siehe da, man muss nur einen einzigen Knopf im Wohnmobil drücken und das ganze Auto ist ohne Strom. Die Mechaniker sind hochzufrieden und machen sich ans Werk. Zuerst wird ein neuer Krümmer an den Generator angeschweißt und dann machen sich die beiden an unseren Fäkalientank zu schaffen. Wir gut, dass Bernd diesen heute morgen gründlich gereinigt hat. Nach insgesamt einer guten Stunde ist alles erledigt. Wir dürfen jetzt 12 Stunden die Toilettenspülung nicht betätigen, damit alles durchhärten kann. Ob es erfolgreich war, kann ich also erst morgen berichten. Nun geht es ans Bezahlen. Der ganze Spass soll nur 30 Euro kosten. Wahnsinn, in Deutschland hätte wahrscheinlich schon die Anfahrt 65 Euro gekostet. Da Bernd nur einen 50 Euroschein hat und die Mechaniker nicht wechseln können, geht Bernd mit ihnen und Toni in die nächste Kneipe zum Bier trinken. Bezahlt wird mit dem Fünfziger und das Wechselgeld reicht um unsere Reparatur zu bezahlen. Gut gelaunt verabschieden sich  die beiden daraufhin. Mittlerweile habe ich meinen Abwasch erledigt und mit Toni gehe ich zu Angelika, die uns via Telefon eingeladen hatte. Toni begleitet mich und Bernd kommt 15 Minuten später, weil er erst noch sein Werkzeug wieder einräumen muss. Angelika wohnt nur 50 Meter von Toni entfernt und wir verbringen einen sehr netten Abend bei ihr. Ich bekomme sogar eine tolle Jacke und 2 Bücher geschenkt, ebenso 3 Pampelmusen. Erst gegen 22 Uhr bin ich wieder beim Wohnmobil. Bernd wartet schon, denn er ist schon eher gegangen, weil er noch die Bilder vom Blog hochladen wollte. Ich püttel noch etwas im Wohnmobil rum, während Bernd fern sieht. Als ich gerade mit allem fertig bin und auch fernsehen möchte, will Bernd schlafen und ich schreibe Blog. Nun ist es 1 Uhr nachts und ich bin fertig. Morgen geht die Fahrt weiter nach El Palmar.

03.01.2017

Heute ist das Wetter so herrlich und dank der Mauern um Tonis Haus dermaßen windstill, dass wir beschliessen, dieses auszunutzen und erst um 16 Uhr zu fahren. Während Toni, um uns rum ,in seinem Garten arbeitet, hängen wir faul in den Liegestühlen und lassen uns die Sonne auf dem Bauch scheinen. Es sind mit Sicherheit 19 Grad und das ist sehr untypisch für Januar. Um 14 Uhr gibt es Mittag. Ich habe ein Gulasch aus Schweine- und Hähnchenfleisch gemacht und zu meiner großen Überraschung schmeckt es wirklich gut. Dazu gibt es Folienkartoffeln mit Knoblaich- Mayosoße. Hmmmm, wirklich superlecker. Toni laden wir auch zum Essen ein, weil er so dünn aussieht. Auch ihm schmeckt es sehr gut. Hat er jedenfalls gesagt.Wir unterhalten uns noch etwas, bevor ich mich an den Abwasch mache und dann ist auch schon die Zeit des Abschieds gekommen. Mit dem Versprechen, auf jeden Fall, wieder zu kommen, drücken wir Toni und machen uns auf den Weg nach El Palmar. Also Leute, solltet ihr einmal hier in der Gegend sein und Strom für euer Wohnmobil brauchen, ist Toni auf jeden Fall der richtige Ansprechpartner. Schickt mir eine Mail und ich gebe euch die Telefonnummer.

 

 

 

„Baustelle“ Wohnmobil !!!
… nicht die Leiter zum Himmel, sondern zur Rückfahrkamera … da diese durch Feuchtigkeit „blind geworden“ war. Alles wieder o.k.

 

2 dicke Freundinnen … nach 2 Minuten Kennenlernen! … so sind halt die Wassermänner bzw. Wasserfrauen 🙂

 

Der liebe Hund von Angelika, namens Bella 🙂

 

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Womo

Alltag bei uns

Gestern erreichte mich die Nachricht von George aus Deutschland, der den ganzen Blog in einem Rutsch gelesen hat. Er ist der Meinung, ich solle einmal etwas über unseren Alltag schreiben,  und gerne erfülle ich den Wunsch.

Was ist jetzt anders als früher?

In erster Linie fühlen wir uns jetzt frei und das ist einfach toll. Bis zum Juli diesen Jahres war es so, dass wir unglaublich viel gearbeitet haben und kaum Freizeit hatten. Wenn man sie dann doch hatte, saß man eigentlich nur auf dem Sofa und hatte den Laptop auf dem Schoß um Karten zu spielen oder bei ebay zu stöbern. Große Strecken des Jahres hatte man das Gefühl, es ist Herbst oder Winter. Zum Rausgehen hatte man nach getaner Arbeit überhaupt keine Lust mehr. Lieber sah man sich noch einen Film an und ging dann ins Bett um am nächsten Tag denselben Trott zu haben. Wenn das Wetter ausnahmsweise einmal gut war, kümmerte man sich um den Garten. Die Vorfreude auf den Urlaub war jedesmal gigantisch, aber da wir immer nur 4 Wochen im ganzen Jahr hatten, ging er jedesmal fiel zu schnell rum. Auch der Hausputz nahm immer viel Zeit in Anspruch. Zeit und Ruhe einmal ein Buch zu lesen hatten wir nie. Seitdem wir im Wohnmobil leben, hat sich alles verändert. Bernd trägt keine Uhr mehr und wir richten unseren Tagesablauf quasi nach der Sonne. Jetzt haben wir Ende Dezember und natürlich ist auch hier in Spanien nachts empfindlich kalt. Anstatt wie früher um halb sieben aufzustehen, warten wir jetzt ab, bis gegen viertel nach neun die Sonne ins Wohnmobil scheint und es aufheizt. Das spart Energie und mit der muss man im Wohnmobil immer haushalten. Gerade im Winter, wenn die Sonne tief steht und sie es schwerer hat unsere Solarpanele zu füllen, muss man sehr darauf achten und immer alle Lichter usw. auszuschalten. Strom ist ein tägliches Thema und früher habe ich nicht einmal ansatzweise gewusst, welch ein Luxus er darstellt. Gott sei Dank haben wir einen Stromgenerator und sind somit autak, wenn es mal bedeckt ist. Wir müssen demzufolge nicht auf teure Camping- oder Stellplätze. Allerdings ist er nicht gerade leise, da der Auspuff kaputt ist. Demnächst haben wir einen Termin in der Werkstatt, in der es dann hoffentlich behoben wird. Trotzdem können wir das Ding natürlich nicht den ganzen Tag rattern lassen, denn wir wollen unsere Nachbarn ja nicht verärgern und auch nicht soviel Benzin verballern. Wenn unsere Stromanzeige zu wenig anzeigt, wird abends kein fern gesehen, sondern ein Hörbuch angehört, was auch ganz schön ist. Ebenso bei Kerzenlicht zusammen zu sitzen. Nach dem Aufstehen wurde früher ausgiebig geduscht oder gebadet. Welch ein Luxus, den ich damals aber nicht als solchen erkannt hatte. Heute ist duschen nur noch alle 3 Tage angesagt und manchmal werden es sogar 4. Und selbst dann stellt man sich maximal 5 Minuten darunter, denn auch Wasser ist in unserem neuen Leben ein hohes Gut und kein Tropfen wird verschwendet. Aufgrund meiner langen Haare verbrauche ich beim Duschen 6 Liter mehr als Bernd. In Zahlen ausgedrückt 20 Liter. Toll war, als der Atlantik noch etwas wärmer war, denn da konnte man dort schon mal die Vorwäsche erledigen, quasi das Einweichen und die Haare schon nass machen. So schaffte man es dann noch einmal 5 Liter Duschwasser zu sparen. Aber momentan ist es doch sehr sehr kalt.  Da wir meist frei stehen gibt es in den seltesten Fällen  Wasser und so müssen wir ,um dieses Aufzutanken entweder einen Stellplatz mit Wasser finden oder eine Tankstelle. Dieses widerrum bedeutet das ganze Wohnmobil abfahrbereit zu machen. Das heißt: Stühle und Tische reinstellen, alle Sachen festsurren und ordentlich verstauen, Schränke verriegeln, denn sonst purzelt das Geschirr während der Fahrt raus, Hubstützen einfahren und und und. Da wir aber Gott sei Dank einen Wassertank mit 340 Litern Fassungsvermögen haben, reicht unser Wasser meist 10 Tage. Viele haben nur 100 Liter und sind zu viert unterwegs. Da wird es dann schon problematischer. Heute verbrauchen wir in einer Woche soviel Wasser wie früher an einem Tag. Das heißt aber nicht, dass wir stinken, nur muss heute der gute alte Waschlappen herhalten. Aus demselben Grund, tragen wir heute unsere Sachen entschieden länger. Früher hatten wir 2 Waschladungen in der Woche. Heute eine in 10 Tagen. Den größten Teil des Tages verbringen wir nun draußen an der frischen Luft und zwar zu 95 Prozent mit Meeresrauschen und einem Wahnsinnspanorama. Frühstücken tun wir aber immer drinnen. Meist mache ich es, denn zu zweit im Womo rumlaufen macht mich wahnsinnig. Abgewaschen wird nur einmal am Tag, denn auch das spart Wasser und Gas. Nach dem Frühstück wird schnell geputzt. Das dauert allerdings nicht länger als maximal 20 Minuten. Aufgeräumt wird mehrmals täglich. Dadurch, dass ein Wohnmobil viel kleiner als ein Haus ist, braucht man nur wenige Teile rumliegen zu lassen und schon sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Jede Sache hat seinen Platz, was wirklich wichtig ist, denn sonst sucht man sich ständig dumm und dämlich.  Danach haben wir, wenn man vom Kochen einmal absieht, welches meist gegen 17 Uhr stattfindet, Feierabend. Meist ist es dann so 10 Uhr 45 und die Sonne scheint.Manchmal machen wir einen Spaziergang, manchmal eine Radtour.Als der Atlantik noch etwas wärmer war, waren wir jeden Tag schwimmen. Der Tag geht sensationell schnell rum. Ab halb 7 geht es dann wieder rein. Das ist der Zeitpunkt wo die Sonne untergeht und es auf Schlag kühler wird. Drinnen wird dann gekocht, oder spanisch gelernt, Blog geschrieben, gegessen oder irgendetwas repariert. Sehr oft, lernt Bernd auch neue Lieder auf der Gitarre, während ich lese, Blog schreibe oder fernsehe. Gegen 21 Uhr 30 schmeißen wir noch für 2 Stunden den Fernseher an. Ich schlafe allerdings schon um 22 Uhr ein. Bernd fährt dann die Antenne runter und macht alles auf. Wenn wir Großeinkauf machen, erledigen wir das oft mit dem Fahrrad. Dann werden sämtliche vorhandenen Satteltachen an die Räder geklemmt und zusätzlich noch Rucksatz und Tüten mitgenommen. Da wir oft einsam stehen, kaufen wir Brot immer auf Vorrat und frieren es ein. Mehr als 60 Euro geben wir pro Einkauf nicht aus, da wir sonst Probleme mit dem Stauraum bekommen. So oder ähnlich verlaufen unsere Tage und wir finden es herrlich. Unser Haus haben wir bisher nicht ein einzigen Tag vermisst. Im Gegenteil, wir können uns momentan gar nicht mehr vorstellen, in einem solchen zu wohnen und auch die Gartenarbeit fehlt uns überhaupt nicht. Wenn es uns irgendwo nicht mehr gefällt, oder wir das Gefühl haben, wir müssen nun einmal etwas anderes sehen, fahren wir eifach weiter.

 

 

 

Womo

Roche 3

28.12.2017

Heute war das Wetter nach 4 Tagen wieder echt schön. Wir hatten strahlenden Sonnenschein bei 18 Grad. Gegen Mittag sind Nico und Claudia abgefahren und nach der langen Zeit, die wir zusammen verbracht haben fühlen wir uns nun etwas einsam. Besonders Nico mit seiner ansteckenden, unkomplizierten und witzigen Art wird uns sehr fehlen. Bailey hatte den Abschied schon gespürt und war kaum von Bernds Seite weg zu bekommen. Zur Ablenkung haben wir dann erst einmal draußen gescrabblet und Bernd hat mit einem einzigen Punkt Vorsprung gewonnen. Danach haben wir uns dann noch gegenseitig spanisch abgefragt und waren beide mit unseren Leistungen sehr zufrieden. Gegen Abend füllte sich unser Platz. Die meisten kommen aus Richtung Mittelmeer und alle sind einstimmig der Meinung, dass es hier am Atlantik viel schöner ist. Eigentlich hatten auch wir vor am Mittelmeer zu überwintern, weil es dort angeblich viel wärmer ist, aber beim ständigen Vergleich der Wetterberichte kann ich das nicht wirklich bestätigen und so bleiben wir erst einmal hier. Ganz ehrlich: Schöner kann man einfach nicht stehen. Direkt am Atlantik, mit einem Wahnsinnspanorama und Meeresrauschen inklusive. Dies ist am Mittelmeer kaum möglich und die Stellplätze sind laut Aussagen der Neuankömmlinge alle gnadenlos überfüllt. Warum also bitteschön sollen wir dorthin? Trotzdem werden wir irgendwann natürlich weiterfahren, aber uns hetzt ja keiner und so genießen wir es hier noch ein bißchen. Abends schmeißen wir noch einmal den Generator an, weil wir den restlichen Pizzateig von Nico backen wollen. Leider wird aber der Teig nicht richtig gar und die Sicherung des Backofens springt raus. Egal, wir essen sie trotzdem, wie immer mit guten Apetit!! Danach sehen wir noch etwas fern und schlafen dann schnell ein.

29.12.2018 -30.12.2018

Nachdem es gestern sehr bedeckt war hatten wir heute grandiose 20 Grad mit 9 Stunden Sonne. Bernd hat eine Radtour von 8 Kilometern an die Promenade gemacht um dort unsere Haushaltskasse aufzufüllen und Gitarre zu spielen. War aber nicht besonders erfolgreich und etwas frustriert kam er nach Hause. Nun ja, so hatte er aber immerhin etwas Bewegung. Ich habe das wunderbare Wetter genossen und war sogar schwimmen. 15 Grad hatte das Wasser. Brrr kalt, aber 15 Minuten habe ich durchgehalten. Am Abend schrieb ich dann bei Facebook in der Untergruppe: Aussteiger und solche die es werden wollen einen kleinen Beitrag und postete 4 Bilder . Die Reaktion war überwältigend. Sogar ein Deutscher ,der hier in Conil wohnt hat geschrieben. Ich hatte zwar nichts vom Ort geschrieben, aber den hatte er anhand der Fotos erkannt. Zufällig hat er eine Finka mit einem privaten Stellplatz. Da wir unbedingt einmal wieder ans Stromnetzt müssen, um unsere Batterien ganz voll zu bekommen, haben wir uns nun morgen mit ihm verabredet. Wir waren nun seit unseren Besuch bei Daggi nicht mehr am Strom und ab und zu ist es wichtig, da sonst die Batterien kaputt gehen können. Zwar haben wir den Generator oft laufen, aber natürlich keine 12 Stunden durchgängig und das müssten wir, um sie wieder ganz voll zu bekommen. Aus diesem Grund wären wir sowieso in den nächsten Tagen losgefahren um einen Stellplatz zu suchen. Hier in Conil gibt es aber nur Campingplätze und die sind wirklich teuer. Darum ist es wirklich ein Glücksfall mit dem Angebot.

Womo

Weihnachten 2017 in Roche am Strand

Heute schien die Sonne den ganzen Tag . Gleich nach dem Aufstehen hatte Bernd bei seinem morgendlichen Spaziergang (ums Wohnmobil 🙂 ) eine künstlerische Eingebung und kreierte mit den vorhandenen „Mitteln“ (Figuren, etc.) eine individuelle  Weihnachtskrippe welche in die umgebende Natur integriert wurde. Davon machte er dann Fotos, welche als Weihnachtsgruß an all unsere Lieben versandt wurde. Das dauerte so seine Zeit.

Noch länger dauerte es jedoch einen Ersatzmusiker für die Weihnachtsgala bei meinem Bruder zu finden. Fleißige Leser wissen ja, (Achtung hier kommt Schleichwerbung)  dass er das einzige legendäre Schokoladenhotel Voss in Westerstede betreibt. Das Hotel ist über Weihnachten immer komplett ausgebucht und in den letzten 8 oder 9 Jahren haben wir jeden Heiligabend  dort verbracht. Das hatte den imens großen Vorteil, dass ich nie kochen musste. Dafür habe ich dann im Service geholfen und mein Bernd hat die weit über 100 Gäste mit Weihnachtsmusik beglückt. Viele Jahre auch zusammen mit seinen Kindern als x-mas-family-Band. Nach dem Essen hat er dann noch den Weihnachtmann gespielt und alle Gäste waren immer total begeistert. Meine Schwägerin hat ihn direkt nach jedem Fest angebettelt, es im nächsten Jahr wieder zu machen und wer sie kennt weiß, wie hartnäckig sie ist!
Dieses Jahr ging es aber wirklich nicht, weil wir ja das 1. Mal in Spanien überwintern wollten. Zwar wollten sie und mein Bruder uns dazu einfliegen lassen, aber da wir absolut unerfahren waren und nicht wussten, ob und wo wir unser heißgeliebtes Wohnmobil in Spanien einfach stehen lassen konnten, hatten wir schweren Herzens abgesagt. Glücklicherweise hatte sich aber jemand anderes gefunden, der bereit war am Heiligabend Bernds Job zu übernehmen. Soweit so gut.
Alles schien in Ordnung, bis heute Morgen gegen 11 Uhr mein verzweifelter Bruder anrief um in voller Panik zu fragen, ob wir noch einen Musiker oder Alleinunterhalter wüssten der einspringen konnte, denn der ürsprüngliche hatte gerade angerufen um abzusagen, weil er mit einer fiesen Grippe im Bett lag.  2 Stunden zermarterten wir uns die Köpfe und Bernd telefonierte sämtliche Leute ab, die er kennt und die in Frage kamen. Das war nicht so einfach, denn am Heiligabend haben nun mal die meisten Leute andere Pläne. Tatsächlich fanden sich aber zwei dazu bereit. Wir gaben meinen Bruder die Telefonnummern. Wie sich herausstellte konnte einer von beiden aber keine Weihnachtslieder spielen. Der andere wollte partout nicht in das Weihnachtsmannkostüm schlüpfen. Anscheinend hat ihn die Gage aber doch gelockt, denn letztlich erklärte er sich dann doch dazu bereit. Wie dem auch sei, wir machten uns den ganzen Vormittag verrückt und versuchten  von Spanien aus die Kuh vom Eis zu bekommen.
Am Ende war es dann aber viel Lärm um nichts und der totkranke, seit letztem Jahr engagierte Musiker, kam wohl in den Genuss einer Spontanheilung und erschien letztendlich doch um seinen Job zu machen. Davon erfuhren wir dann aber erst am Abend.

Mit großer Verspätung, aus besagten Gründen, machten wir uns dann an die Vorbereitung für unser Heiligabend. Wir hatten Rotwein gekauft und Nico machte daraus einen erstklassigen Glühwein. Bernd baute seine Musik auf und die ganze Zeit hörten wir Weihnachtsmusik um uns so richtig in Stimmung zu bringen. Die Sonne strahlte, aber da es sehr windig war, parkte Bernd unser Wohnmobil schräg hinter Nicos. Dann wurde noch der Windschutz aufgebaut und schon hatten wir es schön mukkelig und fast windstill. Bernd übte noch ein paar Lieder und als alles saß, gingen wir zu den 7 anderen Campern und luden sie zu unserem provisorischen Weihnachtsmarkt ein.

Alle waren begeistert und 20 Minuten später kamen sie rüber zu uns. Nico und ich schenkten Glühwein aus und Kekse wurden rumgereicht. Bernd sang hingebungsvoll Weihnachtlieder und alle sangen mit.

Es war wirklich schön. Die 4,5 Liter Glühwein waren ruckzuck leer und als Bernd 1,5 Stunden später die Gitarre aus der Hand legte düdelte Miroslav noch etwas auf ihr rum und wir unterhielten uns mit all den anderen. Jeder hatte Spannendes zu berichten und so verging die Zeit wie im Fluge. Nico und Claudia hatten sich schon vorher abgeseilt, denn sie hatten alle Hände voll zu tun um unser Weihnachtsmenü vorzubereiten. Um 19 Uhr war es dann soweit. Die anderen Camper hatten uns verlassen, denn auch sie wollten noch ein Festmahl zubereiten und wir gingen rüber zu Nico und Claudia. Claudia hatte das Wohnmobil wunderschön weihnachtlich dekoriert und den Tisch festlich gedeckt. Alles erstrahlte im Lichterglanz und wir waren schier begeistert.

Vorweg gab es einen Feldsalat mit Walnüssen, Jacobsmuscheln und allerhand anderer Leckereien. Dazu wurde warmes Brot und eine fantastische Knoblauchcreme gereicht. Claudia hatte sich selbst übertroffen und es war einfach sagenhaft lecker. Nun kam der riesige Chapaun, den Nico in seinem Grill seit Stunden gegart hatte auf den Tisch. Dazu gab es selbstgemachte Pommes, frische Erbsen , Wurzeln und eine Soße vom Feinsten. Es schmeckte fantastisch und ich aß mal wieder viel zu viel. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an euch beiden!!! Nun kam es zur Bescherung. Abgemacht hatten wir zwar uns nichts zu schenken, aber zur Sicherheit hatten Bernd und ich ein paar Kleinigkeiten besorgt und gerade ich, die soetwas überhaupt nicht kann, hatte am Nachmittag die Aufgabe gehabt, alles in Geschenkpapier zu wickeln. Dementsprechend sah es auch aus, aber weil wir ja im Kerzenschein saßen, fiel es nicht allzu doll auf. Dann wurden die Geschenke herumgereicht und ich war wirklich froh, dass wir jedenfalls ein bißchen hatten, denn Claudia hatte in den letzten Wochen tatsächlich alles registriert, was uns fehlte, wir brauchten oder gut fanden und nun wurden wir reichlich beschenkt. Lagsam glaubte ich wieder an den Weihnachtsmann und Bernd erging es genauso. Im Wohnmobil roch es wie bei Douglas, denn wir hatten unter anderem verschiedenste Düfte bekommen.

Nico bekam vom Weihnachtsmann (Claudia) keinen Duft, sondern seine geliebten Kümmelschnaps … na gut, wers mag 🙂

Später wurde allerdings der schöne Geruch von Filou überlagert, der schon wieder fürchterliche Blähungen hatte. Zeit für uns zu gehen. Mittlerweile war es aber auch schon fast Mitternacht und wir fielen todmüde ins Bett. Es war ein wunderschöner heiliger Abend, der schöner nicht hätte sein können. Naja, auf den Gestank Filous, der an innerliche Verwesung erinnerte, hätten wir eventuell verzichten können. 🙂

1.Weihnachtstag

Am ersten Weihnachtstag regnete es fast ununterbrochen und ich verließ unser Wohnmobil nur um mit Nico zu rauchen. Bernd hat seine Nichtraucherphase bisher durchgehalten und bekam überhaupt keine frische Luft.

… die verregneten Überreste vom „Weihnachtsmarkt“ … incl. abgesoffenen Krippenfiguren und selbstgebauten „Tannenbaum“ der Nachbarkinder

Wir lernten endlich wieder einmal ordentlich spanisch und auch das Wohnmobil wurde mehrfach gesäubert. Mittlerweile hatten wir von dem ganzen guten Essen eine Magenerweiterung bekommen und ständig Hunger. So machte ich uns am frühen Nachmittags Wraps mit Hühnerfleisch, verschiedenster Soßen (natürlich fertig gekaufte), Salat und Tomaten. Überraschendenweise schmeckten sie richtig gut und Bernd, der zuerst gar keinen wollte, wollte dann plötzlich noch einen zweiten. Bekam er aber nicht, denn am Abend gab es schon wieder leckere selbstgemachte Pizza von Nico und Claudia. Die beiden waren vernünftiger und schlugen unsere Einladung zum Wrapessen aus. Dafür nahm Miroslav sie an. Das war allerdings keine große Überraschung, denn wenn es ums Essen ging, hatte er noch nie etwas ausgeschlagen. Diesmal allerdings war es ein Abschiedsessen, denn kurz darauf, schmiss er sein gesammtes Hab und Gut, welches er in den letzten Wochen zusammen gesammelt hatte in den riesigen Container und verabschiedete sich von uns. Er hatte dem behinderten Mädchen versprochen mit ihr und ihrer Mutter in die Berge zu fahren und danach mit einem spanischen Pärchen und deren Sohn weiter zu fahren. Diese hatten ihn zu Weihnachten ein altes Fahrrad geschenkt und wollten ihre Reise nun unbedingt mit ihm fortsetzten. Die Mutter von dem behinderten Mädchen hieß Elba und hing mir schluchzend und weinend um den Hals. Sie hatte sich unsterblich in Miroslav verliebt und wusste nun nicht, woran sie mit ihm ist. Ich versprach ihr mit Miroslav zu reden und erfuhr von ihm, dass ihm seine Freiheit nun mal über alles ginge und er nur mit in die Berge fuhr, weil er es der Tochter versprochen hatte. Elba würde sich auch nur einreden ihn zu lieben, war seine Meinung und er war nicht gewillt, sein Leben zu ändern. Er wüsste genau, wie so eine Beziehung enden würde und zwar aus Erfahrung. Am Ende würde er, wie ein herrenloser Hund einen Tritt bekommen, war er sich sicher und dem wollte er entgehen. Ich ging wieder zu Elba, die schon gespannt gewartet hatte und Nico übersetzte für mich. Natürlich hatte sie auf eine andere Antwort gehofft, war aber froh, dass er zumindest ersteinmal mit in die Berge kam. Mit Tränen in den Augen verabschiedete sie sich von uns und auch Miroslav wurde verabschiedet,bevor er ins Auto stieg und abbrauste. Wir gingen wieder ins Wohnmobil.

Da es heute auch gut windig war , ist Nico noch kurz Kite-surfen gegangen, als die Sonne sich mal kurz blicken lies.

Mittlerweile war es fast 19 Uhr und Nico und Claudia schon wieder emsig am kochen. Pizzateig wurde selber gemacht, ebenso Tomatensoße und Hollandaise. Die Reste des Chaupans wurden kleingeschnitten und dienten ebenso als Belag für die Pizza, wie Unmengen von Käse. Ich dekorierte derweil unser Wohnmobil, denn heute sollte wieder bei uns gegessen werden und natürlich wollte ich Claudia in nichts nachstehen. Der Tisch wurde hübsch gedeckt, allerdings hatten wir keine Weihnachtsservietten und auch beherrschte ich nicht die tolle Serviettenform, deren Claudia mächtig ist. Alles in allem wurde es aber noch einmal sehr weihnachtlich, denn ich hatte alle verfügbaren Kerzen angezündet und die Lichterkette tat ihr übriges. Kaum war ich fertig, kamen die beiden auch schon und wir ließen es uns mal wieder schmecken. Wo soll das nur enden?? Natürlich hauten wir wieder mächtig rein. Es war aber auch zu lecker! Langsam entwickeln sich die Kochkünste der Beiden wirklich zu einer Tragödie und morgen gibt es Ente!!

2.Weihnachtstag

Die ganze Nacht hatte es heftig geweht. Gegen Morgen fing es dann auch an zu regnen und das tat es den ganzen Tag immer mal wieder. Uns störte es nicht besonders, Wir nutzen die Zeit um mal wieder ausgiebig spanisch zu pauken. Sobald wir damit anfangen überfällt mich jedesmal eine bleiernde Müdigkeit und ich muss mich jedesmal zusammenreißen nicht im Sitzen einzuschlafen. Nicht desto trotz bleibt immer mehr hängen. Mittlerweile sind wir bei Lektion 13 und es wird immer schwerer. Bernd schlägt sich wacker. Sobald Spanier auf unseren Platz kommen, versuche ich meine neuerworbenen Kenntnisse anzuwenden. Bernd verfällt aber nach wie vor ins Englische.  Trotzdem sind wir mächtig stolz wieviel wir schon verstehen. Mindestens 4 Mal täglich bürsten wir unsere Matten und Läufer aus. Dadurch, dass der Platz hier so matschig ist, sehen sie immer schlimm aus. Der Generator läuft auch immer häufiger, denn aufgrund der vielen Wolken, haben wir wenig Strom. Nico geht es nicht anders und so versorgen wir ihn gleich mit. Das funktioniert ganz einfach. Er muss nur seinen Stecker bei uns einstöpseln und der Generator erzeugt so genug Strom für beide Mobile.Abends geht es dann rüber zu Nico und Claudia und wir essen die Ente, die Nico, wie sollte es anders sein vorzüglich zubereitet hat. Dazu gibt es tatsächlich Klöße und Rotkohl und wie immer schmeckt es super.

 

Womo

Roche 3: 10.12.2017 bis …

10.12.2017

Heute brauchten auch wir wieder frisches Wasser und so fuhren wir gleich nach dem Frühstück los zur 5 Kilometer entfernten Tankstelle. Damit wir nicht schief angesehen wurden tankten wir dort natürlich und machten auch gleich unseren Benzinkanister für den Generator voll. Auch heute war es wieder bedeckt und darum wollten wir am Abend den Generator laufen lassen. Nico sollte sich auch gleich mit anklemmen. so würden wir alle keine Stromprobleme bekommen. Den Wassertank voll zu bekommen dauerte ewig, denn das Wasser lief extrem langsam. Ich machte auch gleich 2 Eimer voll, denn so konnten wir einige Kleinteile waschen. Voll beladen fuhren wir nach getaner Arbeit zurück nach Roche und stellten uns an unseren alten Platz.
Nun kam sogar die Sonne kurz raus und ich nutzte die Gunst der Stunde ein kleines Sonnenbad zu nehmen.

Bernd probierte derzeit mal seine „mittlere PA-Musikanlage“ am 220 V-Aussenanschluss aus 🙂

Nico und Claudia waren den ganzen Tag in Action, denn morgen mussten sie nach Deutschland fliegen. Claudia putzte das Wohnmobil und Nico schnappte sich die Wäsche und fuhr damit zum Waschsalon. Anschließend betankte er noch seine Gasflasche und auch die Betten wurden frisch bezogen. Alles sollte schön sein, wenn sie in 6 Tagen wiederkommen.
Unterdessen studierte Bernd den Wetterbericht und stellte entsetzt fest, dass ein Sturm aufziehen sollte. Windstären bis zu 120 Km/h wurden in der kommenden Nacht erwartet und 4 Meter hohe Wellen. Wir standen zwar auf den Klippen und die Wellen würden uns nichts anhaben können, aber Bernd war trotzdem mehr als beunruhigt. Umkippen würden wir wohl nicht, denn mit dem ganzen Wasser an Bord und den vollen Benzintank wogen wir sicher 7,5 Tonnen. Auch sollte es einen Wolkenbruch geben, der uns etliche Liter Regen bescheren würde. Da unser Wohnmobil ziemlich am tiefsten Punkt stand, hatte Bernd vielleicht auch die Befürchtung, dass es mit den Schlammlavinen den Abhang runterrutschen könnte, aber das ist nur eine Vermutung meinerseits. Auf jeden Fall wollte er das Mobil sicherheitshalber umparken. Der ganze Platz wurde inspiziert und abgeschritten, sämtliche Windapps studiert. Am Ende stellten wir das Mobil ca. 30 m weiter entfernt direkt hinter Nicos und Claudias. Die beiden hatten schon mehrere Stürme hinter sich und sahen es etwas entspannter. Unser Mobil würde so etwas geschützer stehen und Bernd war beruhigt.
Nico bereitete dann noch unsere Rippchen in seinem Supergrill zu und dazu gab es Bohnen in Tomatensoße, welche Claudia machte. Abgerundet wurde es dann noch durch einen gemischten Salat meinerseits.

Nico und Bernd „supergelaunt“ beim x-ten Bierchen … vor oder nach dem Essen ??

Es war mal wieder ein Festessen und da es mittlerweile viele waren konnte es man auch sehr gut auf der Waage sehen. Nico war überzeugt, dass diese kaputt wäre, denn laut unserer Waage hätte er 5 Kilo zugenommen. Das könne nicht sein ,meinte er, denn dann würde er ja wie ein Michellinmännchen aussehen. Er befragte Claudia, nach ihrer Meinung. Diese fragte ihrerseits, ob er die Wahrheit oder die höfliche Version hören wollte. Nico sah sie verunsichert an und entschied sich dann für die Wahrheit. „Naja, du hast jetzt ein Doppelkinn und auch sonst können 5 Kilo gut angehen,“ meinte sie. Nico war noch immer überzeugt, dass unsere Waage falsch ging. Diese Überzeugung schwand dann am nächsten Tag, als er versuchte in seine lange Jeans zu kommen.Ich versuche das gar nicht erst. Nun wollen wir gemeinsam abnehmen. Allerdings erst nach Weihnachten!!! Gegen 23 Uhr 30 gingen wir ins Bett.

Orkan

Der Wind hatte zugenommen und trotzdem schliefen wir rasch ein. Allerdings nicht lange. Gegen ein Uhr tobte ein Orkan und unser Wohnmobil schaukelte nun trotz der Hubstützen sehr. Gegen 2 Uhr hörten wir dann außerdem deutlich unsere Fernsehsatellitenanlage. Diese war natürlich nicht aufgestellt, aber trotzdem fegte der Wind darunter und ein ums andere Mal knallte sie anschließend wieder aufs Dach. Gegen 4 Uhr knallte es ununterbrochen und Nico schrieb uns eine Whatsappnachricht in der er uns mitteilte, dass das Schlimmste erst gegen 7 Uhr kommen würde. Wir hatten wirklich die Befürchtung, dass die Antenne samt Halterung rausgerissen werden könnte und wir dann ein Loch im Dach hätten. An Schlaf war natürlich überhaupt nicht zu denken und ich sollte im Universum bestellen, dass die Satelitenschüssel halten sollte. Bernd betete derweil. Gegen 6 Uhr 30 hatte der Sturm seinen Höhepunkt erreicht. Er fegte mit 120 Klamotten übers Land und mit Blick auf die Decke hielten wir uns ängstlich an den Händen. Bernd sagte ein ums andere Mal, dass er sich in Fahrtrichtung stellen hätte sollen, denn dann hätte es der Wind schwerer gehabt unter die Schüssel zu kommen. Das aber war jetzt zu spät und alles lamentieren half nichts. Gegen 7 Uhr fing es dann auch noch zu regnen. Das Wasser klatschte nur so aufs Wohnmobil und es war ein irrer Krach, der noch durch die donnernden Wellen verstärkt wurde. Vor unserem Fenster sahen wir nun Taschenlampenlicht.
Nico und Claudia hatten ihr Wohnmobil verlassen und rannten zum Leihauto, welches sicher hinter einem Container stand. Sie mussten los zum Flughafen. Wir blinkten unsererseits mit den Taschenlampen und verabschiedeten sie so. Wie Nico uns später berichtete, war es eine Höllenfahrt und er wurde mehrmal auf die Gegenrichtung geweht. Überall lagen umgekippte Bäume. Gott sei Dank kamen sie aber heil in Malaga an, allerdings hatte der Flug 1,5 Stunden Verspätung. Gegen 9 Uhr ließ bei uns der Sturm nach und ich schlief dann bis halb 11 Uhr. Bernd war schon auf. Ich glaube er hatte gar nicht geschlafen.

Hier Fotos vom nächsten Morgen …  unsere beiden Wohnmobile waren die einzigen, die beim Sturm dageblieben sind:

Den Tag verbrachten wir komplett im Wohnmobil. Wir verließen es nur um mit den Hunden spazieren zu gehen. Gegen Nachmittag kam dann die Sonne wieder raus, aber wir waren sooo müde, dass wir uns zu nichts aufraffen konnten. Bernd befestigte zur Sicherheit die Satellitenschüssen mit Klebeband. Gott sei Dank war sie nicht aus der Verankerung gerissen worden. Ob sie noch funktioniert konnten wir bisher aber nicht feststellen, da es immer noch windig war und wir sie nicht aufstellen wollten.

… also macht Ines es sich gemütlich im adventlichen Wohnzimmer

Gegen 20 Uhr gingen wir ins Bett und hörten uns die 1. CD vom Thrillerhörbuch von Sebastian Fitzek – mit dem Titel:  DAS PAKET an, welches wir zum Abschied von der ARU geschenkt bekommen haben. Nun ist es 8 Uhr morgens und ich werde mal zu den Hunden rübergehen und einen kleinen Gang mit ihnen machen.

Lange nichts geschrieben

Ja,das liegt daran, dass ich in letzter Zeit super schlafe. Die Zeiten wo ich immer um halb 5 Uhr wach war und Blog schreiben konnte sind anscheinend vorbei. Ob das an der Cola light liegt? Ich hatte mich nämlich vor 2 Wochen bei Lidl vergriffen und anstatt die normale Freeway Cola ligt zu kaufen, versehentlich die coffeinfreie erwischt. Claudia machte mich irgendwann darauf aufmerksam. Ich hatte das gar nicht bemerkt und auch geschmacklich keinen Unterschied festgestellt. Das lag wahrscheinlich daran, dass wir vorher irgendeine andere Billigcola getrunken hatten, da wir keinen Lidl finden konnten. Diese andere schmeckte so furchtbar, dass die coffeinfreie von Lidl immer noch um Welten besser schmeckt. Mit Cola hat es jetzt nur noch die Farbe gemeinsam und ich als alter Colajunkee habe nun das Gefühl mich ausserordentlich gesund zu ernähren. Jedenfalls was die Flüssigkeitsaufnahme betrifft. Leider mag ich ja überhaupt kein Wasser. Wasser schmeckt nun mal nach nichts und ist meiner Meinung nach zum Waschen da. Wie dem auch sei, ich schlafe momentan wie ein Baby und stehe jetzt selten vor halb 8 auf. Bernd schläft dann natürlich noch und theoretisch könnte ich dann schreiben, aber wir haben ja zurzeit die beiden Hunde von Claudia und Nico in unserer Obhut. Die beiden sind den ganzen Tag bei uns draussen vor dem Wohnmobil. Gegen 21 Uhr verfrachte ich sie dann rein, allerdings nicht zu uns, sondern in das Wohnmobil, welches Nico und Claudia hier haben stehen lassen. Da ich von mir ausgehe und allerhöchstens 8 Stunden ohne in die Hose zu machen aushalte, führt morgens mein erster Weg zu dem Wohnmobil nach nebenan und nicht mehr zum PC. Jeden Morgen werde ich freudig, aufgeregt und erwartungsvoll begrüßt und mache mit den beiden einen ausgibigen Spaziergang.

Wenn ich dann wiederkomme ist Bernd schon wach und es wird gefrühstückt. Tja und dann ist meistens das Wetter so schön, dass es eine Schande wäre im Mobil am PC zu sitzen. Wir gehen erst wieder rein, wenn die Sonne untergeht und dann bringen wir uns mit Lichterketten und Adventskerzen in vorweihnachtliche Stimmung und üben spanisch. Natürlich gehe ich auch am Mittag noch mal mit den Hunden Gassi und vorm Schlafengehen selbstverständlich auch. Gestern sollte Bernd einmal den letzten Gang machen. Das gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht, denn Bailey rührte sich trotz Rufens seitens Bernd zuerst keinen Millimeter von mir weg und auch Filou drehte immer schon nach wenigen Schritten wieder um und kam zurück zu mir. Da wir keine Leine finden konnten halfen nur Leckerlis, die Bernd solange auswarf bis ich außer Sichtweite war und sie ihm nun problemlos folgten.

Nach dem Spaziergang hat Bernd den Beiden erst einmal je ein Teppichstück spendiert, wo sie es sich gleich gemütlich machten… soviel Luxus muss sein !

Nach dem großen Sturm hatten wir, bis auf gestern ausnahmslos gutes Wetter. Gestern bezog es sich ab Mittags, aber wir hatten 17 Grad, was für Dezember echt warm ist. Heute ist etwas Regen angesagt, bevor es morgen bis Sylvester wieder traumhaft werden soll. Heute nacht war es mit 14 Grad sehr mild. Ansonsten fallen hier die Temperaturen teilweise unter 6 Grad und am Abend machen wir nun immer die Heizung an. So ist es muckelig warm und kuschelig. Jeden Abend, wenn wir in unserem schönen Wohnmobil sitzen, strahlen wir uns an und sind absolut happy.

Ines schreibt an Ihrem blog … oder übt gerade die Weihnachtsgeschichte ?? Oh Bernd,wie konntst du so ein schreckliches Foto dort rein stellen????? Man man man

Vorgestern war es abends zwar sehr kalt, aber wir sind trotzdem mindestens eine halbe Stunde draussen gewesen. Ich hatte gelesen, dass die Chance auf Sternschnuppen sehr groß sein sollte. Ich hatte vorher in meinem ganzen Leben nur 2 Stück gesehen und hatte noch ein paar Wünsche. Bernd erging es ähnlich und gemeinsam starrten wir in den Himmel. Und tatsächlich haben wir in der kurzen Zeit 5 Stück sehen können. Soviele Wünsche hatten wir gar nicht und so galt unser letzter Wunsch dem Weltfrieden. Bisher hatten wir immer nur auf ihn getrunken, dass nützt aber anscheinend nichts. Danach googleten wir ersteinmal was Sternschnuppen überhaupt sind. Etwas intelligenter schliefen wir dann schnell ein.

Miroslav

Als sich der Sturm letzte Woche ankündigte wollten wir Miroslav warnen, aber der war nicht auffindbar. Sein Lager auf den Klippen hatte durch den Orkan sehr gelitten. Seine Strandmuschel war kaputt und seine Matraze, die er von irgendwo angeschleppt hatte klitschenass. Ebenso seine Kissen und alle anderen Sachen. Miroslav erschien erst 2 Tage später wieder, allerdings nur kurz und wenig gesprächig. Völlig untypisch für ihn. Irgendjemand hatte seine Sachen durchwühlt und wohl auch einge Teile mitgehen lassen, dass war ihm scheinbar aber egal. Er verschwand recht schnell wieder und kam erst vorgestern zurück. Er legte seine Matratze zum Trocknen in ein Zelt, welches herrenlos umhergeweht war und von einem Müllmann in den großen Container geschmissen wurde. Auf Bernds Tip holte Miroslav es wieder raus. Dann verschwand er wieder. Wie wir von unserem Nachbarn erfuhren ist er momentan anscheinend in einer großen Kriese. Jemand hatte ihn angeboten ihn mitzunehmen in die Mongolei. Das wollte er auch. Nun war es aber so, das er letzte Woche eine Frau kennengelernt hatte, die eine 18 jährige schwerstbehinderte Tochter hatte. Bernd hatte an dem Abend mit Miroslav Gitarre gespielt und die beiden leisteten uns Gesellschaft. Diese Frau hatte sich nun scheinbar in ihn verliebt, wohl auch weil er so gut mit ihrer Tochter klar kam und wollte jetzt dass er bei ihr blieb. Das stürtzte ihn jetzt echt in einen Interessenkonflikt und wenn ich gewusst hätte was eine neue Frisur so alles anrichten kann, hätte ich es wahrscheinlich gelassen. Ich glaube, wir werden Miroslav nicht wiedersehen. Schade eigentlich, denn wir hatten uns wirklich an ihn gewöhnt. Nun wird er seine Freiheit wohl gegen eine Beziehung eintauschen. Ob er damit wohl zurechtkommt??? Ich kann es mir kaum vorstellen. Wir wünschen ihm alles Gute!

Neue Nachbarn

Für 2 Tage war ein Ehepaar mit einem Offroadfahrzeug für 2 Tage hier. Auch sie haben ihr Haus verkauft und sind ausgestiegen. Der Vorteil ihres Autos ist, dass sie überall parken – und auch Feldwege befahren können.

Aus meiner Sicht, die einzigen Vorteile, denn sie haben kaum Platz und müssen ständig das Zelt oben auf ihrem Auto aufbauen. Auch haben sie keine Standheizung und mögen morgens kaum aus dem Bett steigen, weil es bitterkalt ist. Gestern abend saßen sie in warmen Jacken und dicken Decken noch bis spät abends vor ihrem Auto und froren trotzdem erbärmlich. Drinnen sitzen geht ja nicht bei dem kleinen Auto und Bernd und ich beglückwünschten uns mal wieder, dass wir uns für unseren saugemütlichen Concorde entschieden haben. Die beiden sind heute abgereist. Sie wollen nach Marocco, denn dort ist es entschieden wärmer. Nächstes Jahr wollen wir auch nach Marokko, allerdings nur wenn Claudia und Nico mitkommen, denn alleine trauen wir uns nicht so recht. Ansonsten können wir uns über den Winter hier echt nicht beschwerer. Gestern zum Beispiel war Bikiniwetter. Zwar hat man hier im Dezember nur ca 15- 17 Grad, aber die Sonne hat wirklich Kraft und scheint fast immer. Wenn man windgeschützt sitzt, steigt das Thermometer in der Sonne auf 27 Grad. Herrlich und spätestens  wenn uns die Schnee- und Schmuddelwettervideos von unseren Daheimgebliebenen erreichen, wissen wir mal wieder wie gut wir es haben!! Seit dem 19. September, den Tag wo wir uns auf den Weg Richtung Süden gemacht haben, hatten wir exakt 5 Regentage. Wobei man auch dort nicht von ganzen Tagen reden kann. Höchstens mal ein, zwei Stündchen und danach wieder Sonnenschein. Wenn ich eins sicher nicht vermisse, ist es das Wetter in Deutschland. Eigentlich vermissen wir überhaupt nichts, wenn man mal unsere Freunde, Kinder und Familie außen vorlässt. Wir hoffen doch sehr, dass ihr uns mal besucht!!!! Der Flug für Carina und ihren Freund ist schon gebucht. Sie kommen vom 3.02.-10.02. zu uns. Und auch David will kommen. Vorraussichtlich sogar schon im Januar. Vielleicht klappt es ja auch irgendwann mit Kim, meiner jüngsten Tochter und Jessica, meiner ältesten. Die Einladungen stehen und Platz genug haben wir auch. Ich vermisse euch!!! Bennet hat dieses Jahr keinen Urlaubsanspruch mehr, wird aber hoffentlich auch im nächsten Jahr kommen. Dann kann Bernd endlich wieder mit ihm Musik machen. Ich weiß, dass er das tierisch vermisst. Meine Eltern könnten sich eigentlich auch mal in den Flieger setzten, ebenso meine Geschwister nebst Anhang. Ja und dann sind da noch Mario und Nathalie, Veronika mit Hannes, Claudia mit Uwe, Stefanie,die ARU,unsere Coutryfreunde und noch so einige mehr. Platz haben wir genug!!! 3 Leute können immer bei uns schlafen und zur Not haben wir sogar noch ein Besuchszelt. Also, bucht schon mal!!! Wir würden uns ehrlich freuen!!! Gestern abend ist noch ein Bulli mit einem jungen Pärchen gekommen. Die beide haben gerade ihr Studium hinter sich gebracht und gönnen sich nun eine Auszeit, solange das Geld reicht. Morgen kommen Nico und Claudia wieder. Nico hat schon eine Ente vorgebraten und bringt sie mit hierher. Ebenso Rotkohl und Knödel. Wie bitteschön soll man denn da zu einer besseren Figur kommen??? Ach egal, ich hab ja einen Mann. Zufällig auch noch den besten der Welt!!!

Komische Geräusche aus der Toilette !?

Vorgestern habe ich mal das ganze Wohnmobil gesäubert. Tatsächlich habe ich komplett alle Schränke ausgeräumt, ausgewischt und wieder eingeräumt. Kein Teil ist auf seinem Platz geblieben und nicht ein einziger Staubkrümel hat überlebt. Beim Abräumen der Badezimmerborte sind mir leider einige Teile ins Klo gepurtzelt. Das hatte ich unmittelbar vorher geputzt und desinfiziert. Deshalb und nur deshalb stand der Deckel noch offen.Und das,obwohl ich es nach jeder Benutzung sofort zu schließen habe. Das hat Bernd mir mindestens schon 100 Mal eingebläut und als das immer noch nicht den gewünschten Erfolg hatte, hat er sogar einen Zettel mit der Aufschrift: KLO SCHLIESSEN!!! an der Tür angebracht. Diesen Zettel sehe ich jetzt jedes Mal, wenn ich auf dem Thron sitze und schließe nach jedem Geschäft gewissenhaft den Deckel. Nur eben leider einmal nicht. Das lag aber auch daran, dass ich beim Putzen ja den Zettel nicht sehen konnte und plumps ist das passiert, was Bernd tunlichst vermeiden wollte. Wir haben nämlich eine Zerhackertoilette, was bedeutet, wie der Name schon sagt, die AA bei jedem Spülen zerhackt wird. Nun, gespült hatte ich ja noch nicht, aber trotzdem sind die Teile ganz nach hinten gerutscht und ich konnte sie nicht mehr sehen. Soon Scheiß!! Wie bitteschön, sollte ich das denn nun wieder herraus bekommen??? Zuerst versuchte ich es mit einem Teelöffel. Keine Chance !!! Dabei bemerkte ich allerdings, dass das Klo ganz tief drin doch noch nicht sooo sauber war. Anschließend kam die Bratwurstzange zum Einsatz. Leider auch erfolglos. Nun half nur noch eins: Einen Gummihandschuh anziehen und mit den Fingern versuchen möglichst tief in das Innenlebens der Toilette vorzudringen und diese zu erforschen. Dabei fällt mir gerade diesen Satz ein: Wir schreiben das Jahr 2017 …. Unendliche Weiten… Die Concorde ist mit ihrer 2 Mann starken Besatzung aufgebrochen, neue Welten und ferne Länder zu erkunden und scheitert nun an diesem elendigen Klo. Ich schweife mal wieder ab. Zurück zum Thema. Meine Wurstfinger waren zu kurz und ich schon ganz verzweifelt. Bisher hatte Bernd von meinem Faux pas noch nichts mitbekommen und das sollte nach Möglichkeit auch so bleiben. Dann hatte ich die glorreiche Idee, mit Schwung einen Eimer Wasser ins Klo zu kippen. Gedacht, getan. Der Schwung war etwas zu groß, was daran lag, dass  mein Stresspotential etwas erhöht war und zur Folge hatte, dass ein guter Teil des Wassers  auf dem Boden landete. Na prima, nun hatte Bernd noch einen weiteren Grund zum Meckern. Denn die Kautschukmatte in unserem Badezimmer kann eines ganz prima und zwar sich mit Wasser vollsaugen. Und wenn Bernd eines hasst, ist es wenn das Bad schwimmt. Trotzdem war die Aktion von Erfolg gekrönt, denn im Klo befand sich nun ein Lippenstift nebst dazugehöriger Kappe und ein Feuerzeug. Schnell fischte ich alles raus. Der Lippenstift landete im Müll und ich hoffte alles wäre jetzt gut. Leider stellte Bernd am folgenden Tag fest,dass die Toilette beim Absaugen ungewöhnlich laute Geräusche macht und fragte mich, ob mir das auch schon aufgefallen wäre. Natürlich verneinte ich. Auf seine Frage, ob mir vielleicht etwas ins Klo gefallen sei, druckste ich etwas herum und schon war ihm klar, was vermutlich die Ursache war. Dabei war ich mir ziemlich sicher alles wieder herraus gefischt zu haben, leider nur ziemlich. Man, war der sauer!!! Die nächste Stunde verbrachte er damit in unserem Concordewälzer (technische Unterlagen) und bei google zu lesen. Dann holte er sein Werkzeug und baute die Verkleidung rund um die Toilette ab. Nun wurden alle Rohre überprüft. Es war allerdings wohl nichts verstopft und bevor die ganze Toilette auseinandergenommen werden sollte, kam er zu dem Schluss, dass das Geräusch ja nicht sooo laut ist und baute erst einmal alles wieder zusammen.
Ich sonnte mich derweil, denn heute war es superwarm und eine wunderbare Gelegenheit meine Bräune etwas zu vertiefen. Natürlich hoffe ich inständig, dass die Toilette uns nicht im Stich lässt. Merkwürdige Geräusche macht sie allerdings noch immer.Komisch oder???

15.12.2017

Heute hat es immer wieder geregnet. Narürlich bin ich trotzdem mit den Hunden spazieren gegangen. Denen scheint das Wetter egal zu sein. Jedenfalls beim Gassigehen. Ansonsten steht Bailey ständig vor unserem WOMO und bellt, weil er rein will. Das gibt es aber nicht,denn gestern haben wir ja gerade so schön sauber gemacht. Außerdem haben wir Teppich und würden die Haare von den beiden wahrscheinlich nie wieder raus bekommen. Bernd steht jedesmal auf, wenn Baily bellt und lässt ihn ins andere Mobil. Das hatte Claudia picobello sauber gemacht bevor sie abgereist sind und ratet mal wie es jetzt aussieht? Genau!! Wie Sau. Der halbe Strand liegt dort auf der Erde und zusätzlich ist jetzt nach dem Regen alles mit einer dicken Lehmschicht überzogen. Zusätzlich könnte man von Bailys  Haaren dort glatt 3 Pullover stricken.Wie schön, dass sie ihr eigenes Mobil haben!! Ansonsten müssen wir aber oft über die beiden lachen und die Spaziergänge tun eigentlich auch ganz gut. Bernd hat heute gekocht. Es gab Fisch, der zwar etwas salzig geraten war , aber ansonsten sehr lecker. Dazu gab es Kartoffeln , in Butter gedünstete Karotten und Zucchini. Natürlich sah die Küche bei ihm während des Kochens ordentlicher aus als bei mir, aber ich kenne jetzt sein Geheimnis. Er nutzt nämlich außer der Küche, noch die Schmutzwäschetruhe im Schlafzimmer, die Bank im Wohnzimmer und die Treppenstufe um dort Sachen abzustellen. Dann ist es ja wohl kein Kunststück, dass die Küche nicht so unordentlich ist,oder??? Weil er so wunderbar gekocht hat, habe ich mich um den Abwasch gekümmert. Das nennt man mal Teamwork!
Nun bin ich gerade vom Gassigehen wieder da. Bernd spielt Gitarre, ich schreibe Blog. Es ist 18 Uhr 35 und schon fast dunkel. Nun werden wieder Kerzen angezündet und dann spanisch gelernt. Wir sind jetzt mit der Lektion 12 fast durch und es wird immer schwerer. Besonders schnell kommen wir irgendwie nicht voran. Wir lernen eine Lektion und lassen diese dann erst einmal sacken. Im Sackenlassen sind wir spitze. Das können wir bequem 10 Tage hintereinander. Was das Lernen angeht sieht es anders aus. Da schaffen wir nicht einmal 2 Tage in Folge, geschweige denn 3.
Gerade spielt Bernd den Song Halleluja. Wirklich wunderschön!! Übermorgen wird er 54 Jahre und heute morgen hat er mich davon in Kenntnis gesetzt, dass er mit 54 nicht mehr rauchen will. Höchstwahrscheinlich wird er morgen den halben Tag seine Hypnose CD hören. Also meine Unterstützung hat er!!! Ich mach aber nicht mit!!!!!

19.12.2017

Nico und Claudia sind wieder da und wir hatten noch richtig Stress. Sie wollten am 16.12. abends wieder da sein und zwar gegen 21 Uhr. Um 19 Uhr ging ich duschen und sah noch einmal zu den beiden Hunden. Bailey schlief schon im Wohnmobil und Filou stand bei dem Mann, der schon seit Tagen sein Mobil rechts vor unserem gestellt hatte und mir total unsympathisch war. Das schien ihn aber nicht abzuschrecken und jeden Tag laberte er mir ein Kotelett ans Ohr. Alle seine Geschichten hatten eins gemeinsam. Sie klangen durchweg negativ und er wartete förmlich auf die nächste Katastrophe. Ich persönlich empfinde solche Leute immer als sehr anstrengend und war jedesmal sehr froh, wenn er wieder ging. Sein Hund hieß Juli und permanent war er auf der Suche nach einem Zweithund für ihn. So hatte er einen Hund am Strand gefunden, aber der war zu scheu und ging zwar hin und wieder mit ihm und Juli spazieren, verschwand dann aber immer wieder. Ich sah noch wie er Filou einige Leckerlis gab und ging dann duschen. Nach 5 Minuten war ich fertig und Filou weg. Zuerst machte ich mir keine großen Sorgen, denn Filou geht nie mit anderen mit. Das änderte sich nach einer halben Stunde, denn Filou war immer noch nicht weder da. Ich sagte Bernd, dass ich vermutete, dass Filou mit dem Negativmenschen unterwegs war, aber mir nicht sicher war. Mittlerweile war es dunkel und wir suchten abwechselnd den Strand und den Riesenplatz ab. Immer mit einer Taschenlampe bewaffnet und laut rufend. Kein Filou in Sicht!! Wir hofften inständig, dass der Mann bald wiederkommen möge und waren schier am Verzweifeln. Schließlich hatten wir die Verantwortung und bisher war alles gut gegangen und nun soetwas. Nur noch 30 Minuten bis Nico und Claudia hier sein wollten. Es war stockfinster und wir schickten mehrere Stoßgebete zum Himmel. Einzeln und gemeinsam. Natürlich wurde auch wieder das Universum involviert. Ich malte mir mittlerweile alle möglichen Horrorszenarien aus. Plötzlich sahen wir Licht und stürtzten aus unserem Wohnmobil. Es waren aber nur unsere anderen Nachbarn, die Filou natürlich auch nicht gesehen hatten. Frustriert wollten wir wieder rein gehen, als plötzlich der Mann den Strandweg hoch zu uns kam. Seinen Hund hatte er an der Leine. Von Filou keine Spur. Ich fragte ihn, ob er diesen gesehen hatte und er sagte: Ja, er tobte doch hier rum! Ich fragte:“ Wann?? Du hast ihn doch mitgenommen oder???“ Da sah ich auf einem Mal Filou auf mich zukommen. Man waren wir froh. Uns fielen mehrere Felsblocke vom Herzen. Der Mann meinte, der Hund wäre ihm nachgekommen und er hätte zwar geh zurück gesagt, aber das hätte nichts genutzt und so ist er weiter gegangen. Insgesamt 2 Stunden waren sie unterwegs und ich war wirklich krachsauer und meinte zu ihm: “ Das kannst du doch nicht machen!!! Wir haben uns die totalen Sorgen gemacht!“ Er meinte daraufhin, er hatte unsere Nummer nicht, ansonsten hätte er uns angerufen. Ich war immer noch sauer, aber auch total erleichtert. Keine 10 Minuten später kamen Nico und Claudia und konnten ihre Hunde wohlbehalten in die Arme schliessen.

Kurze Zeit später fuhren wir mit dem Leihauto nach Conil und aßen jede Menge Tapas. In Conil tobte das Leben und die Tapasbar war unglaublich voll. Es war sehr lecker und 2 Mal wurde nachgeordert. Danach bestaunten wir die riesige Schneekugel (?) auf der Strasse und die tolle Weihnachtsbeleuchtung.

Mittlerweile war es 23 Uhr 40 geworden und wir beschlossen draußen unter einem Heizpilz noch jeder einen Havannaclub mit Cola zu trinken. Bernd hatte in ein paar Minuten Geburtstag und so konnten wir alle zusammen anstoßen. Gesagt getan und kurz vor 24 Uhr stellte Nico seine Atomuhr auf und wir zählten die letzten Sekunden gemeinsam ab. Dann stießen wir mit unseren Getränken an, gratulierten Bernd und sangen ihm Happy Birthday, welches er selber anstimmte und lautstark mitsang. Gott sei Dank, denn wir hätten allein wahrscheinlich keinen Ton richtig getroffen.

Dann fuhr uns Claudia in flottem Tempo nach Hause und wir nahmen noch den ein oder anderen Absacker. Am nächsten Tag, dass Wetter war mal wieder fantastisch, hingen wir den ganzen Tag in unseren Campingstühlen und ließen uns die Sonne auf dem Bauch scheinen. Plötzlich war Filou abermals verschwunden. Da auch der Mann mit seinem Hund nicht in seinem Wohnmobil war, vermutete ich sofort, dass er Filou wieder mitgenommen hatte. So war es auch, wie wir 2,5 Stunden später feststellten. Wir waren echt sauer, denn ich hatte ihm schon gestern deutlich gesagt, dass es ein Unding wäre uns nicht Bescheid zu sagen. Claudia ging zu ihm hin, klopfte ans Wohnmobil um ihm ihre Meinung zu sagen, aber er haute ihr, mit den Worten: Halt deine Fresse, die Tür vor der Nase zu. Nun kam Nico auf den Plan und die Sache eskalierte etwas. Am nächsten Tag reiste dieser unsäglich Mensch dann ab. Juchhu!!!

Miroslav ist wieder da

Welch eine Überraschung!!! Miroslav ist wieder da. Die Beziehung zu der Frau wäre ein sehr kurzes Kapitel gewesen, erklärte er in englisch und nahtlos fügte er sich wieder sich wieder ein. Ein Unterschied bestand allerdings. Sein Lager auf den Klippen hatte er aufgegeben und nun wohnt er quasi in unserem Vorgarten.

Das Leben ist nun allerdings schwerer geworden, denn der Supermarkt und auch das Restaurant in Roche hat nun bis zur nächsten Saison geschlossen. Für Miroslav war es die Hauptessensquelle. Auch sind nicht mehr soviele Leute hier auf unserem genialen Stellplatz, die ihm essenstechnisch unter die Arme greifen. Gestern machte ich ihm erst einmal 2 dicke belegte Brote und abends bekam er ein Nudelgericht. Heute morgen war er plötzlich wieder autak. Freudestrahlend zeigte er uns seinen Fund. Er hatte einen halben Liter abgelaufene Milch gefunden. Zusätzlich eine Tüte Spinat, welcher natürlich auch abgelaufen war und außerdem 3 Eier unbestimmten Datums. Schnell machte er sich davon ein ordentliches Frühstück, natürlich nicht ohne uns zu fragen, ob er uns einladen dürfe. Mit den Worten, dass ich Spinat hasse, lehnte ich dankend ab. Auch die anderen verzichteten und so ließ er es sich alleine schmecken. Irgendwo hatte er ein hübsches Windlicht aus Metall gefunden, welches er mir schenkte und zusätzlich eine Fußmatte, welche jetzt vor unserem Wohnmobil liegt.
Am Nachmittag nahm Claudia eine Yogastunde bei ihm und Nico traute sich trotz seiner schlechten Erfahrungen mit dem Petermännchen (giftiger Fisch ) ins Wasser um zu surfen. Vorher beschäftigten er und Bernd sich stundenlang mit unserem Generator. Dieser funktioniert zwar, doch ist der Krümmer durchgerostet und wir benötigen demnächst wohl einen neuen.

Es war fast windstill und mit 18 Grad wärmer als die Tage zuvor. Jetzt wo Nico und Claudia wieder da sind, vernachlässigen wir mal wieder unseren Spanischkurs. Zwar fragen wir uns noch gegenseitig ab und das Erlernte sitzt auch, aber wir lernen keine neue Lektion. Bernd ist sowieso der Meinung, dass wir dazu noch Jahre Zeit haben und so lassen wir es ruhig angehen. Mittlerweile wird Bernd auch schon etwas ruhiger. Er raucht ja seit seinem Geburtstag nicht mehr und zwischendurch lagen seine Nerven, gelinde ausgedrückt, ziemlich blank.

Restless legs

Claudi hatte mir aus Deutschland eine ganze Plastiktüte mit verschiedesten Pulvern, Tabletten und Viaminen mitgebracht und will meinen Restless legs zuleibe rücken. Nun nehme ich morgens, mittags und abends eine Magnesiumtablette und einmal in der Woche verpasst Bernd mir eine B12 Vitaminspritze in meinen Hintern. Gestern zum ersten Mal und 2 Stunden konnte ich nicht wirklich gut sitzen. Zusätzlich soll ich jetzt jeden Tag ein Glas Wasser mit Kaliumpulver trinken und heute kommt noch irgendetwas anderes dazu. Zeitgleich ab heute soll ich meine Tablettendosis runterfahren und ganz langsam ausschleichen. Ich bin zu allen Schandtaten bereit und werde über Erfolg oder Mißerfolg berichten. Für diejenigen, die nicht wissen was Restless legs sind eine kleine Zusammenfassung. Dopamin, welches für die Entspannung im Körper zuständig ist, kann aus irgendeinem Grund nicht im Gehirn andocken und somit ist eine Entspannung nicht möglich. Jedesmal, wenn man einschlafen möchte, fangen die Beine wie verrückt an zu kribbeln. Es ist so ähnlich, als ob irgendjemand Strom durch diese leitet und absolut unangenehm. Nur wenn man mit den Beinen strampelt wird es kurz besser. Allerdings nur 5 Sekunden und so strampeln die Betroffenen die ganze Nacht herum, anstatt zu schlafen. Sollte man das Glück haben und es schaffen trotzdem irgendwie einzuschlafen, bewegen sich die Beine auch ohne Zutun automatisch. Sobald man allerdings aufsteht ist dieses Syndrom verschwunden und man ist völlig beschwerdefrei. Nun ist es aber so, dass wenn man die ganze Nacht herumwandert, am Tag todmüde und wenig leistungsfähig ist. Ein wirklich beschissener Kreislauf an dem ca. 4 Millionen Menschen in Deutschland leiden und der nur durch starke Tabletten mit etlichen Nebenwirkungen in den Griff zu bekommen ist und selbst das nicht immer. Diese Krankheit gilt als unheilbar, aber Claudia hat im Strunzgesundheitsforum von Betroffenen gelesen, die dieses scheinbar in den Griff bekommen haben. Diese hat sie nun kontaktiert und gemeinsam haben sie einen Gesundheitsplan für mich ausgearbeitet. An den werde ich mich nun vorschriftsmäßig halten und euch berichten. Mir graust schon jetzt vor der nächsten Nacht, denn ich werde meinen Tablettenkonsum halbieren. Ich lass mich überraschen und bin guter Dinge.Nachtrag: Das mit dem Halbieren hat noch nicht geklappt, denn laut Claudia muss ich erst mehr Magnesium einschleichen.

Supi, nun steht unsere schöne alte Tanne aus dem Reiherhorst auf dem Weihnachtsmarkt in Lingen … und erfüllt dort ihren letzten Dienst
… mit einem Schwerlastkran wurde die Tanne über das Haus gehoben… wäre gerne dabei gewesen!!!!!

 

20.12.2017

Heute hatten wir tatsächlich 19 Grad und was das Beste war, keinen Wind. Als ich aufstand war Bernd schon unterwegs und kam erst eine Stunde später wieder. Er hatte einen langen Strandspaziergang gemacht und durfte sich nun an den gedeckten Frühstückstisch setzen. Danach wurden wieder alle Stühle rausgestellt und wir alberten draussen rum. Irgendwann kam Miroslav und ich machte ihm 2 Brote. Unser Kühlschrank ist nun fast leer und spätestens übermorgen steht ein Großeinkauf auf dem Programm. Mittags kam die deutsche Frau aus dem Emsland, die hier schon seit 3 Jahren wohnt mit ihrem Mann vorbei. Sie gab uns einen Tip, bezüglich eines anderen tollen Stellplatzes, ganz hier in der Nähe. Nico und Claudia schwangen sich auf ihren Roller und fuhren einkaufen und auf dem Rückweg machten sie sich auf die Suche nach diesem.
Ich ging unterdessen schwimmen und hielt es tatsächlich 20 Minuten im Wasser aus. Es war irre kalt. Sicher nicht mehr als 15 Grad und als ich rauskam war ich völlig ausgekühlt. Trotzdem war es herrlich erfrischend. Kaum wieder beim Wohnmobil angekommen, kamen auch Nico und Claudia zurück. Sie hatten den anderen Platz gefunden. Er war nur 3 Kilometer von unserem entfernt und da Nico uns diesen unbedingt zeigen wollte, machten Bernd und ich uns mit Nico und den beiden Hunden auf den Weg. Wir liefen immer am Strand entlang und das Tempo der beiden Männer war für mich gigantisch. Gott sei Dank hatte ich meine Nordicwalkingstöcker mitgenommen. Tatsächlich hatten wir unser Ziel nach 3 Kilometern erreicht und nun führte eine Treppe mit mindestens 40 Stufen nach oben. Wer mich kennt weiß, dass Stufen und Ines nicht zusammengeht und völlig schachmatt kam ich oben an. Die Frau hatte nicht zuviel versprochen. Der Platz war wirklich toll und was das Beste war, er war näher an der Zivilisation. Schnell war abgemacht, wie wir unsere Wohnmobile positionieren wollten. Übermorgen nach dem Wasser tanken und einkaufen wollten wir hierher, aber ersteinmal war noch der Rückweg angesagt. Völlig durchgeschwitzt und gefühlsmäßig 3 Kilo leichter kamen wir dann wieder zuhause an. Leider hielt dieses Gefühl nicht besonders lange, denn ich machte mir erst einmal 2 Scheiben Brot und zwar bevor ich die Tafel Schokolade vertilgte. Zuvor hatten Nico und ich einen Abnehmplan ausgearbeitet. Dieser sollte zusätzlich viel Sport beeinhalten, aber erst nach den Feiertagen beginnen. Mir graust jetzt schon davor.
Bernd und ich hatten heute nicht so eine tolle Stimmung. Ich hatte mal wieder vergessen, den Klodeckel nach Toilettenbenutzung, zu zuklappen und er hat nun im Innendeckel  einen Zettel mit der Aufschrift: Deckel schließen!!! Das gilt auch für Dumme!!! angebracht. Das fand ich etwas frech und war beleidigt.

Danke an Kathyleen für dieses schöne Foto … wie Recht sie hat !!!!!

21.12.2017  Besuch in Conil  – aber nichts los ….

Heute wollte Bernd tatsächlich einmal in der Stadt Gitarre spielen und natürlich wollte ich mit. So machten wir uns um 12 Uhr auf den Weg ins 12 Kilometer entfernte Conil. Der Weg dahin ist wirklich sehr gebirgig und trotz dem Bernd kein e-bike hat, legte er ein wahnwitziges Tempo vor. Angekommen in Conil merkten wir gleich, dass es mit dem Spielen hier heute nichts werden würde, denn die Stadt war wie ausgestorben. Wie in ganz Spanien üblich hatten hier alle Geschäfte von 1 Uhr- bis 17 Uhr Siesta und demzufolge waren auch fast keine Leute unterwegs. Wir setzten uns auf eine Bank und verspeisten die mitgebrachten Brote.
Dann machten wir noch einen ausgedehnten Stadtbummel

und beschlossen vor einem kleinen Restaurant noch einen Kaffee zu trinken. Beim Bestellen desselben sah ich in der Auslage verschiedene Tapas, die sahen so lecker aus, dass ich gleich vier verschiedene orderte. Hunger hatten wir nach dem Brot zwar keinen, aber der Apetit kommt ja bekanntlich beim Essen und so war es denn auch. Gemütlich in der Sonne sitzend vertilgten wir die ordentlichen Portionen und waren, wie immer beim Essen, blendenster Laune. Bis zum letzten Krümelchen wurde alles aufgegessen und pappsatt ging ich zum Bezahlen. Überraschenderweise kostete alles zusammen nur 7, 50 Euro und wir beschlossen sofort, es uns hier in naher Zukunft noch einmal gut gehen zu lassen.

 

 

… schöne Gasse in Conil. die Weihnachtsbeleuchtung sieht am Abend echt toll aus !!

Auf dem Rückweg kehrten wir noch bei Daggi ein. Stephanie, Bernds ehemalige Bandkollegin hatte eine CD mit ihren eigenen Songs aufnehmen lassen und uns diese nun quasi als Weihnachtsgeschenk für uns zu Daggi geschickt. Wieder zuhause angekommen, hörten Bernd und ich sie sogleich an und waren total begeistert.

Diese tolle CD von Stephanie sollte jeder besitzen, der Country-Music liebt ! Echt toll … Stephanie verkauft die bestimmt auch gerne ?!

Die Qualität war 1 A und der Gesang wirklich ganz toll. Danke liebe Stephanie, wir hoffen du kommst uns bald mal besuchen!

22.12.2017  Bernd kocht für uns !!!

Nach gemeinsamer Absprache gestern abend hatten wir uns nun doch entschlossen auf diesem Platz zu bleiben und hier Weihnachten zu feiern. Heute waren Bernd und ich schon um 8 Uhr aufgestanden und setzten uns um 8 Uhr 30 in Bewegung um Wasser aufzutanken.
Zuvor hielten wir noch an einer Werkstatt um einen neuen Krümmer für unseren Generator einbauen zu lassen. Der Mechaniker war alles andere als gesprächig und nachdem er sich den Generator angesehen hatte ging er einfach weg. Wir warteten 10 Minuten, aber er kam nicht wieder und ich machte mich auf dem Weg zu ihm, um zu fragen wie lange es in etwas dauern würde. Überraschenderweise sagte er heute würde es nichts werden und wir sollten Dienstag morgen wiederkommen.
Wie gut das ich gefragt hatte, denn sonst würden wir dort jetzt noch stehen. Gleich gegenüber der Werkstatt war ein Einkaufsladen und ich fragte den einsilbigen Menschen, ob wir während des Einkaufens unser Wohnmobil bei ihm stehen lassen könnten. Das durften wir und so machten wir uns auf den Weg. Bernd wollte heute ein Gericht aus dem Kochbuch nachkochen, welches er von Nico und Claudia zum Geburtstag bekommen hatte und hatte nun den Auftrag sämtliche Zutaten dafür einzukaufen. Ich war für den restlichen Einkauf zuständig und so machten wir uns mit 2 Wagen auf den Weg. Es dauerte bestimmt 1,5 Stunden bis wir alles zusammen hatten und mussten fast 160 Euro zahlen. Bernd hatte sich im Vorweg sämtliche Zutaten auf spanisch übersetzt, damit ja nichts schief ging und an der Kasse trafen wir uns dann wieder. Sofort berichtete er mir, dass der Mann an der Fleischtheke die Schweinemedallions sehr merkwürdig geschnitten hatte. Verständnislos sah ich ihn an und sagte: Schweinemedallions liegen doch im Kühlregal im Ganzen und man kann sie selber schneiden. Nun war es aber zu spät, denn alle Sachen lagen auf dem Band an der Kasse. Nach dem Bezahlen ging es zurück zum Wohnmobil und wir hatten wirklich Probleme alles unterzubringen.
Irgendwann war aber auch das vollbracht und wir fuhren zurück zum Stellplatz. Nun durften Nico und Claudia los. Sie hatten die ganze Zeit unseren Platz frei gehalten und nun würden wir dasselbe für sie tun. Bernd und ich spielten Scrabble aber vorher hörte Bernd noch einmal Stephanies tolle CD an.
Nach 3 Stunden kamen Nico und Claudia wieder, parkten an der selben Stelle wie zuvor und wir alberten etwas rum. Um 17 Uhr 30 fing Bernd an zu kochen und pünktlich um 19 Uhr war er fertig. Es schmeckte wirklich prima, auch wenn es keine Schweinemedallions waren, sondern wie Nico sofort feststellte, Gulaschfleisch. Die Soße war ihm fantastisch gelungen und so aßen wir jeder 2 Teller voll.

Da es Sahnesoße war, hatten wir heute morgen natürlich gleich ein halbes Kilo mehr drauf. Dann überraschte uns Bernd noch mit einem Nachtisch, den er sehr stilvoll in Gläsern angerichtet hatte. Joghurt mit Erdbeeren und Schokosoße. Wirklich superlecker, wie ich fand. Der Abwasch blieb dann an mir hängen. Bernd und Nico gingen rüber zu unseren Nachbarn. Diese hatten ein kleines Lagerfeuer gemacht und alle standen gemütlich darum herum. Nachdem ich die Küche wieder auf Vordermann gebracht hatte, stellte ich den Fernseher an und es dauerte nicht lange und Bernd kam auch. Gemeinsam sahen wir noch einen Film und schliefen danach recht schnell ein.

23.12.2017

Heute hat meine Mama Geburtstag und wir sind in Gedanken natürlich bei ihr. Auf diesem Wege noch einmal alles Liebe für Dich. Wir hoffen du hast schön gefeiert. David, mein Sohn ist auch dort. Eigentlich wollte er jetzt bei uns sein, aber die Flüge waren unerschwinglich. Nun kommt er hoffentlich im Januar. Hier war es heute den ganzen Tag bedeckt und ziemlich kühl und das  obwohl die Vorhersage Sonne versprochen hatte. Wir nutzten das Wetter um richtig Weihnachtsputz zu machen. Als alles fertig war, stellte Bernd seinen Verstärker nach draußen und legte die Weihnachts CD, welche er vor Jahren mit Carina und Bennet aufgenommen hatte auf und die Lieder tönten über den ganzen Platz. Natürlich sangen wir lautstark mit und Bernd wurde etwas melancholisch. Als die CD durch war, hörten wir dann Weihnachtsmusik, welche Nico und Claudia mitgebracht hatten. Vorher hatten wir 3 Stunden unseren Generator laufen lassen, sodass wir nun mit dem Strom rumaasen konnten. Sämtliche Nachbarn waren ausgeflogen und so störten wir niemanden. Am frühen Abend kamen sie allerdings wieder. Sofort wurde ein kleines Feuerchen gemacht und wir unterhielten uns dreisprachig. Irgendwann mittendrin kam noch ein junges Pärchen mit einem kleinen KInd auf unseren Stellplatz gefahren und wurden sofort integriert. Sie wollten allerdings weiter nach Portugal fahren. Erst aber kamen sie zu uns ins Wohnmobil und da beide auch Ingenieure waren, hatten Bernd und sie viel Gesprächsstoff. Im Wohnmobil war es muckelig warm und gemütlich. Nico und Claudia kamen natürlich auch noch dazu und so war unsere Runde komplett. Um 21 Uhr 30 waren dann aber alle wieder verschwunden und wir sahen noch etwas fern, bevor wir einschliefen. Morgen wollen wir hier einen kleinen Weihnachtsmarkt machen. Rotwein ist gekauft und daraus machen wir Glühwein. Bernd hat sich bereit erklärt Gitarre zu spielen. Nico hat tatsächlich einen Chapaun ( 3,5 Kilo schwerer Masthahn) bekommen. Das wird morgen unser Weihnachtessen werden. Wir freuen uns schon.

Wir wünschen euch allen frohe und besinnliche Weihnachten !!!

 

Womo

Roche 01.12.2017 bis 09.12.2017

Da wir gestern erst um 2 Uhr im Bett waren, wachte ich heute auch erst um 8 Uhr auf. Definitiv zu spät um Blog zu schreiben, denn ich musste zuerst einmal die Spuren des gestrigen Saufgelages beseitigen. Kaum war ich fertg, war Bernd auch schon wach und machte sich eine Schüssel Cornflakes. Brot war uns mal wieder ausgegangen, wie auch alles andere und wir mussten heute, wollten wir nicht verhungern, unbedingt einkaufen.Danach machten wir das Wohnmobil abfahrbereit und verabschiedeten uns von all den netten Leuten hier. Nun kam auch Leben in das Wohnmobil von Nico und Claudia. Wir gaben ihnen die Koordinaten von dem Traumstellplatz in Roche. Dort wollten wir uns treffen und fuhren schon mal los.

… wir verlassen den Parkplatz / Stellplatz in Rota

Eigentlich wollten wir 2 Einkaufsstellen anlaufen. Lidl, wegen meiner heißgeliebten Cola light und Mercadoner, aber da es schon wieder Schwierigkeiten bereitete einen Lidl zu finden und einen dazugehörigen Parkplatz, kauften wir alles dort und ersparten uns den Stress noch einen Supermarkt anzufahren. Ich hasse einkaufen! Voll beladen ging es weiter nach Roche. Dort angekommen, standen jede Menge Fahrräder auf unserem alten Stellplatz und auch ein kleineres Wohnmobil stand etwas im Weg. Ich fragte den Besitzer, ob er bereit wäre sein Wohnmobil ein wenig umzuparken. Er hatte nichts dagegen und so fuhren wir, die Fahrräder ignorierend, zu unserem alten Platz. Ich machte mich sofort daran,Hamburger vorzubereiten und war gerade damit fertig, als Nico und Claudia kamen. Auch sie fanden diesen Platz traumhaft und stellten sich schräg hinter uns. Danach ließen wir uns die Burger schmecken. Miroslav war auch noch immer da und auch er bekam einen ab. Wir verbrachten einen schönen Tag draußen auf unserer Terasse und abends luden uns Nico und Claudia zum Langusten und Lachs essen ein. Es schmeckte vorzüglich, denn Nico ist ein begnadeter Koch und hat im Gegensatz zu mir sichtlich Spaß daran. Heute ginen wir aber relativ früh zu Bett, denn der gestrige Tag saß uns noch in den Knochen.

02.12.2017

Am nächsten Morgen war es wahnsinnig kalt und nach dem Blogschreiben verkroch ich mich zwecks Aufwärmen nocheinmal zu Bernd ins Bett. Der war auch schon wach und wir unterhielten uns bis die Sonne ins Wohnmobil schien und die Heizung ihr übriges tat. Nun war hier richtig Winter. Das heißt, Nachts ist es bei 6 Grad empfindlich kalt und auch am Tag kommen wir nicht über 14 Grad.

Allerdings bei strahlendem Sonnenschein und so saß ich ab 13 Uhr wieder in kurzer Hose draußen. Claudia und Nico schlafen generell länger und als sie endlich aus ihrem Wohnmobil kletterten, verging der Tag wie im Fluge. Claudia und ich machten zusammen mit den Hunden noch einen etwas längeren Strandspaziergang. In derselben Zeit machten sich Bernd und Nico am Wohnmobil zu schaffen um Möglichkeiten zu finden, eine Außenbeleuchtung an der Markise zu anzubringen. Nico meint, dass es kein Problem wäre und nun müssen wir nur noch eine LED Beleuchtungsleiste finden und kaufen.Heute wollte Nico unbedingt Rippchen machen und ich einen Thunfischsalat dazu. Nachdem die Sonne untergegangen war, machten wir uns an die Arbeit. Gegessen werden sollte bei uns und ich gab mir allerhand Mühe den Tisch einzudecken und hübsch zu dekorieren. Plötzlich klopfte es. Es waren Nico und Claudia mit betretenden Gesichtern. Sie hatten die Rippchen mitgebracht , die sie vor 2 Tagen einvakuummiert gekauft hatten. Nun waren sie der Meinung, diese würden merkwürdig riechen und wollten unsere Meinung dazu hören. Wir beschnupperten den Fleischberg von allen Seiten und fanden den Geruch auch etwas merkwürdig. Ich wollte ein kleines Stückchen anbraten und probieren, wie es schmecken würde, aber schnell wurde klar, dass es wahrscheinich sowieso keiner essen würde. Nico war total frustriert, hatte er sich doch so darauf gefreut uns mit seinen sensationellen Kochkünsten zu verwöhnen. Nun musste Plan B herhalten. Ich hatte noch ein ganzes Hähnchen im Kühlschrank, allerdings keinen Backofen zur Verfügung, weil wir ja nicht am Strom standen. Ich fragte Nico, ob er es in seinem Supergrill zubereiten könne, denn bei ihm schmeckt es immer so fantastisch. Mit dem Hähnchen in der Hand zogen sie vondannen und das Fleisch ließen sie bei uns. Mir widerstrebte es entsetzlich, es weg zuschmeissen und so rief ich meinen Vater, der ja Meisterkoch ist, in Westerstede an. Meine Eltern waren gerade aus dem Urlaub zurück gekehrt und noch dabei die Heizung wieder hochfahren zu lassen, als mein Anruf kam. Auch wir hatten unsere Heizung angestellt und im Wohnmobil bereitete sich eine wohlige Wärme aus. Zusätzlich allerdings auch ein wirklich sehr strenger ekeliger Fleischgeruch. Ich schilderte meinen Vater das Problem und er sagte, man könne das Fleisch auf keinen Fall mehr essen, denn dann könnten wir eine Eiweißvergiftung bekommen. Er war noch dabei mir wissenschaftlich zu erklären, warum die so sei, als mir auf einmal kotzübel wurde. Durch die Wärme der Heizung war der Geruch des Fleisches so penetrant geworden, dass ich anfing zu würgen und es den Anschein hatte, ich müsse mich übergeben.So stelle ich mir Leichengeruch vor! Jetzt da ich es gerade schreibe, kommt es mir schon wieder hoch. Unter Kotzgeräuschen beendete ich das Telefonat und Bernd schrie immer wieder panisch:“ Nicht ins Wohnmobil, nicht ins Wohnmobil!“. Ich stürmte zur Treppe.  Bernd immer hinter mir her und dann gab er mir auch noch einen Schubs. Nach seiner Aussage wollte er mir nur liebevoll hinaushelfen. Das Resultat blieb dasselbe. Ich segelte die Treppe hinunter und verdrehte mir so richtig schön das Bein. Sofort wollte Bernd mir aufhelfen, aber ich musste erst einmal den Schmerz abklingen lassen. Auch Claudia stürmte aus ihrem Wohnmobil und ich biss die Zähne zusammen. Bernd wurde zu allem Überfluss auch noch sauer, weil er mir beim Aufstehen helfen wollte, ich ihm aber abwies, weil ich erst einmal warten musste, bis der Schmerz abebbte. Schimpfend verschwand er im Mobi und ich stand ganz langsam auf. Mein Bein tat höllisch weh und knickte immer weg. Dann quälte ich mich zurück ins Wohnmobil. Bernd hatte derweil das Fleisch nach draußen gebracht und anständig gelüftet. Danach noch zusätzlich Parfüm versprüht, damit auch der letzte Geruch übertünscht wurde. So stelle ich mir Leichengeruch vor. Nach einer Stunde war das Hähnchen fertig und wir trafen uns alle zusammen in unserem Wohnmobil. Dazu gab es Reis und eine Championcremesoße und natürlich mein Salat. Es schmeckte wirklich lecker.

Ich hätte es nie so hinbekommen und wir aßen bis wir pappsatt waren. Danach wurde schnell der Tisch abgeräumt und wir spielten Tic Tac Boom. Wir mussten dermaßen lachen, dass ich heute regelrecht Muskelkater im Bauch habe.

HI Nico, meine Lesebrille steht Dir auch mit 38 Jahren gut… Cowboys have fun !!
Oh man, da sind die beiden süßen Deko-Figuren aber umgefallen 🙂

Wir spielten bestimmt 2 Stunden, ehe jeder in seinem Wohnmobil verschwand. Zuvor rauchten wir draußen bei klarem Sternenhimmel noch eine Zigarette. Und ich sagte: „2 Schaut mal, der tolle Mond.“ Worauf Nico erwiderte:“ Ich sehe ihnschon doppelt !!!“ Darauf Bernd: „Welchen von beiden meinst du?“ Ich fiel vor Lachen fast um und als Bernd sich dann auch noch vor Nicos und Claudias riesigem Wohnmobil aufbaute, dieses umarmte und sagte:
“ Ich seh den großen Wagen!“, war es gänzlich vorbei und ich machte vor Lachen beinahe in die Hose. Es war 1 Uhr als wir endlich schliefen.

03.12.2017

Heute nacht war es wirklich eisigkalt und eigentlich ist es jetzt mit 7 Grad Außentemperatur und 11 Grad Innentemperatur immernoch. ich habe heute Nacht absolut fantastisch geschlafen und zwar bis gerade eben. Es ist schon 8 Uhr 30 und ich sitze hier in meiner Kühlhausjacke, die mir Bernd aus der Garage gefischt hat und einer molligen Decke um die Beine und schreibe Blog. Meine Hände sind schon jetzt eiskalt und ich muss mich mit Blog schreibn beeilen , damit ich fertig bin, bevor sie gänzlich eingefroren sind. Gestern war es genauso kalt und zum Frühstück und am Abend machen wir mittlerweile die Heizung an. Gestern Abend waren wir wieder bei Nico und Claudia eingeladen. Es gab eine fantastische Ente mit Knödeln und einer irrsinns Rotweinsoße. In dieser Form mag selbst ich Rotwein und es war mal wieder unglaublich lecker. Langsam habe ich das Gefühl, wir haben Urlaub mit Halbpension gebucht und Bernd ist schon dabei sich an diesen Luxus zu gewöhnen. Kennt er es doch sonst nur mindestens 3 Tage dasselbe zu essen. Ich hoffe, er gewöhnt sich nicht allzusehr daran. Überhaupt ist es ein Glücksgriff die beiden kennengelernt zu haben, denn wir haben jede Menge Spass zusammen und die Chemie stimmt zu 100 Prozent. Auch meiner Figur kommt es zugute, da ich auch gestern wieder mit Claudia und den beiden Hunden einen langen Spaziergang gemacht habe. Unterwegs haben wir einen Sonnenschirm gefunden und mit zu uns zu den Wohnmobilen genommen. Es war sehr sehr windig und wir beiden waren der Meinung, diesen irgendwie als Windschutz nutzen zu können. Schon vor dem Spaziergang hatte ich Bernd gebeten, den Windschutz aufzubauen. Bei der Rückkehr stellte ich aber fest, dass natürlich noch nichts passiert war und so war es von Nöten etwas Dampf zu machen. Zu dritt bauten wir ihn auf und der Sonnenschirm wurde auch noch integriert. Nun hatten wir es trotz der nur 13 Grad Tagestemperatur herrlich warm, konnten sogar in kurze Hose umsteigen und verbrachten den ganzen Tag dort.

Unsere Köpfe rauchten, denn meine Freundin Veronica aus Greven hatte uns wieder ein Rätsel geschickt. Das war dermaßen kniffelig, dass wir mehrere Stunden Gehirnschmalz verbrateten.

… auch hier mussten wir die Gemeinsamkeit herausfinden !!

Letztendlich haben wir es gelöst, geradeso bevor die Sonne unterging und wir waren mächtig stolz auf uns. Unsere Lösung war richtig und nun gibt es wieder ein kleines Geschenk. Als es zu kühl wurde, baute Bernd den Windschutz wieder ab und ich ging noch einmal mit den Hunden runter zum Strand. Anschließend duschte ich und Bernd sang ganz allein für sich Weihnachtslieder. Das war so lustig, dass ich ihn heimlich filmte und anschliessend Claudia zeigte. Wir lachten sehr. Nachdem Essen gingen wir zurück zu unserem Wohnmobil. Dort hob Bernd allerhand kleine Steinchen auf und fluchte laut als ein vermeintlich kleiner Stein Hundescheiße war. Ich bezweifelte gar nicht erst, dass ich es gewesen war, sagte aber:“ Bernd, ich mach es morgen weg, ich bin heute zu müde.“ Meine Tablette wirkte nämlich heute ausnahmsweise einmal grandios und ich schlief beinahe im Stehen ein. Bernd fluchte nur noch lauter, bevor er bemerkte, dass die Hundescheiße unter seinem Schuh war und die Steinchen sich dort eingebettet hatten. Hach, herrlich einmal unschuldig zu sein. Kaum war ich im Bett fielen mir auch schon die Augen zu.

04.12.2012

Heute morgen hatte Bernd schon viel zu tun. Alle Teppiche mussten raus, abgeürstet und mit einem Schwamm gewaschen werden, denn die Hundescheiße war überall. Ich machte in der Zeit das Frühstück. Da es überhaupt nicht windig war und auch nicht kalt, deckte ich den Tisch draußen. Gestern hatte Miroslav Schinken verteilt. Keine Ahnung wo er ihn gefunden hatte. Er säbelte Bernd ein dickes Stück ab. Nico und ich lehnten dankend ab. Bernd wedelte den Schinken etwas vor Nicos Nase, dem wurde fast übel bei der Vorstellung, wo dieser wohl herkäme. Bernd bedankte sich überschwenglich bei Miroslav, was zur Folge hatte, dass dieser mir später ein sehr großes Stück abschnitt. Da Bernd der Meinung war der Schinken wäre einwandfrei, briet ich ihn heute in der Pfanne. Zusätzlich machte ich noch jede Menge Rührei. Dabei bekam ich fast einen Gehörsturz, denn der Rauchmelder machte sich mit einem Wahnsinnskrach bemerkbar. Natürlich konnte man ihn nicht abstellen und so schraubte Bernd ihn irgendwann ab. Gott sei Dank, denn es fehlte nicht mehr viel und ich wäre taub gewesen. Wir ließen uns draussen das Frühstück schmecken.

Nico bei uns zum Frühstück … Brernd ist fast nie auf den Fotos, weil der arme Kerl immer die Fotos (von uns) machen muß 🙂

Allerdings verzichteten Nico und ich auf den Schinken und Bernd aß ihn bis auf ein dickes Stück allein. Das letzte Stück klemmten wir Miroslav mit Käse, Butter und Tomate zwischen zwei Brötchenhälften und gaben es ihm, als er gerade vorbeikam. Er hatte heute im Wald jede Menge Pilze gefunden und bot uns welche an. Wir lehnten dankend ab, denn mit Pilzen kannten wir uns nun gar nicht aus. Miroslav wird sie allein essen müssen und ich bin schon sehr gespannt wie es ihm morgen geht. Er kennt sich mit Pilzen nämlich auch nicht sonderlich aus.
Nach dem Frühstück machte ich mich an den Abwasch und dann schnappte ich mir die beiden Hunde und machte einen herrlichen Spaziergang. Claudia war heute etwas angeschlagen und blieb deshalb im Wohnmobil. Vorher allerdings baute Bernd mithilfe von Claudia und mir den Windschutz auf, denn es wurde schon wieder sehr windig. Unterdessen machte Nico sich auf den Weg in den Ort um einen Mietwagen zu buchen, denn die beiden müssen am 11.12. von Malaga  für ein paar Tage nach Deutschland fliegen und irgendwie dorthin kommen Wir würden in der Zwischenzeit auf die Hunde und das Wohnmobil achten. Nico wurde zwar fündig, aber die Angebote waren sehr teuer und so buchte er den Wagen weitaus günstiger im Internet über Ryanair.
Am Nachmittag gingen Bernd und ich tatsächlich schwimmen und Leute, ich kann euch sagen, das Wasser war eiskalt. Bernd war nach 5 Minuten wieder draussen. Ich hielt sage und schreibe 20 Minuten durch (aufgrund der viel besseren Isolazionsschicht). Nico und Claudia waren unterdessen einkaufen und kamen mit einem 2 Kg großen Stück Rippchen wieder. Heute wollten wir unter keinen Umständen mitessen, konnten uns dann aber doch nicht beherrschen und mussten auch von der Leckerei noch naschen. Es war sooooooooooo lecker!!!! Beim Essen wurde schon wieder viel gelacht und gegen halb 11 gingen Bernd und ich zurück zu unserem Wohnmobil und schliefen ohne Fernsehen ein.

05.12.2017

Gestern hatten wir einen sonnigen Tag. Es war allerdings sehr sehr windig bei 17 Grad. Gleich nach dem Aufstehen ging ich wieder mit Bailey und Filou am Strand spazieren. Filou hatte sich in der Nacht in sein Körbchen übergegen und Nico schnappte sich seinen Roller, um zum nächsten Waschsalon zu fahren und diesen zu waschen. Bernd nahm er hinten drauf mit. Als die beiden wiederkamen, versuchten wir den Windschutz aufzubauen. Es war aber zu windig und so saßen Claudia und ich hinter unserem gefundenen Sonnenschirm relativ windgeschützt. Bernd und Nico machten noch eine Mountainbiketour, wobei Nico allerdings mogelte und beim Bergauf fahren seine Elektrounterstützung anstellte. Bernd war sehr stolz, dass er es ohne geschafft hatte. Claudia arbeitete fast den ganzen Tag im Wohnmobil und hatte wirklich mein tiefstes Mitgefühl.
Heute Abend gab es Essen bei uns. Ich machte einen Nudelauflauf mit überbackenem Käse. Ich fand es lecker. Trotzdem ich gestern so wenig gegessen hatte und mich anständig bewegt hatte, habe ich kein Gramm abgenommen.  Heute morgen hat sich die Waage immer noch nicht nach unten bewegt. Da ich nicht davon ausgehe, dass das Scheißding kaputt ist, bin ich etwas frustriert .Jetzt geht es ans Rätselraten. Opa Wolfgang, Vater von Veronika hat es sich diesmal ausgedacht. 2 Stunden sind wir schon erfolglos dabei, aber wir haben ja noch Zeit. Nachtrag: Wir haben den ganzen Tag gerätselt, aber sind der Lösung immer noch nicht näher gekommen. Nun haben wir einen Tip von Veronika bekommen und unsere Kopfe rauchen!!!

… mit gaaaanz viel Mühe, 4 rauchenden Köpfen und Hilfshinweisen von Veronica haben wir es schlussendlich erfolgreich gelöst… wir hoffen, das nächste Rätsel wird mal wieder einfacher 🙂

06.12.2017

Als ich gestern morgen aus dem Wohnmobil kam, sah ich als erstes, dass der Nikolaus da war. (Hinweis Bernd:  ich hatte die  „Bescherung“ schon vorher aus dem Schlafzimmerfenster gesehen und fotographiert).

… der Fotobeweis kurz nach Sonnenaufgang, um 8:32 Uhr.

An unserer Tür hing eine rote Weihnachtsmütze mit allerlei Leckereien darin und auf unserem Gartentisch stand ein kleiner Tannenbaum. Wir müssen wohl besonders lieb gewesen sein und scheinbar wusste der Nikolaus auch nicht, dass bei mir eigentlich momentan Süßigkeiten nicht auf meinen Speiseplan stehen. Natürlich haben wir uns mordsmäßig gefreut und mein mühsam abgenommenes Kilo ist, wie sollte es auch anders sein, wieder drauf.

Da es sehr windig war, bauten wir den Windschutz wieder auf. Irgendwann kam die Polizei, wie jeden Tag. Bailey, der uns ja immer beschützen will und sofort erkannte, dass die Polizisten nicht zu unserer Campergemeinde gehörte, knurrte und bellte die Polizisten an. Einer der beiden Polizisten zückte seine Waffe und wir konnten gerade noch Schlimmeres verhindern, indem wir Bailey zurückriefen und dem Polizisten erklärten, dass er absolut harmlos sei. Der Polizist, steckte seine Waffe wieder ein, aber gab uns zu verstehen, dass Bailey kein Halsband trug und streunende Hunde hier erschossen werden würden. Puh, das war gerade noch einmal gut gegangen. Wie immer machte ich mit den beiden Hunden einen langen Strandspaziergang.
Am Nachmittag holte Bernd seine Gitarre raus und wir sangen unter anderem jede Menge Weihnachtslieder. Natürlich rätselten wir auch den ganzen Tag , aber erst später am Abend lösten wir es und dass auch nur mit Hilfe ein paar kleiner Tips seitens Veronika.

07.12.2017

Heute war das Wetter einmalig. Wir hatten 19 Grad und 9 Stunden Sonne. Dazu war es nahezu windstill und wir mussten keinen Windschutz aufbauen. Während Claudia und ich in der Sonne brutzelten, fuhr Nico mit dem Roller nach Conil und kaufte ein. Bernd tat es ihm gleich, fuhr aber mit dem Mountainbike. Vorher zog er sich natürlich noch stilvollendet um und sah jetzt aus, wie…….. Na ja, schaut selbst.

Da in Spanien anscheinend gestern ein Feiertag war und morgen auch, nutzen dieses viele Spanier um einen Brückentag zu nehmen. Wir bekamen dies auch mit, denn unserer Stellplatz, auf dem sonst nie etwas los ist, füllte sich, fast bis zum letzten Platz. Es waren fast ausnahmslos Surfer, die das windstille Wetter ausnutzen wollten und mit ihren Surfbrettern den kleinen Weg zum Strand gingen, um sich dort in die Fluten zu stürzen. Claudia bekam auch Lust und holte ihr Surfbrett ebenso raus. Nun kamen auch Nico und Bernd zurück und gingen ebenfalls zum Strand um sich auf das Brett zu legen. Ich hielt Wache bei den Wohnmobilen und sah nach Flügen für David und Carina, die uns demnächst besuchen wollen. Plötzlich kam Nico mit schmerzverzerrtem Gesicht zum Wohnmobil zurück. Mit den Worten.“ Ich brauch deine Hilfe!“ ließ er sich auf seinen Stuhl plumpsen. Irgendetwas hatte ihn in den Fuß gestochen und nun hatte er unerträgliche Schmerzen. Zum Glück hatte es am Strand eine Frau mitbekommen und sagte, dass er seinen Fuß unbedingt in heißes Meerwasser stellen sollte. Sie gab Bernd eine Flasche, die dieser befüllte. Nun ist es aber gar nicht sooo einfach eine Flasche im Meer zu befüllen und Bernd brauchte etwas länger. Unterdessen konnte Nico es vor Schmerzen kaum noch aushalten und brüllte:“ Wo bleibt Bernd denn?“ In diesem Augenblick erschien er endlich und ich riss ihm die Flasche mit dem Wasser aus der Hand und verteilte den Inhalt auf 3 Töpfe und stellte die Flammen an. Es dauerte nicht lange und das Wasser war heiß. Nico kam es allerdings vor wie Stunden. Er war kreidebleich und stammelte eins ums andere Mal:“ Oh Gott, das tut sooooo weh!“ Manchmal auch:“ Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie weh das tut!““ Sehr beliebt war auch der Satz:“ Ich habe das Gefühl, jemand schneidet meinen Zeh ab.“ Sein Fuß war auch wirklich sehr angeschwollen und endlich war das Wasser heiß und wir schütteten es in unseren grünen Eimer, den ich schon aus der Garage geholte hatte. Nico stellte vorsichtig seinen Fuß hinein, zog ihn aber sofort wieder raus, weil es wirklich sehr heiß war. Trotzdem stellte er seinen Fuß immer wieder hinein. Bernd machte sich unterdessen, bewaffnet mit einem großen Kochtopf, auf den Weg zurück zum Strand um auch diesen mit Meerwasser zu befüllen. Nicos Schmerz ebbte tatsächlich etwas ab, kam aber kurze Zeit später ungebremst wieder. Bernd kam in Windeseile mit dem gefüllten Kochtopf zurück und auch dieses wurde erhitzt und ebenfalls in den Eimer gekippt. Nun wurde der Schmerz endlich erträglich und Nicos Gesicht bekam wieder Farbe. Jetzt kam auch Claudia zurück. Sie hatte die Gunst der Stunde genutzt, hatte sie doch jetzt das Surfbrett für sich allein gehabt, und fleissig geübt. Unterdessen googelte ich und bekam schnell heraus, dass Nico in ein Petermännchen getreten war. So heißt der fiese Fisch. Normalerweise hält er sich eher in der Nordsee auf, aber weil das Wetter hier unverhältnismäßig warm ist, kann er sich hier schon einmal her verirren. Es gibt tatsächlich Leute, die an der allergischen Reaktion gestorben sind. Nico allerdings hat Glück gehabt und ein paar Stunden später ging es ihm so gut, dass er sich in der Lage fühlte, etwas Abwasser zu entsorgen. Wir liehen ihm unsere Casette. Anscheinend war es aber wohl nicht Nicos Tag, denn er stürtzte mit der Casette den ganzen Abhang hinunter. Voller Sand und Sträucher kam er, nachdem er sich den Abhang wieder hoch gekämpft hatte zurück zu uns. Er sah wirklich ziemlich lädiert aus und kam zu dem Schluss, dass es wohl am Besten sei, nun ins Bett zu gehen, bevor Schlimmeres passiert. Wir gingen auch ins Bett und sahen noch einen Film, bevor wir einschliefen.

Hinweis Bernd:  aus Mitleid haben wir auf eine Fotosession von Nicos Unfällen verzichtet… er hätte darauf nicht so gut ausgesehen!  🙂

08.12.2017

Heute war tolles Wetter und außer das Nico zum Krankenhaus fuhr und sich sicherheitshalber eine Tetanusspritze abholte ist der Tag mit Faulenzen in der Sonne schnell rumgegangen. Abends spielten wir bei uns noch 2 Runden „Mensch ärgere Dich nicht“ , wobwi ich in beiden Runden verlor. Unser Frischwasser geht nach 9 Tagen dem Ende zu und wir müssen uns nun langsam mal um Neues kümmern.

09.12.2017

Ich hatte mal wieder super geschlafen und ging gleich nach dem Aufstehen mit den Hunden am Strand spazieren. Als ich wiederkam waren Nico und Claudia nebst Wohnmobil nicht mehr da, denn sie wollten auch Wasser auffüllen fahren. Filou, dem kleineren Hund der beiden machte es nichts aus, aber Bailey war schon etwas verstört. Er war es gewohnt, sich vor das Wohnmobil zu stellen und zu bellen, wenn er rein wollte. Jetzt aber war kein Wohnmobil mehr da und er guckte irritiert in die Runde. Dann stellte er sich exakt an die Stelle, wo vorher die Wohnmobiltür war und fing an zu bellen. Natürlich öffnete sich nun keine Tür, war ja keine da und es dauerte einige Zeit, bis wir ihn beruhigt hatten. Filou hatte überhaupt keine Probleme und spielte sofort mit einem anderen Hund.
Nach einer Stunde waren Nico und Claudia dann mit vollen Wassertanks wieder zurück und Bernd fuhr mit Nico und dessen Roller los, um den Leihwagen abzuholen. Da die beiden übermorgen von Malaga aus nach Deutschland fliegen, hatten sie sich einen Leihwagen bestellt. Mit diesem wollten wir heute die Gegend erkunden.
Kaum waren die beiden zurück ging die Fahrt auch schon los. Zuerst ging es durch Conil. Dort pulsierte das Leben und ich sprang nur kurz mal raus um neuen Tabak zu kaufen. Dann ging die Fahrt weiter über El Palmar nach Zahara. Alles hübsche kleine Städtchen mit etlichen Gassen. Hier mit dem Wohnmobil durchzufahren würde nicht einfach sein und so waren wir froh, dies alles im Leihwagen (Opel Corsa)  zu erkunden. Es ging die Berge rauf und runter und selbst im Auto kamen wir bergauf auf eine Geschwindigkeit von teilweise nur 54 km/h. Auch wenn es heute bedeckt war, war die Landschaft traumhaft schön und ich konnte mich überhaupt nicht sattsehen. Natürlich war unser Hauptaugenmerk auf schöne Stellplätze gerichtet und Nico hatte im Vorweg schon einige Ziele herausgesucht. Diese fuhren wir nun ab. Da Wochenende war, zudem noch ein langes, waren etliche Spanier mit ihren Camperbullis unterwegs um zu surfen. Und auch die Restaurants, nahe am Wasser hatten auf und waren gut besucht. Es gab überall große Wiesen, die im Sommer als Parkplätze dienten. Diese waren aber jezt fast alle geschlossen und da meist eine Kette davorhing, konnte man dort nun leider nicht parken. Einige Plätze gab es aber schon und zum Teil sogar umsonst. Diese merkten wir uns natürlich, denn wer weiss, ob wir nicht mal unseren Standort wechseln möchten.
Danach kamen wir nach Bologna. Ein superschöner Ort. Vor einem Restaurant war ein kleiner Flohmarkt aufgebaut, welcher sofort mein Interesse weckte.

Außerdem legte ein Discjockey vor dem Lokal, welches sehr gut besucht war, Musik auf. Einstimmig beschlossen wir dort zu halten um etwas zu trinken. Gesagt getan. Wir fanden gerade so noch einen freien Tisch und luden Nico und Claudia zu Tappas und Getränken ein. Die Stimmung war ausgelassen und einige Spanierinnen tanzten sogar. Die Tappas waren lecker und besonders der Tintenfisch, genannt Chocos hatte es uns angetan.

Wir hielten uns dort mehr als eine Stunde auf und dann ging die Fahrt weiter, immer an der Küste entlang. Die Landschaft war toll und wenn die Sonne geschienen hätte, wäre sie sogar traumhaft gewesen. Überall blühten noch die Blumen und ich sah einen Weihnachtsstern, der sicherlich höher als 2 Meter war. Nun wurde es Zeit den Rückweg anzutreten, denn Filou und Bailey warteten sicher schon ungeduldig. Zuvor hielten wir aber noch bei Lidl und Aldi und machten Großeinkäufe. Claudia hatte schon am Morgen ein fettes Landhun vom Schlachter geholt, welches es heute geben sollte und wir fanden vor dem Lidl eine Fleischtheke, welche leckere Rippchen in der Auslage hatte. Das bestaussehendste und größte Stück wurde gekauft und zum Dank gab der Fleischer Claudia und mir einen Kalender für 2018. Nico und Bernd verstauten derweil unsere gesammten Einkäufe in dem kleinen Kofferraum des Corsas. Das war wirklich eine logistische Herrausforderung, wurde aber mit Bravour gemeistert. Lediglich die 3 Paletten Bier, die Nico gekauft hatte gingen absolut nicht mehr hinten rein und kamen zwischen Claudia und mir auf die Rückbank. Gut gelaunt ging die Fahrt (wahrscheinlich total überladen) weiter und es dauerte nicht lange und wir kamen gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder bei unserem Stellplatz an. Jeder sortierte seine Einkäufe weg und schon lag das Riesenhuhn auf dem Grill. Nach gut einer Stunde war es fertig und wir gingen rüber zu Nico und Claudia. Zum Huhn gab es Reis und 2 Leckere Soßen und wie immer schmeckte es fantastisch. Danach spielten wir noch 2 lustige Runden Mensch ärgere dich nicht. Dieses Spiel macht seinen Namen alle Ehre und ich glaube wir sollten es lieber nicht zu oft spielen. Filou lag zwischen Bernd und mir zu unseren Füßen und hatte unglaubliche Blähungen. Es stank erbärmlich!! und im Minutentakt schoben wir immer wieder sämtliche Fenster auf. Was zum Teufel hatte der Hund nur gefressen???? Natürlich hatten wir ganz stark Mirosav in Verdacht, denn er füttert hier ja jeden.Die Zeit verging wie im Fluge und gegen halb 12 fielen wir, froh dem Gestank entkommen zu sein, totmüde ins Bett.

Womo

Rota 24.11-2017- 30.112017

Noch vor dem Frühstück fuhren wir zu dem Stellplatz, hinter dem offiziellen, den Bernd gestern gefunden hatte. Hier standen ca 15 Mobile in sämtlichen Größen. Einige wenige Plätze standen noch zur Auswahl und wir suchten uns den vermeintlich schönsten aus. Keine 2 Minuten später und Sondierung der Lage parkten wir noch einmal um. Ich machte Frühstück und Bernd holte unsere Campingmöbel heraus. Nun wurden wir von einer sehr netten Frau mit Hund begrüßt, die uns sagte, dass unser ausgewählter Platz, wegen eines hinter uns stehenden, großen Baumes nicht sehr günstig wäre. Dieser Baum würde im Laufe des Tages  die Sonne daran hindern auf unsere Solarpanele zu scheinen und folglich zu wenig Strom produzieren. Also parkten wir noch einmal um. 3 Mal ist Ammerländer Recht, oder wie war das noch??
Nun frühstückten wir erst einmal zu Ende und gingen dann zum Srand, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Das Wetter war viel besser als angekündigt und die Sonne strahlte von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Auch war es mit 22 Grad für mittlerweile Ende November ungewöhnlich warm.

Durch einen hübsch angelegten Wald gingen wir zurück.

Dort gab es etliche Trimmgeräte zur körperlichen Ertüchtigung. Begeistert und mit Ausdauer nahmen wir alle Geräte zum Aufbau unserer Muskelkraft und Kondition in Anspruch. Scherz!!! Wir ließen sie natürlich links liegen und schlenderten zurück zum Wohnmobil.
Dort saßen jetzt fast alle draussen und wir unterhielten uns mit den ausnahmslos netten Leuten. Dabei kämpften Bernd und ich wie immer um Gesprächsanteile. Ganz eindeutig gewann Bernd. Alle hier Anwesenden waren Überwinterer und zum Teil schon über 6 Wochen hier, aber nur ein Pärchen hatte genau wie wir ihr Haus verkauft und lebte jetzt schon seit 10 Jahre im Wohnmobil. Ein anderes supersympathisches Pärchen hatte sogar einmal in Marocco überwintert und erzählte voller Begeisterung von diesem ganz besonderen Erlebnis. Wir sogen wie ein Schwamm alle Informationen auf. Die beiden träumen noch heute von dem Land und Bernd und ich wollen dort unbedingt irgendwann auch einmal hin. Der Tag verging schnell und immer wieder war man im Gespräch mit den Vorrübergehenden. Bernd blühte richtiggehend auf, so dass in mir der Verdacht aufkam, dass er in Roche doch ziemlich einsam gewesen sein musste. Vor unserem Wohnmobil versammelten sich ein paar Männer und es wurde gefachsimpelt. Eine gute Gelegenheit mich ins Wohnmobil zurückzuziehen um zu kochen. Knapp drei Stunden dauerte meine Kochorgie und für die nächsten 6 Tage steht nun der Essensplan und ich muss mir darüber keine Gedanken mehr machen. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie die Küche aussah, aber mit Elan bekam ich auch dieses wieder in den Griff. Als alles wieder tuto completti fertig war, hatte auch Bernd sein Redebedarf erst einmal nachgeholt und kam zum Essen rein. Heute, wie auch morgen und übermorgen gab es Spaghetti Bolognese a la Ines und es schmeckte erstaunlich gut. Am Abend übte Bernd im Wohnmobil noch ein paar neue Lieder und da ich nichts zu tun hatte, leerte ich unseren Abwasser- und Fäkalientank und rollte mit den gut riechenden Flüssigkeiten zu dem Hauptstellplatz ca. 150 Meter weiter, der über eine Entsorgungsstation verfügte. In Aufbietung all meiner Kräfte hob ich die 30 Liter Behälter über das dafür vorgesehene Becken und ließ die Schei……. und das Abwasser darin verschwinden. 2 Mal musste ich laufen, dann waren unsere Tanks leer und ich hatte zwar Rücken, war aber stolz wie Oskar. Nun kam Bernd raus, schimpfte etwas, weil er meinte, dass es zu schwer für mich ist, freute sich insgeheim aber doch. Zur Belohnung bekam ich eine 22 minütige Rückenmassage. Herrlich!! Heute ging Bernd ausnahmsweise vor mir ins Bett. Ich war nämlich erstaunlicherweise, trotz meiner Tablette überhaupt nicht müde und spielte bis um 12 Uhr 30 Skat im Internet. Das hatte ich mindestens 6 Monate nicht mehr gemacht und war jetzt auch nur möglich, weil wir unserer Datenvolumen bei unserem Anbieter von 5 auf 10 Gigabites erhöht hatten. Ich hörte erst auf, als mir beim Spielen immer wieder die Augen zufielen.

25.11.2017

Natürlich schlief ich dann am nächsten Tag wesentlich länger und kam demzufolge überhaupt nicht zum Blog schreiben. Schande über mein Haupt. Ich gelobe Besserung. Bernd stand lange vor mir auf und machte einen kleinen Spaziergang, bevor er unser Frühstück zubereitete. Zur Feier des Tages gab es sogar einmal ein gekochtes Ei. Heute sollte es nun wirklich den ganzen Tag bedeckt bleiben, aber um 11 Uhr setzte sich dann doch die Sonne durch. Ich machte es mir in meinem Campingstuhl vor dem Wohnmobil bequem und telefonierte mit meiner Mutter. Meine Eltern sind momentan für 4 Wochen auf Gran Canaria und es gab viel zu erzählen.

Große Geschäfte … die niemand (sehen) will

Plötzlich bemerkte ich auf der Erde literweise braune Brühe die schwallartig unter dem Wohnmobil direkt auf meine Füße zufloss. Panisch beendete ich das Telefonat und rannte ums Wohnmobil um nach zusehen woher es käme. Schnell war mir klar, dass ich gestern, beim Entleeren des Fäkalientanks den Schieberiegel nicht ganz geschlosen hatte. Solange niemand von uns die Toilettenspülung betätigt ist das nicht weiter tragisch. In diesem besonderen Fall hatte Bernd aber, pünktlich wie ein Uhrwerk, seine morgentliche Sitzung eingelegt und selbstverständlich nach vollbrachter Tat gespült. Das beachtliche Ergebniss konnte nun jeder auf unserem Stellplatz bewundern und natürlich auch riechen. Man, wie peinlich. Nun kam Bernd nichtsahnend nach draußen. Es dauerte nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde bis er die Lage checkte und damit natürlich auch, wer Schuld an der Misere hatte. Wir standen beide etwas hilf- und kopflos und total im psychischen Nebel. Ich wollte schon Eimerweise Wasser nachkippen, aber Bernd meinte, dass wäre dann noch auffälliger, weil sämtliche Wonmobile neben uns schließlich vollständig im Trockenen standen. Der nun sehnlichst erwünschte und auch angesagte Regen blieb natürlich aus und mir blieb nichts anderes übrig, als mit Putzlappen alles notdürftig auf zu wischen. Mmmmh, lecker. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte gekotzt. Die Putzlappen wanderten dann sofort in den Müll und ich bin mir absolut sicher, das mir so etwas nicht noch einmal passiert. Netterweise sprach keiner der Wohnmobilisten uns darauf an und als 2 Stunden später die Sonne rauskam, war nach kurzer Zeit auch nichts mehr zu sehen. Ich brauchte trotzdem erst einmal besonders frische Luft und machte einen ausgedehnten Strandspaziergang.

Bernd unterhällt den gesammten Stellplatz

Als ich wieder kam, baute Bernd gerade seine kleine Musikanlage vor dem Wohnmobil auf. Auf vielfachen Wunsch der anderen Wohnmobilisten , wollte er heute mal den Stellplatz beschallen. Das tat er auch. Er holte seinen Barhocker heraus, setzte sich darauf und fing an zu spielen und zu singen. Die Anlage funktionierte noch und man konnte ihn sicher bis zum Strand hören. Es dauerte nicht lange und die ersten Leute kamen um zu gucken. Bernd lud alle ein, sich zu uns zu gesellen und das taten dann nach und nach, mehr und mehr Leute. Alle brachten ihre Stühle mit und gemeinsam mit Holländern, Italiener und Deutschen hatten wir viel Spaß.

Bernd spielte bis zum Abend und als es kühler wurde holte ich ihm einen Pullover und dicke Socken. Als er die Socken anziehen wollte, fiel er doch tatsächlich von seinem Hocker und zwar in Zeitlupe. Ich sah das Elend zwar kommen, versuchte auch noch ihm zu helfen, nütze aber nichts. Ganz langsam fiel er um. Das heizte die Stimmung nur noch mehr ein und besonders ich, bekam mich vor Lachen kaum noch ein. Es war ein toller Tag und nachdem Bernd aufgehört hatte zu spielen, saßen wir noch bis 22 Uhr 30 vor dem Wohnmobil und unterhielten uns mit den anderen. Bernd hatte tatsächlich 5 Euro erspielt und die würden wir morgen sinnlos verprassen. Total durchgefroren gingen wir dann ins Wohnmobil, in dem wir nun das erste Mal die Heizung für eine Stunde anschalteten. Wir sahen noch etwas fern und schliefen danach schnell ein.

26.11.2017

Heute stand der Besuch der Innenstadt auf unseren Programm und gleich nach dem Frühstück machten wir uns mit den Rädern auf den 4 Kilometern langen Weg. Das Wetter sollte bedeckt sein, aber die Sonne machte einen Strich durch die Vorhersage und demzufolge kamen wir gut gelaunt in Rota an. Die kleine Stadt ist wirklich toll und besonders die Altstadt hatte es uns angetan.

Dort versoffen wir Bernds gestrige Gage. Da diese sich nur auf 5 Euro belief,blieben wir allerdings nüchtern. In der Stadt tummelten sich ausschließlich Spanier und auch hier merkte man, dass die Saison längst zu Ende war. Wir schoben unsere Fahrräder durch die schöne Fußgängerzone und bestaunten die kleinen Läden. Dann sahen wir uns den Hafen an und stellten fest, dass man von dort aus mit einem Katamaran für 5,10Euro in das 37 Kilometer entfernte Cadiz fahren konnte. Sofort machten wir diesbezüglich einen Plan für morgen. Cadiz wollten wir auf jeden Fall besichtigen und auf diesem Wege würden wir uns den Streß vom dortigen Verkehr ersparen und müssten auch keinen Stellplatz suchen. Dann entdeckten wir die wunderschöne Promenade und waren ganz hingerissen. Natürlich wurden wieder allerhand Fotos geschossen.

Wir waren schon auf dem Rückweg, als wir am Ende der Promenade eine tolle kubanische Strandbar entdeckten. Daran konnten wir nicht vorbei fahren und so kehrten wir dort ein. Auf einem gemütlichen Sofa ließen wir uns nieder und tranken sehr leckeren Kaffee. Die Preise waren nicht besonders günstig, aber das Ambiente gefiel uns so gut, dass wir noch ein zweites Getränk orderten und uns die Sonne ins Gesicht schienen ließen. Ein paar kleine Videos machten wir dann auch noch und verschickten sie an unsere Daheimbebliebenen, damit diese nicht vergessen, wie die Sonne aussieht. Da sieht man mal wieder, was für nette Menschen wir sind. Mehr als 2 Stunden verweilten wir in dieser Bar und erst als die Sonne schon im Begriff war unter zu gehen, fuhren wir zurück. Zum Spanisch lernen hatten wir mal wieder keine Lust und so sahen wir uns dann nur noch einem Film nach dem Essen an. Zum dritten Mal gab es Spagetti Bolognese und nun war der Topf endlich leer.

27.11.2017 – eigentlich wollten wir nach Cadiz

Heute wollten wir also nach Cadiz. Bernd nahm sogar seine Gitarre mit, weil unsere Nachbarn hier auf dem Stellplatz meinten, dort wären viele Künstler und ich der Meinung war, er könnte jetzt endlich einmal wieder etwas Geld verdienen. Natürlich dauerte es ewig, bis wir all die Sachen gepackt hatten, die wir mitnehmen wollten. Das Wetter heute ging hin und her und ich zog mich mindestens drei mal um. Heute war es wirklich ziemlich bedeckt und demzufolge auch nicht mehr so warm. Das erste Mal seit 10 Wochen wollte ich eine lange Jeanshose anziehen, bemerkte ab schnell, dass diese im Schrank scheinbar geschrumpft waren und so blieb nur noch die Legginsvariante. Bernd schnallte sich seine Gitarre auf den Rücken und endlich konnte es losgehen. Wir traten mächtig in die Pedale und legten sogar noch einen Zahn zu, als wir den Katamaran, mit dem wir rüber nach Cadiz fahren wollten, abfahrbereit im Hafen liegen sahen.

Etwas ausser Atem kamen wir dort an und während Bernd die Fahrräder ankettete ging ich mit eiligen Schritten zum Boot, um dort den Matrosen zu fragen, wo man die Karten für die Überfahrt kaufen könne. Dieses war nur möglich in dem kleinen Häuschen, welches er extra immer vor der Fahrt kurz öffnet. Nun war es aber schon wieder geschlossen und alles Betteln half nichts. Er ließ uns einfach stehen und der Katamaran legte 3 Minuten später ohne uns ab. Schöne Scheisse!!! Bernd regte sich fürchterlich auf, aber auch das nützte nichts. Das nächste Boot ging erst in 2 Stunden und damit würde es sich nicht mehr für uns lohnen, also beschlossen wir es auf einen anderen Tag zu verschieben und tranken ersteinmal einen Kaffee in einer typisch spanischen Kneipe.

Vorher fuhren wir allerdings noch kreuz und quer durch die Stadt. Etwas plan- und ziellos, wie ich zugeben muss. Auf dem Rückweg kamen wir dann noch an einem Restaurant, ganz in der Nähe unseres Stellplatzes vorbei und kehrten dort ein. Ich bestellte mir eine Pizza und Bernd entschied sich für einen Wrap mit Hähnchenfleisch. Zwar machte es satt, aber wir hatten auf jeden Fall schon leckerer gegessen. Witzig waren aber die Spatzen, die im Restaurant umherflogen und sich auf jeden Krümel stürzten, der herunterfiel.

Vollgefressen machten wir uns auf die letzten paar Hundert Meter Heimweg und spielten dann, wie sollte es anders sein, Scrabble. Ich gewann haushoch. An dieser Stelle mal ganz liebe Grüße an meine Freundin Veronika und ihren Vater, welche immer so treu unseren Blog lesen. Sie hatten die Idee uns einen Rätseladventskalender zu  schenken , der wie folgt aussieht. Ab 01.12. bekommen wir jeden Tag ein Rätsel via Handy. Dieses müssen wir lösen und wenn es uns gelingt, steckt Veronika eine kleine Überraschung in einen Sack und diesen schickt sie uns denn, wenn die Weihnachtszeit vorbei ist. Sie ist der Meinung, dass immer nur zu scrabblen auch mal langweilig wird. Wir finden die Idee echt klasse und sind schon sehr auf das erste Rätsel gespannt!!! Heute blieb der Fernseher zwecks Stromsparens aus und wir vergnügten uns anderweitig.

28.11.2017

Ich hatte sehr gut geschlafen und stand um halb sechs auf. In der Nacht hatte es jetzt endlich einmal geregnet und heute war alles grau in grau. Das erste Mal seit unserem Aufbruch und man fühlt sich bei dem Himmel fast wie zuhause. Allerdings haben wir hier 17 Grad und nicht 5, was die Sache doch sehr erleichtert. Da es heute, wie auch morgen immer wieder regnen soll, wird bei uns nicht viel passieren. Wir haben uns ganz fest vorgenommen, das schlechte Wetter auszunutzen und mindestens 2 Lektionen in unserem Spanischkurs vorran zu kommen. Auch benötigt unser Womo endlich wieder einmal einen ordentlichen Hausputz. Bernd hat seit Ewigkeiten so allerlei auf seinem Zettel, welcher jetzt endlich abgearbeitet werden soll und so wird hoffentlich keine Langeweile aufkommen. Ich schreibe jetzt tatsächlich in Echtzeit. Gerade ist es 9 Uhr 15 und ich höre die ersten Geräusche aus dem Schlafzimmer. Bernd ist also wach und da kommt er auch schon. Wenn ich Glück habe macht er das Frühstück. Ich strahle ihn an und er strahlt zurück. Ach ja, was haben wir es doch gut.

29.11.2017

Letztendlich haben wir gestern doch nur eine Lektion geschafft und selbst dabei bin ich im Sitzen auf meinem Sessel eingeschlafen. Das Wetter war tatsächlich den ganzen Tag bedeckt, wenn es auch nicht wirklich geregnet hat. Ich habe die Zeit genutzt und endlich einmal wieder alle Schubladen saubergemacht. Dabei habe ich etwas Weihnachtsdeko gefunden und die sogleich angebracht. Ansonsten waren wir viel im Internet unterwegs. Wir hatten ja unseren Vertrag erhöht und haben jetzt allerhand zu tun die letzten Gigabites zu verschleudern. Nach der Devise: Nur nichts verschenken!! Am ersten gibt es ja neues Datenvolumen und da man nichts in den folgenden Monat rübernehmen kann, habe ich mir stundenlang Beiträge über die Kellyfamily angesehen. Nach einem Beitrag im Fernsehen vor ein paar Tagen, war mein Interesse geweckt und nun bin ich vollständig im Bilde. Bernd hat den Ehrgeiz alles über Strom, Amper, Volt usw. zu verstehen und hat stundenlang den Verbrauch jeder einzelnen Stromquelle vom Wohnmobil ausgerechnet. Ich seh da keinen Sinn drin, sondern denke, dass auf unserer Anzeige schon draufsteht, wieviel Strom wir noch haben. Und wenn es kritisch wird, müssen wir halt auf einen offiziellen Stellplatz und dort Strom tanken, oder unseren Generator anschmeissen. Da die Sonne von Tag zu Tag tiefer steht und sie gestern überhaupt nicht geschienen hat, werden wir heute unseren Generator wohl in Betrieb nehmen müssen. Sonst wird womöglich das Auto tiefentladen (oh Mensch Ines, woher hast Du denn diesen Fachbegriff ?? :-))  und das widerum, wäre gar nicht gut, weil man die Batterien dann wegschmeißen kann und neue sind teuer. Zu essen gab es gestern Fisch mit Reis und Salat. Seitdem ich weiß, dass der Fisch vorm Braten aufgetaut werden muss, schmeckt er wesentlich besser und es gab großes Lob von meinem Schatzi. Geschlafen habe ich heute nacht sehr gut. Das heißt, bis um halb 5. Dann fing es an zu gewittern. Zuerst blitzte es ununterbrochen. So müssen sich Prominente fühlen, wenn sie über den roten Teppich gehen. Danach knallte es dermaßen, dass Bernd und ich senkrecht im Bett saßen. Und dann prasselte der Regen auf unser Dach, dass ich dachte, ich bekomme einen Hörsturz. Das ganze dauerte 2 Stunden und an Schlaf war natürlich nicht zu denken. Immer wieder fühlten wir  ängstlich unseren Himmel (= die Decke des WOMOs). Der war ja in der Vergangenheit einmal nass gewesen, obwohl es damals nicht einmal geregnet hatte. Heute allerdings, als es wie aus Kübeln goss, blieb wie durch ein Wunder alles trocken (Bernd hatte damals mit Nico ja aber auch eine vermeintlich undichte Stelle auf dem Dach mit Spezialklebeband neu abgedichtet). Ich stand dann um 6 Uhr auf. Der 10-Liter Eimer, den ich gestern habe draussen stehen lassen, war randvoll mit Regenwasser. Jetzt ist es 8 Uhr und der Spuk ist ersteinmal vorbei. Der Stellplatz hier steht aber ziemlich unter Wasser. Das wir sicher noch schlimmer, denn heute sollen im Laufe des Tages weitere Gewitterfronten durchziehen, bevor  dann ab morgen wieder 10 Stunden Sonnenschein angesagt ist. Für uns bedeutet es noch einen Tag im Wohnmobil zu verbringen und uns an Lektion 11 unseres Spanischkurses zu machen. Morgen wollen wir dann höchstwahrscheinlich zu unserem alten Platz fahren. Nico und Claudia machen sich jetzt endlich auf den Weg von Portugal nach Spanien und dort wollen wir uns dann treffen. Darauf freuen wir uns natürlich schon riesig. 🙂

30.11.2017

Gestern hat es tatsächlich fast den ganzen Tag geregnet und wir haben 2 Stunden den Generator laufen gehabt. Nun sind unsere Batterien wieder randvoll. Wir haben sehr fleißig spanisch gelernt. Mittlerweile sind wir bis zur Mitte der elften Lektion angekommen und das Gelernte sitzt, sowohl bei Bernd, wie auch bei mir. Also, ich kann wirklich nicht bestätigen, dass man im Alter schlechter lernt. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass ich noch soviel Gehirnkapazität frei habe, da ich ja in der Schule immer darauf bedacht war, nur nichts unnötiges zu lernen. Bernd tut sich etwas schwerer, aber er hat ja auch einen kleineren Kopf;.) Irgendwann brauchte Bernd einmal frische Luft und machte sich in einer Regenpause auf um diese zu tanken. Nach einer Stunde kam er pitschenaß wieder. Er war wirklich nass bis auf die Unterhose und duschte ersteinmal heiß. Ich hatte in der Zwischenzeit das Wohnmobil etwas auf Weihnachten getrimmt. Ist ja nun bald erster Advent. Am Nachmittag beruhigte sich das Wetter und ich brauchte nun auch etwas Bewegung. Darum putze und polierte ich unser Wohnmobil von außen. Das hatten wir ewig nicht getan und ich war erstaunt, wie sauber es war. Mein Lappen wurde nicht einmal schwarz. Der Regen hatte den ganzen Dreck schon weggeschmemmt. Der Tag verging trotz des Wetters sehr schnell. Nach wie vor bin ich aber froh, dass Bernd damals auf so ein großes bestanden hat, denn so hat man doch mehr Raumgefühl und was das Wichtigste ist, man kommt gut aneinander vorbei. Wir fühlen uns hier wirklich sauwohl. Am Abend gingen wir rüber zu Andrea und Jürgen. Die beiden haben einen Flair und leben schon seit 8 Jahren ausnahmslos im Wohnmobil. Der Flair war supergemütlich, was daran lag, dass Jürgen allerhand verändert hatte. Vor allem aber an der Beleuchtung. Andrea hatte sich um neue Gardinen gekümmert und alles zusammen harmonierte perfekt miteinander. Davon inspiriert  wollen wir demnächst unbedingt auch etwas verändern. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend bei den beiden. Jürgen hatte extra Whiskey für uns gekauft und Andrea hatte allerhand Schälchen mit leckeren Sachen aufgetischt. Nach zwei kleinen Whiskey- Cola Mischungen hatte ich schon gewaltig einen im Tee und auch die Tablette wirkte und ich musste unbedingt ins Bett. Ich schlief wunderbar durch bis um 6 Uhr und hier sitze ich nun. Heute wird die Sonne den ganzen Tag scheinen, aber im Moment ist es noch verflucht kalt. Ich werde mich jetzt ums Frühstück kümmern und dann ist mal wieder Wäsche waschen angesagt.

01.12.2017

Nach dem Frühstück ging es an die Arbeit. Wir fuhren die 200 Meter zur Entsorgungsstation und befüllten mit der Gießkanne unseren Wassertank. Da der Wasserhahn kein Gewinde hatte, konnten wir nämlich unseren Schlauch dafür nicht benutzen. Das Wasser aus dem Hahn lief auch nicht besonders schnell und so dauerte es eine kleine Ewigkeit bis der Tank genug Wasser für eine Ladung Maschinenwäsche hatte. Dann fuhren wir etwas abseits, schmissen den Generator an und stellten die Waschmaschine an. Die Waschgang dauerte eine Stunde und in der Zwischenzeit, warfen wir wieder einmal alle Teppiche nach draußen und bürsteten sie aus. Es ist immer wieder erstaunlich, wieviel Haare, überwiegend von mir, sich im Teppich befinden. Vor dem Wohnmobil sah es aus, wie bei den Zigeunern. Dann wurden noch schnell die Böden gewischt, bevor die Teppiche wieder auf ihren Platz kamen. Nun noch Staub gewedelt, das bißchen Abwasch erledigt, Badezimmer geputzt und schon war die Stunde rum und die Wäsche fertig. Nun wieder zurück zur Entsorgungsstation, das dreckige Wasser ablassen und den Tank wieder auffüllen. Das war diesesmal aber leichter, weil irgendjemand Bernd ein Schlauchzwischenstück lieh. Dieser passte auf den Hahn und auf der anderen Seite in unseren Schlauch. Nachdem der Wassertank randvoll mit 360 Litern beladen war ging es zurück zum Stellplatz und die Wäsche wurde aufgehängt. Mittlerweile war es 1 Uhr und ich befürchtete, dass die Wäsche nicht mehr trocken werden würde, denn heute hatten wir nur 15 Grad. Da es aber gut windig war, war diese Sorge unbegründet und ich konnte die Wäsche schon nach einer Stunde wieder abnehmen. Sehr zur Freude der anderen Wohnmobilisten hatte Bernd sich bereit erklärt, noch einmal ein kleines Konzert zu geben und als die ersten Akkorde erklangen, kamen sie mit ihren Stühlen und Getränken zu uns. Wir alle waren blendenster Laune und sangen kräftig mit. Die Freude war allerdings nur von kurzer Dauer,denn plötzlich kam ein Engländer um die Ecke und schimpfte erbost.

Polizeieinsatz

Er war auf 180 und er schrie rum, dass er die Polizei rufen würde, wenn Bernd weiterhin den Verstärker benutzen würde. Er meine es wäre Siesta, also Mittagsruhe. Es war 10 Minuten vor drei und ich fragte ihn, wie lange seiner Meinung nach die Mittagsruhe gehen würde. Tatsächlich fragte ich ihn insgesamt 4 Mal, bis ich endlich eine Antwort bekam. Mit den Worten:“ Bis 4 Uhr“, zog er einfach bei Bernd den Stecker aus der Gitarre. Das war zuviel für Bernd und er sprang von seinem Barhocker auf, richtete seine 1,96 cm Körpergröße drohend und mit den Worten:“ Nobdy touch my Guitarre!!!“ vor dem Engländer auf. Der widerum war nun noch erboster und wollte die Polizei rufen, bekam aber Breitseite von allen die bei uns saßen. Es entstand ein richtiger Tumult und plötzlich umringten alle den Engländer. Der grinste plötzlich provozierend, sah uns alle an und sagte dann mit Inbrust und hoch erhobenen Hauptes:“ Pimmelköpfe!!!“ Dann ging er zurück zu seinem Wohnmobil. Das Arschloch hatte doch tatsächlich auch einen Concorde, genau wie wir. Nachdem sich die Lage etwas beruhigt hatte, spielte Bernd sehr leise weiter. Dies widerrum rief die restlichen Stellplatznutzer auf den Plan. Belgier, Holländer und Spanier, gaben Bernd zu verstehen, er möge bitte weiter mit Verstärker spielen, denn sie können so nichts mehr hören. Wir waren derselben Meinung und Bernd ließ sich überreden. Es dauerte maximal 2 Lieder, da kam der bekloppte Engländer mit seinem i-pad und wärend er ununterbrochen süffisant grinste, filmte er jeden einzelnen von uns. Ich strahlte in die Kamera und Bernd ebenfalls. Jürgen, der auch bei uns saß, wollte ihm die Kamera zuhalten, weil es nicht erlaubt ist, fremde Leute zu filmen. Dann wollte der Idiot noch einmal Bernds Stecker ziehen, ließ es aber, als er Bernd Gesichtsausdruck sah. Ich wusste gar nicht, das Bernd so gucken kann und als er dann auch noch aufstand, dachte ich, jetzt gibt es eine Schlägerei. Es wäre die erste, in Bernds Leben gewesen und ich schrie nur noch:“ Pass auf deine Gitarre auf!!!“ Nun waren aber auch schon Jürgen und Heinz zwischen Bernd und dem Idioten. Jürgen mit einer Sodaflasche bewaffnet, mit der er kurz davor stand, den Engländer zu bespritzen. Der Engländer trat den Rückzug an und wollte sich nun Unterstützung von den Holländern holen, die sich mittlerweile das Schauspiel aus einiger Entfernung ansahen. Diese wollten weiter Musik hören und nun beschimpfte der Engländer sie. Ich hörte immer nur das Wort Ausländer, tatsächlich auf deutsch, von dem Idioten und musste wirklich lachen. Wir waren hier doch schließlich alle Ausländer. Nun wurde es dem Holländer aber zu bunt und er sprühte dem Engländer eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht. Keine Ahnung, wo er es her hatte, aber es wirkte sofort und der Engländer verließ fluchtartig den Ort des Geschehens. Bernd hatte nun keine Lust mehr und wir waren noch dabei ihn zu überreden, dass er doch bitte weiterspielen solle, als 3, ich wiederhole in Worten: Drei Polizeiautos mit 4 Polizisten auf den Stellplatz kamen. Der Engländer, welcher diese gerufen hatte, eilte sofort auf sie zu. Wie blöd nur, dass er nur englisch konnte, denn die Polizisten verstanden kein Wort. Nun kam ich auf den Plan und schilderte in spanisch, was sich zugetragen hatte. Natürlich in sehr schlechtem spanisch, denn wir sind ja erst bei Lektion 11. Auf meine Frage, wann hier Mittagsruhe ist, sah mich die spanischen Polizisten nur verständnislos an und meinten, dass wir hier in Spanien sein, die Spanier gerne feiern, zusätzlich Musik lieben und es hier deshalb keine Mittagsruhe gäbe. Allerdings sollte man ab 24 Uhr aber den Verstärker ein klein wenig runterdrehen. Ich übersetzte es dem Engländer. Der konnte das nun überhaupt nicht fassen und erzählte dann von dem Pfefferspray. Das tat er so anschaulich mit Worten, Gesten, Händen und Füßen, dass der Polizist ihn verstand und mich ansah. Ich sagte mit Inbrunst und großer Überzeugung in der Stimme:“ No, no ,no solo un poco Agua!“ Was auf deutsch hieß, dass es nur ein wenig Wasser war. Dem Engländer tränten zwar immer noch die Augen, aber nun kamen die spanischen Wohnmobillisten. Einer von ihnen sprach auch deutsch und ich sagte ihm unauffällig, dass ich gesagt hatte, dass es nur Wasser war. Er erzählte dann noch einmal auf spanisch den ganzen Verlauf und blieb auch bei der Version mit dem Wasser. Die anderen 3 Polizisten verhörten unterdessen den ganzen Platz und hinterher war man sich einig, dass wir hier anscheinend ne Menge Spass gehabt hatten, bis der Engländer dem ein Ende bereitet hatte. Der Hauptpolizist, sah abschließend den Engländer missbilligend an und verabschiedete sich mit den Worten, dass es wahrscheinlich am Besten sei, wenn er sich woanders einen Stellplatz suchen würde. Gerade als die Polizeikontralle abfuhr kamen Nico und Claudia mit ihrem Geschoss um die Ecke. Die Wiedersehensfreude war riesig, denn wir hatten uns fast 5 Wochen nicht gesehen. Sie brachten uns einen irrsinnig teueren Whiskey mit, den wir wahrscheinlich nie trinken und immer nur angucken werden. Bernd spielte dann doch noch, bis die Sonne unterging und alle hatten viel Spass. Danach machte ich uns ein paar Häppchen und lud die beiden in unser Mobil ein. Dort gab es dann viel zu erzählen, denn jeder hatte viel erlebt. Wir verbrachten einen netten Abend und morgen wollten wir gemeinsam weiterfahren zu unseren alten Stellplatz.

 

Womo

Sanlucar de barrameda – und keine Zigaretten mehr !! 23.11.2017

Ich schlief fast die ganze Nacht nicht und war froh als es endlich morgens war. Bernd war um 8 Uhr wach und wir machten uns sofort auf den Weg. Unser Ziel war Sanlucar de barrameda, aber zuvor mussten wir unbedingt einkaufen, denn wir hatten nicht einmal mehr etwas zum Frühstück. Zigaretten hatten wir auch keine mehr und das war noch schlimmer. Bernd hatte mithilfe seines i.phones mühevoll einen Lidl gefunden, den wir unterwegs ansteuern wollten. Er lag außerhalb von Sevilla, wo wir übernachtet hatten. Auf der Fahrt dorthin, sahen wir zwar auch andere Supermärkte, aber Bernd war immer zu schnell daran vorbei und umdrehen war schwierig. An Tabakläden kamen wir gar nicht vorbei und unsere Nerven lagen echt blank. Wir motzten uns in einer Tour an und es wurde so schlimm, dass als wir endlich einen Mercadoner gefunden hatten (keinen Lidl) ich zu Bernd sagte: “ Kauf du deine Sachen ein, ich kaufe meine!!! Ich brauch mal etwas Abstand!“ So machten wir es dann auch. Jeder fuhr mit seinem Einkaufswagen einsam durch die Gänge, beflissentlich darauf bedacht, nur nicht einander zu begegnen. An der Kasse trafen wir uns dann aber doch und sortierten das doppelt gekaufte wieder weg. Beim Einsortieren ins Wohnmobil gifteten wir uns in einer Tour weiter an und schmissen uns allerhand Unfreundlichkeiten an den Kopf. Gefrühstückt wurde nicht und wir fuhren weiter und während der Fahrt ging der Streit in die nächste Runde. Auf einmal entdeckte ich am Straßenrand 2 Bauarbeiter und schrie Bernd an, dass er sofort anhalten sollte. Der trat augenblicklich auf die Bremse und kam direkt neben den beiden zum Stehen. Ich schob das Seitenfenster auf und fragte, wo es den nächsten Tabakladen gäbe. Gott sei Dank, es gab einen in der Nähe und ich sprang aus dem Auto und kaufte eine Monatsration Tabak und Hülsen. Kaum wieder im Auto, stopfte ich uns jeden gleich 2 Stück und wir führten unseren Körper und Geist das heiß ersehnte Gift zu. Auf Schlag beruhigten sich unsere Nerven und wir hatten uns wieder ganz doll lieb.
Die Fahrt konnte weitergehen. Zwischendurch mussten wir Diesel tanken, aber weil es mit 1,20 Euro sehr teuer war, beließen wir es bei 30 Litern. Nach 30 Kilometern fanden wir eine Tankstelle, wo der Liter nur 1,11 Euro kostete und tankten voll. Nun war es nicht mehr weit nach Sanlucar de Barremeda. Ich hatte im Internet einen Stellplatz gefunden, den es aber, wie wir feststellten, nicht mehrt gab. Wir fuhren weiter zum Strand. Da durfte man anscheinend parken, denn es standen schon ein paar Mobile dort. Allerdings war es sehr dreckig und gefiel uns überhaupt nicht. Dann versuchten wir noch den Stellplatz, den Bernd rausgesucht hatte zu finden, aber auch das war erfolglos. Wir fuhren wieder zurück und parkten auf einem großen leeren, dreckigen Platz und frühstückten ersteinmal. Dann duschte ich und war gerade fertig und noch im Morgenmantel, als die Polizei kam und uns mitteilte, dass man hier nicht stehen dürfte. Tja, irgendwie war das überhaupt nicht unser Tag und zum dritten Mal fuhren wir durch den Ort, der übrigends sehr schön ist. Wir hatten nun aber die Schnautze voll und ich war sowieso viel zu müde um die Stadt zu besichtigen und so fuhren wir weiter nach Rota. Dort sollte es einen Stellplatz mit Wasser geben. Diesen fanden wir auch, wenn auch nicht auf Anhieb. Der Platz war aber für unser Wohnmobil viel zu klein und so luden wir nur unseren Wasservorrat auf. Da der Wasserkran dort aber kein Gewinde hatte, mussten wir unseren Wassertank mit der Gießkanne befüllen, dass dauerte gut und gerne 45 Minuten. Aber endlich war auch das geschafft und wir fuhren einfach zu einer nahe gelegenen Parkbucht um dort die Nacht zu verbringen.

… im Hintergrund der kleine offizielle Stellplatz, der für unser Schiff aber zu klein war.

Bernd machte noch einen kleinen Spaziergang und fand tatsächlich einen anderen Stellplatz ganz in der Nähe – auch nur 200 m entfernt !! Dort wollten wir morgen hinfahren, denn jetzt hatte keiner von uns beiden mehr Lust auf weitere Veränderungen. Wir studierten sorgenvoll unsere Wetterapps. Die versprachen nichts Gutes. Maximal noch 2 sonnige Tage, dann war für 12 Tage Regen angesagt. Ich war so müde, dass ich schon um 19 Uhr 45 vorm Fernseher einschlief.

Womo

Sevilla, eine beeindruckende Stadt und Reparatur in der LPG-Werkstatt – 22.11.2017

Pünktlich um 8 Uhr verließen wir unseren tollen Stell-Platz und fuhren zur Werkstatt Fernandez in Sevilla. Diese Fachwerkstatt für LPG-Gasanlagen hatten wir nach stundenlanger Recherche im Internet gefunden. Es war die einzige Werkstatt weit und breit, die sich bereit erklärt hatte unseren Gasschlauch, welcher ein Loch hatte, zu wechseln. Die 150 Kilometer schaffte unser Wohnmobil in 2 Stunden und nur um Sevilla herum herrschte etwas höheres Verkehrsaufkommen. Während der Fahrt schien ununterbrochen die Sonne und wieder einmal waren wir von der unendlichen Weite hier in Spanien fasziniert. Besonders beeindruckt waren wir unterwegs von der riesigen Kathedrale mit ihren unzähligen Türmen in El Palmar de Troya.

Dort hatte es in der Vergangenheit angeblich Marienerscheinungen gegeben, was früher der Anlass vieler Gläubiger war dorthin zu pilgern. Diese wollten wir uns auf dem Rückweg unbedingt ansehen. Im Internet erfuhr ich aber, dass diese Kathedrale nicht zu besichtigen ist und Mauern um sich herum hat. Besucher sind nicht erwünscht und es ist das Domizil des Gegenpapstes. Außerdem sympathisieren die selbsternannten Heiligen, die dort wohnen mit Franco und Adolf Hitler. Damit wollten wir nichts zu tun haben und strichen es sofort wieder als Ausflugsziel.

In Sevilla angekommen fanden wir die Werkstatt auf Anhieb und wurden auch schon erwartet. Unser Wohnmobil war zu groß für die Halle und so machte sich der Meister draußen vor dem Tor ans Reparieren.

… später stand hier auch noch ein LKW und Bernd musste unser riesiges Schiff zentimetergenau rückwärts wieder herausfahren .. durchs enge Tor und dann rechts auf die Straße

Er fragte nach einem Schlüssel und Bernd und ich sahen uns nur verständnislos an. Beim Tanken hatten wir nie einen Schlüssel benötigt und wir waren schon leicht verzweifelt, als Bernd einfiel, dass wir an einem kleinen Bund 2 klitzekleine Schlüssel hatten, von denen wir nie wussten wofür sie waren. Wir gaben ihn den Mechaniker und schickten ein kleines Stoßgebet zum Himmel. Hat was genützt. Der Schlüssel passte und der defekte Schlauch war ratz fatz abmontiert. Er hatte wirklich ein riesiges Loch. Es war abzusehen, dass es etwas länger dauern würde und Bernd und ich gingen in eine kleine Bar ganz in der Nähe mitten im Industriegebiet. Wir bestellten dort eine Cola, einen Kaffe und ein belegtes Schinkenbrötchen mit Tomate. Ich war so freudig überrascht, dass alles zusammen nur 3 Euro 50 kostete, das wir gleich noch einmal dasselbe bestellten. Gemütlich saßen wir draussen vor dem Lokal, ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen und vertilgten mit gutem Appetit unser leckeres Frühstück.
Nun wurde es Zeit zu unserer Werkstatt zurück zugehen. Von dem Mechaniker fehlte jede Spur und er war auch noch nicht wirklich weiter gekommen. Da die Vermutung nahe lag, dass er Mittagspause hatte, fragten wir mit unseren mageren Spanischkenntissen die Damen am Empfang, ob sie uns anrufen können, sobald das Auto fertig wäre und fuhren mit unseren Rädern die 8 Kilometer ins Zentrum von Sevilla. Die netten Damen beschrieben uns den Weg, aber wir verstanden natürlich kein Wort. Wie gut, dass Bernd ein i-phone hatte und so fanden wir die Innenstadt problemlos. Wir bestaunten die Gebäude und die unzähligen Kathedralen.

Sevilla ist toll und es herrschte emsiges Treiben, war aber längst nicht so voll, wie unsere großen Städte.

...es gab bei der Kathedrale unzählige Verkaufsbuden mit Krippenfiguren und vielem mehr…

Irgendwo setzten wir uns vor ein kleines Restaurant und bestellten 6 verschiedene Tappas. Das war vielleicht etwas viel, aber im Vorweg hatten wir nicht gedacht, dass die Portionen so groß sind.

Nummer 1 – 3 von 6 Tappas (i una serveza)

Wie dem auch sei, es war echt lecker.

Dann besichtigten wir weiter die Stadt und waren total begeistert.

Überall in den verwinkelten Strassen von Sevilla standen prall gefüllte Mandarinenbäume – wow.

Achtung, Achtung, die Ines möchte aus dem Spieleparadies abgeholt werden!!

Kurz setzten wir uns noch vor einem Straßenmusiker, der Blues auf seiner Gitarre spielte und um seinen Fuß die Simpsonsfamilie gebunden hatte. Diese tanzte jedesmal, sobald er diesen bewegte. Sah echt lustig aus.

Dann machten wir uns auf den Rückweg, denn wir hatten auf dem Hinweg einen Mercadona Supermarkt gesehen und wollten unbedingt dort noch einkaufen. Unsere Vorräte waren mal wieder aufgebraucht und ebenso unser Tabak. Leider versagte diesmal die Routenführung von Bernds Handy total und wir fuhren irgendwie im Zickzack zurück zur Werkstatt. Kein Supermarkt war nun auf unserer Route und auch kein Tabakladen. Bernd fluchte ein ums andere Mal und wir brauchten bestimmt doppelte so lange wie auf der Hinfahrt. Mittlerweile hatte auch die Werkstatt angerufen, um uns mit zuteilen, das das Auto fertig sei. Endlich fanden wir die Werkstatt und der Mechaniker fragte uns, ob wir einen Adapter hätten, damit er prüfen könnte, ob auch wirklich alles dicht ist. Man man man, wir müssen wirklich besser spanisch lernen, denn es war verflucht schwer zu verstehen, was er wollte. Natürlich hatten wir keinen Adapter und so telefonierte er. Dann gab er uns zu verstehen, dass wir mit dem Wohnmobil hinter ihm her fahren sollten. Das taten wir auch und kamen nach geschätzen 6 Kilometern zu einer Tankstelle, die sowohl Gas als auch einen Adapter zum Betanken hatte. Er füllte unseren Tank randvoll und nun hatten wir die Gewissheit, dass alles wieder in Ordnung war. Der Spaß kostete 200 Euro, aber nun können wir wieder hemmungslos kochen und duschen. Nachdem wir uns überschwenglich bedankt hatten und noch 10 Euro Trinkgeld gaben, verabschiedeten wir, den wirklich netten Reparaturmeister und suchten uns einen Schlafplatz keine 2 Kilometer von der Tankstelle entfernt an einer viel befahrenen Straße

und machten Pläne für morgen. Als erstes mussten wir einkaufen und Tabak holen, denn mittlerweile hatten wir keine einzige Zigarette mehr. Die Raucher unter euch, werden verstehen was das bedeutet. In Spanien gibt es Tabak und Zigartetten nur in den sogenannten Estancos ( Tabakläden) und nicht an Tankstellen oder Supermärkten . Hier war aber weit und breit keiner. Unser Freund Nico schickte uns freundlicherweise pausenlos Fotos von seiner glimmenden Kippe. Das machte die Sache nicht besser und wir gingen sehr sehr früh ins Bett.